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Rechtsanwalt Sebastian Dramburg erklärt anhand vieler Beispiele, wie urheberrechtlich geschützte Inhalte im Internet rechtssicher genutzt werden können.
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Urheberrechte im Internet beachten
Referent: Sebastian Dramburg, medienrechtberlin.de
23. Oktober 2012, 18-20 Uhr
Sebastian Dramburg, LL. M.
Rechtsanwalt, Fachanwalt für IT-Recht
Mail: kontakt@medienrechtberlin.de
Web: medienrechtberlin.de
Blog: lawbster.de
FB: facebook.com/lawbster
Nutzung von Grafiken und Bildern
Was schützt das Urheberrechtsgesetz (UrhG)?Individuell-persönliche Werke unabhängig von der Qualität
Schwelle zum Schutz ist „Schöpfungshöhe“
Schutz entsteht automatisch
Ein Hinweis © oder Disclaimer auf der Website sind nicht notwendig
Geschützt sind die öffentliche Zugänglichmachung, Vervielfältigung,
Bearbeitung, etc.
Schutz bis 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers
Foto: CC by-sa von fakelvis
Foto: CC by-sa von fakelvis
Frage 1: Recht am Bild?
Habe ich das Recht, das Bild für den geplanten Zweck
zu nutzen?
Frage 2: Recht am Motiv?
Habe ich das Recht, das Motiv für den geplanten Zweck
zu nutzen? Abbildung urheberrechtlich geschützter Werke
Abbildung von Personen
Abbildung fremden Eigentums
Abbildung fremder Marken und Markenprodukten
Fotografien vom fremden EigentumPanoramafreiheit von der Straße aus
Genehmigung bei Fotos auf Privatgrundstücken erforderlich (Zoos,
Gärten, Konzerte, etc.)
Abbildung fremder MarkenVerwechslungsgefahr vermeiden
Imageausbeutung vermeiden
Ausnahmen: Verkauf und Verlosung; Hinweise auf Leistungen zur
Marke; Erlaubnisse im Pressebereich; unwesentliches Beiwerk
Das Recht am Motiv
• Relevant ist die erkennbare Abbildung einer Person
• Nachweisbare Einwilligung für geplante Nutzung
notwendig
• Ausnahmen: Person der Zeitgeschichte
Versammlungen mit gemeinsamen Zweck (Nur Gruppe)
Beiwerk einer Landschaft oder Örtlichkeit
kein widersprechendes Interesse der Person
kein Einsatz für Werbezwecke
Privat- / Intimbereich wird verletzt
Fotografieren von Personen
Foto: CC-by von abbilder
Foto: CC-by von AJ Batac
Nutzung fremder Bilder als „Bildzitat“
• Bild ist notwendig als Beleg eigener Gedanken
Film-, Musik-, Kunst-Kritiken
Berichte über ein Foto
Nicht: als Verschönerung
• Quellenangabe ist erforderlich
Onlinequelle: Name des Urhebers (bzw. Seite) + Link
Offlinequelle: Name des Urhebers+ Titel, Jahr
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/andreas-gursky-ausstellung-im-kunstpalast-duesseldorf-a-857209.html
Bilder als unwesentliches Beiwerk
Zufällig im Bild
Nicht arrangiert
Kann ohne Einfluss auf Bildcharakter
weggelassen werden
Facebook & Urheberrecht
• Problem 1: Nutzungsbedingungen von Facebook
• Problem 2: Verbot in AGB der Stockarchive,
Nutzungsrechte an Dritte einzuräumen
• Folge: Urheberrechtsverstoß
Facebook & Urheberrecht
Problemfall: Fundstücke im Netz Nur weil etwas im Netz veröffentlicht ist, darf man es noch nicht
nutzen.
Ist der Urheber nicht aufzutreiben, darf das Bild nicht
veröffentlicht werden.
Verlinken auf Fundstücke ist meist unproblematisch.
Problemfall: Screenshots Screenshot schützt nicht vor einer Urheberrechtsverletzung.
Daher urheberrechtlich geschützte Grafiken und Fotos vom
Screenshot entfernen.
Ebenfalls nicht öffentlich zugängliche Daten entfernen (z.B.
