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WE DON‘T NEED NO EDUCATION?
So findest du die passende Ausbildung auf dem Weg zum Profimusiker. S. 40
Safety First
Schütz deine Ohren! So funktioniert dein Gehör – und das auch in Zukunft.
Das Magazin für Musiker und Techniker
GRATIS
www.musicnstuff.de
2 I 2015
JOSTNICKELLerne groovenmit Jan Delays
Drummer
Backstage mit Jan Delay & Die Fantastischen Vier
Die Festival-Saison ist eröffnet
UND LOS
www.musicnstuff.de 31 | 2015
Hallo Musiker und Techniker,
na, genießt du den Sommer auch in vollen Zügen? Und was passt besser
zu gutem Wetter als tolle Musik? Klar: Reichlich Leute in Feierlaune.
Das klingt nach Festival – und genau darum dreht sich auch unser Sto-
ry-Teil dieser Ausgabe. Wir starteten beim NDR-2-Plaza-Festival in Han-
nover und dem Rockavaria in München in die Open-Air-Saison und ha-
ben reichlich Impressionen und Interviews mitgebracht (ab Seite 12).
Aber halt, erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Im Optimalfall las-
sen sich diese beiden Dinge ja miteinander verbinden. Deswegen ha-
ben wir zwei Workshops am Start, die den Spaß an der Musik deut-
lich steigern – wenn du vorher deine Hausaufgaben machst. So erklärt
Jan-Delay-Drummer Jost Nickel ab Seite 32, wie du einen geilen Groove
erzeugst und tight mit anderen Musikern zusammenspielst. Der Start
unseres neuen Business-Workshops ab Seite 36 hingegen befasst sich
mit eher trockenen Themen wie GEMA oder Marketing. Doch wenn
man hier weiß, was man tut, hat man später mehr Zeit und Spaß an der
Musik – und ist es nicht genau das, was wir alle wollen?
Gute Unterhaltung mit diesem Heft wünscht dir
dein Music-nStuff-Team
Festivalissimo
ONLINE
AUSGABE
INHALT
Ausgabe Nr. 2/2015
4 2 | 2015 www.musicnstuff.de
Das NDR 2 Plaza Festival fa
nd in diesem Ja
hr schon zum 15. Mal auf
dem Expo-Gelände in H
annover statt. In angenehmer Atm
osphäre
kann man sich hier richtig tolle Bands anschauen – bei extrem fairen
Preisen. In diesem Ja
hr standen unter anderem Die Fantastischen
Vier, Jan Delay und Revolverheld auf d
er Bühne. Wir sprachen m
it
den Bands und der Crew über ihre Arbeit a
uf so einem Festival u
nd
beleuchten die Technik bei diesem Event.
Es ist für keinen Musiker ver-
zichtbar, ist faszinierend und
fragil: das Gehör. Mit ihm las-
sen sich Klänge überhaupt
erst wahrnehmen. Grund
genug, sich damit zu be-
schäftigen, damit du auch
in Zukunft Musik voll und
ganz genießen kannst.
Rhythmus ist die Ebene, auf der
alle Musiker miteinander kommu-
nizieren, und jeder muss seinen Beitrag
dazu leisten. Was genau dahinter steckt, zeigt
dir Jost Nickel, einer der wohl bekanntesten deut-
schen Groove-Drummer, in diesem Workshop. Er
erläutert Aspekte wie Timing, Groove und Klick-
tracks. Seine Übungen werden das Zusammenspiel
deiner Band deutlich verbessern.
Plaza Festival
1222
32
Im Fokus:Gehörschutz
Workshop:Timing & Groove
Foto
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R/A
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People Reportage: NDR 2 Plaza Festival 12 Einfach spitze Reportage: Rockavaria Festival 2015 18 Party auf olympischem Niveau
Im Fokus Gehörschutz 22 Sicherheit fürs Ohr Mixer für den Proberaum 28 Klangoptimierung
Workshop Timing & Groove 32 Wohlfühlzone auf Zack Businessplan für Musiker 36 Mutti, ich werd’ jetzt Rocker
Education SAE Institute 40 Von der Pieke auf Entertainment & Fachliteratur 42
Backstage Jobs in der Musikbranche 44 Der Klavierstimmer
50 Jahre Monacor International 48 Heimliche Helden 30 Jahre PRS Guitars 50 Drei Jahrzehnte feinster Gitarrenbau
Tests Shure PG Alta Drumkit 6 52 Blackstar ID:Core BEAM 53 Nord Electro 5D 54 Hughes & Kettner WMI-1 55 Elixir Basssaiten 55 Sennheiser MK 8 56
Service Editorial 3 Inhalt 4 Music nStuff präsentiert 6 News & Termine 7 Kolumne: Streaming 8 Gewinnspiel 9 Umfrage 10 Hot nStuff 57 Quiz/Vorschau/Impressum 58
Foto
: Syl
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er, A
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lok/
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Music nStuff präsentiert: Phrasenmäher on TourPhrasenmäher sind eine Band, der man ihren Er-
folg wirklich gönnt. Nicht nur wegen ihrer sympa-
thischen Art oder ihren erfrischend lockeren Songs
– sondern weil sie hart an ihrer Karriere arbeiten.
Nachdem sie schon ihr kommendes Album per
Crowdfunding vorfinanziert haben, setzen sie auch
für die Herbsttour auf ihre Fans. So boten sie Kon-
zerte an, die nur stattfinden würden, wenn genü-
gend Leute vorab den Kauf einer Karte zusagen wür-
den. Coole Aktion. Und hier kannst du die Band auf
ihrer „Wir wären dann soweit...!“-Tour besuchen:
15.10.: Bremen, Lagerhaus
16.10.: Flensburg, Kühlhaus
17.10.: Lübeck, Treibsand
22.10.: München, Backstage
23.10.: Kaiserslautern, Kammgarn
24.10.: Kassel, Alter Schlachthof
29.10.: Hamburg, Knust
05.11.: Frankfurt, Nachtleben
06.11.: Köln, MTC
07.11.: Unna, Atelier in der Lindebrauerei
27.11.: Hildesheim, KuFa Löseke
28.11.: Oberhausen, Zentrum Altenberg
10.12.: Stuttgart, clubCANN
11.12.: Weimar, Mon Ami
12.12.: Gera, Music Hall
www.musicnstuff.de/-people/article/
music-nstuff-praesentiert-phrasen-
maeher-im-herbst-auf-tour.html
Music nStuff präsentiert:Randy Hansen on Tour Randy Hansen hat sich über Jahrzehnte einen Ruf als
die Verkörperung von Jimi Hendrix und seiner Musik er-
arbeitet. Dass er auch tolle eigene Songs schreiben kann, be-
weist er auf seinem neuen Album „Funtown“. Live bringt er diese
beiden Pole zusammen und bietet eine richtig fette Show.
29.10.: Plauen, Malzhaus
30.10.: Berlin, Quasimodo
31.10.: Neuruppin, Kulturhaus
02.11.: A-Wels, Alter Schlachthof
03.11.: München, Backstage
04.11.: Aschaffenburg, Colos-Saal
05.11.: Bensheim, Musiktheater Rex
06.11.: Scala, Leverkusen
07.11.: Ahlen, Schuhfabrik
10.11.: Halle/Saale, Objekt 5
11.11.: Hamburg, Downtown
12.11.: Essen, Turock
13.11.: Freiburg, Jazzhaus
14.11.: Freudenburg, Ducsaal
17.11.: Regensburg, Alte Mälzerei
18.11.: Nürnberg, Hirsch
Auf den Spuren von Jimi Hendrix:
Randy Hansen kommt im Herbst.
Weitere Infos:
randyhansen.com
Geben alles für den Erfolg:
Phrasenmäher aus Hamburg
6 2 | 2015 www.musicnstuff.de
NEWS &
T E R M I N E
WEITERE INFOS
im Internet auf www.musicnstuff.de
Musikwettbewerb: Dein Song für EINE WELTDer Schulwettbewerb des Bundespräsidenten zur Entwicklungspolitik geht in die-
sem Jahr in die siebte Runde. Zum ersten Mal wird er von einem Song Contest
begleitet. Der Musikwettbewerb „Dein Song für EINE WELT“ richtet sich an alle
Jugendlichen zwischen 12 und 25 Jahren. Teilnehmen können sowohl Solokünstle-
rinnen und Solokünstler als auch Bands und Chöre. Gesucht wird ein Lied, das sich
mit den Themen „Eine Welt“ und „Globale Entwicklung“ auseinandersetzt.
Instrumentale Begleitung ist keine Voraussetzung für die Teilnahme – eine gesun-
gene Melodie reicht aus. Das Lied darf maximal vier Minuten lang sein und
muss mindestens eine deutschsprachige Strophe oder einen deutschspra-
chigen Refrain enthalten. Bewerbungsschluss auf www.einewelt-
song.de ist der 31. Juli. Auf die Sieger des Wettbewerbs warten
Sachpreise (Equipment oder Workshops) im Wert von 3.000
Euro. Darüber hinaus wird für Beiträge, die ihren Fokus
auf die Vielfalt des afrikanischen Kontinents legen
oder gemeinsam mit Teilnehmerinnen und Teil-
nehmern aus afrikanischen Ländern ent-
standen sind, ein Sonderpreis (ebenfalls
3.000 Euro) verliehen.
Infos:
www.eineweltsong.de
Festival für Drummer: 2. Drum Festival Switzerland
Im Salzhaus in Winterthur in der Schweiz wird am 26. September das
2. Drum Festival Switzerland stattfinden. Neben vielen Performances gibt
es auch Masterclasses, in denen man sein eigenes Drumming auf das nächste
Level pushen kann. Und die bereits bestätigten Künstler, die dort performen wer-
den, lassen einem das Wasser im Munde zusammenlaufen:
• Gabor Dornyei (tHUNder Duo)
• Pat Petrillo (NYC Drummer/Educator)
• Laurent „Bio“ Biollay (Stress)
• Dafnis Prieto (Dafnis Prieto Sextet)
• Massimo Buonanno (Seven)
• Anika Nilles (Nevell)
• Tom Beck (Paul Camilleri/Lilly Martin)
• Benny Greb (Benny Greb‘s Moving Parts)
• Ray Luzier (Korn)
Tickets gibt es für rund 50 Schweizer Franken.
Infos: www.drumfestivalswitzerland.com
www.musicnstuff.de 72 | 2015
Viele Musiker stehen dem Thema Streaming sehr skeptisch gegenüber. Ist das wirklich eine gute Sache für Musiker? Oder wird der Wert der Musik damit noch weiter herabgesetzt? Nun kommt mit dem Start von Apple Music neue Bewegung in das Thema.
Kolumne: Streaming – Freund oder Feind des Musikers?
Moderne Zeiten
W ie so viele Dinge hat auch das Streamen
von Musik zwei Seiten. Für Konsumenten
ist es eine extrem praktische Sache: Man muss sich
keine Alben mehr kaufen und lagern, sondern hat
Zugriff auf Millionen von Songs – und das völlig le-
gal und jederzeit. Ich nutze Streaming täglich gerne
– und zahle selbstverständlich auch dafür.
Die andere Seite der Medaille ist, das Musik auf
diesem Weg für viele Leute an Bedeutung ver-
liert. Auch der Wert wird von vielen Hörern nicht
mehr anerkannt – und es gibt viele Möglichkeiten die
Services kostenfrei zu nutzen. Da fehlt natürlich das
spezielle Erleben von Musik wie früher, als man sich
auch mal eine Platte nahm, in Ruhe hinsetzte und
einfach nur das Gesamtwerk genoss. Dazu kommt
für uns Musiker erschwerend hinzu, dass man mit
Streaming kaum Geld verdienen kann. Oder irrt
hier der Volksmund und Streaming ist besser als
sein Ruf? Positiv ist auf jeden Fall der Werbeeffekt,
wenn man von Leuten entdeckt wird, die früher kei-
ne Chance gehabt hätten, deine Musik zu finden.
Jetzt auch noch Apple MusicWährend bislang vor allem junge Firmen wie Spo-
tify Deezer den Markt unter sich aufteilen, kommt
nun mit Apple Music ein richtig großer Player ins
Spiel. Doch was bedeutet das für uns Musiker? Stre-
amen jetzt mehr Leute kostenpflichtig Songs – und
bleibt damit dann mehr bei den Künstlern hängen?
Auch dazu gibt es – wie so oft – unterschiedliche Si-
gnale. Einerseits will man – typisch Apple – keine
Gratismodelle anbieten. Andererseits fordert man
Labels auf, für die drei kostenlosen Testmonate auf
ihre Einnahmen zu verzichten. Die Entwicklung der
nächsten Monate wird sehr spannend.
Wir von Music nStuff bleiben auf jeden Fall am
Thema dran. Dazu würden wir uns sehr über Input
freuen. Also, schreib an info@musicnstuff.de, ob du
selbst Streaming als Hörer nutzt, ob deine Band ihre
Songs zum Streaming anbietet, und falls ja, ob ihr
da auch mal Geld seht. Wir freuen uns auf deinen
Input zu diesem spannenden Thema und auf viele
intensiv geführte Diskussionen. Jan Hoffmann
8 2 | 2015 www.musicnstuff.de
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Mit diesem klassischen Analogpult mit digitalen Extras hat man auch große Bands locker im Griff – bei bestem Klang.
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Ja, mit der ausgefüllten Umfrage nehme ich automatisch am Gewinnspiel teil.
Deine Meinung ist uns wichtig!
TEILNAHMEBEDINGUNGEN:
Der Einsendeschluss ist der jeweils angegebene Monat, es gilt bei E-Mail das Versanddatum,
ansonsten zählt das Datum des Poststempels. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Gewinner werden
über die bei der Teilnahme angegebene E-Mail-Adresse benachrichtigt. Mit der Teilnahme erklärst
du dich einverstanden, dass dein Name im Fall des Gewinns veröffentlicht wird. Die Gewinner
werden unter www.musicnstuff.de/winner bekannt gegeben.
Am Gewinnspiel nimmt jeder teil, der das Online-Formular unter www.musicnstuff.de/
winthatstuff ausfüllt und abschickt, uns eine E-Mail mit dem Namen des gewünschten Preises
an gewinn@musicnstuff.de sendet oder uns eine Postkarte an Music nStuff, Postfach 1220, 82134
Olching zukommen lässt. Am einfachsten nimmst du teil, wenn du die Umfrage auf der Rückseite
vollständig ausfüllst und uns diese per Mail oder postalisch zusendest.
Dieses Gewinnspiel wird von der Media nStuff GmbH veranstaltet. Die Teilnahme ist kostenlos.
Teilnahmeberechtigt sind alle Personen, die zum Zeitpunkt ihrer Teilnahme mindestens 18 Jahre
alt sind. Mitarbeiter und deren Angehörige der Media nStuff GmbH sowie der Sponsoren sind von
der Teilnahme ausgeschlossen. Alle Angaben zum Datenschutz und zur Verwendung der Daten
sind im Bereich Datenschutz auf der Website www.musicnstuff.de zu finden. Zudem gelten unsere
allg. Geschäftsbedingungen, nachzulesen auf www.musicnstuff.de/AGB.
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Musiker und Techniker“?
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selten
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Über welchen Themenbereich würdest du in einer
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Reportage: Plaza- und Rockavaria Festival
Im Fokus: Gehörschutz
Workshop: Groove und Timing
Backstage: Der Klavierstimmer
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10 2 | 2015 www.musicnstuff.de
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Mi t m
a c h e n
S eit der Expo, die im Jahr 2000 in Hannover
stattfand, wird das Gelände einmal im Jahr
für ein richtig cooles Festival genutzt. So auch in
diesem Jahr, wo am 29. Mai Acts wie Die Fantasti-
schen Vier, Jan Delay & Disco No. 1 und Revolver-
held die Bühne enterten. Wir nutzten dieses Festi-
val, um einen Blick hinter die Kulissen zu werfen
und mit der Crew und den Bands zu sprechen, wie
ihr Arbeitstag bei so einem Festival aussieht und
was anders ist als bei eigenen Shows.
Dabei ist es immer wieder faszinierend zu se-
hen, wie entspannt, aber dennoch zielgerichtet
und professionell alle Beteiligten auf diesem Ni-
veau arbeiten. Selbstverständlich wird hier nichts
dem Zufall überlassen. Die Fans sind mittlerweile
einfach perfekte Shows gewöhnt – und die wollen
Bands wie Crew ihnen auch bieten. Einer der Dreh-
und Angelpunkte ist dabei ein möglichst perfekter
Sound für Besucher, aber auch die Bands. Und wer
könnte darüber besser Auskunft geben als der Mo-
nitor- und der FoH-Mischer von Revolverheld.
Das NDR 2 Plaza Festival fand in diesem Jahr schon zum 15. Mal auf dem Expo-Gelände in Hannover statt. In angenehmer Atmosphäre kann man sich hier richtig tolle Bands anschau-en – bei extrem fairen Preisen. In diesem Jahr standen unter anderem Die Fantastischen Vier, Jan Delay und Revolverheld auf der Bühne. Wir sprachen mit den Bands und der Crew über ihre Arbeit auf so einem Festival und beleuchten die Technik bei diesem Event.
Reportage: NDR 2 Plaza Festival 2015
Einfach spitze
Vier Ohren fürbesten Sound
der für den Monitorsound zuständig ist, zum Interview. Jens
beschreibt den typischen Ablauf auf einem Festival so: „Wir
haben heute um 9 Uhr angefangen unseren Truck auszuladen.
Dann geht es erst mal darum, die Backline und den Monitorplatz
aufzubauen. Wir müssen uns darum kümmern, dass alles ver-
kabelt ist, dass die Backline mikrofoniert ist. Dann machen wir
den Soundcheck mit der Band und dann gibt es noch ein paar
Sachen vorzubereiten. Jetzt ist gerade Mittag und alles etwas
entspannter und wir warten auf den Beginn der Show. Beim
Changeover ist dann nochmal die Crunchtime, wo viel Hektik
entsteht. Da müssen wir dann das, was wir zwei bis drei Stunden
vorbereitet haben, in einer halben Stunde auf die Bühne brin-
gen. Der Abbau nach der Show ist dann meist so in einer Stunde
gegessen, das heißt, da wird dann alles in den Truck geladen.
Und dann geht es im Idealfall zügig weiter in die nächste Stadt.“
Kompetente
Gesprächspartner:
Mathias Scholl (li.) und
Jens Nonnewitz (mi.)
