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- S. 1
„Wo geht es denn hier zum Stundenplan?“
Eine explorative Untersuchung der Usability der
TU Braunschweig Webseite
Bachelorarbeit von
Maren Becker
Matrikel-Nr. 4180897
Technische Universität Braunschweig
Institut für Psychologie
Abteilung für Ingenieur- und Verkehrspsychologie
Braunschweig, den 26.09.2014
Betreuer und Erstgutachter: Prof. Dr. Mark Vollrath
Zweitgutachter: Dr. Anja Katharina Huemer
- S. 2
Inhaltsverzeichnis Zusammenfassung ..................................................................................................................4
1 Einleitung ............................................................................................................................5
2 Theoretischer Hintergrund ...................................................................................................7
2. 1 Was ist Usability? ........................................................................................................7
2.2. Warum Usability? ........................................................................................................8
2. 3. Testmethoden............................................................................................................ 10
2.4 Bisherige Erkenntnisse ................................................................................................ 14
3 Methodenteil ..................................................................................................................... 18
3.1 Methodenwahl ............................................................................................................ 18
3.2 Vorstudie .................................................................................................................... 19
3.3 Benutzertest ................................................................................................................ 22
3.3.1 Versuchsplan........................................................................................................ 23
3.3.2 Stichprobe ............................................................................................................ 23
3.3.3 Versuchsmaterialen .............................................................................................. 24
3.3.4 Durchführung ....................................................................................................... 25
3.3.5 Erhobene Daten .................................................................................................... 27
3.4 Card Sorting Aufgabe ................................................................................................. 28
3.4.1 Aufbau der Online-Umfrage ................................................................................. 28
3.4.2 Stichprobe ............................................................................................................ 29
3.4.3 Erhobene Daten .................................................................................................... 30
4 Ergebnisse ......................................................................................................................... 30
4.1 Benutzertest ................................................................................................................ 30
4.1.1 Effektivität ........................................................................................................... 31
4.1.2 Effizienz .............................................................................................................. 32
4.1.3 Zufriedenheit........................................................................................................ 34
4.1.3 Qualitative Beschreibung der Usability-Probleme ................................................ 35
- S. 3
4.2 Card Sorting Aufgabe ................................................................................................. 43
4.2.1 Ergebnisse für die einzelnen Schlagwörter ........................................................... 43
5 Diskussion ......................................................................................................................... 47
5.1 Kritische Betrachtung und Grenzen der Untersuchung ................................................ 54
5.2 Implikationen für zukünftige Forschung ...................................................................... 55
6 Literaturverzeichnis ........................................................................................................... 56
Anhang ................................................................................................................................. 59
Zusammenfassung S. 4
Zusammenfassung
In der heutigen Zeit der Globalisierung und Technisierung des Alltags bekommt das
Internet eine immer zentralere Funktion für Unternehmen und andere Organisationen um mit
ihren (potentiellen) Zielgruppen über ihre Webseiten zu kommunizieren. Das gilt nicht nur für
profitorientierte Unternehmen, die ihre Produkte online anbieten, sondern auch für
Institutionen wie Universitäten und Hochschulen. So dient die Webseite einer Universität
nicht nur als Aushängeschild dieser Institution, sondern ist zugleich Kommunikations- und
Informationskanal für Studenten, Studieninteressierte und andere Nutzer der Seite. Damit eine
Webseite erfolgreich funktionieren kann und die Institution mit Hilfe der Webseite ihre Ziele
erreichen kann, hat sich die Gebrauchstauglichkeit oder auch Usability von Webseiten in den
letzten Jahren als entscheidender Faktor herausgestellt.
Die vorliegende Arbeit untersucht aus diesem Grund die Usability am Beispiel der
Webseite der Technischen Universität Braunschweig (TU Braunschweig). Das Ziel dieser
Untersuchung war es, die Usability der TU Braunschweig Webseite bezüglich der drei
Anforderungen an die Gebrauchstauglichkeit Effektivität, Effizienz und Zufriedenheit zu
messen, um anschließend Verbesserungsvorschläge generieren zu können. Der Fokus lag
dabei auf der Navigation und Informationsarchitektur.
Dazu wurden zum einen ein Benutzertest mit 30 Probanden und zum anderen eine Art
Card Sorting Aufgabe (N = 69) durchgeführt. Bei dem Benutzertest hatten die Probanden die
Aufgabe, sieben verschiedene Schlagwörter auf der TU Braunschweig Webseite zu suchen.
Dabei wurden die Wege der Nutzer per Video aufgezeichnet sowie die Klickhäufigkeiten und
Ausführungszeiten registriert. Des Weiteren wurden subjektive Daten zur Einschätzung der
Zufriedenheit mit der TU Braunschweig Webseite erhoben. Bei der Card Sorting Aufgabe
mussten sich die Probanden für dieselben sieben Schlagwörter Namen für passende
Oberkategorien auf der Startseite der TU Braunschweig Webseite ausdenken.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Nutzer mit der Webseite unzufrieden sind. Die
Effektivität und Effizienz ist für die sieben untersuchten Schlagwörter sehr unterschiedlich,
wobei es keine Rolle spielt, mit wie vielen Klicks die einzelnen Schlagwörter zu erreichen
sind. Auf Grundlage der Videos und der Ergebnisse der Card Sorting Aufgabe war es
möglich, Verbesserungsvorschläge zu generieren, die allerdings nur für die sieben
Schlagwörter und nicht für andere Bereiche der TU Braunschweig Webseite gültig sind. Aus
diesem Grund sind weitere Usability-Untersuchungen nötig, um ein umfassenderes Bild der
Usability-Probleme zu bekommen. Dazu könnten beispielsweise andere Methoden, wie die
Methode der heuristischen Evaluation ergänzend durchgeführt werden.
1 Einleitung S. 5
1 Einleitung
Mal eben schnell die aktuellsten Nachrichten auf Twitter lesen, das neue Buch vom
Lieblingsautor bestellen, sich mit dem besten Freund auf Facebook verabreden oder
nachschauen, wie weit es bis zum nächsten Restaurant ist. Es gibt fast nichts, was man nicht
auch online machen kann. Das Internet integriert sich seit Jahren immer mehr in unseren
Alltag und nimmt einen großen Platz im Berufs- und Privatleben ein. Dies erkennt man auch
an den Nutzerzahlen, die seit Jahren stetig ansteigen. So ergaben neueste Studien des
statistischen Bundesamtes (2014), dass im 1. Quartal 2013 etwa 79 % aller Deutschen ab 10
Jahren das Internet nutzte. In der Altersgruppe der 16-24 Jährigen waren es im gleichen
Zeitraum sogar etwa 98 % aller Deutschen (Statistisches Bundesamt, 2014). Potentielle
Zielgruppen und Kunden sind demnach immer häufiger online anzutreffen. Aus diesem
Grund spielt das World Wide Web gerade für Unternehmen und Organisationen eine zentrale
Rolle, um auf dem zunehmend globalisierten Markt überleben zu können (Mentes & Turan,
2012).
Webseiten erfüllen dabei verschiedenste Funktionen. Sie sind nicht nur
Informationskanal zwischen Anbieter und Nutzer, sondern sie kommunizieren auch Kultur,
Werte und Visionen der Organisation (Mentes & Turan, 2012). Für Unternehmen, die ihre
Produkte online, im so genannten E-Commerce anbieten, hängt sogar der Unternehmenserfolg
von der Webseite ab. Doch was macht eine Webseite erfolgreich? Wovon hängt es ab, ob die
Nutzer Produkte kaufen, Informationen suchen oder mit einer Organisation kommunizieren?
Ein Schlagwort, das in diesem Zusammenhang immer wieder fällt, ist die
Nutzerfreundlichkeit oder Usability.
Das war aber nicht immer so. So standen laut Vogel (2006) lange Zeit die Anschaffungs-
und Produktionskosten für Webseiten im Fokus der Unternehmen. Heute erkennen indes viele
Unternehmen, dass die Zufriedenheit der Nutzer und die Nutzungskosten die entscheidenden
Themen sind (Vogel, 2006). Schon vor 10 Jahren erkannte auch Zimmermann (2004) diesen
Trend und brachte es auf den Punkt: „Das 20. Jahrhundert stand im Zeichen der Technologie.
Das 21. Jahrhundert wird im Zeichen der Menschen stehen, die mit dieser Technologie
umgehen müssen“ (S.9). Denn Webseiten, auf denen man nicht – oder nur schwer – findet,
was man sucht, frustrieren und demotivieren den Nutzer. Sie führen zu einer geringeren
Nutzung der Webseite, zum Wechsel zur Konkurrenz und zum Imageverlust der Organisation.
Nutzerfreundliche Webseiten wiederrum erzeugen bei dem Nutzer ein Gefühl der
Zufriedenheit und führen zu häufigerer und intensiverer Nutzung (Dahm, 2006; Green &
Pearson, 2006; Zerfaß & Zimmermann, 2004).
1 Einleitung S. 6
Das gilt nicht nur für profitorientierte Unternehmen, sondern auch für nicht kommerzielle
Organisationen wie zum Beispiel Hochschulen. Denn mit steigender Anzahl an Webseiten
von akademischen Institutionen steigt auch die Bedeutung dieser Webseiten (Hasan &
Abuelrub, 2013). Universitäten und Hochschulen nutzen ihre Webseiten dabei für
unterschiedlichste Ziele und Zwecke: Informationen über Studieninhalte und
Forschungsschwerpunkte bereitstellen, Kommunikation mit Studenten1 und Personal,
Rekrutierung potentieller Studenten und qualifizierter Mitarbeiter und die Selbstdarstellung
nach Außen (Astani & Elhindi, 2008; Mentes & Turan, 2012; Rahman & Ahmed, 2013). Um
diese Ziele erfolgreich erreichen zu können, spielt der Faktor Usability eine entscheidende
Rolle.
Eine Webseite bei der die Usability aus subjektiver Sicht relativ gering ist, ist die der
Technischen Universität Braunschweig (TU Braunschweig). So habe ich im Laufe meines
Studiums an der TU Braunschweig von vielen Kommilitonen mitbekommen, dass sie
unzufrieden mit der Webseite sind und viele Informationen, die sie benötigen, nicht finden.
Erste Untersuchungen zu diesem Thema bestätigen diese Vermutung. So ergab eine im Herbst
2013 an der TU Braunschweig durchgeführte Online-Untersuchung, dass 88.3% der
insgesamt 349 gültigen Probanden bei der Suche nach Informationen auf der TU
Braunschweig Webseite, Hilfsmittel wie z.B. Google nutzen (Becker, Burgdorf, Rawert,
Salchow & Stamer, 2013). Es besteht also offensichtlich Handlungsbedarf.
Aus diesem Grund untersucht die vorliegende Arbeit die Usability der TU Braunschweig
Webseite (https://www.tu-braunschweig.de/). Zudem wurde bei der Datenerhebung dieser
Arbeit auch die Usability der Institutsseite für Psychologie der TU Braunschweig untersucht.
Detailierte Ausführungen dazu werden in dieser Arbeit nicht gegeben, sondern sind in der
Bachelorarbeit von Kathrin Burgdorf (Burgdorf, 2014) zu finden.
Die Untersuchung erfolgt anhand der von der DIN EN ISO 9241 Norm formulierten
Oberziele Effektivität, Effizienz und Zufriedenheit (Dahm, 2006). Der Fokus liegt dabei auf
der Navigation und Informationsarchitektur (Struktur, Menüs) der Webseite.
Mit der vorliegenden Arbeit soll die Frage beantwortet werden, wie gut die Usability der
TU Braunschweig Webseite bezüglich der Effektivität, Effizienz und Zufriedenheit in den
genannten Bereichen Navigation und Informationsarchitektur ist. Des Weiteren soll die
Untersuchung eine Antwort auf die Frage geben, wo genau es auf der Webseite Usability-
1 Anmerkung zur Verwendung der männlichen und weiblichen Form: Aus Gründen der Lesbarkeit sind nicht immer beide Formen benannt. Selbstverständlich sind immer sowohl die männliche als auch die weibliche Form gemeint.
2 Theoretischer Hintergrund S. 7
Probleme gibt und wo es keinen Handlungsbedarf gibt. Ziel der Untersuchung ist es somit, die
Effektivität, Effizienz und Zufriedenheit der TU Braunschweig Webseite zu messen und
Verbesserungsvorschläge für die Usability abzuleiten.
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel. Nach der Einleitung (Kapitel 1) folgt im nächsten
Kapitel der theoretische Hintergrund (Kapitel 2). Hier wird das Konzept der Usability erklärt
und ein Überblick über verwendete Methoden und bisherige Studien in diesem Bereich
gegeben. Im Methodenteil (Kapitel 3) wird der Aufbau der Untersuchung mit den
verwendeten Methoden detailiert dargestellt und erläutert. Der Ergebnisteil (Kapitel 4)
präsentiert die Resultate der Untersuchung. Die Diskussion (Kapitel 5) ist schließlich der
letzte Abschnitt der Arbeit und fasst die Kernpunkte der Arbeit zusammen. Hier werden die
Ergebnisse interpretiert, Verbesserungsvorschläge für die Usability dargestellt und ein
kritischer Rückblick auf die Untersuchung geworfen. Des Weiteren werden Implikationen für
weitere Forschung in diesem Bereich gegeben.
2 Theoretischer Hintergrund
2. 1 Was ist Usability?
Wie kommunizieren Mensch und Computer? Was muss bei der Gestaltung von Software
beachtet werden, damit der Mensch optimal damit arbeiten kann? Diese und ähnliche Frage
sind typisch für das Gebiet der Mensch-Computer-Interaktion, welches sich mit der Analyse,
der Bewertung und der benutzergerechten Gestaltung von interaktiven Systemen beschäftigt
(Dahm, 2006; Reiterer & Geyer, 2013). Die Software-Ergonomie als Teilgebiet der Mensch-
Computer-Interaktion zielt darauf ab, Software und andere Systeme an die Bedürfnisse und
Fähigkeiten des Menschen anzupassen und optimale Mensch-Computer-Schnittstellen zu
entwickeln (Dahm, 2006; Maaß, 1993) Das Konzept der Usability ist aus Sicht vieler
Wissenschaftler dabei das wohl bedeutsamste und umfangreichste (z.B. Green & Pearson,
2006; Liu, 2008; Vollrath, 2015). Doch was genau ist Usability? Schlägt man den Begriff in
einem (Online-)Wörterbuch nach, so ergeben sich unterschiedlichste Übersetzungen ins
Deutsche: von Benutzerfreundlichkeit, Nutzbarkeit, Brauchbarkeit, über Verwendbarkeit bis
zu Gebrauchstauglichkeit (dict.cc GmbH, 2014). Eine klare Definition von Usability scheint
also schon bei der Übersetzung ins Deutsche schwierig zu sein. Der Eindruck verfestigt sich
mit Blick in die Literatur. Dort gibt es zahlreiche Definitionen von verschiedensten
Wissenschaftlern. Puscher (2001) definiert Usability beispielsweise nutzerorientiert als „die
Lehre von der Benutzbarkeit von Software“ und zwar als „Benutzbarkeit im Sinne des
2 Theoretischer Hintergrund S. 8
endgültigen Benutzers, des Endusers, und nicht etwa im Sinne des Erfinders.“ (Puscher, 2001,
S. 1). Schackel (2009) definiert Usability hingegen produktorientiert. Usability ist demnach
die Fähigkeit der Technologie, einfach und effektiv von einer bestimmten Nutzergruppe
benutzt werden zu können, um mit Hilfe eines spezifischen Trainings bestimmte Aufgaben in
einer bestimmten Umgebung erfüllen zu können. Eine weitaus schlichtere Definition gibt der
in Fachkreisen als Usability-Experte bekannte Jakob Nielsen (2012), der Usability als ein
Qualitätsmerkmal definiert, das angibt, wie einfach eine Benutzerschnittstelle zu bedienen ist.
Eine weitere, in der Literatur sehr oft zitierte Definition von Usability ist die der DIN EN
ISO-Norm 9241. Dort wird Usability definiert als „das Ausmaß, in dem ein Produkt durch
bestimmte Benutzer in einem bestimmten Nutzungskontext genutzt werden kann, um
bestimmte Ziele effektiv, effizient und mit Zufriedenheit zu erreichen“ (DIN ISO 9241-11:
Anforderungen an die Gebrauchstauglichkeit, nach Gizycki, 2002, Seite 2). Usability wird
hier mit Gebrauchstauglichkeit übersetzt und nicht mit Benutzerfreundlichkeit. Da es sich bei
der Definition der ISO Norm um eine allgemeingültige und weit verbreitete Beschreibung von
Usability handelt, wird sie als Grundlage dieser Untersuchung heran gezogen und im
Folgenden genauer beschrieben. Die DIN EN ISO-Norm 9241 definiert in Teil 11 drei
Anforderungen an die Gebrauchstauglichkeit: Effektivität, Effizienz und Zufriedenheit. Die
Effektivität beschreibt, ob und in welchem Ausmaß ein Nutzer bestimmte Ziele genau und
vollständig erreichen kann. Die Effizienz wiederrum beschreibt den Aufwand, den ein Nutzer
betreiben muss, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Letztendlich sollte der Nutzer mit dem
System auch zufrieden sein. Die Zufriedenheit bezeichnet die positive Einstellung und
Akzeptanz des Nutzers gegenüber dem interaktiven System. (DIN ISO 9241-11:
Anforderungen an die Gebrauchstauglichkeit, nach Gizycki, 2002).
Die Anforderungen an die Gebrauchstauglichkeit von interaktiven Systemen kann auch
speziell auf die Web-Usability, also auf die Gebrauchstauglichkeit von Webseiten, übertragen
werden. So sollte eine Webseite dem Nutzer ermöglichen, das zu machen, was er möchte und
zwar unabhängig von dem Aufwand, den er dafür betreiben muss (Effektivität). Außerdem
sollte die Webseite so aufgebaut sein, dass der Nutzer sein Ziel mit möglichst wenig
Ressourcen und minimalem Einsatz schnell und einfach erreichen kann (Effizienz).
Schließlich sollte die Webseite die Erwartungen des Nutzers erfüllen und für ein angenehmes
Nutzungserlebnis sorgen (Zufriedenheit).