Screenshots aus geschlossenem Facebook-Mitgliederbereich)
Nutzung von Texten
Urheberrechtlicher Schutz von Texten
Kein Schutz von Ideen
Kein Schutz von Fakten (Ausnahme: Datenbanken)
Kein Schutz von zweckmäßigen, sachlichen Texten
(Pressemitteilung)
Schutz einer individuell-persönlichen Form (Zeitungsartikel)
Schutz unabhängig von Länge oder Qualität des Textes
Texte sicher nutzen Umschreibung mit eigenen Worten
Textpassage als Zitat nutzen
Belegfunktion
Nur zur Untermauerung des eigenen Textes
Nicht um den eigenen Text zu verschönern
Nicht um sich Arbeit zu sparen
Zulässiger Umfang
Ein Zitat darf nur so lang sein wie es notwendig ist
Höchstens einzelne Sätze oder ein kurzer Absatz
Quellenangabe Internetquelle: Autorennamen angeben und Link zur Quelle
Offlinequelle: Titel, Autor, Ausgabenummer
Nutzung fremder Texte: Das Zitat
Jeder Interviewpartner verlangt seine eigenen speziellen Konditionen. Doch Wenigen ist hierbei klar, ob überhaupt und wenn ja was rechtlich zwingend zu regeln ist und was bloße unverbindliche Vorgaben sind. Um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein, sollten folgende Dinge vor dem Interview geklärt werden:
„Zunächst sollte der Interviewer von Anfang an offenlegen, dass er als Journalist dieses Gespräch führen wird und nicht zu privaten Zwecken, denn Journalisten geben sich grundsätzlich immer zu erkennen. Dieser Recherchegrundsatz ist auch im deutschen Pressekodexe (Richtlinie 4.1) verankert und auch schon 1986 urteilte das OLG Köln, dass bei reinen Privatgesprächen mit Journalisten nicht mit Veröffentlichungen gerechnet werden muss (OLG Köln, 6 U 182/85). Diese Regel gilt auch bei Interviews auf der Straße, d.h. hier sollte der Journalist seinen Namen, seine Funktion und das Gesprächsthema nennen, sowie die Zustimmung zu diesem Gespräch und zu Tonbandaufnahmen dokumentieren.Wer allerdings ein Interview in dem Wissen gibt, dass es gesendet oder gedruckt werden soll, erteilt durch sein schlüssiges Verhalten die Einwilligung zur Veröffentlichung (LG Köln, 28 O 134/89). Von diesem Verhalten ist auszugehen, wenn ihm z.B. ein Mikrofon offensichtlich hingehalten wird und ein Aufnahmegerät auf ihn gerichtet ist und er sodann auf Fragen antwortet bzw. auf den Interviewer eingeht.Denn das Recht am gesprochenen Wort gehört zum allgemeinen Persönlichkeitsrecht, welches durch Art. 2 Abs. 1 i.V.m. Art. 1 Abs. 1 GG garantiert wird. Dies beinhaltet die Befugnis, selbst zu bestimmen, ob der Kommunikationsgehalt einzig dem Gesprächspartner, einem bestimmten Personenkreis oder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll (BGH, XII ZR 227/03; BGH, XII ZR 210/04). Wenn also der Interviewte einen Gesprächstermin wahrnimmt, so verfügt er über sein Recht am eigenen Wort.“
Quelle: http://www.lawbster.de/interviewvertrag/
Creative Commons
Zweck von CC-Lizenzen Austausch von Werken (Bilder, Texte, Musik, Video)
beschleunigen
Quelle an freien Werken aufbauen
keine individuelle Vereinbarung nötig
Urheberrecht erhalten
Nachteile von CC CC deckt nur die Rechte am Bild, nicht die Rechte am Motiv ab
(= Achtung wenn Personen im Bild)
Keine Sicherheit, dass der Lizenzgeber das Werk freigeben darf
Bei Nutzung für Anzeigen oder Kampagnen = besser nachfragen
Lizenzformen bei CC
Baukastenprinzip mit 4 Modulen
BY = Attribution (Namensnennung)
• Name des Urhebers
• Link zur Lizenz
• Link zum Werk
NC = Non Commercial (Nicht kommerziell)
ND = No Derivative Works (Keine Bearbeitung)
SA = Share Alike (Weitergabe unter gleicher CC-Lizenz)
Foto: CC by-sa von fakelvis
Vielen Dank
für
Ihre Aufmerksamkeit ...
Kontakt:
Referent: Sebastian Dramburg (www.medienrechtberlin.de)PR: Nadja Bungard (www.mondpropaganda.de)Design: Andrea Rochlitz (www.yand.de) Die Texte der Präsentation werden unter CC-BY-SA Lizenz veröffentlicht.
www.medien-sprechstunde.de
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