Wir baten Revolverhelds
FoH-Mann Mathias Scholl
sowie Jens Nonnewitz,
12 2 | 2015 www.musicnstuff.de
www.musicnstuff.de/-people/artic
le/reporta
ge-plaza-festival
ONLINE
WEITERLESEN
mit Videointerviews
Auch als FoH-Mischer gewöhnt man sich mit der Zeit an die
etwas anderen Umstände auf Festivals und genießt sogar die
Open-Air-Location, so Mathias. „Naja, das Pult, das ich hier
benutze, ist ja baugleich mit dem, das ich normalerweise auf
Tour mitführe. Ich arbeite lieber draußen, weil man weniger mit
Raumreflexionen zu kämpfen hat. Für mich ist es draußen ent-
spannter, man kann einfach loslegen. Ich hab mir heute Morgen
die Anlage kurz angehört. Das ist eigentlich das erste, was ich
mache, wenn das Pult aufgebaut ist. Ich gebe ein mir bekanntes
Signal drauf und hör es mir an. Ich habe einen Systemmann da-
bei, der Zugriff auf alle Parameter der Anlage hat und sage ihm,
was ich gut finde. Und dann tastet man sich halt ran.“
Wo man bei einer Veranstaltung dieser Größe Probleme er-
warten würde, ist das Thema Wireless. „Das Thema Frequenzen
ist schon groß“, so Jens, „insbesondere, da mittlerweile die
meisten Bands mit In-Ear arbeiten. Aber da haben
sich unter den Crews ein paar Grundregeln eingeschliffen, wie
man sich untereinander arrangiert.“
Du willst noch mehr Infos? Dann folge dem Link auf Seite
17. Der führt zu allen Interviews vom Plaza Festival.
Alles aus einer Hand: In Sachen Wireless setzten Revolverheld komplett auf Sennheiser.
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www.musicnstuff.de 132 | 2015
WIRELESSEquipment
Ob Revolverheld, Jan Delay oder die Fantasti-
schen Vier, beim Plaza Festival waren in Sachen
Funkequipment vor allem Produkte von Senn-
heiser im Einsatz. Dabei setzen die Bands gerne
auf unterschiedliche Systeme und damit ver-
schiedene Frequenzbereiche, was den Instru-
menten- bzw. Mikrofonfunk und die In-Ear-Mo-
nitoring-Wege betrifft. Auf diese Weise hat man
in beiden Bereichen mehr Raum für viele paral-
lel betriebene Systeme und vermeidet Störun-
gen untereinander. So werden etwa bei Revol-
verheld die Instrumente im C-Band (734 bis 776
MHz) übertragen, während für die In-Ear-Syste-
me das B-Band (626 bis 668 MHz) genutzt wird.
Du willst noch mehr Infos zum Wireless-Equip-
ment? Dann folge dem Link auf Seite 17. Der führt
zu allen Artikeln rund ums NDR 2 Plaza Festival.
Le SmouimInterviewU nd so wie sich die Techniker absprechen,
so entspannt gehen die Bands auch Back-
stage miteinander um. Das wirkt alles eher wie
eine große Familie als wie Acts, die sich den Er-
folg neiden. Wobei bei diesem Lineup der Platz
des Headliners natürlich gesetzt war. Schließ-
lich geben Die Fantastischen Vier schon seit
über einem Vierteljahrhundert den Ton an in
Sachen deutschsprachigem Sprechgesang. Und
wenn man sich ihre Show ansieht und die Stutt-
garter mit ihrer Hammer-Liveband einen Hit
nach dem anderen raushauen, dann weiß man,
dass sie sich ihren Status verdient haben. Net-
terweise hat sich Smudo von Die Fantastischen
Vier bereit erklärt, ein paar Fragen zum Plaza
Festival zu beantworten.
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14 2 | 2015 www.musicnstuff.de
Music nStuff: Wir haben euch auf dem Plaza-Festival live gesehen.
Was ist das Tolle an solchen Festivals?
Smudo: Open Air zu spielen ist schon mal der erste große Unterschied.
Band und Publikum sind im Freien, was zur Picknicker-Atmosphäre bei-
trägt. Im Unterschied zur Hallentour ist ein Festival in der Regel nicht aus
beinharten Fanta-Fans zusammengestellt. Die gilt es für uns zu gewin-
nen. Festivals sind demnach eine andere Herausforderung.
MnS: Habt ihr Rituale bevor ihr auf die Bühne geht? Wir haben gese-
hen, dass ihr euch mit der gesamten Band direkt vor der Show in ein
kleines Zelt zurückgezogen habt.
Smudo: Das ist unsere zentrale Sammelstelle vor und während des Auf-
tritts. Mit Band sind wir ja neun Mann. Irgendwo müssen wir uns ja tref-
fen, um gegebenenfalls nochmal etwas zu besprechen, bevor es los geht.
Ausserdem ist es ein gutes Ritual, sich vorher einzuschwören. Wir ha-
ben dazu eine Gag-Geste aus Monty Pythons „Das Leben des Brian“ über-
nommen. Die judäische Befreiungsfront hält als geheimes Zeichen die
geschlossene Faust an die Schläfe. Wir donnern dann ein gemeinsames
„Freundschaft“ und los geht‘s.
MnS: Bist du noch nervös, wenn du auf die Bühne gehst?
Smudo: In der Regel ist Lampenfieber nicht vorhanden. Außer es handelt
sich um Premieren. Da sind wir nervös, weil wir nicht wissen, wie unser
neues Programm ankommt. Früher war das anders. In den ersten Jahren
hat mich das Lampenfieber derart gepackt, dass ich mich kurz vor der
Show übergeben musste, was dann seinerseits an Routine gewonnen hat.
Alle vor der Show noch mal auf Toilette, ich auch, aber halt zum Kotzen.
MnS: Ihr habt mittlerweile ja eine riesige Auswahl an Songs. Wie ent-
scheidet ihr, was auf die Setlist kommt?
Smudo: Natürlich gibt es eine Reihe Live-Hits, die nicht unbedingt Singles
waren. „Was geht“ gehört zum Beispiel dazu. Songs, die nach vorne ge-
hen, sind gerne gesehen, man braucht aber auch Stücke zum Runterkom-
men. Dass wir „Die da“ zwanzig Jahre lang nicht gespielt haben, wurde
uns mittlerweile verziehen; aber nach 25 Jahren haben wir es dieses Jahr
für die Festivals extra ins Set aufgenommen.
MnS: Eure Band ist fantastisch. Wie habt ihr die Musiker ausgewählt?
Smudo: Wir haben 1993 mit Live-Drums angefangen. Bis dahin hatten
wir mit Musikplaybacks gespielt. Flo Dauner, unseren Schlagzeuger, ha-
ben wir durch klassisches Vorspielen erwählt. Flo ist als waschechter Ins-
trumentalist natürlich gut mit der Musikerszene verwachsen und hat uns
dann einen Bass-Spieler und unseren Keyboarder Lillo Scrimali vermit-
telt. Der wiederum hat als Musical Director einen ganzen Pool von Musi-
kern und rekrutierte den Rest. Seit 1998 spielen wir so in Vollbesetzung.
Nachdem nun einer der Frontleute zu Wort gekommen ist, wollen wir es
nicht verpassen, die in den Fokus zu rücken, die im Hintergrund arbei-
ten, aber für geilen Hip-Hop-Sound enorm wichtig sind: die Drummer.
Übrigens: Das komplette Interview mit Smudo findest du unter dem
Link am Ende des Artikels.
www.musicnstuff.de 152 | 2015
Rhythmis a drummer
Widmen wir uns an diese Stelle den Drummern.
Denn die meisten erfolgreichen deutschen Hip-Hop-
Acts gönnen sich schon länger eine Liveband. Und da
bei dieser Musik der Rhythmus extrem im Fokus liegt,
braucht man einen richtig guten Drummer. Beim Pla-
za Festival hatten wir die Gelegenheit, sowohl mit
Jost Nickel von Jan Delays Disco No. 1 als auch mit Flo
Dauner von Die Fantastischen Vier zu sprechen. Las-
sen wir zum Start Jost zu Wort kommen.
Music nStuff: Hi Jost. Wie geht’s? Erzähl doch
erst mal kurz, seit wann du bei Jan Delay bist.
Jost Nickel: Gut. Die Band Disco No.1 wurde 2006
aus der Taufe gehoben. Und seitdem bin ich dabei.
MnS: Also hast du die Stilwechsel mitgemacht?
Jost: Naja, ich muss sagen, die Betitelung der Stil-
richtungen hat Jan immer so vorgenommen, und
alle Leute haben es ihm so abgekauft. Deswegen
empfinde ich diesen Stilmix gar nicht als so ekla-
tant. Außerdem hat sich das für uns immer relativ
natürlich entwickelt, weil wir ja immer schon drei
bis vier Jahre bevor das jeweilige Album rauskam
dabei waren neue Songs zu machen. Und dadurch,
dass Jan so ’ne krass besondere Stimme hat, ist es
am Ende halt immer Jan Delay.
MnS: Nutzt du live einen Klick?
Jost: Ich finde, es ist ein Riesenunterschied, ob
man live zum Klick spielt oder sich ein Tempo an-
hört. Ich habe ein ganz einfaches Metronom und
höre mir das Tempo an und – ganz wichtig – stel-
le mir den Part des Songs vor, der das Tempo am
meisten definiert. Und das ist nicht immer der An-
fang oder der Refrain. Wenn ich zum Klick spiele,
dann nur, wenn es sein muss, wenn etwa ein Com-
puter mitläuft.
Soweit Jost Nickel zum Thema Groove (den Link
zum kompletten Interview findest du rechts). Lest
nun noch Flo Dauner, der seit über 20 Jahren bei Die
Fantastischen Vier spielt und rund 1.000 Shows mit
den Rappern auf dem Buckel hat. Mehr Erfahrung in
Sachen Hip-Hop-Drumming geht nicht.
Sicher durch alle Stilrichtungen:
Jost Nickel im Interview.
16 2 | 2015 www.musicnstuff.de
Du möchtest noch mehr vom Plaza
Festival und unseren Interviewpart-
nern erfahren? Dann geh direkt auf
unsere Website, wo du weitere Infos
findest und die kompletten Videoin-
terviews mit Mathias und Jens von Re-
volverheld, Thomas D, Jost Nickel von
Jan Delay, Flo Dauner sowie seinem
Drumtech Roland Beck abrufen kannst:
www.musicnstuff.de/-people/article/
reportage-plaza-festival
Mehr unter:
Auch direkt nach dem Gig entspannt: Flo Dauner.
Music nStuff: Hi Flo. Wie geht es dir jetzt, so di-
rekt nach der Show? Noch voller Adrenalin?
Flo Dauner: Sehr entspannt, sehr entspannt. Es
war ne’ super Show, aber nach dem Konzert ent-
lädt sich das erst mal alles. Der ganze Tag läuft auf
den Auftritt hin. Und wenn das dann vorbei ist,
kann man das erste Mal richtig entspannen.
MnS: Hast du vor den Fantas schon Hip-Hop-Beats
gespielt oder hast du dir das neu draufgeschafft?
Flo: Wir haben uns das zusammen draufgeschafft.
Als ich 1993 bei den Fantas angefangen hab, da gab
es überhaupt keine Hip-Hop-Band in Deutschland,
die mit Musikern gearbeitet hat. In der Zeit gab es
auch Raum zu experimentieren, ich war am Anfang
auch alleine, da gab es keine Band, nur mich, einen
Sequencer und Turntables. Insofern war da Platz
zu experimentieren, aber eben auch, um etwas zu
entwickeln. Wir haben da gemeinsam etwas eta-
bliert, was es noch nicht gab in Deutschland. Das
war damals ’ne geile Zeit, weil echt Platz war, etwas
ganz Neues zu machen. Jan Hoffmann
172 | 2015
Seit der Abwanderung von Rock im Park 1997 nach Nürnberg fand in München kein großes Rockfestival mehr statt. Das änderten die Veranstalter des „Rockavaria“ in diesem Jahr. Und so stieg am letzten Mai-Wochenende die erste Ausgabe dieses Open-Air-Spektakels im Olympiapark der bayerischen Hauptstadt. Wir berichten von diesem etwas anderen Festi-val, das gleich bei der Premiere überzeugte.
Reportage: Rockavaria Festival 2015
Party aufolympischem Niveau
Foto: Fotolounge Hauzenberger18 2 | 2015 www.musicnstuff.de
www.musicnstuff.de/-people/artic
le/
reportage-rockavaria-festival-2015-in-muenchenONLINE
WEITERLESEN
mit Videointerview
S eit Jahren nimmt die Zahl an Open Airs und
Festivals in Deutschland zu. Für die Fans ist
das cool, haben sie doch den ganzen Sommer über-
all die Möglichkeit geile Bands zu sehen und mit
tausenden Gleichgesinnter zu feiern. Seit diesem
Jahr ist das „Rockavaria“ dazugekommen. Ein Fes-
tival mitten in München – kann das gut gehen?
Ja, das geht gut – aber wie so oft in München ist
alles eben ein bisschen anders. Zunächst mal war
grundsätzlich alles toll organisiert – mit einigen
kleinen Ausnahmen. So war der Zugang zur The-
atron-Bühne leider die meiste Zeit völlig überlas-
tet oder auch mal wegen Überfüllung geschlossen.
Sehr schade, denn ein Besuch lohnte sich defini-
tiv. Auch wenn es für Bands wie Publikum sicher
ungewohnt war in einem Am-
phitheater zu sein, wo doch
ein gewisser Abstand zwischen
Bühne und erster Reihe herrschte. Di-
verse Bands schafften es trotzdem, das
prall gefüllte Amphitheater zum Kochen
zu bringen. Circle Pits und Abgehen inklusive.
Ansonsten war die Orga-
nisation ziemlich klasse –
insbesondere für die erste
Ausgabe. Am Eingang zum Gelände musste
man quasi nie anstehen, auch an den Es-
sens- und Getränkebuden sind mir keine langen
Schlangen aufgefallen. Zudem habe ich mich je-
derzeit sehr sicher gefühlt. Klingt vielleicht albern,
doch es gibt Festivals, bei denen man die Massen-
panik fast schon sehen kann. Nicht so hier.
Aber war es denn jetzt ein „richtiges“ Festival?
Jein! Wenn es für dich zu einem Festival dazu-
gehört zu campen, nach den Konzerten noch in
einem Zelt die Nacht durchzufeiern oder die typi-
schen Festivalexzesse wie das Anzünden von Müll-
containern oder ähnliches mitzumachen, dann ist
das „Rockavaria“ nicht das Passende. Hier ging es
die komplette Zeit sehr geordnet und entspannt zu.
Teilweise fühlte man sich eher wie auf einem Volks-
fest denn wie auf einem Festival – aber ich meine
das durchaus positiv. Wer kam, um die Bands zu
sehen und zwischendurch ein bisschen entspannt
mit Gleichgesinnten abzuhängen, der wurde hier
bestens bedient. Auch der tolle Olympiapark bot
sich für etwas Entspannung zwischendurch an.
Klar, das „Rockavaria“ ge-
winnt nicht den Preis
als günstigstes Festi-
val – München eben.
Allerdings waren die
Preise durchaus fair.
Und schließlich bekam
man hier Muse, Kiss &
Metallica in fantas-
tischer Kulisse
geboten. Dazu
kamen dann
noch haufen-
weise coole
Bands – und
zwei Nach-
wuchsacts,
die sich bei
einem Contest
ihre Slots in der
Olympiahal le
erspielt hatten.
Coole Aktion.
Meine persön-
lichen High-
lights waren
nicht die Head-
liner, sondern
Meshuggah,
Gute Laune: Auch die Musi-
ker hatten jede Menge Spaß
beim ersten „Rockavaria“.
Foto: Fotolounge Hauzenberger
Foto: Fotolounge Hauzenberger
Foto
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ger
www.musicnstuff.de 192 | 2015
die vor leider etwas spärlicher Kulisse in der Olympia-
halle (die Leute waren zu einem Großteil wohl
schon auf dem Weg zu Metallica) einen gewohnt
perfekten Gig mit überragender Lightshow ablie-
ferten, Unearth, die zeigten, dass man auch das
Theatron in einen Moshpit verwandeln kann, und
The Darkness, die einfach nur unterhaltsam sind.
So war für jeden (Rock-)Geschmack etwas geboten.
Das Festival ist gerade vorbei – etwas früh für
einen Ausblick auf nächstes Jahr also. Aber der
Veranstalter war offenbar so zufrieden mit der
Premiere, dass jetzt schon das „Rockavaria 2016“
geplant wird. Und die Ausgangslage ist wirklich
gut. Das Olympiagelände ist fantastisch, Bandaus-
wahl und Stimmung waren toll. Und wenn es noch
gelingt, die Zuschauer besser auf dem Gelände zu
verteilen und die Wege klarer zu beschildern, dann
freue ich mich jetzt schon auf das RAV 2016.
Auch über Campingmöglichkeiten wird schon
laut nachgedacht. Man darf gespannt sein, was
die Veranstalter hier noch aus dem Hut zaubern.
Die Erfahrungen der Premiere werden sicher hel-
fen, das jetzt schon tolle Festival noch besser zu
machen. Ich bin gespannt und denke mit den „rich-
tigen“ Bands wird die diesjährige Besucherzahl
von täglich 49.000 Rockfans deutlich getoppt. Denn
auch die Besucher, mit denen ich gesprochen habe,
waren vor allem positiv überrascht und zufrieden
mit diesem Newcomer unter den Festivals.
Jan Hoffmann
Auch der Veranstalter
konnte schon ein Fazit
zum ersten „Rockavaria“
ziehen. Wir sprachen mit
Michael van Almsick, Pressesprecher der DEAG Deutsche Enter-
tainment AG, um zu erfahren, wie er die Premiere des Festivals
erlebt hat und was für nächstes Jahr geplant ist.
Music nStuff: Wann kam das erste Mal die Idee auf, ein
Festival mitten in München zu veranstalten?
Michael van Almsick: Das war 2014. Wir waren und sind der
Meinung, dass München ein Urban Rockevent gut steht. Das
Konzept von „Rockavaria“ ist ungewöhnlich: stadtnah, gut er-
reichbar, bestens organisiert und mit internationalen Topbands
besetzt. Hinzu kommt, dass die Region München eine absolute
Rockarea ist und es nichts Vergleichbares gibt. Es hat seinen
Reiz, zu einem Rockfestival mit der U-Bahn zu fahren, coole
Leute zu treffen, ein gutes gastronomisches Angebot zu genie-
ßen und ausreichend viele und saubere Toiletten vorzufinden.
