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Artenschutzfachliche Prüfung für die Ausweisung von
Windvorrangflächen im Rahmen der Erstellung eines
Teilflächennutzungsplanes für die Verbandsgemeinde
Montabaur.
Vorgelegt von
Frank W. Henning
Büro für Zoologische Fachgutachten, Artenschutz und
Wildtiermanagement, Fernwald
Im Auftrag der
Verbandsgemeinde Montabaur
Stand 28.02.2011
Verbandgemeinde Montabaur 2 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
Büro für Zoologische Fachgutachten, Artenschutz und Wildtiermanagement Diplom-Biologe Frank W. Henning � Waldstrasse 6 � 35463 Fernwald � Tel: 0641 – 480 18 - 60 � Fax: - 61 � Frank.W.Henning@gmx.de
INHALT
1. Einleitung ...........................................................................................................................3
1.1 Anlass und Aufgabenstellung .......................................................................................3
1.2 Datengrundlagen..........................................................................................................4
1.3 Methodisches Vorgehen und Begriffsbestimmungen....................................................4
1.4 Artenschutzfachliche Prüfung .......................................................................................5
1.4.1 Verbotstatbestände (Zugriffsverbote).....................................................................5
1.4.2 Freistellung von Verboten und Folgen für die Artenschutzprüfung .........................6
1.4.3 Ausnahme von den Verboten ................................................................................8
2. Anforderungen an die Artenschutzprüfung..................................................................8
3. Ermittlung der betroffenen Arten.........................................................................................9
4. Wirkungen des Vorhabens ...............................................................................................10
4.1 Baubedingte Wirkfaktoren/Wirkprozesse ....................................................................10
4.2 Anlagebedingte Wirkprozesse ....................................................................................11
4.3 Betriebsbedingte Wirkprozesse ..................................................................................12
4.4 Vorbelastungen ..........................................................................................................13
5. Maßnahmen zur Vermeidung und zur Sicherung der kontinuierlichen ökologischen Funktionalität (CEF-Continous Ecological Functionality) ......................................................14
5.1 Maßnahmen zur Vermeidung .....................................................................................14
5.2 Maßnahmen zur Sicherung der kontinuierlichen ökologischen Funktionalität (CEF) ...17
6. Beurteilungsgrundlage .....................................................................................................17
7. Kurzfassung der Ergebnisse der Erhebungen 2010 .........................................................20
7.1 Europäische Vogelarten .............................................................................................20
7.2 Artenspektrum Fledermäuse ......................................................................................23
7.3 Betroffenheit der Fledermäuse ...................................................................................24
7.4 Betroffenheit der Vogelarten.......................................................................................32
8. Zusammenfassung...........................................................................................................59
9. Gesetze, Normen und Richtlinien .....................................................................................60
10. Literatur..........................................................................................................................61
Verbandgemeinde Montabaur 3 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
Büro für Zoologische Fachgutachten, Artenschutz und Wildtiermanagement Diplom-Biologe Frank W. Henning � Waldstrasse 6 � 35463 Fernwald � Tel: 0641 – 480 18 - 60 � Fax: - 61 � Frank.W.Henning@gmx.de
1. Einleitung 1.1 Anlass und Aufgabenstellung Im Rahmen der Ausweisung von Vorrangflächen zur Windenergienutzung in der
Verbandsgemeinde Montabaur, Westwaldkreis, Rheinland-Pfalz, wurden Untersuchungen
zum Vorkommen streng geschützten Tierarten, die möglicherweise von Windenergienutzung
betroffen sein können, in fünf ausgewählten Bereichen der Verbandsgemeinde durchgeführt.
Diese fünf ausgewählten Bereiche wurden im Rahmen der Scoping-Unterlagen zur
Festlegung des erforderlichen Umfanges und Detaillierungsgrades der Umweltprüfung gem.
§ 2 Abs4 BauGB identifiziert (Thannberger-Wittenberg & Geisler, Stand 03.06.2009). Andere
Bereiche fanden weder im Rahmen der Erfassung Berücksichtigung noch werden andere
Bereiche im Rahmen der folgenden artenschutzfachlichen Prüfung berücksichtigt. Um
Konflikte mit dem europäischen Artenschutzrecht bzw. artenschutzrechtliche
Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG bezüglich der
gemeinschaftsrechtlich geschützten Arten zu beurteilen, wurde eine Erfassung von
europäischen Vogelarten sowie Fledermausarten in und um die fünf ausgewählten Bereiche
herum vorgenommen und deren Auftreten aus artenschutzrechtlicher Sicht beurteilt. Um
Konflikte mit dem europäischen Artenschutzrecht zu beurteilen, wurde eine
artenschutzrechtliche Prüfung durchgeführt.
In der vorliegenden artenschutzrechtlichen Prüfung
• werden die artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs.
5 BNatSchG bezüglich der gemeinschaftsrechtlich geschützten Arten (alle
europäischen Vogelarten, Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie), die durch das
Vorhaben erfüllt werden können, ermittelt und dargestellt,
• sowie die naturschutzfachlichen Voraussetzungen für eine Ausnahme von den
Verboten gem. § 45 Abs. 7 BNatSchG ggf. geprüft.
• Für besonders oder streng geschützte Arten, die nicht in Anhang IV FFH-RL
aufgeführt sind und nicht zu den europäischen Vogelarten zählen, ist derzeit gem.
§ 44 (5) S. 5 BNatSchG keine artenschutzrechtliche Prüfung erforderlich, da es sich
um die Durchführung eines Eingriffs oder Vorhabens handelt und da noch keine
Rechtsverordnung nach § 54 (1) Nr. 2 BNatSchG erlassen worden ist, die gefährdete
Arten definiert, für die die Bundesrepublik in hohem Maße verantwortlich ist und die
gem. § 44 (5) S. 2 BNatSchG unter den gleichen Schutz wie die
gemeinschaftsrechtlich geschützten Arten gestellt werden.
Verbandgemeinde Montabaur 4 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
Büro für Zoologische Fachgutachten, Artenschutz und Wildtiermanagement Diplom-Biologe Frank W. Henning � Waldstrasse 6 � 35463 Fernwald � Tel: 0641 – 480 18 - 60 � Fax: - 61 � Frank.W.Henning@gmx.de
1.2 Datengrundlagen Im Rahmen der Prüfung der oben genannten Ausschlusskriterien wurde sowohl eine
Lokalisierung von Brutplätzen der von Windenergienutzung betroffenen Vogelarten
vorgenommen (Horsterfassung sowie Besatzkontrolle), Erfassung von Brutvogelarten, die
möglicherweise von Windenergienutzung betroffen sein können, eine Erfassung des
Herbstzuges als auch eine umfangreiche Recherche bei Institutionen, Behörden und
Verbänden durchgeführt. Für den Rotmilan wurde im Rahmen der Erfassungen eine
Abgrenzung von Revieren vorgenommen, um die möglichen Auswirkungen der Errichtung
von Windenergieanlagen auf diese europäische Vogelar besser beurteilen zu können.
Daten zu Brutvögeln sowie zum Zugvogelvorkommen wurden freundlicherweise von Herrn
Manfred Braun, Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord in Koblenz, Herrn Thomas Wolf
und Herrn Ludwig Störger LUWG in Mainz, den Forstbeamten Herrn Bernhard Kloft vom
Forstrevier Eisenbach und Herrn Gebhard Klein vom Forstrevier Elbert/Augst und Herrn
Georg Fahl vom NABU Rheinland-Pfalz zur Verfügung gestellt. Anfragen an die EEG-Eulen,
Herr Breuer, sowie den Schriftleiter der Zeitschrift Pflanzen und Tiere in Rheinland-Pfalz,
Herrn Bosselmann wurden beantwortet, erbrachten jedoch keine neuen Erkenntnisse zum
Vorkommen der zu betrachtenden Arten. Des weiteren wurden die Periodika „Fauna und
Flora in Rehinland – Pfalz“, sowie „Tiere und Pflanzen in Rheinland- Pfalz“ auf Hinweise
möglicher Vorkommen hin recherchiert.
Bei der Erfassung von Fledermäusen wurden Detektorbegehungen durchgeführt,
Horchboxen eingesetzt und Sichtbeobachtungen während des Herbstzuges vorgenommen.
Es fand eine Suche nach Balzquartieren statt. In allen Untersuchungsflächen wurden
Netzfänge zum Nachweis von Fledermäusen durchgeführt. Ebenso wurde eine Recherche
von Winterquartieren durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Erfassungen sind in einem
eigenen Bericht dargestellt. Daten zum Vorkommen von Fledermäusen wurden
freundlicherweise von Herrn Georg Fahl vom NABU Rheinland-Pfalz zur Verfügung gestellt.
Allen, die diese Untersuchung durch das zur Verfügung stellen von Datenmaterial unterstützt
haben, sei an dieser Stelle herzlich gedankt.
1.3 Methodisches Vorgehen und Begriffsbestimmungen Methodisches Vorgehen und Begriffsabgrenzungen der nachfolgenden Prüfung stützen sich
auf das Handbuch der streng geschützte Arten in Rheinland-Pfalz, Endbericht April 2005
(LBM 2005) und sowie europäischen Vogelarten in Rheinland-Pfalz (stand 26.09.2008). Bei
der methodischen Vorgehensweise der vorliegenden Untersuchung und der daraus
folgenden Beurteilung der Verbotstatbestände bzw. der Voraussetzungen für die
Ausnahmezulassung, erfolgte die Orientierung an der aktuellen Rechtssprechung (EuGH,
Urt. 10.01.2006, Rs. C-98/03, NuR 2006, 166; Urteil vom 16.3.2006, BVerwG 4 A 1075/04,
NVwZ-Beilage Nr. I 8/2006 („Schönefeld"); Urteil vom 21.6.2006, BVerwG 9 A 28.05, ZUR
2006, S. 543 ff, „Ortsumgehung Stralsund", BVerwG 9 A 20.05 vom 17.01.2007 zur
geplanten „Westumfahrung Halle“, Urteil 05.03.2007, OVG Brandenburg 11 S 19.07, EuGH
2007 „Finnische Wölfe“ - Urteil vom 14.6.07, BVerwG, Urt. V. 9.7.2008 – 9 A 14.07 („Bad
Oeynhausen“), u.a.) sowie den Veröffentlichungen dazu (z.B. Mayr, E. M., LL. M. Eur. & L.
Sanktjohanser, NuR 07/2006, Gellermann NuR 29/2007, Trautner, J. 2008, Trautner, J. &
Joos, R. 2008, Albrecht 2009).
Verbandgemeinde Montabaur 5 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
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Um das faunistisch ökologische Konfliktpotenzial zu beurteilen, wurden im Planungsraum
erschöpfende ornithologische Untersuchungen zum Brutvogelvorkommen von Arten
durchgeführt, die möglicherweise von Windenergienutzung betroffen sein können. Ferner
wurden Gebietskennerbefragungen zu Vorkommen von eingriffempfindlichen Großvogel-
vorkommen und Fledermäusen durchgeführt. Eine Abstimmung mit den bei Struktur- und
Genehmigungsbehörde (SGD) Nord und LUWG Rheinland-Pfalz vorliegenden Daten zum
Vorkommen von streng geschützten Arten wurde vorgenommen. Fledermausvorkommen
wurden durch Detektorkartierungen und Netzfänge in allen bedeutsamen Phasen des
Jahreszyklus dieser Tiere untersucht. Die Ergebnisse und Methodenbeschreibungen zu den
faunistischen Erhebungen werden in einem gesonderten Ergebnisbericht zusammengefasst.