2.2. Warum Usability?
Die Frage nach dem Warum ist bei der Usability von Webseiten relativ einfach zu
beantworten, denn die Folgen einer schlechten Usability betreffen nicht nur die Nutzer
2 Theoretischer Hintergrund S. 9
sondern vor allem auch die Institution selbst. So fanden Wissenschaftler heraus, dass eine
geringe Usability zu Frust, Unzufriedenheit, einem erhöhten Lernaufwand und einer
geringeren Nutzung der Webseite führt. Eine Folge davon kann unter anderem ein deutlicher
Imageverlust der Institution hinter der Webseite sein (Dahm, 2006; Vogel, 2006; Zerfaß &
Zimmermann, 2004). Das gilt sowohl für Webseiten mit profitorientierten Absichten als auch
für nicht-kommerzielle Webseiten wie Universitäts-Webseiten. Denn der Nutzer sollte ohne
großen Aufwand sowohl ein Produkt kaufen, als auch Informationen über Studieninhalte
suchen können. Durch eine gute Web-Usability ist es einer Institution möglich, den Nutzer zu
binden und ihn zufriedenzustellen. Im Fall von Universitäten werden beispielsweise aktuelle
und potentielle Studenten durch eine gute Usability angeregt, die Webseite häufiger zu
besuchen (Hasan, 2014). Dies führt wiederrum zur Weiterempfehlung der Webseite und zu
einem positiven Image der Institution (Vogel, 2006; Zerfaß & Zimmermann, 2004).
Betrachtet man die Ziele, die Universitäten mit ihren Webseiten verfolgen, so sieht man,
dass sie sich nur auf den ersten Blick von anderen Webseiten unterscheiden. Zwar wollen
Universitäten auf ihren Webseiten keine Produkte verkaufen und Kunden binden, durchaus
aber qualifizierte Studenten und Mitarbeiter binden und rekrutieren. Gerade in der heutigen
Zeit, in der viele Menschen die Möglichkeit nutzen, Erfahrungen im Ausland zu sammeln,
kommt den Universitäts-Webseiten eine wichtige Rolle in der Rekrutierung qualifizierter
ausländischer Studenten und Mitarbeiter zu (Xu & Gao, 2012). Die Webseite ist aber nicht
nur Kommunikationskanal zwischen Universität und Nutzer, sondern dient auch als
Informationsplattform für alle möglichen Fragen rund um die Institution, ihre Studiengänge
und Weiterbildungsmöglichkeiten. Studienanfänger und Eltern können sich beispielsweise
über Forschungsschwerpunkte und Studienangebote informieren, Studenten darüber, wann
das neue Semester beginnt oder wo die nächste Vorlesung stattfindet. Die Universität
transportiert durch die Webseite dabei auch immer ihr Image, ihre Ziele und ihre Werte nach
Außen (Astani & Elhindi, 2008; Rahman & Ahmed, 2013; Mentes & Turan, 2012). Die
Nutzergruppe ist dabei sehr vielfältig und reicht von Studenten und Mitarbeitern, die sich
relativ gut mit der Seite auskennen, bis zu Studienanfängern, Eltern und Personen aus der
Öffentlichkeit, die auf der Seite eher Novizen sind (Rahman & Ahmed, 2013). Um allen
Nutzern und ihren Bedürfnissen und Erwartungen gerecht zu werden und um die
beschriebenen Ziele erreichen zu können, ist ein gewisses Maß an Usability unabdinglich.
Wie die Usability von Webseiten letztlich erhoben und gemessen werden kann, wird im
nächsten Abschnitt genauer erläutert.
2 Theoretischer Hintergrund S. 10
2. 3. Testmethoden
In der Literatur gibt es eine kaum überschaubare Zahl an unterschiedlichen Methoden
und Vorgehensweisen bei der Erhebung von Web-Usability. Bevor die Methoden im
Einzelnen vorgestellt werden, wird zunächst ein Überblick gegeben, wie die Methoden im
Allgemeinen klassifiziert werden können und welche Aspekte bei der Methodenwahl beachtet
werden sollten. Bei der Klassifikation gibt es verschiedene Konzepte, nach denen die
Testmethoden eingeordnet werden können.
Zunächst kann bei der Evaluation von technischen Systemen zwischen der Art der
Evaluation unterschieden werden. Bei der summativen Evaluation geht es um eine
ganzheitliche Bewertung am Ende eines Prozesses oder einer bestimmten Maßnahme, bei der
vorher festgelegte Ziele auf ihre Umsetzung überprüft werden (Bortz & Döring, 2006; Haß,
2004; Hegner, 2003). Konkrete Verbesserungsvorschläge für die Gestaltung eines Systems
sind dabei nur selten möglich und können hauptsächlich für nachfolgende Produkte oder
neuere Versionen genutzt werden (Gediga & Hamborg, 2002; Hegner, 2003; Stieger &
Burger, 2010). Bei der formativen Evaluation wird ein Produkt oder eine Maßnahme
hingegen wiederholt im Rahmen eines iterativen Entwicklungsprozesses bewertet (Hegner,
2003; Stieger & Burger, 2010). Die formative Evaluation hat das Ziel, direkte
Verbesserungsvorschläge für den Evaluationsgegenstand abzuleiten, um so die (Neu-)
Gestaltung eines Systems zu ermöglichen (Gediga & Hamborg, 2002).
Ein weitere Möglichkeit der Klassifizierung ist die Art der Datenerhebung: Quantitative
Daten sind messbare und numerische Größen, die zum Beispiel durch Zeitmessungen oder
Fragebögen erfasst werden können. Sie sind statistisch auswertbar und ermöglichen die
Errechnung eines Durchschnitts und anderer statistischer Daten (Haß, 2004; Statista GmbH,
2014). Qualitative Daten hingegen sind nicht numerisch und nicht messbar. Geschlecht und
Bildungsabschluss sind typische Beispiele für qualitative Daten, da die Berechnung eines
Mittelwertes unzulässig ist. Bei einem Usability-Test von Webseiten können gefundene
Fehler Beispiele für qualitative Daten sein (Haß, 2004; Statista GmbH, 2014).
Letztlich kann bei den Testmethoden noch nach der Art der Betrachtung unterschieden
werden: Objektive Daten sind direkt beobachtete Verhaltensweisen. Bei einem Usability-
Test werden diese typischerweise bei der Nutzung des Produktes (z.B. Webseite) erhoben
(Gediga & Hamborg, 2002). Subjektive Daten sind hingegen Meinungen der Nutzer und
persönliche Einstellungen (Gediga & Hamborg, 2002).
Vor der Auswahl einer geeigneten Testmethode und der letztlichen Testung eines
technischen Systems, wie einer Webseite, sollte zunächst der Kontext der Testung beachtet
2 Theoretischer Hintergrund S. 11
und analysiert werden. Zu der Anforderungsanalyse gehört nach Vollrath (2015) zum einen
die Zielgruppe (Wer nutzt die Webseite und welche Eigenschaften haben diese Nutzer?) und
zum anderen der Nutzungskontext (Wann und wo wird die Webseite genutzt und welchen
Zweck hat die Webseite?). Zudem sollten bei der Methodenwahl noch die beiden Faktoren
Entwicklungsstand der Webseite und das Ziel der Evaluation berücksichtigt werden.
Nach Vollrath (2015) kann der Lebenszyklus eines Produktes in fünf Phasen eingeteilt
werden: (1) Anforderungsanalyse des Produktes (z.B. Welche Bedingungen muss ein
technisches System erfüllen?); (2) Iteratives Design (Gestaltung von Prototypen); (3)
Implementierung, Produktion und Bewertung; (4) Systemoperation und Wartung (z.B.
Problemerfassung); (5) Entsorgung.
Ein weiterer Punkt, der neben der Anforderungsanalyse und dem Entwicklungsstand bei
der Methodenwahl beachtet werden sollte, ist das Evaluationsziel. Gediga und Hamborg
(2002) unterscheiden für die Evaluation im Bereich der Software-Ergonomie zwischen drei
verschieden Zielen:
1. Which is better? Diese Evaluation vergleicht zwei oder mehreren Varianten eines
Systems, um am Ende die Alternative auszuwählen, die aus software-ergonomischer
Sicht am besten ist (summative Evaluation).
2. How good? Bei diesem Ziel geht es darum, bestimmte Eigenschaften eines Systems zu
überprüfen und zu bewerten. Es wird beispielsweise geprüft, ob eine Software
bestimmten Normen entspricht (summative Evaluation).
3. Why bad? Diese Art der Evaluation hat das Ziel, bestimmte Schwachstellen und
Usability-Probleme eines Produktes aufzudecken. Diese sind wiederum die Grundlage
für die Verbesserung des Systems (formative Evaluation).
Für die Methodenauswahl bei der Evaluation von Webseiten bedeutet das, dass je nach
Ziel der Evaluation, Anforderungsanalyse und Entwicklungsphase der Webseite, bestimmte
Methoden empfehlenswert sind. Im Folgenden wird ein Überblick über einige gängige
Möglichkeiten bei der Testung von Web-Usability gegeben und erläutert, wann bestimmte
Methoden sinnvoll sind und wann nicht.
Eine der bekanntesten Methoden bei der Evaluation von Webseiten sind so genannte
Benutzertests. Bei dieser empirischen Methode werden repräsentative Testpersonen in das so
genannte „Usability Lab“ (Stoessel, 2002, S.83) eingeladen und dazu aufgefordert, typische
Aufgaben auf einer Webseite zu erledigen (Puscher, 2001). Sei es auf einer Reiseseite ein
Hotel zu buchen oder auf einer E-Commerce-Seite ein Produkt zu kaufen. Ziel dieses Tests ist
es, bestimmte Schwierigkeiten und Probleme bei der praktischen Anwendung der Webseite
2 Theoretischer Hintergrund S. 12
aufzudecken und das Entscheidungsverhalten der Nutzer zu erfassen. (Haß, 2004; Nielsen,
2012). Das Verhalten des Nutzers auf der Webseite wird dabei per Video oder Screen
Recorder aufgezeichnet. Mittels einer Augenkamera können zudem die Blickbewegungen der
Versuchsperson aufgezeichnet werden (Eye Tracking). Eine weitere gängige Methode
innerhalb eines Benutzertests ist die Methode des lauten Denkens, bei der der Proband
aufgefordert wird, seine Gedanken bei der Durchführung der Aufgaben laut zu äußern. Diese
Methode erlaubt es, den Versuchsleitern einen Einblick in die Gedanken und Gefühle des
Probanden zu bekommen (Gediga & Hamborg, 2002). Auf die Methode des lauten Denkens
sollte laut Haß (2004) allerdings verzichtet werden, wenn bestimmte quantitative Daten, wie
Ausführungszeiten aufgezeichnet werden. Denn dadurch würde der Proband mehr Zeit
benötigen, was die Ergebnisse verfälschen würde. Benutzbarkeitstests können in fast jeder
Entwicklungsphase eines Produkts oder einer Webseite eingesetzt werden. Zu Beginn des
Lebenszyklus einer Webseite kann einem potentiellen Nutzer beispielsweise ein Papier-
Entwurf der Homepage gezeigt werden. Der Nutzer hat in diesem Fall die Aufgabe,
herauszufinden, was die Absichten und Funktionen dieser Seite sind (Krug, 2002). Je nach
Bedarf der Untersuchung können Benutzertests formativ und summativ eingesetzt werden.
Innerhalb der formativen Evaluation ist es mit Hilfe des Benutzertests möglich, Usability-
Probleme aufzudecken und Lösungen dafür zu finden. Summativ kann ein Benutzertest
durchgeführt werden, um eine Webseite abschließend zu bewerten (Haß, 2004). Die
Komplexität von Benutzertests ermöglicht es zudem, bei einer entsprechenden Stichprobe,
sowohl quantitative und qualitative als auch subjektive und objektive Daten zu erheben.
Objektive und quantitative Daten sind bei Webseiten in der späteren Entwicklungsphase
beispielsweise Ausführungszeiten bei der Erledigung der einzelnen Aufgaben. Subjektive
Daten können zudem quantitativ und qualitativ durch den Einsatz von Fragebögen erhoben
werden. Benutzertests sind zwar in der Durchführung und Auswertung zeitlich sehr
aufwändig und teuer, führen aber zu sehr umfangreichen und nützlichen Ergebnissen. Sollen
mit einem Usability-Test nicht nur die Standardabläufe einer Seite sondern auch unbewusste
Probleme, wie die Farbwahl oder Schriftarten erfasst werden, ist ein Benutzertest nicht ratsam
(Haß, 2004).
Eine weitere Methode, bei der die Nutzer direkt mit einbezogen werden, ist die
Gruppendiskussion, oder auch Fokusgruppe genannt. Bei dieser Methode werden mehrere
potentielle Nutzer gleichzeitig zu bestimmten Themen und Fragestellungen befragt (Stoessel,
2002). Die Diskussion wird von einem Moderator geleitet und hat das Ziel, die Bedürfnisse,
Wünsche und Vorlieben der Nutzer an eine bestimmte Webseite zu erfassen oder bereits
2 Theoretischer Hintergrund S. 13
bestehende Probleme mit einer ähnlichen Webseite zu ermitteln. Zudem können
Fokusgruppen genutzt werden, um Bezeichnungen für bestimmte Funktionalitäten auf der
Seite zu testen (Krug, 2000). Fokusgruppen sind vor allem im frühen Entwicklungsstadium
einer Webseite sinnvoll, um die erfassten Einstellungen und Meinungen der Nutzer bei der
Gestaltung der Webseite berücksichtigen zu können (Stoessel, 2002). Die Stärke der Methode
liegt somit in den erfassten qualitativen und subjektiven Daten. Zur formativen oder
summativen Evaluation von Webseiten sind Fokusgruppen hingegen nicht geeignet. So
können Verbesserungsvorschläge oder Lösungen von Problemen mit dieser Methode
beispielsweise nicht gefunden werden (Krug, 2002).
Eine Methode, die die Menü- und Navigationsstruktur einer Webseite testet, ist die Card
Sorting Methode (Dickstein & Mills, 2000). Auch hier ist der Nutzer im Mittelpunkt und hat
die Aufgabe, Informationsstrukturen zu bilden, die dem Nutzer sinnvoll und logisch
erscheinen. Unterschieden werden kann bei dieser Methode zwischen dem Open Card Sorting
und dem Closed Card Sorting. Bei dem Open Card Sorting hat der Proband die Aufgabe,
vorgegebene Begriffe zu gruppieren und diese Gruppe anschließend zu benennen. Beim
Closed Card Sorting soll der Proband lediglich Begriffe in bereits vorgegebene Gruppen
einsortieren (Fincher & Tenenberg, 2005). Das Ziel dieser Methode ist es, die Informationen
auf einer Webseite auf Grundlage der Ergebnisse so anzuordnen, dass die Nutzer sie schneller
und besser finden. Card Sorting ist besonders in der frühen Entwicklungsphase einer Webseite
empfehlenswert. Für Webseiten, die bereits bestehen, ist Card Sorting dann sinnvoll, wenn die
Navigations- und Menüstruktur der Seite neu gestaltet werden soll. Card Sorting ist eine
eindeutig qualitative Methode, die nur subjektive Daten der Probanden erfasst und im
Rahmen der formativen Evaluation eingesetzt werden kann. Durch die relativ einfache
Durchführung ist Card Sorting eine sehr kostengünstige Methode. Der qualitative Charakter
dieser Methode kann allerdings dazu führen, dass die Ergebnisse stark voneinander
abweichen und somit schwer zu analysieren sind.
Neben diesen, den Benutzer mit einbeziehenden Methoden, gibt es auch Methoden ohne
Benutzerbeteiligung, die sogenannten analytischen Methoden (Kostaras & Xenos, 2007). Die
bekannteste analytische Methode ist die von dem Usability Experten Jacob Nielsen
entwickelte Heuristische Evaluation. Bei dieser Methode untersuchen Usability Experten
unabhängig voneinander bestimmte Usability-Prinzipien (so genannte Heuristiken) der
Webseite und bewerten diese (Nielsen, 1994). Die Experten haben entweder die Möglichkeit,
im Vorfeld selber Heuristiken aufzustellen oder sich bereits existierenden Heuristiken zu
bedienen (Stoessel, 2002). Nielsen (1995) erstellte beispielsweise eine zehn Punkte
2 Theoretischer Hintergrund S. 14
umfassende Heuristik für Web-Usability. Diese beinhaltet unter anderem die Punkte
Konsistenz und Standards, Benutzerkontrolle und Freiheit, Sichtbarkeit des System Status,
Fehlervermeidung und ästhetisches und minimalistisches Design. Das Ziel der heuristischen
Evaluation ist es, bestimmte Usability-Probleme qualitativ zu identifizieren und nicht die
quantitative Erfassung dieser. Die heuristische Evaluation kann dabei in nahezu allen
Entwicklungsstufen eingesetzt werden. Am sinnvollsten ist es jedoch, die Methode formativ,
vor Fertigstellung einer Webseite einzusetzen, da so frühzeitig Probleme behoben werden
können, die mögliche Nutzer bei der tatsächlichen Nutzung der fertigen Webseite später
haben könnten (Haß, 2004). Durch die heuristische Evaluation ist es mit relativ wenig Zeit-
und Kostenaufwand möglich, viele Usability-Probleme zu erkennen. Zudem können mit
dieser Methode auch unbewusste Schwierigkeiten, wie Inkonsistenzen in der Schrift und
Form aufgedeckt werden, was mit Benutzertests nicht möglich ist (Haß, 2004). Der Erfolg der
Methode ist allerdings stark von den Heuristiken und den Qualifizierungen der Experten
abhängig. Zudem ist es fraglich, ob die Experten die gleichen Probleme und Schwierigkeiten
haben wie die tatsächlichen Nutzer, um die es ja letztendlich gehen soll.
Jede Methode hat für sich gesehen bestimmte Vor- und Nachteile und ist je nach
Zielgruppe, Nutzungskontext, Entwicklungsphase der Webseite und Ziel der Evaluation
empfehlenswert oder nicht. Um die Stärken der einzelnen Methoden nutzen zu können, ist es
empfehlenswert, mehrere Methoden zu kombinieren, denn so können möglichst viele
Usability-Probleme erfasst werden (Haß, 2004).