Music nStuff: Was waren die größten organisatorischen
Probleme, die ihr vor der Veranstaltung lösen musstet?
Michael: Ein Event in dieser Größe ist immer eine Herausforde-
rung. Aber Global Concerts als Co-Veranstalter verfügt über eine
jahrzehntelange Expertise für anspruchsvolle Veranstaltungen.
Das hat sich ausgezahlt. Anfangs sorgte noch der G7 Gipfel, der
eine Woche später stattfand, für etwas Unsicherheit, da nicht
ganz klar war, ob die verfügbaren Polizeikräfte ausreichen wür-
den. Aber auch diese Frage konnte schnell geklärt werden.
Music nStuff: Warum habt ihr
keine Campingmöglichkei-
ten angeboten? Und könnte
sich das 2016 ändern?
Michael: Es gehörte zu den
Auflagen der Stadt, kein
Camping im und um den
Olympiapark anzubieten,
mit Rücksicht auf die An-
wohner. Wir werden sehen,
ob wir für 2016 eine geeig-
nete Campingarea finden.
Unabhängig davon hat es
sich angeboten, die Stadtnähe zu nutzen. Wir haben daher für
die Fans eigene Hotelkontingente reserviert und es war für vie-
le ein Riesenspaß, nach der Veranstaltung in die Stadt zu gehen
und dort weiter zu feiern. Viele nutzten das 3-Tages-Ticket, um
sich ein tolles Wochenende zu machen.
Music nStuff: Seid ihr zufrieden mit der ersten Ausgabe des
„Rockavaria“? Wie war das Feedback von Bands und Fans?
Michael: Wir sind mit der Premiere mehr als zufrieden. Wir
haben von Bands und Publikum überwältigend positives
Feedback erhalten. Positiv überrascht waren wir auch von der
großen Attraktivität des speziellen Programms im Theatron.
Im kommenden Jahr werden wir versuchen, dort eine größere
Kapazität zur Verfügung zu stellen, um der Nachfrage zu jedem
Zeitpunkt gerecht zu werden. Aber wir haben uns natürlich
sehr gefreut, so viele fachkundige Besucher zu haben.
IM INTERVIEW:MICHAELVAN ALMSICK
Zieht ein sehr positives Fazit: Michael van Almsick,
Presse sprecher der DEAG.
20 2 | 2015 www.musicnstuff.de
Es ist für keinen Musiker verzichtbar: das Gehör. Das Organ, mit dem sich Klänge überhaupt erst wahrnehmen lassen, ist so faszinierend wie fragil. Ein Grund, sich näher damit zu beschäftigen. Damit du auch in Zukunft die Musik in ihrer ganzen Fülle genießen kannst.
Im Fokus: Gehörschutz
Sicherheit fürs Ohr
H armonisch und dissonant, laut und leise, klar
und verzerrt, druckvoll und dünn – das alles
sind akustische Extreme, die wir ohne das Gehör
nicht wahrnehmen könnten. Dabei ist es einfach,
irgendein Signal zu betrachten und abzuschät-
zen, wie es auf einen Hörer wirken wird. Ebenso
leicht lässt sich heutzutage physiologisch die Funk-
tionalität dieses Sinnesorgans erklären. Wirklich
schwierig jedoch ist es, in Worte zu fassen, welche
Emotionen Geräusche auslösen – allen voraus: die
Musik. Unzählige Künstler, Lyriker und Philoso-
phen haben versucht, ihre Gefühle beim Ertönen
von Klängen möglichst präzise auszudrücken. Eine
der passendsten Aussagen traf wohl der französi-
sche Romantiker Victor Marie Hugo: „Musik bringt
zum Ausdruck, was sich nicht in Worte fassen lässt
und doch nicht still bleiben kann.“
Ohne funktionierendes Gehör ist es uns unmög-
lich, Schall jeglicher Art als angenehm, neutral
oder störend zu beurteilen. Viel schlimmer noch:
Tonkunst verliert jede Bedeutung. Doch obwohl wir
alles tun, um Musik selbst zu kreieren, ihr einfach
nur daheim zu lauschen oder hunderte Kilometer
auf ein Konzert zu pilgern, ignorieren wir oft zu
große Lautstärken. Eigentlich aber sollte es höchste
Priorität sein, das Ohr vor zu hohen Schalldruckpe-
geln zu schützen. Klar, so ziemlich jeder war schon Foto
: Wik
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ia/C
hit
tka
L, B
rock
man
n
22 2 | 2015 www.musicnstuff.de
mal auf einer lauten Veranstaltung und hat verges-
sen sich etwas in den Gehörgang zu stopfen. Und si-
cherlich halten unsere Lauscher einiges aus, bevor
sie ihren Dienst quittieren. Allerdings ist Schwerhö-
rigkeit ein schleichender Prozess. Und es wäre doch
fahrlässig hier unnötig etwas zu riskieren.
Gehör und HörenJe lauter die Musik, desto intensiver scheint
man sie zu erleben, ja sogar zu spüren. Aller-
dings hat das oft Konsequenzen. Eine der mög-
lichen: Schwerhörigkeit. Aber einfach den Zeige-
finger drohend zu heben und „böse“ zu sagen, ist
kein guter Ansatz. Ein viel besseres Gefühl für das
eigene Gehör bekommt man, wenn man sich etwas
intensiver damit auseinandersetzt. Man könnte
denken, das Ohr sei nur das, was man sehe. Weit
gefehlt, denn von außen ist nur ein kleiner Teil des
Hörapparates zu erblicken. Vor allem die Ohrmu-
schel ist ein Aushängeschild für den Hörsinn. Sie
funktioniert wie ein Schalltrichter und kodiert ein-
treffenden Schall je nach Richtung unter anderem
so, dass wir hinten, vorne, oben, unten, rechts und
links unterscheiden können. Über den Gehörgang
in der Mitte der Ohrmuschel gelangt so der Schall
in das Ohr hinein.
Das Trommelfell vor der Paukenhöhle grenzt
das Außen- vom Mittel ohr ab und ist zugleich
die Schnittstelle, die Luftschall in mechanische
Schwingungen umwandelt. Direkt am Trommelfell
sind die Gehörknöchelchen befestigt, in folgender
Reihenfolge: Hammer, Amboss und Steigbügel. Die
drei Knöchelchen sind übrigens die kleinsten im
menschlichen Körper und etwa halb so groß wie ein
Reiskorn. Im Mittelohr mündet auch die sogenannte
eustachische Röhre (auch Ohrtrompete genannt),
die eine Verbindung zum Rachen herstellt und über
die ein Ausgleich zwischen Ohr- sowie Außendruck
gemacht werden kann. Das kennt man, wenn man
sich die Nase zuhält, den Mund schließt und gleich-
zeitig auszuatmen versucht – der Druck im Mittelohr
ändert sich, begleitet von ein Knackgeräuschen.
Direkt im Schädelknochen geschützt ist zu gu-
ter Letzt das Innenohr. Dieses besteht aus der
Gehörschnecke, die die von den Gehörknöchelchen
übertragenen Schwingungen in neuronale Signale
umwandelt. Schließlich im Gehirn angekommen,
lösen diese Impulse die Reaktionen aus, mit der
wir unsere Umwelt akustisch wahrnehmen. Üb-
rigens: Im Innenohr befindet sich mit den Bogen-
gängen auch das Gleichgewichtsorgan – und dank
der Schnecke kann man Tonhöhen unterscheiden.
Man kann Musik nur schlecht performen oder gar
genießen, wenn es gesundheitliche Probleme gibt.
Je lauter der Umgebungslärm, desto schneller ist mit einem Ge-
hörschaden zu rechnen. Laut National Institute for Occupation
Safety and Health (kurz NIOSH) sind folgende Maximalzeiten für
Schalldruckpegel pro Tag empfohlen:
Pegel maximale Einwirkzeit (gerundet)
82 dB 16 Stunden
85 dB 8 Stunden
88 dB 4 Stunden
91 dB 2 Stunden
94 dB 1 Stunde
97 dB 30 Minuten
100 dB 15 Minuten
103 dB 8 Minuten
106 dB 4 Minuten
109 dB 2 Minuten
112 dB 1 Minute
115 dB 30 Sekunden
118 dB 15 Sekunden
Übrigens: Bei Konzerten herrschen oft Lautstärken, für die man
am Arbeitsplatz Gehörschutz tragen müsste. Und natürlich gibt
es auch für Gäste in Deutschland Regelungen. Die zulässigen
Lautstärkepegel bei Veranstaltungen sind in der DIN 15905-5
geregelt. Das Publikum darf maximal durchschnittlichen Pegeln
von 99 bis 100 dB(A) ausgesetzt sein. Dazu kommt, dass man als
Veranstalter ab einem Beurteilungspegel von 95 dB Gehörschutz
bereitstellen und dem Publikum das Tragen empfehlen muss,
um sich vor Schadensersatzansprüchen zu schützen – das gilt
natürlich auch für dich, wenn du ein Konzert veranstaltest. Des-
halb kann man sich in den meisten Clubs auch für kleines Geld
(oft nur 50 Cent oder 1 Euro) Gehörschutz kaufen. Und selbst
wenn der Sound dann schlechter wird ist das immer noch besser
als in ein paar Jahren taub zu sein.
MAXIMALE SCHALLDRUCKPEGELIM ÜBERBLICK
www.musicnstuff.de 232 | 2015
Im Fokus
Alles hat seine Grenzen – auch das
Gehör. So liegt im Optimalfall die
niedrigste Frequenz, die wir hö-
ren, bei 20 Hz, die höchste bei 20
kHz. Im Laufe des Lebens und bei
hoher Lärmbelastung nimmt jedoch
vor allem die Wahrnehmbarkeit
hoher Frequenzen ab. Am empfind-
lichsten ist das Ohr zwischen 2 und
5 kHz, dem sogenannten Sprach-
verständlichkeitsbereich. Und nicht
jedem Schalldruckpegel sind wir ge-
wachsen: Unser Ohr ist für etwa 0 dB
bis 120 dB ausgelegt, wobei 120 dB
schon die absolute Schmerzgrenze
darstellen. Schon bei 85 dB können
über längere Belastungszeiträume
irreparabele Schäden auftreten.
Merke: Da es sich bei Dezibel um
eine logarithmische Einheit handelt,
sind 10 dB mehr eine Verdopplung des Schalldruck-
pegels – und umgekehrt. 100 dB sind demnach dop-
pelt so laut wie 90 dB. Frequenzen werden jedoch
bei gleichem Pegel nicht gleichlaut wahrgenom-
men. Ganz tiefe und sehr hohe Frequenzen bei-
spielsweise brauchen viel mehr Energie, um wahr-
genommen werden zu können.
Und dumpfer ward das LebenSchwerhörigkeit hat viele Gesichter. Dabei ist
zwischen Schallleitschwerhörigkeit und Schall-
empfindungsschwerhörigkeit zu unterscheiden.
Bei ersterer handelt es sich um eine beeinträch-
tigte Weitergabe des Schalls im Außen- oder Mit-
telohr. Verursacher können hier größere An-
sammlungen an Ohrenwachs sein, aber auch ein
vernarbtes Trommelfell oder versteifte Muskeln
an und um die Gehörknöchelchen können die
Wahrnehmung trüben. Bei Schallleitschwerhö-
rigkeit gibt es oft Aussicht auf Heilung, entweder
durch eine Gehörgangsreinigung oder einen chi-
rurgischen Eingriff. Schwieriger ist es jedoch bei
Empfindungsstörungen. Diese sind entweder auf
Defekte in der Hörschnecke zurückzuführen oder
auf die neuronale Verarbeitung.
Der wohl „beliebteste“ Ruhestörer unter Musi-
kern ist der Tinnitus. Dieser kann durch zu dau-
erhaft lauten Lärm oder kurzzeitig extrem laute
Geräusche wie Explosionen ausgelöst werden.
Aber Stress, die Nährstoffunterversorgung des Ge-
hörs sowie übermäßiger Alkoholkonsum sind mit-
unter ebenso für das nicht enden wollende Pfeifen
verantwortlich. Auch hier gibt es Abhilfe in Form
von diversen Therapien. Doch schon bevor es zu
spät ist, empfiehlt sich der Gang zum Arzt. Mithil-
fe von Audiogrammen stellt der Ohrexperte fest,
wie stark das eigene Gehör von einem gesunden
abweicht. Durch regelmäßige Kontrollen lässt sich
ebenso ein möglicher langsamer Verlust der Hör-
Manche Instrumente können lautere Schalldruckpegel verursa-
chen, als der ein oder andere glaubt. Im Folgenden sind Maximal-
pegel einiger lauter Musikinstrumente in direkter Nähe aufgelistet:
Pegel Instrument
115 dB Trompete
116 dB Flügel
125 dB akustisches Schlagzeug
130 dB E-Gitarren-Amp (Fullstack)
131 dB Pfeifenorgel
INSTRUMENTE UND IHR SCHALL
Das Gehör funktioniert nicht linear: Je nach Lautstärke und Frequenz
empfindet man Schall durchaus unterschiedlich.
24 2 | 2015 www.musicnstuff.de
fähigkeit nachweisen. Im einfachsten Fall jedoch
reinigt eine medizinische Fachkraft den Gehör-
gang – und alles ist wieder gut.
SchutzformenEs gibt unzählige Varianten, das Ohr vor Schä-
den zu bewahren. Neben dem Verzicht auf über-
mäßige Alkoholmengen, dem Reduzieren von
Rauchgewohnheiten und einer ausgewogenen Er-
nährung sind es vor allem Gehörschutzmaßnah-
men, die man ergreifen sollte. Die einfachste Form
eines Gehörschutzes bieten Schaumstoffstöpseln.
Zusammengedrückt und ins Ohr geführt, passen
sie sich perfekt an den Gehörgang an und schir-
men zugleich ziemlich gut ab. Selbst Apotheken
bieten Wachsstöpsel, die sich optimal an das Ohr
anpassen. Wäre da nicht der schlechte Sound. Be-
dingt dadurch, dass diese Stöpsel ziemlich dicht
machen, kommen nur noch tiefere Frequenzen
durch. Nun fängt meist das Rumpopeln an, bis
die Teile zumindest so gut sitzen, dass man we-
nigstens einige Höhen wahrnimmt – wodurch die
Schutzfunktion allerdings ziemlich wirkungslos
wird. Klanglich ähnlich miserabel sieht es bei den
sogenannten Mickey-Mäusen aus, meistens für In-
dustrie und Bau konzipierte Kopfhörer, die das Ge-
Die Qual der Wahl: Ob billige Schaumstoffmodelle oder etwas
teurere Lamellenmodelle – Gehörschutz kann sich jeder leisten.
www.musicnstuff.de 252 | 2015
Im Fokus
hör vor zu viel Lärm schützen sollen. Diese filtern
die Schallenergie einfach ohne Rücksicht auf den
Klang – denn das ist auf einer Baustelle ja nicht
wirklich wichtig.
Klanglich etwas besser sind Ear-Tips, die mit
einem Filter in der Mitte ausgestattet sind. Die-
ser Filter lässt auch höhere Frequenzen durch,
sodass eine möglichst lineare Wahrnehmung der
Frequenzen entsteht. Oft kommen entsprechende
Gehörschutzmaßnahmen in Form von Tannen-
bäumchen, die es in verschiedenen Größen gibt,
damit jeder Gehörgang den nötigen Schutz findet.
Ebenso liegen mehrere Filter bei, die verschiede-
ne Dämpfungsstufen für eine perfekte Anpassung
an den Umgebungslärm bieten. An passiven Ge-
hörschutzmaßen sind Otoplastiken die Königs-
klasse. Die extra für den individuellen Gehörgang
angefertigten Passformen schließen perfekt ab.
Auch hierfür gibt es verschiedene Filter. Zu den
bekanntesten gehören wohl Elacin-Filter, die ein
sehr lineares Hörerlebnis bieten – aber auch ent-
sprechend teuer sind.
Neben diesen passiven Gehörschutzmöglichkei-
ten bietet der Markt auch aktive Modelle an. Da-
von gibt es zwei Varianten: In-Ear-Monitoring und
elektronische Ohrstöpsel. Letztere könnte man ge-
wissermaßen als kleine Hörgeräte betrachten, die
sowohl ein eingebautes Mikrofon als auch einen
Lautsprecher besitzen: Je nachdem, wie laut die
Umgebung ist, passt der elektronische Ohrstöpsel
das über die Lautsprecher wiedergegebene Signal
im Pegel an. Das Ergebnis ist eine immer gleich-
bleibende Lautstärke. Damit ist es also nicht mehr
nötig, während Konzertpausen oder zwischen
einzelnen Songs in der Probe die Stöpsel mühsam
rauszunehmen und wieder einzusetzen. Bei In-Ear-
Hörern hingegen kommt eine hohe Außendämp-
fung mit aktiv zugespieltem Monitorsound zum
Einsatz. So kann man auch auf lauten Bühnen die
Lautstärke am Ohr gering halten und hat dennoch
besten Sound und maximale Transparenz – was zu
einer besseren Performance führt.
Nicht alles, was glänzt, ist Gold. Genauso wenig
kann eine Gehörschutzmaßnahme quasi unend-
lich leise machen. Ab ungefähr 43 dB Dämpfungs-
wert wird Schall über den Schädelknochen in Form
von Körperschall wahrnehmbar. Allerdings gibt es
nur wenige Earplugs, die wirklich so stark abdämp-
fen. Die meisten professioneller anmutenden Tan-
nenbäumchen, die in Musikgeschäften erhältlich
sind, haben einen mittleren Dämpfungswert von
15 bis 20 dB. Otoplastiken und Mickey-Mäuse hin-
gegen können schon mal gute 30 dB absenken. Wer
mehr will, braucht schon einen Schallschutzanzug.
Ist die Wahl dann getroffen, möchte man seinen
Gehörschutz ja möglichst lange nutzen können.
Dazu gehört eben auch ein sachgerechter Umgang,
verbunden mit einer regelmäßigen Reinigung.
Das ist nicht nur sinnvoll, um die Ohrstöpsel mög-
lichst lange zu nutzen, sondern sollte einem auch
aus hygienischen Gründen wichtig sein. Aber egal
für welche Variante du dich schließlich entschei-
dest: Spare nicht, denn deine Ohren sind mehr als
Gold wert. Und was sind schon rund 20 Euro für
einen einfachen und schon ziemlich gut klingenden
langlebigen Gehörschutz im Vergleich zu dauerhaf-
tem Hörverlust. Da fällt die Entscheidung leicht.
