View
214
Download
0
Category
Preview:
Citation preview
Altersgemischtes Lernen / AgL
Pädagogischer Tag für Schulen mit altersgemischten Lerngruppen
1. Oktober 2013 / Dietenheim / Südtirol
Heidi Gehrig, Institut für Schulentwicklung und Beratung, PHSG
Primarschule Allee Wil / SG
32 Jahre Primarlehrerin:
- 20 Jahre Jahrgangsklasse (4. - 6. Klasse)
- 12 Jahre Mehrklasse (4. - 6. Klasse) mit AgL
12 Jahre Schul- / Projektleiterin (Schulprojekt Prisma)
Pädagogische Hochschule St. Gallen / PHSG
Lehre (20 %)
5 Jahre Dozentin (Bereich Erziehungswissenschaften):
- Schwerpunktstudium «Lernen in altersgemischten
Gruppen (AgL)»
- Schwerpunktstudium «Demokratiepädagogik»
Forschung und Entwicklung (80%)
6 Jahre Mitglied des Kernteams Institut für
Schulentwicklung und Beratung / ISEB, PHSG
Ihre Erfahrungen:
Haben Sie Geschwister?
Wenn ja: Wie viele?
Welche Geschwisterposition nehmen Sie ein?
Was haben Sie in Ihrer Geschwisterposition gelernt?
Sie bringen an den heutigen Pädagogischen Tag
•unterschiedliche Erfahrungen durch Ihre Geschwisterposition
•unterschiedliche Erfahrungen mit Unterricht in Mehrklassen
•unterschiedliche Einstellungen zum Unterricht in Mehrklassen
•unterschiedliches Vorwissen bezüglich AgL
•unterschiedliches Interesse
•unterschiedliche Betroffenheit
•unterschiedliche Erwartungen an den Pädagogischen Tag….
mit….
und doch arbeiten heute 150 LP am gleichen Thema: AgL
Ca. 1 ½ h:
Inputs
Austausch mit den Sitz-Nachbarn
Anregungen für die Praxis (praxiserprobt)
Kleine Tipps für die Praxis (praxiserprobt)
passende Zitate
Hinweise auf Bücher, DVD usw.
So, dass möglichst jede/r etwas mitnehmen kann!
(Die PPP ist als PDF-Datei erhältlich.)
Austausch und Klärung
Vorstellung von Mehrklassenunterricht
Nutzen der Mehrklassenstruktur mit dem pädagogischen
Ansatz des AgL
1. Jahrgangsklasse – Mehrklasse
2. Mehrklasse als Struktur – AgL als pädagogischer Ansatz
3. AdL - Individualisierende Gemeinschaftsschule (Buch)
Jahrgangsklasse – Mehrklasse Kurzer historischer Überblick
Unterricht vorwiegend mit Privatlehrern / Einzelunterricht /
kollektiver Einzelunterricht
17. Jh.: Comenius prägt den Begriff „Klassenunterricht“
Bis 19. Jh.: bunte Vielfalt von Unterrichtsstrukturen (z.B. Wechsel-
seitiger Unterricht)
ca. 1870: schrittweise Einführung der Jahrgangsklasse / Lehrpläne
1890/1900 – 1933 reformpädagogische Bewegung (Montessori,
Petersen usw.): Lernen in altersheterogenen Lerngruppen
ca. seit 1960/1970 „Lernen und Lehren in altersheterogenen
Lerngruppen“ wieder aktuell und „neu“ definiert
1991: Carlo Jenzer „Die Schulklasse“
Jahrgangsklasse 1972
Karl Heinz Ingenkamp
„Die Problematik der Jahrgangsklasse“ (1972)
Es (das Jahrgangsklassensystem) hat unsere
schulpädagogischen Vorstellungen vereinfacht
und schematisiert, so dass wir
die notwendige Intensität individueller Förderung,
spezialisierter Betreuung, erzieherischen Engagements
und erziehungswissenschaftlichen Aufwandes
nur schwer einsehen können.
Die Zukunft unserer Schulen wird davon abhängen,
ob wir es lernen, uns mit ganz anderen Vorstellungen
vertraut zu machen.
Jahrgangsklasse - 1991
Carlo Jenzer
„Die Schulklasse – eine historisch-systematische Untersuchung“
(1991)
Der letzte Satz in der Publikation heisst:
Das ist das Ende der Jahrgangsklasse.
1991: Wie wird in Mehrklassen unterrichtet?
