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Agro-In-Form Fax Nr. 11 Seite 1 -
Inhalt: 1. Aktuelle Situation Getreide, Mais, Kartoffeln und Zuckerrüben 2. Zulassungsende am 31.10.2019 für den Wirkstoff Chlorthalonil 3. Fungizidempfehlungen (T3) und Bekämpfung von Ährenfusariosen in Winterweizen und Triticale 4. Krankheiten und Schädlinge in Erbsen, Ackerbohnen und Kartoffeln 5. Kartoffelfungizide 2019 (Empfehlungen, Wirkungsspektrum, Auflagen)
1. Aktuelle Situation Getreide, Mais, Kartoffeln und Zuckerrüben
Wintergetreidebestände, die immer noch nicht behandelt sind, zeigen jetzt regional und in Abhängigkeit von Standort, Sorte, Aussaattermin und Bodenbearbeitung (z. B. Pflugfurche, Mulchsaat) eine deutliche Zunahme von Krankheiten (z. B. Septoria tritici, Mehltau, DTR, Gelbrost). Eine umgehende Bekämpfung ist in solchen Fällen unbedingt notwendig. In Stoppelweizen und Mulchsaaten ist aktuell eine deutliche Zunahme von DTR zu beobachten. Der Gelbrost macht in Beständen mit frühem Befall wieder Probleme (siehe auch Fax 10). Wo erste Behandlungen rechtzeitig (BBCH 32) erfolgt sind, hat man den Gelbrost im Griff. Ab dem Ährenschieben bzw. mit beginnender Blüte sollten Präparate mit Fusariumwirkung bevorzugt eingesetzt werden (Empfehlungen siehe unten). Wenn mit der Abschlussbehandlung in Winterweizen noch ein Einsatz von Wachstumsregulatoren (z. B. 0,3 – 0,5 l/ha Medax Top, 0,25 – 0,4 kg/ha Prodax, 0,2 l/ha Cerone 660 + 0,2 l/ha Moddus, 0,2– 0,4 l/ha Cerone 660) vorgesehen ist, muss spätestens bis BBCH 39/49 (Grannenspitzen) behandelt werden. Im Entwicklungsstadium BBCH 37 – 51 (bislang verhaltene Düngung, sommertrockene Standorte, N-Tester einsetzen) sollte im Winterweizen die Spätdüngung durchgeführt werden. Außer auf Blattläusen ist auch zunehmend im Winter- und Sommergetreide auf Getreidehähnchen, (befindet sich im beginnenden Larvenstadium, Fraßschäden sind zu erwarten), Gallmücken, Blattwespenlarven, Sattelmücken und Thripse (Gerste, Weizen, Roggen, Triticale, Erbsen) zu achten. Zur Bekämpfung eignen sich Präparate aus der Wirkstoffgruppe der Pyrethroide. Ein Zusatz von 60 g/ha Pirimor im Getreide zur sicheren Bekämpfung von Blattläusen auf der Blattunterseite (falls vorhanden) ist beim Einsatz von Pyrethroiden empfehlenswert.
Nr. 11
23. Mai
2019
Anzahl
Seiten:
12
Dr. Albert Flaig Telefon: 06424 / 92 18 75 Fax: 06424 / 92 18 76 Mobil: 0173 / 527 01 68 E-Mail Albert.Flaig@raiffeisen-kassel.de Reinhard Schneider Telefon: 06692 / 91 82 37 Fax: 06692 / 91 82 38 Mobil: 0173 / 537 00 16 E-Mail: Reinhard.Schneider@raiffeisen-kassel.de Agrar Abteilung Pflanzenschutz Telefon: 0561 / 71 22 291 Fax: 0561 / 71 22 300 E-Mail: Pflanzenschutz@raiffeisen-kassel.de Betriebswirtschaftliches Büro Göttingen Telefon: 0551 / 79866-0 Fax: 0551 / 79866-20 E-Mail: Buero@BBGoettingen.de
Raiffeisen Waren GmbH
Betriebswirtschaftliches Büro Göttingen
Agro-In-Form A G R A R B E R A T U N G
Bestandesführung Bodenbearbeitung Sortenwahl Düngung
Befallsprognosen Pflanzenschutz Betriebswirtschaft Vermarktung
Agrar - Info - Fax
Agro-In-Form Fax Nr. 11 Seite 2 -
Detaillierte Informationen über Getreideinsektizide entnehmen Sie bitte unserem Fax 9, Seite 3 - 4.
