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Betriebswirtschaftslehre
Das Bankwesen
S c h ü l e r v e r s i o n
Lernunterlage erstellt im Auftrag des
Pädagogischen Instituts für die deutsche SprachgruppePädagogischen Instituts für die deutsche Sprachgruppe
aktualisierte Ausgabe Herbst 2012
Autor: Dr. Friedrich Nöckler
Bankwesen 2012/13
Das Bankwesen
Inhaltsverzeichnis:
Überblick und Zielsetzungen
A. Begriffe, Funktionen und gesetzliche Grundlagen des Banksystems
Seite
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5A. Begriffe, Funktionen und gesetzliche Grundlagen des Banksystems
A.1. Kreditwesen und Finanzvermittler
A.2. Direkte und indirekte Kredite
A.3. Die Funktionen der Banken
A.4. Gesetzliche Grundlagen des italienischen Banksystems
A.5. Das Europäische System der Zentralbanken (ESZB) und die
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Europäische Zentralbank (EZB)
A.6. Die Banca d’Italia
A.7. Die italienische Bankenvereinigung (ABI - Associazione Bancaria Italiana)
A.8. Das Baseler Komitee zur Überwachung des Banksystems
B. Organisation und Führung der Bankbetriebe
B.1. Organisation der Banken 12
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B.1. Organisation der Banken
B.2. Rechtsform der Banken
B.3. Die territoriale Verteilung der Banken
B.4. Banktätigkeit im Ausland
B.5. Abkommen zwischen Kreditinstituten
B.6. Führungsziele der Banken
B.7. Risiken im Zusammenhang mit der Banktätigkeit
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16B.7. Risiken im Zusammenhang mit der Banktätigkeit
B.8. Der Einsatz der Informatik in der Bank
B.9. Marketing im Bankbetrieb
C. Grundlagen der Bankgeschäfte
C.1. Einleitung und Überblick
C.2. Instrumente der Banktätigkeit
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C.2.1. Zinssätze - Zinsspanne (Zinsmarge)
C.2.2. Höhe der Zinssätze
C.2.3. Kontokorrent - Zinsstaffel
C.2.4. Übung zur Erstellung einer Zinsstaffel mit Trimesterabschluss
C.3. Die steuerlichen Aspekte der Banktätigkeit
C.4. Maßnahmen zum Schutz der Sparer
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31C.4. Maßnahmen zum Schutz der Sparer
C.5. Transparenz der Bankgeschäfte
C.6. Das Bankgeheimnis
D. Die Sammeltätigkeit der Banken
D.1. Die Bankeinlagen
D.2. Kennzahlen zu den Einlagen
D.3. Die freien Spareinlagen 36
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D.3. Die freien Spareinlagen
D.4. Das Sparbuch
D.5. Die vinkulierten Spareinlagen
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Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 1 von 135
Bankwesen 2012/13
D.6. Übung zu einer freien Spareinlage
D.7. Übung zu einer gesperrten Spareinlage
D.8. Die Sparbriefe
D.9. Sparprogramme
D.10. Übung zu Sparbriefen
D.11. Einlagen durch Wertpapier-Termingeschäfte (Pensionsgeschäfte)
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D.12. Mittelbeschaffung durch die Ausgabe von Obligationen
E. Das Korrespondenzkontokorrent
E.1. Rechtliche Aspekte und allgemeine Begriffe
E.2. Das interbankarische Kontokorrent
E.3. Das Online-Kontokorrent
E.4. Bankkoordinaten
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52E.4. Bankkoordinaten
E.5. Die Eröffnung des Korrespondenzkontokorrents
E.6. Bearbeitung der Geschäftsfälle im Kontokorrent
E.7. Vorfällige und nachfällige Posten
E.8. Informationspflicht der Banken gegenüber den Kunden
E.9. Die Vertragsbedingungen des Korrespondenzkontokorrents
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E.10. Übung zum passiven Kontokorrent mit Zinsstaffel und Trimesterabschluss
F. Die Kredittätigkeit der Banken
F.1. Einteilung der Kredite
F.2. Der Kreditrahmen
F.3. Die Risikozentrale (centrale dei rischi)
F.4. Die Kreditgenossenschaften (consorzi fidi)
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72F.4. Die Kreditgenossenschaften (consorzi fidi)
F.5. Das Kreditansuchen und die Kreditwürdigkeitsprüfung
F.6. Die Zusammensetzung der Kreditzinsen
F.7. Der Kontokorrentkredit (apertura di credito in c/c)
F.8. Übung zum aktiven Kontokorrent mit Zinsstaffel und Trimesterabschluss
F.9. Die Verflüssigung von Forderungen
F.9.1. Der Diskontkredit (lo sconto cambiario)
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84F.9.1. Der Diskontkredit (lo sconto cambiario)
F.9.2. Der Diskont von direkten Solawechseln (sovvenzione cambiaria)
F.9.3. Bevorschussung Ri.Ba, R.I.D., M.AV.
F.9.4. Übung zur Bevorschussung von Bankquittungen
F.9.5. Die Bevorschussung von Handelsrechnungen (anticipo su fatture)
F.9.6. Übung zur Bevorschussung von Rechnungen
F.10. Der Lombardkredit (le anticipazioni)
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107F.10. Der Lombardkredit (le anticipazioni)
F.11. Das Reportgeschäft (il riporto)
F.12. Das Darlehen (il mutuo)
F.13. Übung zur Erstellung eines Tilgungsplanes und Buchungen
F.14. Der Konsumkredit (credito al consumo)
F.15. Unterschrifts-/Bürgschaftskredite (crediti di firma)
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F.16. Factoring
F.17. Verbriefung von Forderungen ("securitization")
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Bankwesen 2012/13
G. Die Dienstleistungsgeschäfte der Bank (indifferente Bankgeschäfte)
G.1. Das Bankdepot (servizio di deposito)
G.2. Der Inkassodienst (servizio incassi)
G.3. Der Zahlungsdienst (servizio pagamenti)
G.4. Das Geldwechsel- und Valutengeschäft
G.5. Wertpapiergeschäfte der Banken
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G.6. Die parabankarischen Dienstleistungen
H. Der Jahresabschluss der Banken
H.1. Struktur von Bilanz und Erfolgsrechnung
H.2. Vermögensbilanz der Südtiroler Sparkasse AG 2008
H.2.1. Die Bilanzposten im Einzelnen - Aktivseite (Auszug aus dem Anhang)
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124H.2.1. Die Bilanzposten im Einzelnen - Aktivseite (Auszug aus dem Anhang)
H.2.2. Die Bilanzposten im Einzelnen - Passivseite (Auszug aus dem Anhang)
H.3. Gewinn- und Verlustrechnung der Südtiroler Sparkasse 2007
H.3.1. Die wichtigsten Posten der Erfolgsrechnung (Auszug aus dem Anhang)
H.4. Bewertungskriterien (IAS/IFRS)
H.5. Dokumente des Jahresabschlusses
H.6. Einige bedeutende Bilanz-Kennzahlen der Banken
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135H.6. Einige bedeutende Bilanz-Kennzahlen der Banken 135
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Bankwesen 2012/13
Überblick und Zielsetzungen
B A N K E N
Rechtliche Aspekte,
Organisation, FührungBankgeschäfte
Passive Bankgeschäfte
(Sammeltätigkeit)
Aktive Bankgeschäfte
(Kredittätigkeit)
Indifferente Bankgeschäfte
(Dienstleistungen)
Zielgruppe:
Schüler-/innen der Handelsoberschulen und Lehranstalten für Wirtschaft und Tourismus
Bilanz und
Erfolgsrechnung
Schüler-/innen der Handelsoberschulen und Lehranstalten für Wirtschaft und Tourismus
Zielsetzungen - Wissen - Kompetenzen:
Sie schaffen sich einen Überblick zum internationalen Banksystem und kennen Bedeutung undAufgaben der Zentralinstitute.
Die Schüler-/innen kennen die wichtigsten Funktionen der Banken und sind sich ihrervolkswirtschaftlichen Bedeutung bewusst.
Sie kennen Struktur und Organisation der Kreditinstitute.
Ihnen wird bewusst, dass strenge Regeln und deren Einhaltung durch die Banken für die Stabilitätdes Finanzsystems notwendig sind.
Sie verstehen, dass die Führungsziele der Banken stark durch die Risiken der Banktätigkeitbeeinflusst werden und eine vorsichtige Geschäftsführung unerlässlich ist.
Sie kennen die neuen Bankprodukte, die durch die Informatisierung des Banksystems entstandensind, und lernen den vernünftigen Umgang damit.
Sie verschaffen sich einen Überblick zu den passiven und aktiven Bankgeschäften.
sind, und lernen den vernünftigen Umgang damit.
Die Schüler-/innen können die Begriffe, die den Bankgeschäften zugrunde liegen, mit Sicherheitdefinieren und auseinander halten.
Sie verstehen die technische Abwicklung der in der Praxis wichtigen Bankgeschäfte und kennen dieVertragsbedingungen genau. Sie können die Buchungen und Berechnungen nachvollziehen und sind
Sie sind imstande richtig zu entscheiden, wenn es um die richtigen Finanzierungsmöglichkeitenverschiedener Investitionen geht.
Die seltenen Bankgeschäfte sind vom Begriff her bekannt.
Vertragsbedingungen genau. Sie können die Buchungen und Berechnungen nachvollziehen und sindauch imstande einfache Beispiele selbstständig abzuwickeln.
Die Schüler-/innen können die Bewegungen der wichtigen Bankgeschäfte aus der Sicht desUnternehmers richtig verbuchen. Buchungen aus der Sicht der Bank werden nicht behandelt.
Hinsichtlich Bilanz und Erfolgsrechnung der Banken sind Inhalt und Zusammensetzung der wichtigenPosten bekannt.
Posten bekannt.
Die Schüler-/innen sind imstande die Unterschiede zwischen den Bilanzen von Banken und Industrie-und Handelsbetrieben aufzuzeigen.
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 4 von 135
Bankwesen 2012/13
A. Begriffe, Funktionen und gesetzliche Grundlagen des Banksystems
A.1. Kreditwesen und Finanzvermittler
Ein „Kreditgeschäft“ im weiteren Sinne besteht in der Erbringung einer Leistung seitens desKreditgebers, mit dem Versprechen einer zukünftigen Gegenleistung durch den Kreditnehmer.Gegenstand der zu erbringenden Leistungen sind meistens Geldbeträge.
A.2. Direkte und indirekte Kredite
Ein „direkter Kredit“ liegt vor, wenn Gläubiger und Schuldner direkt in Beziehung treten.
direkter Kredit
Gläubiger Schuldner
Direkte Kreditgeschäfte setzen voraus, dass die Interessen der beteiligten Vertragspartnerübereinstimmen, was Form, Dauer, Rückzahlung usw. anbelangt. Ein Beispiel ist der Kauf vonObligationen direkt bei der Emission.
Vom „indirekten Kredit“ spricht man, wenn sich Finanzvermittler dazwischenschalten.
Sparer Kreditnehmer Finanzvermittlung
KreditgeschäfteEinlagengeschäfte
Versicherungsgesellschaften
Leasing- und Factoringgesellschaften
Kreditgeschäfte
Die wichtigsten Vermittler im Kreditsystem sind die Banken, welche laut EU-Recht die Bezeichnung
„Kreditinstitute“ tragen. Dieselben bzw. ähnliche Funktionen werden aber auch von einer Vielzahlzusätzlicher Organismen wahrgenommen, wie z.B. von:
Einlagengeschäfte
Leasing- und Factoringgesellschaften
Finanzierungsgesellschaften
Gesellschaften für die Wertpapiervermittlung (SIM)
Vermögensverwaltungsgesellschaften (SGR)
Investmentgesellschaften (Investmentfonds)
Gesellschaften der Finanzvermittlung (SIF) - (merchant banks) u.a.
die Pensionsfonds (z.B. Laborfonds)
die Postbank (Bancoposta) die Postbank (Bancoposta)
und andere
Das Kreditsystem bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich:
a)
b)
es ermöglicht die Sammlung auch kleiner Beträge (Ersparnisse), welche der Wirtschaft(Unternehmen, Freiberufler) und den privaten Haushalten (Konsumkredite) zugeleitet werden;
für die Gläubiger (Sparer) wird das Risiko der fehlenden Rückzahlung fast ausgeschaltet, da demKreditsystem strenge Vorschriften auferlegt werden;
c)
Wichtigste Finanzvermittler sind nach wie vor die Banken.
Kreditsystem strenge Vorschriften auferlegt werden;
aus kurzfristigen Einlagen werden kurz-, mittel- und langfristige Kredite (qualitative Umwandlung).
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Bankwesen 2012/13
A.3. Die Funktionen der Banken
a) Monetäre Funktion
Zahlungsverkehr:
Die Banken nehmen eine zentrale Rolle im Wirtschaftsgeschehen ein und beeinflussen denWirtschaftsprozess durch die Wahrnehmung vielfältiger Funktionen maßgeblich:
die Banken stehen im Mittelpunkt des nationalen und internationalen Zahlungsverkehrs. Dasdie Banken stehen im Mittelpunkt des nationalen und internationalen Zahlungsverkehrs. Dasgesetzliche Geld (Banknoten und Münzen), Bank- und Zirkularscheck haben viel von ihrerBedeutung verloren; an deren Stelle treten elektronische Zahlungsformen. Mit der elektronischenÜberweisung, der Bankquittung (Ri.Ba.), der Zahlungsaufforderung (M.AV), derEinzugsermächtigung (R.I.D.) usw. stellen die Banken neuere Instrumente zur Verfügung. Durchden verstärkten Einsatz der elektronischen Datenverarbeitung wird der Zahlungsverkehr heutebereits weitgehend papierlos abgewickelt (Home-Banking, Corporate Banking, Internet-Banking,Electronic Banking).
Einlagenmultiplikator und Kreditschöpfung:
Electronic Banking).Die Zahlungsverkehrsrichtlinie „PSD“ (Payments Services Directive) schafft den Rahmen für dengemeinsamen Europäischen Zahlungsverkehrsraum "SEPA".
Die Kredite, welche aufgrund der erhaltenen Einlagen vergeben werden, kehren in Form vonEinlagen wieder zu den Banken zurück und können zu einer neuen Kreditvergabe führen. DieserRückfluss ist dadurch zu erklären, dass die vergebenen Kredite zur Durchführung von Zahlungen(durch Scheck, Überweisungen usw.) verwendet werden und somit wieder dem Banksystem(durch Scheck, Überweisungen usw.) verwendet werden und somit wieder dem Banksystemzugute kommen.
Auf diese Weise ergibt sich eine Multiplikation der Einlagen (Einlagenmultiplikator) und
nachfolgend auch der Kredite (Kreditschöpfungsmultiplikator).
Dieser Mechanismus findet nur in der Pflicht zur Reservenbildung eine Beschränkung,
andernfalls würde diese Multiplikation ins Unendliche fortgesetzt. Durch die Richtlinien von Basel
II und III werden weitere Grenzen gesetzt (Mindestkapitalanforderungen).
b) Kreditfunktion
In Ausübung ihrer monetären Funktion sammeln die Banken Geldmittel bei Subjekten mitüberschüssiger Liquidität (bei Sparern, bei anderen Banken), um sie in Form von Krediten derWirtschaft und den privaten Haushalten zur Verfügung zu stellen. Dieser zweite Aspekt stellt
sicherlich die Haupttätigkeit der Banken dar.
Mit den Sparern schließt die Bank für die Überlassung der Geldmittel „passive Bankgeschäfte“ ab,sie zahlt passive Zinsen. Den Kreditnehmern gegenüber wird sie zur Gläubigerin und kassiert aktive
c) Dienstleistungsfunktion
Verschiedene Faktoren wirken sich negativ auf die Gewinnsituation der Banken aus:
sie zahlt passive Zinsen. Den Kreditnehmern gegenüber wird sie zur Gläubigerin und kassiert aktive
Zinsen, deshalb die Bezeichnung „aktive Bankgeschäfte“.Die enge Beziehung zwischen monetärer Funktion und Kreditfunktion ist durch denMultiplikationseffekt bereits aufgezeigt worden. Die Schwierigkeiten bestehen darin, Kredite undEinlagen unter dem quantitativen und qualitativen Gesichtspunkt in Übereinstimmung zu bringen.
Verschiedene Faktoren wirken sich negativ auf die Gewinnsituation der Banken aus:
Sinkende Zinsspanne durch niedrigere Soll- und Habenzinssätze
Zunahme der „direkten Kredite“ (Großunternehmen holen sich die erforderlichen Geldmittelverstärkt auf dem Kapitalmarkt direkt vom Sparer, z.B. durch die Ausgabe von Obligationen);
Aus diesem Grund suchen die Banken nach Alternativen und weiten ihren Tätigkeitsbereich in dieverschiedensten Richtungen des Dienstleistungssektors aus.
Neben den traditionellen Dienstleistungen, welche immer schon fast ausschließlich den Bankenvorbehalten waren, wie z.B. das Inkassogeschäft, die Verwaltung von Wertpapieren, Schließfächervorbehalten waren, wie z.B. das Inkassogeschäft, die Verwaltung von Wertpapieren, Schließfächer
usw., bieten die Banken heute eine Vielzahl von so genannten „parabankarischen Diensten“ an,wie Leasing, Factoring, Versicherungen, Vermittlung in Wertpapier- und Valutengeschäften,Anlagenberatung usw.
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Bankwesen 2012/13
d) Investitionsfunktion
Die Banken verwenden einen Teil der erhaltenen Einlagen für Investitionen auf denWertpapiermärkten, wobei neben Obligationen der öffentlichen Hand und verschiedenerKreditinstitute auch Aktien privater Unternehmen und verschiedene Derivate angekauft werden. Siegelten als institutionelle Anleger und versorgen auf diese Weise die Märkte mit Liquidität.
Durch die negativen Auswirkungen der aktuellen Finanzkrise werden die Banken dieInvestitionsfunktion in Zukunft sicher mit mehr Vorsicht wahrnehmen.
e) Übertragung geldpolitischer Impulse
Investitionsfunktion in Zukunft sicher mit mehr Vorsicht wahrnehmen.
Geldpolitische Entscheidungen, welche auf höherer Ebene - in erster Linie durch die EuropäischeZentralbank (EZB) - getroffen werden, wirken sich durch das Verhalten der Banken auf die Wirtschafteines Staates mehr oder weniger stark aus. Erst wenn die Banken z.B. infolge einer Änderung derLeitzinsen ihre Zinssätze anpassen, werden Konsum- und Investitionsfreudigkeit nachhaltigbeeinflusst.
f) Wirtschaftlich-soziale Funktion
beeinflusst.
Insofern können die Banken als verlängerter Arm der Zentralbanken angesehen werden.Je stärker die Wirtschaft auf die „indirekten Kredite“ (Banken) zurückgreift, desto größer ist dieBedeutung des Banksystems für die Übertragung der geldpolitischen Impulse.
Nur wenn Spargelder zur Verfügung gestellt werden, kann die Wirtschaft expandieren.
g) Dienstleistungsfunktion für die öffentliche Verwaltung
Nur wenn Spargelder zur Verfügung gestellt werden, kann die Wirtschaft expandieren.Die Banken haben immer schon die Funktion wahrgenommen, die Bevölkerung zum Sparen zuerziehen; man denke dabei an den Weltspartag, an die verschiedenen Aktionen, welche sich vorallem an die Jugendlichen richten.Durch die jüngste Finanzkrise haben die Banken allerdings viel an Glaubwürdigkeit verloren; ihrImage ist sicher angekratzt.
g) Dienstleistungsfunktion für die öffentliche Verwaltung
Lieferung von Informationen an die Kontrollorgane der Finanzbehörde
Überwachung der Finanztransaktionen usw.
Steuersubstitut im Zusammenhang mit dem Einbehalt der Quellensteuern auf Zinsen undteilweise auch auf Dividenden;
Vermittlerrolle zwischen den Steuerpflichtigen und der öffentlichen Verwaltung für die Entrichtungder verschiedenen Steuern und Abgaben (telematisches F24);
A.4. Gesetzliche Grundlagen des italienischen Banksystems
Die noch gültigen Bestimmungen des Bankgesetzes von 1936 und die zahlreichen AbänderungenDie noch gültigen Bestimmungen des Bankgesetzes von 1936 und die zahlreichen Abänderungenund Ergänzungen, welche sich in den letzten Jahrzehnten und Jahren ergeben haben, wurden mitGesetzesdekret in einem eigenen Einheitstext zusammengefasst („Testo unico delle leggi in materiabancaria e creditizia“). Dieser beschränkt sich in vielen Punkten auf die Festlegung von allgemeinenPrinzipien und überträgt den Bankbehörden die Aufgabe, die technischen Aspekte genauer zu regeln.
Die Bestimmungen sind auf ein stark konkurrenzfähiges Banksystem ausgerichtet, welches auf einemfreien Markt agiert, wo für alle Beteiligten dieselben Regeln gelten. Das bedeutet, dass jede Bank ihrefreien Markt agiert, wo für alle Beteiligten dieselben Regeln gelten. Das bedeutet, dass jede Bank ihre
Geschäfte als „Universalbank“ ausüben kann und somit alle Formen der Mittelbeschaffung nutzt(auch durch die Ausgabe von Obligationen), kurz-, mittel- und langfristige Finanzierungen gewährtund die gesamte Palette von Bankdienstleistungen erbringt.
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Bankwesen 2012/13
Einige der wesentlichen Punkte des Einheitstextes sind:
a) die Überwachungstätigkeit wird durch drei Organe ausgeübt:
Interministerielles Komitee für das Spar- und Kreditwesen
Wirtschafts- und Finanzministerium
Banca d’Italia;
und setzt sich folgende Ziele:
w Stabilität des gesamten Finanzsystemsw Stabilität des gesamten Finanzsystems
w eine gesunde und vorsichtige Geschäftsführung der kontrollierten Subjekte
w Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen
b)
c)
die Banken können alle Tätigkeiten ausüben, die laut EU-Normen vorgesehen sind (attività ammesseal mutuo riconoscimento);
alle Banken haben die Möglichkeit auch auf dem Sektor der Spezialkredite tätig zu sein (sofern vonden Satzungen vorgesehen);
d) unabhängig von der Rechtsform dürfen alle Banken Obligationen ausgeben;
e)
f) die Transparenz der Vertragsbedingungen ist für alle Banken Vorschrift (siehe eigenes Kapitel).
g)
die Banken können sich auch an Unternehmen, die nicht im Finanzsektor tätig sind, beteiligen(Industriebetriebe usw.);
Bankkrisen: der Einheitstext enthält Bestimmungen zur außerordentlichen Verwaltung bzw. zurZwangsliquidierung krisengeschüttelter Banken.
den Satzungen vorgesehen);
Zwangsliquidierung krisengeschüttelter Banken.
A.5. Das Europäische System der Zentralbanken (ESZB) und
die Europäische Zentralbank (EZB)die Europäische Zentralbank (EZB)
Die Europäische Zentralbank (EZB) ist die gemeinsame Währungsbehörde der Mitgliedstaaten derEuropäischen Währungsunion und bildet mit den nationalen Zentralbanken der EU-Staaten dasEuropäische System der Zentralbanken (ESZB).
Ihre Aufgaben werden im Maastricht-Vertrag geregelt. Um sachgerecht und effizient arbeiten zu können,muss sie unabhängig von politischer Einflussnahme sein.
Sie ist als höchstes unabhängiges Entscheidungsorgan für die Geldpolitik der EU verantwortlich. Das
Wesentliche Aufgaben im Einzelnen:
Festlegung und Durchführung der Geldpolitik;
Bestimmung des Leitzinssatzes im Euroraum;
Durchführung von Devisengeschäften;
Sie ist als höchstes unabhängiges Entscheidungsorgan für die Geldpolitik der EU verantwortlich. Dasvorrangige Ziel ist die Gewährleistung der Preisniveaustabilität in der Eurozone. Über die nationalenZentralbanken der einzelnen EU-Staaten werden ihre Entscheidungen und Anweisungen umgesetzt.
Durchführung von Devisengeschäften;
Verwaltung der offiziellen Währungsreserven der Mitgliedstaaten;
Aufsicht über die Kreditinstitute, Kontrolle der Finanzmarktstabilität;
Versorgung der Volkswirtschaft mit Geld, insbesondere die Förderung eines reibungslosen undsicheren Zahlungsverkehrs;
Genehmigung der Ausgabe des Euro-Papiergeldes; die Ausgabe selbst erfolgt durch die nationalenZentralbanken;
Beratung der Gemeinschaft und nationaler Behörden, Zusammenarbeit mit anderen internationalen Beratung der Gemeinschaft und nationaler Behörden, Zusammenarbeit mit anderen internationalenund europäischen Organen.