Dort sind auch die Lage des Untersuchungsgebietes und Ergebniskarten gegeben. Im
Rahmen dieser artenschutzfachlichen Prüfung werden die Ergebnisse noch einmal kurz
zusammen gefasst.
1.4 Artenschutzfachliche Prüfung Die artenschutzrechtlichen Bestimmungen des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG)
sind durch die sog. „Kleine Novelle“ BNatSchG (vom 12. Dezember 2007) neu gefasst
worden. Am 01. März 2010 trat das im Jahre 2009 erneut novellierte
Bundesnaturschutzgesetz in Kraft. Die artenschutzrechtlichen Bestimmungen sind
gegenüber der „Kleinen Novelle“ im Wesentlichen unverändert geblieben. Allerdings erfolgte
eine Neunummerierung der Bestimmungen. Die aktuelle rechtliche Situation wird im
Folgenden zusammenfassend dargestellt.
1.4.1 Verbotstatbestände (Zugriffsverbote) In § 44 Abs. 1 BNatSchG 2010 (§ 42 Abs. 1 BNatSchG 2002) sind die Verbotstatbestände
für geschützte Arten (Zugriffsverbote) dargestellt, die im Rahmen der Artenschutzprüfung zu
berücksichtigen sind. Die übereinstimmenden Vorschriften des § 44 Abs. 1 BNatSchG 2010
und des § 42 Abs. 1 BNatSchG 2002 lauten:
„Es ist verboten
1. wild lebenden Tieren der besonders geschützten Arten nachzustellen, sie zu fangen, zu
verletzen oder zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, zu
beschädigen oder zu zerstören,
2. wild lebende Tiere der streng geschützten Arten und der europäischen Vogelarten
während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten
erheblich zu stören; eine erhebliche Störung liegt vor, wenn sich durch die Störung der
Erhaltungszustand der lokalen Population einer Art verschlechtert,
3. Fortpflanzungs- oder Ruhestätten der wild lebenden Tiere der besonders geschützten
Arten aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören,
4. wild lebende Pflanzen der besonders geschützten Arten oder ihre Entwicklungsformen aus
der Natur zu entnehmen, sie oder ihre Standorte zu beschädigen oder zu zerstören.“
Ergänzend sind hier die Verbotstatbestände der FFH-Richtlinie (FFH-RL) und der
Vogelschutzrichtlinie aufgeführt:
Verbandgemeinde Montabaur 6 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
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Gemäß Art. 12 Abs. 1 FFH-RL gelten für die streng geschützten Tierarten gemäß Anhang
IVa die folgenden Verbote:
„a) alle absichtlichen Formen des Fangs und der Tötung von aus der Natur
entnommenen Exemplaren dieser Arten
b) jede absichtliche Störung dieser Arten, insbesondere während der
Fortpflanzungs- Aufzucht-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten,
c) jede absichtliche Zerstörung oder Entnahme von Eiern aus der Natur,
d) jede Beschädigung oder Vernichtung der Fortpflanzungs- oder Ruhestätten.“
Nach der EU-Vogelschutzrichtlinie besteht gemäß Artikel 5 das Verbot:
„a) des absichtlichen Tötens oder Fangens, ungeachtet der angewandten Methode,
b) der absichtlichen Zerstörung oder Beschädigung von Nestern und Eiern und der
Entfernung von Nestern,
c) des Sammelns der Eier in der Natur und des Besitzes dieser Eier, auch in leerem
Zustand,
d) ihres absichtlichen Störens, insbesondere während der Brut- und Aufzuchtzeit,
sofern sich diese Störung auf die Zielsetzung der Vogelschutzrichtlinie (VRL)
erheblich auswirkt,
e) des Haltens von Vögeln der Arten, die nicht bejagt oder gefangen werden dürfen.“
1.4.2 Freistellung von Verboten und Folgen für die Artenschutzprüfung Die soeben dargestellten Verbote des § 44 Abs. 1 BNatSchG 2010 (§ 42 Abs. 1 BNatSchG
2002) beanspruchen keine uneingeschränkte Geltung. § 44 Abs. 5 BNatSchG 2010 (§ 42
Abs. 5 BNatSchG 2002) enthält insoweit Freistellungsklauseln. Aus § 42 Abs. 5 Satz 5
BNatSchG 2002 folgt, dass die Artenschutzprüfung nur hinsichtlich der Tier- und
Pflanzenarten durchzuführen ist, die in Anhang IV FFH-RL aufgeführt sind oder dem Kreis
der europäischen Vogelarten angehören. Nach § 44 Abs. 5 Satz 5 BNatSchG 2010 gelten
die artenschutzrechtlichen Verbote zusätzlich für die Arten, die in einer Rechtsverordnung
nach § 54 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG 2010 erfasst sind. Gemäß § 54 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG
2010 ist das Bundesumweltministerium ermächtigt, durch Rechtsverordnung „Tier- und
Pflanzenarten oder Populationen solcher Arten unter besonderen Schutz zu stellen, soweit
es sich um natürlich vorkommende Arten handelt“, die in ihrem Bestand gefährdet sind und
für die die Bundesrepublik in hohem Maße verantwortlich ist und die nicht schon unter die
„besonders geschützten Arten“ gemäß § 7 Abs. 2 Nr. 13 a) oder b) BNatSchG 2010 fallen.
Gegenüber dem bisherigen Recht werden hiermit nicht mehr heimische, sondern natürlich
vorkommende Arten in Betracht gezogen. Damit sind Arten gemeint, die ihr natürliches
Verbreitungsgebiet in Deutschland haben bzw. auf natürliche Weise ihre Verbreitungsgebiet
nach Deutschland ausdehnen. Eine solche Rechtsverordnung ist noch nicht erlassen,
sodass entsprechende Arten noch nicht zu berücksichtigen sind. Im Übrigen werden
sonstige Tier- und Pflanzenarten wie etwa die (nur) national geschützten Arten über die
Eingriffsregelung des § 15 BNatSchG 2010 (§ 19 BNatSchG 2002) sowie die Regelung des
§ 18 Abs. 2 Satz 1 BNatSchG 2010 (§ 21 Abs. 2 Satz 1 BNatSchG 2002) berücksichtigt.
Verbandgemeinde Montabaur 7 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
Büro für Zoologische Fachgutachten, Artenschutz und Wildtiermanagement Diplom-Biologe Frank W. Henning � Waldstrasse 6 � 35463 Fernwald � Tel: 0641 – 480 18 - 60 � Fax: - 61 � Frank.W.Henning@gmx.de
§ 42 Abs. 5 BNatSchG 2002 lautet:
„Für nach § 19 zulässige Eingriffe in Natur und Landschaft sowie nach den Vorschriften des
Baugesetzbuches zulässige Vorhaben im Sinne des § 21 Abs. 2 Satz 1 gelten Zugriffs-,
Besitz- und Vermarktungsverbote nach Maßgabe von Satz 2 bis 7. Sind in Anhang Iva der
Richtlinie 92/43/EWG aufgeführte Tierarten oder europäische Vogelarten (gemäß
Vogelschutzrichtlinie) betroffen, liegt ein Verstoß gegen das Verbot des Absatzes 1 Nr. 3 und
im Hinblick auf damit verbundene unvermeidbare Beeinträchtigungen wild lebender Tiere
auch gegen das Verbot des Absatzes 1 Nr. 1 nicht vor, soweit die ökologische Funktion der
von dem Eingriff oder Vorhaben betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen
Zusammenhang weiterhin erfüllt werden. Für die Standorte wild lebender Pflanzen der in
Anhang IVb der Richtlinie 92/43/EWG aufgeführten Arten gelten die Sätze 2 und 3
entsprechend. Sind andere besonders geschützte Arten betroffen, liegt bei Handlungen zur
Durchführung eines Eingriffs oder Vorhabens ein Verstoß gegen die Zugriffs-, Besitz- und
Vermarktungsverbote nicht vor. (...)“
§ 44 Abs. 5 BNatSchG 2010 lautet:
„Für nach § 15 zulässige Eingriffe in Natur und Landschaft sowie für Vorhaben im Sinne des
§ 18 Absatz 2 Satz 1, die nach den Vorschriften des Baugesetzbuches zulässig sind, gelten
die Zugriffs-, Besitz- und Vermarktungsverbote nach Maßgabe der Sätze 2 bis 5. Sind in
Anhang IV Buchstabe a der Richtlinie 92/43/EWG aufgeführte Tierarten, europäische
Vogelarten oder solche Arten betroffen, die in einer Rechtsverordnung nach § 54 Absatz 1
Nummer 2 aufgeführt sind, liegt ein Verstoß gegen das Verbot des Absatzes 1 Nummer 2
und im Hinblick auf damit verbundene unvermeidbare Beeinträchtigungen wild lebender
Tiere auch gegen das Verbot des Absatzes 1 Nummer 1 nicht vor, soweit die ökologische
Funktion der von dem Eingriff oder Vorhaben betroffene Fortpflanzungs- oder Ruhestätten
im räumlichen Zusammenhang weiterhin erfüllt wird. Soweit erforderlich, können auch
vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen festgesetzt werden. Für Standorte wild lebender
Pflanzen der in Anhang IV Buchstabe b der Richtlinie 92/43/EWG aufgeführten Arten gelten
die Sätze 2 und 3 entsprechend. Sind andere besonders geschützte Arten betroffen, liegt bei
Handlungen zur Durchführung eines Eingriffs oder Vorhabens kein Verstoß gegen Zugriffs-,
Besitz- und Vermarktungsverbote vor.“
Aus § 44 Abs. 5 Sätze 2-4 BNatSchG 2010 (§ 42 Abs. 5 Sätze 2-4 BNatSchG 2002) geht
ferner hervor, unter welchen Voraussetzungen die Verbotstatbestände des § 44 Abs. 1 Nr. 1
und 3 BNatSchG 2010 (§ 42 Abs. 1 Nr. 1 und 3 BNatSchG 2002) in Bezug auf die Arten des
Anhangs IV FFH-RL und europäische Vogelarten (und Arten, die in einer Rechtsverordnung
nach § 54 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG 2010 erfasst sind) nicht erfüllt werden. Dies ist hinsichtlich
§ 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG 2010) (§ 42 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG 2002) der Fall, wenn trotz
eines nach § 15 BNatSchG 2010 (§ 19 BNatSchG 2002) zulässigen Eingriffs oder
Vorhabens i. S. d. § 18 Abs. 2 Satz 1 BNatSchG 2010 (§ 21 Abs. 2 Satz 1 BNatSchG 2002)
die ökologische Funktion der vom Eingriff oder Vorhaben betroffenen Fortpflanzungs- oder
Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang weiterhin erfüllt wird; unter genannter Bedingung
wird zugleich von den Bindungen an das individuenbezogene Verbot des § 44 Abs. 1 Nr. 1
BNatSchG 2010 (§ 42 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG 2002) befreit, soweit die eingriffsbedingte
Verbandgemeinde Montabaur 8 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
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Tötung unvermeidlich ist. Die Wahrung der ökologischen Funktion kann durch die
Festsetzung von Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen, aber auch durch
vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen erfolgen.