Besonders auf spät gesäten Weizenflächen mit wechselnder Bodengüte finden sich regional Aufhellungen, die auf Schwefelmangel, Magnesiummangel oder Stress zurückzuführen sind. In solchen Fällen ist die Ausbringung von z. B. 10 – 20 kg/ha EPSO Top (ca. 5 kg pro 100 l Wasser), 3,0 – 5,0 l/haYaraVita Thiotrac, 3,0 - 5,0 l/ha Lebosol-Schwefel 800 oder 1,0 – 3,0 l/ha Lebosol-MagS ratsam. Tankmischungen mit Fungiziden und Insektiziden sind möglich. Vereinzelt tritt auch P-Mangel auf. Eine schwache Grundversorgung in Verbindung mit einer unterlassenen Düngung, Kälte, Trockenheit und eine P-Festlegung sind die Hauptursachen. Eine Blattdüngung (z. B. 3,0 – 5,0 l/ha YaraVita KombiPhos) hat bei Versuchen zu positiven Ertragseffekten geführt. P-haltige Blattdünger (außer Nutriphite) sind nicht mit Epso Top und Spurenelementen (Cu, Mn, Zn) als Salz mischbar. Das Sommergetreide ist ebenfalls weiter auf Schädlinge zu kontrollieren. Eine Bekämpfung in Kombination mit Wachstumsreglern ist möglich. Empfehlungen zum Wachstumsreglereinsatz in Sommergetreide siehe Fax 7, Seite 6 - 7. Das Auftreten von Pilzkrankheiten in der Sommergerste und Sommerweizen beschränkt sich bislang auf den Mehltau. Sofern kein früher Mehltaubefall in der Bestockungsphase auftritt und keine Bekämpfungsmaßnahme notwendig ist, sollte auch in der Sommergerste und im Sommerweizen zur Bekämpfung der verschiedenen Abreifekrankheiten in der Hauptschoßphase bis zum Ährenschieben (BBCH 37 – 51) eine gezielte Fungizidanwendung durchgeführt werden, um eine entsprechende Ertrags- und Qualitätsabsicherung zu erreichen. Bei dichten Beständen und hohem Ertragsniveau eignen sich strobilurin- oder carboxamidhaltige Präparate bzw. entsprechende Tankmischungen mit Azolpräparaten mit reduzierten Aufwandmengen. In der Sommergerste stehen auch preiswertere Tankmischungen (z. B. Adexar + Amistar Opti 1,0-1,4 l/ha oder Aviator Xpro 0,8 + Amistar Opti 1,5 l/ha) zur Verfügung. Zur Feststellung und Bemessung einer eventuell notwendigen Nachdüngung sollte innerhalb der nächsten 14 Tage die späte Nmin - Untersuchung im Mais erfolgen. Eine Nachdüngung (N-Bedarfsermittlung beachten) ist zu empfehlen, wenn der gemessene Nmin - Wert unter dem Sollwert von 180 - 200 kg N/ha abzüglich der bereits verabreichten Menge (Andüngung, Unterfußdüngung) liegt. In einigen Regionen Hessens erreicht der Mais schon das 2 - 4 - 6 Blattstadium. Wenn die Unkräuter bereits aufgelaufen sind (in der Regel im 3 – 4 - Blattstadium des Maises), ist dieser Zeitpunkt ideal für die Herbizidbehandlung. Achten Sie bei der Planung der Behandlungen auf die Ausbildung der Wachsschicht (2 - 3 Tage Trockenheit sind vor der Behandlung nötig). Behandlungen bei sehr strahlungsreicher Witterung sollten allerdings vermieden werden. Empfehlungen siehe Fax 8, Seite 3 – 8 und Fax 9, Seite 6 – 9. Die Niederschläge haben zu besseren Bodenverhältnissen für den Einsatz und die Wirksamkeit der Herbizide in Kartoffeln geführt. Diese sollten jetzt für die Anwendung von Bodenherbiziden (z. B. Artist, Bandur, Boxer, Centium 36 CS) genutzt werden. Empfehlungen siehe Fax 7, Seite 7 – 12. In Hessen und Thüringen wurde Befall mit der Schwarzen Rübenlaus in Zuckerrüben beobachtet. Die Bestände sollten regelmäßig kontrolliert und ggf. behandelt werden (z. B. mit 300 g/ha Pirimor Granulat, 300 l Wasser/ha und Soloeinsatz vornehmen). Weiterhin sollten die Bestände auf Befall mit der Grünen Pfirsichblattlaus und der Rübenfliege kontrolliert werden.