Marco Sulek
Auf der Bühne wie im Proberaum ist es laut, sehr laut. Und schlecht
abgestimmte, brüllende Monitorlautsprecher machen das Ganze
nicht besser. Darum ist inzwischen für viele Musiker In-Ear-Monito-
ring unverzichtbar geworden. Die kleinen Hörer direkt im Ohr erfül-
len dabei nicht nur die Funktion einer optimalen, ungebundenen
Beschallung, sondern auch die eines Gehörschutzes.
IN-EAR-MONITORING
Foto
: Sh
ure
26 2 | 2015 www.musicnstuff.de
In so gut wie jedem Proberaum anzutreffen, meist aber völlig unterschätzt: kompakte Mischer. Schade eigentlich, denn mit ihnen lässt sich viel mehr an Klangqualität herausholen als die Meis-ten vermuten. Wie du mit einem Mixer den bestmöglichen Sound erreichst, erfährst du hier.
Im Fokus: Mixer für den Proberaum
Klangoptimierung
K lar, ein Mischpult dient in erster Linie dazu,
mehrere Signale im richtigen Lautstärkever-
hältnis zusammenzubringen, damit die Beschal-
lungsanlage die passenden Signale bekommt, die
sie dann vielfach verstärkt wiedergeben kann. Und
das ist auch wichtig und sinnvoll, denn vor allem
pegelschwache Instrumente könnten sich ansons-
ten in der Bandprobe kaum durchsetzen. Aber mo-
derne Mischpulte können mittlerweile viel mehr
als nur laut und leise. Doch beginnen wir damit,
wie die kompakten Geräte aufgebaut sind und was
die einzelnen Funktionen bewirken. Merk dir da-
bei: Jeder richtige Schritt führt dich ein Stückchen
näher zu einem besseren Sound.
Je nach Bauart besteht jeder Mischer aus min-
destens zwei Sektionen: den Kanalzügen und
dem Master-Bereich. Ein Kanalzug besteht in den
meisten Fällen aus Eingängen im oberen Bereich,
einem Mehrband-Equalizer und Aux-Sends in der
Mitte sowie einem Lautstärkefader am unteren
Ende. Zu den Eingängen, ausgeführt in Form von
XLR-, symmetrischen Klinken- oder Kombi-Buch-
sen, gehört im Normalfall ein Gain-Regler. Dieser
ist kein zusätzlicher Lautstärkeregler, sondern da-
für gedacht, das Eingangssignal auf den nötigen
Pegel zu bringen – das sogenannte Einpegeln. Da-
durch wird garantiert, dass zum Beispiel Equalizer
und Kompressoren optimal arbeiten.
Foto
: Vil
im S
töß
er
28 2 | 2015 www.musicnstuff.de
Am besten lassen sich Signale einpegeln, indem
du den jeweiligen Kanal solo schaltest, also alle
anderen Kanäle deaktiviert werden – sofern der
entsprechende Schalter vorhanden ist. Nun drehst
du den Gain-Regler bei anliegendem Signal so weit
auf, bis die Pegelanzeige in der Master-Sektion un-
gefähr den Wert „0 dB“ anzeigt. Ändert sich der
Ausgangspegel des Instruments nun nicht mehr,
bleibt dieser Poti in der Regel fix so stehen. Alle
weiteren Lautstärkeänderungen erfolgen nun nur
noch über den Kanalfader.
In direkter Nähe zum Gain-Regler finden sich
oft noch diverse Schalter: Lowcut, Phasendreher,
Phantomspeisung oder Pad sind hier am häufigs-
ten anzutreffen. Der Lowcut ist dazu gedacht, rum-
pelnde Störgeräusche wie Trittschall oder Dröhnen
aus dem Signal herauszufiltern. Deswegen emp-
fehlen wir diesen bei allen Instrumentensignalen
ohne wichtige Funktion im Bassbereich zu aktivie-
ren. Dazu gehören beispielsweise Gesang, E-Gitar-
ren und Snare. Der Phasendreher hingegen kehrt
das Signal um 180° in Phase um und ist oft ein nütz-
liches Helferchen, um Rückkopplungen unaufwen-
dig zu eliminieren.
Besonders Kondensatormikrofone benötigen
eine Versorgungsspannung, damit sie ein Signal
liefern. Hierzu dient die Phantomspeisung, die du
dann zuschalten solltest, wenn du an dem entspre-
chenden Kanal ein Kondensatormikrofon ange-
schlossen hast. Aber Vorsicht! Manches Equipment
– etwa einige Bändchenmikrofone – reagieren
sensibel auf Phantomspeisung. Also check vorher
bitte, was geht und was nicht – denn manchmal
lässt sich die Phantomspeisung nur für mehrere
Kanäle gleichzeitig (de)aktivieren. Nicht zu unter-
schätzen ist auch der Pad-Schalter. Mit Hilfe seiner
Funktionen lassen sich Signale im Pegel um einen
vordefinierten Wert absenken. Das ist besonders
bei pegelstarken Signalquellen wichtig, um Verzer-
rungen am Eingang und somit der Verschlechte-
rung des Klangs entgegenzuwirken.
Forme deinen SoundDas wohl wichtigste Tool eines Mischpults zur
Klangbearbeitung ist der Equalizer. Viele kom-
pakte Mixer bieten einen Dreiband-EQ mit festem
Tiefen- und Höhenbereich sowie variabel einstell-
baren Mitten. Schon wenige Griffe an einem Poti
können dazu führen, den Klang zu verbessern –
aber auch zu verschlechtern. Vor allem die Regler
für Mitten und Höhen tragen dazu bei, mitkoppeln-
de Frequenzen herauszuziehen und somit mehr
Ein Übertragungsweg ist nur so stark wie das schwächste Glied in der
Kette. Und das ist oftmals das Kabel. Darum ist es unter anderem
wichtig zwischen symmetrisch und unsymmetrisch zu unterschei-
den. Idealerweise ist die Kabelführung vom Gerät zum Mixer sym-
metrisch. Bei Instrumenten beispielsweise, die wie ein E-Bass oder
Akustik-Gitarren einen unsymmetrischen Ausgang besitzen, ist im
Zweifelsfall immer ein unsymmetrisches Kabel zu bevorzugen.
SYMMETRISCH ODER UNSYMMETRISCH?
Klassischer Aufbau: Ein Vorteil analoger Mischer ist ihr klarer
und logischer Aufbau – man sieht alles auf einen Blick.
www.musicnstuff.de 292 | 2015
Im Fokus
„Gain before Feedback“ zu erzielen. Das heißt etwa,
dass der Gesang sich lauter einstellen lässt, ohne
Rückkopplungen zu verursachen. Generell ist es
ratsam, jedes Signal einzeln mit dem EQ zu bear-
beiten. Dafür ist die Solo-Funktion sehr praktisch.
Besonders dröhnende Signale gehören ent-
schärft. Dazu zählen etwa die von E-Bass und
Kickdrum. Schon das Absenken der Tiefen um
wenige Dezibel kann dabei helfen, das Dröhnen
im Raum in den Griff zu kriegen. Bleiben dennoch
deutliche, als störend empfundene Frequenzen
übrig, kannst du mit dem halbparametrischen Mit-
tenband nachhelfen. Es gibt mehrere Wege, den
Störfaktor zu finden und abzusenken. Eine davon
ist, eine beliebige Frequenz zu verstärken, mit dem
Centerfrequenz-Poti den regelbaren Bereich ab-
zufahren und die am schlimmsten klingende Fre-
quenz soweit wie nötig herauszudrehen.
Doch ein Equalizer ist nicht nur dafür da, um Fre-
quenzen herauszuziehen. Klingt ein Instrument
zu stumpf, kannst du diesem mit dem Höhenregler
etwas mehr Leben einhauchen, klingt es untenrum
zu dünn, kannst du ihm mit dem Tiefenregler mehr
Kraft verleihen. Vorsicht ist jedoch beim Höhenreg-
ler geboten: Bei Mikrofonen erhöht sich nicht nur
die Rückkopplungsgefahr, sondern auch das Rau-
schen kann angehoben werden. Welche Frequenzen
dem Equalizer an deinem Mischpult zugewiesen
sind, findest du entweder direkt an der Oberfläche
des Mixers oder im dazugehörigen Manual.
FeinarbeitenEin oder mehrere Aux-Sends sind hauptsächlich
dazu gedacht, Effektgeräte anzusteuern – egal ob
integrierte oder externe. Es macht sehr viel Sinn,
anstatt der Stereo-Summe nur einzelne Signale an
das Effektgerät zu schicken. Somit verschlechterst
du den Gesamtklang nicht, sondern bereicherst ihn.
Außerdem summiert der Mixer im entsprechenden
Verhältnis bereits die einzelnen Signale, die du mit
einem Effekt belegen möchtest. Dadurch kannst du
so viele Signale wie gewünscht an nur ein Effektge-
rät schicken. Sehr beliebt ist beispielsweise, Snare
und Toms mit etwas Hall zu versehen, um einen
räumlicheren Klang zu erhalten. Auch Gesang wird
gerne mit ein bisschen Hall und Delay veredelt.
Wischen statt drehen: Immer mehr Mischpulte setzen auf
Touchscreen beziehungsweise sogar die (Fern-)Steuerung über
Tablet oder Smartphone.
Etwas anders: Digitalpulte funktionieren ähnlich wie ihre analogen Geschwister, die Bedienung unterscheidet sich aber stark.
Mithilfe des Faders in jedem Kanal kommen
schließlich die einzelnen Signale im richtigen
Lautstärkeverhältnis im Master-Bereich zu-
sammen. Dazu ist es jedoch oft nötig, das Signal
mithilfe eines entsprechenden Schalters auf die
Stereo-Summe zu routen. Im Master-Bereich gibt
es dann einen weiteren Fader, der das Summen-
signal verwaltet. Normalerweise solltest du diesen
auf „0 dB“ stellen und nicht als Laustärkeregler für
das Mischpultsignal an die Speaker oder Endstufen
verwenden. Primär ist es jedoch wichtig, dass das
Summensignal an der Pegelanzeige nicht zu weit in
den roten Bereich ragt. Ist dies doch der Fall, kannst
du mit dem sogenannten Master-Fader das Signal
etwas reduzieren, um Verzerrungen zu vermeiden
– oder anheben, damit die Endstufe für den Laut-
sprecher optimal arbeitet.
Ist es denn nötig, jedes Signal in einer Band über
das Mischpult laufen zu lassen? Nein, keines-
wegs. Normalerweise ist das Schlagzeug das lau-
teste Instrument und benötigt keine weitere Ver-
stärkung. Auch Gitarren- und Bass-Amps sind oft
laut genug. Dennoch kann es nicht schaden, Amps
zusätzlich abzunehmen, um ihren Sound über die
PA gleichmäßiger im Proberaum zu verteilen. Auch
Kick und Snare werden oft zusätzlich abgenom-
men, damit sie lauter tönen oder – ohne Direkt-
signal – mit einem Effekt versehen werden kön-
nen. Überlege dir also gut, welche Instrumente du
wirklich lauter haben möchtest. Je mehr Signale du
über das Mischpult an die Lautsprecher schickst,
desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass
sich Störsignale, Feedback und Rauschen bemerk-
bar machen. Und Speaker oder Endstufen haben ja
auch ihre Leistungsgrenzen.
Einige Hersteller spendieren ihren Audiozen-
tralen zusätzlich praktische Funktionen. Dazu
gehören etwa das bereits erwähnte interne Ef-
fektgerät, ein Audio-Interface für Aufnahmen, ein
grafischer EQ zum Entzerren der Lautsprecher
oder ein DAW-Controller für das Fernsteuern eines
Aufnahmeprogramms. Dadurch werden externe
Geräte teils überflüssig. Viele moderne Mixer bie-
ten mittlerweile aber einen ganz besonderen, sehr
erfreulichen Vorzug: Im Gegensatz zu den letzten
Gerätegenerationen rauschen selbst günstigere
Mixer weniger, knacksen beim Ein- und Ausschal-
ten nicht mehr ohrenbetäubend laut und sind re-
sistenter gegenüber Störgeräuschen. Das ist doch
eine gute Entwicklung. Und jetzt ran an die Regler,
denn: Übung macht den Meister.
Marco Sulek
Wie überall bei tontechnischen Anwendungen, finden auch im Pro-
beraum Digitalmischpulte immer mehr Verwendung. Diese sind vor
allem dann sinnvoll, wenn mehrere Bands das Pult nutzen oder es
auch für Gigs zum Einsatz kommt. So ist es beispielsweise möglich,
für jede Band ein eigenes Probe-Preset zu erstellen. Dazu gehören
etwa Lautstärkenverhältnisse einzelner Instrumente, spezielle Ef-
fekte und Equalizer- sowie Kompressor-Einstellungen. Mit nur ei-
nem Knopfdruck kann so jede Band ihr bevorzugtes Setup aufrufen
und nutzen. Das spart viel Zeit und Nerven.
DIGITALE MIXER IM ÜBUNGSDOMIZIL
312 | 2015
Im Fokus
Rhythmus ist die Ebene, auf der alle Musiker miteinander kommunizieren, und jeder muss seinen Beitrag leisten. Was genau dahinter steckt, zeigt dir Jost Nickel, einer der bekanntesten deut-schen Groove-Drummer, in diesem Workshop. Er erläutert Aspekte wie Timing, Groove und Klicktracks. Seine Übungen werden das Zusammenspiel deiner Band deutlich verbessern.
Workshop: Timing & Goove
Wohlfühlzone auf Zack
W ie gesagt: Rhythmus ist die Ebene, auf der
alle Musiker miteinander kommunizieren.
Jeder musikalische Beitrag innerhalb eines Songs
hat einen rhythmischen Bezug. Alle Musiker sind
gemeinsam verantwortlich für den Groove und das
Timing. Deshalb ist es wichtig, dass jeder Musiker in
der Band jederzeit sich selber und den anderen gut
zuhört und sein Spiel immer ins richtige rhythmi
sche Verhältnis setzt. Natürlich trägt der Drummer
eine besonders große Verantwortung für das Tem
po der Stücke, für das Timing und für die Dynamik.
Allerdings trägt er diese Verantwortung nicht allein,
sondern mit allen Musikern der Band gemeinsam.
Was ist Timing und was bedeutet Groove?Wenn man davon spricht, dass ein Musiker ein
gutes Timing bzw. eine gute Time hat, meint
man, dass er ein Tempo gut halten kann, dass er
weder schneller noch langsamer wird. Im Klartext:
Ein Song fängt in Tempo 98 an und läuft konstant
in diesem Tempo bis zum Ende durch. Dies lässt
sich mithilfe eines Metronoms messen oder relativ
leicht erreichen, indem man zum Klick spielt.
Groove hingegen beschreibt ein Gefühl. Wenn
etwas gut groovt, fühlt es sich schlichtweg gut an.
Ein guter Groove berührt die Menschen auf einer
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: Syl
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Per
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lt
32 2 | 2015 www.musicnstuff.de
unmittelbaren, emotionalen Ebene. Wenn du also
auf der Suche nach einem guten Groove bist, musst
du dich auf die Suche nach einem guten Gefühl ma
chen. Bist du hingegen auf der Suche nach einer gu
ten Time, brauchst du einen Drumcomputer.
Der gute Groove beginnt bei dir selbst! Wenn
sich ein Tempo bzw. ein Pattern in einem bestimm
ten Tempo für dich beim Spielen nicht gut anfühlt,
wird es den anderen Musikern und in der Konse
quenz dem Publikum nicht anders gehen. Übun
gen, mit denen du daran arbeiten kannst, ein besse
res Gefühl beim Grooven zu bekommen, findest du
am Ende dieses Workshops – es ist also eine höchst
individuelle Angelegenheit. Du musst dich in der
Beurteilung auf dein Gefühl verlassen. Viele Men
schen sind oft unsicher und fragen sich: „Groovt
das jetzt? Oder etwa nicht?“ Das gute Gefühl ist
wahrscheinlich einer der Hauptgründe, weshalb
Menschen so gerne Musik machen und hören. Mir
geht es zumindest so.
Was ist schon perfektes Timing?Eine gute musikalische Darbietung ist nicht un-
bedingt eine, bei der das Timing perfekt ist. Und:
Perfektes Timing führt nicht automatisch zu einer
guten musikalischen Darbietung. Es kann meiner
Meinung nach ruhig schneller oder langsamer wer
den, Hauptsache alles fühlt sich gut an. Zwei sehr
erfolgreiche und super groovende Songs, die beide
im Verlauf viel schneller werden, sind „September“
von Earth, Wind & Fire und „Street Life“ von The
Crusaders. Hör dir unbedingt die Studioaufnahmen
an. Wenn du die Songs einmal durchgehört hast,
geh zurück zum Anfang und du wirst merken, wie
sehr das Tempo im Verlauf angezogen hat. Ist das
deshalb eine schlechte Performance? Sicher nicht!
Groovt das deswegen nicht? Sicher auch nicht. All
das bedeutet nicht, dass gutes Timing nicht wichtig
ist, es bedeutet, dass gute Musik nicht allein durch
technische Parameter zu erklären ist.
Adrenalin, der Tempo-KatalysatorDas Schöne an Konzerten ist, dass alle Musiker
mehr Adrenalin im Blut haben als sonst. Das
führt allerdings oft dazu, dass Tempi grundsätzlich
anders wahrgenommen werden. Das merkst du vor
allem, wenn du zum Klick spielst. Auf einmal fühlt
Kurz vor dem Release von Jan Delays Platin-CD „Mercedes Dance“ im
Jahr 2006 wurde Jost Nickel als Drummer für Jan Delays Live-Band
engagiert. Nach der vom Publikum begeistert aufgenommenen CD
„Mercedes-Dance-Live“ im Jahr 2007 intensivierte sich die Zusam-
menarbeit, so dass Jost Nickel auf den beiden weiteren Nummer-1-
CDs „Wir Kinder vom Bahnhof Soul“ und „Hammer & Michel“ nicht
nur als Drummer, sondern auch als Komponist vertreten ist.
Studiert am Drummers Collective in New York hat sich Jost unter
anderem als Drummer/Musical Director bei Mousse T. (feat. Andrew
Roachford & Omar) aber auch bei Seeed und Marla Glen oder Randy
Brecker einen Namen gemacht. Zusätzlich spielte er im Verlauf der
letzten Jahre viele Top-10-CDs im In- und Ausland ein.