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Bankwesen 2012/13
A.6. Die Banca d’Italia und ihre Funktionen
Organe der Banca d’Italia und ihre Aufgaben:
a) die Generalversammlung:
b) der Zentralbankrat (consiglio superiore):
er ist das Verwaltungsorgan der Bank;
c) der Gouverneur der Banca d’Italia (governatore della Banca d’Italia):
er vertritt die Banca d’Italia nach außen hin;
er ist Vorsitzender des Zentralbankrates;
er ist Mitglied des „Interministeriellen Komitees für das Spar- und Kreditwesen (CICR);
er ernennt bzw. widerruft den Gouverneur der Banca d’Italia (governatore della Banca d’Italia),den Generaldirektor und die zwei Vize-Generaldirektoren;
in Ausübung seiner Kontrollfunktion ernennt er Kommissäre für die außerordentliche Verwaltung
er hat ausführende Funktionen, indem er die Entscheidungen des CICR durchführt;
Die Funktionen der Banca d’Italia
in Ausübung seiner Kontrollfunktion ernennt er Kommissäre für die außerordentliche Verwaltungvon Banken, Liquidatoren usw.
er erfüllt auch Beratungsfunktionen (berät die Regierung in Kredit-, Währungs- undFinanzfragen).
a) die monetäre Funktion:
Ausstellung der „vaglia cambiari“ (zu vergleichen mit den Zirkularschecks der Banken);
Die vielfältigen Aufgaben, welche von der Banca d’Italia wahrgenommen werden, können wie folgtzusammengefasst werden:
durch die Ausgabe von Banknoten nimmt sie Einfluss auf das interne Gleichgewicht derWährung;
Führung der Kompensationskammern (stanze di compensazione) für die Verrechnung der
b) Kreditfunktion und Kontrolle der Liquidität:
Führung der Kompensationskammern (stanze di compensazione) für die Verrechnung derKredit- bzw. Schuldpositionen der Banken untereinander.
durch das Rediskontgeschäft und durch die Hinterlegung von Wertpapieren (Lombardkredit)können sich die Banken bei der Banca d’Italia finanzieren (nur mehr von geringer Bedeutung, dasich die Banken auf dem interbankarischen Markt finanzieren);
Verwaltung der Gold- und Devisenreserven; in diesem Zusammenhang hat die Banca d'Italia die
c) Kontroll- und Überwachungsfunktion:
Übernahme der von Banken (für die Ausstellung von Zirkularschecks) und von denBörsenmaklern zu hinterlegenden Kautionen und Garantien;
Aufgaben des 2008 aufgelösten „Ufficio Italiano Cambi“ (UIC) direkt übernommen.
Schatzamtsdienst für den Staat: durch die provinzialen Schatzämter führt die Banca d’ItaliaZahlungen im Auftrag der öffentlichen Verwaltung durch und sorgt für die Einhebung vonEinnahmen.
c) Kontroll- und Überwachungsfunktion:
die Gründung von neuen Banken setzt die Ermächtigung seitens der Banca d’Italia voraus;
ordentliche Überwachungstätigkeit durch allgemeine Richtlinien, betreffend:
w die Vermögensstruktur (Einhaltung bestimmter Kennzahlen)
w die Höhe der möglichen Beteiligungen an anderen Unternehmen
Kontrolle der Statuten, um das Prinzip der gesunden und vorsichtigen Geschäftsführung derBanken zu garantieren;
ww die Organisation der Bankbetriebe, die internen Kontrollsysteme usw.
Kontrolle der Sammeltätigkeit der Banken durch eventuelle Einschränkungen bei der Ausgabevon Obligationen und Zirkularschecks;
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Bankwesen 2012/13
Kontrollen im Fall von Krisen (außerordentliche Verwaltung, Zwangsliquidierung);
Führung des Bankenverzeichnisses: hier sind alle italienischen Banken sowie die Banken ausEU-Staaten, welche in Italien Niederlassungen haben, eingetragen;
Kontrolle der Wertpapiervermittlungsgesellschaften „SIM“ (società di intermediazioneimmobiliare), hinsichtlich der Vermögensstruktur und der Liquidität.
Die Überwachungstätigkeit hinsichtlich der "Geldwäsche" (Antiriciclaggio) wird von der 2008 neu
gegründeten und der Banca d'Italia angegliederten "UIF" (Unità di Informazione Finanziaria)
A.7. Die italienische Bankenvereinigung (ABI - Associazione Bancaria Italiana)
Der Vereinigung sind so gut wie alle italienischen Banken angeschlossen. Sie vertritt die Interessen derselben und repräsentiert sie vor den staatlichen Organen wie Regierung, Parlament und vor der Bancad'Italia. Weitere Leistungen für ihre Mitglieder:
gegründeten und der Banca d'Italia angegliederten "UIF" (Unità di Informazione Finanziaria)durchgeführt.
sie befasst sich mit technischen und rechtlichen Fragen und informiert die Mitgliedsbanken;
sie entwickelt Standardformulare und einheitliche Vertragsvorlagen;
sie organisiert Schulungen;
d'Italia. Weitere Leistungen für ihre Mitglieder:
sie fördert die Zusammenarbeit der Banken, mit der Auflage nicht gegen das Antitrust-Gesetz zuverstoßen.
Alle Mitgliedsbanken erhalten die 5-stellige "ABI-Nummer", welche wesentlicher Bestandteil derBankkoordinaten (IBAN) ist (z.B.: ABI-Nummer der Südtiroler Sparkasse 06045, der Südtiroler VolksbankBankkoordinaten (IBAN) ist (z.B.: ABI-Nummer der Südtiroler Sparkasse 06045, der Südtiroler Volksbank05856) .
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Bankwesen 2012/13
A.8. Das Baseler Komitee zur Überwachung des Banksystems
Das Komitee setzt sich aus Experten der nationalen Zentralbanken zusammen und befasst sich mitBestimmungen zur Stabilität und Sicherheit des europäischen Bankensystems.
Auf das erste Abkommen (Basel I) folgte "Basel II", das 2008 in Kraft getreten ist, mit dem Ziel das Risikobei der Kreditvergabe zu senken. Die wesentlichen Auswirkungen von "Basel II" sind folgende:
Erhöhung der Eigenkapitalausstattung der Banken: Kredite müssen zu 8% mit Eigenkapital finanziert
Risikoreiche Kunden werden seltener finanziert und dies zu wesentlich höheren Zinssätzen.
Für kreditwürdige Kunden werden die Kredite billiger.
Herausforderung für das Basler Komitee:
Erhöhung der Eigenkapitalausstattung der Banken: Kredite müssen zu 8% mit Eigenkapital finanziertwerden; d.h. auf 100 € Kredit muss die Bank mindestens 8 € Eigenkapital aufweisen.
Strengere Überprüfung der Kreditwürdigkeit der Kunden: Durch Rating-Systeme werden die Kundenaufgrund qualitativer und quantitativer Kriterien eingestuft.
Herausforderung für das Basler Komitee:
Die Insolvenz einer Bank muss mit allen Mitteln verhindert werden.
Grundsatz:Banken müssen strengeren Regeln unterliegen, als andere Unternehmen, da die Insolvenz einer
Bank das nationale und internationale Zahlungs- und Finanzsystem gefährden kann.
Die 3 Säulen von Basel II
B A S E L I I
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Säule I Säule IIISäule II
Noch strengere Regeln werden in Zukunft mit "Basel III" eingeführt.
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Bankwesen 2012/13
B. Organisation und Führung der Bankbetriebe
B.1. Organisation der Banken
Die Zinsspanne (Differenz zwischen Aktiv- und Passivzinsen) ist gesunken.
Durch die Änderung der Marktbedingungen haben Banken in den letzten Jahren größereUmstrukturierungen vorgenommen, die auf folgende Faktoren zurück zu führen sind:
Die Banken müssen nach neuen Ertragsquellen suchen, die vor allem im Dienstleistungsbereich zu
Der technologische Fortschritt ändert Arbeitsabläufe und ermöglicht Einsparungen.
a) Größe des Bankbetriebes (Zentrale, Filiale, usw.) und Geschäftsvolumen (Umsatz):
Für die interne Organisationsstruktur der Banken sind weiters ausschlaggebend:
Die Banken müssen nach neuen Ertragsquellen suchen, die vor allem im Dienstleistungsbereich zufinden sind.
Der zunehmende internationale Wettbewerb verlangt größere Strukturen, um konkurrenzfähig zubleiben (Fusionen, Joint Venture, Allianzen), bedingt Kostensenkungen (Personalbereich usw.).
a) Größe des Bankbetriebes (Zentrale, Filiale, usw.) und Geschäftsvolumen (Umsatz):
Kleinere Banken (z.B. Raiffeisenkassen) bilden sogenannte "Verbundsysteme" (z.B.Raiffeisenverband). Der Verband übernimmt Dienstleistungen, die eine Kleinbank allein kaumkostendeckend anbieten könnte. Die einzelnen Kreditinstitute bleiben rechtlich selbstständig,nutzen durch die Mitgliedschaft im Verband aber die Vorteile einer Großbank.
Die Tendenz der letzten Jahre geht ganz klar in Richtung Großbanken; die zahlreichen Fusionensind Beweis dafür.
Großbanken gliedern ihre Tätigkeit oft in zwei Bereiche:
w
w
b) Verschiedenartigkeit des Angebots (durchgeführte Geschäfte):
eine Holdinggesellschaft befasst sich mit der Führung der Bankgruppe, mit Problemen derFinanzierung, der Organisation usw.
der zweite Bereich ist für die Produktion und den Vertrieb der Leistungen zuständig, wobeihäufig eine Spezialisierung der einzelnen Banken vorliegt.
Agiert die Bank als Universalbank, bietet sie alle Bankgeschäfte an und kann alle Bedürfnisseder Kunden befriedigen.
c)
jeder Geschäftsvorfall der von der Bank durchgeführt wird, muss einer Kontrolle unterliegen;
Outsourcing (Auslagerung von Aufgaben) ist auch im Bankensektor aktuell geworden. Vor allem derEDV-Bereich ist davon betroffen.
Die Organisation der Bankbetriebe wird von allgemein anerkannten Prinzipien beeinflusst, und zwar:
Spezialisiert sie sich auf wenige Bereiche (z.B. langfristige Kredite), spricht sie nur bestimmteKundengruppen an, qualitativ liegt sie auf einem höheren Niveau.
der Kunden befriedigen.
die Aufgaben eines jeden Angestellten müssen klar definiert und abgegrenzt sein.
Die Einhaltung dieser Regeln führt zu zwei klar getrennten Bereichen:
a) die Schalter (front office), wo der direkte Kontakt zu den Kunden hergestellt wird;
b)
bei der Abwicklung eines jeden Geschäftsfalles müssen mindestens zwei Abteilungen beteiligt sein,um durch Interessenskonflikte eine effektivere Kontrolle zu gewährleisten;
den Verwaltungsbereich (back office), wo kein direkter Kundenkontakt besteht und Verwaltungs- undKontrolltätigkeit durch Spezialisten durchgeführt wird.
Für den Schalterbereich bieten sich zwei Organisationsmöglichkeiten:
w
Kontrolltätigkeit durch Spezialisten durchgeführt wird.
Die heutige Entwicklung favorisiert ganz klar den Schalterbereich (front office), um die Kontakte zu denKunden auszuweiten und zu verbessern; das Personal wird kaum noch für reine Verwaltungstätigkeiteneingesetzt. Andererseits versucht man dem Kunden das Internet-Banking schmackhaft zu machen undhält ihn dadurch auch vom Bankschalter fern.
die Abwicklung der Bankgeschäfte erfolgt über den zuständigen (stark spezialisierten) Schalter undüber eine getrennte Kassa;
w am einzelnen Schalter werden die meisten Bankgeschäfte vollständig abgewickelt, nur für starkspezialisierte Bereiche werden eigene Schalter eingerichtet (z.B. Außenhandelsabteilung,Wertpapiere usw.). Die Tendenz geht ganz klar in diese zweite Richtung.
über eine getrennte Kassa;
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 12 von 135
Bankwesen 2012/13
B.2. Rechtsform der Banken
In Italien können Banken zwei Rechtsformen annehmen:
1. Aktiengesellschaften mit Mindestkapital von € 6,3 Millionen
2. Genossenschaften auf Aktien mit beschränkter Haftung. Diese unterscheidet man in
a) Volksbanken, mit folgenden Besonderheiten:
w Mindestkapital € 6,3 Millionenw Mindestkapital € 6,3 Millionen
w Mindestanzahl an Gesellschaftern: 200
w
w Reservenbildung: 10% des Gewinns sind einer gesetzlichen Reserve zuzuführen.
b) Raiffeisenkassen, mit folgenden Besonderheiten:
w Mindestkapital € 2 Millionen
Jeder Gesellschafter hat nur eine Stimme und darf nicht mehr als 0,5% desGesellschaftskapitals besitzen.
w Mindestanzahl an Gesellschaftern: 200
w
w Kredite sind vorwiegend an Mitglieder zu vergeben.
w Reservenbildung: 70% des Gewinns sind einer gesetzlichen Reserve zuzuführen.
Jeder Gesellschafter hat nur eine Stimme und darf Aktien besitzen, deren Nennwertmaximal € 50.000 nicht überschreitet.
B.3. Die territoriale Verteilung der Banken
Der Ausdehnung innerhalb des Staatsgebietes und der EU sind kaum noch Grenzen gesetzt. Die Bancad’Italia kann die Eröffnung neuer Geschäftsstellen nur verhindern, wenn die Organisations- undVermögensstruktur nicht angepasst sind und wirtschaftliche und finanzielle Voraussetzungen fehlen.
Die territoriale Verteilung wird durch die Einrichtung von Außenstellen (Filialen, Agenturen, Mikroschaltern
Die geographische Ausweitung bringt wesentliche Vorteile für die Banken mit sich:
Die territoriale Verteilung wird durch die Einrichtung von Außenstellen (Filialen, Agenturen, Mikroschalternusw.) erreicht, die alle vom Hauptsitz der Bank abhängig sind. Die Organisationsstruktur kann mehr oderweniger dezentralisiert sein, mit entsprechender Eigenständigkeit der einzelnen Bankschalter.
die Einlagen erreichen eine größere Stabilität (saisonale Tiefs in einer Zone können durch Hochs ineinem anderen Gebiet ausgeglichen werden);
der Dienstleistungsbereich wird besser genutzt;
die Kreditgeschäfte erreichen eine qualitative Ausweitung: durch die Verschiedenartigkeit der Kundenin den einzelnen Regionen, können die verschiedensten Arten von Geschäften abgeschlossenwerden;
das Risiko wird vermindert, da die Bank Kunden der verschiedensten Sektoren gewinnt; die Kriseeines Sektors kann durch die gute Wirtschaftslage einer anderen Branche ausgeglichen werden.
a)
b)
Wichtig ist, dass die Bank als ganzes (Hauptsitz mit allen Außenstellen) ein Gleichgewicht zwischen
Obwohl die einzelnen Geschäftsstellen grundsätzlich alle Bankgeschäfte ausführen können, kommt eshäufig zu einer bestimmten Spezialisierung:
für einzelne Niederlassungen steht die Sammelfunktion im Mittelpunkt, wenn sie in wirtschaftlichschwachen Gebieten tätig sind, wo das Sparverhalten der Bevölkerung noch ausgeprägt ist;
andere Filialen, deren Einzugsgebiet reich an wirtschaftlicher Aktivität ist, schließen vor allemKreditgeschäfte ab.
Wichtig ist, dass die Bank als ganzes (Hauptsitz mit allen Außenstellen) ein Gleichgewicht zwischenaktiven und passiven Geschäften erreicht.
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 13 von 135
Bankwesen 2012/13
w geringen Personaleinsatz (2 - 4 Angestellte);
w geringe Fixkosten;
w Kundennähe (wichtig für die Kundentreue).
Eine besondere Erwähnung verdienen die so genannten „Mikroschalter“, die häufig in Zoneneingerichtet werden, wo die Bank bereits durch größere Außenstellen vertreten ist, mit der Aufgabeletztere zu entlasten und vor allem eine engere Beziehung zu den Kunden herzustellen. DieseMikroschalter zeichnen sich aus durch:
w
B.4. Banktätigkeit im Ausland
Größere Banken haben schon längst einen multinationalen Charakter angenommen und ihre Tätigkeit aufdas Ausland ausgedehnt, mit dem Ziel, ihre Kunden auch dort zu betreuen und vor allem neue Kunden zugewinnen..
Die Präsenz der Banken im Ausland kann erfolgen:
a) auf indirekte Weise, durch:
Korrespondenzbeziehungen mit ausländischen Banken
die Bildung von so genannten „interbankarischen Clubs“, durch welche die Zusammenarbeitzwischen mehreren Banken gefördert wird;
Vertretungsbüros im Ausland: diese können zwar keine Bankgeschäfte ausführen, haben aber
gewinnen..
b) auf direkte Weise, durch:
die Beteiligung an ausländischen Banken (Minderheitspakete - Kontrollpakete);
Vertretungsbüros im Ausland: diese können zwar keine Bankgeschäfte ausführen, haben aberdie Funktion Kontakte mit ausländischen Banken und Kunden zu pflegen und für ihren HauptsitzGeschäfte anzubahnen.
die Gründung von so genannten „Joint Ventures“: es handelt sich um Gesellschaften, die sicheigens für die Durchführung internationaler Großprojekte zu einer juridisch eigenständigenGesellschaft zusammenschließen;
die Beteiligung an ausländischen Banken (Minderheitspakete - Kontrollpakete);
die Errichtung einer Filiale im Ausland, welche sich die Mittel meistens über deninterbankarischen Markt beschafft und als Engrosbank („wholesale banking“) mit wenigen jedochgroßen Kunden zusammenarbeitet.
die Gründung von Tochtergesellschaften, welche die Nationalität des ausländischen Staatesannehmen und juridisch selbstständig sind, jedoch von der Muttergesellschaft kontrolliertwerden;
B.5. Abkommen zwischen Kreditinstituten
Durch Zusammenschlüsse und Vereinbarungen versuchen die Banken technische und wirtschaftlicheProbleme des Sektors zu lösen. Beispiele sind die Vereinigung der italienischen Sparkassen und jene deritalienischen Volksbanken; wichtigster Zusammenschluss ist die italienische Bankenvereinigung („ABI“),
Vereinbarungen hinsichtlich der Zinssätze und der Vertragsbedingungen sind nicht erlaubt, da sie gegendas „Antitrust-Gesetz“ verstoßen.
Äußerst wichtig ist die Zusammenarbeit der Banken auf dem „interbankarischen Markt“. Die dortzustande kommenden Beziehungen beschränken sich nicht nur auf die Abwicklung desZahlungsverkehrs; die Banken holen sich dort die kurzfristig benötigten Mittel. Dieser Markt ist bekannt
unter dem Namen „e-MID“ (mercato telematico dei depositi interbancari); er bietet für die Banken die
italienischen Volksbanken; wichtigster Zusammenschluss ist die italienische Bankenvereinigung („ABI“),der fast alle Banken angehören.
unter dem Namen „e-MID“ (mercato telematico dei depositi interbancari); er bietet für die Banken dieMöglichkeit überschüssige Mittel kurzfristig zu investieren und sie somit anderen Banken für aktiveBankgeschäfte zur Verfügung zu stellen.
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 14 von 135
Bankwesen 2012/13
B.6. Führungsziele der Banken
Bei der Ausübung ihrer Tätigkeit muss die Bank folgende Ziele im Auge behalten:
Wahrung der Liquidität
Gleichgewicht zwischen Nettovermögen und Schulden (Einlagen) = Solvibilität
Erzielung eines wirtschaftlichen Erfolges (Gewinn) - Rentabilität
I) Liquidität
Dieses Ziel betrifft das finanzielle Gleichgewicht. Es ist gegeben, wenn die Bank in der Lage ist, ihrenZahlungsverpflichtungen (Rückzahlung von Einlagen, Auszahlung von Krediten) regelmäßig undpünktlich nachzukommen.
Die Banken arbeiten mit dem Kapital der Sparer (Einlagen), welches größtenteils bei Sicht fällig ist.Um das Vertrauen der Sparer (wichtigstes Kapital der Bank) nicht zu verlieren, ist die Wahrung derLiquidität somit oberstes Ziel der Banken.
Als Messgröße der Liquidität dient folgende Kennzahl:
Wie kann die Liquidität gesichert werden?
AusleihungenLiquidität =
Liquidität somit oberstes Ziel der Banken.
direkte Einlagen
1. Bildung von Liquiditätsreserven:
Grundsätzlich unterscheidet man:
a)
die Einlagen werden zu einem bestimmten Teil nicht für die Kreditvergabe verwendet. Die Höhedieser Reserven hängt von verschiedenen Faktoren ab, die sich im Zeitablauf ändern oder inunterschiedlicher Intensität auftreten (z.B. Wirtschaftskrise).
Reserven 1. Grades: diese Mittel sind sofort verfügbar, werfen jedoch keine oder nurminimale Erträge ab. Dazu zählen:
w Bargeld;
w Sichtguthaben bei anderen Banken;
w freie Einlagen bei der Zentralbank;
w konvertierbare Valuten.
b)
minimale Erträge ab. Dazu zählen:
Reserven 2. Grades: diese werfen meistens Erträge ab (Zinsen), müssen allerdings erstflüssig gemacht werden, was in der Regel jedoch sehr schnell möglich ist, wenn auch nichtimmer ohne Verluste (Kursverluste). Es handelt sich um:
w
w andere erstklassige Wertpapiere;
w zeitlich vinkulierte interbankarische Guthaben;
w bankfähige Wechsel (Rediskont).
2. Einhaltung der „goldenen Bankregel“:
Staatspapiere (Schatzscheine - BOT, mehrjährige Schatzscheine - BTP, Kreditscheinedes Staates - CCT);
immer ohne Verluste (Kursverluste). Es handelt sich um:
2. Einhaltung der „goldenen Bankregel“:
w
w dass einige Kreditarten unbestimmte Fälligkeit aufweisen (auf Widerruf).
die Fälligkeiten von Einlagen und Krediten müssen aufeinander abgestimmt sein. Mitkurzfristigen, bei Sicht fälligen Einlagen können nicht langfristige Kredite gewährt werden. Mankann jedoch berücksichtigen,
dass die Spareinlagen eine bestimmte Stabilität aufweisen, bedingt durch sichabwechselnde Einlagen und Behebungen und,
3. Beibehaltung einer soliden Eigenkapitalbasis:
Ein gesundes Verhältnis zwischen Eigenkapital (=Nettokapital“) und Einlagen sichert dieLiquidität auch auf lange Sicht.
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Bankwesen 2012/13
II) Solvibilität - Gleichgewicht des Kapitals
Kennzahl zur Beurteilung der Solvibilität:
Die Erreichung des zweiten Ziels garantiert, dass die Bank im Falle ihrer Auflösung fähig ist, alleSchulden (Einlagen usw.) zu begleichen. Dies setzt voraus, dass eine gesunde Eigenkapitalbasisvorhanden ist, welche mindestens das Anlagevermögen der Banken abdecken kann.
Solvibilität =Eigenkapital
w Selbstfinanzierung (Gewinne werden nicht verteilt - Reservenbildung);
w entgeltliche Ausgabe neuer Aktien.
In Italien ist diese Kennzahl im Durchschnitt zu niedrig, die italienischen Banken sind demnach
„unterkapitalisiert“. Eine Erhöhung der Kapitalbasis wird erreicht durch:
Solvibilität =Eigenkapital
direkte Einlagen
Die Banca d’Italia hat die Aufgabe die Mindestanforderungen an das Eigenkapital der Banken
III) Rentabilität (Wirtschaftlicher Erfolg)
Die Banca d’Italia hat die Aufgabe die Mindestanforderungen an das Eigenkapital der Banken
festzulegen und zu überprüfen („patrimonio netto di vigilanza“).
Der Gewinn muss eine angemessene Verzinsung des eingesetzten Kapitals gewährleisten undgleichzeitig eine Erhöhung der Kapitalbasis (durch Selbstfinanzierung) ermöglichen.
Kennzahl zur Beurteilung der Rentabilität:
Rentabilität =Jahresgewinn
Eigenkapital
Es liegt auf der Hand dass die Ziele "Liquidität - Solvibilität - Rentabilität" zueinander in Konkurrenzstehen. Vor allem Liquidität und Rentabilität sind schwer auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen.
stehen. Vor allem Liquidität und Rentabilität sind schwer auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen.
Maximale Liquidität ist gegeben, wenn die Bank die Einlagen zurückbehält, ohne sie in Form vonKrediten zu verwenden. Dies hat jedoch Verluste zur Folge.
Der maximale Gewinn (wenigstens kurzfristig) ist erreichbar, wenn sämtliche Einlagen für dieKreditvergabe eingesetzt werden. Negative Auswirkungen auf die Liquidität sind jedoch die Folge.
Der Bank muss es gelingen einen Kompromiss zwischen diesen konkurrierenden Zielsetzungen zu findenund durch ihre Kombination das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
B.7. Risiken im Zusammenhang mit der Banktätigkeit
1. Finanzielles Risiko
Es steht im engen Zusammenhang mit der "Liquidität" und betrifft vor allem zwei Aspekte:
die Kunden kommen ihren Zahlungsverpflichtungen nicht oder nur mit Verspätung nach;
und durch ihre Kombination das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
die Kunden kommen ihren Zahlungsverpflichtungen nicht oder nur mit Verspätung nach;
bestimmte Bankgeschäfte können erst bei Erreichen der Fälligkeit flüssig gemacht werden.