1.4.3 Ausnahme von den Verboten Für ein Vorhaben, das bei einer FFH-Anhang-IV-Art oder einer europäischen Vogelart gegen
einen Verbotstatbestand des § 44 Abs. 1 BNatSchG 2010 (§ 42 Abs. 1 BNatSchG 2002)
verstößt, kann unter Anwendung des § 45 Abs. 7 BNatSchG 2010 (§ 43 Abs. 8 BNatSchG
2002) unter bestimmten Voraussetzungen eine Ausnahme erteilt werden. Für die Erteilung
einer Ausnahme gemäß § 45 Abs. 7 Satz 1 Nr. 5 i. V. m. Satz 2 BNatSchG 2010 (§ 43 Abs.
8 Satz 1 Nr. 5 i. V. m. Satz 2 BNatSchG 2002) müssen alle der im Folgenden genannten
Bedingungen erfüllt sein:
- es liegen zwingende Gründe des überwiegenden öffentlichen Interesses
einschließlich solcher sozialer oder wirtschaftlicher Art vor.
- Zumutbare Alternativen fehlen
- Der Erhaltungszustand der Populationen einer Art verschlechtert sich nicht.
Für FFH-Anhang-IV-Arten setzt die Zulassung einer Ausnahme gemäß Art. 16 Abs. 1 FFH-
RL des Weiteren voraus, dass die Populationen der betroffenen Arten in Ihrem natürlichen
Verbreitungsgebiet ohne Beeinträchtigungen in einem günstigen Erhaltungszustand
verbleiben.
2. Anforderungen an die Artenschutzprüfung Vor dem Hintergrund dieser Rechtslage ist die artenschutzrechtliche Bewertung gemäß den
folgenden Punkten durchzuführen:
1. Ermittlung der vom Vorhaben betroffenen geschützten Arten (FFH-Anhang-IV-Arten,
europäische Vogelarten gemäß Vogelschutzrichtlinie, künftig ggf. Arten, die in einer
Rechtsverordnung nach § 54 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG 2010 erfasst sind) bzw. der
planungsrelevanten Arten in Rheinland-Pfalz für den Standort/die Standorte des
Planungsvorhabens
2. Beschreibung des Vorkommens und der Betroffenheit
3. Beschreibung der Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung von Auswirkungen
auf geschützte Arten
4. Überprüfung, ob durch das Vorhaben Verbotstatbestände erfüllt sind und ggf.
Darstellung des weiteren Verfahrens bei Erfüllung von Verbotstatbeständen anhand
der Prüfprotokolle
Abschließend wird das Vorhaben insgesamt aus Sicht des Artenschutzes bewertet.
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3. Ermittlung der betroffenen Arten
Nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstand umfassen die von der
Windenergienutzung möglicherweise betroffenen Tierarten die fliegenden
Wirbeltierartengruppen der Vögel und Fledermäuse. Gleichwohl ist das Vorkommen weiterer
besonders geschützter Tierarten z. B. von Laufkäfern, Hautflüglern (Bienen und Hummeln),
Tagfaltern, Libellen oder Kleinsäugern in den möglichen Planungsräumen wahrscheinlich
und anzunehmen. Ein Konfliktpotential zwischen den Arten dieser Gruppen und den
betriebsbedingten Wirkfaktoren der Windenergienutzung ist jedoch nicht bekannt. Jedoch
können bei einer Errichtung der Windenergieanlagen innerhalb von Waldbereichen die
Lebensräume zum Beispiel von Hirschkäfern oder Haselmäusen vom Vorhaben betroffen
sein. Diese beiden Arten werden aufgrund ihres möglichen Auftretens innerhalb der
Plangebiete ebenfalls berücksichtigt. Die übrigen genannten Gruppen werden bei der
Betrachtung möglicher Auswirkungen der Windenergienutzung auf der Ebene des
Flächennutzungsplanes nicht berücksichtigt. Jedoch kann auf dieser Ebene nicht
ausgeschlossen werden, dass möglicherweise auch Amphibien oder Reptilien durch das
Planungsvorhaben betroffen sein können. Diese Artengruppen sind auf der
Genehmigungsebene zu betrachten.
Es wird im Rahmen dieser artenschutzfachlichen Prüfung davon ausgegangen, dass eine
mögliche Errichtung von Windenergieanlagen innerhalb der Untersuchungsräume die
vorhandenen Fließgewässer weder durch die Errichtung von Baustrassen oder durch
Sedimenteintrag beeinträchtigt. Wäre dies der Fall, so wären im Rahmen einer
artenschutzrechtlichen Prüfung möglicherweise weitere Artengruppen wie Fische
(Bachneunauge und Groppe), Krebse und Libellen zu berücksichtigen. Da die Standorte der
möglichen Windenergieanlagen jedoch zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt sind, ist die
Durchführung einer solche Prüfung zum jetzigen Zeitpunkt nicht sinnvoll. Sollten im Rahmen
des Genehmigungsverfahrens für einzelne Anlagenstandorte Fließgewässer möglicherweise
beeinträchtigt werden, so ist dieses auf der Ebene des Genehmigungsverfahrens für
Einzelanlagen abzuarbeiten.
Das Vorkommen weiterer Arten von Säugetieren wie Rotwild, Rehwild oder Wildkatze ist für
den Planungsraum belegt. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass diese Artengruppen
von der Windenergienutzung nicht in einer solchen Weise beeinträchtigt werden, dass dies
artenschutzrechtliche Verbotstatbestände auslöst. Vielmehr ist davon auszugehen, dass
nach der Errichtung von WEA ein Gewöhnungseffekt für diese Arten eintritt. Mit
artenschutzrechtlichen Verbotstatbeständen ist somit für Säugetiere außer Fledermäusen
nicht zu rechnen. Sowohl die Erfassung als auch die artenschutzrechtliche Prüfung
beschränken sich somit auf die Artengruppe der Fledermäuse sowie europäische
Vogelarten.
Ziel der Untersuchung sowie der artenschutzfachlichen Prüfung ist es,
1. das mögliche Konfliktpotential zwischen Avifauna, Fledermäusen und Windenergie
für jede Einzelne der fünf Flächen offen zu legen, um daraus Entscheidungshilfen für
die Änderung des Teilflächennutzungsplanes abzuleiten,
Verbandgemeinde Montabaur 10 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
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2. die Grundlagen für eine im Rahmen des Genehmigungsverfahrens notwendige
Artenschutzrechtliche Prüfung zu schaffen und diese durchzuführen
3. innerhalb der TFNP-Plangebiete Bereiche zu identifizieren, die für die Errichtung von
Windenergieanlagen ein besonderes Konfliktpotential aufweisen.
Der Landesbetrieb Straßen und Verkehr Rheinland-Pfalz hat eine Liste streng geschützter
Tierarten veröffentlich, die die Grundlage der artenschutzrechtlichen Prüfung darstellt.
Gemäß den Vorgaben des § 44 BNatSchG werden die „europäischen Vogelarten“ den
streng geschützten Arten bezüglich der Verbotstatbestände gleichgesetzt. Aus diesem
Grund werden die europäischen Vogelarten im Rahmen der artenschutzrechtlichen Prüfung
ebenfalls Berücksichtigung finden. Auch hierfür liegen detaillierte Vorgaben des
Landesbetrieb Straßen und Verkehr Rheinland-Pfalz vor. Da aufgrund der Wirkfaktoren nicht
alle Arten der europäischen Vogelarten Berücksichtigung finden müssen, werden für die
Identifikation von Windvorrangflächen die europäischen Vogelarten und Fledermausarten
betrachtet, von denen bekannt ist, dass diese durch die Wirkfaktoren des Vorhabens aus
artenschutzfachlicher Sicht betroffen sein können.
4. Wirkungen des Vorhabens Nachfolgend werden die Wirkfaktoren ausgeführt, die in der Regel Beeinträchtigungen und
Störungen der streng und europarechtlich geschützten Tier- und Pflanzenarten verursachen
können. Als Beurteilungsgrundlage für den Verbotstatbestand gem. § 44 (1) BNatSchG ist
dabei konkret auf die vorhabensbedingten Wirkungen und damit Veränderungen des
Eingriffsbereichs abzuzielen und diese von bereits vorhandenen Beeinträchtigungen zu
trennen.
4.1 Baubedingte Wirkfaktoren/Wirkprozesse
Flächeninanspruchnahme
Für die Errichtung von Windenergieanlagen werden die eigentlichen Stellbereiche/
Fundamentbereiche der Anlagen benötigt wie auch Aufstellflächen für Kräne, die bei der
Errichtung zum Einsatz kommen. Die Stellbereiche sind in der Regel größer als der
Durchmesser des Turms selbst, da das Fundament und die darum herum angelegten
Bereiche einen größeren Flächenbedarf aufweisen, als dies das eigentliche Bauwerk
benötigt. Die Flächeninanspruchnahme von Windenergieanlagen ist dabei jedoch als gering
einzuschätzen, kann aber durch die Anlage von Zufahrtsstrassen um ein Vielfaches
vergrößert sein. Genaue Flächenbeanspruchungen sind nach derzeitigem Planungsstand
nicht bekannt.
Barrierewirkung und Zerschneidung
Eine baubedingte Barrierewirkung und Zerschneidung kann nur sehr kurzzeitig während der
Errichtungsphase der Anlage mit einer Dauer von einem bis wenigen Tagen – je nach
Verbandgemeinde Montabaur 11 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
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Errichtungsdauer – auftreten. Dieser Wirkfaktor kann zur Brutzeit Auswirkungen zeigen,
wenn Flugwege von Großvögeln von dieser Barrierewirkung beeinträchtigt werden können.
Lärmemission
Während der Errichtung der Windkraftanlage kann es zu kurzzeitigen Lärmemissionen durch
die Baufahrzeuge kommen, der jedoch durch eine Bauzeitbeschränkung entgegen gewirkt
werden kann. Aufgrund der Bauzeitbeschränkung zur Brutzeit der Vögel stellen diese
deshalb keinen Wirkfaktor dar, durch den die betrachteten Artengruppen beeinträchtigt
werden können oder die in kumulativer Weise wirksam werden können. Für die Fledermäuse
sind die kurzfristigen baubedingten Lärmimmissionen nicht relevant, da sie lediglich am Tage
auftreten. Nächtliche Bauaktivitäten sind während der Flugzeit der Fledermäuse
auszuschließen.
Erschütterungen
Für die betrachteten Artengruppen können baubedingte Erschütterungen nur für
bodenbrütende Vogelarten in unmittelbarer Umgebung ein Wirkfaktor sein. Aufgrund der
Bauzeitbeschränkung für die Brutzeit wird dieser Wirkfaktor nicht wirksam und deshalb bei
der weiteren Betrachtung nicht weiter berücksichtigt.
Optische Störreize
Die während der Bauphase eingesetzten Fahrzeuge, Kräne und Bagger weisen häufig farbig
auffallende Lackierungen auf, die sich von den vorherrschenden Farben der Umgebung
unterscheiden. Aufgrund der fehlenden schnellen Bewegung dieser Fahrzeuge im
Baubereich sowie auf den Zu- und Abfahrten sind trotzdem optische Störreize nicht zu
erwarten. Dieser Wirkfaktor wird als nicht wirksam auf die hier zu betrachtenden Belange
angesehen.
4.2 Anlagebedingte Wirkprozesse
Flächenbeanspruchung
Die Flächeninanspruchnahme durch das Bauwerk der Windkraftanlage selbst ist nach dem
Bau nicht größer als während der Baumaßnahmen. Der dauerhafte Flächenbedarf umfasst
pro Anlage ungefähr 1.500 m2 für die Kranaufstellflächen und das Fundament.
