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Mitdenken 4.0
Präventionsansätze in der Büro- und Wissensarbeit am Beispiel des Bankgewerbes
ifaa-Fachkolloquium | Düsseldorf, 19. Juni 2017Carsten Rogge-Strang
Strukturdaten Kreditgewerbe / privates Bankgewerbe
Gesundheit und Arbeitszufriedenheit im privaten Bankgewerbe
Veränderungen der Banken-Arbeitswelt
Empirische Befunde zu Auswirkungen der Digitalisierung
Ansatzpunkte für die Prävention 4.0
Agenda
2Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017
3Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017
Privates Bankgewerbe: Marktanteil von etwa einem Drittel, Umbrüche bislang stärker als in anderen Bankengruppen
Mitgliederstruktur AGV Banken
121 Mitgliedsinstitute mit rund 140.000 Beschäftigten
69
31
NACH TARIFBINDUNG (%) mit ohne
3
51
16
75
17 13
16
1624
31 > 1.000 ≥ 500 - 1.000 ≥ 250 - 500 ≥ 100 - 250 < 100
NACH GESCHÄFTSMODELL (%) NACH BESCHÄFTIGTENZAHL (%)
Großbanken Regionalbanken Privatbankiers Bausparkassen Pfandbriefbanken Spezialinstitute/
Dienstleister
Sparkassen Privates Bankgewerbe Genossenschaftsbanken Landes- und Förderbanken Sonstige **
37
29
26
9
Beschäftigten-Anteil 2015in %
283.450233.700252.750
178.600180.400 161.800
57.950 53.050
2000 2005 2010 2015
Beschäftigungsentwicklung 2000 - 2015
Großbanken, Regionalbanken, Pfandbriefbanken, Spezialbanken,
Privatbankiers, priv. Bausparkassen
39
1514
12
20
Anteil Bilanzsumme 2015in %
Zahl der Bankfilialen 2004 - 2015
14.769
12.367
14.318
12.332
15.107
10.251
2004 2010 2014 31
29
24
215
Anteil Privatkredite 2014in %
Quellen: Deutsche Bundesbank, AGV Banken, Bundesverband deutscher Banken
* Kreditbanken ** v.a. Hypothekenbanken/Spezialinstitute, die verschiedenen Bankengruppen zuzuordnen sind
*
*
Strukturdaten Kreditgewerbe / privates Bankgewerbe
Gesundheit und Arbeitszufriedenheit im privaten Bankgewerbe
Veränderungen der Banken-Arbeitswelt
Empirische Befunde zu Auswirkungen der Digitalisierung
Ansatzpunkte für die Prävention 4.0
Agenda
4Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017
5Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017
Beschäftigte im privaten Bankgewerbe trotz anhaltend starker Umbrüche weiterhin gesund und leistungsfähig
Quellen: BKK-Dachverband / Sonderauswertung AGV Banken; Kantar TNS im Auftrag des AGV Banken; * Diagnosegruppe Z73 (Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung)
Arbeitsunfähigkeit (AU)(Tage je beschäft. Pflichtmitglied)
13,0
17,1
9,1
12,7
2004 2010 2015
Gesamtwirtschaft Kreditgewerbe
12,713,915,515,715,916,217,117,417,518,519,119,9
26,3
KreditgewerbeErziehung/Unterricht
DienstleistungenEnergie-/Wasserwirtschaft
HandelVersicherungsgewerbe
GESAMTWIRTSCHAFTGesundheits-/Sozialwesen
TelekommunikationMetallverarbeitung
Chemieöffentl. Verwaltung
Postdienste
AU im Branchenvergleich 2015(Tage je beschäftigtem Pflichtmitglied)
1,19
2,45
0,87
2,26
2004 2010 2015
AU wegen psych. Störungen (Tage je beschäft. Pflichtmitglied) Gesamtwirtsch. Kreditgewerbe
2,42
6,73
2,946,54
2007 2010 2015
AU wegen Burnout (Z73) * (Tage je beschäft. Pflichtmitglied) Gesamtwirtsch. Banken/Versich.