2. Wirtschaftliches Risiko
Wie schon erwähnt kann das finanzielle Risiko durch die Bildung von Liquiditätsreserven, eine solideEigenkapitalbasis und die Einhaltung der "goldenen Bankregel" weitgehend in Grenzen gehaltenwerden.
Zu den Hauptzielen der Bank zählt die Gewinnerzielung. Nur das Vorhandensein von Gewinnen
Die Ertragslage des Bankbetriebes ist vor allem durch zwei Risiken gefährdet:
Zu den Hauptzielen der Bank zählt die Gewinnerzielung. Nur das Vorhandensein von Gewinnengarantiert die Selbstfinanzierung, die damit verbundene Stärkung der Kapitalbasis und denFortbestand des Unternehmens auf lange Sicht.
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Bankwesen 2012/13
a) Insolvenz der Kunden
Beschränkung der Kredithöhe:
Es ist sicherer eine große Anzahl von Kleinkrediten an einen weiten Kundenkreis zu
Verluste durch die Zahlungsunfähigkeit der Kunden können die Bank an die Grenze derInsolvenz führen. Neben der fehlenden Rückzahlung der direkten Kredite sind auch dieVerpflichtungen durch indirekte Kredite (Bankgarantien, Akzeptkredite usw.) für Verlusteverantwortlich.Durch die folgenden Maßnahmen wird versucht das Risiko auf ein Minimum zu reduzieren:
Streuung des Kundenkreises:
territoriale Streuung:
Es ist sicherer eine große Anzahl von Kleinkrediten an einen weiten Kundenkreis zugewähren, als hohe Kredite an wenige Großkunden.
Die Kunden sollten aus den verschiedensten Wirtschaftszweigen kommen; eventuelleKrisen einer Branche werden durch die Stabilität der anderen ausgeglichen.
Die gebietsmäßige Ausweitung macht die Bank ziemlich unabhängig von konjunkturellen
b) Änderung von Marktbedingungen
Die gebietsmäßige Ausweitung macht die Bank ziemlich unabhängig von konjunkturellenSchwankungen lokalen Charakters.
Auf das allgemeine Zinsgefüge hat die einzelne Bank keinerlei Einfluss. Ändern sich dieZinssätze, so kann dies für die Bank Verluste mit sich bringen, wenn Bankgeschäfte mit fixerVerzinsung abgeschlossen wurden, deren Bedingungen nicht abgeändert werden können.
Dieses Risiko wird ausgeschaltet, wenn die Vertragsbedingungen eine Anpassung der Zinssätzean die Marktsituation vorsehen (indexgebundene Verzinsung).
3. Risiko der Instabilität der Kapitalmärkte
Kursschwankungen der Wertpapiere (Aktien, Obligationen, Derivate)
Kursschwankungen der Valuten (Fremdwährungskonten, Fremdwährungskredite)
an die Marktsituation vorsehen (indexgebundene Verzinsung).
Die Banken investieren einen Teil ihrer Liquidität in Wertpapiere und Valuten. Dabei entstehenfolgende Risiken:
Änderungen der Zinssätze (z.B. von Staatspapieren): höhere Zinssätze neu ausgegebener
Die Banken haben die Möglichkeit diesen Risiken entgegenzuwirken, indem sie z.B.
w Termingeschäfte abschließen,
w die Wertpapiere nach vorsichtigen Kriterien auswählen usw.
4. Operative Risiken
Änderungen der Zinssätze (z.B. von Staatspapieren): höhere Zinssätze neu ausgegebenerStaatspapiere vermindern den Kurs der bereits zirkulierenden, die sich im Wertpapiervermögender Bank befinden.
4. Operative Risiken
Durch die Ausübung der Tätigkeit entstehen eine Reihe von zusätzlichen Risiken:
w technologische Risiken durch die Online-Tätigkeit der Banken;
w Sicherheitsrisiken durch illegalen Zugriff auf Bankdaten;
w
w Fehler von Mitarbeitern.
rechtliche Risiken durch die falsche Anwendung gesetzlicher Bestimmungen, die zuSchadensersatzforderungen und Sanktionen führen;
5. Sonstige Risiken
w
w Imageschäden durch Bankenskandale.
Schäden durch falsche strategische Entscheidungen oder durch die Schwerfälligkeit desEntscheidungsapparates;
Jede Tätigkeit, die Risiken mit sich bringt, ist auch mit meist hohen Gewinnerwartungen verbunden. Sokönnen die Banken aus ihrer Investitionstätigkeit auch beträchtliche Gewinne erzielen.können die Banken aus ihrer Investitionstätigkeit auch beträchtliche Gewinne erzielen.Allerdings muss dieses Gewinndenken zugunsten der Risikoeinschränkung in den Hintergrund treten,denn schließlich arbeiten die Banken mit dem Geld ihrer Kunden (Sparer) und haben somit in erster Liniedie Sicherheit der Spareinlagen, zu deren Rückzahlung sie jederzeit verpflichtet sind, im Auge zubehalten.
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B.8. Der Einsatz der Informatik in der Bank
Die Einführung und Entwicklung der EDV in den Banken hat sich in mehreren Phasen vollzogen:
1.
2.
Anfänglich waren nur die Zentralsitze der Banken mit EDV-Systemen ausgestattet. Es handelte sichum „geschlossene Systeme“, über welche die Daten des Hauptsitzes und der verschiedenen
Zweigstellen mit zeitlicher Verzögerung erfasst und verarbeitet wurden (Stapelverarbeitung).
In einer zweiten Phase wurden die Außenstellen mit der zentralen EDV-Anlage vernetzt; die direkte2.
3.
In einer zweiten Phase wurden die Außenstellen mit der zentralen EDV-Anlage vernetzt; die direkteVerbindung wurde durch Schalterterminals hergestellt und somit eine Verarbeitung der Informationen
in Realzeit („real time“) ermöglicht.
Die dritte Phase führt die Selbstbedienung (bank-self-service) im Bankbereich ein, durch die
Bereitstellung von sogenannten „ATM-Schaltern“ (automatic teller machines), wie z.B. dasBancomat-System.
Zudem werden die ersten POS-Terminals (point of sale) in den Detailhandelsbetrieben installiert, dieeine bargeldlose Begleichung der Detaileinkäufe ermöglichen.
4.
5.
eine bargeldlose Begleichung der Detaileinkäufe ermöglichen.
Die vierte Phase kann mit dem Begriff „remote banking“ (entfernte Bank) umschrieben werden:durch die Entwicklung der Telekommunikation (Telematik) kann die Abwicklung bestimmter
Bankgeschäfte über eigene Terminals direkt vom Büro (corporate banking – COBA oder ELBA)
bzw. vom Privatheim (home banking) des Kunden erfolgen.
Neue Entwicklungen sind das „Internet Banking“, das „Phone Banking“ über das Festnetz, das
„GSM Banking“ für Mobiltelefone und das „SAT Banking“ durch digitales Fernsehen.
Die automatischen Bankschalter (ATM)
Neben den Grundfunktionen, wie
Bargeldbehebung im In- und Ausland ("Cirrus"),
Abruf des Kontostandes,
Die Selbstbedienung im Bankbereich ist für den privaten Kunden vor allem durch die Aufstellung von
„Bankomaten“ verwirklicht worden.
Abruf des Kontostandes,
Ausdruck des Kontoauszuges,
sind heute bei bestimmten Automaten auch weitere Bankdienstleistungen möglich, wie
w die Erteilung von Überweisungsaufträgen,
w die Einzahlung von Bargeld,
w das Umwechseln in verschiedene Valuten.
Zusätzlich zu den genannten Bankdiensten können durch die Zusammenarbeit mit Gemeinden, Autobahn-
die Ausfertigung von Bestätigungen (Geburtsschein, Wohnsitzbescheinigungen usw.),
die Ausstellung von Viacard-Ausweisen (Autobahn), Zahlung von Autobahngebühren ("Fastpay"),
das Aufladen von SIM-Karten usw.
Zusätzlich zu den genannten Bankdiensten können durch die Zusammenarbeit mit Gemeinden, Autobahn-und Telefongesellschaften usw. noch andere Dienstleistungen angeboten werden, wie z.B.:
Um die Dienste der ATM-Schalter (automatic teller machines) in Anspruch nehmen zu können, muss derKunde
w über ein Korrespondenzkontokorrent verfügen,
w das Vertrauen der Bank genießen und
w
Die Vorteile, welche den Banken und auch den Kunden durch das „self service“ entstehen, sind:
Kunde
die erforderliche Plastikkarte, versehen mit Magnetstreifen bzw. Chip und Geheimnummer (PIN),erhalten.
Eine Ausdehnung der Zugriffszeiten: der Kunde wird für bestimmte Geschäfte von den
Eine Ausdehnung der Zugriffszeiten: der Kunde wird für bestimmte Geschäfte von denÖffnungszeiten unabhängig.
Verminderung des Kundenzustroms in die Bankräume: die Angestellten haben somit mehr Zeit, aufdie Wünsche der Kunden einzugehen.
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Bankwesen 2012/13
Einsparung von Kosten, durch eine mögliche Reduzierung des Personalstandes.
Elektronische Bezahlung im Detailhandel
Entlastung der Angestellten von zahlreichen Routinetätigkeiten: das Berufsbild des Bankangestelltenändert sich dadurch im positiven Sinne (mehr Beratungstätigkeit).
Steigerung der Bankeinlagen: der Kunde lässt größere Geldsummen auf dem Konto, da er schnellund bequem durch den Bankomat darüber verfügen kann.
Elektronische Bezahlung im Detailhandel
Prepaid-Karten (Wertkarten)
Inhaber der Bancomat-Karte haben die Möglichkeit, Einkäufe ohne Bargeld durchzuführen, wenn der
Detailhändler über einen eigenen Terminal verfügt. Dieses System, unter dem Begriff „POS“ (point ofsale) bekannt, ermöglicht es, mittels der Bancomatkarte, die Beträge dem Konto des Detailhändlers
gutzuschreiben und gleichzeitig dem Kunden zu belasten. Kennzeichen auf Karte: "Pago Bancomat"
Die Karten können einmal ("one") oder auch mehrmals ("one more") aufgeladen werden.
Bankpass Web
Banken aber auch die Post bieten Wertkarten als Alternative zum Bargeld und zu den Bancomatkarten an,die keine Kontokorrentbeziehung mit der Bank voraussetzen.
Sie werden beim Kauf mit einem Startguthaben aufgeladen und ermöglichen bargeldloses Zahlen aberauch die Behebung von Bargeld an den ATM-Schaltern.
Bankpass Web
Remote Banking
Durch zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wird der Zahlungsverkehr im Internet verbessert und das Risikovon Missbräuchen praktisch ausgeschaltet.
Um den elektronischen Handel (E-Commerce) zu fördern, wurde der Dienst "Bankpass Web" durch dieitalienische Bankenvereinigung ABI zum Schutz vor Datenmissbrauch eingeführt.
Je nach Art des Kunden spricht man von:
a) Corporate banking (Kunde ist Unternehmer) oder
b) Home banking (Kunde ist Privatperson)
Die in der Praxis verwendeten Bezeichnungen und Abkürzungen: COBA, ELBA, Direct Banking, usw.
Der Kunde hat die Möglichkeit über seinen Computer, mit Hilfe der Telekommunikation, direkt mit der EDV-Anlage der Bank in Verbindung zu treten und auf diese Weise selbstständig Bankgeschäfte durchzuführenbzw. Informationen abzurufen.
Die in der Praxis verwendeten Bezeichnungen und Abkürzungen: COBA, ELBA, Direct Banking, usw.
Mit der Bank wird ein Vertrag abgeschlossen, der Kunde bekommt die Software von der Bank geliefertund einen Geheimcode zugewiesen, der ihm den Zugang zu den Daten der Bank ermöglicht. DieInstallation der Software auf dem Computer des Kunden ist bei modernen Systemen nicht mehrerforderlich, sie wird über das Internet zur Verfügung gestellt. In diesem Zusammenhang spricht man auch
vom "Internet Banking".Der Dienst bietet unter anderem folgende Möglichkeiten:
Er kann An- und Verkäufe von Wertpapieren und Valuten vornehmen und deren Kurse abrufen.
Er kann allgemeine und spezifische Informationen einholen (über Kontostand, Bewegungen einesbestimmten Zeitraums, angewandte Zinssätze usw.).
Der Kunde reicht elektronische Bankquittungen (Ri.Ba.), Einzugsermächtigungen (R.I.D.),
Der Kunde kann direkt nationale und internationale Überweisungen an die Lieferanten durchführen;Voraussetzung ist die Angabe der vollständigen Bankkoordinaten: IBAN und zusätzlich BIC-SWIFTfür Auslandsüberweisungen.
Er tauscht über die „elektronische Post“ mit der Bank Informationen aus, usw.
Der Kunde reicht elektronische Bankquittungen (Ri.Ba.), Einzugsermächtigungen (R.I.D.),elektronische Zahlungsaufforderungen (M.AV.) zum Inkasso oder zwecks Bevorschussung ein, hatZugriff zu den Ergebnissen und kann schnellstens säumige Kunden ausfindig machen.
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Bankwesen 2012/13
Automatisierung im interbankarischen Bereich
Die wichtigsten Organisationen für die Automatisierung im interbankarischen Bereich sind:
1. SWIFT ("Society for worldwide interbank financial telecommunications")
Diese internationale Gesellschaft mit Sitz in Brüssel, ermöglicht den angeschlossenenMitgliedsbanken über ein weltweites Telekommunikationsnetz miteinander in Verbindung zu tretenund mittels elektronischen Systemen den Zahlungsverkehr zwischen den Banken verschiedener
2. SIA-SSB ("Società Interbancaria per l’Automazione" und "Società per i Servizi Bancari")
und mittels elektronischen Systemen den Zahlungsverkehr zwischen den Banken verschiedenerLänder in Realzeit („real time“) abzuwickeln. Dieses System hat die traditionellenKommunikationskanäle (Post, Telegraph, Telex, Telefax), die nicht mehr imstande waren, diesteigenden Auslandsgeschäfte innerhalb vernünftiger Termine zu bewältigen, fast gänzlich abgelöst.
Diese neu fusionierte Gesellschaft ist vor allem zuständig für den Zahlungsverkehr über ATM-Schalter und POS-Terminals.
3. ACBI ("Associazione Corporate Banking Interbancario")
Aktuelle elektronische Zahlungssysteme
Schalter und POS-Terminals.
Diese Vereinigung ist zuständig für den telematischen Zahlungsverkehr zwischen Banken undUnternehmen.
a) Einzugsermächtigung R.I.D. (rapporti interbancari diretti)
b) Elektronische Bankquittung Ri.Ba. (Incasso di Ricevute Bancarie Elettroniche)
Forderungen können mit diesem System automatisch und pünktlich kassiert werden. Der Bankkundeliefert der Bank die Daten der ausgestellten Rechnungen elektronisch (COBA, ELBA, InternetBanking) oder auf Datenträger (Diskette, u. a.); die Bank leitet die Daten telematisch an die Bank desSchuldners weiter, welche den Betrag bei Fälligkeit belastet, sofern der Kunde die schriftlicheZustimmung zur automatischen Abbuchung erteilt hat (Dauerauftrag).
b) Elektronische Bankquittung Ri.Ba. (Incasso di Ricevute Bancarie Elettroniche)
Dieses elektronische Inkassosystem ermöglicht die Einhebung von Forderungen im gesamtenStaatsgebiet. Für den Begünstigten entfällt die materielle Ausstellung der Bankquittungen.
Der Begünstigte (Lieferant) liefert seiner Bank (Einreicherbank) die Daten der Inkassoaufträgeelektronisch (COBA, ELBA, Internet Banking, Datenträger u.a.).
Die Bank gibt die Daten auf elektronischem Weg an die Bank des Schuldners (domizilierte Bank)weiter.
Zahlt der Schuldner, so stellt ihm seine Bank eine reguläre Bankquittung aus.
c) Elektronische Zahlungsaufforderung M.AV. (Pagamento mediante Avviso)
Diese macht den Schuldner durch eine Fälligkeitsanzeige (avviso), die auch elektronisch überdas CoBa erfolgen kann, auf die Schuld aufmerksam.
Erfolgt die Zahlung nicht, wird der Begünstigte innerhalb von 5 Arbeitstagen - und dies ist dergroße Vorteil dieses Inkassosystems - davon in Kenntnis gesetzt.
d) Steuereinhebung R.AV. (Riscossione mediante Avviso)
Der Steuerpflichtige erhält einen bereits ausgefüllten Zahlschein, mit welchem bei jeder Bank dieSteuerschulden (meistens Steuernachzahlungen und Strafen) beglichen werden können.
Eine genormte Fälligkeitsanzeige (avviso) wird von der Bank an den Schuldner verschickt, der dieMöglichkeit hat den geschuldeten Betrag bei jeder italienischen Bank spesenfrei zu begleichen. Diekassierende Bank leitet den Betrag auf elektronischem Weg an die Bank des Begünstigten weiter.Anwendung findet dieses Verfahren häufig bei Ratenzahlungen.
Steuerschulden (meistens Steuernachzahlungen und Strafen) beglichen werden können.
Für Forderungen, welche über "Ri.BA, R.I.D., M.AV." kassiert werden, besteht die Möglichkeit der
Bevorschussung (siehe "Verflüssigung von Forderungen").
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B.9. Marketing im Bankbetrieb
„Marketing“ äußert sich durch:
ein marktorientiertes Entscheidungsverhalten (Führungsstil) und die entsprechende Anpassung derOrganisation;
eine bewusste und gezielte Absatzorientierung aller Bereiche des Unternehmens („integriertesMarketingkonzept“);
die Orientierung am Kunden, an seinen Bedürfnissen und Wünschen;
Marketingkonzept“);
den Einsatz verschiedener Methoden und Techniken, um eine Standortbestimmung vorzunehmenund zukünftiges Marktpotential frühzeitig zu erkennen und zu nutzen.
Marketing ist im Industriesektor entstanden, um die Absatzprobleme der Betriebe zu lösen. Die Bankensind immer zurückhaltend auf dem Markt aufgetreten und waren vor allem bedacht ihr Image als seriöseund nicht aufdringliche Geschäftspartner zu wahren.
Das „Marketing Mix“ einer Bank bedient sich unter anderem folgender Instrumente:
w Produktpolitik (Produkte / Dienstleistungen)
w Preispolitik
w Kommunikationspolitik und Werbung
Dieses Bild hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt; die zunehmende Konkurrenz hat die Bankengezwungen aktiv auf die Märkte einzuwirken, ihre Organisation anzupassen und kundengerechteProdukte anzubieten. Der Begriff „Marketing“ fand somit auch in den Banken Einzug.
w Kommunikationspolitik und Werbung
w Distributionspolitik (Geschäftsstellen)
1. Produktpolitik
Die Produkte und Dienstleistungen der Banken haben sich in zweierlei Hinsicht entwickelt:
auf qualitativer Ebene durch den verstärkten Einsatz der EDV und
auf quantitativer Ebene durch die Ausweitung der angebotenen Produkte und Dienste. auf quantitativer Ebene durch die Ausweitung der angebotenen Produkte und Dienste.
Unter dem Aspekt des Marketing lassen sich die Produkte/Dienstleistungen einteilen in:
a)
b)
Geschäfte betreffend die Sammeltätigkeit der Banken: in diesem Bereich sind die Banken derstarken Konkurrenz des Staates, der Versicherungen, der Rentenfonds und anderer Organismenausgesetzt, mit wenig Möglichkeiten die Situation aktiv zu beeinflussen.
Geschäfte betreffend die Investitionstätigkeit der Banken (Kreditvergabe): hier spielen dieGeldpolitik (Bildung und Hinterlegung von Reserven) und auch die Konkurrenz alternativer
c)
Finanzierungsmöglichkeiten (z.B. Leasing) eine große Rolle. Erheblicher Spielraum bietet sich nochim Bereich der Personalkredite (Privatpersonen) an, und in diese Richtung gehen auch dieAnstrengungen der meisten Banken.
Dienstleistungsbereich: dieser hat die meisten Neuerungen in den letzten Jahren erfahren undbietet noch immer den größten Spielraum, die Tätigkeit auf neue Kundengruppen auszudehnen unddie Ertragslage der Banken positiv zu beeinflussen. Die verstärkten Anstrengungen in diesem Bereichlassen sich auch durch die sinkende Zinsspanne erklären, welche die Bank zwingt nach zusätzlichenEinnahmequellen zu suchen.
2. Die Preispolitik
Die Erlöse der Bank bestehen aus
aktiven Zinsen für die erteilten Kredite und aus
Provisionen, Kommissionen, Spesenvergütungen für erbrachte Dienstleistungen.
Einnahmequellen zu suchen.
Aus der Sicht des Marketings spielt auch der Preis der „passiven Geschäfte“ eine Rolle.
Auf der Aufwandseite finden wir passive Zinsen, die an die Bankkunden für die Überlassung derGeldmittel gezahlt werden.
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Bankwesen 2012/13
durch gesetzliche Bestimmungen (z.B. einheitliche Valuta) und
durch Richtlinien seitens der italienischen Bankenvereinigung (ABI).
Der Preis ist sicher ein wichtiges Instrument, um sich von der Konkurrenz zu differenzieren und neueKunden zu gewinnen. Allerdings ist der Spielraum der Banken in diesem Bereich auch ziemlich eingeengt,
Häufig wird die Differenzierung durch die unterschiedliche Verrechnung von Bankspesen erreicht (z.B.spesenfreie Kontoführung). Diese Differenzierung ist häufig „subjektiv“, im Sinne, dass sie nur einzelne
3. Kommunikationspolitik
spesenfreie Kontoführung). Diese Differenzierung ist häufig „subjektiv“, im Sinne, dass sie nur einzelneKunden oder Kategorien von Kunden betrifft.
Jedes Produkt, das verkauft werden will, muss der Öffentlichkeit mitgeteilt werden. Dies gilt auch für dieProdukte der Banken, auch wenn sie immaterieller Natur sind.
Durch verschiedene Techniken der Marktforschung untersuchen die Banken ihren Markt und sammeln
Werbung:
Durch verschiedene Techniken der Marktforschung untersuchen die Banken ihren Markt und sammelnInformationen, um die richtigen Entscheidungen hinsichtlich der einzusetzenden Mittel zu treffen. Die Bankbedient sich folgender Instrumente:
Diese richtet sich an die breite Öffentlichkeit und bedient sich der üblichen Medien (Zeitungen,Radioeinschaltungen und Fernsehspots, Plakataktionen. Die Unternehmen werden vor allem überFachzeitschriften angesprochen.
Verkaufsfördernde Maßnahmen sind auch Gewinnspiele, Einrichtungen für Jugendliche (z.B. "bank
„Personal selling“ (persönliche Verkaufskontakte):
Verkaufsfördernde Maßnahmen sind auch Gewinnspiele, Einrichtungen für Jugendliche (z.B. "bankfor fun"), kleinere Geschenke usw.
Der einzelne Kunde wird persönlich angesprochen und aufgesucht. Diese Form wird vor allem bei derEröffnung neuer Geschäftsstellen angewandt.
Der menschliche Faktor als Instrument des „Marketing Mix“ nimmt bei den Banken eine besondereRolle ein. Häufig ist das Image der Bank mit dem Image ihrer Angestellten identisch. Aus diesemGrund sind neben der fachlichen Kompetenz der Angestellten vor allem auch Persönlichkeits- und
Öffentlichkeitsarbeit
Immer stärker beteiligen sich die Banken an der Finanzierung sportlicher und kulturellerVeranstaltungen (Sponsoring) und unterstützen Vereine, die hauptsächlich im Jugendsektor tätigsind (Vereinsbusse, Sportbekleidung usw.). Neben der damit verbundenen Werbung, steigt vor allem
Grund sind neben der fachlichen Kompetenz der Angestellten vor allem auch Persönlichkeits- undVerhaltenskompetenzen von besonderer Wichtigkeit. Diesem Faktor wird bei der Aus- undWeiterbildung des Personals verstärkt Rechnung getragen.
4. Distributionspolitik
das Image der Bank, der es gelingt als „wohltätige“ Institution aufzutreten.
Spenden und Beiträge für den Bau sozialer und gemeinnütziger Einrichtungen (Altersheime,Feuerwehrhallen usw.) tragen auch wesentlich zur Verbesserung des Images der Bank bei.
Die Banken sind heute im Gegensatz zu früher ziemlich frei, ihren Standort selbst zu bestimmen,neue Außenstellen zu errichten und somit die territoriale Verteilung den Markterfordernissen optimalanzupassen. Die dabei zu treffenden Entscheidungen beziehen sich auf:
den Standort der Geschäftsstelle (Zentrum, Peripherie, Einkaufszentren usw.);
deren Größe und Ausstattung (klassisch, technisch funktionell, modern und locker, salonartig);
die Art der angebotenen Geschäfte und Dienste.
anzupassen. Die dabei zu treffenden Entscheidungen beziehen sich auf:
Immer stärker wird das Internet als Distributionskanal eingesetzt; es kann als Service- undVertriebsnetz eingesetzt werden.