Kantonales Projekt „Unterricht in Mehrklassenschulen“
1992 - 1994
(Jürg Sonderegger / PHSG)
Jahrgangsklasse – Mehrklasse Unterricht in Mehrklassen
Jahrgangsklasse – Mehrklasse
Unterricht in Mehrklassen
Fragebogen
16 Aussagen – alle sind richtig
(Sie basieren auf Ergebnissen der Untersuchung).
Sie geben Aufschluss über Ihre heutige Einstellung und Vorstellung
von Unterricht in Mehrklassen.
Man kann die Sätze mit 1 – 4 Punkten bewerten. Dabei darf man jedoch
nur 4 x 1 Punkt, 4 x 2 Punkte, 4 x 3 Punkte und 4 x 4 Punkte vergeben.
Zwei Ausgangslagen sind möglich:
«So stelle ich es mir vor!» oder «So wünsche ich es mir!»
Vier Ansätze / Optionen für Unterricht in Mehrklassen:
1) Management-Ansatz
2) Kompetenz-Ansatz
3) Sozial-Ansatz
4) Individualisierungs-Ansatz
Jahrgangsklasse – Mehrklasse
Unterricht in Mehrklassen
1) Management-Ansatz
Die Lehrperson organisiert
den Unterricht
im Abteilungsunterricht.
2) Kompetenz-Ansatz
Die Lehrperson verfügt
über viele Kompetenzen
(methodisch/didaktische, soziale usw.).
3) Sozial-Ansatz
Die Schüler/innen sind
Lernende und Lehrende,
Lernen ist ein
sozialer Prozess
(von-/miteinander lernen).
4) Individualisierungs-Ansatz
Jedes Kind ist einzigartig,
das Lernen ist ein
individueller Prozess
(individualisierende
Unterrichtsformen)
Jahrgangsklasse – Mehrklasse
Unterricht in Mehrklassen
Jahr Wissenschaftler Anzahl MK-Lehrpersonen
1983 Poglia & Strittmatter 1544 (quantitativ)
1993 Sonderegger
1999 Schmitt 300 (quantitativ)
2008 Trachsler 16 (qualitativ)
2010 Monn 34 (qualitativ)
Jahrgangsklasse – Mehrklasse
Unterricht in Mehrklassen
Poglia & Strittmatter / 1983
a) schafft die Möglichkeit der Schülerschule (ältere Schüler lehren die jüngeren).
b) zwingt mich, Gruppenarbeiten mit den Schülern zu machen
Jahrgangsklasse – Mehrklasse
Unterricht in Mehrklassen
Jahrgangsklasse – Mehrklasse
z.B. Mathematik in Jahrgangsklassen / Mehrklassen
Themen nach Jahrgängen ausgerichtet (z.B. in Lehrmitteln)
1. Kiga: Muster und Reihen erfinden, nachbilden
2. Kiga: Mengen vergleichen und verändern
3. Klasse: Zahlen 1 – 20: vor - und rückwärtszählen, addieren
2. Klasse: Kleines Einmaleins
3. Klasse: Grosses Einmaleins
4. Klasse: Schriftliche Grundoperationen (+, -, x, :)
5. Klasse: Bruchrechnen (+, -, x, :)
6. Klasse: Brüche und Dezimalbrüche
Die Struktur der Mehrklasse garantiert noch kein AgL.
Struktur
Die Jahrgangsklasse
Die Mehrjahrgangsklasse / die Mehrklasse / Mischklasse / Kombiklasse
Pädagogischer Ansatz
Altersgemischtes Lernen / AgL
(oder auch altersdurchmischtes Lernen, altersunabhängiges Lernen,
jahrgangsübergreifendes Lernen, jahrgangsgemischtes Lernen,
kompetenzorientiertes Lernen usw.)
Begriffe
Das mentale Modell der Lehrpersonen
geht auch heute noch sehr oft davon aus,
dass das Lehren und Lernen in einer Klasse
nur dann optimal gelingen kann,
wenn die Schüler/innen möglichst ähnlich sind,
in ihren Lernvoraussetzungen
möglichst wenig vom ‚imaginären Durchschnittsschüler‘ abweichen
und alle das gleiche Lernziel verfolgen.
Krainz Dürr 2003
Gleichaltrige Kinder sind nicht «gleich» und brauchen nicht «das Gleiche»
Es gibt
kein einziges Entwicklungsmerkmal,
das gleichaltrige Kinder
gemeinsam haben.