Barrierewirkung und Zerschneidung
Die Auswirkungen von Windkraftanlagen auf Vögel während der Zugzeit werden als weitaus
größer eingeschätzt als dies zur Reproduktionszeit der Fall ist. Während der Zugzeit können
Windkraftanlagen eine Barrierewirkung auf Zugvögel ausüben (Brauneis et al. 1999,
Isselbächer & Isselbächer 2001a). Dies ist vor allem während des Herbstzuges relevant
(Bruderer & Liechti 1998). Durch die dann herrschenden Windverhältnisse – häufig
Gegenwind während des Zuges in Richtung Südwesten - fliegen die Vögel besonders
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niedrig, um Energie zu sparen (Bruderer & Liechti 2004). Die Windkraftanlagen werden dabei
nicht überflogen, sondern es kommt zu Ausweichbewegungen, teilweise zu Zugabbruch oder
Zugumkehr. In einer Zeit höchster energetischer Belastung, wie sie die Zugzeit darstellt,
kann dies eine nicht zu unterschätzende Beeinträchtigung der Zugvögel darstellen
(Isselbächer & Isselbächer 2001b). In Bezug auf andere Tierarten ist eine ähnliche
Barrierewirkung nicht bekannt. Der Wirksamkeit einer solchen Barrierewirkung kann durch
Windenergieanlagen kann durch geeigneten Vermeidungsmaßnahmen wir z. B. die
Abschaltung der Anlagen an Massenzugtagen des Kranichs bei Witterungslagen mit
niedriger Wolkendecke entgegen gewirkt werden. 4.3 Betriebsbedingte Wirkprozesse
Lärmemissionen und akustische Maskierung
Betriebsbedingte Geräuschemissionen können auf Tiergruppen wirken, die sich mit Hilfe
akustischer Signale verständigen bzw. orientieren. Hinsichtlich der Vogelarten kann generell
gesagt werden, dass die Bewertung von Lärmwirkungen auf die Tiere sehr komplex ist und
nicht grundsätzlich zu einer Beeinträchtigung der Habitatqualität führt. Diese ist aber auch
nicht grundsätzlich auszuschließen. Durch die Drehung der Rotoren können
Schallemissionen entstehen, die sich möglicherweise auf Vögel oder Fledermäuse
auswirken könnten. Wirkungen von Maskierungseffekten sind von Eulen bekannt, die
dauerhafte Lärmquellen wie Autobahnen meiden, da eine akustische Ortung von Beutetieren
(z. B. Rascheln einer Maus am Boden) aufgrund des Emissionspegels des Straßenlärms
nicht möglich ist. Aufgrund der Lage der möglichen Windvorrangflächen innerhalb von
Waldbereichen und der darin nachgewiesenen Arten, wird diese mögliche Beeinträchtigung
insbesondere bei den Eulen diskutiert. Aufgrund der Distanz möglicher Lebensräume für
Offenland bewohnende Vogelarten, ist nicht von einer Beeinträchtigung dieser Arten
auszugehen.
Auch für die Fledermausart Großes Mausohr (Myotis myotis) ist eine Maskierung der Beute
durch Geräusche bekannt (Lüttmann 2007). Häufig erkennt das Große Mausohr eine
Hauptbeutetiergruppe, die Laufkäfer durch das passive Hören der Laufgeräusche im Laub.
Lüttmann (2007) hat in einem Laborversuch gezeigt, dass Lärm den Detektionserfolg
erheblich mindern könne. Gegenüber einer stillen Umgebung sei die Suchzeit der
Mausohren in 50 m Entfernung zu Autobahnen bereits um etwa 30% verlängert. D. h. es
dauert länger bis die Tiere jedes einzelne Beutetier finden und letztendlich bis sie satt sind.
Damit ist wahrscheinlich auch ein erhöhter Energieaufwand mit der Nahrungssuche
verbunden. In einer Entfernung von 50 m zur Autobahn ist es jedoch deutlich lauter, als im
Nahbereich einer Windenergieanlage. Das ist zum einen auf die deutlich geringere
Schallentwicklung durch die Rotoren und zum anderen auf die Abschirmung durch die
Baumschicht zurückzuführen, die zwischen den Rotoren und dem Waldboden, der für die
Suche nach Laufkäfern für das Große Mausohr relevant ist, liegt. Dagegen reicht die 50 dBA
Isophone von Autobahnen bei freier Schallausbreitung bis zu 500 m weit. Lüttmann (2007)
hatte daher in seinem Experiment auch mit einem Schalldruckpegel von 85 dB SPL
gegenüber einer um 17 dB leiseren Kontrolle beschallt. Mit dem Experiment oder dem 50 m
Puffer entlang einer Autobahn vergleichbare Lautstärken sind somit unter den
Windkraftanlagen nicht zu erwarten.
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Visuelle Störreize
Drehende Rotoren können bei entsprechendem Sonnenstand Reflexionen erzeugen, die
einen so genannten „Diskoeffekt“ erzeugen. Dieser Effekt wird jedoch durch eine
entsprechende Beschichtung der Rotoren auf der Konstruktionsebene bereits unterbunden
und kann aus diesem Grund keine Wirksamkeit entfalten. Ebenso kann es zu
Schlagschattenwurf durch die Rotoren kommen. Fluchtreaktionen von Vogelarten, die sich
am Boden befinden, sind möglich. Ebenso ist es möglich, dass Niststandorte aufgegeben
werden oder gar nicht besetzt werden, weil sich die gegenüber der gewohnten Situation
deutlich höheren Strukturen von Windenergieanlagen in der Umgebung des Neststandortes
befinden.
Kollisionsrisiko
Aufgrund des fehlenden Meideverhaltens einiger Vogel- und Fledermausarten ist ein
Kollisionsrisiko für diese Arten gegeben und auch nachgewiesen worden. Dies betrifft v. a.
den Rotmilan und Seeadler sowie unter den Fledermäusen den Großen und Kleinen
Abendsegler, die Breitflügel-, Zweifarb-, Rauhaut- und Zwergfledermaus.
Andere Greifvogelarten wie Turmfalke, Mäusebussard, Wespenbussard oder Wanderfalke
weisen außerordentliche physiologische Leistungen (Manövrierfähigkeit, hervorragende
sensorische Leistungen) auf, die ein Kollisionsrisiko so gut wie ausschließen. Zu
nachtziehenden Arten liegen keine Aussagen in Bezug auf die Häufigkeit von Kollisionen in
Abhängigkeit der Populationsstärke vor.
Die oben genannten möglichen Wirkfaktoren, die aus artenschutzrechtlicher Sicht
möglicherweise wirksam sind, können durch geeignete Maßnahmen zu Vermeidung und zur
Sicherung der kontinuierlichen ökologischen Funktionalität (CEF-Continous Ecological
Functionality) gemindert oder ausgeschlossen werden. Diese Maßnahmen solle im
folgenden diskutiert werden.
4.4 Vorbelastungen
Innerhalb des Geltungsbereiches des Teilflächennutzungsplanes sind bisher keine
Windenergieanlagen vorhanden. Innerhalb der Waldbereiche findet eine ordnungsgemäße
Forstwirtschaft statt. In den die möglichen Vorzugsräume umgebenden Offenlandbereiche
dominiert die ackerbauliche Nutzung, neben der kleinflächig auch eine Grünlandnutzung
vorhanden ist. Als weitere Vorbelastung aus avifaunistischer Sicht unterliegt der
Planungsraum der jagdlichen Nutzung.
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5. Maßnahmen zur Vermeidung und zur Sicherung der kontinuierlichen ökolog-ischen Funktionalität (CEF-Continous Ecological Functionality)
5.1 Maßnahmen zur Vermeidung
Folgende Vorkehrungen zur Vermeidung werden durchgeführt, um Gefährdungen von
Tierarten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie zu vermeiden oder zu mindern. Eine
Beschränkung der Anzahl der Anlagen innerhalb der möglichen Vorrangbereiche wird aus
artenschutzfachlichen Gründen nicht vorgenommen.
• Rodungsarbeiten für die Reduktion von Gehölz- und Gebüschbeständen innerhalb
des Planungsraumes sind außerhalb der Brutzeit der Vögel und der
Fortpflanzungsperiode der Haselmaus durchzuführen. Für den Zeitraum zwischen
dem 01. März und 15. August sind keine Rodungen vorzunehmen. Eine Rodung
innerhalb dieses Zeitraumes führt in jedem Fall zur Zerstörung von Nestern und damit
zur Einschlägigkeit eines artenschutzrechtlichen Verbotstatbestandes. Für die
Haselmaus ist auch bei Rodungen nach dem 15. August durch eine ökologische
Baubegleitung auszuschließen, dass Individuen, Fortpflanzungs- oder Ruhestätten
dieser Art durch das Vorhaben beeinträchtigt werden.
• Da nicht vollständig auszuschließen ist, dass mögliche Tagesquartiere von
Fledermäusen durch das Planungsvorhaben (Rodung) betroffen sein können, sollte
die Rodung zu Zeiten stattfinden, in denen sich die Fledermäuse innerhalb ihrer
Winterquartiere aufhalten. Die Rodung ist aus diesem Grund auf den Zeitraum
zwischen dem 15. November und dem 1. März zu beschränken.
• Vorhandenes Totholz ist nicht abzutransportieren, sondern muss in angrenzende
Waldbereiche verlagert werden. Dabei ist darauf zuachten, dass diese Verlagerung
im Rahmen des geplanten Vorhabens der Errichtung mehrerer Windenergieanlagen
innerhalb eines Waldes nur einmal stattfindet. Das Totholz ist somit nicht in den
Bereich des nächsten Bauabschnittes zu verbringen, sondern es sind für das Ver-
bringen in Abstimmung mit der Forstverwaltung geeignete Bereich zu lokalisieren, wo
das Totholz bis zum Ende der Umsetzung des Planungsvorhabens verbleiben kann.
• Aufgrund der Nutzung des Planungsraumes als Nahrungsraum für den
Schwarzspecht ist der Totholzanteil im verbleibenden Waldbereich weiter zu
erhöhen, da Nahrungsflächen durch die Rodung und Baufeldfreimachung sowie den
Ausbau der Zufahrtswege verloren gehen. Dies kann z. B. durch den Verbleib des
Kronenholzes in angrenzenden Bereichen der Rodungsmaßnahmen erfolgen.
• Innerhalb des Buchenhallenwaldes ist stehendes Totholz mit Baumhöhlen
vorhanden. Kann eine Fällung dieses Holzbestandes nicht vermieden werden, sollten
die Stämme mit Baumhöhlen bei der Umsetzung in den angrenzenden Waldbereich
in möglichst aufrechter Form wiederaufgestellt werden.
• Um den Ausschluss artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände im Rahmen der
Realisierung des Planungsvorhabens sicher zustellen, kann eine ökologische
Baubegleitung für die Zeit der Rodung und des Rohbodenabtrages durchgeführt
werden. Ziel dieser ökologischen Baubegleitung ist es, durch Anwesenheit vor Ort
mögliche artenschutzrechtliche Verbotstatbestände frühzeitig zu erkennen und in
Abstimmung mit dem Vorhabensträger und den Genehmigungsbehörden deren
Einschlägigkeit zu verhindern.
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• Als effektive Vermeidungsmaßnahme betriebsbedingter Tötungen von Fledermäusen
können Betriebseinschränkungen zu Zeiten erhöhter Fledermausaktivität als effektive
Maßnahmen herangezogen werden. Durch diese Maßnahme wird die Einschlägigkeit
des artenschutzrechtlichen Verbotstatbestandes der Tötung ausgeschlossen.