13
3239
11
3 2
Gesamtzufriedenheit mit derzeitigem ArbeitsverhältnisPrivates Bankgewerbe, 2017; in % der Beschäftigten
äußerst zufrieden sehr zufrieden zufrieden weniger zufrieden überhaupt nicht
zufrieden keine Angabe
98 103
120112
122 123 121
60
80
100
120
140
160
2010 2015 2017
Psychische VerfassungPrivates Bankgewerbe; Top 2 (ausge-zeichnet/sehr gut), Index 2010 = 100
80
99 95 98 96 99 96 98
60
80
100
120
140
160
2010 2015 2017
StressempfindenPrivates Bankgewerbe; Top 3 (mind. gelegentlich), Index 2010 = 100
26
= Anteil Beschäftigte mit positiver Bewertung [psychische Verfassung] bzw. sehr oft/oft [Stress]; in %, 2017
XY
6Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017
Gesundheitsschutz in Banken mit hohem Stellenwert, Leistungen zunehmend wahrgenommen und positiv bewertet
010203040506070
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
5361
2030
6100
10203040506070
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
57 62
37
19
Allgemeine Bemühungen des Arbeitgeberszum Wohlergehen der Mitarbeiter
Beurteilung durch Beschäftigte im privaten Bankgewerbe
Top Three (ausge-zeichnet/sehr gut/gut)
Top Two (ausge-zeichnet/sehr gut)
nicht vorhanden / unbekannt
Professionelle Beratungsangebote des Arbeitgebers bei psychischen Problemen
2732
Anteil der Unternehmen mit umfas-sendem GesundheitsmanagementPrivates Bankgewerbe, in %
22
5268 70
2010 2012 2014 2015
Anteil der Beschäftigten in Unternehmen mit EAP *Privates Bankgewerbe, in %
6279
2010 2012 2014 2015
Anteil der Unternehmen mit Gefährdungsbeurteilung (GBU)Privates Bankgewerbe, in %
4655
69 71
2010 2012 2014 2015
Anteil der Beschäftigten in Unternehmen mit GBU Privates Bankgewerbe, in %
75 81 85 85
2010 2012 2014 2015
Quellen: AGV Banken; Kantar TNS im Auftrag des AGV Banken; * EAP = Employee Assistance Program (externe Mitarbeiterberatung)
Strukturdaten Kreditgewerbe / privates Bankgewerbe
Gesundheit und Arbeitszufriedenheit im privaten Bankgewerbe
Veränderungen der Banken-Arbeitswelt
Empirische Befunde zu Auswirkungen der Digitalisierung
Ansatzpunkte für die Prävention 4.0
Agenda
7Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017
Digitalisierung erreicht das Frontend des Bankgeschäfts
8
Die Digitalisierung sorgt für grundlegende Änderungen in der Schnittstelle zum Kunden.Deutsche Bundesbank, Geschäftsbericht 2014, S. 44
» «
1980er-JahreEffiziente (= vollautomatisierte) Ab-wicklung von Massentransaktionen• Geldautomaten• Bankingterminals• Online-BankingTechnisierung im Backoffice• Rechenzentren• Kreditabwicklung
11990er-Jahre
• technische Vertriebs-unterstützung
• Wachstum Direktbanken
• Beschleunigung Kapitalverkehr
22000er-Jahre bis heute
zunehmende Entkopplung des Bankgeschäfts vom Point of Sale, Virtualisierung des Kundenkontakts• digitale Kreditvermittlung• Online-Zahlungsverkehr• Cloud Computing, Smartphones,
Einbettung Social Media• Videoberatung/-legitimation
3
Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017
9
Banken-Arbeitswelt der Zukunft: neue Produkte, flexiblere Arbeitsformen, höherwertige Tätigkeiten, agile Strukturen
Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017
Geschäftsmodelle• Banken stärker Finanz-Coach /
Daten-Kurator• stärkere Kooperation mit
externen Partnern / Fintechs• neue Angebote (u.a. Mehrwert-
dienste wie digitaler Safe, Bündelung von Finanzdaten, Optimierung Haushaltskosten, Berufsgruppen-Angebote)
» Digitalisierung als Glücksfall für die Branche «
(Berater-)Tätigkeit• einfache Tätigkeiten entfallen,
Entlastung von Routinearbeit• Aufwertung von Beratungs-