(Remo Largo “Schülerjahre”)
Gleichaltrige Kinder sind nicht «gleich» und brauchen nicht «das Gleiche»
aus „Schülerjahre“ / Remo Largo (2009)
Gleichaltrige Kinder sind nicht «gleich» und brauchen nicht «das Gleiche»
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18
Alter (Jahre)
Lese
kom
pete
nz
Lars
Eldar
Boris
Überforderung
Erfolgserlebnis
Unterforderung
mittel
keine
hoch
Anforderung
Erwartung
Schülerjahre: Entwicklung der Lese Kompetenz
Gleichaltrige Kinder sind nicht «gleich» und brauchen nicht «das Gleiche»
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
Sprache Lesen/Schreiben Sozialverhalten Logisches Denken Zahlenverständnis Räumlich-figurale
Vorstellung
Motorik
En
twic
klu
ng
salte
r (J
ah
re)
Melissa ist sprachbegabt und sozial kompetent. Sie hat Schwächen im logischen Denken,
Zahlenverständnis und in der räumlich-figuralen Vorstellung und ist motorisch etwas
ungeschickt.
Schülerjahre: Entwicklungsprofil: Melissa
Gleichaltrige Kinder sind nicht «gleich» und brauchen nicht «das Gleiche»
Mathematik 1. Klasse / Lehrmittel (Beispiel)
Gleichaltrige Kinder sind nicht «gleich» und brauchen nicht «das Gleiche»
Mathematik 1. Klasse / Lehrmittel (Beispiel)
Gleichaltrige Kinder sind nicht «gleich» und brauchen nicht «das Gleiche»
Mathematik 1. Klasse / Lehrmittel (Beispiel)
Gleichaltrige Kinder sind nicht «gleich» und brauchen nicht «das Gleiche»
Mathematik 1. Klasse / Lehrmittel (Beispiel)
Gleichaltrige Kinder sind nicht «gleich» und brauchen nicht «das Gleiche»
Zahlenmauern / Addition: 1. Kl. (10 Kinder) Mai 2010
Gleichaltrige Kinder sind nicht «gleich» und brauchen nicht «das Gleiche»
Zahlenmauern / Addition: 1. Kl. (10 Kinder) Mai 2010
Gleichaltrige Kinder sind nicht «gleich» und brauchen nicht «das Gleiche»
aus: Neue Schulpraxis 2010
Gleichaltrige Kinder sind nicht «gleich» und brauchen nicht «das Gleiche»
Loslassen des 7 G Unterrichts:
Alle gleichaltrigen Schüler/innen
sollen
bei der gleichen Lehrperson
mit dem gleichen Lehrmittel
im gleichen Tempo
das gleiche Ziel
in der gleichen Zeit
gleich gut erreichen.
Gleichaltrige Kinder sind nicht «gleich» und brauchen nicht «das Gleiche»
Ohne
Angst
verschieden
sein!
Gleichaltrige Kinder sind nicht «gleich» und brauchen nicht «das Gleiche»
Wenn eine Lehrerin 20 siebenjährige Kinder vor sich hat,
dann unterscheiden sich die Kinder
in ihrem Entwicklungsalter
um mindestens drei Jahre
Remo Largo „Schülerjahre“ (2009)
Resümierend befürchte ich, dass mit Individualisierung
eine Reduzierung des Sozialen einhergeht
und sich ein Menschenbild durchsetzt,
das nur auf sich selbst bezogen ist.
Was wir dem gegenüber nötiger haben denn je,
sind gemeinwesenorientierte Menschen,
für die Wertschätzung anderer genauso wichtig ist
wie das eigene Wohlergehen.
Hans Günther Rolff in
„Trugschlüsse in der Individualisierung-Politik“ (2010)
Kompetenzstudie Jan. – März, 2004 / Deutschland
1200 Personalentscheider, 137 Bögen
Kinder lernen auch von- und miteinander
43%
21%
15%
11%
10%
Soziale Kompetenzen
Persönlichkeit
Medienkompetenz
Fachliche Kompetenz
Methodenkompetenz
Kinder lernen auch von- und miteinander
Rückmeldung des Paten an sein Patenkind:
Mit F ging alles gut. Wenn ich ihr etwas erklärte, verstand sie es schnell.