Entsprechend der tageszeitlichen Aktivität der Fledermäuse werden diese
Betriebseinschränkungen nur während der Dämmerungs- und Dunkelphase wirksam.
Die Betriebseinschränkungen sind grundsätzlich vom jahreszeitlichen Auftreten der
Fledermausarten in Abhängigkeit von den biotischen Faktoren abhängig.
Entsprechend den Untersuchungen von Behr et al. (2007) wurden bei Erfassungen
im Gondelbereich einer bestehenden Windenergieanlage alle Fledermausrufe bei
Windgeschwindigkeiten unter 6,5 m/s registriert. Daraus leiten die Autoren den
Vorschlag ab, das Kollisionsrisiko von Fledermäusen an Windenergieanlagen durch
einen Abschaltalogrithmus zu minimieren, der „die Rotoren bei niedrigen
Windgeschwindigkeiten (z. B. 5,5 m/s) zum Stillstand bringt. Ergebnisse aus dem
Jahr 2005 scheinen eine Wirksamkeit eines solchen Algorithmus für den Standort
Freiburg zu belegen“ (Behr et al. 2007, S. 124). In einer von Kerns et al. (2005)
durchgeführten Studie in den USA wurde ebenfalls eine Abnahme der Zahl
registrierter Todfunde bei höheren Windgeschwindigkeiten über 6 m/s nachgewiesen.
Nach den neuesten Erkenntnissen zum Konfliktpotential zwischen Windenergie-
nutzung und Fledermäusen empfiehlt Dürr (2007), dass bei summarischer
Betrachtung von 10-Tage-Intervallen (Dekaden) bei fehlenden oder eine geringen
Zahlen von Fledermaus-Flugbewegungen Abschaltzeiten für Windenergieanlagen
nicht erforderlich sind. Um artenschutzfachliche Verbotstatbestände auszuschließen
und da eine Prognoseunsicherheit bezüglich der Fledermausaktivitäten nicht
vollständig ausgeschlossen werden, kann sowie um die Zeit der Betriebs-
einschränkung und deren Beginn genauer zu determinieren, wird empfohlen, ein
akustischen Monitoring in Gondelhöhe durchzuführen. Dieses Monitoring dient zum
Einen der Dokumentation der Fledermausaktivitäten in den entsprechenden
Höhenbereichen und zum Anderen auch der Möglichkeit für den Betreiber, die
Betriebseinschränkungen auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Berichte der Ergebnisse
des akustischen Monitorings werden zum Jahresende vorgelegt und dienen der
Anpassung der Betriebszeiten für das kommende Kalenderjahr. Das Monitoring ist
sowohl in den Zeiten der Abschaltung als auch während des Betriebes
durchzuführen. Die Auswertung der Daten erfolgt auf der Grundlage statistischer
Verfahren, die es ermöglichen aus der Grundgesamtheit der Aufnahmen eine
Stichproben zu analysieren. Für die Erfassung ist sicher zu stellen, dass die
Datenqualität in bezug auf die akustischen Eigenschaften der Erfassungsgeräte
insbesondere in bezug auf die Artansprache, die Reichweite der Erfassung sowie
deren Kalibrierbarkeit den Anforderungen für ein Vergleich mit anderen Standorten
erfüllt (Behr et al. 2009). Da die Datenqualität sich bis zur Inbetriebnahme der Anlage
noch weiter entwickeln wird, sind diese Vorgaben bei Umsetzung des Monitorings
den aktuellen Datenstandards anzupassen und können zum jetzigen Zeitpunkt noch
nicht vollständig festgelegt werden. Hinzu kommt, dass die Datenstandards in
Abhängigkeit von der Erfassungsgeräten zu formulieren sind. Die Dauer der
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Ausfallzeiten der Erfassungsgeräte sollte minimiert werden, um aus der
Grundgesamtheit eine repräsentative Stichprobe auswählen zu können. Eine
Schlagopfersuche ist nicht vorgesehen, da durch die Abschaltung der Anlagen bereits
artenschutzrechtliche Verbotstatbestände ausgeschlossen werden.
• Auf Konstruktionsebene kann eine Verwendung von Gittermasten für die zu
errichtenden Windenergieanlagen zu einer Attraktionswirkung für kollisionsgefährdete
Greifvogelarten führen. Aus diesem Grund ist eine Verwendung von Gittermasten
möglichst auszuschließen.
• Aufgrund der Errichtung der Windenergieanlagen innerhalb des Waldbereiches ist für
Fledermäuse, die innerhalb des Waldes ihre Fortpflanzungs- und Ruhestätten sowie
ihre Jagdhabitate besitzen, ein ausreichender Raum zwischen Wipfelbereich des
Waldes und der unteren Rotorspitze vorzuhalten. Eine Höhe der unteren Rotorspitze
in Höhe von 90m wird als ausreichend erachtet, um den Fledermäusen, die
substratgebunden jagen, einen Jagdraum mit ausreichender vertikaler Ausdehnung
ohne Kollisionsgefahr zur Verfügung zu stellen.
• Für die Identifikation der Standorte der einzelnen WEA sind weitere Untersuchungen
zum Standort in Bezug auf die Brutplätze europäischer Vogelarten (= Verlust von
Höhlen) vorzunehmen, um den Umfang möglicher Kompensationsmaßnahmen zu
ermitteln.
• Der Kranich wird in Rheinland-Pfalz regelmäßig auf dem Durchzug beobachtet, da
Rheinland-Pfalz fast vollständig in dem ca. 300 km breiten Zugkorridor der
"westziehenden Population" liegt (Weingärtner 1996). Die Anzahl der rastenden
Kraniche in Rheinland-Pfalz schwankt von Jahr zu Jahr aufgrund der bestehenden
Witterungsverhältnisse. Der Bereich der Verbandsgemeinde Montabaur zählt zu den
Zugrouten des Kranichs, die regelmäßig beflogen werden. Für den Kranich werden
als Gefährdungsursachen Freileitungen (Bauer & Berthold 1996) sowie Windkraft-
rotoren, Sendemasten und gegen den Himmel gerichtete Laserstrahlen genannt, die
die Kraniche von Ihrer Zugrichtung abbringen bzw. zu Orientierungsproblemen führen
können. Die Empfindlichkeit dieser Art gegenüber Windenergieanlagen wird als hoch
eingeschätzt (Nowald 1995, Brauneis et al. 1999). Insbesondere zwischen Rast- und
Nahrungsflächen können Windenergieanlagen eine Barrierewirkung besitzen.
Aufgrund der Lage des Planungsraumes ist nicht auszuschließen, dass die
Zugrouten der Kraniche von den geplanten Windkraftanlagen tangiert werden. Im
Rahmen von Genehmigungsverfahren für jüngere Anlagenstandorte kann eine
Abschaltung von WEA bei Massenzugereignissen in Verbindung mit schlechtem
Zugwetter sinnvoll sein. Dies gilt insbesondere für Anlagenstandorte, die bisher frei
von Windenergieanlagen sind, wie dies in der Verbandsgemeinde Montabaur der Fall
ist. Für die Umsetzung einer solchen Abschaltung ist ein Kranichmonitoring
erforderlich, das die Massenzugtage identifiziert als auch die vorherrschende
Witterungslage berücksichtigt.
• Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens für die einzelnen Anlagen ist das mögliche
Auftreten anderer relevanter Artengruppen zu prüfen und deren
artenschutzfachlichen Belange zu bearbeiten.
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• Aufgrund der vorhandenen Lebensraumstrukturen ist nicht vollständig
auszuschließen, dass der Planungsraum vom Hirschkäfer besiedelt ist. Die Rodung
vor allem der Eichen innerhalb des Planungsraumes (=Entnahme der Wurzelstöcke)
kann zum Verlust des Lebensraumes des Hirschkäfers führen. Bei der Entfernung
der Baumstubben nach der Rodung ist nicht auszuschließen, dass
Fortpflanzungsstätten des Hirschkäfers zerstört werden. Eine mögliche
Vermeidungsmaßnahme stellt das „Umpflanzen“ der Baumstubben dar. Diese
werden mit ausreichend großem Wurzelballen in andere Bereiche (Eichenwald) in der
näheren Umgebung überführt und somit langfristig gesichert.
• Nach der Standortauswahl ist im Rahmen des Genehmigungsverfahrens zu prüfen,
ob weitere Artengruppen (Amphibien, Reptilien, Fische, Krebse) möglicherweise vom
Planungsvorhaben betroffen sein können.
5.2 Maßnahmen zur Sicherung der kontinuierlichen ökologischen Funktionalität (CEF) Zur Sicherung der kontinuierlichen ökologischen Funktionalität werden folgende Maßnahmen
getroffen:
• Bei einem Verlust von Waldanteilen gehen nicht nur Bäume verloren, sondern auch
die darin befindlichen Höhlen, die Fortpflanzungsstätten europäischer Vogelarten
oder Ruhestätten von Fledermäusen darstellen können. Den Verlust dieser Höhlen
gilt es durch geeignete Maßnahmen, z. B. Nistkästen für Vögel bzw. das Anbringen
von Tagesquartieren für Fledermäuse vorauslaufend auszugleichen. Es ist sicher zu
stellen, dass die neu geschaffenen Quartiere betreut werden, d. h. das sowohl
jährliche Reinigungen als auch ein Ersatz von Quartieren erfolgt, sollten diese
verloren gehen oder beschädigt werden.
• Innerhalb von Laubwaldbereichen ist stehendes Totholz mit Baumhöhlen vorhanden.
Die Stämme mit Baumhöhlen sollten bei der Umsetzung in den angrenzenden
Waldbereich in möglichst aufrechter Form wiederaufgestellt werden.
6. Beurteilungsgrundlage Die Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten hat im Rahmen von
Windenergieplanungen „Abstandskriterien für Windenergieanlagen zu bedeutsamen
Vogellebensräumen sowie Brutplätzen ausgewählter Vogelarten“ veröffentlicht, bei deren
Unterschreiten von einer Auslösung artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände ausgegangen
werden kann (Tabelle 1). Aufgrund der Geomorphologie des Geländes sowie der
ökologischen Ansprüche der einzelnen Vogelarten können die Abstandskriterien sowohl
positiv als auch negativ variieren. Um diese Variation von Abstandskriterien ebenfalls zu
berücksichtigen wurde neben der Erfassung von Horststandorten von Großvogelarten auch
eine Abgrenzung von Revieren bzw. Nutzungsräumen vorgenommen. Da aufgrund der
Erfassungsintensität von einer vollständigen Erfassung für den Untersuchungszeitraum 2010
ausgegangen werden kann, stellen die Abstandskriterien einen geeigneten Kriterienkatalog
dar, um Windvorzugsflächen auf der Ebene der Flächennutzungsplanung aus Sicht der
europäischen Vogelarten zu identifizieren. Die folgenden beiden Tabellen stellen in einer
Auswahl Pufferzonen und Ausschlussbereiche für die Windenergienutzung um verschiedene
Vogellebensräume (Tab. 1) bzw. Ausschlusskriterien um bekannte Brutplätze (Tab. 2) dar.
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Tabelle 1: Übersicht über fachlich erforderliche Abstände von Windenergieanlagen zu verschiedenen Vogellebensräumen bzw. Funktionsräumen. Angegeben ist eine Pufferzone bzw. ein Ausschlussbereich um die entsprechenden Räume (nach LAG-VSW 2007).