2. Zulassungsende am 31.10.2019 für den Wirkstoff Chlorthalonil
Produkt Zulassungsende Abverkaufsfrist Handel
Aufbrauchfrist Landwirt
Amistar Opti 31.10.2019 30.04.2020 20.05.2020
Zakeo Opti 31.10.2019 30.04.2020 20.05.2020
Agro-In-Form Fax Nr. 11 Seite 3 -
3. Fungizidempfehlungen (T3) und Bekämpfung von Ährenfusariosen in Winterweizen und Triticale
Durch das Auftreten von Ährenfusariosen kann es zur Bildung von Mykotoxinen wie Deoxynivalenol (DON), Zearalenol, Fumonisine u.a. kommen. Um solche Gefährdungen auszuschließen, wurden Höchstmengen festgelegt, diese gelten aber nicht für Futtergetreide und für Getreide außerhalb des direkten Verzehrs. Für Futtergetreide gelten weiterhin Orientierungswerte. Für den Handel ist mit Mykotoxinen verseuchtes Getreide ein entscheidender Grund für eine Annahmeverweigerung oder für einen erheblichen Preisabschlag. Auf den Betrieben sollten alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um das Auftreten von Fusarien zu verhindern. In Abhängigkeit von Witterungsverlauf, Sorte und Anbaubedingungen kann es während der Blühphase bei Weizens und Triticale zu Infektionen durch Ährenfusariosen kommen. Mit stärkerem Befall ist vor allem bei folgenden Anbaubedingungen zu rechnen:
- Weizen nach Mais - Reduzierte Bodenbearbeitung - Anbau kurzstrohiger oder anfälliger Sorten (z. B. Alexander, Attraktion, Bombus, Folklor, Franz, Frument, Gedser, Gordian, JB Asano, Inspiration, KWS Maddox, LG Mocca, Smaragd, Tobak, Tuareg) - Schwüle und gewittrige Witterung während der Blühphase - Überzogener Einsatz von Wachstumsregulatoren
Vor allem beim Anbau von Weizen und Triticale nach Mais ohne Pflugeinsatz (Maisstroh bleibt auf der Bodenoberfläche liegen) ist das Befallsrisiko besonders hoch.
Fungizidempfehlung Winterweizen, Ährenbehandlung(T3)
*Hutton = Exklusivvertrieb d. Raiffeisen Waren GmbH **ab BBCH 61 Fusariumwirkung ***Zulassungsende: 31.12.2019 Aufwandmengen = l/kg/ha
Agro-In-Form Fax Nr. 11 Seite 4 -
Fungizidempfehlung Winterweizen, Ährenfusariosen
*ab BBCH 61 Fusariumwirkung Aufwandmengen = l/kg/ha Weitere Beispiele zur Bekämpfung von Ährenfusariosen:
0,8 l/ha Input Classic + 1,1 kg/ha DON-Q (in Weizen und Triticale bis BBCH 69 zugelassen, bei hoher Infektionsgefahr zur Blüte)
1,25 l/ha Input Classic (in Weizen und Triticale bis BBCH 69 zugelassen)
0,5 l/ha Prosaro/Sympara + 1,5 l/ha Osiris (in Weizen und Triticale bis BBCH 69 zugelassen)
1,0 l/ha Ampera + 1,5 l/ha Osiris (in Weizen und Triticale bis BBCH 69, zusätzlich gute Wirkung gegen Schneeschimmel)
1.25 l/ha Skyway Xpro (bis BBCH 69 in Weizen und Triticale, nicht nach Vorlage eines carboxamidhaltigen Präparates)
0,75 l/ha Skyway Xpro + 1,25 l/ha Osiris oder + 1,0 l/ha Ampera (in Weizen und Triticale bis BBCH 69, nicht nach Vorlage eines carboxamidhaltigen Präparates)
1,0 l/ha Hutton + 0,8 kg/ha DON-Q (in Weizen bis BBCH 69 zugelassen)
1,0 l/ha Pronto Plus + 0,5 l /ha Hutton (nur in Weizen bis BBCH 69 zugelassen)
Agro-In-Form Fax Nr. 11 Seite 5 -
Schwächere Fusariumwirkung
1,5 l/ha Ampera (in Weizen und Triticale bis BBCH 69, zusätzlich mit guter Wirkung gegen Schneeschimmel)
1,2 l/ha Ceralo (in Weizen bis BBCH 69 zugelassen, zusätzliche Mehltauwirkung)
1,0 l/ha Hutton (in Weizen bis BBCH 69 zugelassen)
1,5 l/ha Pronto Plus (in Weizen bis BBCH 69 zugelassen, zusätzliche Mehltauwirkung)