Ich finde, dass sie clever ist. Ich hatte viel Geduld mit ihr. Ich half ihr gerne,
wenn ich ihr etwas erklären sollte. Ich finde, sie sucht zu schnell Hilfe. Sie kommt
ja mit dem Stoff gut mit und versteht viel. F ist fleissig und arbeitet schnell.
Sie schreibt schön und schnell, nicht wie ich. Als Götti war ich glaub ich gut,
aber nicht perfekt: No Body is Pervekt!
Rückmeldung des Patenkindes an seinen Paten
Er war immer sehr nett, er hat sich immer Zeit genommen. Und er hat es mir so
erklärt, dass man draus kommt. Ich finde, er war ein sehr guter Götti. E hat mir
Die Wolfswerkstatt sehr gut erklärt und er hat mir auch Tipps in der Mathe
gegeben. Es war toll mit ihm zu arbeiten. Er war sehr hilfsbereit und nett, also
einfach ein Super-Götti. E, du warst fantasievoll, wir hatten es auch lustig.
Vielen Dank für das, was du für mich gemacht hast!
Kinder lernen auch von- und miteinander
Management-Ansatz
Die Lehrperson organisiert
den Unterricht
im Abteilungsunterricht.
Kompetenz-Ansatz
Die Lehrperson verfügt
über viele Kompetenzen
(methodisch/didaktische, soziale usw.).
Sozial-Ansatz
Die Schüler/innen sind
Lernende und Lehrende,
Lernen ist ein
sozialer Prozess
(von-/miteinander lernen).
Individualisierungs-Ansatz
Jedes Kind ist einzigartig,
das Lernen ist ein
individueller Prozess
(individualisierende
Unterrichtsformen)
AgL als pädagogischer Ansatz in einer Mehrklasse
Sozial- und Individualisierungs-Ansatz
AgL als pädagogischer Ansatz in einer Mehrklasse
Individualisierende Gemeinschaftsschule mit AgL
10 gute Gründe für AgL (Beispiele):
Die Mehrklasse ist eine natürliche Lerngemeinschaft
Es ist normal, verschieden zu sein
Integrativer Unterricht / Inklusion gelingt gut
Ältere Kinder sind Vorbilder und Miterziehende
Kinder können ihre Rollen wechseln
Die Einzigartigkeit der Kinder wird respektiert
Kinder lernen gemeinsam , sie profitieren von einem breiten Lernangebot in
verschiedenen Bereichen
Kinder lernen von Kindern
Kinder und Lehrpersonen profitieren von der Kontinuität
Eine flexible, individuelle Verweildauer ist möglich
AgL als pädagogischer Ansatz in einer Mehrklasse
Individualisierende Gemeinschaftsschule mit AdL*
*Achermann & Gehrig (2011): AdL – Auf dem Weg zu einer Individualisierenden Gemeinschaftsschule
Jahrgangsklasse – Mehrklasse
Mehrklassenmodelle in der Schweiz
Kindergarten 1. – 6. Kl.
• Kindergarten 1./ 2. Kl. 3./ 4. Kl. 5./ 6. Kl.
• Kindergarten 1./ 2. Kl. 2./ 3. Kl. 1./ 3. Kl.
4./ 5. Kl. 5./ 6. Kl. 4./ 6. Kl.
• Kindergarten 1. – 3. Kl. 4. – 6. Kl.
• Kindergarten 1. – 9. Kl.
• Grundstufe 2./3. Kl. 4.-6. Kl.
• Grundstufe 2.-4. Kl. 5./6. Kl.
• Basisstufe 3./4. Kl. 5./6. Kl.
• Basisstufe 3.-6. Klasse
…und Mischformen (aus organisatorischen Gründen)
1. Kennenlernen des Buches
2. Baustein Forum: Morgenkreis
3. Bausteine für das Zusammenleben
4. Standortbestimmung PS Wyden
5. Schwerpunktsetzung für die Ausarbeitung des Projektplans
(Meilensteine)
6. Ausstieg / Schluss
Individualisierende Gemeinschaftsschule mit AdL
Plan (Unterrichtsbaustein): Mehrklassenorientierter Plan
Der Unterrichtsbaustein Plan ist ein spezifisches Erfahrungs- und Lernfeld.
Die SuS üben und festigen spezifische Sachkompetenzen (Wissen und Können)
und Lern- und Arbeitskompetenzen. Im Plan arbeitet jedes Kind in seinem
Lerntempo an den Zielen, die es jetzt zu erreichen vermag. Individualisierung
und Differenzierung prägen diesen Unterrichtsbaustein. Je nach Kompetenzen
bestimmen die Kinder Inhalt, Organisation und Methoden bei ihrer Planarbeit
selber oder sie können dabei mitbestimmen.