tätigkeiten• stärkeres Verständnis für
Gesamtprozess und komplexe Zusammenhänge („wellrounded personalities“)
• neue Funktionsaufteilung (Kun-dengewinnung, Beziehungs-management, Spezialwissen)
• veränderte Qualifikationen (stärkere IT-/Sozial-/Networ-king-Kompetenz)
• stärkerer Fokus auf Bezie-hungsmanagement
» So digital wie nötig, so menschlich wie möglich «
Arbeitsorganisation• weniger Silodenken, stärker
(abteilungs-)übergreifende Zusammenarbeit
• völlig neue Kreativprozesse (Ideenfindung dezentral, Pro-duktentwicklung zentral)
• Kunden stärker an Entwicklun-gen/Entscheidungen beteiligt
• mehr virtuelle/dezentrale Teams• agile Strukturen, flachere und
agile Hierarchien• neue Kommunikationsformen
(z.B. internes „Skype“)• neue Risikokultur• Management der Grenze zwi-
schen Arbeit und Privatleben („boundary management“), ggf. mit neuen Regeln
» CEO wird Chief Engagement Officer «
Arbeitsformen• mehr Eigenverantwortung für
Einzelne• ggf. mehr Home-Office (v.a. für
ganz konzentriertes Arbeiten)• starker Trend zum Co-Working
(wohnortnahe Büros mit Be-schäftigten anderer Branchen)
Interviews mit Experten für Digitalstrategie, Gesundheitsschutz und Ausbildung (u.a. im Rahmen des Projekts „Prävention 4.0“)
Veränderungen der Banken-Arbeitswelt = veränderte Anforderungen an die Prävention
10
fort-schreitende
Digitali-sierung
TECHNOLOGIE
anhaltendes Niedrigzins-
umfeld
verschärfte Banken-
Regulierung
MARKT
anhaltend hoher
Wettbe-werbs-druck
(Deutschland „overbanked“)
Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017
steigender Innovationsdruck• wachsende Konkurrenz durch Fintechs• Zwang zur Prozessoptimierung• steigende IT-Kosten
neue Arbeitsformen• mobil-flexibles Arbeiten• veränderte Kommunikation (intern und extern)• neue Formen der Zusammenarbeit
verändertes Kundenverhalten• mehr Online-Banking• mehr Selbstentscheider bei Geldanlage• sinkende Kundenloyalität
veränderte Geschäftsmodelle, permanente Restrukturierung
• Einschränkung bisheriger Geschäftsmöglichkeiten• stärkeres Gewicht von Gebühren und Provisionen
als Ertragsquellen• Erweiterung der Produktpalette durch digitale
Mehrwertdienste • Personalabbau• Konsolidierungsdruck• Einführung neuer Technologien, Produkte und
Prozesse
sinkende Erträge, steigende Kosten• erodierende Zinsmargen• erhöhte Pensionsrückstellungen• höherer Personalaufwand und Berichtspflichten
durch Regulierung
technische Aspekte (Lärm, Licht, Luft etc.) bleiben wichtig – aber: Arbeitsorganisation gewinnt an Bedeutung: Arbeitsprozesse, Führungs- und Teamqualität im Fokus Personalarbeit wird kleinteiliger Prävention stärker einzelbetrieblich/individuell ausgerichtet
neue Anforde-rungen an die Prävention
veränderte Arbeitsbedingungen• veränderte Arbeitsorganisation• erweiterte Erreichbarkeit• neue Tätigkeitsprofile• hohe Veränderungsgeschwindigkeit
Strukturdaten Kreditgewerbe / privates Bankgewerbe
Gesundheit und Arbeitszufriedenheit im privaten Bankgewerbe
Veränderungen der Banken-Arbeitswelt
Empirische Befunde zu Auswirkungen der Digitalisierung
Ansatzpunkte für die Prävention 4.0
Agenda
11Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017
Beschäftigte sehen in Digitalisierung überwiegend Chancen, aber Skepsis bei Jobsicherheit, Team- und Führungsqualität
12
39 4352
11 11 7
2015 2016 2017 2015 2016 2017
Durch Digitalisierung erwartete VeränderungUnternehmen
Privates Bankgewerbe, in % der Beschäftigten
sehr stark schwach / gar nicht
3036 36
14 12 12
2015 2016 2017 2015 2016 2017
Durch Digitalisierung erwartete Veränderungpersönl. Arbeitsumfeld