Vogellebensraum Abstand der WEA Gastvogellebensräume internationaler, nationaler, und landesweiter Bedeutung
Pufferzone 10-fache Anlagenhöhe, mindestens jedoch 1.200 m
Brutvogellebensräme nationaler, landesweiter und regionaler Bedeutung (z. B. Wiesenlimikolen-Lebensräume)
Pufferzone 10-fache Anlagenhöhe, mindestens jedoch 1.200 m
Schlafplätze (Kranich Grus grus > 1 %-Kriterium, Schwäne (Cygnus sp. > 1 %-Kriterium, Gänse Anser sp., Branta sp. > 1 %-Kriterium)
3.000 m Ausschlussbereich (6.000 m Prüfbereich)
Hauptflugkorridore zwischen Schlaf- und Nahrungsplätzen (Kranich Grus grus, Schwäne Cygnus sp., Gänse Anser sp, Branta sp.)
Freihalten
Zugkonzentrationskorridore Freihalten Einstandsgebiete und Hauptflugkorridore der Großtrappe Otis tarda
1.000 m Ausschlussbereich
Gewässer oder Gewässerkomplexe > 10 ha Pufferzone 10-fache Anlagenhöhe, mindestens jedoch 1.200 m
Tabelle 2: Übersicht über fachlich erforderliche Abstände von Windenergieanlagen zu Brutplätzen bestimmter Vogelarten. Angegeben ist ein Ausschlussbereich um bekannte Vorkommen (nach LAG-VSW 2007).
Art, Artengruppe Abstand der WEA Raufußhühner Tetraininae 1.000 m Kormoran Phalacrocorax carbo Brutkolonien 1.000 m Rohdommel Botaurus stellaris 1.000 m Zwergdommel Ixobrychus minutus 1.000 m Reiher Ardeidae Brutkolonien 1.000 m Schwarzstorch Ciconia nigra 3.000 m Weißstorch Ciconia ciconia 1.000 m Fischadler Pandion haliaetus 1.000 m Schreiadler Aquila pomarina 6.000 m Kornweihe Circus cyaneus 3.000 m Wiesenweihe Circus pyrgarus 1.000 m Rohrweihe Circus aeruginosus 1.000 m Schwarzmilan Milvus migrans 1.000 m Rotmilan Milvus milvus 1.000 m Seeadler Haliaeetus albicilla 3.000 m Baumfalke Falco subbuteo 1.000 m Wanderfalke Falco peregrinus 1.000 m Kanich Grus grus 1.000 m Wachtelkönig Crex crex 1.000 m Goldregenpfeifer Pluvialis apricaria 1.000 m Möwen Laridae, Brutkolonien 1.000 m Seeschwalben Sternidae, Brutkolonien 1.000 m Sumpfohreule Asio flammeus 1.000 m Uhu Bubo bubo 1.000 m
Aufgrund der oben dargestellten Tabellen sind für den Planungsraum der
Verbandsgemeinde Montabaur und die zu prüfenden Flächen vor allem die Brutplätze von
Greifvogelarten sowie des Schwarzstorches in bezug auf artenschutzrechtliche
Verbotstatbestände hin zu prüfen. Raufußhühner kommen innerhalb des Planungsraumes
nicht vor. Brutkolonien von Graureiher oder Kormoranen sind nicht innerhalb der Suchräume
Verbandgemeinde Montabaur 19 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
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vorhanden. Brutvögel wie Kranich, Weißstorch, Korn-, Wiesen oder Rohrweihe oder auch die
Sumpfohreule sind in den bewaldeten Flächen als Brutvögel nicht zu erwarten. Der
Verbreitungsschwerpunkt der Rohrweihe in Rheinland-Pfalz befindet sich im Rheintal
südliche von Bingen und Mainz. Für den Planungsraum liegen keine Brutnachwiese für diese
Art vor, da die vorhandenen Lebensraumstrukturen für die Rohrweihe nur wenig geeignet
sind.
Auch Brutkolonien von Möwen oder Seeschwalben oder Brutplätze des Goldregenpfeifers
sind für den Raum der Verbandsgemeinde Montabaur nicht anzunehmen. Da sich die
Brutplätze des Wachtelkönigs im Offenland befinden und die Verbandsgemeinde Montabaur
nicht zu den Verbreitungsschwerpunkten dieser Art in Rheinland-Pfalz gehört, sind bei den
zu betrachtenden bewaldeten Flächen kaum artenschutzrechtliche Verbotstatbestände zu
erwarten.
Aus diesem Grund konzentriert sich die vorgelegte Arbeit auf die Arten Rotmilan,
Schwarzmilan, Uhu und Schwarzstorch. Der Wespenbussard wird in der Tabelle 2 der LAG-
VSW nicht als Art genannt, die von Windenergienutzung betroffen sein kann. Aufgrund der
Auflistung des Wespenbussard im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie soll die Verbreitung
dieser Art kurz angesprochen werden, bei der Betrachtung der einzelnen Flächen jedoch
keine Berücksichtigung mehr finden.
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7. Kurzfassung der Ergebnisse der Erhebungen 2010 Untersuchungsumfang und Untersuchungsintensität wurden im Vorfeld der Untersuchungen
mit der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD-Nord) in Koblenz abgestimmt
(siehe Bericht zur Erfassung, Henning 2011)
Untersuchungsumfang: Europäische Vogelarten
Horsterfassung und Kontrolle Analyse der Reviere Brutvogelerfassung Herbstzugerfassung Frühjahrszugerfassung Fledermäuse Detektorbegehungen Horchboxen Sichtbeobachtungen während des Herbstzuges Suche nach Balzquartieren Netzfang von Fledermäusen Recherche von Winterquartieren
7.1 Europäische Vogelarten Im Rahmen der Erfassungen 2010 konnten die in Tabelle 3 aufgelisteten europäischen
Vogelarten innerhalb des Planungsraumes nachgewiesen werden. In der Spalte der
möglichen artenschutzfachlichen Betroffenheit sind die europäischen Vogelarten rot
hervorgehoben, für die von der Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten ein
Abstandskriterium formuliert wurde. Für die gelb hervorgehobenen Arten sind
K 3: südlich Görgeshausen
K 2: nördlich Nentershausen
K 5: zwischen Heilberscheid und Heiligenroth K 8: Bei Welschneudorf
K 4: östlich Heilberscheid
Verbandgemeinde Montabaur 21 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
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artenschutzrechtliche Verbotstatbestände auf der Ebene der Flächennutzungsplanung nicht
vollständig auszuschließen. Die Einschlägigkeit der artenschutzfachlichen Verbotstat-
bestände kann jedoch durch geeignete Minimierungsmaßnahmen die im Rahmen der
Genehmigung von Einzelanlagen Berücksichtigung finden können, vermieden werden (siehe
oben).
Tab. 3: Artenliste der nachgewiesenen europäischen Vogelarten Minimierungsmaßnahe erforderlich Abstandskriterium
Rote Liste Artenschutz Spezies Brutvogel /Brutverdacht Durchzügler
Wissenschaftlicher Name Mögliche artenschutz-
rechtliche Betroffenheit
RLD RL-RLP St. §
Amsel Turdus merula - - b V Bachstelze Motacilla alba - - b V Baumfalke Falco subbuteo 1 km 3 2 s A Baumpieper Anthus trivialis V - b V Bergfink Fringilla montifringilla - - b V Blaumeise Parus caeruleus - - b V Bluthänfling Carduelis cannabina V - b V Braunkehlchen Saxicola rubetra 3 3 b V Buchfink Fringilla coelebs - - b V Buntspecht Drendrocopus major - - b V Dohle Corvus monedula - 3 b V Dorngrasmücke Sylvia communis - - b V Eichelhäher Garrulus glandarius - - b V Eisvogel Alcedo atthis - 2 s B Elster Pica pica - - b V Feldlerche Alauda arvensis 3 - b V Feldsperling Passer montanus V - b V Fichtenkreuzschnabel Loxia curvirostra - - b V Fischadler Pandion haeliatus s A Fitis Phylloscopus trochilus - - b V Gartenbaumläufer Certhia brachydactyla - - b V Gartengrasmücke Sylvia borin - - b V Gartenrotschwanz Phoenicurus phoenicurus - - b V Gebirgsstelze Motacilla cinerea - - b V Gimpel Pyrrhula pyrrhula - - b V Girlitz Serinus serinus - - b V Goldammer Emberiza citrinella - - b V Graureiher Ardea cinerea - 2 b V Grauspecht Picus canus 2 - s B Grünfink Carduelis chloris - - b V Grünspecht Picus viridis - - s B Habicht Accipiter gentilis - 3 s A Haubenmeise Parus cristatus - - b V Hausrotschwanz Phoenicurus ochruros - - b V Haussperling Passer domesticus V - b V Heckenbraunelle Prunella modularis - - b V Heidelerche Lullula arborea V 2 s B Hohltaube Columba oenas - 3 b V Kernbeißer Coccothraustes coccothraustes - - b V Klappergrasmücke Sylvia curruca - - b V Kleiber Sitta europaea - - b V Kleinspecht Dryobates minor V 3 b V Kohlmeise Parus major - - b V Kolkrabe Corvus corax - 0 b V Kormoran Phalacrocorax carbo - II b V Kornweihe Circus cyaneus 2 II s A Kranich Grus grus - II s A Kuckuck Cuculus canorus V - b V Mauersegler Apus apus - - b V Mäusebussard Buteo buteo - - s A
Verbandgemeinde Montabaur 22 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
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Rote Liste Artenschutz Spezies Brutvogel /Brutverdacht Durchzügler
Wissenschaftlicher Name Mögliche artenschutz-
rechtliche Betroffenheit
RLD RL-RLP St. §
Mehlschwalbe Delichon urbica V - b V Misteldrossel Turdus viscivorus - - b V Mittelspecht Dendrocopus medius - - s B Mönchsgrasmücke Sylvia atricapilla - - b V Nachtigall Luscinia megarhynchos - - b V Neuntöter Lanius collurio - 3 b V Rabenkrähe Corvus corone - - b V Raubwürger Lanius excubitor 2 2 s B Rauchschwalbe Hirundo rustica V - b V Ringeltaube Columba palumbus - - b V Rohrammer Emberiza schoeniclus - - b V Rotdossel Turdus iliacus b V Rotkehlchen Erithacus rubecula - - b V Rotmilan Milvus milvus 1 km - 3 s A Schleiereule Tyto alba - 3 s A Schwanzmeise Aegithalos caudatus - - b V Schwarzmilan Milvus migrans 1 km - 3 s A Schwarzspecht Dryocopus martius - 3 s B Schwarzstorch Ciconia nigra 3 km - II s A Singdrossel Turdus philomenos - - b V Sommergoldhähnchen Regulus ignicapillus - - b V Sperber Accipiter nisus - 3 s A Star Sturnus vulgaris - - b V Steinschmätzer Oenanthe oenanthe 1 3 s B Stieglitz Carduelis carduelis - - b V Stockente Anas plathyrhynchos - - b V Sumpfmeise Parus palustris - - b V Sumpfrohrsänger Acrocephalus palustirs - - b V Tannenhäher Nucifraga caryocatactes - 4 b V Tannenmeise Parus ater - - b V Trauerschnäpper Ficedula hypoleuca - - b V Türkentaube Streptopelia decaocto - - b V Turmfalke Falco tinnunculus - - s A Turteltaube Streptopelia turtur 3 - s A Uferschwalbe Riparia riparia - 3 s B Uhu Bubo bubo 1 km - 0 s A Wacholderdrossel Turdus pilaris - - b V Waldbaumläufer Certhia familaris - - b V Waldkauz Strix aluco - - s A Waldlaubsänger Phylloscopus sibilatirx - - b V Waldohreule Asio otus - - s A Waldschnepfe Scolopax rusticola V 3 b V Wanderfalke Falco peregrinus 1 km - 1 s A Wasseramsel Cinclus cinclus - 3 b V Weidenmeise Parus montanus - - b V Wespenbussard Pernis apivorus V 3 s A Wiesenpieper Anthus pratensis V 3 b V Wintergoldhähnchen Regulus regulus - - b V Zaunkönig Troglodytes troglodytes - - b V Zilpzalp Phylloscopus collybita - - b V RLD: Rote Liste Deutschland (2007) RL-RLP: Rote Liste Rheinland-Pfalz (1993): 0: ausgestorben; 1: vom Aussterben bedroht; 2: stark gefährdet; 3: gefährdet; V: Vorwarnliste
St.: Schutzstatus b: besonders geschützt; s: streng geschützt §: Rechtsgrundlage: B: Bundesartenschutzverordnung 2005 V: Art. 1 Vogelschutzrichtlinie (VSchRL) A: Anhang A VO (EU) 338/97
Weiterhin wurden während der Erfassungen ein Thermikbereich über der Fläche K2
identifiziert, wie auch ein Zugvogelkorridor mit einer hohen Verdichtung des Kleinvogelzug im
Bereich nördlich der Fläche K8.