Forum (Baustein für das Zusammenleben): Gemeinsame Lernreflexionen
Das Forum ist ein dialogisches Erfahrungs- und Lernfeld.
In Gemeinsamen Lernreflexionen thematisieren die Schüler/innen ihre
Erfahrungen beim Lernen und Arbeiten und erhalten durch Austausch und
Diskussion Anregungen für ihr Lernen.
In gemeinsamen Lernreflexionen tauschen sich die Kinder z.B. über Erfahrungen
und Fragen aus der Planarbeit aus.
1. Zwei Bausteine für Unterricht und Zusammenleben
Ziele
Mit der Öffnung von Unterricht und Zusammenleben verfolgen
Lehrpersonen zwei zentrale Ziele:
- die Optimierung von Lernprozessen
- die Förderung kompetenter mündiger Mitglieder einer demokrati-
schen Gemeinschaft
Die Lehrpersonen geben den Schülerinnen und Schülern Raum,
damit sie nach ihrem Lern- und Entwicklungsstand allein und mit
anderen Kompetenzen aufbauen können, Selbstorganisation und
Selbstbestimmung lernen und immer mehr Verantwortung für ihr
Lernen und Zusammenleben übernehmen.
2. Öffnung von Unterricht und Zusammenleben
Miteinander lernen Voneinander lernen Nebeneinander lernen
An der gleichen Sache
lernen. gemeinsame Sache
basal, allgemein und kind-
zentriert
Kooperation an der ge-
meinsamen Sache
innere Differenzierung
entwicklungslogische
Didaktik
individuelle und gemein-
same Ergebnisse
Durch Austausch und
Reflexion lernen
Kooperatives Lernen: think (Einzelarbeit)
pair (Austausch)
share (Präsentation)
Lernen durch Lehren Wechselseitiges Lernen
durch Lehren (Aneig-
nung, Vermittlung, Wie-
derholung und Vertie-
fung)
Bring mir etwas bei!
(Vereinbarung, Vorberei-
tung, Lehr-/Lernprozess,
Lernkontrolle und Rück-
meldung)
Lernen durch Nach-
ahmen
Lernen durch Dabeisein
Lernen durch Helfen
Beiläufiges Lernen
Vor- und Rückgreifendes
Lernen
3. Grundformen des AgL
(Programm am Nachmittag)
1. Kennenlernen des Buches
2. Baustein Forum: Morgenkreis
3. Bausteine für das Zusammenleben
4. Standortbestimmung PS Wyden
5. Schwerpunktsetzung für die Ausarbeitung des Projektplans
(Meilensteine)
6. Ausstieg / Schluss
Individualisierende Gemeinschaftsschule mit AdL
1. Kennenlernen des Buches
2. Baustein Forum: Morgenkreis
3. Bausteine für das Zusammenleben
4. Standortbestimmung PS Wyden
5. Schwerpunktsetzung für die Ausarbeitung des Projektplans
(Meilensteine)
6. Ausstieg / Schluss
Individualisierende Gemeinschaftsschule mit AdL
S. 94
z.B. Planarbeit: Grad der Öffnung
Öffnung von Unterricht und Zusammenleben
Unterrichtsbaustein Plan
S. 94
Öffnung von Unterricht und Zusammenleben
Unterrichtsbaustein Plan
Beispiele von unterstützenden Massnahmen
schrittweise Einführung (z.B. Planarbeit nur mit 2-3 Kindern)
aufbauen auf den Kompetenzen aus dem Kindergarten / aus der
Vorschule (z.B. Freispiel / Freie Tätigkeit: 1 Nachmittag / Woche)
einfache Hilfestellungen (z.B. Vorgabe der Reihenfolge bei der
Planarbeit)
«kleine Portionen» statt «ausgeklügelte Pläne» (z.B. Planarbeit
mit einem leeren Blatt)
regelmässig austauschen im Team (Was mache ich, wenn ein
Kind…?)
Öffnung von Unterricht und Zusammenleben
Unterrichtsbaustein Plan
Üben / Vertiefen: Mathematik / Gewichte (4.-6. Kl.)