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 22 von 135
Bankwesen 2012/13
C. Grundlagen der Bankgeschäfte
C.1. Einleitung und Überblick
In Ausübung ihrer monetären Funktion sammeln die Banken Geldmittel bei Subjekten mit überschüssigerLiquidität (Sparer), um sie in Form von Krediten der Wirtschaft (Produktivkredite) und auch Privaten
(Konsumkredite) zur Verfügung zu stellen. Dieser Aspekt stellt sicherlich die Haupttätigkeit der Bankendar.dar.
Den Kreditnehmern gegenüber wird die Bank zur Gläubigerin und kassiert aktive Zinsen, deshalb die
Bezeichnung „aktive Bankgeschäfte“. Mit den Sparern schließt sie für die Überlassung der Geldmittel
„passive Bankgeschäfte“ ab, sie zahlt passive Zinsen.
Dabei liegt die Schwierigkeit vor allem darin, Kredite und Einlagen unter dem quantitativen wie auchqualitativen Gesichtspunkt in Übereinstimmung zu bringen.
Zusätzlich bieten die Banken eine Reihe von Dienstleistungen an, die weder zu den aktiven noch zu den
passiven Geschäften zu zählen sind und aus diesem Grund oft auch die Bezeichnung „ indifferente
Bankgeschäfte“ erhalten.
Durch die Bankdienstleistungen erzielen die Banken einen Überschuss zwischen aktiven und passiven
Kommissionen und erhöhen so ihren Gewinn. Weiters sprechen sie durch die Ausweitung derProduktpalette einen größeren Kundenstock an, was wiederum eine Erhöhung des Umsatzes mit sichbringt.
freie Spareinlagen
vinkulierte Spareinlagen
Kontokorrenteinlagen
kurzfristige Sparbriefe
Ve
rmit
tle
rtä
tig
ke
itim
Kre
dit
we
se
n
Sa
mm
el
tä
ti
gk
ei
t
Überblick der aktiven und passiven Bankgeschäfte
a) direkte kurzfristige Sparbriefe
Wertpapier-Termingeschäfte
Ausgabe von Obligationen
mittel- bis langfristige Sparbriefe
passive Kontokorrentkredite bei Banken
Rediskont von Effekten
Passive Lombardgeschäfte
Ve
rmit
tle
rtä
tig
ke
itim
Kre
dit
we
se
n
Sa
mm
el
tä
ti
gk
ei
t(p
ass
ive
Bankg
esc
häft
e)
b) abgeleitete
a) direkte
Passive Lombardgeschäfte
Passive Reportgeschäfte
interbankarische Sparbriefe
Ausstellung von Zirkularschecks
Kontokorrente für Vermögensverwaltung
Ve
rmit
tle
rtä
tig
ke
itim
Kre
dit
we
se
n
Sa
mm
el
tä
ti
gk
ei
t(p
ass
ive
Bankg
esc
häft
e)
c) indirekte
b) abgeleitete
Vorfinanzierungen
Kontokorrentkredit
aktive Korrespondenzkontokorrent
Bevorschussung Effekten, Bankquittungen
Bevorschussung Rechnungen
aktives Lombardgeschäft
aktives Reportgeschäft
Ve
rmit
tle
rtä
tig
ke
itim
Kre
dit
we
se
n
Kre
dit
täti
gk
eit
(akt
ive
Bankg
esc
häft
e)
aktives Reportgeschäft
Chirografar-Darlehen
Hypothekardarlehen
Ve
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tle
rtä
tig
ke
itim
Kre
dit
we
se
n
Kre
dit
täti
gk
eit
(akt
ive
Bankg
esc
häft
e)
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 23 von 135
Bankwesen 2012/13
C.2. Instrumente der Banktätigkeit
C.2.1. Zinssätze - Zinsspanne (Zinsmarge)
Als Zinsspanne (Marge) bezeichnet man die Differenz zwischen den geforderten Sollzinsen für Krediteund den gewährten Habenzinsen auf Einlagen. Zwei Begriffe sind in diesem Zusammenhang vonBedeutung:
► „Bottom rate“: Mindestzinssatz auf die Einlagen
► „Top rate“: Höchstzinssatz auf die Kredite
Eine „zweite Zinsspanne“ ergibt sich innerhalb der aktiven Zinsen:
► „Prime rate“ (günstigster Kreditzinssatz für die besten Kunden)
► „Top rate“ (höchster Kreditzinssatz für risikoreiche Kunden)
Top rate
Normalsatz
Prime rate
aktive
Zinsen
Zin
ss
pa
nn
e(D
iffere
nz
zwis
chen
akt
iven
und
pass
iven
Zin
sen)zw
eit
e
Zin
ss
pa
nn
e
""
aktiveZinsen
Hö
he
de
rE
inla
ge
na
ussch
lag
ge
be
nd
aktiveZinsen
Zin
ss
pa
nn
e(D
iffere
nz
zwis
chen
akt
iven
und
pass
iven
Zin
sen)
passive"""""Bottom rate
Hö
he
de
rE
inla
ge
na
ussch
lag
ge
be
nd
passiveZinsen
aktiveZinsen
passiveZinsen
C.2.2. Höhe der Zinssätze
Die unterschiedliche Höhe der Zinssätze hängt von verschiedenen Faktoren ab:
► Von der Kategorie des Bankgeschäftes (aktives oder passives Geschäft).
►
► Von der Dauer des Geschäftes (kurz-, mittel-, langfristig)
Von der Art des Geschäftes innerhalb der jeweiligen Kategorie (z.B. freie Spareinlage,Kontokorrentkredit, Darlehen usw.).
► Von der Dauer des Geschäftes (kurz-, mittel-, langfristig)
►
►
►
Von den Eigenschaften des Kunden (gebotene Sicherheiten, mit der Bank getätigtesGeschäftsvolumen, usw.).
Vom allgemeinen Zinsniveau: dieses hängt von der Wirtschaftslage ab und wird von dengeldpolitischen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) beeinflusst.
Für die tägliche Bankpraxis sind "Referenzzinssätze" (z.B. Euribor, Libor) von großer Bedeutung. Eshandelt sich um repräsentative, meistens kurz- bis mittelfristige Zinssätze, an deren Veränderungensich andere Zinssätze orientieren.sich andere Zinssätze orientieren.
Der zur Zeit im Euroraum wichtigste Referenzzinssatz ist der "Euribor" (Euro Interbank OfferedRate), an welchen vorwiegend variable Kreditzinssätze gekoppelt sind.
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 24 von 135
Bankwesen 2012/13
Euribor: täglich melden die wichtigsten Kreditinstitute des Euroraumes ihre Angebotssätze für
Ein- bis Zwölfmonatsgelder um 11:00 Uhr Brüsseler Zeit an die Europäische Bankenvereinigung
EBF (European Banking Federation), welche die interbankarischen Durchschnittssätze ermittelt
und veröffentlicht.
C.2.3. Kontokorrent - Zinsstaffel
Für die Berechnungen ist zu berücksichtigen:
►
Die Forderungen und Verbindlichkeiten, die sich zwischen Bank und Kunden ergeben, werden für die
meisten Bankgeschäfte im Kontokorrent erfasst und verrechnet.
Die Zinssätze sind nicht reziprok: es werden unterschiedliche Zinssätze auf die Soll- undHabensalden angewandt.
►
► Die Zinssätze können konstant oder variabel sein.
► Die Verzinsung ist meistens nachschüssig, nur in Ausnahmefällen vorschüssig.
►
► Für die Berechnung der Tage sehen die Transparenzbestimmungen das "Kalenderjahr" (365/366
Für die Zinsberechnung wird in der Bankpraxis fast ausschließlich die "Hamburger Staffelmethode"angewandt. Auf andere Methoden wird nicht eingegangen.
Die Sollzinssätze (auf aktive Bankgeschäfte) sind höher als die Habenzinssätze (für passiveBankgeschäfte).
► Für die Berechnung der Tage sehen die Transparenzbestimmungen das "Kalenderjahr" (365/366
Tage) vor. Die Tage werden laut Wertstellung (Valuta) berechnet; der erste Tag zählt nicht
(Ausnahme Diskontkredit), der letzte wird berücksichtigt. Für einige Geschäfte kommen "Banktage"dazu.
Das kaufmännische Jahr hat eine untergeordnete Bedeutung und findet nur mehr für langfristigeKredite teilweise Anwendung.
Die Hamburger Staffelmethode
Es werden meistens zwei Übersichten geführt:
a) der Kontoauszug:
Auf diesem werden die Bewegungen in chronologischer Reihenfolge erfasst, mit Angabe vonBewegungsdatum, Wertstellung, Beschreibung, Soll-Beträgen, Haben-Beträgen und Saldo.
Für Spareinlagen werden diese Daten im Sparbuch erfasst.
b) die Zinsstaffel:
Die Posten sind nach der Wertstellung (Valuta) geordnet und nicht nach demBewegungsdatum.
Diese wird für die Berechnung der Zinsen bei Kontoabschluss erstellt. Sie weist folgende Eigenheitenauf:
Nach Eintragung der ersten zwei Salden, wird die Differenz in Tagen zwischen beidenWertstellungen errechnet und neben den ersten Saldo geschrieben; auf diesen werden sodanndie Zinsnummern berechnet.
Diese Prozedur wird bis zum Abschlussdatum des Kontos (fast immer trimestral) fortgesetzt.
Die nächste Bewegung führt zum dritten Saldo mit neuer Wertstellung; die Differenz der Tagezwischen zweiter und dritter Wertstellung kommt neben den zweiten Saldo und führt wiederumzur Berechnung der Zinsnummern.
Diese Prozedur wird bis zum Abschlussdatum des Kontos (fast immer trimestral) fortgesetzt.
Beim Abschluss werden die Summen der Soll- und Habenzinsnummern ermittelt und mit denjeweiligen Zinssätzen die Zinsen berechnet.
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 25 von 135
Bankwesen 2012/13
Beispiel eines Kontokorrents mit Kontoauszug und Zinsstaffel:
Es handelt sich um ein Konto mit einem kleinen Kreditrahmen, das aber meistens Guthaben aufweist.
Kontoauszug 3. Trim. n0:
HabenDatum BeschreibungValuta Soll
Belastung Scheck Nr. 100254525
Bareinlage
25/07/n0
30/07/n0 27/07/n0
10/08/n0
560,00
Scheckeinlage Provinz
Barbehebung
Belastung Scheck Nr. 100254526
400,00
500,00 Saldovortrag
650,0008/07/n0
28/07/n0
10/08/n0 500,00
11/07/n0
12/07/n0
Barbehebung
30/06/n0
10/07/n0 10/07/n0
01/07/n0
11/07/n0
400,00
1.000,00
17/08/n0
15/08/n0
Habenzinsen
10/08/n0
17/08/n0
Bareinlage
28/09/n0
Barbehebung
20/08/n0
28/09/n0
15/09/n0
30/09/n0 30/09/n0
1.400,00
10/08/n0
15/09/n0
26/09/n0 26/09/n0
500,00
Belastung Kreditkarte Cartasì500,00
Gehaltsgutschrift
0,87
Belastung Scheck Nr. 100254527
1.350,00
300,00
400,00 Bareinlage
30/09/n0
30/09/n0
30/09/n0
30/09/n0
30/09/n0 Spesen
Sollzinsen
14,40
30/09/n0
30/09/n0 4.110,87
0,28
0,17
30/09/n0
30/09/n0
30/09/n0
Quellensteuer auf Habenzinsen
3.898,61
25,2130/09/n0 Bereitstellungsgebühr Kreditrahmen
30/09/n0
Summen
30/09/n0
Stempelsteuer8,55
212,26 Saldo
30/09/n0
Zinsstaffel mit Hamburger Staffelmethode:
ValutaSoll
30/09/n0
Soll
Bewegungen
Haben
30/09/n0
Zinsnummern
212,26
Tage
Saldo
HabenSalden
4.000,00
10,00
-390,00
7.930,00
11/07/n0
08/07/n0 300,00
560,00
1.000,00
110,00
27/07/n0
10/08/n0
28/07/n0
1
16
8
2
13
10/07/n0
5
400,00
160,00
650,00
500,00 30/06/n0
610,00
500,00 550,00
550,00
-150,00
400,00 390,001
-550,00
500,00
110,00 10/08/n0
520,00
3.320,00
30/09/n0260,00
15/09/n0
31.730,00
1.350,00 11
5
780,00
14.960,00
17/08/n0
15/08/n0
1.360,00
26/09/n0
2.020,00
400,00 290,00
-390,00
29
500,00
500,00
10,00
550,00
2
2
2300,00 1.660,00
260,001.400,00 28/09/n0
30/09/n0260,00 31.730,002.020,00
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 26 von 135
Bankwesen 2012/13
Berechnungen zum Abschluss des 3. Trimesters
Vertragsbedingungen:
Sollzinssatz:
Habenzinssatz:
Quellensteuer auf Habenzinsen:
Kreditrahmen
5,00%
20,00%
1,00%
5.000,00Kreditrahmen
Bereitstellungsgebühr auf Kreditrahmen (jährlich)
Bankspesen pro Bewegung:
x
x
2,0%
=
1,20 €
Sollzinsen =2.020,00
36.500
31.730,00 1,00
0,28 €5,00
5.000,00
x
92
365
x
100 x = 25,21 €
31.730,00
36.500Habenzinsen = 0,87 €
1,00=
= 0,17 €20,000,87
5.000 x 2% =Bereitstellungsgebühr auf Kreditrahmen =
Quellensteuer auf Habenzinsen =x
Bankspesen für Bewegungen = 12 x =
Zusammenfassung der Abschlussposten
Habenzinsen
1,20
100= 0,17 €
20,00
HabenSoll
0,87
14,40 €
Quellensteuer auf Habenzinsen =
0,87
Quellensteuer auf Habenzinsen
Sollzinsen
Bereitstellungskommission auf Kreditrahmen
Spesen
Stempelsteuer 3. Trimester
Summen 0,87
8,55
48,61
0,28
25,21
14,40
0,17
Summen
Saldo Abschlussposten
Obwohl der Kontoauszug nie einen negativen Saldo (Buchsaldo) für den Kunden aufweist, werdenZinsen belastet (aus der Sicht der Bank natürlich aktive Zinsen).
Der Grund liegt darin, dass mehrere Male ein negativer „Liquiditätssaldo“ vorliegt, wie aus derZinsstaffel deutlich hervorgeht. Der Kunde hat also das Konto - wahrscheinlich ohne es zu wissen -einige
47,74
Anmerkung
Die Kontoführung erfolgt immer aus der Sicht der Bank
Sollbeträge der Bank Habenbeträge des Unternehmens
Habenbeträge der Bank Sollbeträge des Unternehmens
Zinsstaffel deutlich hervorgeht. Der Kunde hat also das Konto - wahrscheinlich ohne es zu wissen -einigeMale überzogen.
=
= Habenbeträge der Bank Sollbeträge des Unternehmens=
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 27 von 135
Bankwesen 2012/13
C.2.4. Übung zur Erstellung einer Zinsstaffel mit Trimesterabschluss
Der Kontokorrentvertrag eines Angestellten enthält folgende Vertragsbedingungen:
Sollzinssatz: Bereitstellungskommission auf Kreditrahmen
Habenzinssatz: Bankspesen pro Bewegung (laut Zinsstaffel):
Quellensteuer auf Habenzinsen: Kreditrahmen:
Der Kontoauszug des 3. Trimesters weist folgende Daten auf
1,25 €
20,0%
4,50% 2,0%
1,00%
3.000,00 €
Der Kontoauszug des 3. Trimesters weist folgende Daten auf
1.200,00 Saldovortrag
10/07/n0 10/07/n0 950,00 Barbehebung
11/07/n0 11/07/n0 750,00 Bareinlage
12/07/n0 06/07/n0 700,00
1.500,00 Scheckeinlage Provinz
Belastung Scheck Nr. 100254834
24/07/n0 28/07/n0
30/06/n0
Datum Valuta Soll Haben Beschreibung
01/07/n0
1.500,00 Scheckeinlage Provinz
15/08/n0
150,00 Bareinlage
24/07/n0 28/07/n0
05/09/n0
01/08/n0 26/07/n0
100,00 Bareinlage
28/09/n0 23/09/n0 700,00 Belastung Scheck Nr. 100254836
Belastung Kreditkarte Cartasì
05/09/n0 1.400,00 Gehaltsgutschrift
26/09/n0 26/09/n0
Belastung Scheck Nr. 100254835
13/08/n0 13/08/n0
400,00
18/08/n0
850,00 Barbehebung
17/08/n0 17/08/n0
660,00
30/09/n0
28/09/n0 23/09/n0 700,00 Belastung Scheck Nr. 100254836
30/09/n0
Bereitstellungsgebühr Kreditrahmen
30/09/n0 30/09/n0 15,00 Spesen
30/09/n0
30/09/n0 0,11 Sollzinsen
30/09/n0 30/09/n0 15,12
30/09/n0
30/09/n0 30/09/n0 0,38
8,55 Stempelsteuer
Quellensteuer auf Habenzinsen
30/09/n0 1,90 Habenzinsen
Erstelle die Zinsstaffel
Zinsnummern
Soll Haben Soll Haben
30/09/n0
4.299,16 5.101,90 Summen
30/09/n0 30/09/n0 802,74
30/09/n0 8,55 Stempelsteuer
Saldo
BewegungenSalden Valuta Tage
-100,00 26/07/n0 2 200,00
1.500,00 1.400,00 28/07/n0 16 22.400,00
1.200,00 7.200,00
400,00
4 2.000,0006/07/n0
1.200,00 30/06/n0 6
700,00 500,00
950,00 -450,00 10/07/n0 1 450,00
750,00 300,00 11/07/n0 15 4.500,00
2 220,00
150,00 40,00 17/08/n0 19 760,00
1.400,00 1.440,00 05/09/n0 18 25.920,00
700,00 740,00 23/09/n0 3 2.220,00
1.500,00 1.400,00 28/07/n0 16 22.400,00
850,00 550,00 13/08/n0 2 1.100,00
100,00 840,00
660,00
26/09/n0 4 3.360,00
-110,00 15/08/n0
840,00 30/09/n0 870,00 69.460,00
100,00 840,00 26/09/n0 4 3.360,00
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 28 von 135
Bankwesen 2012/13
x
x69.460,00 1,00
Führe die Berechnungen zum Trimesterabschluss durch und ergänze den Kontoauszug mit denentsprechenden Beträgen! Ermittle den Buchsaldo!
Sollzinsen =870,00 4,50
= 0,11 €36.500
x
92
365
x
3.000 x 2% = 60 x = 15,12 €
= 1,90 €36.500
Bereitstellungsgebühr auf Kreditrahmen =
Quellensteuer auf Habenzinsen =1,90
0,38 €
Habenzinsen =69.460,00 1,00
20,00=
Bankspesen für Bewegungen = 12 x =
Zusammenfassung der Abschlussposten
Habenzinsen
Soll Haben
1,90
Quellensteuer auf Habenzinsen = 0,38 €100
1,25 15,00 €
=
Quellensteuer auf Habenzinsen
Sollzinsen
Bereitstellungsgebühr auf Kreditrahmen
Spesen
Stempelsteuer 3. Trimester
Summen
0,38
0,11
15,12
15,00
8,55
39,16 1,90Summen
Saldo Abschlussposten
39,16 1,90
37,26
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 29 von 135
Bankwesen 2012/13
C.3. Die steuerlichen Aspekte der Banktätigkeit
I) Mwst-Bestimmungen für die Banken
Laut Mwst-Gesetz können die Bankgeschäfte in folgende Kategorien eingeteilt werden:
1. Geschäftsfälle außerhalb des Mwst-Bereichs (operazioni escluse):
auf diese ist keine Mwst zu berechnen, sie sind von Fakturierungs-, Registrierungs- und
Zinsen auf Einlagen bei der Banca d’Italia und bei anderen Kreditinstituten;
Emissionsgeschäft mit Obligationen, u.a.
2. Geschäftsfälle im Mwst-Bereich: diese sind ihrerseits zu unterscheiden in:
auf diese ist keine Mwst zu berechnen, sie sind von Fakturierungs-, Registrierungs- undAbrechnungspflicht befreit. Einige Beispiele:
alle mit Ausländern (außerhalb EU) abgeschlossen Bankgeschäfte, sofern die Leistungen
nicht in Italien beansprucht werden;
2. Geschäftsfälle im Mwst-Bereich: diese sind ihrerseits zu unterscheiden in:
a) steuerpflichtige Geschäftsvorfälle (operazioni imponibili):
sie unterliegen der Mwst. Beispiele:
Kommissionen für Inkasso, Wertpapierverwaltung, Wertpapierdepot usw.;
Vermietung von Schließfächern;
Daueraufträge für Strom, Telefon, Steuern usw.;
Dienstleistungen jeder Art für andere Kreditinstitute und Dienstleistungen jeder Art für andere Kreditinstitute und
andere Bankdienstleistungen, die nicht in den Finanzierungsbereich fallen.
Die Beträge werden inklusive Mehrwertsteuer angegeben.
b) nicht steuerpflichtige Geschäftsfälle (operazioni non imponibili):
es handelt sich um Geschäfte, die einer Exporttätigkeit nahe kommen und deshalb in Italiennicht der Mwst unterliegen, wie:
alle mit Ausländern (außerhalb EU) abgeschlossenen Bankgeschäfte, sofern die
c) befreite Geschäftsvorfälle (operazioni esenti):
alle mit Ausländern (außerhalb EU) abgeschlossenen Bankgeschäfte, sofern dieLeistungen innerhalb des italienischen Staatsgebietes beansprucht werden;
Kreditgeschäfte, die von Ansässigen für Güter abgeschlossen werden, welche zumExport außerhalb der EU bestimmt sind;
Dienstleistungen jeder Art an Subjekte, die internationale Dienstleistungen erbringenoder dem Export gleichgestellte Geschäftsvorfälle durchführen.
auf diese ist laut Art. 10 des D.P.R. 633 / 1972 keine Mwst zu entrichten, häufig aber dieStempelsteuer.
Von der Mwst befreit sind Zinsen, Kommissionen und Spesenbelastungen für so gut wiealle Kreditgeschäfte, mit Ausnahme der in den anderen Kategorien genannten.
Mwst-Subjekte, welche hauptsächlich „befreite Geschäftsvorfälle“ durchführen, haben dieMöglichkeit, sich für diese Geschäftsfälle von der Registrierungspflicht zu befreien, mit der
Folge jedoch, dass die Mwst auf die Einkäufe nicht mehr abzugsfähig ist.
Die Banken machen von dieser Möglichkeit meistens Gebrauch. Ungünstig ist diese Wahljedoch, wenn größere Investitionen getätigt werden, da dann die entsprechende Mwst auchnicht abzugsfähig ist.
Die Banken, welche sich nicht für diese Option entscheiden, wenden bei der Mwst-
Abrechnung das „Pro Rata-Verfahren“ an. In diesem Fall ist die Mwst auf die Einkäufe imVerhältnis zu den „befreiten Geschäftsfällen“ (meistens über 90%) nicht abzugsfähig.Der Großteil der auf die Einkäufe entrichteten Mehrwertsteuer ist für die Banken einKostenfaktor.
Folge jedoch, dass die Mwst auf die Einkäufe nicht mehr abzugsfähig ist.
Kostenfaktor.
Was die Fakturierungs- und Registrierungspflicht anbelangt, sind die Banken den Detailhändlerngleichzusetzen. Sie sind zur Rechnungsausstellung nur dann verpflichtet, wenn der Kunde diesausdrücklich verlangt.
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Bankwesen 2012/13
II) Die Stempelsteuer
Die erzielten Erträge sind im „Mwst-Register der Tageseinnahmen“ (registro dei corrispettivi)einzutragen; auch die ausgestellten Rechnungen können dort erfasst werden. Die Erträge sindgetrennt nach steuerpflichtigen (imponibili), nicht steuerpflichtigen (non imponibili) und befreitenGeschäftsfällen zu registrieren.
Für die Erfassung der Eingangsrechnungen ist das „Mwst-Register der Einkäufe“ (registro dellefatture d’acquisto) zu führen.
II) Die Stempelsteuer
Stempelsteuer auf Kontokorrent:
w für physische Personen € 34,20 jährlich
w für alle anderen Subjekte € 100,00 jährlich
Von der Stempelsteuer befreit sind:
w alle Dokumente, die sich auf im Kontokorrent geregelte Geschäftsfälle beziehen
w die Sparbücherw die Sparbücher
w die Sparbriefe
w Quittungen betreffend Bareinlagen und Behebungen
w Gutschrifts- und Belastungsbestätigungen
Andere Dokumente und Verträge unterliegen grundsätzlich der Stempelsteuer.
III) Ersatzsteuer
Die Ersatzsteuer ersetzt die Stempel-, Register-, Hypotheken- und Katastersteuer.
IV) Quellensteuer auf aktive Bankzinsen
Die Zinserträge auf Bankeinlagen der Kunden unterliegen einer Quellensteuer in Höhe von 20%.