2.4 Bisherige Erkenntnisse
In der Forschung gibt es zahlreiche Studien zum Thema Web-Usability. Studien speziell
zu akademischen Webseiten sind dagegen eher begrenzt und vor allem im arabischen Raum
entstanden. Bei nahezu allen Studien zu diesem Thema wird nicht die Usability als
übergeordnetes Kriterium untersucht, sondern bestimmte Kriterien einer Webseite betrachtet,
mit denen man die Usability dieser Seite beschreiben kann. Der folgende Abschnitt zeigt aus
diesem Grund einige Kriterien, die in den nachfolgend dargestellten Untersuchungen
berücksichtigt wurden:
Navigation: Bezieht sich auf die Elemente einer Webseite, die es dem Nutzer
ermöglichen, bestimmte Informationen auf der Seite zu finden. Die Navigation einer
Webseite beinhaltet unter anderem die Menüstruktur der Webseite, Suchfunktionen, die so
genannten Brotkrümel (zeigen dem Nutzer, wo er auf der Seite schon überall war) und
konsistente Verlinkungen zwischen den Seiten (Cardello, 2014; Hasan, 2014).
2 Theoretischer Hintergrund S. 15
Informationsarchitektur (IA): Die IA ist das Gerüst einer Webseite. Sie bezieht sich auf
die Struktur einer Seite und die Anordnung der Inhalte (z.B. logische Gruppierung der
Informationen; Informationen sind mit wenigen Klicks erreichbar). Die IA ist für den
Nutzer nicht direkt sichtbar, ist aber die Basis jeder Webseite. IA und Navigation hängen
eng zusammen und sind je nach Definition nicht immer klar von einander abtrennbar
(Cardello, 2014; Hasan, 2014).
Design: Bezieht sich auf die visuelle Attraktivität einer Seite. Dazu gehört unter anderem
eine schöne Farbgestaltung und ein angebrachter Einsatz von Schriftarten, Grafiken und
Bildern (Hasan, 2014).
Ease of use: Das Kriterium besagt, wie einfach es ist, eine Webseite zu bedienen. Dazu
gehört beispielsweise das einfache Finden von Informationen, hohe
Downloadgeschwindigkeiten oder die einfache Rückkehr zur Homepage von jeder Seite
aus (Pearson, Pearson & Green, 2007; Hasan, 2014).
Inhalt: Dieses Kriterium beschreibt, ob eine Webseite die Informationen beinhaltet, die
der Nutzer benötigt bzw. erwartet. Dazu gehört auch, dass die Informationen immer
aktuell sind, die Informationen relevant sind und verwendete Bezeichnungen eindeutig
sind (Hasan, 2014).
Barrierefreiheit: Bezieht sich darauf, dass jede Webseite für alle Menschen (auch für
Menschen mit Behinderungen) zugänglich und benutzbar sein sollte (Pearson et al., 2007).
Eine der neuesten Studien, in der neun jordanische Universitäts-Webseiten aus Sicht von
Studenten evaluiert wurden, ist die von Hasan (2014). Hasan wählte für die Studie eine
nutzerorientierte Methode, führte allerdings keinen Benutzertest im klassischen Sinne durch.
Die insgesamt 247 Studenten hatten zunächst die Aufgabe, die relative Bedeutung von
Usability-Kriterien, bei der Evaluation von akademischen Webseiten, auf einem Fragebogen
zu bewerten. Zur Auswahl standen die folgenden fünf Kriterien: (1) Navigation; (2)
Architektur/Organisation; (3) Ease of Use und Kommunikation; (4) Design und (5) Inhalt. In
einem nächsten Schritt hatten die Studenten dann zehn Minuten Zeit, eine der neun Webseiten
frei zu erkunden. Anschließend sollten sie diese Webseite dann anhand der oben genannten
fünf Kriterien auf einem Fragebogen bewerten. Die Ergebnisse zeigten unter anderem, dass
Inhalt und Navigation die beiden bedeutsamsten Kriterien bei der Usability-Evaluation von
akademischen Webseiten sind, während Architektur/Organisation das am wenigsten
bedeutsame Kriterium aus Sicht der Studenten war.
Pearson et al. (2007) führten eine ähnliche Untersuchung anhand einer E-Commerce-
2 Theoretischer Hintergrund S. 16
Webseite mit insgesamt 178 Studenten durch. Auch sie ließen die relative Bedeutung von fünf
vorgegebenen Usability-Kriterien bewerten. Ziel der Studie war es, den Einfluss der einzelnen
Usability-Kriterien auf die Web-Usability zu erfassen. Untersucht wurden die fünf Kriterien
(1) Navigation; (2) Geschwindigkeit von Downloads; (3) Personalisierung und
Kundenanpassung; (4) Ease of Use und (5) Barrierefreiheit. Die Ergebnisse zeigten, dass alle
fünf Kriterien zuverlässige Prädiktoren für die Web-Usability aus Sicht der Nutzer sind.
Zudem ergab die Untersuchung, dass Navigation und Ease of Use die wichtigsten Kriterien
bezüglich der Untersuchung von Web-Usability sind.
Mentes und Turan (2012) untersuchten die Usability der Namik Kemal Universität
(NKU) in der Türkei mit Hilfe des Website Analysis and Measurement Inventory (WAMMI).
Bei diesem Verfahren werden keine Usability-Kriterien untersucht, sondern mit Hilfe eines
Fragebogens die folgenden fünf Faktoren von Usability erhoben: (1) Attraktivität (Farben und
graphisches Design) (2) Kontrollierbarkeit (der Nutzer ist in der Lage, die Webseite zu
steuern) (3) Effizienz (Ziele können mit wenigen Ressourcen erreicht werden) (4)
Hilfsbereitschaft (die Webseite unterstützt den Nutzer bei der Nutzung) und (5) Erlernbarkeit
(der Nutzer lernt schnell, mit der Webseite umzugehen). Das WAMMI beinhaltet insgesamt
22 Fragen und untersucht für die oben genannten fünf Aspekte, in wie weit die Erwartungen
der Nutzer an die Webseite mit der Realität übereinstimmen. Zusätzlich gibt es noch zwei
Items, die die Gesamtzufriedenheit mit der Webseite messen. Der Fragebogen wurde als
Online-Version verschickt und von insgesamt 339 Studenten und Mitarbeitern der Universität
ausgefüllt. Die Ergebnisse zeigen, dass vier der fünf Usability-Faktoren (Attraktivität,
Hilfsbereitschaft, Effizienz und Erlernbarkeit) positiv mit der wahrgenommenen Usability der
KNU-Webseite korrelieren.
Eine weitere Studie, die ebenfalls auf einem Fragebogen basiert, ist die von Rahman &
Ahmed (2013), die die Usability der Webseite der Dhaka Universität in Bangladesch
untersuchte. Der Fragebogen bestand zum einen aus demografischen und akademischen
Fragen und zum anderen aus 34 Fragen zur Usability der Dhaka Universitätsseite, die von
insgesamt 864 Studenten beantwortet werden konnten. Die Faktorenanalyse ergab, dass es
insgesamt fünf Faktoren gibt, die einen Einfluss auf die Usability von Universitätswebseiten
haben: (1) Interaktion und Funktionalität (z.B. Kontaktinformationen, FAQ) (2) Navigation,
Suchfunktion und Attraktivität der Benutzeroberfläche (z.B. Anordnung der Informationen
und des Navigationsmenüs, konsistente Schriftfarben) (3) genaue, aktuelle und autorisierte
Informationen (z.B. relevante und umfangreiche Informationen) (4) Barrierefreiheit,
Verständlichkeit, Erlernbarkeit und Bedienbarkeit (z.B. verständliche Terminologie,
2 Theoretischer Hintergrund S. 17
unkomplizierte Struktur) und (5) Effizienz und Reliabilität (z.B. Informationen können in
angemessener Zeit gefunden werden, Zugriff jederzeit möglich). Die Untersuchung ergab,
dass die Usability der Dhaka Universitätsseite insgesamt gering ist.
Neben empirischen Untersuchungen, die den Nutzer direkt einbeziehen, gibt es in der
Literatur auch analytische Studien ohne Nutzerbeteiligung. So setzten González, Granollers,
Pascual & Lorés (2008) unter anderem die Methode der heuristischen Evaluation ein, um 69
Universitäts-Webseiten im spanischsprachigen Kontext zu untersuchen. Die aufgestellte
Heuristik beinhalt insgesamt 25 Fragen zu den Kritierien: (1) Design; (2) Inhalt; (3)
Navigation und (4) Suche. Insgesamt waren je zwei Usability Experten und zwei
fortgeschrittene Studenten aus dem Bereich Computer Science beteiligt, die durch ein speziell
für die Untersuchung entwickeltes Software Programm unterstützt wurden. González et al.
(2008) konnten mit ihrer Untersuchung unter anderem belegen, dass die oben genannten vier
Kriterien unabhängig voneinander sind.
Auch Ekşioğlu, Kiris, Çapar, Selçuk & Ouzeir (2011) nahmen die Methode der
heuristischen Evaluation zur Hilfe um die Web-Usability der Boğaziçi University Industrial
Engineering (BUIE) zu untersuchen. Allerdings kombinierten sie diese Methode zusätzlich
mit einem Benutzertest und einem Fragebogen. Zunächst wurde in einem ersten Schritt jedes
Bildschirmfenster der BUIE-Webseite von drei erfahrenen Studenten heuristisch evaluiert.
Die Grundlage bildeten insgesamt 129 Heuristiken, die unter anderem an Hand von Nielsens
Usability-Heuristiken entwickelt wurden. Auf Grundlage der Ergebnisse wurde dann ein
Benutzertest entworfen, der mit Hilfe eines Online-Programms durchgeführt wurde und den
Hauptteil der Untersuchung darstellte. Insgesamt nahmen 115 Personen aus vier Gruppen
(Schüler; BUIE Studenten; BUIE Absolventen; andere Studenten) an dem Benutzertest teil.
Zunächst mussten die Probanden bestimmte demographische Fragen und Fragen zum
Internetnutzungsverhalten beantworten. Je nach Gruppenzugehörigkeit wurden den
Versuchspersonen dann in einem nächsten Schritt unterschiedliche Aufgaben gestellt, die sie
auf der Webseite erledigen sollten. Aufgezeichnet wurden die benötigte Zeit zur Erfüllung der
Aufgaben, die Anzahl der Klicks sowie die Erfolgsrate bei der Erfüllung der Aufgaben. Nach
dem Test konnten die Probanden dann noch einen Fragebogen ausfüllen, der die subjektive
Evaluation der Webseite abzielte. Die Ergebnisse zeigten signifikante Unterschiede zwischen
den Gruppen. So war beispielsweise die Erfolgsrate der BUIE-Absolventen signifikant höher
als die der anderen Gruppen.
Die oben zusammengefasste Literatur macht deutlich, dass es bei der Usability-
Evaluation von Universitäts-Webseiten eine relativ große Methodenvielfalt gibt. Auffällig
3 Methodenteil S. 18
sind allerdings die leichte Dominanz der heuristischen Evaluation sowie der häufige Einsatz
von Fragebogen. Studien mit klassischen Benutzertests sind in diesem Themengebiet
hingegen seltener vorhanden. Dies kann hauptsächlich durch den hohen Zeit- und
Kostenaufwand begründet werden. Zudem wird anhand der dargestellten Studien deutlich,
dass bestimmte Kriterien bei der Usability-Evaluation eine große Bedeutung haben. So
scheint vor allem das Kriterium Navigation wichtig zu sein. Zum einen, da es in vielen
Studien untersucht wurde und zum anderen weil sowohl Hasan (2014) als auch Pearson et al.
(2007) die Bedeutsamkeit dieses Kriteriums in ihren Studien erwiesen haben.
Aus diesem Grund liegt auch der Fokus dieser Arbeit auf der Navigation der TU
Braunschweig Webseite. Da die Informationsarchitektur eng mit der Navigation
zusammenhängt, werden beide Kriterien auf der TU Braunschweig Webseite genauer
betrachtet. Im folgenden Methodenteil wird begründet, warum die verwendeten Methoden
herangezogen wurden und wie die Usability für zentrale Bereiche der TU Braunschweig
Webseite erhoben wurde, um für diese Bereiche Verbesserungsvorschläge generieren zu
können.
3 Methodenteil
3.1 Methodenwahl
Wie bereits in Kapitel 2 erläutert, ist es bei einer Usability-Untersuchung zunächst
wichtig, den Entwicklungsstand des Untersuchungsgegenstandes zu betrachten, sowie eine
Anforderungsanalyse durchzuführen und ein Evaluationsziel festzulegen. Auf dieser
Grundlage können dann geeignete Methoden für die Untersuchung gewählt werden.
Die Webseite der TU Braunschweig ist kein neues System sondern eine bereits
bestehende Webseite, die von ihren Nutzern jederzeit aufgerufen und benutzt werden kann.
Betrachtet man den in Kapitel 2.3 beschriebenen Lebenszyklus eines Produktes nach Vollrath
(2015), so kann man den Entwicklungsstand der TU Braunschweig Webseite am ehesten der
dritten Phase (Implementierung, Produktion und Bewertung) zuordnen, wobei hier
ausschließlich die Bewertung des Systems im Alltag von Bedeutung ist. Dabei ist es wichtig,
das tatsächliche Verhalten der Nutzer zu beobachten. Die Nutzergruppe besteht dabei zum
größten Teil aus Studenten der TU Braunschweig. Aber auch Mitarbeiter, Studieninteressierte
und Personen aus der Öffentlichkeit nutzen die Webseite. Dabei sind beide Geschlechter
sowie alle Altersklassen eingeschlossen. Es ist davon auszugehen, dass die meisten Nutzer
bestimmte Vorkenntnisse für die Nutzung von Webseiten mitbringen. Der Nutzungskontext
3 Methodenteil S. 19
bezieht sich hauptsächlich auf das Suchen von bestimmten Informationen auf der Webseite.
Da das Ziel dieser Arbeit die Aufdeckung bestimmter Usability-Probleme der TU
Braunschweig Webseite ist und die Webseite bezüglich dieser Schwachstellen verbessert
werden soll, kann das Evaluationsziel am besten mit Why bad? nach Gediga und Hamborg
(2002) beschrieben werden. Es handelt sich hierbei also um eine formative Evaluation, da
direkte Verbesserungsvorschläge für die TU Braunschweig Webseite abgeleitet werden
sollen.
Unter Berücksichtigung dieser Faktoren und der in Kapitel 2 erläuterten Vor- und
Nachteile der einzelnen Methoden, fiel die Entscheidung auf die Verwendung von zwei
Methoden. So wurde ein Benutzertest mit Studierenden der TU Braunschweig und eine Art
Card Sorting Aufgabe mit einer uneingeschränkten Stichprobe durchgeführt. Der Benutzertest
eignet sich formativ sehr gut dafür, die Usability-Probleme der TU Braunschweig Webseite
aufzudecken und somit das Ziel zu erreichen, Verbesserungsvorschläge zu generieren. Die
Card Sorting Aufgabe ermöglicht eine optimale Analyse der Menüstruktur (Oberkategorien)
und Navigation der TU Braunschweig Webseite. Obwohl diese Methode – wie in Kapitel 2
erläutert – vor allem in frühen Entwicklungsphasen eines Produkts oder Systems eingesetzt
werden sollte, ist sie in diesem Fall dennoch eine geeignete Methode, um Anhaltspunkte für
eine Neugestaltung der Menüstruktur der TU Braunschweig Webseite hervorzubringen.
Vor der Durchführung der beiden beschriebenen Methoden wurde als Vorstudie noch
eine Online-Umfrage durchgeführt, um die Inhalte und Aufgaben für die beiden
Untersuchungen zu generieren. Somit gliedert sich die Untersuchung in insgesamt drei
Abschnitte, die im Folgenden genauer beschrieben werden.
3.2 Vorstudie
Die Vorstudie wurde bereits im November und Dezember 2013 im Rahmen des Seminars
„Design und Usability – Bewertung von Mensch-Maschine-Interaktionen“ von Becker et al.
(2013) erhoben und ausgewertet. Das Ziel dieser Vorstudie war es, bestimmte Bereiche der
Webseite zu identifizieren, die die Nutzer der Webseite am häufigsten nutzen, damit diese im
Anschluss auf ihre Usability untersucht werden konnten.
Da die Datenerhebung dieser Arbeit (Benutzertest und Card Sorting Aufgabe) sowohl
für die Untersuchung der Usability der TU Braunschweig Webseite als auch für die der
Institutsseite für Psychologie durchgeführt wurde, wurden insgesamt zwei Online-Vorstudien
mit je entsprechendem Inhalt erhoben. Die Online-Vorstudie zur Untersuchung der TU
Braunschweig Webseite gliederte sich dabei – wie die zur Untersuchung der Institutsseite für
Psychologie – in zwei Bereiche mit folgenden Items:
3 Methodenteil S. 20
1. Demographische Angaben: Alter; Geschlecht; Beruf; Studiengang; Semester
2. Nutzungsverhalten: „Wie häufig benutzen Sie die TU Braunschweig Webseite?“;
„Nach welchen Bereichen suchen Sie am häufigsten auf der TU Braunschweig
Webseite?“; „Nach welchen Schlagwörtern suchen Sie am häufigsten auf der TU
Braunschweig Webseite?“; „Verwenden Sie für die Suche andere Hilfsmittel (z.B.
Google)?“; „Sind bei Ihnen schon einmal Probleme bei der Suche auf der TU
Braunschweig Webseite aufgetreten?“
Der detailierte Aufbau beider Vorstudien ist dem Anhang hinzugefügt (s. Anhang A 1 &
A 2). Die Umfrage wurde mit Hilfe der Befragungssoftware Unipark durchgeführt und per
Link über verschiedene E-Mail-Verteiler, Facebook und den Messaging-Dienst WhatsApp an
Studenten, Dozenten oder Mitarbeiter der TU Braunschweig geschickt. Teilgenommen haben
insgesamt 493 Personen, wobei 143 Personen auf Grund unvollständiger Daten
ausgeschlossen werden mussten. Somit ergibt sich für die Vorstudie ein N von 350 Personen.