1. Kennenlernen des Buches
2. Baustein Forum: Morgenkreis
3. Bausteine für das Zusammenleben
4. Standortbestimmung PS Wyden
5. Schwerpunktsetzung für die Ausarbeitung des Projektplans
(Meilensteine)
6. Ausstieg / Schluss
Individualisierende Gemeinschaftsschule mit AdL
Miteinander lernen Voneinander lernen Nebeneinander lernen
An der gleichen Sache
lernen. gemeinsame Sache
basal, allgemein und
kindzentriert
Kooperation an der ge-
meinsamen Sache
innere Differenzierung
entwicklungslogische
Didaktik
individuelle und
gemeinsame Ergebnisse
Durch Austausch und
Reflexion lernen
Kooperatives Lernen: think (Einzelarbeit)
pair (Austausch)
share (Präsentation)
Lernen durch Lehren Wechselseitiges Lernen
durch Lehren (Aneig-
nung, Vermittlung, Wie-
derholung und Vertie-
fung)
Bring mir etwas bei!
(Vereinbarung, Vorberei-
tung, Lehr-/Lernprozess,
Lernkontrolle und Rück-
meldung)
Lernen durch Nach-
ahmen
Lernen durch Dabeisein
Lernen durch Helfen
Beiläufiges Lernen
Vor- und
Rückgreifendes
Lernen
Grundformen des AgL
z.B. in der Mathematik
«An der gleichen Sache lernen» in Doppelklassen
1./2. Klasse: Zahlenraum 1 – 1000 (z.B. Zahlenmauern)
3./4. Klasse: kleines und grosses Einmaleins
5./6. Klasse: Brüche (Grundoperationen, Dezimalbrüche)
«An der gleichen Sache lernen» im Dreiklassensystem
1.-3. Klasse: Zahlenraum 1 – 100‘000
4.-6. Klasse: Brüche (Bruchteile, Grundoperationen,
Bruchteile von Grössen, Dezimalbrüche)
Grundformen des AgL
Miteinander lernen: An der gleichen Sache lernen
Mögliche Kompetenzen, die die Kinder bei der Arbeit am Plan üben und
entwickeln:
1. Ich weiss, was ich mit der Planarbeit lerne und kann es erklären.
2. Ich weiss, in welcher Reihenfolge ich die Aufgaben am besten angehe
und lege die Reihenfolge der Arbeiten selber fest.
3. Ich hole Hilfe, wenn ich Hilfe brauche.
4. Ich kann gelöste Aufgaben selber korrigieren.
5. Ich wähle selber Inhalte aus, die ich bearbeiten möchte.
6. Ich entscheide wo ich arbeite. (Raum)
7. Ich entscheide mit wem ich arbeite. (Sozialform)
Grundformen des AgL / Baustein Forum
Miteinander Lernen: Durch Austausch und Reflexion
Baustein Forum: Gemeinsame Lernreflexionen
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
Beispiel: Ich wähle selber Inhalte aus, die ich bearbeiten möchte.
Petra
Adil
Konstantin
Belinda
Indikatoren suchen
•…
•…
•…
Grundformen des AgL / Baustein Forum
Miteinander Lernen: Durch Austausch und Reflexion
Baustein Forum: Gemeinsame Lernreflexionen
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
Beispiel: Ich wähle selber Inhalte aus, die ich bearbeiten möchte.
Petra
Adil
Konstantin
Belinda
Indikatoren
überprüfen
•…
•…
•…
Grundformen des AgL / Baustein Forum
Miteinander Lernen: Durch Austausch und Reflexion
Baustein Forum: Gemeinsame Lernreflexionen
1. Kennenlernen des Buches
2. Baustein Forum: Morgenkreis
3. Bausteine für das Zusammenleben
4. Standortbestimmung PS Wyden
5. Schwerpunktsetzung für die Ausarbeitung des Projektplans
(Meilensteine)
6. Ausstieg / Schluss
Individualisierende Gemeinschaftsschule mit AdL
Fokus AgL
Baustein Plan / Baustein Forum
Aspekte: Öffnung des Unterrichts und Grundformen des AgL
Die Kinder lernen bei der Planarbeit altersunabhängig, entsprechend
ihrem Lern- und Entwicklungsstand (üben, vertiefen, fertig machen).
Plan (spezifisches Erfahrungs- und Lernfeld): Mehrklassenplan
Sie lernen alle am gleichen Thema (auch in der Planarbeit).