1,2 l/ha Soleil (in Weizen bis BBCH 69 zugelassen) sollte nicht vor dem Entwicklungsstadium BBCH 61 - 69 (Blühphase) und unmittelbar nach Niederschlägen durchgeführt werden. Vor allem beim Anbau von Weizen nach Mais ohne Pflugeinsatz ist das Befallsrisiko besonders hoch. Die Behandlungen müssen termingerecht innerhalb 48 Std. nach Niederschlägen über 5 mm zum Zeitpunkt der Blüte durchgeführt werden. Die Erfolgsquote ist allerdings mit 20 - 50 % eher bescheiden. Schwülwarme Witterung mit Gewittern fördert die Infektionsgefahr mit den toxinbildenden Echten Fusarien. Microdochium nivale (Schneeschimmel) hat dagegen bei anhaltend feuchter und kühler Witterung günstige Infektionsbedingungen (strobilurin- und prochlorazhaltige Fungizide erfassen diese Infektionen). Befall zeigt sich durch wäßrige, bleiche Blattflecken. Wir empfehlen zur Verbesserung der Wirksamkeit den Zusatz von Silwet Gold (100 ml/ha), Break Thru (100 - 150 ml/ha).
4. Krankheiten und Schädlinge in Erbsen, Ackerbohnen und Kartoffeln
Ab Beginn der Knospenbildung sind die Ackerbohnenbestände regelmäßig auf Befall mit der Schwarzen Bohnenlaus zu kontrollieren. Wenn eine Befallshäufigkeit von ca. 10% befallener Pflanzen erreicht wird oder eine Kolonienbildung einsetzt ist umgehend eine Behandlung durchzuführen. Zugelassen sind Hunter (150 g/ha), Karate Zeon (75 ml/ha), Lambda WG (150 g/ha) und Pirimor (300 g/ha). Die Wasseraufwandmenge sollte mind. 300 l/ha betragen. Zur Bekämpfung von Botrytis, Rost, Falschem Mehltau und der Brennfleckenkrankheit ist Ortiva (1,0 l/ha) und Hutton (1,0 l/ha) zugelassen. Eine Tankmischung aus 0,5 l/ha Ortiva + 0,5 l/ha Hutton ist auch möglich. Die Erbsenbestände werden ab der Knospenbildung regelmäßig von den 3-5 mm großen Erbsenblattläusen besiedelt. Aufgrund ihrer angepassten Färbung und ihrer versteckten Lebensweise in den Blättern und Blütenknospen sind die Läuse im Bestand nur schwer zu finden und zu erkennen. Eine sorgfältige Kontrolle der Blütenanlage und der jungen Blätter ist vor einer Behandlung unbedingt vorzunehmen. Im vergangenen Jahr waren in nahezu jedem Erbsenbestand Blattläuse zu finden. Eine Bekämpfungsmaßnahme ist erst dann durchzuführen, wenn ab Knospenbildung 5-10 Läuse/Trieb vorhanden sind bzw. wenn während der Blüte 25 % der Pflanzen befallen sind. Zur Bekämpfung stehen Hunter (150 g/ha), Karate Zeon (75 ml/ha), Shock Down (150 g/ha) und Lambda WG (150g/ha, nur in Beständen zur Saatguterzeugung) zur Verfügung. Der Behandlungstermin sollte so gewählt werden, dass sowohl der Erbsenwickler als auch die Erbsenblattlaus erfasst wird. Optimaler Einsatztermin wird in den meisten Fällen während der Vollblüte sein. Wegen der versteckt sitzenden Läuse ist auf eine gute Benetzung zu achten! Das nützlingsschonende und bienenungefährliche Präparat Pirimor (150 g/ha) sollte möglichst zusammen mit dem Pyrethroid ausgebracht werden, um versteckte Blattläuse sicher zu bekämpfen. Zusätzlich sollten 10 – 20 kg/ha EPSO Microtop (5 kg/100 l Wasser), 1,0 l/ha Raiffeisen OptiSpur Getreide oder 2 - 3 l/ha YaraVita Raps Pro zugemischt werden. In Südhessen sind die ersten Kartoffelkäfer gefunden worden. Die Bekämpfungsschwelle liegt bei 15 Larven/Pflanze. Zur Bekämpfung sind neben den bekannten Pyrethroiden (z. B. 50 ml/ha Decis forte) mit Kontaktwirkung die Neonicotinoide Biscaya (300 ml/ha) und Mospilan SG (125 g/ha) zugelassen. Diese systemischen Mittel sind temperaturunabhängiger, ebenso Coragen (60 ml/ha). Aufgrund guter Dauerwirkung sind Coragen, Biscaya, Mospilan SG u.a. den Pyrethroiden (keine Anwendung bei Temperaturen > 25°C) vorzuziehen.