Durch seine sehr inspirierenden und zugleich unterhaltsamen Auf-
tritte bei verschiedenen internationalen Drum Festivals hat sich
Jost eine große Fangemeinde unter Drummern in der ganzen Welt
erspielt. Das Montreal Drum Fest 2010 in Kanada war Josts erste
Performance in Nordamerika. Es folgten Auftritte auf der Pasic in
Austin Texas und der NAMM Show in Los Angeles.
An der Popakademie Mannheim und an der Musikhochschule in Ham-
burg (Popkurs) ist er als Dozent tätig und schreibt Workshops u.a. für
Modern Drummer (USA), Drummer (UK) und alle deutschen Schlag-
zeugzeitungen. Josts Lehrbuch „Jost Nickel’s Groove Book“ ist seit
2015 weltweit erhältlich.
www.jostnickel.com
facebook.com/JostNickelOfficial
youtube.com/freshyboy
Jost Nickel: „Gute Musik lässt sich
nicht allein durch technische
Parameter erklären.“
JOST NICKELAUTORENSTECKBRIEF
Foto
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www.musicnstuff.de 332 | 2015
sich das Tempo, das im Proberaum immer super
war, viel langsamer an. Im Umkehrschluss: Wenn
du das Konzert ohne Klick spielst, fühlt sich wahr
scheinlich alles gut an, aber du spielst die Stücke oft
unbewusst um einiges schneller.
Ich spiele bei Konzerten grundsätzlich ohne
Klick. Bei Jan Delay habe ich allerdings eine Zeit
lang „Oh Jonny“ mit Klick gespielt, weil ständig
Kommentare in Richtung Tempo kamen. Die einen
fanden es zu schnell, die anderen zu langsam. Also
habe ich den Song kurzerhand mit Klick gespielt,
ohne es jemandem aus der Band zu sagen. Eines
Abends, Bandkollegen hatten anscheinend
eine extra Portion Adrenalin im
Blut, zähle ich also ein, die Band
spielt los, das Tempo ist seit ein
paar Gigs immer genau das
gleiche und Jan bricht das
Stück ab mit den Worten:
„Das ist jetzt aber echt zu
langsam!“ Klar hab ich
gelacht, weil es ja rein
mathematisch betrach
tet nicht stimmte, aber
wir machen ja Musik
und nicht Mathe! Also
spielten wir das Stück
an diesem Abend etwas
schneller. Nach dem Kon
zert kam dann noch ein weite
rer Mitmusiker auf mich zu und
meinte: „Das war aber echt langsamer als sonst.“
Ich lies es mir nicht nehmen und sagte allen, dass
ich die Nummer als einzige mit Klick gespielt habe,
woraufhin alle sagten: „Oh! Dann lags wohl an uns.“
Diese Anekdote soll zeigen, dass das Empfinden des
Tempos von vielen Dingen abhängt und Tempi je
nach Situation unterschiedlich beurteilt werden.
Das „richtige“ Live-Tempo findenEs gibt bei der Beurteilung des „richtigen“ Tem-
pos zwei verschiedene Ansätze:
1) Das richtige Tempo ist das, was sich beim Spielen
gut anfühlt. Es ist also unwichtig, wie sich das Kon
zert auf einer Aufnahme anhören würde.
2) Das Tempo auf der Aufnahme ist wichtiger, als
der LiveMoment. In diesem Fall versucht man,
sein Gefühl beim Spielen mit dem Gefühl beim
Anhören des Mitschnittes in Einklang zu bringen.
So kann es sein, dass sich im Moment des Spielens
alles gut und richtig angefühlt hat, man aber beim
Hören merkt: „Das ist ja doch etwas zu schnell bzw.
zu langsam.“ Die Folge: Beim nächsten Konzert
versucht man, das betreffende Stück etwas langsa
mer bzw. schneller zu spielen. Natürlich kann das
dazu führen, dass man beim nächsten Konzert we
niger „aus dem Bauch“ spielt und mehr nachdenkt.
Aus meiner Sicht ist dieses Nachdenken eine Zeit
lang unvermeidbar, um das Gefühl für das eige
ne LiveTempo zu verbessern. Ich habe mir sehr
viele meiner Konzerte angehört, um mein Gefühl
beim Spielen mit meinem Gefühl beim Hören
in Einklang zu bringen. Ich möchte dir also sehr
Für alle Drummer:
In „Jost Nickels Groove Book“ findest
du neben vielen schönen Grooves
mehr und konkreter auf das Schlag-
zeug bezogene Timing- und
Grooveübungen.
Foto
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empfehlen, dies auch zu tun. Nimm deine
Konzerte auf und höre sie dir möglichst
am nächsten Tag an, denn dann ist die
Erinnerung noch frisch. Sei kritisch, aber
nicht zu hart zu dir selbst!
Übung macht den Groove-MeisterGrundsätzlich verbessert jede Form der
Beschäftigung mit der Thematik dein
Timing und deinen Groove. Wenn du
dich speziell mit dem Timing beschäfti
gen willst, solltest du Patterns spielen, bei
denen du keine technischen Schwierigkei
ten hast. Ganz konkret bieten sich dafür
die Parts an, die du in den Songs deiner
Band spielst. Zuerst übst du die folgenden
Übungen alleine. Erst wenn alle in einer
Band sich mit ihren Parts absolut wohl
fühlen, wird die ganze Band gut zusam
men spielen und in Folge gut grooven.
Wahrscheinlich ist es überflüssig zu er
wähnen, dass du die Übungen unbedingt
zum Klick spielen musst. Ich übe am liebsten mit ei
nem Drumcomputer, aber es gibt inzwischen auch
einige Apps, die sich hervorragend dafür eignen.
Timing- & Groove-Übung 1Um dein Timing zu verbessern, reicht es nicht
aus, einfach zu einem Viertel-Klick zu spielen,
denn der Computer übernimmt in dem Fall die
Tempo-Verantwortung, die du aber tragen soll-
test. Was du zum Üben brauchst, sind Klickpat
terns mit großen Pausen, in denen das Metronom
zwar läuft, aber stumm bleibt. In dieser Zeit spielst
du weiter und bist mit etwas Übung immer noch
im richtigen Tempo, wenn es wieder zu hören ist.
Ich übe mit den drei verschiedenen Klickpatterns,
die du im oberen Kasten findest. Und so übst du:
Du spielst den Part eines der Songs deiner Band.
Du wählst in deinem Drumcomputer Klickpattern
1 und stellst das Tempo des entsprechenden Songs
ein. Jetzt spielst du deinen Part so lange, bis du dich
mit dem Klick absolut wohl fühlst. Dann schaltest
du um auf Klickpattern 2. Hier bekommst du nur
im ersten Takt einen Klick. Im zweiten Takt trägst
du die Verantwortung für das Tempo. Spiel das
auch so lange, bis du dich sicher fühlst. Als letztes
switchst du auf Klickpattern 3. Dies liefert dir gar
keine Hilfe mehr. Kontrolliere dich immer mal wie
der, in dem du während des Spielens zwischen den
einzelnen Klickpattern hin und her schaltest.
Timing- & Groove-Übung 2Auch zu CDs zu spielen, ist eine wirklich gute
Groove-Übung. Nachdem du eine Weile zur CD
gespielt hast, solltest du den jeweiligen Part unbe
dingt ohne die CD spielen und dich prüfen, ob das
gute GrooveGefühl auch bestehen bleibt, wenn
die CD aus ist und dir so nicht mehr hilft. Wenn du
merkst, dass dir das Schwierigkeiten macht, nutz
wieder die Klickpatterns zum Üben.
Tipp zum Üben Wenn du am Tag etwa 20 Minuten mit einer der
Timing- und Groove-Übungen verbringst, wer-
den sich dein Groove und dein Timing deutlich
verbessern. Du hast einen Part lange genug geübt,
wenn er sich in dem Moment, in dem du zu spielen
anfängst, sofort gut anfühlt. Es kann sein, dass das
ein paar Wochen dauert. Lass dir Zeit und sieh die
se Übungen eher als etwas Meditatives.
Jost Nickel
TIMING-ÜBUNGENJOST NICKELS KLICKPATTERN
Klickpattern 1: Der Klick läuft in Vierteln.
Klickpattern 2:
Der Klick läuft im ersten Takt in Vierteln,
in Takt 2 kommt keine Information vom Drumcomputer.
Klickpattern 3:
Der Klick ist nur im ersten Takt auf der „1“ zu hören,
im Rest der beiden Takte hörst du nichts.
www.musicnstuff.de 352 | 2015
Viele träumen davon, nur wenige arbeiten wirklich ernsthaft daran: mit der eigenen Musik Kar-riere zu machen. Doch mit etwas Planung, viel Arbeit und ordentlich Durchhaltevermögen kann man es schaffen. In unserem neuen Workshop geben wir dir Tipps, wie der Start gelingen kann.
Workshop: Businessplan für Musiker
Mutti, ich werd’ jetzt Rocker
V iele wird wohl nachts die Frage wach halten,
wen man eigentlich bestechen muss, um mit
der eigenen Musik Geld zu verdienen! Denn gute
Songs sind nur die halbe Miete auf dem Weg zu ei-
ner erfolgreichen Band. Aber was macht die eigent-
lich aus? Klar: Songwriting und Instrumentenbe-
herrschung sollten sich stetig entwickeln. Und auch
das Image spielt eine wichtige Rolle. Dazu zählt
nicht nur die Attitüde, sondern auch das passen-
de Bühnenoutfit, eine gute Live-Show, jede Menge
Charisma und eine funktionierende Fanbase. Da-
raus sollte am Ende eine Konstante hervorgehen:
der USP (Unique Selling Proposition). Das ist dein
Alleinstellungsmerkmal, deine Einzigartigkeit – der
Grund, aus dem Fans Eintritt bezahlen und Musik
kaufen! Und hier wird auch schon das Finanzamt
auf dich aufmerksam. Egal wie viel du verdienst, du
bekommst Geld für eine Leistung und gehst damit
einer meldepflichtigen Beschäftigung nach. Und
schon ist deine Band Teil des Business.
Um einen guten Einstieg in die professionelle
Musikbranche zu finden, braucht es viel Engage-
ment und Zeit, Wissen über die Rahmenbedingun-
gen einer Selbstständigkeit, ein gutes Rechtsver-
ständnis und den Willen sich permanent weiter zu
entwickeln. Im nächsten Schritt kommen Business-
partner und ein gutes Netzwerk in die Wirtschaft
36 2 | 2015 www.musicnstuff.de
ONLINE
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und mehr erfahren
www.musicnstuff.de/-people/artic
le/workshop-businessplan-fuer-musiker
der Branche hinzu. Mach dir bewusst, dass du der Manager deiner musi-
kalischen Laufbahn bist, denn Partner wie Labels, Musikmanager, Booker
und Verlage wollen mit euch dir Geschäftspartner zusammen arbeiten.
Die beste Vorbereitung darauf ist ein Businessplan.
Stellt sich die Frage: Was kommt auf mich zu, wenn ich eine
professionelle Musikerkarriere starten möchte?
Mach dir zunächst Gedanken darüber, wie das Businessumfeld aus-
sieht. Der wichtigste Kreis besteht aus der Band selbst, den Fans und dem
Markt mit Labels, Managern, Verlagen, Bookern, usw. Viele Bands fangen
als Freunde an, gemeinsam Musik zu machen und es geht schlicht um
den Spaß an der Sache! Nur: Schon jetzt seid ihr laut Gesetz eine GbR (Ge-
sellschaft des bürgerlichen Rechts). Wer an diesem Punkt den nächsten
Schritt machen und Konzertgagen verdienen möchte, muss sich mit dem
Finanzamt auseinandersetzen.
Als nächstes kommen die Businesspartner auf dem Musikmarkt
dazu. Wenn du anfängst die Band als Unternehmen zu sehen, kommen
ganz schnell einige Faktoren hinzu, die einer guten Organisation bedür-
fen. Ein Unternehmen hat oft die Abteilungen Marketing, Produkt-/Pro-
jektmanagement und Buchhaltung/Steuerabteilung. Als Band bietet ihr
nicht nur eure Musik an, ihr verkauft dem Konzertveranstalter auch eine
Kenne deine Zielgruppe: Nicht in jeder Musikrichtung und jeder Altersgruppe wird gleich
viel Musik gekauft – das ist wichtig für die Entscheidung, wie man seine Songs verbreitet.
www.musicnstuff.de 372 | 2015
Dienstleistung, indem ihr einen Auftritt spielt. Die
wenigsten Bands schaffen es im Laufe ihrer Karri-
ere, alles im Alleingang zu organisieren. Daher holt
man sich gerne ein Management dazu, welches sich
um die Vermarktung kümmert und vielleicht auch
in den Bereichen Produkt- und Projektmanagement
behilflich ist.
Das Album möchtest du über ein Label veröf-
fentlichen, welches sowohl in Sachen Marketing
als auch in Sachen Produktstrategie und Ver-
trieb Hand anlegt. Für den Live-Bereich kommen
Bookingagenturen, Tourneeagenturen und Kon-
zertpromoter dazu. GEMA und GVL können eine
Rolle für dich spielen, wenn du zusätzliche Einnah-
men aus deinen Rechten generieren möchtest. Die-
se Tantiemen verdienst du jedes Mal, wenn du live
spielt, eure Musik im Radio zu hören ist usw.
All diese Bereiche, die sich um eure Band herum
aufbauen, müssen organisiert werden und sol-
len ja auch finanziell vorteilhaft sein. Jeder muss
schließlich seine Miete zahlen. Und diese verdienen
die meisten deiner Businesspartner mit Anteilen
am gemeinsam erwirtschafteten Gewinn. Stell dir
also die Frage, ab wann diese Businesspartner In-
teresse an einer Zusammenarbeit haben könnten.
Immerhin möchtest du einen Partner an deiner Sei-
te haben, der mit dir die großen Schritte zum Erfolg
geht, da sollten all die kleinen Schritte im Vorfeld
schon gegangen sein, die jede Band selbst erledigen
kann. Andernfalls kostet das unnötig Zeit und Geld.
Nur wenn ihr schon eine recht erfolgreiche Band
seid, die sich selbst etwas aufgebaut hat, seid ihr
auch für seriöse Businesspartner interessant.
Zugegeben, das waren jetzt recht trockene The-
men, mit denen viele sich nicht befassen wollen.
Wenn man das nicht tut, hat man keine Chance, es
zu wirtschaftlichem Erfolg zu bringen. Wer mit sei-
ner Musik Geld verdienen will, der sollte sich als
Selbständigen betrachten und die Band als Firma
– und mit dieser Ernsthaftigkeit arbeiten. Wie ihr
aus diesen vielen Puzzleteilen einen durchdachten
und realistischen Plan für euren Karrierestart zu-
sammensetzt, das zeigen wir euch in dieser neuen
Workshop-Reihe auf www.musicnstuff.de.
Nicolaj Gruzdov & Verena Bößmann
Bevor du jetzt so richtig loslegst, solltest du dir erstmal über einige
grundlegende Dinge Gedanken machen. Diese haben wir hier für dich
zusammengefasst und werden sie in den einzelnen Workshopfolgen
auf www.musicnstuff.de Schritt für Schritt durchgehen.
1. Basics und Ziele
• Wo möchte ich in einem, drei und fünf Jahren stehen?
• Was ist euer Alleinstellungsmerkmal (USP), euer Image?
• Wo soll die Reise hingehen und wie kann ich mich vorbereiten?
2. Rechtsform
• GbR, Gewerbe oder ganz großer Stil? Welche Möglichkeiten gibt es?
• Was muss ich in Sachen Unternehmensgründung beachten?
• Was kostet mich der Spaß?
3. Gesellschaftsvertrag/Organisation innerhalb der Band
• Was muss ich im Vorfeld klären und warum ist das für das Finanzamt
wichtig?
• Was passiert mit Einnahmen und Ausgaben der Band?
• Wer nimmt welche Rolle innerhalb der Band ein?
• Was passiert, wenn ein Musiker aus- oder einsteigt?
• GEMA und GVL – wofür braucht man die beiden eigentlich?
4. Der Musikmarkt
• „Butter bei die Fische“ – wer sind die „Player“ im Musikmarkt?
• Welche Partner braucht eine Band, um richtig durchzustarten?
• Mainstream oder Nischenmarkt – wohin gehörst du mit dieser Musik?
• Zielgruppenanalyse – wer kauft meine Musik und warum?
• Wie kann ich mich mit meiner Musik in diesem Markt positionieren?
5. Marketing – weit mehr als nur Werbung!
• Was möchte ich verkaufen, wie kommuniziere ich das, wie hoch darf der
Preis sein und über welche Kanäle kann ich meine Musik anbieten?
• Welche Produkte machen für mich Sinn (CDs, Downloads, Merch etc.)?
• Radiohit gefällig? Wie funktioniert das eigentlich?
• Musik online stellen, CDs pressen und los? Wie geht man das an?
• Eigenpräsentation: Professionelle Pressetexte und Fotos
• Kommunikation online (Homepage, Social Media & Werbung)
• Kommunikation offline (Pressearbeit, Plakate, Flyer und Co.)
6. Kalkulation
• Musikmachen kostet einen Haufen Geld, aber nicht nur Aufnahmen,
Promo und Fahrtkosten kommen auf den Berufsmusiker zu, sondern
auch Sozialversicherung, Steuerberater und Co.
• Einnahmeüberschussrechnung, Steuererklärung und Co.
• Vorauskalkulieren und böse Überraschungen vermeiden
KEY ISSUESKERNFRAGEN FÜR DEN KARRIERESTART
38 2 | 2015 www.musicnstuff.de
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Nachdem wir euch in der letzten Ausgabe grundsätzlich gezeigt haben, was man als Musi-ker oder Techniker so alles beruflich tun kann, ohne auf der Bühne zu stehen, starten wir hier eine Serie, bei der wir verschiedene Ausbildungsstätten vorstellen. Den Start macht direkt eine der renommiertesten Einrichtungen weltweit, das SAE Institute.
Education: SAE Institute
Von der Pieke auf
D iese Überlegung kennen sicher viele, die sich
intensiv mit Musik und der damit zusammen-
hängenden Technik befassen: „Wäre es nicht cool,
aus der Leidenschaft einen Beruf zu machen?“ Hat
man sich dazu entschlossen, stellt sich die Frage,
wie man das Ziel am besten erreichen kann. Neben
Motivation und Eigeninitiative sowie dem Willen,
sich ein Netzwerk mit Leuten, die schon in diesem
Bereich tätig sind, aufzubauen, ist ganz klar eine
geregelte Ausbildung eine vernünftige Entschei-
dung. Doch wo gibt es passende Einrichtungen?