Grundformen des AgL: Miteinander lernen / an der gleichen Sache
lernen
Sie können bei der Arbeit am Plan bei der Festlegung der Reihenfolge,
der Methode und des Inhaltes angemessen mitbestimmen.
Öffnung von Unterricht u. Zusammenleben / Beteiligung der Kinder
Fokus AgL
Baustein Plan / Baustein Forum
Aspekte: Öffnung des Unterrichts und Grundformen des AgL
Sie reflektieren im Plenum ihre Arbeit zusammen mit anderen.
Grundformen des AgL: Durch Austausch lernen
Forum (dialogisches Erfahrungs- u. Lernfeld): Gem. Lernreflexionen
Kinder sind Lehrende und Lernende (Arbeit mit der Erklärinsel).
Grundformen des AgL: Bring mir etwas bei!
Weil die Kinder lernen an der gleichen Sache lernen, können sie das
breite Lernangebot (soziales u. kognitives Enrichement) in der
Mehrklasse nutzen.
Grundformen des AgL: Vor- und Rückgreifendes Lernen
1. Kennenlernen des Buches
2. Baustein Forum: Morgenkreis
3. Bausteine für das Zusammenleben
4. Standortbestimmung PS Wyden
5. Schwerpunktsetzung für die Ausarbeitung des Projektplans
(Meilensteine)
6. Ausstieg / Schluss
Individualisierende Gemeinschaftsschule mit AdL
* Zitat aus «Eine Schule für alle – Berg Fidel» (Münster / D)
** Zitat aus «Treibhäuser der Zukunft» (DVD Archiv der Zukunft Fotos: Homepage Prisma: Tandemklasse (2012/13)
«Wenn Kinder nicht von klein auf lernen, dass Menschen verschieden
sind, wann dann?»*
«Die Seele des Lernens ist der Unterschied!»**
AgL als pädagogischer Ansatz in einer Mehrklasse
Individualisierende Gemeinschaftsschule mit AgL
AgL als pädagogischer Ansatz in einer Mehrklasse
Individualisierende Gemeinschaftsschule mit AgL
Fotos aus dem Buch «Altersdurchmischtes Lernen (Achermann & Gehrig, 2011)
AgL als pädagogischer Ansatz in einer Mehrklasse
Individualisierende Gemeinschaftsschule mit AgL
Fotos aus dem Buch «Altersdurchmischtes Lernen (Achermann & Gehrig, 2011)
Management-Ansatz
Die Lehrperson organisiert
den Unterricht
im Abteilungsunterricht.
Kompetenz-Ansatz
Die Lehrperson verfügt
über viele Kompetenzen
(methodisch/didaktische, soziale usw.).
Sozial-Ansatz
Die Schüler/innen sind
Lernende und Lehrende,
Lernen ist ein
sozialer Prozess
(von-/miteinander lernen).
Individualisierungs-Ansatz
Jedes Kind ist einzigartig,
das Lernen ist ein
individueller Prozess
(individualisierende
Unterrichtsformen)
AgL als pädagogischer Ansatz in einer Mehrklasse
Sozial- und Individualisierungs-Ansatz
Es liegt nicht an den Kindern,
den Normen der Schule
zu entsprechen,
es ist die Aufgabe der Schule,
der Verschiedenheit der Kinder
Rechnung zu tragen.
Célestin Freinet, 1896 - 1966
Vergleiche nie ein Kind mit dem anderen
sondern jedes nur mit sich selber!
Johann Heinrich Pestalozzi 1746 1827
Vergleiche nie eine Schule mit einer anderen
sondern jede nur mit sich selber!
AgL als pädagogischer Ansatz in einer Mehrklasse
Individualisierende Gemeinschaftsschule mit AdL
Wenn die Gedanken
gross sind,
dürfen die Schritte
dahin klein sein!
Hartmut von Hentig
(Laborschule Bielefeld)
Der Weg entsteht dadurch, dass man ihn geht!
Jahrgangsklasse - 2009
Witlof Vollstädt
in „Schule 2020 aus Expertensicht – zur Zukunft von
Schule, Unterricht und Lehrerbildung“
(2009)
Der Titel seines Beitrags heisst:
Schulen 2020 – Jahrgangsklassen ade!