Die meisten Versuchspersonen kamen aus den Fachbereichen Psychologie (57),
Maschinenbau (54) und Wirtschaftsingenieurwesen (44). Die größte Gruppe war mit 341
Versuchspersonen die der Studenten. Die insgesamt 160 weiblichen und 190 männlichen
Versuchspersonen waren zwischen 15 und 55 Jahre alt (M = 22.45; SD = 3.91).
Die Probanden konnten die Items zur Häufigkeit der Nutzung der TU Braunschweig
Webseite und zur Häufigkeit der Suche bestimmter Schlagwörter jeweils auf einer
fünfstufigen Skala beantworten (1: (fast) täglich; 2: einmal pro Woche; 3: einmal pro Monat;
4: weniger als einmal pro Monat; 5: nie). Fast die Hälfte der Befragten gab an, die TU
Braunschweig Webseite einmal pro Woche zu nutzen. Mehr als ein Drittel der Befragten nutzt
die Webseite sogar (fast) täglich. Bei der Frage nach der Häufigkeit der Nutzung bestimmter
Schlagwörter, standen insgesamt 17 Schlagwörter zur Auswahl, die die Probanden auf der
fünfstufigen Skala bewerten konnten (s. Anhang A 1). Des Weiteren bestand die Möglichkeit,
per Textfeld, ein weiteres Schlagwort anzugeben und zu bewerten. Abbildung 1 und Tabelle 1
zeigen die Mittelwerte und Standardabweichungen für die acht am häufigsten gesuchten
Schlagwörter auf der TU Braunschweig Webseite. Niedrigere Mittelwerte der Schlagwörter
implizieren eine häufigere Suche dieser. Die ausführliche Auswertung der Vorstudie zur TU
Braunschweig Webseite ist in Anhang A 4 zu finden, die zur Institutsseite für Psychologie in
der Bachelorarbeit von Kathrin Burgdorf (Burgdorf, 2014).
3 Methodenteil S. 21
Tabelle 1: Mittelwerte und Standardabweichungen für die am häufigsten gesuchten Schlagwörter
Schlagwort M (SD) Semestertermine 2.99 (.95) Personen-und Kontaktadressen 3.10 (1.14) Raum-/Lagepläne 3.24 (1.03) Klausurtermine 3.26 (.95) Vorlesungsverzeichnis 3.35 (1.05) Stundenplan 3.39 (1.18) Modulhandbuch 3.56 (.97) Notenspiegel 3.72 (.91)
Abbildung 1: Mittelwerte und Standardabweichungen für die am häufigsten gesuchten Schlagwörter
Aus den hier dargestellten acht am häufigsten gesuchten Schlagwörter, wurden
schließlich folgende sechs Schlagwörter ausgewählt: Semestertermine, Personen- und
Kontaktadressen, Raum-/Lagepläne, Klausurtermine, Vorlesungsverzeichnis und
Modulhandbuch. Obwohl das Schlagwort Stundenplan einen niedrigeren Mittelwert als das
Schlagwort Modulhandbuch hat, musste es aus folgenden Gründen von der Untersuchung
ausgeschlossen werden: Bei dem Benutzertest sollten drei der sechs Schlagwörter bei der
Fakultät für Maschinenbau gesucht werden, um am Ende diesen Fachbereich mit dem Institut
für Psychologie vergleichen zu können. Da der Stundenplan auf der Fakultätsseite für
Maschinenbau allerdings direkt neben den Klausurterminen steht, hätte es zu erheblichen
Lerneffekten kommen können. Um diese auszuschließen, wurde das Schlagwort
Modulhandbuch dem Stundenplan vorgezogen.
In Tabelle 2 und 3 sind die ausgewählten Schlagwörter sowie die daraus generierten
Aufgaben dargestellt, sowohl für die TU Braunschweig Webseite (s. Tab. 2) als auch für die
Institutsseite für Psychologie (s. Tab. 3). Insgesamt wurden aus den zwölf Schlagwörtern 14
Aufgaben für den Benutzertest und die Card Sorting Aufgabe generiert, da das Schlagwort
Personen- und Kontaktadressen jeweils zweimal in unterschiedlicher Ausführung erhoben
wurde.
1,0
2,0
3,0
4,0
5,0
Skal
a [1
..5]
Schlagwort
Schlagwörter
3 Methodenteil S. 22
Tabelle 2: Schlagwörter und Aufgaben für die Hauptuntersuchung (TU Braunschweig Webseite)
Schlagwort Aufgabe Semestertermine Wann beginnt das Sommersemester 2015? Raum-/ Lagepläne (Raum) Bitte suche die Adresse des Raumes BV 55.2. Personen- und Kontaktadressen A (Person A)
Bitte suche die Kontaktadresse von Stefan Kleefeldt. Er arbeitet als Studienberater bei der Zentralen Studienberatung.
Personen- und Kontaktadressen B (Person B)
Bitte suche die Kontaktadresse von Prof. Dr. Hans-Joachim Behr. Er ist Professor der Germanistik.
Vorlesungs-verzeichnis
Bitte suche das Vorlesungsverzeichnis für Studierende im Fach Maschinenbau
Klausurtermine Bitte suche die Klausurtermine (pdf-Datei) für Bachelorstudierende im Fach Maschinenbau für das Sommersemester 2014
Modulhandbuch Bitte suche das Modulhandbuch (pdf-Datei) für Bachelorstudierende im Fach Maschinenbau (Studienbeginn vor WS 2012/2013).
Tabelle 3: Schlagwörter und Aufgaben für die Hauptuntersuchung (Institutsseite für Psychologie)
Schlagwort Aufgabe Exkursionen Bitte suche die für das Sommersemester 2014 geplanten Exkursionen. Formulare und Richtlinien
Bitte suche die Praktikums-Richtlinien (pdf-Datei) für Bachelorstudierende im Fach Psychologie.
Personen- und Kontaktadressen A (Person A)
Bitte suche die Kontaktadresse von Prof. Dr. rer. nat. Jürgen Howe. Er arbeitet in der Abteilung für Gerontopsychologie.
Personen- und Kontaktadressen B (Person B)
Bitte suche die Kontaktadresse von Frau Heidi Stelke. Sie arbeitet im Prüfungssekretariat des Instituts für Psychologie.
Vorlesungs-verzeichnis
Bitte suche das Vorlesungsverzeichnis für Studierende im Fach Psychologie.
Klausurtermine Bitte suche die Klausurtermine (pdf-Datei) für Bachelorstudierende im Fach Psychologie für das Sommersemester 2014.
Modulhandbuch Bitte suche das Modulhandbuch (pdf-Datei) für Bachelorstudierende im Fach Psychologie.
3.3 Benutzertest
Der Benutzertest wurde im Juni und Juli 2014 mit Studierenden der TU Braunschweig
durchgeführt. Da es sich bei einem Benutzertest um eine explorative Studie handelt, bei der es
nach Vollrath (2015) um die Optimierung eines Systems durch das Erkennen von Fehlern,
Problemen aber auch positiven Aspekten geht, gibt es im Gegenteil zu experimentellen
Studien keinen klassischen Versuchsplan und keine unabhängige und abhängige Variable. Die
Basis ist somit ein wesentlich einfacherer Versuchsplan.
3 Methodenteil S. 23
3.3.1 Versuchsplan
Für die Durchführung des Benutzertests wurde ein Versuchsplan mit zwei Gruppen
gewählt. So hat die Hälfte der Probanden erst den Benutzertest für die TU Braunschweig
Webseite durchgeführt und die andere Hälfte erst den Benutzertest für die Institutsseite für
Psychologie (s. Tab. 4).
Tabelle 4: Versuchsplan
Zeit T1 T2
Gru
ppe G1 Institutsseite für Psychologie
(7 Aufgaben) TU Braunschweig Webseite
(7 Aufgaben) G2 TU Braunschweig Webseite
(7 Aufgaben) Institutsseite für Psychologie
(7 Aufgaben)
Die Probanden hatten die Aufgabe, je Webseite die in Tabelle 2 und 3 dargestellten 14
Aufgaben zu erledigen. Tabelle 5 zeigt einen beispielhaften Versuchsplan für einen
Probanden aus Gruppe 1. Die Reihenfolge der Schlagwörter wurde jeweils randomisiert, um
Lerneffekte zu kontrollieren.
Tabelle 5: beispielhafter Versuchsplan für einen Probanden aus der Gruppe G1(Reihenfolge v.l.n.r.)
T1: Institutsseite für Psychologie
Person A Exkursionen Formulare Vorlesungs-verzeichnis
Klausur-termine
Modul-handbuch Person B
T2: TU Braunschweig Webseite Semester-termine Person A Raum Person B Vorlesungs-
Verzeichnis Modul-handbuch
Klausur-termine
3.3.2 Stichprobe
An dem Versuch nahmen insgesamt 30 Personen teil, die zum Zeitpunkt der Erhebung
allesamt Studierende der TU Braunschweig waren, wobei 18 im Bachelorstudium und 12 im
Masterstudium waren. Die insgesamt je 15 weiblichen und männlichen Versuchspersonen
(VPn) waren zwischen 19 und 40 Jahren alt (M = 24.8 Jahre, SD = 4.3 Jahre) und zum
größten Teil Psychologiestudierende (56.7 %). 20.0 % der Probanden waren zum Zeitpunkt
der Erhebung Studierende aus der Fakultät Maschinenbau, studierten also beispielsweise
Maschinenbau oder Wirtschaftsingenieurwesen. Die restlichen 23.3 % waren sonstige
Studierende, zum Beispiel Studierende der Pharmazie, Geökologie oder der integrierten
Sozialwissenschaften.
Die meisten VPn (36.7 %) gaben an, täglich etwa drei bis vier Stunden im Internet zu
verbringen. Nur zwei Probanden gaben an, über vier Stunden täglich im Internet zu sein. Fast
3 Methodenteil S. 24
die Hälfte (46.7 %) aller VPn gab an, einmal pro Woche Informationen auf der TU
Braunschweig Webseite zu suchen, nur ein einziger Proband gab an, nie auf der Seite nach
Informationen zu suchen.
Die Gruppenzuteilung erfolgte durch Randomisierung. In Gruppe 1 und 2 war das
Geschlechterverhältnis jeweils sieben zu acht, wobei in Gruppe 1 der Männeranteil bei sieben
Probanden und in Gruppe 2 bei acht Probanden lag. Die Probanden in Gruppe 1 waren zum
Zeitpunkt der Erhebung durchschnittlich 26.0 Jahre alt (SD = 5.22 Jahre), die in Gruppe 2
23.67 Jahre alt (SD = 2.79 Jahre). Die unterschiedlichen Studiengänge verteilten sich in etwa
gleich unter den Gruppen, wobei der Anteil an Psychologiestudierenden in Gruppe 1 bei
sieben VPn und in Gruppe 2 bei zehn VPn lag. Zudem waren in Gruppe 1 insgesamt vier
Studierende aus der Fakultät für Maschinenbau und vier sonstige Studierende. In Gruppe 2
waren es drei Studierende aus der Fakultät für Maschinenbau und zwei sonstige Studierende.
Bezüglich ihrer demographischen Eigenschaften sind die Gruppen somit in etwa
ausgeglichen.
Für die Auswertung musste keiner der Probanden ausgeschlossen werden. Eine
Ausnahme gibt es bezüglich einer Versuchsperson, bei der es auf Grund eines technischen
Defekts Probleme bei der Videoaufzeichnung gab. Die Fragebogendaten und
demographischen Daten dieser Person konnten aber dennoch verwendet werden.
Die Probanden-Akquise erfolgte zum einen über soziale Medien und E-Mail (z.B.
Facebook, WhatsApp und „Psycho-Verteiler“) und zum anderen über persönliche Anfragen
von Bekannten. Die Psychologiestudierenden konnten bei der Vergütung zwischen einer VP-
Stunde und 10 Euro wählen, alle anderen Probanden wurden mit 10 Euro vergütet.
3.3.3 Versuchsmaterialen
Nachdem die Probanden begrüßt wurden, bekamen sie unabhängig von ihrer
Gruppenzugehörigkeit eine schriftliche Instruktion, in der der Versuch erklärt wurde. Hier
wurde erklärt, dass jede Aufgabe nach drei Minuten Bearbeitungszeit abgebrochen wird und
darum gebeten, beim Suchen der Schlagwörter zügig und zielgerichtet zu arbeiten und keine
Suchfunktionen zu verwenden (s. Anhang B 1). Vor Beginn des eigentlichen Benutzertests
wurden die Probanden gebeten, eine Einverständniserklärung zu unterschreiben und einen
selbstentwickelten Probandenfragebogen auszufüllen (s. Anhang B 2 & B 3). Mit dem
Probandenfragebogen wurden die demographischen Daten Geschlecht, Alter, Studiengang,
Fachsemester und Fragen zum Nutzungsverhalten im Internet, auf der TU Braunschweig
Webseite und auf der Institutsseite für Psychologie erhoben.
3 Methodenteil S. 25
Im Anschluss bekamen die Probanden nacheinander die Instruktionen für die einzelnen
Aufgaben (s. Anhang B 4 & B 5). Für den Benutzertest wurde ein internetfähiger Laptop, eine
Computermaus sowie das Programm AutoScreenRecorder 3.1 verwendet. Mit Hilfe dieses
Programms wurde der Bildschirm während der Testphase gefilmt. Dies ermöglicht eine
quantitative und qualitative Auswertung des Nutzungsverhaltens. Zudem wurde mit einer
Stoppuhr die Zeit gemessen, die die Probanden zur Erfüllung der einzelnen Aufgaben
benötigten.
Nachdem die Probanden den ersten Teil des Benutzertests durchlaufen hatten, also
entweder alle Aufgaben auf der Institutsseite für Psychologie oder auf der TU Braunschweig
Webseite erledigt hatten, bekamen sie einen selbstentwickelten Zufriedenheitsfragebogen,
entweder zur Beurteilung der TU Braunschweig Webseite oder zur Beurteilung der
Institutsseite für Psychologie (s. Anhang B 6 & B 7). Diesen Fragebogen bekamen die
Probanden entsprechend für die jeweils andere Webseite erneut am Ende des Versuchs. Die
Fragebogen beinhalten insgesamt neun Fragen zur Zufriedenheit mit den genannten Seiten
und konnten auf einer sechsstufigen Skala beantwortet werden (1: Ich stimme voll zu bis
6: Ich stimme überhaupt nicht zu). Die Fragebogen basieren unter anderem auf der System
Usability Scale (SUS), die von John Brooke und der Digital Equipment Corporation im Jahr
1986 entwickelt wurde (Brooke, 1996). Diese Skala umfasst insgesamt zehn Fragen mit einer
fünfstufigen Likert-Skala und zielt darauf ab, eine globale subjektive Beurteilung der
Usability eines Systems zu bekommen.
Am Ende des Versuchs wurden die Probanden mit einer VP-Stunde oder mit zehn Euro
für die Teilnahme an dem Versuch entlohnt. Entschieden sich die Probanden für das Geld, so
mussten sie noch eine schriftliche Empfangsbestätigung unterschreiben (s. Anhang B 8).
3.3.4 Durchführung
Die Datenerhebung fand in einem Zeitraum von drei Wochen im Juni und Juli 2014 im
Institut für Ingenieur- und Verkehrspsychologie der TU Braunschweig oder bei den
Versuchspersonen bzw. Versuchsleitern zu Hause statt. Der Versuch dauerte insgesamt etwa
45 Minuten und fand zwischen 10:00 Uhr und 21:00 Uhr statt, wobei die Probanden den
Termin selbst wählen konnten und einzeln zu dem Versuch erschienen. Zu Beginn begrüßte
der Versuchsleiter den Probanden, zeigte ihm seinen Platz und bot ihm etwas zu trinken an.
Anschließend händigte er dem Probanden die schriftliche Instruktion aus und gab dem
Probanden die Möglichkeit, Fragen zum Versuch zu stellen. War dieser mit dem Versuch
einverstanden, unterschrieb er die Einverständniserklärung und bekam den
Probandenfragebogen ausgehändigt.
3 Methodenteil S. 26
Wurde der Proband der Gruppe 1 zugeteilt, bekam er im nächsten Schritt die Instruktion
für die erste Aufgabe für das Institut für Psychologie. In der Zeit, in der der Proband die
Instruktion las, öffnete der Versuchsleiter auf dem bereit angeschalteten Laptop zwei Tabs:
Zum einen den Link zur Institutsseite für Psychologie (https://www.tu-
braunschweig.de/psychologie) und zum anderen die Startseite von Google
(https://www.google.de/), die zu Beginn der Testphase sichtbar war. Des Weiteren startete er
das Programm AutoScreenRecorder 3.1. War der Proband bereit, mit der Aufgabe zu
beginnen, nahm der Versuchsleiter mit einer Stoppuhr die Zeit dann, wenn der Proband den
Tab von der Google-Startseite zum Tab mit der Institutsseite wechselte. Schaffte der Proband
es, die Aufgabe innerhalb von drei Minuten zu erledigen, wurde die entsprechende Zeit
gestoppt. Erreichte der Proband das Ziel nicht nach drei Minuten, wurde die Aufgabe
abgebrochen. Diese Maßnahme wurde getroffen, um den Versuch nicht unnötig in die Länge
zu ziehen. Zudem ist der Versuch so realistischer, da man davon ausgehen kann, dass ein
Nutzer die Suche auch von selber abbricht, wenn er ein bestimmtes Ziel nach einer gewissen
Zeit nicht erreichen kann.
Während der Testphase war der Proband auf sich allein gestellt und der Versuchsleiter
beantwortete keine Fragen. Hielt der Proband sich nicht an die Instruktion, nutzte zum
Beispiel Suchfunktionen, wurde er darauf aufmerksam gemacht. Auf die Methode des lauten
Denkens wurde bei dem Versuch verzichtet, da der Proband dadurch mehr Zeit benötigt hätte,
was die Ausführungszeiten erheblich verfälscht hätte.