Agro-In-Form Fax Nr. 11 Seite 6 -
5. Kartoffelfungizide 2019 (Empfehlungen, Wirkungsspektrum, Auflagen)
In den frühen und mittelfrühen Kartoffelsorten (nach Abnahme der Folien-/Vliesabdeckung) wurden bereits Bekämpfungsmaßnahme gegen die Kraut- und Knollenfäule durchgeführt. Prognosedaten im Internet unter www.phytophthora.de, www.isip.de, www.syngenta.agro.de und www.lfl-bayern.de abrufen. Prognosemodelle sind gute Hilfsmittel, aber Berater und Praktiker dürfen sich nicht ausschließlich darauf verlassen, sondern müssen über Feldbeobachtungen und Erfahrungen (Bodenfeuchtigkeit, Bodentemperatur) den Ersttermin korrigieren und dann mit der Spritzung beginnen. Bitte auch den telefonischen Ansagedienst des Pflanzenschutzdienstes in Anspruch nehmen (Tel. 0641/3035246). Neue und neuere Produkte bzw. Änderungen und Hinweise 2019: Seit Mitte Dezember 2018 steht mit Zorvec Enicade NZeb für die Saison 2019 ein neues Produkt mit einem neuen Wirkstoff (Oxathiapiprolin) zur Verfügung. Ansonsten wurden nur bekannte Wirkstoffe neu kombiniert. Zorvec Enicade NZeb (100 g/l Oxathiapiprolin im Zorvec Enicade + 750 g/kg Mancozeb). Das Mittel darf 3 - 4 x mit 0,15 l/ha Zorvec Enicade + 1,5 kg/ha Manzate im Abstand von 7-10 Tagen eingesetzt werden. Es hat eine lange Wirkungsdauer und wirkt nicht nur präventiv, sondern auch kurativ, eradikativ und verfügt über eine sporizide Wirkung. Das Produkt ist bereits nach 20 Minuten regenfest. Für ein sicheres Resistenzmanagement wird Zorvec Enicade nur in Tankmischung mit 1,5 kg/ha Manzate vertrieben. In der Eoroblight Einstufung wird Zorvec Enicade NZeb aktuell als das beste Krautfäulefungizid bewertet. Das Produkt hat eine Nebenwirkung auf Alternaria. Plexus (= Terminus Extra) besteht aus der Kombination von 45 g/l Cymoxanil + 300 g/l Fluazinam und darf sechsmal mit 0,6 l/ha eingesetzt werden. Das Produkt hat die bußgeldbewehrte Auflage SB 1904 erhalten. Die neue Ware von Curzate M WG hat ebenfalls die Auflage SB 1904 erhalten. Mit Narita (250 g/l Difenoconazol) steht als Alternative zu Strobilurinen und Carboxamiden ein weiteres Produkt (0,5 l/ha) zur Bekämpfung von Alternaria-Arten als wichtiger Baustein im Resistenzmanagement zur Verfügung. Tanos hat mit der Wiederzulassung verschärfte Auflagen erhalten. Es darf nur noch 2x eingesetzt werden. Weiterhin haben sich die Abstandsauflagen zu Gewässern und die Hangauflage verschlechtert (siehe unten). Aufbrauchfristen: Curzate M WG (alt) 30.07.2019, Dithane NeoTec (alt) 30.09.2019, Epok 30.06.2019, Tanos (alt) 30.05.2019. SB 1904: Bei der Anwendung des Mittels muss zu angrenzenden Flächen, die von unbeteiligten Dritten genutzt werden, ein Abstand von mindestens 10 m eingehalten werden.
Weitere interessante Produkte bzw. Packs 2019 gegen Kraut- und Knollenfäule
Präparate
Wirkstoffe g/l bzw. g/kg
Aufwand-menge l/kg/ha
Einsatz- termin/
-stadium
Schader-
reger
Bemerkungen
Zorvec Enicade NZeb
Oxathiapiprolin 100 Mancozeb 750
0,15 + 1,5 zum Spritzstart
Kraut- und Knollenfäule
max. 3 – 4 Anwendungen in der Saison
BANJO forte
Fluazinam 200 Dimethomorph 200
1,0
ab Infektions-
gefahr
Kraut- und Knollenfäule
max. 4 Behandlungen während der Hauptwachstumsphase
Carial Flex Mandipropamid 250 Cymoxanil 180
0,6
ab zweiter Behandlg.