Hier wollen wir ab dieser Ausgabe weiterhelfen
und stellen verschiedenste Ausbildungsstätten vor.
Dass wir für die erste Folge das SAE Institute aus-
wählen, ist kein Zufall. Denn dieser Ausbilder ist
nicht nur einer der renommiertesten der Branche,
sondern kann auch auf rund 40 Jahre Erfahrung zu-
rückgreifen – die erste Schule eröffnete bereits 1977
in Sydney, Deutschland folgte 1986. Mittlerweile ist
das Programm um einiges vielfältiger als zu Beginn.
So werden nicht nur Studiengänge im Bereich Mu-
sik angeboten, sondern auch viele weitere Ausbil-
dungen, etwa in den Sparten Film, Games oder Web.
Im Bereich Musik gibt es unter anderem die Studi-
engänge „Audio Engineering“ und ganz neu „Music
Business“ – letzteres ab September diesen Jahres.
ONLINE
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www.musicnstuff.de/-p
eople/article/education-sae-institu
te
40 2 | 2015 www.musicnstuff.de
Bei der SAE handelt es sich – im Gegensatz etwa
zu einer Uni – um eine private Einrichtung.
Dementsprechend müssen die Schüler auch den
Betrieb finanzieren, was nicht ganz billig ist. So
kommt man bei den Ausbildungskosten schnell in
den fünfstelligen Eurobereich. Aber man muss das
Geld selbstverständlich nicht auf einmal zahlen,
darüber hinaus gibt es auch diverse Förder- und
Finanzierungsmöglichkeiten. Es ist also auch ohne
große Erbschaft durchaus realistisch eine solche
Ausbildung zu schultern.
Selbst ist der EngineerWovon man sich auf jeden Fall verabschieden
sollte, ist die Vorstellung, dass man „nur“ die
Kurse in der SAE besucht und dann als perfek-
ter Tontechniker ins Arbeitsleben starten kann.
Denn auch wenn die Ausbildung beim SAE Institute
sehr praxisorientiert ist, kommt man nicht darum
herum, in seiner „Freizeit“ parallel Erfahrungen
zu sammeln, auch alleine mit auftretenden Proble-
men umzugehen und seine Ohren zu schulen. Denn
das Wichtigste für einen Toningenieur sind immer
noch Erfahrung und gute Ohren. Die Lehrer an der
SAE zeigen einem den Weg und räumen das ein
oder andere Hindernis weg, gehen muss man die
Strecke aber immer noch selbst.
In Deutschland gibt es aktuell acht Ausbil-
dungsorte der SAE in Sachen Audio Engineering
sowie Music Business: Berlin, Bochum, Frankfurt,
Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart.
Der nächste Kurs startet am 7. September (Anmel-
deschluss ist der 10. August). Man muss sich also
nicht sofort entscheiden, aber wenn man direkt im
Herbst starten möchte, darf man nicht trödeln. Die
Ausbildung mit Diplom dauert 18 Monate, die zum
Bachelor je nach Modus 24 bis 42 Monate.
Unser TippAm 12. Juli ist an den deutschen Standorten des SAE
Institutes von 12 bis 17 Uhr „Tag der offenen Tür“.
Da kannst du dich in Ruhe umsehen, dir alle Infos zu
deinem Wunschstudiengang holen und deine Fra-
gen direkt an die Ausbilder stellen. Zudem triffst du
sicher auch aktuelle oder ehemalige Studenten, die
dir von ihren Erfahrungen berichten können.
Jan Hoffmann
Standorte in Deutschland:
• Berlin
• Bochum
• Frankfurt
• Hamburg
• Hannover (in Planung)
• Köln
• Leipzig
• München
• Stuttgart
Voraussetzungen:
• Abitur/Fachabitur
• Alternativ: Mindestalter 17 Jahre + mitt-
lerer Bildungsabschluss + Studieneig-
nungsfeststellung
• Eigenes Notebook für Theorietests und
Vorlesungsmitschriften
• Nachweis über intaktes Hörvermögen
(nur für Audio Engineering)
Nächster Ausbildungsstart:
• Herbst: 7. September 2015
• Frühjahr: 4. April 2016
Studiendauer:
• Diplom: 18 Monate
• Bachelor: 24 bis 42 Monate
Weitere Infos: www.sae.edu
DIE WICHTIGSTEN FAKTENSAE INSTITUTE
Gemeinsam den perfekten Sound erreichen:
Bei der SAE wird großer Wert auf viel Praxis gelegt.
www.musicnstuff.de 412 | 2015
Education
Jan „Stix“ Pfennig (SIDO) gelingt zu-
sammen mit Jacob Przemus ein qua-
litativ hochwertiges und zugleich
anspruchsvolles Lehrbuch, welches
sich, dank gut durchdachtem Auf-
bau und einer spielerisch wirken-
den Herangehensweise, einen Platz
im hart umkämpften Buchmarkt verdient hat.
„Swagdrumming“ ist sowohl eine Bezeichnung für
eine Spielart als auch eine Methode bzw. ein Kon-
Raop? Was soll das denn sein?
Für Cro die Mischung aus Rap
und Pop. Die hat er natürlich nicht neu
erfunden, aber von
Beginn an überzeug-
te der Mann mit der
Pandamaske mit ei-
genständigem Sound
und tollen Songs. Na-
türlich kam ihm auch
der Trend gelegen,
dass deutscher Pop-
Hip-Hop gerade ange-
sagt ist – man denke
etwa an Kollegen wie
Marteria oder Cas-
per. Oder hat Cro den
Trend erst gesetzt?
Auf jeden Fall hat er die deutsche Musikwelt
mit seinen beiden Nummer-1-Alben ordentlich
aufgemischt. Mit Songs wie „Easy“, „Traum“ oder
„Whatever“ auch kein Wunder – Cro spiegelt die
Gefühle einer ganzen Generation wider. Doch was
macht man mit gerade einmal 25 Jahren nach so ei-
nem Erfolg. Cro suchte die Herausforderung – und
fand sie bei „MTV Unplugged“. In schicker Kulisse
performte Cro mit Band, Streichern, Bläsern und
reichlich prominenten Gästen vor rund 300 Fans.
Dadurch ist die rund zweistündige Performance
sehr kurzweilig und unterhaltsam. Bleibt festzuhal-
ten, dass Cro dem legendären Ruf von „MTV Unplug-
ged“ alle Ehre erweist. Tolle Scheibe(n)!
jh
MTV Unplugged CD/BluRay von CroLabel: Chimperator
Die komplette Rezension findest du unter:
www.musicnstuff.de/people-rezension/article/
rezension-cro-mtv-unplugged
SWAG Drummingvon Jan „Stix“ Pfennig
Verlag: AMA VerlagISBN: 978-3-89922-207-4
Preis: 22,95 EUR inkl. CD
Redaktions
T I P P Entertainment &
FACHLITERATUR
für Musiker &
Techniker a
uf
www.musicnstuff.de
zept zum Erlernen von „Inbetween-feel“ auf der
Grundlage von Quintolen. Dieses Buch eignet sich für
Schlagzeuger, die tiefer in die geheimnisvolle Welt
der Quintolen, FlamBeats und LoopSounds einstei-
gen- oder Kenntnisse vertiefen wollen. Die Sound-
beispiele sind dabei eine sinnvolle Ergänzung und
zudem gut produziert. Leider sucht man jedoch ein
paar Backingtracks vergeblich. Ein Anwendertipp:
die MP3-Dateien in einen Sequenzer (z.B. Ableton)
laden und mit dem erzeugten Loop mitspielen. fr
Text
: Jan
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Wah
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Mehr über das Buch liest du hier:
www.musicnstuff.de/drums-rezension/article/
rezension-ama-verlag-swag-drumming
42 2 | 2015 www.musicnstuff.de
Entspanntes Ambiente: Cro bei den Aufnahmen
Der DrumCoach ist eher bekannt durch die gleich-
namigen Apps. Jetzt gibt es ihn auch in gedruck-
ter Form – und für alle papierlosen Freunde – als
E-Book. Eher als eine Art Sammlung beinhaltet
dieses Buch Rhythmen der wichtigsten Musikstile
sowie stiltypisch passende Fills, erweitert durch
etwas Musikgeschichte und Hörtipps. Eine CD
gibt es nicht dazu, dafür allerdings einen Down-
loadlink, unter dem man sich die MP3s zu den 120
Übungs-Playalongs herunterladen kann. Wer sich
allerdings die notier-
ten Rhythmen bzw. Fills
gespielt anhören möchte, für
diejenigen gibt es zum Buch noch
verschiedene Soundfile-Ad-On-Bundles
für 4,99 EUR. mm
Modern Pop Pianovon Mathias „Maze“ Leber Verlag: SchottISBN: 978-3-7957-4819-7 Preis: 26,00 EUR inkl. CD
DrumCoachvon u.a. Tom Börner
Verlag: MusiktotalISBN: 978-3-938967-29-4
Preis: 19,90 EUR inkl. MP3-Download
Garantiert Skalen lernenvon Bernd KiltzVerlag: Alfred Music PublishingISBN: 978-3-943638-72-1Preis: 25,95 EUR inkl. DVD
Mehr über das Buch liest du hier:
www.musicnstuff.de/keys-rezension/article/
rezension-schott-modern-pop-piano
Mehr über das Buch liest du hier:
www.musicnstuff.de/guitar-rezension/article/
rezension-alfred-garantiert-skalen-lernen
Mit kaum etwas kann man vielen Gitarristen so schnell die Laune verderben
wie mit verschiedenen Skalen, also Tonleitern, und der dazugehörigen Theorie.
Dabei kann dieses Wissen einem in vielen Momenten des Musikerdaseins
wertvolle Dienste leisten. Also muss man es sich draufschaffen. Einen
eleganten Weg bietet das Buch „Garantiert Skalen lernen“.
Dazu wird der Fokus stark auf die Praxis gelegt. Natür-
lich werden die grundsätzlichen Zusammenhänge
und die theoretische Basis kurz erklärt, aber
der Autor setzt vor allem auf Übungen.
Die beiliegende DVD mit vielen
Videos und 100 Playalongs
rundet das gelungene
Buch sinnvoll ab.
jh
Mehr über das Buch liest du hier:
www.musicnstuff.de/drums-rezension/article/
rezension-musiktotal-drumcoach
Praxisnah, sehr übersichtlich und verständlich – das zeichnet Mathias Lebers
„Modern Pop Piano“ aus. Praxisnah heißt: Anhand der gelungenen Aus-
wahl an Liedern, wie John Lennons „Imagine“ oder Adeles „Someo-
ne Like You“, erfährt man alles notwendige, um später auch
selber kreativ zu werden – egal ob in Sachen Beglei-
tung, Melodieführung, Rhythmus oder Improvi-
sation. Sehr gelungen ist dabei der Bezug
zwischen Theorie und den jeweili-
gen Stücken. Die CD mit ver-
schiedenen Ver sio nen
der Songs zum
Üben (inkl. Playalong) rundet
das Buch ab.
iw
www.musicnstuff.de 432 | 2015
Education
In dieser Folge stellen wir dir den Beruf des Klavierstimmers vor. Ein Job, der dem Ausübenden höchste Musikalität und handwerkliches Geschick genauso abverlangt wie Durchhaltevermö-gen und Ehrgeiz. Wir sprachen mit Ursula Kaineder über ihr Leben mit und bei Steinway.
Backstage: Jobs in der Musikbranche
Der Ton macht die Musik –der Klavierstimmer
W ie oft stimmst du dein Klavier? 1 oder 2 mal
im Jahr, wie es die Regel besagt? Egal wie
oft, damit das Klavier auch wirklich klingt, solltest du
lieber nicht selbst Hand anlegen, sondern dir einen
Klavierstimmer suchen. Er kümmert sich nämlich
nicht nur um den richtigen Ton, sondern schaut zu-
gleich, ob alle mechanischen Teile noch tadellos funk-
tionieren. Wusstest du etwa, dass der Zug der Saiten
am Klavier um die 16 Tonnen beträgt? Ursula Kaine-
der ist Klavierbauerin, -stimmerin und Konzerttech-
nikerin. Sie ist eine der wenigen Frauen in diesem
Business, einem Business, von dem sie sagt, dass es
Routine für sie niemals geben wird, solange einzigar-
tige Instrumente ihre Ansprüche an sie stellen.
Music nStuff: Wie wird man eigentlich Klavier-
stimmer? Das ist ja kein eigenständiger Beruf.
Ursula Kaineder: Klavierstimmer ist Teil der Ausbil-
dung zum Klavierbauer, allerdings ist dies kein ge-
schützter Begriff, so dass es immer „ungelernte“ Kräf-
te geben wird, die sich an den Instrumten „austoben“.
MnS: Wie bist du auf die Idee gekommen Kla-
vierbauerin zu werden?
Ursula: Ich kam über ein Schulpraktikum dazu.
Nachdem ich durch mein Klavierspiel und unseren
Steinway zu Hause schon geprägt und sehr inter-
essiert an Musik und Instrumenten war, blieb ich
gleich und begann meine Ausbildung.
Foto
: Urs
ula
Kai
ned
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Mit Liebe zum Detail
und besten Ohren:
Ursula Kaineder beim
Prüfen der Hammerköpfe.
44 2 | 2015 www.musicnstuff.de
ONLINE
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und mehr erfahren
www.musicnstu
ff.de/-p
eople/article/jobs-in
-der-musikb
ranche-klaviersti
mmer
MnS: Jetzt arbeitest du bei dem renommierten
Klavierhersteller Steinway. Wie kam es dazu?
Ursula: Nach der Lehre bei der Firma „Piano Mora“
in Passau begann ich 2004 bei der Steinway-Vertre-
tung „Piano Metz“ in Regensburg meine Gesellen-
zeit. Dort begann ich auch den Umgang mit Kon-
zertinstrumenten und die Arbeit im Konzertdienst.
2013 legte ich meine Meisterprüfung im Klavierbau
ab und wechselte noch im gleichen Jahr ins Stein-
way-Haus München.
MnS: Wie sieht die Ausbildung zum Klavierbau-
er aus? Was wird dort im Groben vermittelt?
Ursula: Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jah-
re. Sie kann sowohl in Klavierfabriken aber auch
in Handwerksbetrieben absolviert werden. Schon
während der Ausbildung unterscheiden sich hier
die Herangehensweisen: Die Lehrlinge in den Fa-
briken durchlaufen während der Ausbildung alle
Produktionsstufen des Neubaus und werden da-
nach, sofern sie nicht ins Handwerk überwechseln,
in einer oder mehreren Produktionsstufen fest ein-
gesetzt. Im Handwerk liegt der Schwerpunkt eher
im Bereich Reparatur und Restauration. Später
sollen hier die Gesellen im Außendienst, Werkstatt
und Verkauf eingesetzt werden. Je nach Fähigkeit
und Talent, dies gilt natürlich auch für die Fabrik.
MnS: Welche Vorraussetzungen muss jemand
mitbringen, der Klavierstimmer/-bauer werden
will? Worauf achtet Steinway beispielsweise?
Ursula: In erster Linie sind Musikalität und hand-
werkliches Geschick ausschlaggebend. Durchhal-
tevermögen, Belastbarkeit und Ehrgeiz sind wie in
den meisten Handwerksberufen ebenfalls nötig.
Speziell bei Steinway, wo anspruchsvolle Kunden
Klavier- und Cembalobauer/in
Ausbildungsdauer:
• 3,5 Jahre
Ausbildungsart:
• Dual (Ausbildungsbetrieb und Berufsschule
Vergütung (Richtwerte laut BerufeNet):
• 1. Lehrjahr: 400 bis 830 EUR
• 2. Lehrjahr: 450 bis 866 EUR
• 3. Lehrjahr: 480 bis 907 EUR
• 4. Lehrjahr: 510 bis 956 EUR
Die Vergütung schwankt stark. Hier kommt es darauf an, ob der
Betrieb dem Handwerk oder der Industrie zugehörig ist. Die gro-
ßen Klavierbauer haben zudem meist interne eigene Tarifverträge.
Weitere Infos über das Berufsbild unter:
http://arbeitsagentur.de
AUSBILDUNGS
PROFIL
Präzision: Uwe Engelken (Schimmel) beim Einpassen der Mechanik in einen Flügel.
Sorgfalt:
Jeder einzelne Dämpfer
wird individuell in das
Instrument eingepasst.
Intonieren: Der Hammerkopf wird mit der sogenannten „In-toniernadel“ gestochen. Damit beeinflusst man die Tonfarbe- und -länge sowie die Dynamik des Klanges.
Das Steinway-Haus in München sucht zum nächstmöglichen Termin eine/n KLAVIER-
TECHNIKER/IN bzw. KONZERTTECHNIKER/IN, der das Know-how mitbringt sowie das
notwendige Fingerspitzengefühl im Umgang mit anspruchsvollen Kunden hat. Hast
du Interesse? Dann schick deine Bewerbung an das Steinway-Haus München, Lands-
berger Straße 336, 80687 München oder per E-Mail an pa@steinway-muenchen.de.
GESUCHTKLAVIER-/KONZERTTECHNIKER
Foto
s: S
chim
mel
Pia
no
www.musicnstuff.de 452 | 2015
Backstage
und Spitzeninstrumente betreut werden, sind zu-
dem kulturelles Interesse, Fähigkeiten im Klavier-
spiel, gute Manieren und Umgangsformen sowie ein
angenehmes Auftreten unerlässlich.
MnS: Was ist das Besondere an dem Beruf. Wor-
in liegt die Herausforderung?
Ursula: Als besondere Herausforderung empfinde
ich den Umgang mit unseren Spitzeninstrumenten.
Nicht nur unsere anspruchsvollen Kunden verlan-
gen nach dem perfekten Service für ihr Instrument,
auch die Instrumente selbst stellen Ansprüche, die
befriedigt werden müssen. Wenn es um die Perfek-
tionierung eines Steinways geht, lernt man nie aus.
Selbst unsere absoluten Spitzentechniker probie-
ren sich immer wieder an neuen Herangehenswei-
sen. Auch ist natürlich in diesem Qualitätsbereich
jeder Flügel von einer absoluten Güteklasse, aber
eben auch komplett anders als die anderen Flügel
in demselben Modellbereich. Den Kunden und den
Flügel gilt es also zu verstehen, um absolute Leis-
tung herzustellen und das Ganze natürlich auch
noch technisch durchzuführen.
MnS: Wie sieht eigentlich so ein normaler Tages-
ablauf bei einem Klavierstimmer aus?