Nach der ersten Aufgabe bekam der Proband nacheinander die Instruktionen für die
Aufgaben zwei bis sieben für die Institutsseite, wobei der Ablauf äquivalent zu dem
beschriebenen Ablauf von Aufgabe eins war. Am Ende der ersten Testphase bekam der
Proband dann den Zufriedenheitsfragebogen für die Institutsseite für Psychologie.
Der zweite Teil der Testung lief entsprechend dem ersten Teil des Versuchs ab, nur
anstatt mit der Institutsseite für Psychologie mit der TU Braunschweig Webseite
(https://www.tu-braunschweig.de/). Durchlief der Proband die Testphase mit den Aufgaben
eins bis sieben für die TU Braunschweig Webseite, wurde er am Ende gebeten, den
entsprechenden Zufriedenheitsfragebogen auszufüllen. War der Proband in Gruppe 2, verlief
der Versuch genau entgegengesetzt (erst TU Braunschweig Webseite, dann Institutsseite für
Psychologie).
Am Ende der Testung bekamen die Probanden ihre Entlohnung für die Teilnahme an
dem Versuch. Die Psychologiestudierenden hatten die Möglichkeit, zwischen einer VP-
Stunde und 10 Euro zu wählen, alle anderen bekamen 10 Euro ausgezahlt. Bekam der
3 Methodenteil S. 27
Proband den Geldbetrag, wurde er gebeten, eine Empfangsbestätigung zu unterschreiben, die
auch der Versuchsleiter unterschrieb. Danach wurde der Proband verabschiedet.
3.3.5 Erhobene Daten
Mit dem Benutzertest war es möglich, sowohl qualitative und quantitative als auch
subjektive und objektive Daten zu erheben.
Mit Hilfe des aufgezeichneten Videos sind qualitative, objektive Aussagen zur Usability
der TU Braunschweig Webseite möglich. So kann anhand der Videos nachverfolgt werden,
unter welcher Oberkategorie auf der Startseite der TU Braunschweig Webseite die Probanden
die einzelnen Aufgaben gesucht haben, welchen Weg sie gewählt haben und wo genau sie
Probleme hatten, zum Ziel zu gelangen. Zudem war es anhand der Videos möglich, die
Anzahl der benötigten Klicks zu zählen, die die Probanden zur Zielerreichung benötigt haben.
Dabei wurden die Klicks nur bei den Aufgaben gezählt, die innerhalb der drei-Minuten-Frist
erfüllt werden konnten. Die Anzahl der Klicks für Probanden, die die Aufgaben nicht
innerhalb der drei-Minuten-Frist erledigen konnten, beträgt per Definition je einen Klick mehr
als die maximal benötigte Klickzahl dieser Aufgabe im Erfolgsfall.
Somit stehen mit der Anzahl der Klicks und den einzelnen Ausführungszeiten zwei
quantitative, objektive Variablen zur Verfügung. Der Zufriedenheitsfragebogen liefert darüber
hinaus quantitative, subjektive Daten, die Auskunft darüber geben, wie zufrieden die
Probanden mit der TU Braunschweig Webseite und der Institutsseite für Psychologie nach der
Testung waren.
3.3.5.1 Operationalisierung
Mit Hilfe der erhobenen Daten ist es möglich, die von der DIN EN ISO 9241
formulierten Oberziele Effektivität, Effizienz und Zufriedenheit zu operationalisieren und sie
somit für die TU Braunschweig Webseite zu beschreiben.
Wie bereits in Kapitel 2 erläutert, beschreibt die Effektivität, ob und in welchem Ausmaß
ein Nutzer bestimmte Ziele genau und vollständig erreichen kann. In diesem Fall kann die
Effektivität der einzelnen Aufgaben damit beschrieben werden, ob ein Nutzer die Aufgabe
geschafft hat oder nicht. Je mehr Nutzer eine Aufgabe innerhalb der drei-Minuten-Frist
erledigen konnten, desto effektiver ist die TU Braunschweig Webseite für dieses Schlagwort
bzw. für diesen Bereich auf der Webseite. Die Effizienz beschreibt den Aufwand und die
Ressourcen, die benötigt werden, um ein Ziel vollständig zu erreichen. Die erhobene
Ausführungszeit, sowie die Anzahl der Klicks, die je Aufgabe benötigt wurden, geben einen
eindeutigen Hinweis auf die Effizienz der einzelnen Aufgaben. Die Zufriedenheit, also die
3 Methodenteil S. 28
positive Einstellung und Akzeptanz des Nutzers, kann wiederrum mit Hilfe des
Zufriedenheitsfragebogens erfasst werden.
3.4 Card Sorting Aufgabe
Als zweite Untersuchung wurde eine Art Card Sorting Aufgabe durchgeführt. Diese
eignet sich besonders gut, um die Navigation und Informationsarchitektur der Seiten noch
einmal genauer zu betrachten. Ziel dieser Aufgabe war es, mit Hilfe der Probanden, geeignete
Namen für Oberkategorien auf der Startseite der TU Braunschweig Webseite für die
vorgegebenen Schlagwörter zu finden. Die Aufgabe wurde mit Hilfe der Online-
Befragungssoftware Unipark erstellt und konnte von den Probanden im Zeitraum vom
04.06.2014 bis 31.07.2014 bearbeitet werden.
3.4.1 Aufbau der Online-Umfrage
Zu Beginn der Online-Umfrage wurde den Teilnehmern zunächst für ihre Teilnahme und
ihr Interesse gedankt. Anschließend gab es eine ausführliche Erklärung der anstehenden
Aufgabe und einen Hinweis auf die Anonymität der erhobenen Daten.
Auf der zweiten Seite der Umfrage wurden die Probanden gebeten, demographische
Angaben (Geschlecht, Alter, höchster Schulabschluss, aktuelle Beschäftigungssituation) und
Informationen über ihr Nutzungsverhalten im Internet zu geben. Dabei wurden die Probanden
gefragt, wie viele Stunden sie täglich im Internet verbringen und wie häufig sie Informationen
auf Universitäts- bzw. Fachhochschul-Webseiten suchen. Ersteres konnten sie auf einer
vierstufigen Skala angeben (weniger als eine Stunde; 1-2 Stunden; 3-4 Stunden; mehr als 4
Stunden). Letzteres konnte auf einer fünfstufigen Skala beantwortet werden (täglich; einmal
pro Woche; einmal pro Monat; weniger als einmal pro Monat; nie).
Auf den nächsten Seiten folgte schließlich die eigentliche Card Sorting Aufgabe. Für die
Aufgabe wurden dieselben 14 Aufgaben wie für den Benutzertest verwendet (s. Kap. 3, Tab.
2 u. 3). Jedoch wurden die Aufgaben nicht in Fragenform, sondern als Stichwort dargeboten.
Die Probanden sollten sich zunächst vorstellen, sich auf der Startseite einer Hochschul- bzw.
Fachhochschul-Webseite zu befinden, wo eine Handvoll verschiedener Oberkategorien
abgebildet ist. Anschließend hatten die Probanden dann die Möglichkeit, für jede der
insgesamt 14 Aufgaben in ein offenes Textfeld die Oberkategorie zu schreiben, unter der sie
intuitiv das jeweilige Anliegen suchen würden. Dabei wurden zuerst die sieben Aufgaben für
die TU Braunschweig Webseite abgefragt und anschließend, nach einer erneuten Instruktion,
die sieben Aufgaben für die Institutsseite für Psychologie. Abbildung 2 zeigt die Aufgabe
beispielhaft für die beiden Aufgaben Semestertermine und Modulhandbuch für den Teil der
3 Methodenteil S. 29
TU Braunschweig Webseite. Der exakte Aufbau der Card Sorting Aufgabe ist im Anhang zu
finden (s. Anhang C). Es handelt sich bei dieser Aufgabe bewusst um eine Art Open Card
Sorting Aufgabe, da die Nutzer sich so, unvoreingenommen von vorgegebenen Begriffen, für
sie passende Bezeichnungen für die jeweiligen Oberkategorien ausdenken konnten. Dies
ermöglicht letztlich eine Neu-Gestaltung der Menüstruktur der Startseite der TU
Braunschweig Webseite.
Abbildung 2: Beispiel einer Card Sorting Aufgabe für die Schlagwörter Semestertermine und Modulhandbuch.
Es handelt sich hier um einen Screenshot aus der Online-Umfrage.
3.4.2 Stichprobe
An der Umfrage nahmen insgesamt 122 Personen teil. Die Nettobeteiligung lag bei 98
Personen, wobei nur 69 Personen brauchbare Daten lieferten. Die restlichen
Versuchspersonen mussten wegen unvollständiger Daten ausgeschlossen werden. Die 45
weiblichen und 24 männlichen Probanden waren zwischen 17 und 53 Jahren (M = 24.48;
SD = 5.96) alt und mit 59.4 % zum größten Teil Studenten, wobei es keinen Studiengang gab,
der besonders stark vertreten war.
Die Mehrheit der Probanden (46.4 %) gab an, das Internet täglich ein bis zwei Stunden
zu nutzen. Nur etwa 7.2 % nutzen das Internet etwa eine Stunde täglich. Die restlichen 46.3 %
nutzen das Internet täglich drei Stunden oder mehr. Insgesamt 68.1 % der Probanden gaben
an, einmal pro Monat oder öfters Universitäts- oder Fachhochschul-Webseiten zu besuchen.
Nur 15.9 % der Probanden gaben an, diese Seiten nie zu besuchen. Somit ist die klare
Mehrheit der Probanden vertraut mit dem Internet und der Struktur von Universitäts- oder
Fachhochschul-Webseiten.
Die Akquise der Probanden fand ausschließlich online über soziale Medien und E-Mail
statt. So wurde der Link zur Umfrage inklusive Erklärung per E-Mail, WhatsApp oder über
Facebook an Bekannte, Verwandte oder Freunde mit Bitte um Weiterleitung verschickt.
4 Ergebnisse S. 30
3.4.3 Erhobene Daten
Mit Hilfe der Card Sorting Aufgabe war es möglich, passende Namen für Oberkategorien
für die Startseite für die 14 verwendeten Aufgaben bzw. Schlagwörter aus Sicht der Nutzer zu
erfassen. Zudem gibt diese Aufgabe Aufschluss darüber, wo die Nutzer bestimmte
Schlagwörter suchen würden. Diese subjektiven qualitativen Daten können dazu beitragen,
die Bezeichnung bestimmter Oberkategorien zu überdenken und die Lokation bestimmter
Schlagwörter zu verändern.
4 Ergebnisse
4.1 Benutzertest
Die Datenanalyse des Benutzertests erfolgte mit Hilfe der Programme Microsoft Office
Excel 2007 und dem Statistikprogramm IBM SPSS Statistics 22.
Die Videos der 30 Probanden wurden qualitativ mit Hilfe von Excel ausgewertet. Dabei
wurden die Pfade, die die Probanden für die einzelnen Aufgaben gewählt haben, dokumentiert
und analysiert. Für jede Versuchsperson wurde dabei für jede Aufgabe ein Pfad dokumentiert,
den diese Person bei dem Benutzertest durchlaufen und durchklickt hat. Dabei wurden immer
dann, wenn ein bestimmtes Problem aufgetreten ist, entsprechende Anmerkungen an die
Pfade gemacht. Der Zufriedenheitsfragebogen, die Anzahl der Klicks sowie die
Ausführungszeiten je Aufgabe wurden mit Hilfe von SPSS analysiert. Die Erstellung der
Graphiken erfolgte anschließend über Excel (s. Anhang D 2).
Die Ergebnisse werden nach folgendem Schema dargestellt: Zunächst werden die
Ergebnisse der Effektivität, Effizienz und Zufriedenheit für die einzelnen Aufgaben und
Schlagwörter dargestellt. Anschließend werden die Probleme dann qualitativ analysiert und
dargestellt. Zudem erfolgt ein Vergleich der Usability der TU Braunschweig Webseite mit der
Usability der Institutsseite für Psychologie anhand der für beide Seiten erhobenen
Schlagwörter Klausurtermine, Vorlesungsverzeichnis und Modulhandbuch. Um die folgenden
Ergebnisse besser einordnen zu können, zeigt Tabelle 6 zunächst je eine Musterlösung für die
einzelnen Aufgaben und Abbildung 3 die Startseite der TU Braunschweig Webseite.
4 Ergebnisse S. 31
Tabelle 6: Musterlösungen für die sieben Aufgaben auf der TU Braunschweig Webseite
1. 2. 3. 4. 5. 6.
Semester-termine Studierende Semester-
termine
Raum Lagepläne Campuskarte BV 55.2
Person A zentrale Einrichtungen ZSB Kontakt Ansprech-
personen
Person B Institute Germanistik Personen auf einen Blick Behr
VLVZ Lehr-veranstaltungen
Veran-staltungen VLVZ MB Bachelor
Klausur-termine Fakultäten MB Aktuelles
und Termine Prüfungs-termine Bachelor
MHB Fakultäten MB Studierende Bachelor-studiengänge MB MHB
Anmerkungen. Es werden folgende Abkürzungen verwendet: ZSB = Zentrale Studienberatung; VLVZ = Vorlesungsverzeichnis; MB = Maschinenbau; MHB = Modulhandbuch
Abbildung 3: Startseite der TU Braunschweig Webseite (https://www.tu-braunschweig.de/)
4.1.1 Effektivität
Die Effektivität, also das Maß, das angibt, ob ein Nutzer eine Aufgabe geschafft hat oder
nicht, ist für die sieben Aufgaben sehr unterschiedlich. Während die Aufgabe
Semestertermine nur von zwei Personen (6.7%) nicht innerhalb der drei-Minuten-Frist
geschafft wurde, musste die Aufgabe Vorlesungsverzeichnis bei über der Hälfte der
Probanden (56.7%) nach drei Minuten abgebrochen werden. Wie in Abbildung 4 erkennbar,
liegt die Quote der Timeouts bei den anderen Aufgaben zwischen 20 % und 40 %.
4 Ergebnisse S. 32
Abbildung 4: Mittlere Anzahl der Timeouts [%] für die sieben Schlagwörter der TU Braunschweig Webseite
Die Effektivtät für die Aufgabe Semestertermine ist somit sehr gut. Die der Aufgaben
Person B, Raum, Klausurtermine und Person A ist nur mit Einschränkungen gut.
Problematisch ist die Effektivität für die Schlagwörter Modulhandbuch und im Besonderen
für die Aufgabe Vorlesungsverzeichnis.
4.1.2 Effizienz
Auch die Effizienz – also der Aufwand und die Ressourcen, die zur Erledigung der
Aufgaben benötigt wurden – ist für die sieben Aufgaben sehr unterschiedlich und zeigt eine
ähnliche Tendenz wie die Effektivität. So erledigten die Probanden die Aufgabe
Semestertermine durchschnittlich in knapp einer Minute (M = 59.0 Sek.; SD = 52.26 Sek.).
Das Vorlesungsverzeichnis für Bachelorstudierende im Fach Maschinenbau fanden die
Probanden hingegen im Durchschnitt erst nach über 2 ½ Minuten (M = 154.4 Sek.;
SD = 40.82 Sek.). Am zweitschnellsten fanden die Probanden im Durchschnitt Prof. Dr. Behr
(M = 78.43; SD = 60.31). Wie in Abbildung 5 zu erkennen, liegen die Mittelwerte der
Ausführungszeiten für die Schlagwörter Person A, Modulhandbuch, Raum und
Klausurtermine relativ nah beieinander bei jeweils knapp unter zwei Minuten. Die exakten
Mittelwerte und Standardabweichungen für die Ausführungszeiten können in Anhang D 2
nachgeschlagen werden.2
2 Die Ausführungszeit für Probanden, die die Aufgaben nicht innerhalb der drei-Minuten-Frist erledigen
konnten, beträgt dabei per Definition 181 Sekunden.
6,720,0 20,0 26,7 26,7
40,056,7
020406080
100
Tim
eout
s [%
]
Schlagwort
Timeouts
4 Ergebnisse S. 33
Abbildung 5: Mittlere Ausführungszeiten (Balken) und Standardabweichung (Whiskers) für die sieben
Schlagwörter der TU Braunschweig Webseite
Einen zweiten Hinweis auf die Effizienz der einzelnen Aufgaben gibt die Anzahl der
Klicks, die die Probanden jeweils für die Erledigung der Aufgaben benötigt haben. Da aber
nicht alle Schlagwörter mit der gleichen Anzahl an Klicks erreicht werden können (Soll-
Wert), muss die Differenz zwischen den tatsächlich benötigt Klicks (Ist-Wert) und dem Soll-
Wert gebildet werden. Erst so sind die durchschnittlichen Klicks für die jeweiligen Aufgaben
miteinander vergleichbar. Tabelle 7 zeigt die Soll-Werte für die jeweiligen Aufgaben, sowie
den Mittelwert und die Standardabweichung für den Ist-Wert und für den Ist-Soll-Wert.
Tabelle 7: Mittelwerte und Standardabweichungen für die benötigten Klicks je Aufgabe (dargestellt sind der Soll-Wert, der Ist-Wert und die Ist-Soll-Differenz).
Semester-termine
Person A
Person B
Modul-handbuch Raum Klausur-
termine Vorlesungs-verzeichnis
Anzahl Klicks Soll
2 4 4 6 3 5 5
M (SD) Anzahl Klicks Ist
6.17 (5.50)
8.14 (3.83)
8.48 (4.87)
10.93 (4.70)
11.07 (6.20)
15.72 (7.82)
20.48 (6.33)
M (SD) Anzahl Klicks Ist-Soll
4.17 (5.50)
4.14 (3.83)
4,48 (4.87)
4.93 (4.70)
8.07 (6.20)
10.72 (7.82)
15.48 (6.33)
Betrachtet man die Ist-Soll-Differenz für die Anzahl der benötigten Klicks, erkennt man
drei unterschiedliche Ergebnisklassen. So haben die Probanden für die vier Schlagwörter
Semestertermine, Person A, Person B und Modulhandbuch nur vier bis fünf Klicks mehr
gebraucht als eigentlich notwendig. Für die beiden Schlagwörter Raum und Klausurtermine
haben die Probanden dann schon durchschnittlich acht bis elf Klicks mehr benötigt, um zum
0306090
120150180
Mitt
elw
ert [
Sek]
Schlagwort
Ausführungszeiten
4 Ergebnisse S. 34
Ziel zu gelangen. Äquivalent zu den bereits beschriebenen Ergebnissen, gibt es auch hier
wieder ein sehr eindeutiges Ergebnis für das Schlagwort Vorlesungsverzeichnis, wo die
Probanden durchschnittlich 15 Klicks mehr benötigten, als eigentlich notwendig, um zum Ziel
zu gelangen.
