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5 BLOCKADEN &
3 IMPULSE
Benotungspraxis: Next Practice in der
Leistungsbeurteilung
Blockade 1: Noten sollen die Basis für Differenzierung sein.
Selbstverständnis: Was ist mein Auftrag? Talente zu selektieren oder zu fördern?
Auswirkungen von Selektion: Leistungsfeststellung versucht, Differenzen aufzuzeigen. Das, was von der Mehrheit gelernt wurde, fließt nicht
mehr in die Beurteilung ein (s. Aufnahmeprüfungen).Auswirkungen von Fördern & Fordern:
Klarheit über das, was am Ende beurteilt wird. Pädagogische Bemühungen sind auf das zu erzielende
gerichtet. Hoher Anspruch an alle. Überwiegend „gute“ Noten.
Blockade 2: Noten sollen die Gauß‘sche Kurve widerspiegeln.
Irrtum 1: Die Gauß‘sche Kurve zeigt eine Normalverteilung von zufälligen Ereignissen. Diese Zufälligkeit haben wir in der Schule nicht! Schule ist eine Intervention, Unterricht wie
Düngung. Es wird davon ausgegangen, dass Interventionen wirksam sind.
Irrtum 2: Es gibt ein direktes Verhältnis zwischen Intelligenz und Schulleistung. Schulische Leistung hängt von der
Unterrichtsqualität ab. Wirksamkeitsfaktor Nr. 1 ist die Lehrperson.
Blockade 3: Noten sollen zeigen, wie die SchülerInnen im Vergleich zueinander
stehen.
Sozialnorm wird als normal wahrgenommen, daher akzeptiert – manchmal sogar gewünscht.
ALLERDINGS: Die Noten sagen nichts über die tatsächliche
Kompetenz aus, sondern über Position in der Gruppe.
Somit sind Noten nicht vergleichbar.
Blockade 4: Eine Gesamtnote ist gut.
Die Note verliert an Aussagekraft, weil sie unterschiedliche Faktoren vermischt –Arbeitshaltung, Fachliches, individueller Fortschritt, fächerübergreifende Methodenkompetenz, usw.
Stärken sind nicht sichtbar.Lernen bzw. Üben werden bestraft.
Blockade 5: Kultur einer einzigen Chance (Lehren-Prüfen-Abhaken-Weitermachen).
Diese Kultur ist für Lernen kontraproduktiv: eine einzige Chance, verpasst oder nicht?
Im Leben schaut‘s anders aus: du darfst versuchen, bis es gelingt (s. Führerschein).
Aktuelle Best Practice Möglichkeiten für Kompetenzorientierte Benotung
1. Best Practice in der Lernkultur: Kultur der 2. (und 3. und 4.) Chance.
Ich kann meine wachsende Kompetenz jederzeit zeigen.
Die vorherige Note wird ersetzt. Tipp: Durchaus legitim, die 2. oder 3. Chance auch
schwieriger zu machen.
Aktuelle Best Practice Möglichkeiten für Kompetenzorientierte Benotung
2. Best Practice in Kanada: 3 Ps Produkt = Fachliche Kompetenz nach klaren,
relevanten Kriterien zu einem bestimmten Zeitpunkt (what students know and are able to do at a particular point in time)
Prozess = wie das Kind zum Produkt gekommen ist, hilfreiche und weniger hilfreiche Strategien und Verhaltensmuster
Progress/Fortschritt = individueller Zuwachs
Aktuelle Best Practice Möglichkeiten für Kompetenzorientierte Benotung
Best Practice zum Produkt: Differenzierte Rückmeldung zu den einzelnen
Kompetenzen („4.0-Skala“)
Aktuelle Best Practice Möglichkeiten für Kompetenzorientierte Benotung
4.0 Komplexer SuS können Formen der Demokratie vergleichen und Auswirkungen von Unterschieden ausführen
3.5
3.0 Erzielte Leistung
SuS können Demokratie auf Basis ihrer Merkmale erkennen und ihre Analyse begründen
2.5
2.0 Einfacher SuS können Fachbegriffe (Demokratie, Mehrheit, Zustimmung) wieder geben und spezifische Details, etwa wie Mehrheitsprinzip (Mehrheit bestimmt).
1.5
1.0 Mit Hilfe teils 2.0 bzw. 3.0
Mit Hilfe teils 2.0 bzw. 3.0
0.5 Mit Hilfe teils 2.0
Mit Hilfe teils 2.0
3 Fragen
Welche Informationen wollen wir vermitteln?Wer ist Adressat?Wie sollen die Informationen verwendet
werden?
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