Privates Bankgewerbe, in % der Beschäftigten
sehr stark schwach / gar nicht
Privates Bankgewerbe, in % der Beschäftigten (2017) (starke) Verbesserung erwartet (starke) Verschlechterung erwartet keine Auswirkung erwartet
44
40
35
33
31
31
30
27
27
23
22
19
17
9
12
14
14
19
20
16
15
21
38
21
30
20
Arbeitsort / Wahl des Arbeitsorts
Erreichbarkeit für Kollegen/Vorgesetzte
Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben
Einsatz gemäß Kenntnissen/Fähigkeiten
ausreichend Zeit und Ressourcen
Entscheidungsspielräume
Arbeitszeitregelungen
klare Zuständigk./Verwantw.-Regelungen
eigene Arbeitsbelastung
langfristige Arbeitsplatzsicherheit
angemessene/erreichbare Ziele
Teamgeist/Zusammenhalt unter Kollegen
Führungsverhalten direkte Führungskraft
13
10
12
11
8
13
16
15
7
6
13
13
20
Durch Digitalisierung erwartete Veränderungpersönliches Arbeitsumfeld
Quell
e: Ka
ntar T
NS / A
GV B
anke
n
Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017
13
Arbeitszeitautonomie fördert die Gesundheit
Quelle: Repräsentative Beschäftigtenbefragung (n = 800), Kantar TNS im Auftrag des AGV Banken, 2016
17
13
61
51
56
36
5
106
15
5
7
5
1
2
3
-32
-11
-17
-48
-40
-29
-28
-6
-27
-38
-9
-39
-28
-30
-17
-16
-49
Erschöpfung
Stress
Überforderung
depressiveStimmungen
Herz-/Kreislauf-beschwerden
Kopfschmerzen
Schlafstörungen
Sehstörungen
Arbeitszeit feste Arbeitszeit Gleitzeit mit Kernarbeitszeit Gleitzeit ohne Kernarbeitszeit Vertrauensarbeitszeit
Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017
Durchschnitt aller Beschäftigten
Häufigkeit von Beschwerden und Problemen in Abhängigkeit vom ArbeitszeitmodellPrivates Bankgewerbe
Abweichung vom Durchschnitt aller Beschäftigten in Prozent; Top Two(„sehr häufig“/„häufig“)
Erreichbarkeit: Ein Drittel wird außerhalb üblicher Bürozeiten kontaktiert, ein Viertel fühlt sich (etwas) belastet
14
Grundsätzliche Erreichbarkeit per Telefon oder E-Mail außerhalb üblicher BürozeitenPriv. Bankgewerbe, mindestens selten
Tatsächlicher Kontakt per Telefon oder E-Mail außerhalb üblicher BürozeitenPriv. Bankgewerbe, mind. 1x/Woche
= Anteil derbetroffenen Beschäftigten in % (2017)
Quelle: Kantar TNS / AGV Banken
60
XY
34
deutlicher Unterschied zwischen gefühlter und tatsächlicher Erreich-barkeit
Nur die wenigsten Beschäftigten fühlen sich durch Erreichbar-keit in irgendeiner Form belastet, erheblich belastet fühlen sich nur 5-6 Prozent
Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017
97 97 9692
80
100
120
2013 2014 2015 2016 2017
108 108101
80
100
120
2013 2014 2015 2016 2017
Index 2013 = 100 Index 2014 = 100
18Belastung durch Kontakt per Telefon außerhalb üblicher BürozeitenPriv. Bankgewerbe, Top 2 (erheblich/etwas)
26
5 6
erheblich belastet erheblich belastet
Belastung durch Kontakt per E-Mail außerhalb üblicher BürozeitenPriv. Bankgewerbe, Top 2 (erheblich/etwas)
103107
103
80
100
120
2013 2014 2015 2016 2017
106101
106
80
100
120
2013 2014 2015 2016 2017
Index 2014 = 100Index 2014 = 100
Häufig Erreichbare insgesamt gesundheitlich überdurchschnittlich belastet …
15Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017
40
41
47
53
61
23
26
48
58
50
50
78
110
38
32
79
Erschöpfung
Stress
Überforderung
depressiveStimmungen
Herz-/Kreislauf-beschwerden
Kopfschmerzen
Schlafstörungen
Sehstörungen
Durchschnitt aller Beschäftigten
Häufigkeit von Beschwerden und Problemen bei erweiterter Erreichbarkeit
Finanzwirtschaft
Abweichung vom Durchschnitt aller Beschäftigten in Prozent; Top Two(„sehr häufig“/„häufig“)
Quelle: Kantar TNS / AGV Banken / AGV Versicherungen, 2017