Vergleicht man mit diesen Ergebnissen der Klicks, die Ergebnisse der
Ausführungszeichen, so erkennt man die gleiche Tendenz für die jeweiligen Schlagwörter.
Dies kann vor allem dadurch begründet werden, dass die Ausführungszeiten der einzelnen
Schlagwörter mit den jeweiligen Klickhäufigkeiten korrelieren. So ergibt sich bei einer
bivariaten Korrelation für alle sieben Korrelationen ein hoher positiver und signifikanter
Zusammenhang (s. Tab. 8).
Tabelle 8: Korrelation nach Pearson
r p Semestertermine .658 .000 Person A .907 .000 Person B .961 .000 Modulhandbuch .980 .000 Raum .888 .000 Klausurtermine .927 .000 Vorlesungsverzeichnis .935 .000 Anmerkungen. r = Korrelation, p = zweiseitige Signifikanz
Die Effizienz kann demnach äquivalent zu den Klickhäufigkeiten in drei Ergebnisklassen
eingeteilt werden. So ist die Effizienz für die vier Schlagwörter Semestertermine, Person A,
Person B und Modulhandbuch gut, die für Raum und Klausurtermine nur mit
Einschränkungen gut und die für das Schlagwort Vorlesungsverzeichnis mangelhaft. Auffällig
ist, dass die Effektivität und die Effizienz der einzelnen Schlagwörter nicht davon abhängen,
mit wie vielen Klicks minimal (Soll-Wert) die Schlagwörter gefunden werden können. So hat
beispielsweise das Schlagwort Raum, das mit drei Klicks gefunden werden kann, die
drittschlechtesten Werte bezüglich der Ausführungszeiten und der Ist-Soll-Klicks.
4.1.3 Zufriedenheit
Die Zufriedenheit wurde nicht für jedes einzelne Schlagwort erhoben, sondern lediglich
global für alle Aufgaben am Ende der Testphase. Abbildung 6 zeigt die Mittelwerte für die
jeweiligen Items, wobei 1 für ich stimme voll zu und 6 für ich stimme überhaupt nicht zu steht.
Die Items 3), 5) und 6) haben eine andere Richtung als die anderen Items und mussten
demnach invertiert werden. Aus diesem Grund passt die Skalierung für diese Items nicht und
muss genau entgegengesetzt gelesen werden.
4 Ergebnisse S. 35
Abbildung 6: Mittelwerte für die einzelnen Items des Zufriedenheitsfragebogens (1=Ich stimme voll zu; 6=Ich
stimme überhaupt nicht zu)
Insgesamt liegt die Zufriedenheit bei fast allen Items zwischen 4 und 5. Allein das Item
Die Nutzung der Seite ist leicht erlernbar wurde durchschnittlich mit dem Wert M = 3.87
(SD = 1.25) bewertet. Aber auch dieser Wert liegt näher an der 6 (ich stimme überhaupt nicht
zu) als an der 1 (ich stimme voll zu). Bildet man einen Skalenwert für den
Zufriedenheitsfragebogen, so liegt dieser bei M = 4.32 (SD = .87) Die Zufriedenheit der
Probanden mit der TU Braunschweig Webseite ist demnach insgesamt eher gering.
4.1.3 Qualitative Beschreibung der Usability-Probleme
Um Verbesserungsvorschläge für die Gestaltung der TU Braunschweig Webseite
generieren zu können, ist es notwendig, sich die bei der Testung aufgetretenen Probleme
genauer anzugucken. Dazu wurden die Videos aller Probanden qualitativ analysiert. Da ein
Video aus technischen Problemen nicht ausgewertet werden konnte, ist für sechs der sieben
Schlagwörter N = 29. Für das Schlagwort Person A ist N = 28, da der Screen Recorder bei
einer VPn zu spät gestartet wurde. Im Folgenden werden die aufgetretenen Probleme
nacheinander für die einzelnen Schlagwörter dargestellt.
Obwohl das Schlagwort Semestertermine bei den Dimensionen Effektivität und Effizienz
sehr gut abgeschnitten hat, hatten 14 der 29 Probanden (kleinere) Probleme bei der Suche. Für
zwölf VPn war beispielsweise zu Beginn der Suche nicht klar, unter welcher Oberkategorie
sie den Beginn des Sommersemesters 2015 suchen sollten. So klickten fünf Probanden zu
Beginn die Oberkategorie Studieninteressierte, je drei Probanden die Oberkategorien
Lehrveranstaltungen und Fakultäten und zwei Probanden die Oberkategorie Daten & Fakten.
Letztere Oberkategorie wurde zudem von fünf weiteren Probanden während der Suche
123456
1) Es war angenehm, die Webseite zu benutzen
2) Die Nutzung der Webseite hat Spaß gemacht
3) Es war mühsam, die Webseite zu benutzen
4) Die Navigation auf der Webseite war intuitiv
5)Die Nutzung der Webseite war frustrierend
6) Der Aufbau der Webseite ist unnötig komplex
7) Der Aufbau der Webseite ist selbsterklärend
8)Die Nutzung der Webseite ist leicht erlernbar
9) Ich bin insgesamt zufrieden mit der Webseite
Zufriedenheit
4 Ergebnisse S. 36
angeklickt. Insgesamt hatten die Probanden bei der Suche dieses Schlagwortes aber am
wenigsten Probleme.
Auch bei dem Schlagwort Person A, hatten viele Probanden keine Probleme bei der
Suche. So gelangten insgesamt 14 der 28 Probanden auf direktem Weg und ohne
Schwierigkeiten zu den Kontaktdaten von Stefan Kleefeldt, die nicht nur über die
Musterlösung (über zentrale Einrichtungen) gefunden werden können, sondern auch über die
Oberkategorien Studieninteressierte und Studien-Service-Center. Diese Oberkategorien
wurden auch von fast allen Probanden zu Beginn der Suche gewählt. So klickten insgesamt 15
Probanden als erstes auf die Oberkategorie Zentrale Einrichtungen, sieben Probanden auf die
Oberkategorie Studieninteressierte und vier Probanden auf die Oberkategorie Studien-
Service-Center. Lediglich zwei Probanden hatten Probleme, die richtige Oberkategorie zu
finden und suchten Person A zunächst unter den Kategorien Studierende bzw. Verwaltung.
Das Problem lag bei diesem Schlagwort also nicht in der Findung der richtigen Oberkategorie
auf der Startseite, sondern vielmehr auf der Ebene darunter. So haben beispielsweise sechs
Probanden den Link zur Zentralen Studienberatung unter der Oberkategorie
Studieninteressierte (Kontakt) übersehen oder erst sehr spät entdeckt (s. Abb. 7). Ein
ähnliches Problem trat bei einigen Probanden auf, die im Laufe der Suche die Oberkategorie
Studien-Service-Center wählten. Dort übersahen insgesamt sieben Probanden unter der
Kategorie Service und Beratung den Link zur Zentralen Studienberatung in der Mitte (s. Abb.
8).
Abbildung 7: Screenshot (Ausschnitt) der TU Braunschweig Webseite für die Suche des Schlagwortes Person A. Die Seite ist über die Klickkombination [Studieninteressierte Kontakt] erreichbar. Die grüne Ellipse markiert den korrekten Weg. Die roten Ellipsen den Weg, den die Probanden stattdessen häufig gewählt haben
Abbildung 8: Screenshot (Ausschnitt) der TU Braunschweig Webseite für die Suche des Schlagwortes Person A: Die Seite ist über die Klickkombination [Studienservice-Center Service und Beratung] erreichbar. Die grüne Ellipse markiert den korrekten Weg. Die roten Ellipsen den Weg, den die Probanden stattdessen häufig gewählt haben
4 Ergebnisse S. 37
Ein weiteres Schlagwort, bei dem viele Probanden direkt die Lösung gefunden haben, ist
Person B. Hier fanden ganze 18 der 29 Probanden die Kontaktdaten von Prof. Dr. Behr auf
nahezu direktem Weg. Auch das Finden der richtigen Oberkategorie war hier – wie bei Person
A – für die Mehrheit der Probanden kein Problem. So suchten zwölf VPn Herrn Prof. Dr.
Behr unter der Oberkategorie Institute, zehn unter der Oberkategorie Fakultäten und sechs
Personen unter der Oberkategorie Studienangebot. Über alle drei Oberkategorien ist es
möglich, die Kontaktdaten von Herrn Prof. Dr. Behr zu finden. Nur ein Proband, hatte
Schwierigkeiten, die richtige Oberkategorie zu finden und suchte unter den Oberkategorien
Lehrveranstaltungen und Studierende nach Herrn Prof. Dr. Behr. Die zwölf Probanden, die
das Schlagwort unter Institute suchten, hatten keinerlei Schwierigkeiten bei der Suche.
Begannen die Probanden hingegen ihre Suche unter den Oberkategorien Fakultäten oder
Studienangebot, so kam es häufig zu Problemen. So wussten drei der sechs Probanden, die die
Oberkategorie Studienangebot wählten, nicht, wo sie auf der Informationsseite für
Germanistik suchen sollten und klickten beispielsweise Links wie Ansprechpersonen, 2-
Fächer-Bachelor und Kombinationen an. Abbildung 9 zeigt den entsprechenden Screenshot.
Abbildung 9: Screenshot (Ausschnitt) der TU Braunschweig Webseite für die Suche des Schlagwortes Person B. Die Seite ist über die Klickkombination [Studienangebot G Germanistik] erreichbar. Die grüne Ellipse markiert den korrekten Weg. Die roten Ellipsen den Weg, den die Probanden stattdessen häufig gewählt haben. Aus Platzgründen wurde ein Teil des Screenshots entfernt (schwarze Querstriche)
Der richtige Link (Fakultät für Geistes- und Erziehungswissenschaften) wurde nur von
zwei Probanden direkt geklickt. Befanden sich die Probanden auf der Fakultätsseite für
Geistes- und Erziehungswissenschaften so traten auch hier wieder Schwierigkeiten auf, die
passende Kategorie zu finden. So hatten insgesamt fünf Probanden Schwierigkeiten, die
richtige Kategorie auf der Fakultätsseite für Geistes- und Erziehungswissenschaften zu finden.
4 Ergebnisse S. 38
(s. Abb. 10). Die richtige Kategorie (Institute und Forschung) wurde von einigen Probanden
erst später oder gar nicht geklickt.
Abbildung 10: Screenshot (Ausschnitt) der TU Braunschweig Webseite für die Suche des Schlagwortes Person B. Die Seite ist über die Klickkombinationen [Studienangebot G Germanistik Fakultät für Geistes- und Erziehungswissenschaften] oder über [Fakultäten Geistes und Erziehungswissenschaften] erreichbar. Die grüne Ellipse markiert den korrekten Weg. Die roten Ellipsen den Weg, den die Probanden stattdessen häufig gewählt haben.
Im Vergleich zu den bisher erläuterten Schlagwörtern Semestertermine, Person A und
Person B, traten bei dem Schlagwort Raum bei deutlich mehr Probanden Probleme auf. So
hatten lediglich fünf der 29 Probanden keinerlei Probleme bei der Suche. Die größte
Schwierigkeit war hier, die passende Oberkategorie zu finden. So wählten beispielsweise
sieben Probanden als erstes die Oberkategorie Zentrale Einrichtungen, die nicht zielführend
ist. Elf der 29 Probanden klickten insgesamt sogar mindestens drei verschiedene
Oberkategorien an, bevor sie zum Ziel gelangen oder die Aufgabe abgebrochen werden
musste. Am häufigsten insgesamt wurden die Oberkategorien Lagepläne (22 VPn), zentrale
Einrichtungen (12 VPn), Lehrveranstaltungen (6 VPn), Studierende (6 VPn), Verwaltung (5
VPn) und Daten und Fakten (4 VPn) angeklickt. Obwohl insgesamt 22 Probanden die
Oberkategorie Lagepläne während der Suche geklickt haben und sogar 17 Probanden davon
diese Kategorie als erste Oberkategorie gewählt haben, führte die Suche über diesen Weg nur
in vier Fällen direkt zum Ziel. Die größte Schwierigkeit lag darin, auf der Seite die passende
Kategorie zu finden. So klickten zehn Probanden auf der Seite Lagepläne zunächst die
Campuspläne in der Mitte der Seite an (s. Abb. 11). Die Campuskarte am rechten
Bildschirmrand, die direkt zum Ziel führt, wurde von diesen Probanden erst sehr spät
entdeckt.
4 Ergebnisse S. 39
Abbildung 10: Screenshot (Ausschnitt) der TU Braunschweig Webseite für die Suche des Schlagwortes Raum. Die Seite ist über den Klick auf die Oberkategorie [Lagepläne] erreichbar. Die grüne Ellipse markiert den korrekten Weg. Die roten Ellipsen den Weg, den die Probanden stattdessen häufig gewählt haben.
Obwohl die drei Schlagwörter Modulhandbuch, Klausurtermine und
Vorlesungsverzeichnis allesamt auf der Fakultätsseite für Maschinenbau zu finden sind,
hatten die Probanden bei den drei Aufgaben unterschiedlich viele und unterschiedlich starke
Probleme. So haben insgesamt 14 der 29 VPn das Schlagwort Modulhandbuch über direktem
Weg und ohne Probleme gefunden. Bei den Klausurterminen und dem Vorlesungsverzeichnis
haben es jeweils nur fünf Probanden auf direktem Weg geschafft. Damit die im Folgenden
erläuterten Probleme besser eingeordnet werden können, zeigt Tabelle 9 noch einmal die
Musterlösungen für die drei Schlagwörter. Da das Vorlesungsverzeichnis über zwei Wege
direkt gefunden werden kann, werden hier beide angegeben.
Tabelle 9: Musterlösungen für die Schlagwörter Vorlesungsverzeichnis, Klausurtermine und Modulhandbuch
1. 2. 3. 4. 5. 6.
VLVZ Lehrveran-staltungen
Veran-staltungen VLVZ MB Bachelor
Fakultäten MB Studierende VLVZ MB Bachelor Klausur-termine Fakultäten MB Aktuelles und
Termine Prüfungs-termine Bachelor
MHB Fakultäten MB Studierende Bachelor-studiengänge MB MHB
Anmerkungen. Es werden folgende Abkürzungen verwendet: VLVZ = Vorlesungsverzeichnis; MB = Maschinenbau; MHB = Modulhandbuch
Auf der Startseite der TU Braunschweig Webseite hatten die meisten Probanden keine
Schwierigkeiten mit der Findung der richtigen Oberkategorien. So klickten die VPn bei allen
drei Aufgaben in den meisten Fällen die richtigen Oberkategorien Fakultäten, Institute oder
Studienangebot an. Allerdings wurden die nicht zielführenden Oberkategorien Studierende,
Studium und Studieninteressierte auch von einigen VPn zu Beginn der Suche angeklickt (s.
Anhang D 2). Auffälliger ist jedoch, dass die Probanden bei allen drei Aufgaben Probleme
hatten, die passende Kategorie auf der Fakultätsseite für Maschinenbau zu finden. Wie in
4 Ergebnisse S. 40
Tabelle 10 zu erkennen, wählten die Probanden im Laufe der Suche bei allen drei Aufgaben
auf der Fakultätsseite für Maschinenbau am häufigsten die Kategorie Studierende. Weitere
häufig geklickte Kategorien auf der Fakultätsseite waren die Kategorien Aktuelles und
Termine, Studieninteressierte und Downloads.
Tabelle 10: Dargestellt werden die absoluten Häufigkeiten der geklickten Kategorien auf der Fakultätsseite für Maschinenbau für die jeweiligen Schlagwörter
Vorlesungsverzeichnis Klausurtermine Modulhandbuch Studierende 22 22 24 Aktuelles und Termine 7 16 5 Studieninteressierte 5 3 6 Downloads 3 2 7 Anmerkungen. grün: Schlagwort kann über diese Kategorie gefunden werden gelb: Schlagwort kann über diese Kategorie nur indirekt gefunden werden rot: Schlagwort kann über diese Kategorie nicht gefunden werden
Obwohl insgesamt 22 Probanden die Kategorie Studierende bei der Suche des
Vorlesungsverzeichnisses wählten, klickten nur insgesamt vier Probanden auf dieser Seite den
Link zum Vorlesungsverzeichnis (s. Abb. 11).
Abbildung11: Screenshot (Ausschnitt) der TU Braunschweig Webseite für die Suche des Schlagwortes Vorlesungsverzeichnis. Die Seite ist über die Klickkombination [Fakultäten Maschinenbau Studierende] erreichbar. Die grüne Ellipse markiert den korrekten Weg. Die roten Ellipsen den Weg, den die Probanden stattdessen häufig gewählt haben. Aus Platzgründen wurde ein Teil des Screenshots entfernt (schwarze Querstriche)
So überscrollten die Probanden in einigen Fällen den Link oder scrollten erst gar nicht
weit genug runter, sondern klickten sich direkt durch andere Kategorien weiter. Wie
beispielsweise insgesamt 15 VPn, die das Vorlesungsverzeichnis auf der Seite für
4 Ergebnisse S. 41
Bachelorstudiengänge Maschinenbau suchten. Gleiches gilt für die Klausurtermine. Auch hier
haben insgesamt 16 Probanden die Klausurtermine auf der Seite für Bachelorstudiengänge
Maschinenbau gesucht (s. Abb. 12). Auf dieser Seite ist aber lediglich das Modulhandbuch
direkt zu finden. Die beiden Schlagwörter Vorlesungsverzeichnis und Klausurtermine sind
hier nur indirekt zu finden. So gibt es auf dieser Seite am rechten Bildschirmrand einen so
genannten Index A-Z. Dieser wird auch auf anderen Seiten der Fakultätsseite für
Maschinenbau am rechten Bildschirmrand angezeigt. Klappt man diesen Index auf, kann man
zu den Prüfungsterminen und dem Vorlesungsverzeichnis gelangen (s. Abb. 12). Der Index
A-Z wurde allerdings nur von fünf (Vorlesungsverzeichnis) bzw. drei Probanden
(Klausurtermine) bei der Suche angeklickt. Ähnliches gilt auch für das Modulhandbuch, das
sich wie der Index A-Z am rechten Bildschirmrand befindet. So befanden sich insgesamt vier
Probanden auf der richtigen Seite, sahen bzw. klickten den richtigen Link zum
Modulhandbuch aber nicht an.