Ursula: Der normale Tagesablauf unterscheidet sich
je nach Arbeitsbereich. Ist man im Außendienst, be-
ginnt der Tag – zumindest in München – meist mit ei-
nem ausgiebigen Stau. Der grundsätzliche Zeitdruck
bleibt meist den ganzen Tag erhalten. Jeder Kunde
und jedes Instrument, im Normallfall sind es vier,
werden bestens betreut, woraufhin man sich zum
nächsten begibt. Bei Konzertstimmungen beginnt
man auch mal später, da sich die Arbeitszeiten nach
hinten verschieben und man auch oft anwesend sein
muss, um während der Pause nochmal nachzustim-
men. Kammerkonzerte, bei denen die Flügel nicht
stark belastet werden, werden gerne auch am frü-
hen Morgen gestimmt, da die Belegungen der Säle in
München durch die verschiedenen Orchester relativ
stark sind. Sechs Uhr früh ist da oftmals Standard.
Aber auch nicht dramatischer als in den Klavierfab-
riken, wo die Arbeiten ebenfalls um diese Zeit begin-
nen. In der Werkstatt wird meist flexibler gearbeitet,
kleinere Firmen richten sich auch oft nach den La-
denöffnungszeiten. Je nach Einsatzgebiet also.
MnS: Wie siehst du die Zukunftsaussichten für
Klavierstimmer? Wie steht es denn momentan
um diesen Beruf – gibts genügend Nachwuchs?
Ursula: Die Zukunftsaussichten in unserer Branche
sind sehr gut. Es werden nicht nur ständig Lehrlin-
ge gesucht, uns fehlen auch viele Gesellen, Meister
und Konzerttechniker. Speziell Leute, die der Musik
und der Instrumente wegen diesen Beruf lernen
wollen, können hier wirklich was bewegen. Leider
stellen wir immer wieder fest, dass viele junge Kla-
vierspieler lieber erwägen ein Klavierstudium oder
Musikstudium zu beginnen, welches dann meist
doch nicht zum gewünschten Erfolg führt. Klavier-
bauer zu sein heißt definitiv immer einen sicheren
Arbeitsplatz und die Möglichkeit, später tatsäch-
lich einen eigenen – in meinem Fall – Steinway zu
besitzen. Das ist doch für jeden Spieler wahrhaft
reizvoll. Darüberhinaus macht man ja richtig geni-
alen Künstlern die Musik erst möglich. Etwas, das
die Gesellschaft tatsächlich braucht. Alfred Brendel
hat in seinem Buch „Über die Musik“ ein Kapitel den
Technikern gewidmet. Auch er spricht darin sein
Bedauern drüber aus, dass nicht mehr Leute, die tat-
sächlich spielen können, diesen Beruf erlernen. Hier
könnten sie wirklich nützlich sein. Uns und unsere
Instrumente wird es geben, solange es Musik und
Konzerte gibt. Schwer zu glauben, dass das jemals
vorbei sein sollte. Manuela Müller
Mehr über den Beruf des Klavierbauers
und eine Liste deutscher Unternehmen,
die ausbilden, findest du hier:
www.musicnstuff.de/-people/article/
jobs-in-der-musikbranche-
klavierstimmer
Stimmwerkzeuge:
Stimmhammer, Filz-
oder Gummikeile, um
Saiten abzudämpfen,
Stimmgabel oder
Frequenzmessgerät als
Richtungsweiser für den
ersten Ton
46 2 | 2015 www.musicnstuff.de
Es gibt die bekannten und beliebten Marken wie Fender, Gibson oder Marshall, die sogar über die Musikerszene hinaus bekannt sind. Und dann gibt es Hersteller, die auch unter Musikern noch ein gewisses Schattendasein fristen. So wie die Produkte von Monacor International, obwohl diese auf unzähligen Bühnen und in vielen Proberäumen wertvolle Dienste leisten. In diesem Jahr wird die Firma 50. Wir gratulieren und werfen einen Blick zurück.
Backstage: 50 Jahre Monacor International
Heimliche Helden
S o wie es auch bei Bands Leute gibt, die im
Vordergrund stehen und solche die hinter
den Kulissen dafür sorgen, dass alles reibungslos
läuft, gibt es auch Equipment, das die Blicke auf
sich zieht, und anderes, das eher wenig auffällt, da-
für aber umso mehr zu einer tollen Veranstaltung
beiträgt. Der Bremer Elektronikspezialist Monacor
International zählt eher zu letzterer Sorte. Bei Mu-
sikern und Technikern ist er vor allem für seine Au-
dio- und Lichtprodukte von IMG Stage Line und JTS
bekannt. Und die Kunden wissen, dass sie tolle Qua-
lität zum spitzen Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.
Nun feiert Monacor International 50. Geburtstag.
Doch wie hat sich die Firma zu dem entwickelt,
was sie heute ist? 1965 begann Firmengründer
Günter Schilling mit dem Import fernöstlicher Er-
zeug nisse und entdeckte schnell das Potenzial elek-
tro ni scher Bauteile und Produkte für den europäi-
schen Markt. Mit Artikeln wie Tele fon verstärkern
und Videoüberwachungstechnik ging es dann los,
An fang der 1970er-Jahre kam die Beschallungs-
und Lautsprechertechnik hinzu. Schon zu dieser
Zeit konnten Interessenten bereits eine 100-seitige
„Katalog“-Blattsammlung mit Audio-Mischpulten,
Laut sprechern, Verstärkern sowie Über wach ungs-
ka meras, Druckkammerlautsprechern, dem pas-
48 2 | 2015 www.musicnstuff.de
Backstage
Stetiges Wachstum:
Von den Anfängen
im Keller eines
Einfamilienhauses
hat sich Monacor
International in 50
Jahren zur großen
Firma entwickelt.
sen den Zubehör und Kleinartikel durchstöbern.
Und dass dies auch heutzutage für viele Leute noch
durch nichts zu ersetzen ist, zeigt, dass es den Ka-
talog auch heute noch einmal im Jahr gibt – und
gegen den sehen selbst die großen Telefonbücher
schmäch tig aus. Da kann man nach Herzenslust
blät tern und sich durch die Produktvielfalt arbeiten.
1990 markiert das Geburtsjahr der Marke IMG
Stage Line, die vor allem in Sachen Bühnen- und
Veranstaltungstechnik richtig viel bietet und neue
Kundenschichten erschließt. Der Katalog 1990/1991
enthielt erstmals ein Sortiment mit dem Zusatz Sta-
ge Line für PA-Produkte wie beispielsweise Misch-
pulte. Seitdem entwickelt sich auch die Untermarke
kontinuierlich weiter.
Und auch die Räumlichkeiten von Monacor In-
ternational wandelten sich im Laufe der Zeit. Der
Start war noch sehr überschaubar: 1965 war der
Wohnsitz des Gründers Günter Schilling zugleich
der erste Firmensitz. Mit zunächst zwei Mitarbei-
tern leistete Herr Schilling intensive Aufbauarbeit.
1972 wurden dann neue Büro- und Lagergebäu-
de bezogen. Das Unternehmen wuchs stetig und
schon bald wurde auch dieser Gebäudekomplex zu
klein. 1981 schließlich siedelte die Inter Mercador
GmbH auf das heutige Firmengelände in Bremen
Mahndorf um. Hier entstand der Verwaltungskom-
plex mit Büros, Werkstätten und natürlich dem
Logistikzentrum für den europaweiten Warenum-
schlag. Aus der Inter Mercador GmbH wurde 2001
die Monacor International GmbH & Co. KG. Mit Nie-
derlassungen, Beteiligungen oder Handelspartnern
ist die Firma heute in über 40 Ländern vertreten.
Und so sorgen aktuell alleine im Stammhaus in
Bremen rund 160 Mitarbeiter dafür, dass alle
Kunden und Partner immer bestmöglich unter-
stützt werden. Damit die Firma auch weiterhin
gesund wächst und in der Musikerbranche – wenn
auch eher im Hintergrund – weiter für tollen
Sound, maximale Sicherheit und aufregende Büh-
nenshows sorgt. Wir von Music nStuff gratulieren
herzlich zu den ersten 50 Jahren und hoffen, dass
auch das nächste halbe Jahrhundert mit positiver
Energie und erfolgreich angegangen wird.
Jan Hoffmann
2001
1990
1981
1972
www.musicnstuff.de 492 | 2015
Hinter vielen maßgeblichen Firmen der Musikinstrumentenindustrie stecken eine oder nur wenige Personen, die ganz klein angefangen haben und über die Jahre dann zu einerweltbekannten Marke wurden. So wie Paul Reed Smith mit seinen PRS Guitars. Was als One-Man-Show des Gitarrenbauers begann, ist mittlerweile einer der bekanntestenE-Gitarrenhersteller der Welt. Wir blicken zurück auf drei Jahrzehnte voller edler Gitarren.
Backstage: 30 Jahre PRS Guitars
Drei Jahrzehntefeinster Gitarrenbau
W enn man heute das große Programm von
PRS Guitars sieht und weiß, welche Stars
auf die Instrumente aus Stevensville im US-Bun-
desstaat Maryland schwören, kann man sich kaum
vorstellen, dass es ein Mann war, der das Ganze ins
Rollen gebracht hat. Mitte der 1970er baute Paul
Reed Smith im Rahmen seines Studiums einige Gi-
tarren – und merkte schnell, dass er ein gewisses
Talent dafür besaß. So verfeinerte er seine Instru-
mente nach und nach und fasste einen Plan, wie er
seine Meisterwerke bekannter machen könnte. Er
ging auf Konzerte und versuchte hinter die Bühne
zu kommen, um bekannten Gitarristen seine bes-
ten Stücke zu präsentieren.
Und der Plan zahlte sich aus – als der große Car-
los Santana beginnt, die Gitarren von Mr. Smith
zu spielen. Das sorgt für so viel Aufsehen, dass be-
schlossen wird, das Ganze in Zukunft professionell
aufzuziehen. Die erste Fertigungsstätte wird bezogen
Foto: Paul Reed Smith Guitars
50 2 | 2015 www.musicnstuff.de
ONLINE
WEITERLESEN
und mehr erfahren
www.musicnstuff.de/guitars/artic
le/backstage-30-jahre-prs-guitars
Backstage
und es werden 20 Gitarren für die NAMM
Show 1985 gebaut – und kommen dort sehr gut an
zwischen all den Metal-Superstrats und den Vinta-
ge-orientierten Modellen der Konkurrenz. Paul Reed
Smith hat seine Nische gefunden: Modern designte
Instrumente aus feinsten Materialien, die sich an er-
fahrene Spieler von Pop über Blues bis Rock richten.
Seit diesen Anfängen ist viel passiert. Es kommen
diverse Modelle hinzu, es wird eine günstige Serie
aus Korea eingeführt – die sich ebenfalls großer Be-
liebtheit erfreut – dazu widmet
sich Paul Reed Smith mittlerwei-
le auch Amps und Akustikgitarren,
wenn auch im kleinen Rahmen, vergli-
chen mit den E-Gitarren. Doch bei all dem hat Fir-
mengründer und Namensgeber Paul Reed Smith
immer seinen Stil beibehalten und stets darauf ge-
achtet, dass der Kern seiner ursprünglichen Model-
le erhalten bleibt.
Und so sind auch die Zukunftsaussichten äu-
ßerst gut – für den Hersteller selbst wie auch für
die Fans seiner Produkte. Denn Paul Reed Smith
und sein Team arbeiten weiter an der Verbesse-
rung ihrer Produkte und bringen immer wieder
faszinierende Neuheiten auf den Markt. Wir von
Music nStuff gratulieren herzlich zu den ersten 30
Jahren und wünschen noch mindestens weitere 30
Jahre voller toller Produkte und viel guter Musik.
Jan Hoffmann
Noch mehr Infos rund um die Instru-
mente von PRS Guitars sowie ein Inter-
view mit Firmengründer und Namens-
geber Paul Reed Smith findest du hier
im Internet:
www.musicnstuff.de/guitars/article/
backstage-30-jahre-prs-guitars.html
Foto: Paul Reed Smith Guitars
Was macht man als Gi-
tarrenbauer, wenn ein
Firmenjubiläum ansteht?
Ganz klar, man stellt ein
Sondermodell vor. So ist es auch bei Paul Reed Smith, wo zur
Feier von drei Jahrzehnten erfolgreicher Arbeit die 30th Anni-
versary Commemorative Modelle vorgestellt wurden.
Coolerweise ist die G i t a r r e ,
die 30th Anniver-
sary Custom 24, in jeder Serie erhältlich. Das heißt es gibt
sie sowohl als edles Private-Stock-Modell, aus der Stan-
dard-Serie, als preisoptimiertes aber dennoch in den
USA hergestelltes S2-Modell oder aus der günstigen Ko-
rea-Fertigung. Wir haben uns das Modell aus der Stan-
dard-Serie (wobei die ja bei PRS alles andere a l s
Standard ist) ganz genau angeschaut und
sagen dir hier, wie sich die Schönheit im
Test schlägt:
Weitere Infos: http://www.musicnstuff.
de/guitars/article/test-prs-30th-an-
niversary-custom-24.html
GEBURTSTAGSKINDANNIVERSARY-MODELL
512 | 2015
DetailverliebteFertigung: PRS Gitarren sind Kunstwerke für Auge und Ohr.
Z um Test erhielten wir das PGA-Set „Drumkit 6“,
das in einem guten und formstabilen Softcase
ausgeliefert wird. Richtig informativ ist das viel-
sprachige Manual: Hier erhalten gerade Neulinge
wirklich fundierte Infos zu Aufbau und Positionie-
rungen am Drumset. Der Koffer ist mit passgenau-
en und transportsicheren Inlays versehen, selbst
zwei Rim-Klemmen und sechs Kabel samt Klett-
bändern finden darin Platz. Lobenswert: die voll-
ständige Ausstattung mit Reduzier-Gewinden aller
Halter – so geht plug and play! Ein gutes Feature
sind ferner die Schnellverschlüsse an den in den
Mikro-Korpus integrierten Stativ haltern von PGA52
und 56, das geht fix und ohne Gefummel. Schade
ist, dass die guten Rim-Klemmen, die grundsätzlich
für die PGA56 und die Toms gedacht sind, gut an
Spannreifen anzubringen sind, nicht aber
an RIMS-Halterungen. Alle numerischen
Be zeich nungen sind an echte Klassiker
des Shure-Programms angelehnt.
Das PGA52 liefert ordentlich Pegel
und ein sattes Low-end. Die Tiefe
einer Bassdrum wird überzeugend
reproduziert, der Kick-Anteil ist ebenfalls
deutlich vorhanden. Im Vergleich zum allseits
und zu Recht beliebten Beta52 fehlt lediglich etwas
Klarheit in den tiefen Mitten und eine feiner ab-
gestimmte Balance von Bass, Anschlag und „Luft“
in den Höhen. Die PGA56 für die Toms sind schön
kompakt und damit gut zu positionieren. Für klei-
ne Toms empfehle ich mehr Nähe für Direktheit
und Druck, für große Toms mehr Distanz für Trans-
parenz und um einer Tendenz zum Dröhnen zu
begegnen. Beim PGA57 an der Snare ist eine Ähn-
lichkeit zum legendären SM57 durchaus hörbar,
allerdings ist es pegelschwächer und in den Höhen
matter, in den mittleren Frequenzen leider auch et-
was metallisch anmutend. Die PGA81 (Overheads)
klingen bei größerem Abstand sehr indirekt und
trotzdem tendenziell scharf. Meine Empfehlung:
Näher ’ran an die Cymbals (ca. 50 cm), aber nicht
direkt aufs Metall ausrichten, sondern daran vor-
bei auf die Trommeln. Somit erreicht ihr einen aus-
gewogeneren und trotzdem präsenten Sound, der
zudem das gesamte Set von oben abbildet.
Mit dem Drumkit 6 bietet Shure ein relativ güns-
tiges Set von Drum-Mikros, das den Fußstapfen
der etablierten Größen aus eigenem Haus folgt, je-
doch nur etwa ein Drittel kostet. Bei sorgfältigem
Umgang und gekonnt gezieltem EQ-Einsatz könnt
ihr gute Ergebnisse erzielen und einen anspruchs-
vollen Drum-Sound übertragen. Wolfgang Rösch
Neben den lang jährigen Klassikern der SM- und Beta-Serien hat Shure seit geraumer Zeit auch günstigere Modelle im Angebot – die PGs. Diese werden nun durch die PG Alta-Modelle abgelöst, die mit einigen Verbesserungen aufwarten.
Test: Shure PG Alta Drumkit 6
Ein Kit fürs Set
Vertrieb Shure Deutschland
Internet www.shure.de
Preis 499 € (UVP)
Umfang 1x PGA52 (Bassdrum), 2x PGA56 (Toms), 1x PGA57 (Snare),
2xPGA81(Overheads),Klemmen,XLRKabel,Transportkoffer
Fakten
52 2 | 2015 www.musicnstuff.de
ONLINE
WEITERLESEN
und mehr erfahren
www.musicnstuff.de/drums/artic
le/test-shure-pg-alta-drumkit-
6
D as Angebot für uns Gitarristen und Bassisten
wird ja immer vielfältiger. Ob klein, ob
groß, ob Röhre, Solid State oder Modeling.
Man hat die Qual der Wahl. Und natürlich
gibt es auch verschiedene Modelle für un-
terschiedliche Einsatzzwecke. Wer auf der
Suche nach einem möglichst kompakten, aber
dennoch fett klingenden Amp ist, der klanglich
vielseitig ist und darüber hinaus einige nette Ex-
tras bietet, für den gibt es jetzt einen neuen Kan-
didaten – den Blackstar ID:Core BEAM.
BEAM steht dabei als Abkürzung für Bass, Elec-
tric, Acoustic, Music – der Combo soll sich also so-
wohl für akustische und elektrische Gitarren sowie
Bass eignen, aber auch als Music Player eine gute
Figur machen. Na, da verspricht der Hersteller ja
einiges. Doch betrachten wir erstmal die Fakten:
Der ID:Core BEAM kommt mit einem soliden Holz-
gehäuse, zwei 3"-Speakern und 20 Watt Endstu-
fenleistung. Dazu gibt es zwölf sogenannte Voices
(sechs für E-Gitarre, je zwei für Bass- und Akus-
tikgitarre sowie zwei, um eine E-Gitarre wie eine
akustische klingen zu lassen). Als wäre das noch
nicht genug, gibt es neben der Klangregelung auch
noch 12 Digitaleffekte zur Abrundung des Sounds.