Kraut- und Knollenfäule
max. 6 Behandlungen während der Hauptwachstumsphase
Proxanil Extra
Propamocarb 400 Cymoxanil 50 Fluazinam 500
2,0 + 0,4
bei Infektions-
gefahr
Kraut- und Knollenfäule
max. 4 Behandlungen während der Hauptwachstumsphase
Ranman Top-Proxanil Pack
Cyazofamid 160 Propamocarb 400 Cymoxanil 50
0,5 + 2,5
erste Stopp-spritzung
Kraut- und Knollenfäule
max. 4 Behandlungen, Beginn Spritzfolge
+ Hauptwachstumsphase
Agro-In-Form Fax Nr. 11 Seite 7 -
Kartoffelfungizide und Wirkungsspektrum 2019
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Agro-In-Form Fax Nr. 11 Seite 10 -
Kartoffelfungizide – Abstandsauflagen 2019 (Stand: Mai 2019, Certis, BVL)
Produkt
l, kg, g/ha
Gewässerabstand (m) Nicht-Zielflächen Abstand (m)
Auflage bei Abdriftminderung
von Hang- nei- gung
> 2 %
Abdriftminderungsklasse Je nach Düsentechnik
Stan-dard
50% 75% 90% Auflage
Stan- dard 50 % 75 % 90 %
Acrobat Plus WG 2,0 NW 605/606 10 5 5 4 4 NT 101 20 0 0 0
Airone SC 3,0 NW 605-1, 606 5 5 4 4 4 - 0 0 0 0
Areva MZ 2,0 NW 605-1, 606 10 5 5 4 4 NT 102 20 20 0 0
BANJO forte 1,0 NW 605-1, 606 10 5 5 4 4 - 0 0 0 0
Canvas 0,5 605-1, 606 5 5 5 4 4 - 0 0 0 0
Carial Flex 0,6 - 4 4 4 4 0 - 0 0 0 0
Carneol (= Banjo),
Terminus 0,4 NW 605-1, 606 10 5 5 4 4 - 0 0 0 0
Contans WG 8,0 - 4 4 4 4 4 - 0 0 0 0
Cuprozin progress
2,0 NW 605-1, 606 5 5 4 4 4 - 0 0 0 0
Curzate M WG 2,3 NW 607-1 nein nein 20 10 4 - 0 0 0 0
Cymbal Flow (TM mit Ranman Top)
0,5 - 4 4 4 4 4 - 0 0 0 0
Cymbal Flow (TM mit Shirlan)
0,5 NW 605-1, 606 5 5 4 4 4 - 0 0 0 0
Dithane NeoTec 1,8 NW 607-1 nein nein 20 10 4 NT 102 20 20 0 0
Electis 1,8 NW 605/ 606 10 5 5 4 4 NT 102 20 20 0 0
Epok 0,5 NW 607, 701 nein nein 20 20 10 - 0 0 0 0
Fantic M WG 2,5 NW 607-1 nein nein 20 10 4 - 0 0 0 0
Infinito 1,6 NW 609,
NG 324-2, 325 5 4 4 4 4 - 0 0 0 0
Infinito 1,2 NG 324-2, 325 4 4 4 4 4 - 0 0 0 0
Ortiva 0,5 NW 609-1 5 4 4 4 4 - 0 0 0 0
Ortiva (beim Legen) 3,0 NW 605-1, 606, NG 340-1, 405
5 5 4 4 4 - 0 0 0 0
Polyram WG 1,8 NW 607 nein 15 10 5 4 - 0 0 0 0
Proxanil 2,0 - 2,5 NG 402 4 4 4 4 4 - 0 0 0 0
Ranman Top 0,5 NW 609 5 4 4 4 4 - 0 0 0 0
Revus MZ 2,5 NW 605-1, 606 20 10 5 4 4 NT 101 20 0 0 0
Ranman Top Proxanil Pack
0,5 + 2,5 NW 609, NG 402 5 4 4 4 4 - 0 0 0 0
Revus Top 0,6 NW 605-1, 606 5 5 4 4 4 - 0 0 0 0
Revus Ortiva Pack
0,5 + 0,5 NW 609-1 5 4 4 4 4 - 0 0 0 0
Ridomil Gold MZ 2,0 NW 605, 606 15 10 5 5 4 - 0 0 0 0
Shaktis 2,0 NW 607-1 nein nein 15 10 4 NT 109 25 25 25 5
Shirlan, Ohayo 0,4 NW 605, 606,
701 10 5 5 4 10 - 0 0 0 0
Signum 0,25 NW 609 5 4 4 4 4 - 0 0 0 0
Tanos 0,7 NW 607-1, 706 nein 20 10 5 20 - 0 0 0 0
Terminus 0,4 NW 605-1, 606 10 5 5 4 4 - 0 0 0 0
Tridex DG Raincoat
2,0 NW 607-1 nein nein 20 10 4 NT 102 20 20 0 0
Valbon 1,6 NW 605/606 10 5 5 4 4 NT 101 20 0 0 0
Valis M 2,5 NW 605-1, 606 15 10 5 5 4 NT 101 20 0 0 0