(sehr) häufig erreichbar werktags(auf dem Weg zur/von der Arbeit oder nach Feierabend)
(sehr) häufig erreichbar am Wochenende
… aber deutliche Unterschiede: Hohe Zeitautonomie wirkt auch hier positiv, hohe örtliche Flexibilität dagegen negativ
16Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017
-6
33
13
26
-17
-14
21
-16
27
51
88
91
134
48
42
117
46
49
158
128
34
81
103
45
41
20
32
29
25
11
38
Erschöpfung
Stress
Überforderung
depressiveStimmungen
Herz-/Kreislauf-beschwerden
Kopfschmerzen
Schlafstörungen
Sehstörungen
Durchschnitt aller Beschäftigten
Häufigkeit von Beschwerden und Problemen bei erweiterter Erreichbarkeit an Werktagen*in Abhängigkeit von Arbeitszeitmodell und Arbeitsort
Finanzwirtschaft
Abweichung vom Durchschnitt aller Beschäftigten in Prozent; Top Two(„sehr häufig“/„häufig“)
* (sehr) häufig auf dem Weg zur / von der Arbeit oder nach Feierabend
1 Vertrauensarbeitszeit oder Gleitzeit ohne Kernarbeitszeit 2 Gleitzeit mit Kernarbeitszeit oder feste Arbeitszeit3 Arbeitsort mindestens 1 x/Woche zu Hause4 Arbeitsort täglich oder immer im Büro
Quelle: Kantar TNS / AGV Banken / AGV Versicherungen, 2017
hohe Arbeitszeit-Autonomie 1 geringe Arbeitszeit-Autonomie 2
hohe örtliche Flexibilität 3 geringe örtliche Flexibilität 4
183
Durchschnitt häufig Erreichbare
Bei mobiler Arbeit wirkt hohe Zeitautonomie ebenfalls positiv, während geringe Zeitautonomie erheblich belastet
17Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017
hohe Arbeitszeit-Autonomie(Vertrauensarbeitszeit oder Gleitzeit ohne Kernarbeitszeit)
geringe Arbeitszeit-Autonomie (feste Arbeitszeit oder Gleitzeit mit Kernarbeitszeit)
Häufigkeit von Beschwerden und Problemen bei hoher örtlicher Flexibilität * in Abhängigkeit vom Arbeitszeitmodell
Finanzwirtschaft
Abweichung vom Durchschnitt aller Beschäftigten in Prozent; Top Two(„sehr häufig“/„häufig“)
* Arbeit mindestens 1 x/Woche von zu Hause
Quelle: Kantar TNS / AGV Banken / AGV Versicherungen, 2017
-22
-5
-4
-30
-3
-36
6
-19
80
50
186
197
52
112
188
Erschöpfung
Stress
Überforderung
depressiveStimmungen
Herz-/Kreislauf-beschwerden
Kopfschmerzen
Schlafstörungen
Sehstörungen
Durchschnitt aller Beschäftigten
293
Anhaltende digitalisierungsbedingte Restrukturierung zeigt Auswirkungen vor allem im Retail Banking (Filialgeschäft)
102 100109 107
116107
104
100
77
95100
110
9787
60
80
100
120
140
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
102 105
117 115
127
111 110
9383 104
96
113
91 9180
100
120
140
160
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
Quelle: Kantar TNS / AGV Banken; * Index berücksichtigt Indikatoren Gesamtzufriedenheit, Weiterempfehlung, Wiederbewerbung, Motivation der Arbeitskollegen und Wettbewerbsfähigkeit des Arbeitgebers; ** Index 2011 = 100
Mitarbeiter-Commitment Priv. Bankgewerbe gesamt Retail BankingTRIM * | Index 2010 = 100
Gesamtzufriedenheit Priv. Bankgewerbe gesamt Retail BankingTop 2 (äußerst/sehr zufrieden), Index 2010 = 100
18Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017
89
99 119
123
123130 128
95
88
136
119
145151
137
80
100
120
140
160
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
Angemessene Arbeitsbelastung Priv. Bankgewerbe gesamt Retail BankingTop 2 (ausgezeichnet/sehr gut), Index 2010 = 100
97
111
124 120
141
119 122
92 93
112 114
132
9991
80
100
120
140
160
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
Langfrist. Sicherheit des Arbeitsplatzes Priv. Bankgewerbe gesamt Retail BankingTop 2 (ausgezeichnet/sehr gut), Index 2010 = 100
109 106
126 127
130
132 134
100 101
115125
137
131 127
80
100