Für Privatpersonen handelt es sich um eine endgültige Besteuerung,
Auf mittel-/ und langfristige Finanzierungen (> 18 Monate) ist eine Ersatzsteuer in Höhe von 2% aufdie Kreditsumme geschuldet. Für Erstwohnungen gilt eine begünstigte Ersatzsteuer von 0,5%.
für Unternehmen stellt sie hingegen eine Vorsteuer dar.
Bis 31/12/2011 betrug sie noch 27%.
Im Zusammenhang mit den genannten Steuern übernimmt die Bank die Rolle des Steuersubstituts.
C.4. Maßnahmen zum Schutz der SparerC.4. Maßnahmen zum Schutz der Sparer
Direkte Schutzmaßnahmen durch die Bildung von Garantiefonds:
Weiters ist die Unterstützung von Mitgliedsbanken vorgesehen, die der außerordentlichen Verwaltungunterliegen, sofern eine Aussicht auf Sanierung besteht.
Der in Italien existierende „Interbankarische Garantiefonds der Einlagen“ (Fondo interbancario di garanziadei depositi) ist ein freiwilliges Konsortium, dem zahlreiche Kreditinstitute angehören, und das Ziel hat,zur Rückzahlung der Einlagen von zwangsliquidierten Mitgliedsbanken beizutragen.
Indirekte Schutzmaßnahmen:
unterliegen, sofern eine Aussicht auf Sanierung besteht.
Diese Maßnahmen verstoßen zwar gegen die Prinzipien des freien Marktes und werden auch
Banken, die sich verpflichten zwangsliquidierte Banken zu übernehmen, kommen in den Genuss vonstark verbilligten Finanzierungen seitens der Zentralbank.
Der Staat greift ein und garantiert durch öffentliche Mittel (Steuergelder) den Fortbestandkrisengeschüttelter Banken.
Diese Maßnahmen verstoßen zwar gegen die Prinzipien des freien Marktes und werden auchdementsprechend kritisiert. Die derzeitige Finanzkrise zeigt deutlich auf, dass die freie Marktwirtschaft insolchen Fällen an ihre Grenzen stößt und der Sozialisierung von Verlusten nichts mehr im Wege steht.
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Bankwesen 2012/13
C.5. Transparenz der Bankgeschäfte
a) Veröffentlichung der Zinssätze und der Vertragsbedingungen
In jedem dem Publikum zugänglichen Lokal müssen die Banken den vollständigen Text des GesetzesNr. 154 (Transparenzgesetz) anschlagen; weiters sind die wichtigsten Vertragsbedingungen zu
Durch das Transparenzgesetz wurde eine neue Beziehung der Banken zu ihren Kunden geschaffen.Einige der wichtigsten Bestimmungen sind:
w Mindestzinssätze der verschiedenen Einlagengeschäfte;
w Höchstzinssätze der verschiedenen aktiven Bankgeschäfte;
w die Methoden der Berechnung der Verzugszinsen;
w die Valuta (Wertstellungen);
w die Preise der einzelnen Dienstleistungen;
w
Nr. 154 (Transparenzgesetz) anschlagen; weiters sind die wichtigsten Vertragsbedingungen zuveröffentlichen:
w die Höhe der belasteten Spesen.
b) Schriftliche Abfassung der Verträge
c) Änderung der Vertragsbedingungen
Vertragsbedingungen können nur dann zu Ungunsten des Kunden geändert werden, wenn ihm eine
Alle Verträge, welche die aktiven Bankgeschäfte und die Dienstleistungen der Bank betreffen, sindschriftlich abzufassen; dem Kunden muss eine Kopie der Verträge ausgehändigt werden.
d) Wertstellungen (Valuta) - Berechnung der Zinsen
Für Einlagen (Bargeld, Zirkularschecks, auf die Bank gezogene Schecks) sind die Zinsen vom Tagder Einlage bis zum Tag der Behebung zu berechnen. Mit dieser Bestimmung werden die passivenBankgeschäfte den aktiven gleichgesetzt. Eine Ausnahme existiert noch für den Wechseldiskont, beiwelchem sowohl der erste, wie auch der letzte Tag mitgezählt werden.
Vertragsbedingungen können nur dann zu Ungunsten des Kunden geändert werden, wenn ihm eineschriftliche Mitteilung zugestellt wird; der Kunde hat in solchen Fällen das Recht innerhalb von 60Tagen vom Vertrag zurückzutreten.
e) Periodische Mitteilungen an die Kunden
welchem sowohl der erste, wie auch der letzte Tag mitgezählt werden.
Für die Berechnung der Zinsen ist das Kalenderjahr mit 365 bzw. 366 Tagen als Basis zu nehmen(kalendermäßig/365). Für Darlehen kommt auch noch das kaufmännische Jahr zur Anwendung.
Mindestens einmal im Jahr muss die Bank dem Kunden eine ausführliche und klare Information überalle Vertragsbedingungen (Zinssätze, Wertstellungen, Verzinsung, Steuereinbehalte usw.) zukommenlassen.
Für Kontokorrentbeziehungen haben die Kunden das Recht auf periodische Kontoauszüge.
C.6. Das Bankgeheimnis
lassen.
Das Bankgeheimnis hat eine lange Tradition und ist ein wesentlicher Bestandteil desVertrauensverhältnisses zwischen der Bank und ihren Kunden. Streng gehütet wird es zur Zeit noch inLuxemburg, in der Schweiz (jedoch mit Einschränkungen), während es in vielen anderen Ländern - soauch in Italien - in den letzten Jahren eine Lockerung erfahren hat.
In Italien ist die Aufhebung des Bankgeheimnisses in zahlreichen Fällen möglich, aufgrund einschlägigerBestimmungen in folgenden Bereichen:Bestimmungen in folgenden Bereichen:
Strafgesetzgebung: im Rahmen von Strafprozessen kann die Gerichtsbehörde oder die Gerichtspolizeiin Akten, Dokumente und Korrespondenz, die bei den Banken aufliegen, Einsicht nehmen, wenn es darumgeht Beweise zu sammeln.
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Bankwesen 2012/13
Finanzkontrollen: die Steuerbehörden (direkte und indirekte Steuern) haben auch Zugang zu den Datender Banken, wenn es darum geht, Elemente zu sammeln, die steuerlich relevant sind (früher nur beiVerdacht von grober Steuerhinterziehung). Die Kontrollen erfolgen im Beisein eines Vertreters der Bank,welche den Kunden sofort benachrichtigen muss. Die Finanzbehörde muss die gesammelten Datenvertraulich behandeln.
Durch die Gesetzesänderungen des Jahres 2007 müssen die Daten innerhalb kürzester Zeit derFinanzbehörde geliefert werden.
Im Zusammenhang mit "Steuerhinterziehung" strebt die EU eine weitgehende Lockerung des
Sonderbestimmungen: im Zusammenhang mit der Bekämpfung des organisierten Verbrechens (Mafia,Camorra) und um die Geldwäsche zu unterbinden, ist das Bankgeheimnis stark gelockert. DieKreditinstitute sind verpflichtet, die Daten der Personen, die Geldsummen von mehr als 5.000 bzw.12.500Euro bewegen, in eigenen EDV-Archiven zu erfassen und dem nationalen Archiv, geführt vomSchatzministerium, zur Verfügung zu stellen (norme antiriciclaggio).
Im Zusammenhang mit "Steuerhinterziehung" strebt die EU eine weitgehende Lockerung desBankgeheimnisses auf.
In Zukunft (ab Oktober 2012) hat der Staat Zugriff auf alle Bewegungen aller Konten aller Bankkunden.Dadurch gewinnt er Informationen über den Lebensstandard der Bürger und erhofft sich dadurch dieAufdeckung von Steuerhinterziehung.
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Bankwesen 2012/13
D. Die Sammeltätigkeit der Banken
D.1. Die Bankeinlagen
Die Sammeltätigkeit der Banken ist die Basis für die Ausübung ihrer eigentlichen Tätigkeit, die in derGewährung von Krediten besteht.
Einen großen Teil der erforderlichen Mittel holen sich die meisten Banken durch das traditionelle
►
Einen großen Teil der erforderlichen Mittel holen sich die meisten Banken durch das traditionelle
Einlagengeschäft. Da sie als Universalbanken heute auch auf dem langfristigen Sektor tätig sind, ist dieAusgabe von Obligationen zu einer wichtigen Form der Mittelbeschaffung geworden.
Laut ZGB erwirbt die Bank durch die Einlage seitens des Sparers das Eigentum an einer Geldsumme, mitder Verpflichtung, diese in der gleichen Art zurückzuerstatten. Die Rückzahlung erfolgt:
auf Verlangen des Einlegers, nach Einhaltung der vereinbarten oder in der Praxis üblichenVorankündigungsfrist;
► oder am vereinbarten Fälligkeitstermin.
Die Höhe der Bankeinlagen hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B.: Wirtschaftslage des Staates
Vorankündigungsfrist;
Die Einlagen der Kunden stellen aus der Sicht der Bank passive Posten (Schulden) dar; aus diesem
Grund spricht man auch von „passiven Bankgeschäften“, für welche die Bank „passive Zinsen“(Aufwand aus der Sicht der Bank) entrichtet.
Sparmöglichkeiten und Sparverhalten der Bürger angewandte Zinssätze und Inflation alternative Anlagemöglichkeiten usw.
Die von der Bevölkerung gesparten Gelder fließen längst nicht mehr nur den Banken zu; der Staat,Investmentgesellschaften, private Unternehmen, Versicherungsgesellschaften u. a. bieten alternativeInvestitionsmöglichkeiten an und lenken auf diese Weise einen beträchtlichen Teil der Spargelder in ihreKassen.
Einteilung der Bankeinlagen:
Die Unterteilung kann nach verschiedenen Kriterien erfolgen:
1. nach den Vertragsbedingungen:
Einfache Einlagen
Kassen.
Spareinlagen
Kontokorrenteinlagen
Der Inhaber kann mittels Scheck oder Bankomatkarte über die Einlagen verfügen und wickelt die
Die Bewegungen bestehen in Bareinzahlungen und Barbehebungen; sie werden im Sparbuchvermerkt.
Die gesamte Einlage muss bei meist fixer Fälligkeit zurückgezahlt werden (z.B. Sparbriefe,Wertpapier-Termingeschäfte (pronti contro termine).
2. nach der Dauer des Vertrages (Fälligkeit):
Bei Sicht fällige Einlagen
Es handelt sich um die „freien Spareinlagen“, die jederzeit behoben werden können.
Für größere Beträge werden eventuell kurze Vorankündigungsfristen vereinbart.
Einlagen mit Vorankündigungsfrist
Der Inhaber kann mittels Scheck oder Bankomatkarte über die Einlagen verfügen und wickelt dieverschiedensten Geschäfte ab.
Einlagen mit Vorankündigungsfrist
Die Rückzahlung erfolgt nach einer festgelegten Zeitperiode ab Vorankündigung.
Einlagen mit fixer Fälligkeit
Die Rückzahlung erfolgt zu einem im Voraus festgelegten Termin.
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Bankwesen 2012/13
3. nach den in der Bankpraxis üblichen Verträgen:
freie Spareinlagen (bei Sicht fällig)
vinkulierte (gesperrte) Spareinlagen mit fixer Fälligkeit
vinkulierte Spareinlagen mit unbestimmter Fälligkeit (Vorankündigungsfrist)
Sparbriefe
Wertpapier-Termingeschäfte (Pensionsgeschäfte) - („pronti contro termine“)
Sparprogramme Sparprogramme
Korrespondenzkontokorrent (mit Guthaben)
D.2. Kennzahlen zu den Einlagen
a) Der Einlagenstand
b) Der mittlere Einlagenstand (Em)
Um die Dynamik der Einlagen im Zeitablauf zu verfolgen werden verschiedene in der Bankpraxis üblicheIndexzahlen gebildet. Die häufigsten sind:
Diese Kennzahl drückt lediglich die Höhe des Guthabens zu einem bestimmten Zeitpunkt aus und hatsomit beschränkten Aussagewert.
b) Der mittlere Einlagenstand (Em)
Vom mittleren Einlagenstand hängt häufig die Höhe der angewandten Zinssätze ab.
c) Die Kontobewegung
Dieser ergibt sich aus der Summe der täglichen Einlagenstände, dividiert durch die betreffendeAnzahl der Tage. In der Praxis wird die Summe der Zinsnummern (ZN) durch die Anzahl der Tage (t)gebrochen.
t
ZNE m
c) Die Kontobewegung
d) Die mittlere Einlagedauer (Edm)
Sie gibt die Dynamik des Kontos wieder und drückt Anzahl und Höhe der Einlagen und Behebungenaus. Die Bewegung ist abhängig von der Kategorie des Kontos und auch der Art des Kunden(Privatkunde, Geschäftskunde).
Darunter versteht man die durchschnittliche Einlagedauer der Gelder. Sie drückt aus wie lange jederEuro im Durchschnitt auf dem Konto geblieben ist.
Die wohl häufigste ist: ED m = mittlere Einlagedauer
Sn = monatliche Salden
Eg = Einzahlungen gesamt
Euro im Durchschnitt auf dem Konto geblieben ist.
Sie ergibt sich aus dem gewogenen arithmetischen Mittel der einzelnen Einlagenstände. Da sich beieiner hohen Kontobewegung die Berechnung mit dieser Methode eher kompliziert gestaltet, wendetman in der Praxis verschiedene andere, weniger rechenintensive Formeln an.
365)(13
12
0
SE
SED n
n
m Eg = Einzahlungen gesamt
S0 = Saldo am 01.01.
e) Der Kontoumschlag (Umschlagshäufigkeit):
Die Umschlagshäufigkeit des Kontos verhält sich umgekehrt proportional zur „mittlerenEinlagedauer“. Sie ergibt sich somit aus der Formel:
Diese Kennzahl gibt an, wie oft eine Geldeinheit durchschnittlich in einer Periode umgeschlagenworden ist.
365)(13
0 SE
EDg
m
UK = Umschlagshäufigkeit des Kontos
EDm = mittlere Einlagedauer
t = Zeit in Tagen
Einlagedauer“. Sie ergibt sich somit aus der Formel:
Km
UE D
t 1
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 35 von 135
Bankwesen 2012/13
Kontokorrenteinlagen verhalten sich meistens umgekehrt: hohe Umschlagshäufigkeit aber geringeEinlagedauer.
Die genannten Kennzahlen können für das einzelne Konto aber auch für die gesamten Einlagen, über
Jede Kategorie von Einlagen hat ihre spezifische Einlagedauer und Umschlagshäufigkeit. So weisen zumBeispiel
Spareinlagen im Durchschnitt eine relativ große Einlagedauer und einen geringen Kontoumschlagauf;
D.3. Die freien Spareinlagen
Die genannten Kennzahlen können für das einzelne Konto aber auch für die gesamten Einlagen, überwelche eine Bank verfügt, ermittelt werden.
Die freie Spareinlage ist (war) die wichtigste Kategorie der Bankeinlagen, längst jedoch nicht mehr die
Die Bewegungen bestehen in den
Die freie Spareinlage ist (war) die wichtigste Kategorie der Bankeinlagen, längst jedoch nicht mehr dieeinzige Möglichkeit für die Familien, ihr Geld sicher und gewinnbringend (?) anzulegen.
Von der Verzinsung her gesehen sind die freien Spareinlagen nicht attraktiv, sie haben jedoch den Vorteil,
dass sie bei Sicht fällig sind.
Einlagen, die grundsätzlich in Bargeld aber auch in Form von Bank- und Zirkularschecks erfolgenkönnen;
Behebungen: ausschließlich in Bargeld;
Kapitalisierung der Nettozinsen (abzüglich Quellensteuer und Spesen).
Sparbücher unterliegen nicht der Stempelsteuer.
Valutabedingungen (Wertstellungen):Aufgrund des Transparenzgesetzes, ist die Wertstellung mit dem Tag der Bewegung (Einlage oderBehebung) identisch.
können;
Quellensteuer:diese beträgt 20% (bis 31/12/2011 27%) der Bruttozinsen und ist für die Privatperson definitiv, währendsie für Unternehmer eine „Vorsteuer“ darstellt.
Behebung) identisch.
D.4. Das Sparbuch
Man unterscheidet:
a) NamenssparbuchEs lautet auf eine bestimmte Person, die das alleinige Recht hat Behebungen vom Sparkontovorzunehmen. Es kann auch auf mehrere Personen lauten, die gemeinsam oder auch einzeln das
Die Spareinlagen werden durch das Sparbuch belegt, welches alle Bewegungen erfasst.
vorzunehmen. Es kann auch auf mehrere Personen lauten, die gemeinsam oder auch einzeln dasRecht zur Behebung haben.
Das Namenssparbuch hat Beweischarakter gegenüber der Bank, ist jedoch kein Wertpapier undsomit nicht übertragbar.
Das Namenssparbuch kann auch auf den Überbringer lauten: hier haben wir eine Trennungzwischen dem Inhaber der Forderung gegenüber der Bank und der Person, die über die Einlagen
Bei Eröffnung des Sparbuches sind Ausweis und Steuernummer sowie die Hinterlegung einerUnterschrift erforderlich.
zwischen dem Inhaber der Forderung gegenüber der Bank und der Person, die über die Einlagenverfügen kann. Es handelt sich jedoch um kein Wertpapier.
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Bankwesen 2012/13
b) Überbringersparbuch
Das Überbringersparbuch kann auch auf den Namen lauten, ohne jedoch die Eigenschaft des
Bei Eröffnung eines Überbringersparbuchs sind ebenso Ausweis und Steuernummer erforderlich.
Das auf den Überbringer lautende Sparbuch ist ein Wertpapier und kann formlos durch die einfacheÜbergabe an andere Personen übertragen werden. Dieser Vorteil ist jedoch mit dem Risikoverbunden, dass jede beliebige Person, welche auf irgendeine Weise in den Besitz des Sparbucheskommt, Behebungen tätigen kann.
Saldo auf Sparbüchern:
Wird ein Überbringersparbuch weitergegeben, so hat der Inhaber innerhalb 30 Tagen der Bank diePersonaldaten des neuen Inhabers sowie das Übergabedatum mitzuteilen.
Das Überbringersparbuch kann auch auf den Namen lauten, ohne jedoch die Eigenschaft desWertpapiers zu verlieren.
Aufgrund der Bestimmungen gegen die „Geldwäsche“ dürfen Überbringersparbücher nur mehr
Einlagen von unter € 1.000,00 aufweisen.
Saldo auf Sparbüchern:Der Saldo der Sparbücher kann ausschließlich Guthaben aufweisen.
Beispiel zu einer Spareinlage
Ein Sparbuch weist im Jahr n0 folgende Bewegungen auf:
Unterschrift
3.800,00
Guthaben
3.800,00
BehebungenBeschreibung
Saldovortrag
Datum / Wert
31/12/n0
Einlagen
5.170,00
5.100,00 11.670,00
8.170,00
3.800,00 3.800,00
2.520,00
10/02/n1
10/12/n1 Behebung
Saldovortrag
2.650,00
14/04/n1
16/05/n1
30/07/n1
31/12/n0
Behebung 1.150,00
24/09/n1
6.570,00
Einlage
3.000,00
1.600,00
Einlage
Einlage
Behebung
9.370,002.300,00
Bedingungen:
a) Verzinsung erfolgt jährlich zum
b) Zinssätze sind abhängig vom mittleren Einlagenstand und betragen:
mittlerer Einlagenstand bis € 5.000
von € 5.000 - € 10.000
31/12/n1
1,25%
31/12/n1
1,50%
9.436,3266,32Gutschrift Abschluss
von € 5.000 - € 10.000
über € 10.000
c) Mit Wirkung ab dem 01.07.n1 wird der angewandte Zinssatz um 0,20% vermindert.
d) Spesen pro Bewegung
e) Fixspesen für Jahresabschluss
0,50 €
1,75%
7,50 €
1,50%
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 37 von 135
Bankwesen 2012/13
Zinsstaffel mit Hamburger Staffelmethode:
Zinsnummern
Soll HabenSoll HabenTage
BewegungenSalden
3.800,00 31/12/n03.800,00
Valuta
1.150,00 2.650,00 10/02/n1
2.520,00 14/04/n0
155.800,00
63
41
166.950,00
165.440,00325.170,00
8.170,00 16/05/n1
24/09/n0
3.000,00 367.650,00
5.100,00 11.670,00
2.520,00
45
855.840,00
30
14/04/n0 165.440,00325.170,00
77
6.570,00 30/07/n1
21
8.170,00
9.370,00 10/12/n12.300,00
56
30/06/n0
898.590,00
367.920,00
245.100,00
196.770,00
1.600,00
219.370,00 10/12/n12.300,00
9.370,00 31/12/n0
Bestimmung des anzuwendenden Zinssatzes durch die Ermittlung des mittleren Einlagenstandes:
196.770,00
1.708.380,00
Zinsnummern bis zum 30/06/n1
Zinsnummern ab 01/07 - 31/12/n1
Zinsnummern gesamt
855.840,00
2.564.220,00
Formel:
1.708.380,00
t
ZNE m
Anzuwendender Zinssatz: bis
ab
3657.025,26 €
30/06/n1
Mittlerer Einlagenstand (Em) =2.564.220,00
01/07/n1
1,50%
1,30%
=
Berechnung der Zinsen und Spesen
Zinssatz
Bruttozinsen
Zinsen
96,02 €
30/06/n1
01/07/n1
1,50%
Zinsnummern
1,30%
855.840,00
1.708.380,00
35,17 €
60,85 €
Datum
Bruttozinsen
abzüglich Quellensteuer
Nettozinsen
Spesen für Bewegungen 6 X
Fixspesen Abschluss
Gutschrift netto
96,02 €
-3,00 €
-7,50 €
76,82 €
-19,20 €
66,32 €
20,00%
0,50
Spareinlagen unterliegen nicht der Stempelsteuer!
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Bankwesen 2012/13
Buchungen im Zusammenhang mit Spareinlagen (Sicht des Unternehmens):
5.100,00Kassa Bargeld
Datum
Freie Spareinlage24/09/n1 Bareinlage
Es kommt zwar selten vor, dass ein Unternehmen ein Sparbuch anlegt. Falls dies jedoch der Fall ist,ergeben sich folgende Buchungen:
Haben
5.100,00
SollKurzbeschreibung Kontenbezeichnungen
Abschluss Sparkonto Freie Spareinlage 66,32
Freie Spareinlage
2.300,00
2.300,00
Ford./ Quellensteuer Aktivzinsen 19,20
5.100,00Kassa Bargeld
96,02Aktivzinsen auf Spareinlagen
10/12/n1 Behebung Sparkonto
31/12/n1
Kassa Bargeld
10,50Bankspesen für Dienstleistungen
D.5. Die vinkulierten Spareinlagen
Spareinlagen gelten als „vinkuliert“, wenn der Inhaber für einen bei Vertragsabschluss festgelegtenZeitraum auf die Verfügbarkeit der Geldmittel verzichtet oder sie erst nach der vereinbarten
96,02Aktivzinsen auf Spareinlagen
Sie können nach bestimmten Kriterien eingeteilt werden:
1. nach der Art der Vinkulierung:
a) Gesperrte Einlagen mit fixer Fälligkeit
Zeitraum auf die Verfügbarkeit der Geldmittel verzichtet oder sie erst nach der vereinbartenKündigungsfrist beheben kann.
a) Gesperrte Einlagen mit fixer Fälligkeit
b) Gesperrte Einlagen mit unbestimmter Fälligkeit
Bei dieser eher seltenen Form von Spareinlagen kann der Sparer erst nach Einhaltung einerKündigungsfrist über die Geldmittel verfügen; die Kündigungsfrist darf nicht weniger als dreiMonate betragen. Die Kündigungsfrist ist „gegenseitig“; theoretisch könnte auch die Bank vom
Bis zur Fälligkeit hat der Sparer kein Recht Behebungen durchzuführen oder das Kontoaufzulösen.
2. nach der Dauer der Vinkulierung:
kurzfristige (bis zu 18 Monaten) und
mittelfristige gesperrte Spareinlagen (bis zu 5 Jahren)
3. nach der Übertragbarkeit:
Monate betragen. Die Kündigungsfrist ist „gegenseitig“; theoretisch könnte auch die Bank vomVertrag zurücktreten.
3. nach der Übertragbarkeit:
auf den Namen lautende und
Die Kapitalisierung der Zinsen kann
► jährlich oder
► erst bei Fälligkeit der Spareinlage erfolgen.
auf den Überbringer lautende gesperrte Spareinlagen: auch für diese gelten dieEinschränkungen zur Geldwäsche (€ 5.000).
Die Bedeutung der gesperrten Spareinlagen ist stark zurückgegangen.
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Bankwesen 2012/13
Beispiel:
Eröffnung eines gesperrten Sparkontos:
Einlage:
Valuta:
Zinssatz:
Quellensteuer:
Spesen:
19/03/n0
2,20%
20,00%
7,50 €
60.000,00
Spesen:
Fälligkeit:
Verzinsung: nachschüssig
Datum
19/03/n0
Bewegung
gesperrte Einlage
15/02/n1
7,50 €
60.000,00 333
TageFälligkeitBetrag
15/02/n1
Verbuchung der vinkulierten Spareinlagen (aus der Sicht des Unternehmens):
Endsaldo
60.955,92
Zinsnummern
-7,50
SpesenZinssatz
-240,85
Steuer
1.204,27
Kapital
60.000,00 19.980.000,00 2,20%
Bruttozinsen
Datum
Einlage
17.220.000,00
Da die Einlage über das Geschäftsjahr hinausgeht, sind die angereiften Zinsen am Jahresendeabzugrenzen.