Folien
Nachmittag
Alle Fotos aus dem Buch
Achermann & Gehrig (2011)
Pädagogischer Tag für Schulen mit altersgemischten Lerngruppen
1. Oktober 2013 / Dietenheim / Südtirol
Heidi Gehrig, Institut für Schulentwicklung und Beratung, PHSG
Miteinander lernen Voneinander lernen Nebeneinander lernen
An der gleichen Sache
lernen. gemeinsame Sache
basal, allgemein und kind-
zentriert
Kooperation an der ge-
meinsamen Sache
innere Differenzierung
entwicklungslogische
Didaktik
individuelle und gemein-
same Ergebnisse
Durch Austausch und
Reflexion lernen
Kooperatives Lernen: think (Einzelarbeit)
pair (Austausch)
share (Präsentation)
Lernen durch Lehren Wechselseitiges Lernen
durch Lehren (Aneig-
nung, Vermittlung, Wie-
derholung und Vertie-
fung)
Bring mir etwas bei!
(Vereinbarung, Vorberei-
tung, Lehr-/Lernprozess,
Lernkontrolle und Rück-
meldung)
Lernen durch Nach-
ahmen
Lernen durch Dabeisein
Lernen durch Helfen
Beiläufiges Lernen
Vor- und Rückgreifendes
Lernen
AgL als pädagogischer Ansatz in einer Mehrklasse
Individualisierende Gemeinschaftsschule mit AgL
Grundformen des AgL
Miteinander
lernen
Voneinander
lernen Nebeneinander
lernen
Fotos aus dem Buch «Altersdurchmischtes Lernen (Achermann & Gehrig, 2011)
Miteinander lernen
1. An der gleichen Sache lernen
2. Durch Austausch und gemeinsame Reflexion lernen
unterschiedliche Ressourcen nutzen
in der Klasse über vorgegebene Bereiche / Kompetenzen
austauschen
Anregungen, gewonnene
Erkenntnisse fürs eigene
Lernen nutzen
einander „Lerntipps“ geben
Voneinander lernen
1. Kooperatives Lernen
denken – austauschen – präsentieren
2. Lernen durch Lehren
Wechselseitiges Lernen durch Lehren (WELL)
Bring mir etwas bei!
3. Lernen durch Nachahmen
Nebeneinander lernen
1. Lernen durch Dabeisein
2. Lernen durch Helfen
Kurze Hilfen
Komplexere Hilfestellungen
3. Beiläufiges Lernen
4. Vor- und Rückgreifendes Lernen
Zwei Didaktische Konzepte
Georg Feuser
Lernen am gemeinsamen Gegenstand
Hans Wocken
Gemeinsame Lernsituationen
Miteinander Lernen:
Lernen an der gleichen Sache
Beispiel 2: Leben im und am Wasser 4.-6. Klasse
In der gleichen Reihe erschienen
• Eine Seerose erzählt…
• Mein Biberleben
• Tommy, der Wasserläufer
• Mein Leben als Uferschnepfe
• Eine Ringelnatter namens Maxi
erzählt…
• Ein Leben als Feuersalamander
• Ich bin Oskar, der Fischotter
• …
Leben im und am Wasser 4.-6. Klasse
1. Jahresthema Mittelstufe: Vier Elemente (Beispiel Wasser)
2. Ziele definieren / Projekt festlegen
3. Infos suchen und Mindmap machen
4. Kreislauf (gem. Beispiel Frosch) erstellen
5. Regelmässige Lehrausgänge ans Wasser
6. Texte schreiben / entwickeln (Arbeit in Puzzlegruppen)
7. Illustrationen entwerfen und zeichnen
8. Autorenlesungen in den sieben Klassen
9. Ausstellung zum Jahresthema vier Elemente (Wettbewerb)
Einer für alle – Alle für einen!
Sozial – Ansatz
Alle Kinder suchen zu allen
gewählten Lebewesen Infos
und Fotos in den Büchern.
Erst als zu allen Lebewesen
genügend Infos vorlagen,
sichteten die einzelnen Kinder
die aufgeführten Quellen.
Angebote (liegen im Zusatzraum auf)
Unterlagen zu Öffnung von Unterricht
Grundformen AgL: Miteinander Lernen / An der gleichen Sache lernen:
Leben im und am Wasser (D / BG / Mensch und Umwelt)
Grundformen AgL: Miteinander Lernen / An der gleichen Sache lernen:
Scherzinger Schulfüchse
S’Rägätröpfli
Unterlage PH Bern
Didaktische Konzepte
Grundformen AgL: Kooperatives Lernen
Buch Achermann & Gehrig und Kartenspiel
Recommended