Zetanil M 3,0 NW 605/606 10 5 5 4 4 NT 102 20 20 0 0
Zorvec Enicade 0,15 - 4 4 4 4 4 - 0 0 0 0
Agro-In-Form Fax Nr. 11 Seite 11 -
Mit der Fungizidbehandlung der Kartoffelbestände sollte vor einem sichtbaren Befall begonnen werden. Nur eine prophylaktische Bekämpfung garantiert beste Erfolge. So kann der Erstbefall verzögert und die Intensität des möglichen Befalls stark gemindert werden. Der optimale Zeitpunkt des Bekämpfungsbeginns wird vom Pflanzenschutzdienst mitgeteilt (Warndienst). In der Regel wird die Spritzfolge mit einem preiswerten Kontaktfungizid begonnen. Es gibt aber auch Gründe (z.B. hoher Infektionsdruck, unbeständige Witterung, Krautfäulebefall in der Umgebung etc.) sofort mit einem systemisch wirkenden Fungizid die Behandlungsfolge zu beginnen. Dies gilt auch bei verstärktem Stängelbefall, um mit systemischen Fungiziden höhere Effekte zu erzielen. Achten Sie darauf, dass Canvas, Shaktis und Ranman Top in der Spritzfolge nicht hintereinander stehen! Denn zwischen den Wirkstoffen Amisulbrom und Cyazofamid besteht Kreuzresistenz.
Kriterien, die bei der Auswahl der Präparate zur Erstbehandlung zu beachten sind, werden in der folgenden Übersicht dargestellt (Beispiele):
Kriterien für die Fungizidwahl zur Erstbehandlung bei der Krautfäulebehandlung (Beispiele) Infektionsdruck schwach schwach - stark stark
Krautfäulebefall in der Umgebung
nicht vorhanden vorhanden vorhanden
Wettervorhersage nicht infektionsfördernd infektionsfördernd nicht- oder infektionsfördernd
Pilzbelag nicht sichtbar nicht sichtbar sichtbar
Kontakmittel Systemische/ teilsystemische/
lokalsystemische Mittel
Stoppspritzung
Vondac DG 2,0 kg Acrobat Plus WG/Areva MZ 2,0 kg
Curzate M WG + Shirlan/Ranman Top 2,5 kg + 0,4 l/0,5 l
Electis 1,8 kg Valbon speed 1,6 kg Zetanil M + Shirlan/Ranman Top 3,0 kg + 0,4 l/0,5 l
Fungizidwahl Dithane Neotec 1,8 kg Curzate M WG 2,5 kg
Tanos + Shirlan/Ranman Top 0,5 – 0,7 kg + 0,4 l/0,5 l
(Aufwandmenge/ha) Ranman Top 0,5 Ridomil Gold MZ 2,0 kg Proxanil + Ranman Top 2,5 l + 0,5 l
Manex fl. 2,0 l Fantic M 2,5 kg Zorvec Enicade NZeb 0,15 + 1,5
Polyram WG 1,8 kg Tanos 0,5 kg + Shirlan 0,2 l
Shirlan 0,4 l Revus Top 0,6 l
Shaktis 2,0 kg Infinito 1,5 – 1,6 l
Canvas 0,5 l Zorvec Enicade NZeb 0,15 + 1,5
Agro-In-Form Fax Nr. 11 Seite 12 -
Kriterien für die Fungizidwahl zur Folgebehandlung bei der Krautfäulebekämpfung (Beispiele)
Infektionsdruck schwach schwach - stark stark
Wettervorhersage ungefährlich gefährlich gefährlich - ungefährlich
Pilzbelag nicht sichtbar nicht sichtbar sichtbar
Fungizidschutz noch vorhanden Abgelaufen abgelaufen
Kontakmittel/ Kontaktmittel mit
sporizider Wirkung
Systemische/ teilsystemische/
lokalsystemische Mittel
Stoppspritzung
Carneol/Nando/Shirlan 0,4
Acrobat Plus WG/Areva MZ 2,0 kg
Revus + Shirlan 0,6 l + 0,4 l
Ranman Top 0,5 Valbon speed 1,6 kg Valis M 2,5