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7.2 Artenspektrum Fledermäuse
Eine Differenzierung zwischen Braunem und Grauen Langohr bzw. Kleiner und Großer
Bartfledermaus ist akustisch nicht möglich. Aus diesem Grund werden diese beiden
Artenpaare in der differenzierten Betrachtung nicht weiter differenziert. Der Große
Abendsegler, die Wasserfledermaus sowie die Zwergfledermaus sind nach der Roten Liste
Rheinland Pfalz als „gefährdet“ eingestuft, Breitflügelfledermaus und Fransenfledermaus als
„vom Aussterben bedroht“ und alle anderen nachgewiesenen Arten als „stark gefährdet“. Der
Große Abendsegler ist in Rheinland Pfalz als wandernde Arten eingestuft (i), d.h. dass keine
Wochenstubennachweise vorliegen. Die Bechsteinfledermaus ist bundesweit stark
gefährdet.
Tab. 4: Artenliste der nachgewiesenen Fledermausarten Minimierungsmaßnahme erforderlich
Rote Liste Spezies Wissenschaftlicher Name Mögliche artenschutz-
rechtliche Betroffenheit RLD RL-RLP
Bechsteinfledermaus Myotis bechsteinii - 2 2 Wasserfledermaus Myotis daubentoni - - 3 Großes Mausohr Myotis myotis - V 2 Kleine/Große Bartfledermaus Myotis mystacinus/ brandti - V neu Fransenfledermaus Myotis nattereri - - 1 Großer Abendsegler Nyctalus noctula V 3 Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus - 3 Mückenfledermaus Pipistrellus pygmaeus - D neu Rauhautfledermaus Pipistrellus nathusii - 2 Graues/Braunes Langohr Plecotus austriacus/auritus - 2/V 2/2
Aufgrund der vorliegenden Daten zum Vorkommen von Fledermäusen in Rheinland-Pfalz
(Landesbetrieb Mobilität Rheinland Pfalz und Naturschutzverwaltung des Landes Rheinland-
Pfalz, ARTeFAKT) sind die Arten Nordfledermaus, Große Hufeisennase, Kleine
Hufeisennase und Zweifarbfledermaus für den Planungsraum nicht als planungsrelevant für
das zu berücksichtigende Messtischblatt eingestuft. Diese Arten wurden auch während der
Erfassungen nicht nachgewiesen. Aus diesem Grund bedarf es im Rahmen der
artenschutzrechtlichen Prüfung keiner Berücksichtigung dieser Arten. Sollten diese Arten
innerhalb des Planungsraumes in naher Zukunft auftreten, so sind die angewandten
Minimierungsmaßnahmen ebenfalls zielführend, so dass artenschutzrechtliche
Verbotstatbestände ausgeschlossen werden können. Das Vorkommen des Kleinen
Abendseglers, der Breitflügelfledermaus und der Mopsfledermaus kann jedoch nicht
vollständig ausgeschlossen werden. Aus diesem Grund werden diese beiden Arten im
Rahmen der artenschutzfachlichen Prüfung ebenfalls berücksichtigt. Aufgrund ähnlicher
ökologischer Ansprüche bzw. Betroffenheiten werden einige Arten zum Teil
zusammenfassend betrachtet.
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Die zusammenfassende Betrachtung in Bezug auf die Auswahl der Windvorzugsflächen aus
den Flächen K2, K3, K4, K5 und K8 erfolgt im Anschluss an die Darstellung der einzelnen
Arten bzw. Artengruppen.
7.3 Betroffenheit der Fledermäuse
„Gattung Pipistrellus“ Zwergfledermaus (Pipistrellus
pipietrellus ), Rauhautfledermaus (Pipistrellus nathusii) ���������� ����� ������� ����� ���
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Verbandgemeinde Montabaur 25 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
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Verbandgemeinde Montabaur 26 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
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Großer Abendsegler (Nyctalus noctula) ������������������������� ���
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Büro für Zoologische Fachgutachten, Artenschutz und Wildtiermanagement Diplom-Biologe Frank W. Henning � Waldstrasse 6 � 35463 Fernwald � Tel: 0641 – 480 18 - 60 � Fax: - 61 � Frank.W.Henning@gmx.de
Kleinabendsegler (Nyctalus leisleri) ������������������������� ���
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Verbandgemeinde Montabaur 28 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
Büro für Zoologische Fachgutachten, Artenschutz und Wildtiermanagement Diplom-Biologe Frank W. Henning � Waldstrasse 6 � 35463 Fernwald � Tel: 0641 – 480 18 - 60 � Fax: - 61 � Frank.W.Henning@gmx.de
Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus) ������������������������� ���
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Verbandgemeinde Montabaur 29 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
Büro für Zoologische Fachgutachten, Artenschutz und Wildtiermanagement Diplom-Biologe Frank W. Henning � Waldstrasse 6 � 35463 Fernwald � Tel: 0641 – 480 18 - 60 � Fax: - 61 � Frank.W.Henning@gmx.de
Nicht kollisionsgefährdete Fledermausarten Großes Mausohr (Myotis myotis), Fransenfledermaus (Myotis nattererii), Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii), Große Bartfledermaus (Myotis brandtii), Kleine Bartfledermaus (Myotis mystacinus), Wasserfledermaus (Myotis daubentonii), Braunes Langohr (Plecotus auritus), Graues Langohr (Plecotus austriacus), Mopsfledermaus (Barbastrella barbastrellus)
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Verbandgemeinde Montabaur 30 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
Büro für Zoologische Fachgutachten, Artenschutz und Wildtiermanagement Diplom-Biologe Frank W. Henning � Waldstrasse 6 � 35463 Fernwald � Tel: 0641 – 480 18 - 60 � Fax: - 61 � Frank.W.Henning@gmx.de
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Verbandgemeinde Montabaur 31 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
Büro für Zoologische Fachgutachten, Artenschutz und Wildtiermanagement Diplom-Biologe Frank W. Henning � Waldstrasse 6 � 35463 Fernwald � Tel: 0641 – 480 18 - 60 � Fax: - 61 � Frank.W.Henning@gmx.de
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Verbandgemeinde Montabaur 32 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
Büro für Zoologische Fachgutachten, Artenschutz und Wildtiermanagement Diplom-Biologe Frank W. Henning � Waldstrasse 6 � 35463 Fernwald � Tel: 0641 – 480 18 - 60 � Fax: - 61 � Frank.W.Henning@gmx.de
7.4 Betroffenheit der Vogelarten
Baumfalke (Falco subbuteo) A"���(�����������������%�5�3
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Verbandgemeinde Montabaur 33 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
Büro für Zoologische Fachgutachten, Artenschutz und Wildtiermanagement Diplom-Biologe Frank W. Henning � Waldstrasse 6 � 35463 Fernwald � Tel: 0641 – 480 18 - 60 � Fax: - 61 � Frank.W.Henning@gmx.de
Baumpieper (Anthus trivialis) A"���(�����������������%�5�3
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Verbandgemeinde Montabaur 34 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
Büro für Zoologische Fachgutachten, Artenschutz und Wildtiermanagement Diplom-Biologe Frank W. Henning � Waldstrasse 6 � 35463 Fernwald � Tel: 0641 – 480 18 - 60 � Fax: - 61 � Frank.W.Henning@gmx.de
Feldlerche (Alauda arvensis) A"���(�����������������%�5�3
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Verbandgemeinde Montabaur 35 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
Büro für Zoologische Fachgutachten, Artenschutz und Wildtiermanagement Diplom-Biologe Frank W. Henning � Waldstrasse 6 � 35463 Fernwald � Tel: 0641 – 480 18 - 60 � Fax: - 61 � Frank.W.Henning@gmx.de
Graureiher (Ardea cinerea) A"���(�����������������%�5�3
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Verbandgemeinde Montabaur 36 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
Büro für Zoologische Fachgutachten, Artenschutz und Wildtiermanagement Diplom-Biologe Frank W. Henning � Waldstrasse 6 � 35463 Fernwald � Tel: 0641 – 480 18 - 60 � Fax: - 61 � Frank.W.Henning@gmx.de
Grauspecht (Picus canus) A"���(�����������������%�5�3
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Verbandgemeinde Montabaur 37 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
Büro für Zoologische Fachgutachten, Artenschutz und Wildtiermanagement Diplom-Biologe Frank W. Henning � Waldstrasse 6 � 35463 Fernwald � Tel: 0641 – 480 18 - 60 � Fax: - 61 � Frank.W.Henning@gmx.de
Habicht (Accipiter gentilis) A"���(�����������������%�5�3
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Verbandgemeinde Montabaur 38 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
Büro für Zoologische Fachgutachten, Artenschutz und Wildtiermanagement Diplom-Biologe Frank W. Henning � Waldstrasse 6 � 35463 Fernwald � Tel: 0641 – 480 18 - 60 � Fax: - 61 � Frank.W.Henning@gmx.de
Hohltaube (Columba oenas) A"���(�����������������%�5�3
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Verbandgemeinde Montabaur 39 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
Büro für Zoologische Fachgutachten, Artenschutz und Wildtiermanagement Diplom-Biologe Frank W. Henning � Waldstrasse 6 � 35463 Fernwald � Tel: 0641 – 480 18 - 60 � Fax: - 61 � Frank.W.Henning@gmx.de
Kolkrabe (Corvus corax) A"���(�����������������%�5�3
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Verbandgemeinde Montabaur 40 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
Büro für Zoologische Fachgutachten, Artenschutz und Wildtiermanagement Diplom-Biologe Frank W. Henning � Waldstrasse 6 � 35463 Fernwald � Tel: 0641 – 480 18 - 60 � Fax: - 61 � Frank.W.Henning@gmx.de
Mäusebussard (Buteo buteo) A"���(�����������������%�5�3
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Verbandgemeinde Montabaur 41 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
Büro für Zoologische Fachgutachten, Artenschutz und Wildtiermanagement Diplom-Biologe Frank W. Henning � Waldstrasse 6 � 35463 Fernwald � Tel: 0641 – 480 18 - 60 � Fax: - 61 � Frank.W.Henning@gmx.de
Mittelspecht (Dendrocopus medius) A"���(�����������������%�5�3
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Verbandgemeinde Montabaur 42 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
Büro für Zoologische Fachgutachten, Artenschutz und Wildtiermanagement Diplom-Biologe Frank W. Henning � Waldstrasse 6 � 35463 Fernwald � Tel: 0641 – 480 18 - 60 � Fax: - 61 � Frank.W.Henning@gmx.de
Rotmilan (Milvus milvus) A"���(�����������������%�5�3