Abbildung 12: links: Screenshot (Ausschnitt) der TU Braunschweig Webseite für die Suche der Schlagwörter Vorlesungsverzeichnis, Klausurtermine und Modulhandbuch. Die Seite ist über die Klickkombination [Fakultäten Maschinenbau Studierende BachelorstudiengängeMaschinebau] erreichbar. Rechts: Aufgeklappter Index A-Z. Die grünen Ellipsen markieren den korrekten Weg für die Schlagwörter Vorlesungsverzeichnis und Klausurtermine. Die blaue Ellipse markiert den korrekten Weg für das Schlagwort Modulhandbuch. Aus Platzgründen wurde ein Teil des Screenshots entfernt (schwarze Querstriche).
Weitere Schwierigkeiten gab es vor allem bei dem Schlagwort Vorlesungsverzeichnis.
Hier hatten insgesamt acht Probanden den Link zum Vorlesungsverzeichnis zwar relativ
schnell gefunden, aber das QIS-Portal (s. Abb. 13), wo das Vorlesungsverzeichnis zu finden
ist, direkt wieder geschlossen. Offenbar war für diese Probanden nicht klar, dass sie auf dem
richtigen Weg sind. Zudem haben nur zwei Personen den Weg zum QIS-Portal über den
einfachsten und direkten Weg (über die Oberkategorie Lehrveranstaltungen) gewählt.
4 Ergebnisse S. 42
Abbildung 13: Screenshot (Ausschnitt) der TU Braunschweig Webseite für die Suche des Schlagwortes Vorlesungsverzeichnis. Die Seite ist über die Klickkombinationen [Fakultäten Maschinenbau Studierende Vorlesungsverzeichnis] oder über die Oberkategorie [Lehrveranstaltungen] erreichbar. Die grüne Ellipse markiert den korrekten Weg.
Vergleicht man die drei Aufgaben Klausurtermine, Vorlesungsverzeichnis und
Modulhandbuch auf der TU Braunschweig Webseite jeweils mit den entsprechenden
Aufgaben auf der Institutsseite für Psychologie, wird klar, dass die Effektivität und Effizienz
für diese drei Aufgaben auf der Institutsseite für Psychologie wesentlich besser ist. Wie in
Abbildung 14 zu sehen, gab es auf der Institutsseite für Psychologie bei den drei Aufgaben
wesentlich weniger Timeouts. Auch die Anzahl der benötigten Klicks (Ist-Soll-Differenz) und
die durchschnittlich benötigten Ausführungszeiten sind für die Aufgaben auf der Institutsseite
geringer (s. Abb. 15 und Abb. 16). Die exakten Werte sind in Anhang D 2 zu finden.
Der gleiche Trend ergibt sich bei der Analyse der Skalenwerte der beiden
Zufriedenheitsfragebogen. So sind die Probanden insgesamt zufriedener mit der Institutsseite
für Psychologie (M = 3.11; SD = .85; TU Braunschweig Webseite: M = 4.32; SD = .87).
Berechnet man einen T-Test für gepaarte Stichproben, so erkennt man, dass dieser
Unterschied sogar hoch signifikant ist (T29 = 7.75; p = .000).
Abbildung14: Timeouts [%] für die Schlagwörter Modulhandbuch, Klausurtermine und Vorlesungsverzeichnis.
0,020,040,060,080,0
100,0
Tim
eout
s [in
%]
Schlagwort
Timeouts
TU Braunschweig Webseite
Institutsseite für Psychologie
4 Ergebnisse S. 43
Abbildung 15: Ausführungszeiten (Effizienz) Schlagwörter Modulhandbuch, Klausurtermine und Vorlesungsverzeichnis.
Abbildung 16: Anzahl der Ist-Soll-Klicks für die Schlagwörter Modulhandbuch, Klausurtermine und Vorlesungsverzeichnis.
4.2 Card Sorting Aufgabe
Zur Überprüfung der Ergebnisse wurden die Daten der Online-Befragung zunächst in das
Programm Microsoft Office Excel 2007 exportiert. Um sinnvolle Ergebnisse erzielen zu
können, war es in einem nächsten Schritt notwendig, aus den genannten Begriffen Kategorien
zu bilden, indem ähnliche Begriffe zusammengefasst wurden. Trotz des qualitativen
Charakters der Card Sorting Aufgabe war es für jede der sieben Aufgaben der TU
Braunschweig Webseite möglich, sechs bis acht eindeutige Kategorien zu bilden. Diese
werden im Folgenden für die sieben Aufgaben der TU Braunschweig Webseite dargestellt.
4.2.1 Ergebnisse für die einzelnen Schlagwörter
Das eindeutigste Ergebnis gibt es für das Schlagwort Person A, wo die Probanden die
Aufgabe hatten, eine passende Oberkategorie für die Kontaktadresse von Stefan Kleefeldt zu
finden, der als Studienberater bei der Zentralen Studienberatung arbeitet. Dort gaben 25 der
69 Probanden an, dieses Schlagwort unter der Oberkategorie Studienberatung zu suchen.
Weitere neun Personen würden Herrn Kleefeldt unter der Oberkategorie zentrale
Studienberatung suchen. Insgesamt wurden diese und weitere ähnliche Begriffe (z.B.
Studienberater) zu der Kategorie Studienberatung zusammengefasst, unter die insgesamt 37
Nennungen fallen. Wie Abbildung 17 zeigt, wurden die Begriffe der Kategorien Kontakt und
Mitarbeiter mit zwölf bzw. sieben Nennungen am zweit- und dritthäufigsten genannt. Die
Aufgaben, wie sie den Probanden in der Online-Umfrage gestellt wurden, sind jeweils in
Klammern in den Abbildungstiteln angegeben. Detailierte Ausführungen zu den einzelnen
0306090
120150
Mitt
elw
ert
Schlagwort
Ausführungszeiten
TU Braunschweig WebseiteInstitutsseite für Psychologie 0
4
8
12
16
Mitt
elw
ert
Schlagwort
Anzahl der Klick (Ist-Soll)
TU Braunschweig WebseiteInstitutsseite für Psychologie
4 Ergebnisse S. 44
Nennungen und den daraus gebildeten Kategorien sind in Anhang D 4 für alle sieben
Schlagwörter zu finden.
Ein ähnlich eindeutiges Ergebnis ist für das Schlagwort Raum vorfindbar. Insgesamt
konnten für dieses Schlagwort sieben Kategorien gebildet werden, wobei die Kategorie
Raumplan mit 32 Nennungen die mit Abstand am häufigsten genannte Kategorie ist. Wie in
Abbildung 18 erkennbar, ist die Kategorie Lageplan (13 Nennungen), die am zweithäufigsten
genannte Kategorie.
Abbildung 17: Kategorien und Anzahl der Nennungen für das Schlagwort Person A (Kontaktdaten von Stefan Kleefeldt (Mitarbeiter der Zentralen Studienberatung))
Abbildung 18: Kategorien und Anzahl der Nennungen für das Schlagwort Raum (Adresse des Raumes BV 55.2)
Etwas weniger eindeutige Ergebnisse gibt es für die Schlagwörter Semestertermine und
Modulhandbuch. Bei dem Schlagwort Semestertermine entschieden sich zwölf der 69
Probanden für den Begriff Semestertermine. Ähnliche Begriffe, wie Semesterbeginn,
Semesterdaten, Studienbeginn oder Studienzeiten wurden zusammen mit dem Begriff
Semestertermine in die gleichnamige Kategorie zusammengefasst. Weitere Kategorien mit
zwölf bzw. zehn Nennungen sind die Kategorien Sommersemester 2015 und Termine.
Die Aufgabe bei dem Schlagwort Modulhandbuch war es, die passende Oberkategorie
für das Modulhandbuch für Bachelorstudierende im Fach Maschinenbau zu finden. Hier
entschied sich die Mehrheit (23 Nennungen) für Begriffe der Kategorie Fachbereich
Maschinenbau (FB Maschinenbau). Darunter fallen beispielsweise Nennungen wie Fach
Maschinenbau, Bachelor Maschinenbau und Studiengang Maschinenbau. Abbildungen 19
und 20 zeigen weitere Kategorien für die beiden Schlagwörter.
37
127
3 3 2 5
0
10
20
30
40
Anz
ahl d
er N
ennu
ngen
Oberkategorie
Person A32
138
3 2 2 27
0
10
20
30
40
Anz
ahl d
er N
ennu
ngen
Oberkategorie
Raum
4 Ergebnisse S. 45
Abbildung 19: Kategorien und Anzahl der Nennungen für das Schlagwort Semestertermine (Beginn des Sommersemesters 2015)
Abbildung 20: Kategorien und Anzahl der Nennungen für das Schlagwort Modulhandbuch (Modulhandbuch für Bachelorstudierende im Fach Maschinenbau)
Bei dem Schlagwort Vorlesungsverzeichnis haben sich bei der Analyse der Daten zwei
von den Probanden favorisierte Kategorien abgezeichnet. So fallen 22 Einträge in die
Kategorie Vorlesungsverzeichnis und 20 in die Kategorie Fachbereich Maschinenbau.
Dahinter folgt mit sieben Einträgen die Kategorie Studiengänge. Des Weiteren gibt es vier
weitere Kategorien mit zwei bis fünf Nennungen (s. Abb. 21).
Die Kategorie Fachbereich Maschinenbau ergab sich auch bei der Datenanalyse des
Schlagwortes Klausurtermine, wie in Abbildung 22 erkennbar, an dritter Stelle nach den
Kategorien Klausurtermine (26 Nennungen) und Termine (17 Nennungen).
Abbildung 21: Kategorien und Anzahl der Nennungen für das Schlagwort Vorlesungsverzeichnis (Vorlesungsverzeichnis für Studierende des Faches Maschinenbau)
Abbildung 22: Kategorien und Anzahl der Nennungen für das Schlagwort Klausurtermine (Klausurtermine für Bachelorstudierende des Faches Maschinenbau)
25
12 105 4 3 2
8
0
10
20
30
40A
nzah
l der
Nen
nung
en
Oberkategorie
Semestertermine
23
12 94 3 3 3 2
10
0
10
20
30
40
Anz
ahl d
er N
ennu
ngen
Oberkategorie
Modulhandbuch
22 20
7 5 4 3 26
0
10
20
30
40
Anz
ahl d
er N
ennu
ngen
Oberkategorie
Vorlesungsverzeichnis
26
1713
4 3 2 4
0
10
20
30
40
Anz
ahl d
er N
ennu
ngen
Oberkategorie
Klausurtermine
4 Ergebnisse S. 46
Das einzige Schlagwort, bei dem es kein eindeutiges bzw. keine eindeutigen Ergebnisse
gibt, ist Person B. Hier bestand die Aufgabe der Probanden darin, sich eine passende
Oberkategorie für die Kontaktdaten von Herrn Prof. Dr. Hans-Joachim Behr zu überlegen, der
Professor der Germanistik ist. Die Kategorie mit den meisten Nennungen (16) ist Kontakt,
gefolgt von der Kategorie Fachbereich Germanistik (FB Germanistik; 14 Nennungen) und der
Kategorie Dozenten/Lehrpersonal (12 Nennungen). Aber selbst die Kategorien an vierter,
fünfter und sechster Stelle folgen, wie in Abbildung 23 erkennbar, dicht dahinter.
Abbildung 23: Kategorien und Anzahl der Nennungen für das Schlagwort Person B (Kontaktdaten von Prof. Dr. Hans-Joachim Behr (Professor der Germanistik))
Insgesamt gilt für alle sieben Schlagwörter, dass keine der am häufigsten genannten
Kategorien den aktuell richtigen Oberkategorien auf der Startseite der TU Braunschweig
Webseite entsprechen. Allerdings ähneln die von den Probanden vorgeschlagenen Namen für
Oberkategorien in einigen Fällen den richtigen Oberkategorien. So findet man das
Modulhandbuch, das Vorlesungsverzeichnis und die Klausurtermine für Bachelorstudierende
im Fach Maschinenbau auf der TU Braunschweig Webseite unter der Oberkategorie
Fakultäten. Bei allen drei Schlagwörtern wurde die Kategorien Fachbereich Maschinebau und
Studiengänge von den Probanden genannt. Beide Kategorien gehen in eine ähnliche Richtung
wie die richtige Oberkategorie Fakultäten. Ähnliches gilt für Person B, die auf der TU
Braunschweig Webseite unter der Oberkategorie Institute gefunden werden kann. Hier ist die
Kategorie Fachbereich Germanistik die von den Probanden am zweithäufigsten genannte
Kategorie. Auch bei dem Schlagwort Person A, wo die Kategorie mit den meisten Nennungen
Studienberatung ist, ist eine Ähnlichkeit mit der korrekten Oberkategorie auf der TU
Braunschweig Webseite (Studien-Service-Center) erkennbar.
16 14 12 106 4 2 5
0
10
20
30
40
Anz
ahl d
er N
ennu
ngen
Oberkategorie
Person B
5 Diskussion S. 47
Allerdings wurde die korrekte Oberkategorie nur bei zwei der sieben Schlagwörter
überhaupt genannt. So gibt es für das Schlagwort Semestertermine fünf Nennungen für die
Kategorie Studium. Bei dem Schlagwort Raum war die korrekte Oberkategorie Lageplan
sogar die am zweithäufigsten genannte Kategorie.
5 Diskussion
Die zentrale Frage dieser Arbeit war, wie gut die Usability der TU Braunschweig
Webseite bezüglich der Effektivität, Effizienz und Zufriedenheit ist. Der Fokus sollte dabei
auf der Navigation und Informationsarchitektur der Webseite liegen. Um dies zu überprüfen,
wurden zwei Hauptuntersuchungen durchgeführt. Einerseits wurde ein Benutzertest mit
Studierenden der TU Braunschweig durchgeführt, um die drei Anforderungen an die
Gebrauchstauglichkeit Effektivität, Effizienz und Zufriedenheit zu messen und um die
Usability-Probleme der TU Braunschweig Webseite qualitativ zu beschreiben. Andererseits
wurde eine Art Cord Sorting Aufgabe mit einer uneingeschränkten Stichprobe durchgeführt,
um die Menüstruktur der Startseite der TU Braunschweig Webseite zu analysieren.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Usability-Probleme nicht global auf die gesamte
Webseite übertragen werden können, sondern nur für die insgesamt sieben betrachteten
Bereiche bzw. Schlagwörter interpretiert werden können. Auffällig ist, dass es in allen sieben
Bereichen Usability-Probleme gibt, die allerdings unterschiedlich stark ausfallen. So sind die
Effektivität und die Effizienz für das Schlagwort Semestertermine insgesamt gut.
Einschränkungen bei der Effektivität und Effizienz gibt es bei den Schlagwörtern Person A,
Person B, Raum und Klausurtermine. Die mit Abstand meisten Usability-Probleme bezüglich
der Effektivität und Effizienz gibt es bei dem Schlagwort Vorlesungsverzeichnis. Bei dem
Schlagwort Modulhandbuch muss zwischen der Effektivität und Effizienz unterschieden
werden. Einerseits ist die Effizienz für dieses Schlagwort vergleichsweise gut, da fast die
Hälfte der Probanden keinerlei Schwierigkeiten bei der Suche hatte. Andererseits ist die
Effektivität mit einer Timeout-Quote von 40% vergleichsweise schlecht. Dies kann vor allem
durch Lerneffekte erklärt werden. Da viele Probanden die Schlagwörter
Vorlesungsverzeichnis und Klausurtermine auf der Seite für Bachelorstudiengänge
Maschinenbau suchten, wo das Modulhandbuch zu finden ist, könnte es zu Lerneffekten
gekommen sein. Demnach ist zu vermuten, dass einige Probanden das Modulhandbuch nur so
schnell gefunden haben, weil sie zuvor schon einmal auf der richtigen Seite waren.
Insgesamt scheint es für die Usability der einzelnen Schlagwörter keine Rolle zu spielen,
mit wie vielen Klicks minimal (Soll-Klicks) diese jeweils zu finden sind. Dies kann vor allem
5 Diskussion S. 48
durch die qualitativ beschriebenen Usability-Probleme erklärt werden. So schneidet das
Schlagwort Raum, das mit drei Klicks erreichbar ist, bezüglich der Effektivität und Effizienz
vergleichsweise schlecht ab, da die Probanden schon zu Beginn der Suche Probleme hatten,
die passende Oberkategorie zu finden. Und auch das Schlagwort Vorlesungsverzeichnis weist
nicht die meisten Probleme auf, weil mehr Klicks für das Finden benötigt werden, sondern
weil für viele Probanden nicht klar war, wo das Vorlesungsverzeichnis zu finden ist, bzw. was
das Vorlesungsverzeichnis überhaupt ist.
Qualitativ betrachtet unterscheiden sich die Usability-Probleme bei den einzelnen
Schlagwörtern sehr. Probleme, die passende Oberkategorie auf der TU Braunschweig
Webseite zu finden, hatten die Probanden vor allem bei den Schlagwörtern Semestertermine
und Raum. Für diese beiden Schlagwörter ist es somit sinnvoll, die Erkenntnisse aus der Card
Sorting Aufgabe heranzuziehen. Eine Möglichkeit wäre beispielsweise, die Kategorie
Raumplan, die bei der Card Sorting Aufgabe für das Schlagwort Raum die meisten
Nennungen hatte, auf der Startseite zu platzieren. Man könnte beispielsweise aus der
Oberkategorie Anreise & Lagepläne, die Oberkategorie Anreise & Raum-/Lagepläne machen
(s. Abb. 24). Sinnvoll wäre dann eine direkte Verlinkung der Oberkategorie Raum mit der
Campuskarte.