Test: Blackstar ID:Core BEAM
Allrounder neu definiertKleine Multitalent-Amps erfreuen sich unter Gitarristen großer Beliebtheit. Doch was Blackstar mit dem ID:Core BEAM auffährt, dürfte neue Maßstäbe setzen. Ob E-Gitarre, Akustikgitarre, Bass oder als Jukebox – der kleine Combo kann es. Sogar als Interface ist er einsetzbar. Hut ab.
Eine absolute Premiere bei Blackstar ist, dass
der ID:Core BEAM über eine Bluetooth-Funktion
verfügt. Damit kann man seine Musik von jedem
Gerät über den Amp abspielen – und das bei Bedarf
mit für die Größe des Amps heftiger Lautstärke
und sattem Druck. Sogar ein ordentlicher Stereoef-
fekt wird erreicht. Nur dass man die Lautstärke
der Musik nicht direkt am Gerät pegeln kann, ist
etwas schade. Aber das muss man dann eben am
Abspieler regeln. Abgesehen davon kann man
Musik oder Übetracks auch per Kabel zuspielen.
Eine faszinierende kleine Kiste, dieser Blackstar
ID:Core BEAM. Den ausführlichen Test mit al-
len Features findest du auf www.musicnstuff.de.
Jan Hoffmann
Alles im Griff: Mit vergleichsweise wenigen Reglern kann
man beim Blackstar ID:Core BEAM viel erreichen.
Vertrieb Sound Service
Internet www.sound-service.eu
Preis 355,81 € (UVP)
Leistung 20 W RMS / 2 x 3"-Speaker
Kanäle Clean Warm, Clean Bright, Crunch, Super Crunch, OD 1, OD 2,
Acoustic 1, Acoustic 2, AC Sim1, AC Sim 2, Bass 1, Bass 2
Maße 29 x 20 x 17 cm, 3,9 kg
Fakten
www.musicnstuff.de 532 | 2015
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www.musicnstuff.de/guitars/article/test-blackstar-id-core-beam
D as rote Corporate-Design von Nord wusste
schon immer Aufmerksamkeit zu erregen.
Doch neben dem optischen Alleinstellungsmerk-
mal hat sich Clavia Nord vor allem durch erst-
klassige Sounds und beste Qualität ihrer Instru-
mente einen Namen gemacht. Denn hinter der
schicken Farbgebung und den hölzernen Seiten-
blenden überzeugen vor allem die Sounds aus
dem Klanglabor der Schweden.
Genau das beweist auch das neue Electro 5D
wieder. Besonders hervor sticht hier die frisch
gesampelte Pfeifenorgel, die mit einer satten, sehr
mächtigen Klangfarbe aufwartet. Doch auch alt-
bekannte Sounds wissen ihren Charme gänzlich
auszuspielen. So kann man mit diesen Stage Pia-
nos verschiedenste Instrumente absolut überzeu-
gend abrufen. Und für das gute Spielgefühl sorgt
die sehr solide, aber immer noch gut transportier-
bare Konstruktion mit einer klasse Tastatur.
Mit einigen Verbesserungen wartet die Bedien
oberfläche auf: In der Effektsektion sind nun Re-
verb sowie Delay getrennt und nebenbei bemerkt:
Alle Effekte ertönen jetzt in Stereo. Komplett neu ist
die Sample-Synth-Sektion. Hier lassen sich Samples
aus der Nord-Sample-Library laden und bearbei-
ten. Um dabei je nach Wunsch Sounds nutzen zu
können, stehen 256 MB Speicherplatz bereit. Üb-
rigens: Für Piano-Sounds stehen sogar ganze 1 GB
Speicher zur Verfügung. Einer der praktischsten
Neuerungen ist jedoch das OLED-Display, das nicht
nur Programmnamen und Layering, sondern auch
den Stand der neun Orgel-Register anzeigt. Sehr
praktisch. Apropos: Layer- und Split-Funktionen
hat das Electro 5D nun auch. Dabei werden die
Split-Zonen via sechs neue LEDs direkt über der
Tastatur angezeigt. Bisherige Nord-Nutzer werden
sich hier gleich zurechtfinden und dazu sind die
neuen Modelle einfach noch mal deutlich flexibler
als die Vorgängermodelle. Marco Sulek
Bereits in die fünfte Runde geht das rote Nord Electro in der aktuellen Version. Dabei handelte es sich bei den Modellen dieser Serie schon immer um mehr als ein simples Keyboard. Und dank neuer Sounds und einer überarbeiteten Bedienober-fläche bereitet das Electro 5D anspruchsvollen Spielern nun noch mehr Freude.
Test: Nord Electro 5D
Vier Sektionen für ein Halleluja
Vertrieb Sound Service, www.sound-service.eu
Internet www.nordkeyboards.com/products/nord-electro-5
Preise Nord Electro 5D 61 2.140,81 € (UVP)
Nord Electro 5D 73 2.378,81 € (UVP)
Nord Electro 5 HP 73 2.854,81 € (UVP)
SektionenEffect,Organ,Piano&Sample-Synth
Effekte EQ,Effect1,Effect2,Amp-Simulation,Delay&Reverb
Fakten
54 2 | 2015 www.musicnstuff.de
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www.musicnstuff.de/ke
ys/article/test-n
ord-electro-5d
A ls Hughes & Kettner 2013 den GrandMeister
36 vorstellte, war ich baff. So viele Features
in toller Qualität in so einem kleinen Amp. Toll.
Auch die Fernsteuerung aller Funktionen per iPad
klang spannend. Nur war es bisher nicht ganz un-
kompliziert das Tablet und den Amp zu verbinden.
Das ändert sich jetzt mit dem WMI-1. Denn dieses
kleine Kistchen funktioniert einfach Plug-&-
Play. Also: Einstecken, aktivieren, fertig! Die
Stromversorgung läuft über den Amp,
das benötigte WiFi für die Verbin-
dung zum iPad erzeugt das
Gerät selbst. Man braucht
also wirklich nur das
kleine
Helferlein.
So kann man den Amp so-
wohl mit dem Footswitch wie
auch per iPad steuern. Übrigens:
Das Ganze funktioniert mit allen Hughes-&-Kettner-
Amps mit 7-Pin-MIDI in Verbindung mit Apps, die
CoreMIDI unterstützen. Jan Hoffmann
W elcher Bassist wechselt schon gerne Sai-
ten. Neben der Arbeit des Besaitens an
sich scheuen viele auch den Kauf der nicht ganz
billigen Drähte. Doch irgendwann klingt die Saite
einfach nicht mehr und fühlt sich eklig an. Kann es
dafür nicht eine intelligente Lösung geben?
Die gibt es schon seit längerem – mit beschichte-
ten Saiten, etwa von Elixir. Der Pionier auf diesem
Gebiet hat ja schon seit längerem auch Sätze für
Tieftöner im Programm. Nun hat man allen Saiten
eine Komplettrenovierung gegönnt. Dazu befragte
man über 4.000 Bassisten und verteilte danach an
über 1.000 Musiker Testsätze. Das Ergebnis dieser
aufwendigen Aktion sind die neuen Sätze, die sich
auf Anhieb gut anfühlen. Dank der Beschichtung
verschmutzen die Saiten nicht so schnell und man
hat länger einen sehr guten Sound. Auch praktisch:
Es gibt Modelle mit Nickel beschichteter Umwick-
lung (wärmer) sowie reine Stahlsaiten (heller, knal-
lender). So kann man schon mit der Wahl der Saiten
seinen Sound maßgeblich beeinflussen.
Jan Hoffmann
Vertrieb Elixir Strings
Internet www.elixirstrings.com
Preise 65,10 € (4-String), 81,05 € (5-String) (UVP)
Testsets 14207 Nickel Plated Light/Medium 5-String
14782 Stainless Steel Light/Medium 5-String
Fakten
Auch der Basssound steht und fällt mit guten Saiten. Und mit Elixirs überarbeiteten Sätzen hat man noch länger Freude an den Drähten.
Test: Elixir Basssaiten
Länger besser
Test: Hughes & Kettner WMI-1
Drahtlos schalten
Vertrieb Music & Sales; www.musicandsales.com
Internet http://hughes-and-kettner.com/de/products/grandmeister/
Preis 199 € (UVP)
In & Out Midi IN 1, Midi Out, Midi In 2
Schalter Set Button
Fakten
Der Hughes & Kettner GrandMeister 36 lässt sich per iPad fernsteuern. Und mit dem WMI-1 ist die Verbindung der Geräte ein Kinderspiel.
online MEHRwww.musicnstuff.de/guitars/
article/test-hughes-&-kettner-wmi-1
www.musicnstuff.de 552 | 2015
online MEHRwww.musicnstuff.de/guitars/article/test-elixir-basssaiten
Interessanter Zuwachs in Sennheisers MK-Serie. Das MK 8 ist die umfangreichere Version des be-reits etablierten MK 4. Und was ist das Tolle bei diesem Großmembraner? Sicher seine universelle Einsetzbarkeit auf hohem klanglichen Niveau.
Test: Sennheiser MK 8
Der Problemlöser
Vertrieb Sennheiser Deutschland
Internet www.sennheiser.de
Preis 831,81 € (UVP)
Charakteristiken Kugel, breite Niere, Niere, Superniere & Acht
Frequenzgang 20 Hz bis 20 kHz
Dynamikumfang 132 dB
Grenzschalldruck 142 dB
Fakten
S ennheiser ist bekannt für seine Studiomikro
fone, mit denen selbst in schwierigen Auf nah
me si tu ationen hervorragende Ergebnisse möglich
sind. Dieses in mittlerweile 70 Jahren gesammelte
Knowhow floss bereits in das MK 4 – das in eine
ähnliche Kerbe schlägt wie der große Bruder – ein
und war ebenfalls für die Entwicklung des MK 8
richtungsweisend. Auf den ersten Blick scheint das
MK 8 mit dem MK 4 identisch: ein massiver silber
ner Schaft, ein schwarzer Korb mit silbernem Bü
gel sowie eine schwarze Verjüngung am unteren
Schaft ende sind die auffälligsten Merkmale. Das
wirkt angenehm solide, elegant und verspricht
lange Freude an dem Schallwandler.
Bis auf die andere Bezeichnung zeigt sich
an der Front kein Unterschied – sehr wohl
aber auf der Rückseite: Hier findet sich
je ein Schalter für Lowcut, Pad sowie zur
Anwahl einer der insgesamt fünf Richt
charakteristiken. So kann man das MK
8 deutlich vielseitiger einsetzen als das
MK 4. Was uns gleich beim ersten Antes
ten in einem akustisch suboptimalen
Raum positiv auffiel, war der glasklare Klang des
MK 8. Selbst bei deutlich wahrnehmbaren Reflexi
onen unterdrückte der SennheiserGroßmembra
ner diese wirkungsvoll, sodass wir ein studiotaug
liches Signal auf die Festplatte bannen konnten.
Für wen eignet sich das Sennheiser MK 8? Vor
allem für Tontechniker, die mit einem Mikrofon
verschiedenste Aufgaben erledigen wollen. Mit
einem Exemplar im Studio kann man schon viele
Aufgaben wie Gesang und akustische Instrumente
in richtig guter Qualität aufnehmen. Klar, das Mikro
ist nichts für absolute Einsteiger, aber das PreisLeis
tungsVerhältnis überzeugt. Nur die optional erhält
liche Spinne MKS 4 scheint recht teuer – sie schlägt
mit gut 100 Euro zu Buche. Doch selbst wenn man
nicht auf sie verzichten möchte, bekommt man hier
richtig viel für sein Geld.
Marco Sulek
Extrem flexibel: Dank seiner Schaltmög-
lichkeiten kann das MK 8 richtig viel.
56 2 | 2015 www.musicnstuff.de
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und mehr erfahren
www.musicnstuff.de/-r
ecording/article/test-s
ennheiser-mk-8
Reportage: Pro 7s „Die Band“Hier kommts zusammen. Bei der neuen Sendereihe
„Die Band“ bringt Pro 7 je vier Sänger, Gitarristen,
Bassisten, Keyboarder und Drummer zusammen,
die eine fünfköpfige Band gründen sollen. Coach des
ganzen ist Samu Haber, seines Zeichens Frontmann
von Sunrise Avenue. Wir begleiten die Sendung und
sprechen mit den Musikern, warum sie sich zur Teil-
nahme an der Sendung entschieden haben.
www.musicnstuff.de/-people/article/
reportage-pro-7-die-band
Workshop: RaumakustikEin optimaler Raum für Pro-
ben und Aufnahmen ist schwer zu
finden. Dementsprechend müssen viele
Bands die vorhandenen Räumlichkeiten opti-
mieren – damit es innen besser klingt und draußen
nicht so laut ist. Genau um diese Themen geht es bei
dieser neuen Workshopreihe, die wir in Zusammen-
arbeit mit Schaumstofflager.de durchführen.
www.musicnstuff.de/-people/article/
workshop-raumakustik-schoener-hoeren-teil-1
Reportage:70 Jahre Sennheiser Der Name Sennheiser steht weltweit
für herausragende Ingenieursleistungen
und tolle Produkte Made in Germany. Doch wer
sind die Menschen hinter der Marke, wie werden
die Produkte gefertigt und wie sieht die Zukunft
der Firma aus? Wir finden es für dich heraus.
www.musicnstuff.de/-people/article/
reportage-70-jahre-sennheiser
Ohne guten Raum
klingen auch die besten
Instrumente nicht gut.
Auf dem Weg zur Band: Samu
Haber und 20 Musiker.
Viel Handarbeit im
Spiel: Die Fertigung bei
Sennheiser in Wedemark.
ONLINEm
eh
r
Jetztneu bei
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572 | 2015
„Eden“ ist ein bewegender Trip durch das pul-sierende Paris der frühen 1990er. Paul ist Anfang 20 und aufstrebender DJ. Er verbringt schillernde Jahre im flüchtigen Nachtle-ben, mit wechselnden Liebschaften und manchem Drogenrausch. Paul lebt seinen Traum gegen alle Widerstände, verliert sich jedoch dabei immer mehr in den Tiefen dieser Parallelwelt. VÖ-Termin der DVD/BluRay ist der 21. August. Der Preis wurde freundlicherweise von Alamode Film gestiftet. Einsendeschluss ist der 31.09.2015, es gelten die Teilnahme-bedingungen von Seite 9/10.
RÄTSELN UNDGEWINNEN3x „Eden – Lost in Music“-DVD
1 2 3 4 5 6 7 8Generiert mit Xwords – dem kostenlosen Online-Kreuzworträtsel-Generator. (www.xwords-generator.de)
Spätestens mit dem Eintritt von Apple in den Streaming-Markt dürfte auch dem letzten klar sein, dass hier die Zukunft des Musik-konsums liegt. Doch wer profitiert eigentlich von diesem System? Was bringt das Ganze (unbekannteren) Musikern? Kann man damit wirklich Geld verdienen? Und wird der Wert von Musik so nicht geschmälert? Wir bringen dich auf den aktuellen Stand in Sachen Angebot und zeigen, ob und wie man als Musiker mit Streaming Geld verdienen kann.
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VORSCHAU: Streaming
Heft 3/2015erscheint
im September
2015
1. Drummer von Die Fantastischen 4? (Flo …)
2. Wo fand das erste Rockavaria statt?
3. In welcher Einheit misst man den Schalldruckpegel?
4. Wie nennt man die Klangregelung (eines Mischpultes)?
5. Wie heißt Jost Nickels Lehrbuch? (… Book)
6. Deutsche Verwertungsgesellschaft für Musik
7. Wo wurde die erste SAE 1977 eröffnet?
8. Werkzeug zum Stimmen eines Klaviers
9. Gebräuchliche Richtcharakteristik von Mikrofonen
10. Drahtloser Audioübertragungsstandard
11. Größte Social-Media-Plattform der Welt
58 2 | 2015 www.musicnstuff.de
IMPRESSUM
das Magazin für Musiker und Technikerwww.musicnstuff.de info@musicnstuff.de
HERAUSGEBER
Media nStuff GmbH Postfach 1220 82134 Olching Telefon: +49 (0) 81 42 / 30 55 - 70 www.medianstuff.de info@medianstuff.de Geschäftsführung: Manuela MüllerREDAKTIONChefredaktion: Jan Hoffmann (V.i.S.d.P.) jan.hoffmann@musicnstuff.de Redaktionelle Mitarbeiter: Verena Bößmann, Nicolaj Gruzdov, Jost Nickel, Manuela Müller, Fabian Ristau, Wolfgang Rösch, Vilim Stößer, Marco Sulek, Ilona Wahr Fotos und Grafiken: Jan Hoffmann, Manuela Müller, Marco Sulek Titelfoto: Sennheiser Marketing: Jan Hoffmann Organisation: Jan Hoffmann Lektorat: www.wortgewand-bremen.deGESTALTUNG Grafikleitung: Isabel Richardt Titelgestaltung: Isabel RichardtDRUCKEvers & Evers GmbH & Co. KG Ernst-Günter-Albers-Straße 25704 Meldorf www.evers-frank.deANZEIGENKONTAKT (Print und Online)Sabine Frischmuth, Mediaberatung & Anzeigenverkauf (Instruments nStuff & People nStuff) Telefon: +49 (0) 22 41 / 95 89 905 E-Mail: sabine.frischmuth@musicnstuff.deManuela Müller (Stage nStuff & Recording nStuff) Telefon: +49 (0) 81 42 / 30 55 3 – 71 E-Mail: manuela.mueller@musicnstuff.deEs gelten die Preise der Anzeigepreisliste Nummer 3 vom 01.01.15.INFORMATIONENInhaber der Media nStuff GmbH sind zu je 25 % der Geschäftsanteile: Jan Hoffmann, Barbara Müller, Manuela Müller und Marco Sulek. Veröffentlichung gemäß BayPrG § 8.Für unverlangt eingesendetes Text- und Bild-material wird keine Haftung übernommen. Der Export des Magazins „Music nStuff – das Ma-gazin für Musiker und Techniker“ und dessen Vertrieb im Ausland sind nur mit Genehmigung des Verlags zulässig. Bei Nichtlieferung ohne Verschulden des Verlages oder infolge von Störungen des Arbeits friedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag.Bankverbindung: Postbank KtoNr: 384 824 805 BLZ: 700 100 80 IBAN: DE59 7001 0080 0384 8248 05 BIC: PBNKDEFFAmtsgericht Cottbus, HRB 11564 CB Steuernummer: 057/114/02375 UST ID-Nr.: DE 290700231Auflage: 80.000
Musiker-Quiz
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