60.000,00
AbschlussZinssatzTage Kapital
2,20%19/03/n0 31/12/n0
ZinsnummernAbgrenzung
Zinsen
287 1.037,92
Kontenbezeichnungen
1.037,92
Antizipative Aktiva
19/03/n0 Bareinlage Vinkulierte Spareinlage
1.037,92
60.000,00
31/12/n0 Abgrenzung
Bankkontokorrent
Aktivzinsen Spareinlage
60.000,00
Datum Kurzbeschreibung Soll Haben
1.037,92
Vinkulierte Spareinlage
1.037,92
Jahresabschluss Schlussbilanzkonto31/12/n0
Antizipative Aktiva
61.037,92
1.037,92Aktivzinsen Spareinlage
60.000,00
Antizipative Aktiva
31/12/n0 Jahresabschluss
01/01/n1 Jahreseröffnung
1.037,92Gewinn- und Verlustkonto
1.037,92
Vinkulierte Spareinlage
Umbuchung
15/02/n1
60.000,00
Antizipative Aktiva
Eröffnungsbilanzkonto
Auflösung vinkuliertes
Sparkonto Bankspesen für Dienstleistungen
1.037,92
Bankkontokorrent
7,50
60.955,92
01/01/n1 Jahreseröffnung
01/01/n1
61.037,92
Antizipative Aktiva
Aktivzinsen Spareinlage 1.037,92
Vinkulierte Spareinlage
1.204,27
240,85Ford./ Quellensteuer Aktivzinsen
60.000,00
Aktivzinsen Spareinlage
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 40 von 135
Bankwesen 2012/13
D.6. Übung zu einer freien Spareinlage
Ein Sparbuch weist im Jahr n1 folgende Bewegungen auf:
Behebung 2.322,00 1.778,004.100,00 4.100,00
Einlage 2.520,00 4.298,00
Datum / Wert Beschreibung Behebungen Einlagen Guthaben Unterschrift
31/12/n0 Saldovortrag15/02/n123/04/n1
Bedingungen:
18/05/n1 Behebung 3.200,00 1.098,00Einlage 2.520,00 4.298,00
31/12/n1
598,00
14/09/n1 Einlage 2.100,00 2.698,00
05/12/n1 Behebung 1.790,00 908,00
29/06/n1 Behebung 500,00
23/04/n1
7.812,00 8.720,00 1.816,00
a) Verzinsung erfolgt jährlich zumb) Zinssatz:c) Zinserhöhung ab 01/06/n1 um:
Berechne die Zinsen - Hamburger Staffelmethode:
Soll Haben Soll Haben
4.100,00 4.100,00 31/12/n0 46 188.600,00
Valuta TageZinsnummern
31/12/n11,00%0,30%
BewegungenSalden
67 119.126,00
2.520,00 4.298,00 23/04/n1 25 107.450,00
4.100,00 4.100,00 31/12/n0 46 188.600,00
2.322,00 1.778,00 15/02/n1
3.200,00 1.098,00 18/05/n1 13 14.274,00
1.098,00 31/05/n1 429.450,00
23.608,00
7.812,00 8.720,00 908,00 31/12/n1 322.732,00
500,00 598,00 29/06/n1 77 46.046,00
2.100,00 2.698,00 14/09/n1
1.790,00 908,00 05/12/n1 26
1.098,00 31/05/n1 29 31.842,00
82 221.236,00
Zinssatz
Bruttozinsen
abzüglich Quellensteuer
Datum Zinsnummern Zinsen
31/05/n1 1,00% 429.450,00 11,77 €
31/12/n1 1,30% 322.732,00 11,49 €
23,26 €
20,00% -4,65 €abzüglich Quellensteuer
Nettozinsen
20,00% -4,65 €
18,61 €
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Bankwesen 2012/13
D.7. Übung zu einer gesperrten Spareinlage:
Ein Handwerker verfügt über Liquidität und eröffnet ein gesperrtes Sparkonto zu folgenden Bedingungen:
Einlage:
Valuta:
Zinssatz:
Quellensteuer:
60.000,00
20/10/n0
2,25%
20,00%Quellensteuer:
Spesen:
Fälligkeit:
Verzinsung: nachschüssig
20/10/n0 gesperrte Einlage 60.000,00 20/03/n1 151
20,00%
3,50 €
20/03/n1
Datum Bewegung Betrag Fälligkeit Tage
Berechnungen für die Abgrenzung der Zinsen am 31/12/n0
20/10/n0 gesperrte Einlage 60.000,00 20/03/n1 151
Kapital Zinsnummern Zinssatz Bruttozinsen Steuer Spesen Endsaldo
60.000,00 9.060.000,00 2,25% 558,49 -111,70 -3,50 60.443,29
Erstelle alle Buchungen aus der Sicht des Unternehmens:
DatumTage Zinssatz Kapital Zinsnummern
Abgrenzung
ZinsenEinlage Abschluss
20/10/n0 31/12/n0 72 2,25% 60.000,00 4.320.000,00 266,30
Datum Sollkonten Habenkonten Soll Haben
20/10/n0 Vinkulierte Spareinlage Bankkontokorrent 60.000,00 60.000,00
31/12/n0 Antizipative Aktiva Aktivzinsen Spareinlagen 266,30 266,30
31/12/n0 Aktivzinsen Spareinlagen Gewinn- und Verlustkonto 266,30 266,30
31/12/n0 Schlussbilanzkonto Vinkulierte Spareinlage 60.266,30 60.000,00
Antizipative Aktiva 266,30
01/01/n1 Antizipative Aktiva Eröffnungsbilanzkonto 266,30 60.266,30
31/12/n0 Aktivzinsen Spareinlagen Gewinn- und Verlustkonto 266,30 266,30
20/03/n1 Bankkontokorrent Aktivzinsen Spareinlagen 60.443,29 558,49
01/01/n1 Antizipative Aktiva Eröffnungsbilanzkonto 266,30 60.266,30
Vinkulierte Spareinlage 60.000,00
01/01/n1 Aktivzinsen Spareinlagen Antizipative Aktiva 266,30 266,30
20/03/n1 Bankkontokorrent Aktivzinsen Spareinlagen 60.443,29 558,49
Bankspesen für DL Vinkulierte Spareinlage 3,50 60.000,00
Ford./ Vorsteuer Aktivzinsen 111,70
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D.8. Die Sparbriefe
Technische Eigenheiten der Sparbriefe
Die Sparbriefe sind Zins tragende Wertpapiere, die eine vinkulierte Spareinlage verbriefen. Sie haben dieherkömmlichen „gesperrten Spareinlagen“ fast zur Gänze verdrängt. Aus der Sicht der Bank sind esSchuldverschreibungen (keine Obligationen).
Technische Eigenheiten der Sparbriefe
Zinssätze: sie können sein:
fix, für die gesamte Laufzeit (bei kurzfristigen Sparbriefen);
variabel (indexgebunden) für längere Laufzeiten.
Verzinsung: die Auszahlung kann erfolgen:
a) bei Fälligkeit: diese Bedingung gilt grundsätzlich
für kurzfristige Sparbriefe (bis zu 18 Monaten) und
b) in konstanten Zeitabständen (jährlich - halbjährlich) bei Laufzeit über 18 Monaten.
Ausgabe und Rückzahlung:
für „Zero Coupon Sparbriefe“: die Gesamthöhe der Zinsen wird bereits bei Zeichnung desSparbriefes festgelegt, aber erst bei Fälligkeit ausgezahlt.
Ausgabe und Rückzahlung:
Stückelung
Die Ausgabe muss zum Nennwert („alla pari“) erfolgen. Die Rückzahlung ist nicht vor Fälligkeit möglich;die Sparbriefe können jedoch weitergegeben werden und der Sparer hat somit bei Bedarf die Möglichkeitbereits früher zu seinem Geld zu kommen, ohne größere Verluste hinnehmen zu müssen.
Die Mindeststückelung beträgt € 500,00. Für viele Emissionen ist eine Mindeststückelung von 2.500,00
Übertragbarkeit
Sparbriefe können sowohl Namens- wie auch Überbringerpapiere sein.
Besteuerung der Zinsen
Die Mindeststückelung beträgt € 500,00. Für viele Emissionen ist eine Mindeststückelung von 2.500,00oder einem Vielfachen davon vorgesehen.
Besteuerung der Zinsen
Beispiel zu Sparbriefen:
Der Steuersatz war bis vor wenigen Jahren abhängig von der Laufzeit der Sparbriefe; der günstigstebetrug 12,5% für Laufzeiten über 18 Monate.
Seit einigen Jahren ist der Steuersatz für alle Sparbriefe auf 27% angehoben worden, was derenAttraktivität stark gemindert hat. Ab 2012 gilt auch für Sparbriefe der einheitliche Satz von 20%.
Beispiel zu Sparbriefen:
Kauf von Sparbriefen mit nachschüssiger Verzinsung zu folgenden Bedingungen:
Nennwert gesamt
Kaufdatum
Fälligkeit
Zinssatz p.a.
Quellensteuer
50.000,00
01/01/n0
30/06/n0
2,50%
20,00%Quellensteuer
Auszahlung der Zinsen
Spesen (Stempelsteuer u.a.) 7,50
bei Fälligkeit
20,00%
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Abrechnung der Sparbriefe bei Fälligkeit:
181
Spesen Endsaldo
01/01/n0 Sparbrief SWB
Bewegung Betrag Tage
50.000,00
FälligkeitDatum
30/06/n0
SteuerKapital Zinsnummern Zinssatz Bruttozinsen
Verbuchung der Sparbriefe (aus Sicht des Unternehmens)
50.000,00 9.050.000,00
Spesen Endsaldo
2,50%
Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen
-7,50619,86 -123,97
HabenDatum Soll
SteuerKapital Zinsnummern Zinssatz Bruttozinsen
50.488,39
Ford./ Quellensteuer Aktivzinsen
Fälligkeit Sparbriefe Bankkontokorrent
Aktivzinsen auf Sparbriefe
Sparbriefe
Bankkontokorrent
50.488,39
50.000,00
30/06/n0
7,50Bankspesen für Dienstleistungen
123,97
619,86
Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen
50.000,00
01/01/n0 Kauf Sparbriefe
HabenDatum Soll
D.9. Sparprogramme
Sparbriefe
Es handelt sich um Einlagengeschäfte bei denen der Sparer in regelmäßigen Abständen (z.B. monatlich)
Aktivzinsen auf Sparbriefe
50.000,00
619,86
Es handelt sich um Einlagengeschäfte bei denen der Sparer in regelmäßigen Abständen (z.B. monatlich)per Dauerauftrag einen bestimmten Betrag vom Konto abbuchen lässt, um ein festgesetztes Sparziel zuerreichen.
Die Beträge fließen in ein Sparprogramm (Fonds, Versicherungen usw.) und werden lautVertragsbedingungen verzinst und gemeinsam mit dem Kapital am Ende der Laufzeit ausgezahlt.
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D.10. Übung zu Sparbriefen:
Ein Unternehmer kauft Sparbriefe mit nachschüssiger Verzinsung zu folgenden Bedingungen:
Nennwert gesamt
Kaufdatum
Fälligkeit
Zinssatz p.a.
40.000,00
01/04/n0
30/09/n0
2,60%Zinssatz p.a.
Quellensteuer
Auszahlung der Zinsen
Spesen
Abrechnung der Sparbriefe bei Fälligkeit:
2,60%
20,00%
bei Fälligkeit
5,00
TageDatum Bewegung Betrag Fälligkeit Tage
01/04/n0 Sparbrief Raika 40.000,00
Datum
30/09/n0 183
Kapital Zinsnummern Zinssatz Bruttozinsen Steuer Spesen Endsaldo
40.000,00 7.320.000,00
Bewegung Betrag Fälligkeit
2,60% 521,42 -104,28 -5,00 40.412,14
Erstelle die Buchungen aus der Sicht des Unternehmens:
30/09/n0 Bankkontokorrent Sparbriefe 40.412,14 40.000,00
Soll Haben
01/04/n0 Sparbriefe Bankkontokorrent 40.000,00 40.000,00
Datum Sollkonten Habenkonten
Bankspesen für DL Aktivzinsen auf Sparbriefe 5,00 521,42
Ford./Vorsteuer Aktivzinsen 104,28
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Bankwesen 2012/13
D.11. Einlagen durch Wertpapier-Termingeschäfte (Pensionsgeschäfte)
(„pronti contro termine“ - „repurchase agreement“)
Dieses börsenfreie Geschäft, das staatliche Wertpapiere, wie BTP, CCT, usw., zum Gegenstand hat, wirdin zwei Phasen abgewickelt und durch zwei getrennte, jedoch gleichzeitig erstellte Schlussnoten („fissatibollati“) fixiert.
Das Termingeschäft dient dem Bankkunden zur vorübergehenden Anlage überschüssiger Liquidät.
a)
b)
Mit der ersten Schlussnote verkauft die Bank an den Kunden Wertpapiere zum Kassakurs oderBarverkaufspreis („prezzo a pronti“);
Mit der zweiten Schlussnote verpflichtet sie sich zu einem festgelegten Zeitpunkt, dieselbe Mengevon Wertpapieren der gleichen Art zum höheren Terminkurs oder Terminkaufpreis („prezzo atermine“) zurückzukaufen.
Es handelt sich um sehr kurzfristige Geschäfte, die grundsätzlich zwischen den Zinsfälligkeiten der
Besonderheiten
►
►
Beim Wertpapier-Termingeschäft können die Rollen auch vertauscht werden, indem die Bank alsKäuferin der Wertpapiere gegen Überlassung von Bargeld auftritt und dem Kunden damit einen Kreditgewährt.
Es handelt sich um sehr kurzfristige Geschäfte, die grundsätzlich zwischen den Zinsfälligkeiten derWertpapiere abgewickelt werden und somit selten eine Laufzeit von 6 Monaten überschreiten.
Das Geschäft kann auch auf dem interbankarischen Markt zwischen Banken durchgeführt werden.►
►
Steuerlicher Aspekt:
Wird das Pensionsgeschäft mit den Zentralbanken abgewickelt, stellt es für letztere ein Instrumentzur Regulierung der Liquidität des Geldmarktes dar.
Die Gewinne aus dem Wertpapier-Termingeschäft unterliegen einer Ersatzsteuer, allerdings nur dann,
Das Geschäft kann auch auf dem interbankarischen Markt zwischen Banken durchgeführt werden.
Die Börsenumsatzsteuer auf die Schlussnoten ist mit Wirkung ab 2008 abgeschafft.
Beispiel:
Die Gewinne aus dem Wertpapier-Termingeschäft unterliegen einer Ersatzsteuer, allerdings nur dann,wenn der Secco-Terminkurs höher ist als der Secco-Kassakurs.
Die Zinsen, die im Laufe des Termingeschäfts angereift sind, unterliegen hingegen keinem Steuerabzug,um eine Doppelbesteuerung zu vermeiden.
Beispiel:
Durch das folgende Beispiel wird die technische Abwicklung dieses Geschäftes aufgezeigt.
Gegenstand des Termingeschäfts: BTP 4,0% fällig am 01/05/n4
Nennwert:
Zinstermine: 01/05
60.000,00 €
Ein Kunde führt bei der Bank ein Wertpapier-Termingeschäft mit mehrjährigen Schatzscheinen (BTP) zufolgenden Bedingungen durch:
- 01/11Zinstermine:
Secco-Kurs:
Bedingungen des Termingeschäfts: Datum Vertragsabschluss:
Fälligkeitsdatum:
Börsentage:
Zinssatz:
Spesen pro Schlussnote:
01/05
4,50 €
- 01/11
98,90
05/06/n0
10/10/n0
3 Tage
2,75%
Spesen pro Schlussnote:
Ersatzsteuer: 12,50%
4,50 €
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 46 von 135
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Berechnung Barverkaufspreis (1. Schlussnote):
Gesamtbetrag zum Secco-Kurs (Nennwert x Secco-Kurs)
X
bereits angereifte Zinsen
X
X 100
98,90%)(60.000,00 €
247,83 €
184
59.340,00 €
60.000,00 2,00 X 38
(für 38 Tage)
X 100
Ersatzsteuer X
Barverkaufspreis (Kassapreis - prezzo a pronti)
Bankspesen
Belasteter Betrag laut Schlussnote
-30,98 €(247,83 €
184
216,85 €12,50%)
59.556,85 €
4,50 €
59.561,35 €
Berechnung Terminkaufpreis (prezzo a termine)
Barverkaufspreis (Kassapreis - prezzo a pronti)
vereinbarte Zinsen 2,75%
59.556,85 €
556,41 €
X
X 100
Terminkaufpreis (prezzo a termine)
124
365
2,75 X59.556,85
60.113,26 €
Der Terminkaufpreis entspricht dem Telquel-Kurs (Secco-Kurs + Zinsen), der durch folgende Proportionprozentmäßig ermittelt wird:
X 100
Der Telquel-Kurs enthält auch die Zinsen. Da für die zweite Schlussnote der Secco-Kurs vorliegen muss,werden die Zinsen vom Beginn der Zinsperiode bis zum Abschlussdatum heraus gerechnet. Dabei
100,18877=Telquel-Kurs =
Nennwert : Terminkaufpreis = 100 : x
60.000,00
60.113,26
Berechnung der Tage vom - =
Tage gesamte Periode - =
Zinssatz brutto (semestral)
Ersatzsteuer 12,5%
Zinssatz netto
werden die Zinsen vom Beginn der Zinsperiode bis zum Abschlussdatum heraus gerechnet. Dabeiermittelt man den angepassten Zinssatz wie folgt:
184 Tage
10/10 162 Tage
-0,25%
1,75%
01/05
01/1101/05
2,00%
Zinssatz netto
X
Telquel-Kurs in %
Zinsen in %
Secco-Kurs in %
1,54076=angepasster Zinssatz (p') =184
162
1,75%
98,64801
100,18877
1,75
-1,54076
Secco-Kurs in Euro: X 59.188,81 €60.000,00 € 98,64801 % =
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 47 von 135
Bankwesen 2012/13
Berechnung für die 2. Schlussnote:
Gesamtbetrag zum Secco-Kurs (Nennwert x Secco-Kurs)
Zinsen bis zum Fälligkeitsdatum
X
X 100
Ersatzsteuer X
184
1.056,52 €
2,00 X
59.188,81 €
(1.056,52 € 12,50%)
60.000,00
-132,07 € 924,45 €
162
Ersatzsteuer X
Terminkaufpreis (prezzo a termine)
Bankspesen
Gutgeschriebener Betrag bei Fälligkeit
-4,50 €
60.113,26 €
60.108,76 €
Da der Secco-Terminkurs niedriger ist als der Secco-Kassakurs entsteht kein Kursgewinn und die
(1.056,52 € 12,50%) -132,07 € 924,45 €
Buchungen zum Wertpapier-Termingeschäft (aus der Sicht des Unternehmens)
Kontenbezeichnungen Soll
Da der Secco-Terminkurs niedriger ist als der Secco-Kassakurs entsteht kein Kursgewinn und dieentsprechende Ersatzsteuer entfällt.
Kurzbeschreibung HabenDatum
05/06/n0 Ford./ Wertpapier-Termingeschäft (P/T) 59.556,85Abschluss Pensions-
Aktivzinsen Wertpapier-Termingeschäft
60.108,76
59.556,85
Bankspesen für Dienstleistungen
Bankkontokorrent
4,50
59.561,35
Ford./ Wertpapier-Termingeschäft (P/T)
Bankkontokorrent10/10/n0 Fälligkeit Pensions-
geschäft Bankspesen für Dienstleistungen
556,41
4,50
05/06/n0 Ford./ Wertpapier-Termingeschäft (P/T) 59.556,85Abschluss Pensions-
geschäft
Begriffe im Zusammenhang mit festverzinslichen Wertpapieren:
Secco-Kurs: Kurs des eigentlichen Wertpapiers ohne Berücksichtigung von angereiften
Erträgen (Zinsen)
Telquel-Kurs:
Ex-Cedola-Kurs: Secco-Kurs - noch anzureifende Zinsen. Die Wertpapiere werden ohne
Zinsabschnitte verkauft; der Verkäufer kassiert bei Zinsfälligkeit die Zinsen
für die gesamte Periode und zieht die noch anzureifenden Zinsen (gehören
Secco-Kurs + bereits angereifte Zinsen. Die Wertpapiere werden mit
Zinsabschnitten verkauft; der Käufer zahlt auch die bereits angereiften
Zinsen. Bei Zinsfälligkeit kassiert er die Zinsen für die gesamte Zinsperiode.
Prozentkurs:
Stückkurs: Der Kurs drückt den Geldwert pro Stück aus. Aktien notieren zum Stückkurs.
für die gesamte Periode und zieht die noch anzureifenden Zinsen (gehören
eigentlich dem Käufer) vom Secco-Kurs ab.
Der Kurs ist in Form eines Prozentsatzes ausgedrückt. Der Nennwert
entspricht 100%. Bei festverzinslichen Wertpapieren der Fall.
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 48 von 135
Bankwesen 2012/13
D.12. Mittelbeschaffung durch die Ausgabe von Obligationen
Dabei gelten folgende Regeln:
Der Einheitstext für das Bank- und Kreditwesen sieht im Art. 12 für alle Banken - unabhängig von derRechtsform - die Möglichkeit vor, sich durch die Ausgabe von Obligationen mittel- und langfristigeGeldmittel zu beschaffen und somit auch im langfristigen Kreditsektor tätig zu sein, ohne das finanzielleGleichgewicht zu gefährden.
Dabei gelten folgende Regeln:
► Die Ausgabe wird vom Verwaltungsrat beschlossen.
►
► Die Laufzeit muss mindestens 3 Jahre betragen.
Die Einschränkung, dass die Höhe der ausgegebenen Obligationen die doppelte Summe ausGesellschaftskapital, gesetzlicher Reserve und anderer frei verfügbarer Reserven nicht überschreiten
kann, gilt für die Banken nicht.
Betrachtet man die Bankbilanzen der letzten Jahre, kann man ganz klar erkennen, dass die Ausgabe vonObligationen für die Banken von immer größerer Bedeutung wird und betragsmäßig mit dem traditionellenEinlagengeschäft teilweise schon gleich gezogen hat.
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 49 von 135
Bankwesen 2012/13
E. Das Korrespondenzkontokorrent
E.1. Rechtliche Aspekte und allgemeine Begriffe
Das Kontokorrent ist das mit Abstand wichtigste Instrument zur Regelung der vielfältigen Beziehungen, diezwischen Bank und Kunden bestehen, sowie mit Korrespondentenbanken im interbankarischen Bereichaufgebaut werden.
Juridischer Aspekt:
Durch die Ausweitung vieler Bankdienstleistungen auch auf den privaten Bereich, hat die Anzahl derabgeschlossenen Kontokorrentverträge stark zugenommen. Für die Abwicklung der meistenBankgeschäfte ist das Kontokorrent Voraussetzung.
Die Bezeichnung „Korrespondenzkontokorrent“ ist darauf zurückzuführen, dass die verschiedenenGeschäfte schriftlich (per Korrespondenz) erteilt bzw. bestätigt werden.
Art. 1852:
Im Zivilgesetzbuch wird das Kontokorrent im Art. 1823 allgemein geregelt, und als Vertrag bezeichnet,aufgrund dessen die Vertragspartner ihre Forderungen aus den gegenseitigen Geschäftsbeziehungen ineinem eigenen Konto vermerken, wobei der Saldo erst bei Abschluss des Kontos fällig gestellt werdenkann.
Das Bankkontokorrent wird im ZGB von den Art. 1852 und ff. geregelt; die wichtigsten Bestimmungenlauten:
Werden Einlagen, Krediteröffnungen und andere Bankgeschäfte im Kontokorrent geregelt,Art. 1852:
Art. 1853:
Werden Einlagen, Krediteröffnungen und andere Bankgeschäfte im Kontokorrent geregelt,so kann der Kontokorrentinhaber jederzeit über die Guthaben verfügen, unter Einhaltungeiner eventuellen Vorankündigungsfrist. In dieser Bestimmung finden wir den wesentlichenUnterschied zum ordentlichen Kontokorrent.
Bestehen zwischen der Bank und dem Kunden mehrere Kontokorrentverträge, so könnendie einzelnen Aktiv- und Passivsalden kompensiert werden, wenn keine gegenteiligenVereinbarungen bestehen.
Art. 1854:
Art. 1855:
Art. 1856:
Lautet ein Kontokorrent auf mehrere Personen, so gelten diese solidarisch als Gläubigerund Schuldner.
Bei unbefristeten Geschäften im K/K können die Vertragspartner jederzeit, unter Einhaltungder vom Gewohnheitsrecht vorgesehenen Kündigungsfristen (bei deren Fehlen 15 Tage)vom Vertrag zurücktreten.