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Verbandgemeinde Montabaur 43 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
Büro für Zoologische Fachgutachten, Artenschutz und Wildtiermanagement Diplom-Biologe Frank W. Henning � Waldstrasse 6 � 35463 Fernwald � Tel: 0641 – 480 18 - 60 � Fax: - 61 � Frank.W.Henning@gmx.de
Rotmilan (Milvus milvus) A"���(�����������������%�5�3
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Verbandgemeinde Montabaur 44 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
Büro für Zoologische Fachgutachten, Artenschutz und Wildtiermanagement Diplom-Biologe Frank W. Henning � Waldstrasse 6 � 35463 Fernwald � Tel: 0641 – 480 18 - 60 � Fax: - 61 � Frank.W.Henning@gmx.de
Schwarzmilan (Milvus migrans) A"���(�����������������%�5�3
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Verbandgemeinde Montabaur 45 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
Büro für Zoologische Fachgutachten, Artenschutz und Wildtiermanagement Diplom-Biologe Frank W. Henning � Waldstrasse 6 � 35463 Fernwald � Tel: 0641 – 480 18 - 60 � Fax: - 61 � Frank.W.Henning@gmx.de
Schwarzspecht (Dryocopus martius) A"���(�����������������%�5�3
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Verbandgemeinde Montabaur 46 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
Büro für Zoologische Fachgutachten, Artenschutz und Wildtiermanagement Diplom-Biologe Frank W. Henning � Waldstrasse 6 � 35463 Fernwald � Tel: 0641 – 480 18 - 60 � Fax: - 61 � Frank.W.Henning@gmx.de
Schwarzstoch (Ciconia nigra) A"���(�����������������%�5�3
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Verbandgemeinde Montabaur 47 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
Büro für Zoologische Fachgutachten, Artenschutz und Wildtiermanagement Diplom-Biologe Frank W. Henning � Waldstrasse 6 � 35463 Fernwald � Tel: 0641 – 480 18 - 60 � Fax: - 61 � Frank.W.Henning@gmx.de
Sperber (Accipiter nisus) A"���(�����������������%�5�3
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Verbandgemeinde Montabaur 48 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
Büro für Zoologische Fachgutachten, Artenschutz und Wildtiermanagement Diplom-Biologe Frank W. Henning � Waldstrasse 6 � 35463 Fernwald � Tel: 0641 – 480 18 - 60 � Fax: - 61 � Frank.W.Henning@gmx.de
Uhu (Bubo bubo) A"���(�����������������%�5�3
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Verbandgemeinde Montabaur 49 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
Büro für Zoologische Fachgutachten, Artenschutz und Wildtiermanagement Diplom-Biologe Frank W. Henning � Waldstrasse 6 � 35463 Fernwald � Tel: 0641 – 480 18 - 60 � Fax: - 61 � Frank.W.Henning@gmx.de
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Verbandgemeinde Montabaur 50 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
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Büro für Zoologische Fachgutachten, Artenschutz und Wildtiermanagement Diplom-Biologe Frank W. Henning � Waldstrasse 6 � 35463 Fernwald � Tel: 0641 – 480 18 - 60 � Fax: - 61 � Frank.W.Henning@gmx.de
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7.5 Weitere möglicherweise betroffene Arten
Haselmaus (Muscardinus avellarius) D����������"�����>%�=((?5�3
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Hirschkäfer (Lucanus cervus) D����������"�����>%�=((?5�3
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Verbandgemeinde Montabaur 59 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
Büro für Zoologische Fachgutachten, Artenschutz und Wildtiermanagement Diplom-Biologe Frank W. Henning � Waldstrasse 6 � 35463 Fernwald � Tel: 0641 – 480 18 - 60 � Fax: - 61 � Frank.W.Henning@gmx.de
8. Zusammenfassung Die folgende Tabelle 4 fasst die obigen Ausführungen zu den artenschutzrechtlichen
Verbotstatbeständen zusammen:
Tab. 4: Die Ergebnisse und daraus abgeleitete artenschutzfachliche Verbotstatbestände sowie die daraus resultierenden Ausschlussflächen für Windenergienutzung wurden sowohl mit der SGD-Nord als auch dem Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz Referatsgruppe 41 – Naturschutz, Hotline Biodiversität abgestimmt. B: Brutnachweis, (B): Brutverdacht, N: Nahrungsgast, x: Nachweis der Art Gelb: Artenschutzfachliche Verbotstatbestände können mit Hilfe von Minderungsmaßnahmen überwunden werden. Rot: Artenschutzrechtliche Verbotstatbestände, die nicht mit Hilfe von Minderungsmaßnahmen überwunden werden können. Grün: Artenschutzrechtliche Verbotstatbestände stehen einer Nutzung dieser Fläche als Windvorrangfläche nicht entgegen
K2 K3 K4 K5 K8 Bechsteinfledermaus x Wasserfledermaus x Großes Mauohr x x x x x Große/Kleine Bartfledermaus x x x x x Fransenfledermaus x x x x x Großer Abendsegler x x x x x Kleinabendsegler Zwergfledermaus x x x x x Mückenfledermaus x Rauhautfledermaus x x x Graues/Braunes Langohr x x x x Baumfalke N N Baumpieper B B B B B Feldlerche B B Grauspecht B B B B Hohltaube B B B Mittelspecht B B B Rotmilan B B B B Schwarzmilan B B B B Schwarzspecht B B B B B Schwarzstorch B (3 km) Uhu B Waldkauz B B B B B Wespenbussard N Ökologische Gilde /Jäger des offenen Luftraumes“ N N N N N Ökologische Gilde „Ungefährdete Baumhöhlenbrüter der Laubwälder“ B B B B B
Ökologische Gilde Zugvögel gering gering gering gering hoch Kranich Ü Ü Ü Ü Ü Artenschutzfachliche Verbotstatbestände ja ja ja nein ja
In der Zusammenfassung ergeben sich aufgrund der nachgewiesenen Brutvogelarten für die
Flächen K2: nördlich Nentershausen, K 3: südlich Görgeshausen, K 4: östlich Heilberscheid
und K 8: bei Welschneudorf artenschutzrechtliche Verbotstatbestände, die nicht mit Hilfe von
Minderungsmaßnahmen überwunden werden können. Aufgrund der nachgewiesenen
Vogelarten sowie der notwendigen Mindestabstände sind artenschutzrechtliche Verbotstat-
bestände bei einer Nutzung dieser Flächen durch Windenergieanlagen nicht auszuschließen.
Eine Genehmigung der Windenergienutzung in diesen Bereichen ist deshalb aus
artenschutzfachlichen Gründen nicht in Aussicht zu stellen.
Für die Untersuchungsfläche K 5: zwischen Heilberscheid und Heiligenroth wurden keine
artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände identifiziert, die zu einem Ausschluss dieser
möglichen Windvorzugsfläche führen.
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9. Gesetze, Normen und Richtlinien Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz - BNatSchG) – In
der am 01.03.2010 in Kraft getretenen Fassung von November 2009.
Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz - BNatSchG) in der Fassung der Bekanntmachung im Gesetz zur Neuregelung des Naturschutzes und der Landschaftspflege und zur Anpassung anderer Rechtsvorschriften (BNatSchG) vom 25. März 2002, BGBl. Jahrgang 2002 Teil I Nr. 22, Bonn 03. April 2002.
Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) – Verordnung zum Schutz wild lebender Tier- und Pflanzenarten. Vom 16. Februar 2005 (BGBl. I Nr. 11 vom 24.2.2005 S.258; ber. 18.3.2005 S.896) Gl.-Nr.: 791-8-1.
Richtlinie des Rates 92/43/EWG vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wild lebenden Tiere und Pflanzen (FFH-Richtlinie); ABl. Nr. L 206 vom 22.07.1992, zuletzt geändert durch die Richtlinie des Rates 97/62/EG vom 08.11.1997 (ABl. Nr. 305).
Richtlinie des Rates 79/409/EWG vom 02. April 1979 über die Erhaltung der wild lebenden Vogelarten (Vogelschutz-Richtlinie); ABl. Nr. L 103 vom 25.04.1979, zuletzt geändert durch die Richtlinie des Rates 91/244/EWG vom 08.05.1991 (ABl. Nr. 115).
Richtlinie 97/49/EG der Kommission vom 29. Juli 1997 zur Änderung der Richtlinie 79/409/EWG des Rates über die Erhaltung der wild lebenden Vogelarten. – Amtsblatt Nr. L 223/9 vom 13.8.1997.
Richtlinie 97/62/EG des Rates vom 27. Oktober 1997 zur Anpassung der Richtlinie 92/43/EWG zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wild lebenden Tiere und Pflanzen an den technischen und wissenschaftlichen Fortschritt. – Amtsblatt Nr. L 305/42 vom 08.11.1997.
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10. Literatur
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Verbandgemeinde Montabaur 62 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
Büro für Zoologische Fachgutachten, Artenschutz und Wildtiermanagement Diplom-Biologe Frank W. Henning � Waldstrasse 6 � 35463 Fernwald � Tel: 0641 – 480 18 - 60 � Fax: - 61 � Frank.W.Henning@gmx.de
Natura 2000. Ökologie und Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland. Band 2: Wirbeltiere. Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz 69/2: 351-357.
Boye, C. Dense & U. Rahmel (2004): Myotis brandtii (EVERSMANN, 1845). In: Petersen, B., G. Ellwanger, R. Bless, P. Boye, E. Schröder & A. Ssymank (2004): Das Europäische Schutzgebietssystem Natura 2000. Ökologie und Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland. Band 2: Wirbeltiere. Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz 69/2: 477-481.
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Brinkmann, R. (2004): Welchen Einfluss haben Windkraftanlagen auf jagende und wandernde Fledermäuse in Baden-Württemberg? – Tagungsdokumentation der Umweltakademie Baden-Württemberg, 15: 38-63.
Brinkmann, R. & H. Schauer-Weisshahn (2006): Untersuchungen zu möglichen betriebsbedingten Auswirkungen von Windkraftanlagen auf Fledermäuse im Regierungsbezirk Freiburg. Gutachten im Auftrag des Regierungspräsidiums Freiburg – Referat 56 Naturschutz und Landschaftspflege. Gundelfingen 66 S.
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Verbandgemeinde Montabaur 63 Artenschutzfachliche Prüfung Windvorzugsflächen Stand 28.02.2011
Büro für Zoologische Fachgutachten, Artenschutz und Wildtiermanagement Diplom-Biologe Frank W. Henning � Waldstrasse 6 � 35463 Fernwald � Tel: 0641 – 480 18 - 60 � Fax: - 61 � Frank.W.Henning@gmx.de
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Büro für Zoologische Fachgutachten, Artenschutz und Wildtiermanagement Diplom-Biologe Frank W. Henning � Waldstrasse 6 � 35463 Fernwald � Tel: 0641 – 480 18 - 60 � Fax: - 61 � Frank.W.Henning@gmx.de
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