Valbon speed + Shirlan/Ranman 1,6 kg + 0,4 l/0,2 l
Fungizidwahl Dithane Neotec 1,8 kg Ridomil Gold MZ 2,0 kg Acrobat Plus WG + Ranman Top
(Aufwandmenge/ha) Cuprozin flüssig 2,5 l Proxanil Extra 2,0 + 0,4
2,0 kg + 0,5 l
Electis 1,8 kg Tanos 0,5 kg + Shirlan 0,2 l
Zorvec Enicade NZeb 0,15 + 1,5
Polyram WG 1,8 kg
Carneol 0,4 l Infinito 1,5 l
Shaktis 2,0 kg + Ranman Top 0,5 l BANJO forte 1,0
Carneol/Nando/Shirlan 0,4 l
Carneol/Nando/Shirlan 0,4 l Carneol/Nando/Shirlan 0,4 l
Abschlußspritzung Ranman Top 0,5 l oder Electis 1,8 kg
Ranman Top 0,5 l oder Electis 1,8 kg
Ranman Top 0,5 l oder Electis 1,8 kg
Auch für die Folgebehandlung innerhalb der Spritzfolge sind mehrere Hauptkriterien hinsichtlich der Fungizidauswahl zu beachten. Eine starr vorgegebene Mittelabfolge innerhalb der Spritzfolge ist abzulehnen. Prinzipiell sollte auf Wirkstoffwechsel geachtet werden um den Bekämpfungserfolg zu erhöhen und Resistenzen vorzubeugen. Kommt es aufgrund ungünstiger Witterungsbedingungen trotz Bekämpfungsmaßnahmen zu einer Ausbreitung der Symptome, kann der weitere Befall nur durch eine Stoppspritzung eingeschränkt werden. Innerhalb der Spritzfolge ist darauf zu achten, daß die vorgegebenen Spritzabstände für die einzelnen Fungizide eingehalten werden. Präparate, die einen systemischen Wirkstoff enthalten, zeigen besonders bei unbeständiger Witterung und starkem Infektionsdruck Vorteile. Bei teilsystemischen Mitteln, wie Ridomil Gold MZ, Fantic M WG und Epok besteht die Gefahr der Resistenzbildung, daher ist ihr Einsatz auf 2 Behandlungen innerhalb der Spritzfolge zu begrenzen. Mit Reifebeginn sollte ganz auf diese Mittel verzichtet werden, da ihre systemische Wirkung nur noch eingeschränkt zur Wirkung kommt. In Gebieten mit höherer Phenylamidresistenz sollte der Einsatz von Ridomil Gold MZ, Fantic M WG oder Epok in Pflanzkartoffelbeständen unterbleiben. Hier sollten besser beispielsweise die Fungizide Acrobat Plus und Tanos zum Einsatz gelangen.
Spritzfolgen für Alternaria – Standorte Es gibt zwei Möglichkeiten auf die Gefahr von Alternaria - Infektionen zu reagieren: 1. Mancozebhaltige Präparate oder Tanos durchgängig in die Krautfäulespritzfolgen einbauen (in Abhängigkeit vom Krautfäuleinfektionsdruck) 2. Die Spezialfungizide Ortiva (z. B. im Revus Ortiva Pack), Signum (0,25 l/ha) und Narita (0,5 l/ha) in Kombination mit den Krautfäulemittel einsetzen. 3. Revus Top (250 g/l Mandipropamid + 250 g/l Difenoconazol), max. 4 Anwendungen mit 0,6 l/ha als Kombinationspräparat gegen Krautfäule und Alternaria.
Agro-In-Form Alle Angaben nach bestem Wissen und Gewissen, ohne Gewähr für Vollständigkeit und AGRARBERATUNG Richtigkeit. Gebrauchsanleitungen der Hersteller von Pflanzenschutzmitteln sind zu beachten.
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