Für die Durchführung der Kundenaufträge haftet die Bank nach den Bestimmungen desArt. 1856:
Merkmale des Korrespondenzkontokorrents
►
► Das Kontokorrent eignet sich aus der Sicht der Bank für Mittelbeschaffung und Mittelverwendung
Für die Durchführung der Kundenaufträge haftet die Bank nach den Bestimmungen desMandats (Art. 1703 und ff.).
Kontokorrentinhaber sind Unternehmer aber auch vermehrt Private (Lohnempfänger, Rentner,Studenten usw.).
►
► Die Abwicklung der verschiedensten Bankgeschäfte ist möglich.
► Abwechselnde Soll- und Habensalden sind möglich.
► Die Berechnung der Zinsen erfolgt immer vom Saldo (Hamburger Staffelmethode).
► Soll- und Habenzinssätze sind nicht reziprok;
► Nur der Saldo darf fällig gestellt werden.
►
Das Kontokorrent eignet sich aus der Sicht der Bank für Mittelbeschaffung und Mittelverwendung(passive und aktive Bankgeschäfte).
Der Kunde kann jederzeit über sein Guthaben bzw. seinen K/K-Kredit verfügen, ohne an eine►
►
Der Kunde kann jederzeit über sein Guthaben bzw. seinen K/K-Kredit verfügen, ohne an eineVorankündigungsfrist gebunden zu sein.
Auch Fremdwährungsbeträge können gutgeschrieben bzw. belastet werden (multivaluta); es erfolgtjedoch die Umrechnung in Euro.
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 50 von 135
Bankwesen 2012/13
Einteilung des Kontokorrents nach dem Saldo
a) Passives KorrespondenzkontokorrentDas Wort „passiv“ gilt aus der Sicht der Bank, die dem Kunden gegenüber Verbindlichkeiten fürdessen Einlagen aufweist. In Ausnahmefällen und dann nur für kurze Zeit kann das Konto vomKunden überzogen werden (meistens aufgrund der Valutabestimmungen, die zu Differenzenzwischen Buch- und Liquiditätssaldo führen).
Das passive Korrespondenzkontokorrent hat betragsmäßig die Spareinlagen längst überholt, auch
b) Kassaelastizitäts-Kontokorrent
Das passive Korrespondenzkontokorrent hat betragsmäßig die Spareinlagen längst überholt, auchwenn die mittlere Einlagedauer geringer ist als bei letzteren.
Diese Art des Kontokorrents weist häufige Saldenwechsel auf, wobei sowohl die passiven wie auchaktiven Salden selten ein größeres Ausmaß annehmen und dies meistens nur für begrenzteZeiträume.
Dieses Kontokorrent ist typisch für den Unternehmer (z.B. Kaufmann), der seinen Zahlungsverkehr
c) Aktives KorrespondenzkontokorrentDie Bank gewährt dem Kunden den so genannten K/K-Kredit (Überziehungskredit) und weist auf demKonto aktive Salden (Forderungen) auf. Dieser Kredit gilt meistens für unbestimmte Zeit (aufWiderruf), kann vom Kunden jedoch meistens über Jahre in Anspruch genommen werden. Positive
Dieses Kontokorrent ist typisch für den Unternehmer (z.B. Kaufmann), der seinen Zahlungsverkehrdurch die Bank abwickelt, kurzfristige Liquiditätsengpässe durch die Inanspruchnahme desKreditrahmens überwindet und verfügbare Mittel für kurze Zeit als Guthaben auf dem Kontokorrentbelässt. Es zeichnet sich durch eine Vielzahl von Soll- und Habenbewegungen aus.
E.2. Das interbankarische Kontokorrent
Widerruf), kann vom Kunden jedoch meistens über Jahre in Anspruch genommen werden. PositiveSalden aus der Sicht des Kunden sind Seltenheit. Die Bank zählt dieses Kontokorrent zu den aktivenBankgeschäften.
Die Banken führen eigene Konten für die Regelung der gegenseitigen Beziehungen; diese Konten werden
a)
b)
Wo die Banken nicht direkt vertreten sind, bedienen sie sich der so genannten„Korrespondentenbanken“ zur Ausführung von Kundenaufträgen. In diesem Bereich gehen dieBewegungen zwischen den Banken heute eher zurück, da ein Großteil der Operationen über die„Kompensationskammern“ abgewickelt wird (Inkasso von Effekten und Schecks).
Die Banken finanzieren sich gegenseitig auf dem interbankarischen Markt; sie holen sich bei Bedarfkurzfristige Gelder von anderen Banken (Sammeltätigkeit) und investieren kurzfristig verfügbare Mittel
Die Banken führen eigene Konten für die Regelung der gegenseitigen Beziehungen; diese Konten werdenaus folgenden Gründen eröffnet:
Ausschlaggebender Zinssatz für diese Bewegungen ist der "Euribor".
Die Zinsen im interbankarischen Bereich unterliegen keiner Vorsteuer.
kurzfristige Gelder von anderen Banken (Sammeltätigkeit) und investieren kurzfristig verfügbare Mittelin Kredite an andere Banken. Diese Finanzierungstätigkeit hat stark an Bedeutung zugenommen unddementsprechend auch die gegenseitigen Kontokorrentbeziehungen.
E.3. Das Online-Kontokorrent
Bereits seit Jahren nutzen viele Bankkunden die Möglichkeit, auch über Internet Bangeschäftedurchzuführen und Informationen in Echtzeit abzurufen.
In diesem Zusammenhang sind Begriffe wie "Remote Banking", "Corporate Banking - COBA", "HomeBanking", "Internet Banking", "Electronic Banking - ELBA" von Bedeutung. Voraussetzung ist in diesenFällen das Vorhandensein eines traditionellen Kontokorrents. Die Verbindung zur Bank wird
►
Fällen das Vorhandensein eines traditionellen Kontokorrents. Die Verbindung zur Bank wird
über das Telefonnetz aufgebaut, über welches Daten empfangen und versendet werden, die vorherOffline über eine eigene Software erfasst wurden (nur mehr selten der Fall!).
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Bankwesen 2012/13
► Viel häufiger greift man heute über einen Webbrowser (z.B. Internet Explorer) auf die Homepage derBank zu und durch Eingabe von Login und Password können weltweit Bewegungen durchgeführt undInformationen abgerufen werden. Die Installation einer eigenen Software erübrigt sich.
Immer stärker treten Internet-Banken (Direktbanken) in den Vordergrund, die grundsätzlich nur über dasInternet erreichbar sind und über keine traditionelllen Bankstrukturen (Geschäftsstellen) verfügen. Diedadurch entstehenden Kostenvorteile äußern sich in besseren Bedingungen für die Kunden.
Bekannte Direktbanken sind z.B. die ING-DiBa, DKB Deutsche Kreditbank AG, Fineco (Italien) undmehrere andere.
Sie bieten so gut wie alle Dienstleistungen an, bieten höhere Zinssätze auf Einlagen und meistensspesenfreie Kontoführung.
dadurch entstehenden Kostenvorteile äußern sich in besseren Bedingungen für die Kunden.
E.4. Bankkoordinaten
"IBAN" (International Banc Account Number):
Dieser alphanumerische Code - früher für den internationalen Zahlungsverkehr von Bedeutung - ist ab2008 auch für nationale Bankbewegungen erforderlich und ersetzt den "BBAN" sowie die altenBankkoordinaten.Bankkoordinaten.
Die Darstellung erfolgt normalerweise in 4er Blöcken. Zum elektronischen Gebrauch werden keineLeerzeichen verwendet.
Die IBAN ist die komplette Darstellung einer Kontonummer. Ab 1.1.2008 ist sie innerhalb des einheitlichenEuro-Zahlungsverkehrsraums auch die einzig zulässige Darstellungsform für Kontonummern. Sie ist vonLand zu Land verschieden und besteht aus maximal 34 Stellen. In Italien werden 27 Zeichen verwendet.
Beispiel: IT96 W058 5611 6010 5057 0111 111
Zusammensetzung und Bedeutung der einzelnen Zeichen:
IT 96 W 05856 11601 050570111111
KontonummerA B I C A B
Kontonummer (12 Zeichen)
Bankleitzahl (5 Zeichen) - CAB=Codice Avviamento Bancario
ABI-Code (5 Zeichen) (ABI = italienische Bankenvereinigung)
internationales Kontrollzeichen (1 Zeichen) - CIN=Code Identification Number
internationales Kontrollzeichen (2 Zeichen)
Ländercode (2 Zeichen)
B I C (Bank Identifier Code):
Beispiele: BPAAIT2B - BIC der Südtiroler Volksbank
CRBZIT2B - BIC der Südtiroler Sparkasse
Der achtstellige BIC identifiziert eindeutig das Bankinstitut und ist für den internationalenZahlungsverkehr erforderlich. Der BIC ist in allen Ländern 8 oder 11 Zeichen lang.
CRBZIT2B - BIC der Südtiroler Sparkasse
Zu den 8 Zeichen kommt eine dreistellige Filialnummer hinzu.
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E.5. Die Eröffnung des Korrespondenzkontokorrents
Die Eröffnung eines neuen Kontokorrents erfordert folgende Vorgangsweise:
Die Initiative zur Eröffnung eines Kontokorrents geht in den meisten Fällen vom Kunden aus, der eineBeziehung mit der Bank aufbauen will. Aufgrund eines stärkeren Marketing-Denkens ist es immer häufigerauch die Bank, die potentielle Kunden direkt kontaktiert und zur Eröffnung eines Kontokorrents animiert.
Die Eröffnung eines neuen Kontokorrents erfordert folgende Vorgangsweise:
a)
b)
c)
Unterzeichnung des schriftlichen Kontokorrentvertrages, der in zweifacher Ausfertigung (eine Kopiefür den Kunden) zu erstellen ist und aufgrund des „Transparenzgesetzes“ die wesentlichenVertragsbedingungen enthalten muss;
genaue Identifizierung des Kunden durch Ausweis und Steuernummer: diese Daten sind an daszentrale EDV-Archiv (archivio informatico) weiterzugeben;
Hinterlegung der Unterschriften des Kontokorrentinhabers und der eventuellen anderenUnterschriftsberechtigten:
► für Kontrollzwecke bei den verschiedenen Geschäften;
► Ermächtigung der Bank die Versicherungsprämie zu belasten (Kontoversicherung);
d) Durchführung der ersten Bewegung (meistens Einlage);
e) eventuelle Übergabe des Scheckbuches, gegen Unterschrift (nur mehr selten der Fall)
f)
Unterschriftsberechtigten:
Unterzeichnung des Vertrages für die eventuelle Bancomatkarte, Aushändigung der Kartegemeinsam mit der in einem verschlossenen Umschlag enthaltenen Geheimnummer (PIN).
g)
h)
Aushändigung eines zusammenfassenden Dokuments, das alle Vertragsbedingungen detailliertenthält.
Mit Bezug auf das Privacy-Gesetz holt die Bank beim Kunden - durch Unterschrift - die Erlaubnis eindie Daten zu verarbeiten und auch weiterzugeben. Ohne diese Unterschrift können vieleBankgeschäfte gar nicht durchgeführt werden.
Die Auftragserteilung an die Bank kann auf verschiedene Weise erfolgen:
durch die Ausstellung von Bankschecks (nur mehr selten);
durch POS-Geräte, die in Handelsbetrieben, Tankstellen usw. vorzufinden sind;
durch das Remote-Banking (immer wichtiger);
durch schriftliche Überweisungs- oder Gutschriftsaufträge, die häufig auf standardisierten Vordruckenerteilt werden;
durch die Benutzung elektronischer Geräte, die sich meistens in Vorräumen der Banken befinden;
durch das Remote-Banking (immer wichtiger);
durch die Benutzung von Nachttresoren für die Bareinlagen usw.
Zusatzleistungen im Zusammenhang mit dem Kontokorrent im Überblick Bankomatkarten
Kreditkarten
Viacard Viacard
Scheckheft
Daueraufträge
Abbuchungsaufträge
Remote Banking
Bankerlagschein "Freccia" (entsprechende Software)
Inkassodienste Inkassodienste
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Bewegungen im Kontokorrent
Soll-Bewegungen
Belastungen des Kontos, die eine Verminderung
Zu unterscheiden ist zwischen Soll- und Habenbewegungen; die häufigsten sind in der nachfolgendenÜbersicht gegenübergestellt:
Gutschriften des Kontos, die zu einer Erhöhung
Haben-Bewegungen
Ausstellung von Bankschecks Einlage von Bargeld und Schecks
Barbehebungen Gutschrift von Löhnen und Gehältern
Überweisungen zu Gunsten Dritter Überweisungen von Dritten (Kunden)
Belastungen des Kontos, die eine Verminderungdes Guthabens bzw. eine Erhöhung der Schuldenfür den Kunden mit sich bringen (Forderungen ausder Sicht der Bank)
Gutschriften des Kontos, die zu einer Erhöhungdes Guthabens bzw. einer Verminderung derSchulden für den Kunden führen(Verbindlichkeiten aus der Sicht der Bank)
Daueraufträge (Telefon, Strom, Mieten usw.)
Bancomatbehebungen und POS
Belastung von Darlehensraten, K/K-Zinsen
Verkauf von Wertpapieren oder Inkasso desKapitals (Nennwert) bei Fälligkeit
Zahlung von Wechseln, Bankquittungen,Zahlungsaufforderungen usw.
Gutschrift von bevorschussten Rechnungen,Bankquittungen (RiBa), Daueraufträgen(RID), Wechseln
Belastung der telematischen F24 (fü Mwst,IRPEF, IRAP, Löhne, INPS, INAIL usw.) -
Inkasso von Wechseln, Bankquittungen,Zahlungsaufforderungen usw.
Belastung von Darlehensraten, K/K-Zinsen
Kauf bzw. Zeichnung von Wertpapieren Zinsgutschriften
Gutschrift von Beiträgen
und andere Gutschriften
und andere Belastungen
Belastung von bevorschussten jedoch nichteingegangen RiBa und RID und ungedecktenSchecks
Belastung von Kommissionen, Spesen,Stempelsteuer, Quellensteuer auf Zinsenusw.
Kapitals (Nennwert) bei Fälligkeit
Inkasso von Zinscoupons und Dividenden(Obligationen, Aktien)
und andere Belastungen
Alle Bewegungen werden durch schriftliche Dokumente belegt (Lastschriftanzeigen, Gutschriftanzeigen,
Empfangsbestätigungen, Stempel auf Rechnungen usw.), die dem Kunden meistens per Post("spesenintensiv und nicht zeitgemäß") zugeschickt werden.
E.6. Bearbeitung der Geschäftsfälle im Kontokorrent
a) Der Buchsaldo
Durch den Einsatz der EDV ist die Bearbeitung der Geschäftsfälle in „Echtzeit“ möglich. Der Bank stehensomit alle wichtigen Daten eines jeden Kontokorrents sofort zur Verfügung. Zu diesen wichtigen Datenzählen die verschiedenen Salden: Buchsaldo, Liquiditätssaldo und Disponibilitätssaldo.
a) Der Buchsaldo
b) Der Liquiditätssaldo:
Dieser ergibt sich zu einem bestimmten Zeitpunkt aufgrund aller verbuchten Bewegungen (Gut- undLastschriften). Er resultiert aus den Kontoauszügen.
Er wird unter Berücksichtigung aller aufgrund der Wertstellung bereits angereiften Bewegungengebildet und ergibt sich, indem vom Buchsaldo die Posten mit späterer Wertstellung abgezogenwerden. Der Liquiditätssaldo ist für die Berechnung der Zinsen in der Zinsstaffel (HamburgerStaffelmethode) von Bedeutung.
c) Der Disponibilitätssaldo:
Staffelmethode) von Bedeutung.
Hier werden nur die bereits sicher eingegangenen Posten berücksichtigt. Er wird gebildet, indem vomLiquiditätssaldo die noch nicht eingegangenen Beträge abgezogen werden.
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Bankwesen 2012/13
Beispiel zu den verschiedenen Salden:Ein Kunde legt einen Distanzscheck ein, der ihm sofort gutgeschrieben wird, mit Valuta nach 6 Tagen; dieGutschrift durch die Korrespondentenbank erfolgt jedoch erst nach 8 Tagen.
Der Scheckbetrag ist am Tag der Vorlage Teil des Buchsaldos, nach 6 Tagen zählt er auch zumLiquiditätssaldo und beeinflusst die Zinsberechnung; erst nach 8 Tagen wird er Bestandteil desDisponibilitätssaldos.
► der Buchsaldo lautet zu Gunsten des Kunden,
► der Liquiditätssaldo ist zu Lasten des Kunden.
Die Banken erlauben ihren Kunden grundsätzlich über die Buchsalden zu verfügen, auch wenn sie nochnicht liquide Posten beinhalten. Dadurch kann es zu "Überziehungen durch Valuta" kommen:
Auf einem aus der Sicht der Bank passiven Kontokorrent reifen in solchen Fällen auch aktive Zinsen an.
E.7. Vorfällige und nachfällige Posten
Fehlt gegen Ende eines Trimesters die Übereinstimmung zwischen Buch- und Liquiditätssaldo, soentstehen vor- und nachfällige Posten, die sich auf die Zinsstaffeln auswirken, da für diese immer derLiquiditätssaldo ausschlaggebend ist.
a) Vorfällige Posten:
Liquiditätssaldo ausschlaggebend ist.
Es handelt sich um Beträge, deren Fälligkeit vor der Wiedereröffnung des Kontokorrents liegt, jedoch erstauf dem Konto des neuen Trimesters aufscheinen.
Das typische Beispiel sind am Ende eines Trimesters ausgestellte Schecks (z.B. am 29/06), die erst zuBeginn des neuen Trimesters (z.B. am 02/07) vom Begünstigten zum Inkasso vorgelegt werden. Diese
Seltener findet man „vorfällige Habenposten“; ein entsprechendes Beispiel sind Gutschriften seitens einesKunden mit früherer Wertstellung.
Die vorfälligen Posten gehörten eigentlich in die Zinsstaffel des betreffenden Trimesters, können dortjedoch nicht mehr berücksichtigt werden, da der Abschluss schon erstellt ist. Sie müssen somit in dieZinsstaffel des nachfolgenden Trimesters mit einbezogen werden.
Beginn des neuen Trimesters (z.B. am 02/07) vom Begünstigten zum Inkasso vorgelegt werden. Diese„vorfälligen Sollposten“ kommen häufig vor.
b) Nachfällige Posten:
Im nachfolgenden Trimester werden diese Posten natürlich berücksichtigt.
Hier handelt es sich um Geschäftsfälle, die buchungsmäßig noch im abzuschließenden Trimester erfasstwerden, nach ihrer Wertstellung jedoch ins folgende Trimester gehören. Sie scheinen im Kontoauszug(Buchsaldo) des abzuschließenden Trimesters auf, nicht jedoch in der Zinsstaffel, in welcher nur derLiquiditätssaldo zählt.
Im nachfolgenden Trimester werden diese Posten natürlich berücksichtigt.
Typisches Beispiel für solche Posten sind die Scheckeinlagen, die buchungsmäßig am Tag der Vorlageerfasst werden, valutamäßig jedoch erst einige Tage später. Dies gilt vor allem für Distanzschecks.
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Beispiele zu vorfälligen Posten
Fall 1: Habensaldo mit einem vorfälligen Sollposten
Beschreibung
Saldovortrag (Habensaldo)
Belastung eines Bankschecks - Ausstellungsdatum:
Betrag
10.000,00
25/03
01/04
02/04
31/03
Datum Valuta
-3.500,0025/03Belastung eines Bankschecks - Ausstellungsdatum:
Bareinlage
Belastung eines ausgestellten Schecks
Zinsstaffel 2. Trimester (Hamburger Staffelmethode):
02/04
10.000,00
Valuta
25/03
BewegungenTage
Zinsnummern
Soll Haben Soll Haben
10.000,00 -6
4.600,00
02/04
02/04
Salden
06/04
31/03/n0
03/04
-3.500,00
-1.400,00
25/03
-60.000,00
a) Wertstellung der ausgestellten Schecks ist das Ausstellungsdatum.
b)
6.500,00
11.100,00 02/04/n0
1.400,00
10.000,0010.000,00 -631/03/n0
4.600,00
Die Bank konnte den Scheck in der Zinsstaffel des 1. Trimesters nicht berücksichtigen, da dieVorlage durch den Begünstigten (bzw. die Belastung durch die begünstigte Bank) erst im April
11.100,00
52.000,00
9.700,00
1
3.500,00 25/03/n0 8
03/04/n0
-60.000,00
c) In der Zinsstaffel des 2. Trimesters werden folgende Korrekturen vorgenommen:
Storno der im 1. Trimester bereits gutgeschriebenen Haben-Zinsnummern
Neuberechnung der Zinsnummern auf den aktualisierten Saldo
Vorlage durch den Begünstigten (bzw. die Belastung durch die begünstigte Bank) erst im April(2. Trimester) erfolgte.
Fall 2: Sollsaldo mit einem vorfälligen Habenposten
Beschreibung
Saldovortrag (Sollsaldo)
Gutschrift eines Kunden mit früherer Wertstellung
Überweisung an einen Lieferanten
Belastung eines ausgestellten Schecks
28/03
02/04 02/04
06/04 03/04
Datum
4.000,00
Valuta Betrag
01/04 31/03 -3.500,00
02/04
-2.350,00
-1.130,00Belastung eines ausgestellten Schecks
Zinsstaffel 2. Trimester (Hamburger Staffelmethode):
HabenSalden Valuta
06/04 03/04
4.000,00
3.500,00
28/03/n0500,00
-3.500,00 31/03/n0
Soll
ZinsnummernBewegungen
SollTage
-1.130,00
Haben
5 2.500,00
-3 -10.500,00
a)
b) In der Zinsstaffel des 2. Trimesters werden folgende Korrekturen vorgenommen:
Storno der im 1. Trimester belasteten Soll-Zinsnummern
4.000,00
1.130,00
28/03/n0
02/04/n0
500,00
2.350,00
Die Gutschrift des Kunden erfolgte im April; die Bank konnte den Betrag in der Zinsstaffel für das1. Trimester noch nicht berücksichtigen.
1
5
-2.980,00 03/04/n0
2.500,00
1.850,00-1.850,00
Storno der im 1. Trimester belasteten Soll-Zinsnummern
Berechnung der Haben-Zinsnummern auf den aktualisierten Saldo.
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Fall 3: Beispiel mit verschiedenen vorfälligen Posten
Beschreibung
Saldovortrag (Sollsaldo)
Belastung eines Bankschecks - Ausstellungsdatum:
Gutschrift eines Kunden mit früherer Wertstellung
Belastung eines Bankschecks - Ausstellungsdatum:
Datum Valuta
03/04
02/04 29/03
02/04 27/03
5.500,00
30/03
27/03 -2.000,00
01/04 31/03
Betrag
-2.100,00
-1.130,0030/03Belastung eines Bankschecks - Ausstellungsdatum:
Überweisung an einen Lieferanten
Zinsstaffel 2. Trimester (Hamburger Staffelmethode):
02/04 02/04
Tage
03/04
-3.140,00
ValutaSoll Haben
BewegungenSalden
Zinsnummern
8.200,002.000,00 2
Soll Haben
-2.100,00
-4.100,00 27/03/n0
30/03
-42.100,00 31/03/n0 -8.400,00
-1.130,0030/03
3
8.200,00
02/04/n0
2.000,00 2
3.140,00
30/03/n0
-4.100,00
1.400,00
27/03/n0
5.500,00
810,001.130,00 270,00
1.400,00129/03/n0
-1.740,00
Fall 4: Beispiel mit nachfälligen Posten
Beschreibung
Scheckeinlage Provinz
Einlage Distanzscheck
Saldovortrag (Sollsaldo)01/04
29/03 02/04
31/03
30/03 05/04
Datum Valuta Betrag
1.450,00
1.800,00
-3.200,00Saldovortrag (Sollsaldo)
Bareinlage
Einlage Platzscheck
Belastung eines Bankschecks - Ausstellungsdatum:
Zinsstaffel 2. Trimester (Hamburger Staffelmethode):
03/04 03/04
01/04
07/04
31/03
500,00
Salden
04/04
Soll
-3.200,00
750,00
08/04
Soll Haben
-1.620,00
Bewegungen
06/04
Zinsnummern
Haben
06/04
Valuta TageSaldenSoll
-3.200,00 31/03
1.400,001
Soll Haben
02/04
3.200,00
07/04
1.070,00-1.070,00
2 1.800,00500,00
550,00 05/04
-900,00 03/04
Haben
1.800,00 -1.400,00
2 6.400,00
Valuta Tage
750,00 -320,00
550,001
1
1.450,00
1.620,00 06/04
a)
b) Die nachfälligen Posten sind Bestandteil der Zinsstaffel des 2. Trimesters.
07/04750,00 -320,00
Die Bewegungen vom März (Scheckeinlagen) mit Wertstellung April scheinen im Kontoauszug,nicht jedoch in der Zinsstaffel des 1. Trimesters auf, da sie nicht Bestandteil desLiquiditätssaldos sind.