Abbildung 24: Verbesserungsvorschlag für die Gestaltung der Startseite der TU Braunschweig Webseite bezüglich des Schlagwortes Raum. Die grün gekennzeichneten Wörter und Pfeile stellen mögliche Neuerungen dar.
Ein anderer Verbesserungsvorschlag, der sich anhand der Ergebnisse ergibt, ist eine
andere Platzierung der Campuskarte. Da insgesamt 9 VPn unter der Oberkategorie Lagepläne
nicht sofort die Campuskarte angeklickt haben, wäre es sinnvoll, diese mehr in den Fokus der
Aufmerksamkeit zu rücken. Da viele Nutzer zunächst die in der Mitte dargestellten
Campuspläne angeklickt haben, könnte man die Campuskarte zusätzlich auch in der Mitte der
Seite platzieren (s. Abb. 25).
+ Raum
5 Diskussion S. 49
Abbildung 25: Verbesserungsvorschlag für die Gestaltung der Seite [Lagepläne]. Die grün gekennzeichneten Wörter und Pfeile stellen mögliche Neuerungen dar.
Im Gegensatz zum Schlagwort Raum, sind die Ergebnisse der Card Sorting Aufgabe für
das Schlagwort Semestertermine nicht sehr gut anwendbar. Obwohl einige Probanden auch
hier Probleme hatten, auf Anhieb die richtige Oberkategorie zu finden, wäre es auf Grund der
hohen Spezifität weniger sinnvoll, die von den Probanden am häufigsten genannte Kategorie
Semestertermine auf die Startseite zu positionieren. Da insgesamt sechs VPn bei dem
Benutzertest die Semestertermine unter der Oberkategorie Studieninteressierte gesucht haben,
wäre es jedoch sinnvoll, auf dieser Seite zusätzlich die Semestertermine einzufügen, entweder
in der linken Leiste oder beispielswiese als Schnellzugriff am rechten Bildschirmrand (s. Abb.
26).
Abbildung 26: Verbesserungsvorschlag für die Gestaltung der Seite [Studieninteressierte]. Die grün gekennzeichneten Wörter und Pfeile stellen mögliche Neuerungen dar.
Auch wenn die Hauptprobleme bei den Schlagwörtern Vorlesungsverzeichnis,
Klausurtermine und Modulhandbuch vor allem auf der Fakultätsseite für Maschinenbau lagen,
gab es bei diesen drei Schlagwörtern auch bei einigen Probanden Probleme auf der Startseite
mit der Findung der passenden Oberkategorie. Da einige Probanden alle drei Schlagwörter
unter der Oberkategorie Studierende suchten, wäre auf dieser Seite eine Verlinkung zu den
Studiengängen bzw. zu den Fakultäten und Instituten sinnvoll (s. Abb. 27).
Raumpläne
Campuskarte
Semestertermine
5 Diskussion S. 50
Abbildung 27: Verbesserungsvorschlag für die Gestaltung der Seite [Studierende]. Die grün gekennzeichneten Wörter und Pfeile stellen mögliche Neuerungen dar.
Unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Card Sorting Aufgabe wäre es zudem
sinnvoll, die Oberkategorie Fakultäten mit dem Begriff Fachbereiche auszutauschen.
Gleiches gilt für die Oberkategorie Lehrveranstaltungen. Da nur zwei Probanden das
Vorlesungsverzeichnis über diese Oberkategorie gefunden haben, sollte die Oberkategorie in
Vorlesungsverzeichnis umbenannt werden oder die Oberkategorie Vorlesungsverzeichnis
eingefügt werden (s. Abb. 28).
Abbildung 28: Verbesserungsvorschlag für die Gestaltung der Startseite der TU Braunschweig Webseite bezüglich der Schlagworte Modulhandbuch, Klausurtermine und Vorlesungsverzeichnis. Die grün gekennzeichneten Wörter und Pfeile stellen mögliche Neuerungen dar.
Größeren Handlungsbedarf gibt es allerdings auf der Fakultätsseite für Maschinenbau,
wo die Probanden große Probleme hatten, die richtige Kategorie für das jeweilige Schlagwort
zu finden. Da die meisten Probanden alle drei Schlagwörter auf der Seite für
Bachelorstudiengänge Maschinenbau suchten, sollten hier nicht nur das Modulhandbuch,
sondern auch die Klausurtermine und das Vorlesungsverzeichnis einfach zu finden sein. Da
der Index A-Z nur von sehr wenigen VPn beachtet und verwendet wurde, wäre es sinnvoll,
diesen deutlicher hervorzuheben. Dazu könnte es schon reichen, ihn grafisch so zu gestalten,
dass die Aufklappfunktion deutlich wird (s. Abb. 29). Um die Konsistenz zu gewährleisten,
sollte dieser Index auf allen Unterseiten der Fakultätsseite an stets derselben Stelle platziert
werden.
„Studiengänge“ oder
„Fakultäten und Institute“
Fachbereiche
+ Vorlesungsverzeichnis
5 Diskussion S. 51
Abbildung 29: Verbesserungsvorschlag für die Gestaltung des Index A-Z auf den Seiten der Fakultät für Maschinenbau.. Die grün gekennzeichneten Wörter und Pfeile stellen mögliche Neuerungen dar.
Da einige Probanden die drei Schlagwörter erfolglos unter der Kategorie Downloads auf
der Fakultätsseite gesucht haben, wäre es zudem sinnvoll, hier alphabetisch alle wichtigen
Dokumente (z.B. Stundenplan, Klausurtermine, usw.) anzuordnen (s. Abb. 30). Bislang
handelt es sich hier um eine leere Seite, auf der keinerlei Informationen zu finden sind.
Abbildung 30: Verbesserungsvorschlag für die Gestaltung der Seite [Downloads] auf der Fakultätsseite für Maschinenbau. Die grün gekennzeichneten Wörter und Pfeile stellen mögliche Neuerungen dar.
Im Gegensatz zu den bisher beschriebenen Schlagwörtern, hatten die Probanden bei den
Schlagwörtern Person A und Person B keine Probleme mit der Findung der richtigen
Oberkategorie auf der Startseite der TU Braunschweig Webseite. Die Ergebnisse der Card
Sorting Aufgabe können aus diesem Grund nicht angewandt werden. Anhand der Ergebnisse
scheinen allerdings folgende Änderungen erforderlich: Da die Probanden bei der Suche von
Person B vor allem unter der Oberkategorie Studienangebot Probleme hatten, das Institut für
Germanistik zu finden, sollte eine direkte Verlinkung zu dem Institut hergestellt werden
(s. Abb. 31).
A B C D […] Z Abmeldung von Prüfungen …. Modulhandbücher Maschinenbau (BSc.) …. Stundenpläne Maschinenbau (BSc.) …..
5 Diskussion S. 52
Abbildung 31: Verbesserungsvorschlag für die Gestaltung der Seite [Studienangebot G Germanistik]. Die grün gekennzeichneten Wörter und Pfeile stellen mögliche Neuerungen dar. Aus Platzgründen wurde ein Teil des Screenshots entfernt (schwarze Querstriche).
Darüber hinaus hatten einige Probanden auch auf der Fakultätsseite für Geistes- und
Erziehungswissenschaften Probleme, das Institut für Germanistik zu finden. Da man meistens
Informationen seines Instituts und nicht seiner Fakultät sucht, wäre es sinnvoll, wie in
Abbildung 32 dargestellt, alle Institute der Fakultät auf einen Blick abzubilden und
entsprechend zu verlinken. Darüber hinaus wäre eine Kategorie hilfreich, die zu allen
wichtigen Personen der Fakultät führt. Diese könnte, ähnlich wie auf der Institutsseite für
Germanistik, „Personen auf einen Blick“ heißen und die Personen alphabetisch aufführen (s.
Abb. 33) Dies scheint für die Nutzer sehr intuitiv zu sein, da sie bei der Suche auf der
Institutsseite für Germanistik keine Schwierigkeiten hatten, Person B unter dieser Kategorie
zu finden.
Abbildung 32: Verbesserungsvorschlag für die Gestaltung der Fakultätsseite für Geistes- und Erziehungswissenschaften. Die grün gekennzeichneten Wörter und Pfeile stellen mögliche Neuerungen dar.
Institut für Germanistik
Institut für Erziehungswissenschaft
Institut für…
Institut für Germanistik
Institut für…
„Personen auf einen Blick“
5 Diskussion S. 53
Abbildung 33: Verbesserungsvorschlag für die Gestaltung der Fakultätsseite für Geistes- und Erziehungswissenschaften. Die Kategorie Personen auf einen Blick, könnte wie auf der hier abgebildeten Institutsseite für Germanistik auch auf der Fakultätsseite für Geistes- und Erziehungswissenschaften eingebaut werden.
Bei Person A ist die Formulierung konkreter Verbesserungsvorschläge hingegen eher
schwierig, da die Probanden hier zum größten Teil Verlinkungen zur Zentralen
Studienberatung übersehen haben. Demnach müssten die Links so gestaltet und platziert
werden, dass sie besser und schneller von den Nutzern gesehen werden.
Obwohl die Probanden bei beiden Personensuchen keine Schwierigkeiten hatten, die
richtige Oberkategorie auf der Startseite zu finden, könnte man dennoch überlegen, eine
entsprechende Kategorie auf der Startseite zu platzieren, um die Suche zu erleichtern. Zwar
gibt es auf der Startseite unter der Kategorie Schnellzugriff eine Personensuche, diese wurde
beim Benutzertest allerdings nur von einem einzigen Probanden genutzt. Da die Probanden
der Vorstudie angaben, am zweithäufigsten nach Personen- und Kontaktadressen zu suchen,
sollte die Personensuche entweder offensichtlicher dargestellt oder offensichtlicher platziert
werden (s. Abb. 34). Wichtig ist dann, dass alle Personen, die an der TU Braunschweig
arbeiten, über diese Suchfunktion zu finden sind.
Abbildung 34: Verbesserungsvorschlag für die Gestaltung der Startseite. Wichtige Kategorien (z.B. Personen) sollten offensichtlicher dargestellt bzw. platziert werden.
Zuletzt fehlt noch eine Erklärung der Usability-Unterschiede zwischen der Fakultätsseite
für Maschinenbau und der Institutsseite für Psychologie. Wie die Namen der Seiten schon
verraten, unterscheiden sich die Seiten vor allem bezüglich ihrer Komplexität. So umfasst
eine Fakultät wesentlich mehr und wesentlich komplexere Informationen als ein Institut. Je
mehr Informationen eine Seite beinhaltet, desto schwieriger ist es, diese Informationen
5 Diskussion S. 54
übersichtlich zu ordnen. Demnach ist es nicht verwunderlich, dass die Probanden bezüglich
der drei Schlagwörter Klausurtermine, Modulhandbuch und Vorlesungsverzeichnis mehr
Probleme auf der Fakultätsseite für Maschinenbau als auf der Institutsseite für Psychologie
hatten. Des Weiteren kann die schlechte Usability der Fakultätsseite für Maschinenbau aber
auch durch die qualitativ beschriebenen Usability-Probleme erklärt werden. Die
unterschiedliche Zufriedenheit mit der Institutsseite für Psychologie und der TU
Braunschweig Webseite kann ebenfalls durch die unterschiedliche Komplexität der Seiten
begründet werden. So ist es wesentlich leichter, die Struktur einer Institutsseite zu erlernen als
die einer gesamten Universitäts-Webseite.
5.1 Kritische Betrachtung und Grenzen der Untersuchung
Mit Hilfe dieser Untersuchung war es möglich Usability-Probleme der TU-Braunschweig
Webseite aufzudecken und die Effektivität, Effizienz und Zufriedenheit zu beschreiben. Die
Methoden wurden so ausgewählt, dass eine Untersuchung der Navigation und
Informationsarchitektur möglich ist. Im Nachhinein haben sich die verwendeten Methoden
allerdings nur mit Einschränkungen als geeignet herausgestellt. Der Benutzertest ergab sehr
umfangreiche Informationen, die gut interpretiert werden konnten. Mit Hilfe dieser
Informationen war es möglich, Verbesserungsvorschläge für die Gestaltung der TU
Braunschweig Webseite abzuleiten. Allerdings wurde der Benutzertest nur mit Studierenden
der TU Braunschweig durchgeführt. Zwar stellt diese die wohl größte Nutzergruppe dar, aber
da auch andere Zielgruppen, wie Schüler, Eltern und Personen aus der Öffentlichkeit die
Webseite nutzen, ist die Stichprobe nur bedingt repräsentativ. Und auch bei der Card Sorting
Aufgabe gibt es Einschränkungen, da die Ergebnisse nur in geringem Maße anwendbar
waren. Dies liegt zum einen daran, dass bei dem Benutzertest nur wenige Usability-Probleme
auf der Startseite gefunden wurden und zum anderen an der hohen Spezifität der genannten
Kategorien. So ist es fraglich, ob die von den Nutzern genannten Kategorien wirklich
sinnvolle Oberkategorien für die Startseite der TU Braunschweig Webseite wären. Das
Problem lag hier mit hoher wahrscheinlich daran, dass die Probanden nicht genau wussten,
was von ihnen bei der Aufgabe verlangt wurde. Eine noch detailliertere Instruktion oder eine
andere Art der Erhebung (nicht Online) wäre demnach sinnvoller gewesen.
Zudem sind vor allem die Ergebnisse für die fakultätsspezifischen Schlagwörter
Klausurtermine, Modulhandbuch und Vorlesungsverzeichnis mit Vorsicht zu betrachten.
Denn trotz Randomisierung der einzelnen Aufgaben bei dem Benutzertest sind Lerneffekte
für die Suche dieser Schlagwörter nicht auszuschließen. Dies spricht allerdings nicht gegen
5 Diskussion S. 55
die Usability-Probleme sondern impliziert stattdessen eine noch geringere Usability dieser
Bereiche als aus den Ergebnissen zu entnehmen.
Insgesamt konnten mit dieser Untersuchung umfassende Erkenntnisse zur Usability der
TU Braunschweig Webseite gewonnen werden. Diese gelten allerdings nur für einen kleinen
Bereich der TU Braunschweig Webseite. Globale Aussagen zur Usability sind damit
unzulässig.
5.2 Implikationen für zukünftige Forschung
Um globalere Aussagen zur Usability der TU Braunschweig Webseite machen zu
können, wäre es interessant, weitere Bereiche der Webseite zu untersuchen. So könnten nicht
nur weitere Schlagwörter untersucht werden, sondern vor allem auch andere Usability-
Kriterien. Neben der Navigation und Informationsarchitektur wäre es beispielsweise
interessant, das Design, den Inhalt und die Barrierefreiheit der Seite zu untersuchen. Auch die
Suchfunktion der TU Braunschweig Webseite wäre ein interessanter
Untersuchungsgegenstand. Um die Repräsentativität der Stichprobe zu gewährleisten, sollten
zudem andere Zielgruppen, wie Schüler und Mitarbeiter der TU Braunschweig untersucht
werden. Hier wäre es auch interessant zu erfassen, welche Seiten und Bereiche der TU
Braunschweig Webseite für diese Zielgruppen von Bedeutung sind. Des Weiteren könnte man
andere Methoden verwenden, um weitere Usability-Probleme aufzudecken. Dazu würde sich
beispielsweise gut die Methode der Heuristischen Evaluation anbieten, die bereits von vielen
Wissenschaftlern bei der Usability-Evaluation angewandt wurde. Mit dieser Methode wäre
eine weitaus umfassendere und globalere Beurteilung der Usability der TU Braunschweig
Webseite möglich.
Zudem müssten die hier dargestellten Verbesserungsvorschläge in einem nächsten Schritt
auf ihre Umsetzbarkeit geprüft werden. Es handelt sich hier nur um Ideen für Verbesserungen.
Zur Überprüfung der Umsetzbarkeit dieser Ideen sind weitere Studien nötig, die testen, ob
diese Veränderungen überhaupt sinnvoll und machbar sind.
Da es sich bei dieser Untersuchung um eine formative Evaluation handelt, ist es in
Zukunft notwendig, die Usability der TU Braunschweig Webseite regelmäßig in einem
iterativen Prozess zu testen. Und zwar solange, bis keine weiteren Veränderungen mehr
erforderlich sind.
6 Literaturverzeichnis S. 56
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10.
Anhang S. 59
Anhang
A Vorstudie
1. Aufbau der Vorstudie (TU Braunschweig Webseite)
2. Aufbau der Vorstudie (Institutsseite für Psychologie)
3. SPSS Datenmaske Vorstudie (TU Braunschweig Webseite)
4. Auswertung Vorstudie (TU Braunschweig Webseite)
B Benutzertest
1. Instruktion
2. Einverständniserklärung
3. Probandenfragebogen
4. Instruktionen für die einzelnen Aufgaben (TU Braunschweig Webseite)
5. Instruktionen für die einzelnen Aufgaben (Institutsseite für Psychologie)
6. Zufriedenheitsfragebogen (TU Braunschweig Webseite)
7. Zufriedenheitsfragebogen (Institutsseite für Psychologie)
8. Zahlungsbestätigung
9. Versuchspläne für die einzelnen Probanden
10. Videos Benutzertest (TU Braunschweig Webseite)
C Card Sorting Aufgabe
D Auswertung Hauptversuche
1. SPSS Datenmaske Benutzertest
2. Auswertung Benutzertest (TU Braunschweig Webseite)
3. SPSS Datenmaske Card Sorting Aufgabe
4. Auswertung Card Sorting Aufgabe (TU Braunschweig Webseite)
Anhang S. 60
Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Bachelorarbeit selbstständig und ohne fremde
Hilfe verfasst habe. Des Weiteren versichere ich, dass ich nur die angegeben Hilfsmittel und
Quellen verwendet habe und diese entsprechend gekennzeichnet habe.
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Ort, Datum Unterschrift Maren Becker
Anhang S. 61
Hiermit erkläre ich, dass ich damit einverstanden bin, dass die vorliegende Bachelorarbeit für
andere Personen in der Bibliothek zugänglich gemacht wird.
_________________________ _______________________
Ort, Datum Unterschrift Maren Becker
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