120
140
160
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
Umgang mit Termin-/Leistungsdruck Priv. Bankgewerbe gesamt Retail BankingTop 2 (ausgezeichnet/sehr gut), Index 2010 = 100
102 107118 116
137
120130
100 93103
112
135
92100
80
100
120
140
160
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
Karriereplanung und Aufstiegschancen Priv. Bankgewerbe gesamt Retail Banking **Top 2 (ausgezeichnet/sehr gut), Index 2010 = 100
Strukturdaten Kreditgewerbe / privates Bankgewerbe
Gesundheit und Arbeitszufriedenheit im privaten Bankgewerbe
Veränderungen der Banken-Arbeitswelt
Empirische Befunde zu Auswirkungen der Digitalisierung
Ansatzpunkte für die Prävention 4.0
Agenda
19Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017
Ansätze für die Prävention 4.0: Arbeitsorganisation im Mittelpunkt
20Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017
Führungs- und Teamqualität
Digitalisie-rungsbedingte(permanente)
Restruktu-rierung
mobil-flexible Arbeit
erweiterte Erreichbarkeit
Arbeitsorganisation
Vertrauens-kultur
etablieren
Arbeitszeitautonomie fördern
(wo möglich und sinnvoll)stärkere
Differenzierung nach Mitarbeiter-
gruppen
ggf. spezifische Regelungen treffen
(auf Unternehmens-/ Abteilungs-/individueller
Ebene)
Eigen-verantwortung der Mitarbeiter
stärken
Möglichkeiten und Grenzen neuer Arbeitsformen
definieren
schnell und transparent
kommunizieren
Digitalkompetenz on the job
fördern
Führungskräfte sensibilisieren
Arbeitsprozesse/-routinen
überprüfen und ggf. anpassen
Fazit: Das Rad muss nicht neu erfunden werden –aber es braucht ein neues Profil
21
Bisherige Präventionsansätze behalten ihre Berechtigung | insbesondere Angebote zur Vermeidung von/zum Umgang mit Stress, Beratung bei psychischen Problemen
ABER: Arbeitsorganisation rückt stärker in den Fokus | Gestaltung der technischen Rahmenbedingungen
bleibt wichtig, aber Prozessgestaltung gewinnt an Bedeutung Führung neu denken, Vertrauenskultur etablieren | Führungs- und Teamqualität in zunehmend
dezentralen Strukturen von herausragender Bedeutung flachere Hierarchien, stärkeres Delegieren von Verantwortung, neue Kommunikationswege und -routinen, stärkere Eigenverantwortung
Möglichkeiten und Grenzen neuer Arbeitsformen definieren | Arbeit 4.0 bedeutet nicht unbegrenzte Freiheit für die Beschäftigten und nicht unbegrenzte Verfügbarkeit für die Unternehmen stärkere Abstimmung zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern, ggf. spezifische Regelungen
Keine pauschalen Lösungen | Personalarbeit und Prävention werden kleinteiliger, gefragt sind unternehmensspezifische Lösungen, ggf. auch Unterscheidung nach Bereichen / Abteilungen / Mitarbeitergruppen / Individuen
Keine übergreifenden Regelungsansätze | Neue Arbeitsformen wirken nicht per se gut oder schlecht auf Gesundheit und Arbeitszufriedenheit, sondern sind je nach Branche, Geschäftsmodell und Unternehmen zu gestalten übergreifende (gesetzliche) Regelungen ungeeignet
Weiterhin hoher Forschungs- und Informationsbedarf | Veränderungsgeschwindigkeit bleibt hoch, sachgerechtes Präventionshandeln erfordert weitere Forschung und Handlungshilfen für die Unternehmen
Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017
Vielen Dank!
22
KONTAKT
Carsten Rogge-StrangGeschäftsführer Tarifpolitik
Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes e.V.Burgstr. 2810178 BerlinTel. 030 / 59 00 112-70E-Mail carsten.rogge-strang@agvbanken.dewww.agvbanken.de
Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017
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