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E.8. Informationspflicht der Banken gegenüber den Kunden
Die getätigten Bewegungen werden laufend durch Empfangsbestätigungen, Gutschriften, Lastschriftenund andere Belege dokumentiert. Für Kontrollzwecke wird periodisch der Kontoauszug erstellt, der alle ineiner bestimmten Periode (z.B. monatlich) durchgeführten Geschäftsfälle in chronologischer Reihenfolgelaut Bewegungsdatum zusammenfasst.
Das Transparenzgesetz sieht die Informationspflicht seitens der Bank vor, welche mindestens einmal im
angewandte Soll- und Haben-Zinssätze
Überziehungs-Zinssätze
Bereitstellungskommission auf den Kreditrahmen
Valutabestimmungen
Spesen für die Kontoführung
Spesen für die anderen verschiedenen Bankdienstleistungen
Jahr dem Kunden die wesentlichen Vertragsbedingungen mitteilen muss, und zwar:
Spesen für die anderen verschiedenen Bankdienstleistungen
belastete Steuereinbehalte usw.
Die Informationspflicht wird erfüllt durch:
a) den Kontoauszug: dieser wird periodisch je nach Vereinbarung (meistens monatlich) erstellt unddem Kunden ausgehändigt. Neben den allgemeinen Informationen (Bank, Kunde, IBAN, Periode
Leider sind die Mitteilungen an die Kunden oft nicht sehr übersichtlich; darunter leidet die Vergleichbarkeitder Bedingungen mit jenen anderer Banken.
Datum der Bewegungen;
Datum der Wertstellungen (Valuta);
Soll- bzw. Habenbeträge;
Kurzbeschreibung der Geschäftsfälle;
Saldo am Ende der Periode;
eventuellen Änderungen von Zinssätzen, Spesen, Kommissionen usw.
dem Kunden ausgehändigt. Neben den allgemeinen Informationen (Bank, Kunde, IBAN, Periodeusw.), beinhaltet er grundsätzlich folgende Daten:
eventuellen Änderungen von Zinssätzen, Spesen, Kommissionen usw.
b) die Zinsstaffel enthält:
alle Salden nach der Wertstellung geordnet (Liquiditätssalden);
das Datum der Wertstellungen;
die Tage der Dauer der einzelnen Salden;
Innerhalb von 60 Tagen hat der Kunde die Möglichkeit den Auszug zu beanstanden; erfolgt keineMitteilung an die Bank, gilt der Kontoauszug als angenommen.
die Tage der Dauer der einzelnen Salden;
die Zinsnummern (getrennt nach Soll und Haben)
c)
Summe der Soll-Zinsnummern, Zinssätze und Zinsen zu Lasten des Kunden;
die Abrechnung der Zinsen und Spesen: diese wird trimestral vorgenommen, wenn dasKontokorrent auch Sollsalden und somit Sollzinsen aufweist.Ist der Saldo immer zu Gunsten des Kunden, erfolgt die Abrechnung meistens jährlich und seltenerhalbjährlich oder trimestral. Im Einzelnen finden wir folgende Informationen:
Summe der Soll-Zinsnummern, Zinssätze und Zinsen zu Lasten des Kunden;
Spesen für die Kontoführung;
Stempelsteuer auf den Kontoauszug.
Summe der Haben-Zinsnummern, Zinssätze und Bruttozinsen zu Gunsten des Kunden,abgezogene Quellensteuer und Nettozinsen;
Bereitstellungskommission auf den Kreditrahmen (wird seit August 2009 angewandt);
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E.9. Die Vertragsbedingungen des Korrespondenzkontokorrents
In einzelnen Punkten gibt es für alle Banken verbindliche Richtlinien; für die meisten anderenVertragsbedingungen existieren Empfehlungen seitens der Bankenvereinigung (ABI), die von den Bankenteilweise auch eingehalten werden aber nicht verpflichtend sind.
Aus diesem Grund gibt es oft noch beträchtliche Unterschiede zwischen den einzelnen Banken. In derFolge sind die wichtigsten Vertragsbedingungen angeführt, die durchschnittlich von den Banken
Berechnung der TageIn der Zinsstaffel wird kalendermäßig von Wertstellung zu Wertstellung gerechnet.
Berechnung der ZinsenEs gilt das Kalenderjahr (365 / 366 Tage); man wendet die Methode der Zinsnummern an.
Folge sind die wichtigsten Vertragsbedingungen angeführt, die durchschnittlich von den Bankenangewandt werden.
Es gilt das Kalenderjahr (365 / 366 Tage); man wendet die Methode der Zinsnummern an.
ZinssätzeSie sind unterschiedlich, je nachdem ob es sich um Soll- oder Habenzinsen handelt.
Sollzinsen werden auf die Sollsalden berechnet und können wesentlich abweichen, je nachBedeutung des Kunden und seiner Vertragsstärke, Höhe der Kreditsumme, Sicherheiten usw. JedeBank gibt ihren Mindestzinssatz (prime rate) und Höchstzinssatz (top rate) bekannt und bewegt sichzwischen diesen Extremen.
Änderung der Zinssätze
zwischen diesen Extremen.
Habenzinsen werden auf die Habensalden (zu Gunsten der Kunden) berechnet. Je nach Höhe vonEinlagen, mittlerem Kontostand, mittlerer Einlagedauer usw. weichen sie meistens geringfügig ab.
Die Möglichkeit der Änderung muss vertraglich festgelegt sein; ist die Abweichung von den vereinbartenZinssätzen zu Ungunsten des Kunden, muss ihm die Änderung schriftlich mitgeteilt werden und er hat die
Kommission auf höchsten Sollsaldo (Höchstdebetprovision) - abgeschafft!Auf den in einem Trimester höchsten Sollsaldo berechnete die Bank bis 2009 die genannte Kommission
(„commissione di massimo scoperto“); sie darf nicht mehr angewandt werden.
Zinssätzen zu Ungunsten des Kunden, muss ihm die Änderung schriftlich mitgeteilt werden und er hat dieMöglichkeit innerhalb von 60 Tagen vom Vertrag zurückzutreten.
Diese Provision verteuerte den Kontokorrentkredit beträchtlich, vor allem wenn das Konto starkeSchwankungen und somit hohe Saldenspitzen aufwies.
Kreditbereitstellungskommission (Bereitstellungsgebühr) - Neuerungen!Die Neuerungen hinsichtlich der Höchstdebetprovision haben die Banken veranlasst dieBereitstellungsgebühr anzuwenden. Die Berechnung erfolgt proportional zum Kreditrahmen und zur Dauerdesselben. Im Durchschnitt beträgt sie zwischen 0,2 und 0,5% pro Trimester, bei größerem Risiko auchmehr.
Schwankungen und somit hohe Saldenspitzen aufwies.
Überziehungszinssatz
Überziehungsspesen ohne Kreditrahmen
In Prozentpunkten ausgedrückter Aufschlag auf den Sollzinssatz für Ausnützungen über demgenehmigten oder bei nicht vorhandenem Kreditrahmen. Durchschnittliches Ausmaß = 5%.
Spesen für die Verwendung von Bankmitteln ohne vorangehende Kreditgewährung; die kurzfristigeSpesen für die Verwendung von Bankmitteln ohne vorangehende Kreditgewährung; die kurzfristigeÜberziehung kleinerer Beträge (bis 250,00 €) ist meistens spesenfrei; für größere Beträge werden fixeSpesen pro Tag (z.B. € 2,50 / Tag) berechnet.
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Allgemeine Bankspesen
Diese setzen sich zusammen aus:
Besonders hoch sind sie für Bewegungen am Schalter; damit will die Bank einen Anreiz für denverstärkten Einsatz des "Electronic Banking" schaffen.
Spesen für die einzelnen Bewegungen: sie betragen zwischen € 0,75 und € 3,00 pro Bewegung; inAusnahmefällen (Gehaltskonten, Rentenkonten usw.) wird auf die Belastung dieser Spesen auchverzichtet.
Spesen für die Kontoauszüge und die verschiedenen Mitteilungen.
Postspesen für die Zusendung von Bestätigungen und Mitteilungen.
Spesen für die trimestrale Zinsstaffel.
Für die Auflösung eines Kontokorrents dürfen keine Spesen mehr belastet werden.
Unternehmen vereinbaren auch monatliche Pauschalbeträge, die unabhängig von der Anzahl derBewegungen angerechnet werden.
verstärkten Einsatz des "Electronic Banking" schaffen.
Gesetzliche Bestimmungen zwingen die Banken zu einer Vielzahl von schriftlichen Mitteilungen, die denKunden zugesandt werden müssen. Zudem schicken die Banken für Gutschriften, für Nachttresor-Einlagen usw. per Post Bestätigungen zu, obwohl der Kunde durch das Remote Banking immer dieKontrolle über seine Bewegungen hat.
Vor allem Unternehmen werden mit einer Flut von Postsendungen überschwemmt; die Folge sindsteigende Bankspesen.
Auszug aus der trimestralen Abrechnung einer heimischen Bank
Andere Bewegungen am Schalter
Automatisierte Bewegungen
Spesen für Barbehebungen am Schalter 6
Betrag
12,16 €
42,80 €
15,12 €
gültig ab Anzahl EinheitspreisSpesen Kontoführung
1,520
1,070
2,520
31/12/n0
31/12/n0
31/12/n0
8
40
Spesen für Barbehebungen am Schalter
Kostenlose Bewegungen
Spesen Staffelrechnung
Spesen elektronischer Auszug
Spesen Transparenzmitteilung
Postspesen Normalkuverts
Spesen Kontoführung
6
27,50 €
1,500
1
7
15,12 €
31/12/n0
22
4,50 €
2,520
0,000 0,00 €
0,00 €
2,000
0,000
4,48 €
31/12/n0
31/12/n0
3
3
2,00 €
0,640
31/12/n0
31/12/n0 1 27,500
31/12/n0
31/12/n0
Gesamt
Stempelsteuer auf die Kontoauszüge
Derzeitige Höhe der Stempelsteuer (Stand 2012)
108,56 €
Seit 1994 besteht sie in einem Fixbetrag, der die frühere Stempelsteuer auf Schecks und andere Belegeersetzt.
Stempelsteuer - monatlicher Kontoauszug
Stempelsteuer - trimestraler Kontoauszug
Stempelsteuer - jährlicher Kontoauszug
Gesellschaften
6,15 €
18,45 €
73,80 €
8,55 €
34,20 €
2,85 €
Privatpersonen /
EinzelunternehmenStempelsteuer auf periodische Kontoauszüge
Neu eingeführt (ab 30/04/2008) wurde die Stempelsteuer auch wieder für Bankschecks, falls der Kunde
die Scheckformulare ohne die Klausel "nicht übertragbar" wünscht.
Höhe pro Scheck: € 1,50.
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 60 von 135
Bankwesen 2012/13
Wertstellungen (Valuta)
Für bestimmte Bewegungen ist die Wertstellung vorgegeben und ihre Einhaltung für die Bankenverpflichtend; in anderen Fällen gibt es Empfehlungen seitens der ABI, an die sich die Banken im Großenund Ganzen auch halten. Trotzdem gibt es bei einzelnen Bankgeschäften noch wesentliche Unterschiedezwischen den einzelnen Kreditinstituten.
In der folgenden Aufstellung finden wir auszugsweise einige Valutabestimmungen, wie sie im Durchschnittder italienischen Banken Anwendung finden:
Wertstellung der häufigsten Belastungen
Wertstellung Geschäftsfälle Bankkontokorrent
Tag der Bewegung: Behebung von Bargeld Behebung durch Ausstellung von Zirkularschecks
der italienischen Banken Anwendung finden:
Behebung durch Ausstellung von Zirkularschecks Bancomatbehebungen bei der eigenen Bank
Überweisungen auf Konten derselben Bank (z.B. lautend auf Lieferanten) Ankauf von ausländischen Zahlungsmitteln Auslandsüberweisungen in Euro Belastung von Spesen und Kommissionen
Umbuchungen zwischen den verschiedenen Konten eines Kunden beiderselben Bank
Ausstellungsdatum: Ausstellung von Bankschecks
vorheriger Werktag: Behebungen beim Bancomaten an einem Feiertag
Fälligkeitsdatum: Zahlung von Wechseln, Bankquittungen, Zahlungsaufforderungen usw. Belastung von nicht eingegangenen Effekten Überweisungen aufgrund von Daueraufträgen Belastung von Steuern (IRPEF, IRAP, Mwst. usw.) - F24 telematisch Belastung von Darlehensraten Belastung von Darlehensraten
bereits gutgeschriebene jedoch uneingelöste Bankschecks.
Trimesterende: Belastung von Sollzinsen;
Gutschrift:Belastung von protestierten Wechseln mit Fälligkeitsdatum, die bei der Bankzum Diskont bzw. zum Inkasso mit der Klausel E.v. (s.b.f.) eingereicht undbereits gutgeschrieben worden waren;
Belastung von Spesen auf Bewegungen, Überziehungsprovision, Spesen aufKontoabschluss.
Datum der früheren
Belastung der Quellensteuer auf HabenzinsenKontoabschluss.
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Bankwesen 2012/13
Wertstellung der häufigsten Gutschriften
Wertstellung Geschäftsfälle Bankkontokorrent
Tag der Bewegung: Bareinlagen; Einlage von ausländischen Valuten; Einlage von Zirkularschecks, welche von derselben Bank ausgestellt worden
sind; Einlage von Bankschecks, wenn diese auf dieselbe Bank gezogen sind; Umbuchungen zwischen verschiedenen Konten bei derselben Bank.
erster Werktag nach Nachttresor-Einlagen;Bewegung: Überweisungen von Dritten (Kunden);
Nettoerlöse aus Wechseldiskont; Krediteröffnungen; Gutschrift von Zinsabschnitten und Dividendenscheinen auf Obligationen und
sind;
einige Tage nach
Bewegung:
Einlage von Zirkularschecks, ausgestellt von anderen Banken - (2 - 3Werktage);
Gutschrift von Zinsabschnitten und Dividendenscheinen auf Obligationen undAktien.
Einlage von Bankschecks, gezogen auf andere Banken, die auf anderenBankplätzen fällig sind (Distanzschecks) - (ca. bis zu 7 Werktagen).
Einlage von Bankschecks, gezogen auf andere Banken, die am Bankort fälligsind (Platzschecks) - (ca. 2 - 3 Werktage);
mehrere Tage nach Inkasso von Wechseln mit der Klausel „E.v.“ (sbf):Fälligkeit: bis zu 10 Tage nach Fälligkeit, wenn Platzwechsel
bis zu 20 Tage nach Fälligkeit, wenn Distanzwechsel bis zu 15 Tage nach Vorlage für Platzwechsel, fällig bei Sicht bis zu 25 Tage nach Vorlage für Distanzwechsel, fällig bei Sicht.
Bankplätzen fällig sind (Distanzschecks) - (ca. bis zu 7 Werktagen).
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Bankwesen 2012/13
Beispiel zu einem passiven Korrespondenzkontokorrent - 2. Trimester n0
Vertragsbedingungen:
► Kreditrahmen: (kurzfristige Überziehungen bis € 250,00 spesenfrei)
► Habenzinssatz: bis
ab
► Sollzinssatz: bis(inkl. 5% Strafzinsen) ab 10,00%
1,55%
30/04
01/05
(grundsätzlich keine Überziehung vorgesehen;sporadische Sollsalden laut Valuta sind erlaubt)
9,50%
1,25%
0,00 €
30/04
01/05
(inkl. 5% Strafzinsen) ab
► Überziehungsspesen für Beträge > € 250,00: € 2,50/Tag der Überziehung
► Quellensteuer auf Habenzinsen:
► Stempelsteuer trimestral:
► Bankspesen: Spesen elektronischer Auszug
Automatisierte Bewegungen
Spesen Barbehebungen am Schalter
Andere Bewegungen am Schalter 28/02/n0
10,00%
28/02/n0 2,520
28/02/n0
01/05 sporadische Sollsalden laut Valuta sind erlaubt)
1,070
1,520
28/02/n0 0,000
20,00%
8,55 €
Andere Bewegungen am Schalter
Spesen Staffelrechnung
Spesen Transparenzmitteilung
Postspesen Normalkuverts
Spesen Kontoführung trimestral
Der Kontauszug des 1. Trimesters enthielt eine Scheckeinlage mit Valuta 2. Trimester:
28/02/n0
28/02/n0
28/02/n0
1,500
27,500
0,640
2,000
Datum Valuta Soll Haben
28/02/n0
28/02/n0
1,520
Beschreibung
Kontoauszug 2. Trimester n0:
31/03/n0
Datum
02/04/n0 28/03/n0
Beschreibung
Datum Valuta Soll Haben
30/03/n0
Beschreibung
Scheckeinlage Provinz
Bareinlage
Valuta Soll Haben
Saldovortrag01/04/n0 1.700,00
03/04/n0 200,00
1.000,00 Belastung Scheck Nr. 100254684
800,0002/04/n0 02/04/n0
17/05/n0 15/05/n0 500,00
07/05/n007/05/n0
1.000,00 Bareinlage
02/04/n0 28/03/n0
1.200,0005/05/n0 08/05/n0
1.450,00
Scheckeinlage Provinz
10/04/n0 10/04/n0
1.000,00 Belastung Scheck Nr. 100254684
650,00
390,00
17/05/n0 17/05/n0
27/04/n0 27/04/n0 650,00
03/04/n0
Barbehebung
Überweisung COBA - Versicherung
Belastung Kreditkarte Cartasì
Belastung Scheck Nr. 100254685
Überweisung COBA
26/03/n0
150,0021/06/n0 20/06/n0
17/05/n0 15/05/n0 500,00
3.150,00
28/06/n0 02/07/n0
Belastung Gemeindesteuern
2.750,00
3.200,00
Belastung Telefonrechnung
Scheckeinlage Provinz
21/06/n0
Gehaltsgutschrift
05/06/n0 05/06/n0 800,00
16/06/n0
1.250,00
390,00
16/06/n0
Barbehebung
31/05/n0 31/05/n0
15/06/n0
15/06/n0
Belastung Kreditkarte Cartasì
Belastung F24 Steuern
15/06/n0
Einlage Distanzscheck
Gutschrift Überweisung
30/06/n0
Habenzinsen
-0,43 Quellensteuer auf Habenzinsen
2,13
29/06/n0 29/06/n0
01/07/n0 400,00
28/06/n0 02/07/n0
-66,02
2.750,00 Scheckeinlage Provinz
Spesen
30/06/n0 30/06/n0
Sollzinsen
300,00 Barbehebung
30/06/n0
30/06/n0
30/06/n0
-4,92
30/06/n0 30/06/n0 -25,00
30/06/n0 30/06/n0
30/06/n0
Spesen für Überziehung über € 250
-66,02
Summen
30/06/n0 30/06/n0 2.959,94 Saldo
30/06/n0 12.302,13
Spesen
30/06/n0 30/06/n0 8,55
30/06/n0 30/06/n0
30/06/n0 9.342,19
Stempelsteuer
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 63 von 135
Bankwesen 2012/13
Zinsstaffel (Hamburger Staffelmethode):
Soll Haben Soll HabenSalden
250,00
1.700,00
5
-8.500,001.700,00 31/03/n0 -5
Valuta Tage
1.000,00
1.450,00
ZinsnummernBewegungen
26/03/n0
-750,00 28/03/n0
2 500,00
3.750,00
21.250,00
1.800,00
50,00
1.750,00
1
171.000,00 1.250,00
03/04/n0 7
16.850,00
650,00 3600,00 27/04/n0
3.750,00
800,00
5
200,00 250,00
1.000,00 -750,00 28/03/n0 3.750,00
10/04/n0
50,00 02/04/n0
650,00
1.200,00
14
2
390,00
600,00 30/04/n0
210,00
531/05/n0
07/05/n0
910,00
1.410,00
7.550,00
08/05/n0
500,00
1
7
15/05/n0
9.870,007
210,00
4.200,00
1.820,00
3.640,0017/05/n0260,00
1.250,00 1.510,00
21/06/n0
-80,00 29/06/n0 1 80,00
-2.830,00
320,00
800,00 710,00 05/06/n0 10
5
8
1
3.200,00
11.320,004
31/05/n0
1 2.980,00
3.150,00
320,00
1.760,00
15/06/n0
7.550,00
150,00
390,00
-2.980,00 20/06/n0
300,00
220,00
7.100,00
16/06/n0
1.250,00 1.510,00
Liquider Endsaldo
Bemerkungen:
►
-80,00 29/06/n0 1 80,00
-80,00 30/06/n0 36.470,0014.380,00
300,00
Die Zinsstaffel enthält einen nachfälligen Posten (Scheckeinlage über € 200,00 mit Valuta03/04/n0), der im Kontoauszug des 1. Trimesters mit Buchungsdatum 30/03/n0 aufscheint. DieVerzinsung erfolgt erst im 2. Trimester.
►
►
Im Kontoauszug und in der Zinsstaffel scheinen 2 vorfällige Posten auf, deren Wertstellung noch indas 1. Trimester hinein reichen. Dies führt zu einer Korrektur der Zinsnummern.
Berechnungen zum Zinsabschluss 2. Trimester n0
Der Kontoauszug erfasst am 28/06/n0 eine Scheckeinlage über € 2.750,00 mit Valuta 02/07/n0 und
am 30/06/n0 eine Gutschrift mit Wertstellung 01/07/n0; es handelt sich um nachfällige Posten, dieerst in der Zinsstaffel des 3. Trimesters Berücksichtigung finden.
Verzinsung erfolgt erst im 2. Trimester.
Soll-Zinsen
(31/03/n0 - 30/06/n0)
Haben-Zinsen
(31/03/n0 - 30/06/n0)
Zinssatz Betrag
4,92 €
01/05/n0 3,94 €
Betraggültig ab
01/05/n0
3.750,00 9,50%
31/03/n0
gültig ab
1,25%
36.470,00
16.850,00
14.380,00
0,98 €
1,55%
Zinssatz
Nummern
0,58 €
Nummern
10,00%
Berechnungen zum Zinsabschluss 2. Trimester n0
1,55 €
31/03/n0
Quellensteuer Aktivzinsen Prozentsatz Betrag
01/05/n0
0,43 €
zum Datum Grundlage
36.470,00 1,55%
2,13 20,00%
2,13 €
30/06/n0
1,55 €
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 64 von 135
Bankwesen 2012/13
Spesen für Überziehungen > € 250
Spesen Kontoführung
Spesen elektronischer Auszug
Automatisierte Bewegungen
Spesen Barbehebungen am Schalter
Andere Bewegungen am Schalter
Tage Betrag/Tag Betrag
10 2,50 25,00 €
01/01/n0
01/01/n0
13
Einheitspreis
3
Anzahl
19,76 €
Betrag
7,56 €
2,14 €
0,00 €
1,520
2
2,520301/01/n0
1,070
01/01/n0 0,000
gültig ab
Andere Bewegungen am Schalter
Spesen Staffelrechnung
Spesen Transparenzmitteilung
Postspesen Normalkuverts
Spesen Kontoführung trimestral
Zusammenfassung der Abschlussposten
01/01/n0
27,500
2,000
1,500
27,50 €
13
66,02 €
4
2,00 €
19,76 €1,520
Soll
4,50 €
Haben
2,56 €
1
0,640
1
01/01/n0
3
01/01/n0
01/01/n0
01/01/n0
Habenzinsen
Quellensteuer auf Habenzinsen
Sollzinsen
Spesen Überziehungen > € 250
Spesen
Stempelsteuer 3. Trimester
Summen
66,02
8,55
0,43
4,92
104,91
2,13
2,13
25,00
Summen
Saldo Abschlussposten
Buchungen Trimesterabschluss (Bank führt Abschlussbewegungen im Konto einzeln an)
102,79
30/06/n0 Zinsgutschrift Bankkontokorrent 2,13
104,91
HabenDatum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen
2,13
Soll
0,43Bankkontokorrent
Vorsteuer Zinsen Ford./ Quellensteuer Aktivzinsen 0,4330/06/n0
2,13Aktivzinsen Kontokorrent
Bankkontokorrent 4,92
30/06/n0 Zinsbelastung Passivzinsen Kontokorrent 4,92
30/06/n0 Bereitstellungsgebühr Passive Kommissionen Kontokorrent 25,00
30/06/n0 Stempelsteuer Bank Stempelsteuer 8,55
8,55Bankkontokorrent
30/06/n0 Bankspesen 2.Trim. Bankspesen für Dienstleistungen 66,02
30/06/n0 Bereitstellungsgebühr Passive Kommissionen Kontokorrent 25,00
Bankkontokorrent 25,00
66,02Bankkontokorrent
Buchungen Trimesterabschluss (Bank führt im Konto nur Saldo des Abschlusses an)
4,9230/06/n0
Datum Kurzbeschreibung HabenSoll
Abschluss 2. Trim. n0
Kontenbezeichnungen
Passivzinsen Kontokorrent
8,55
Bankspesen für Dienstleistungen 66,02
Stempelsteuer
25,00Passive Kommissionen Kontokorrent
8,55
102,79Bankkontokorrent
0,43
Aktivzinsen Kontokorrent
Ford./ Quellensteuer Aktivzinsen
2,13
Stempelsteuer
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 65 von 135
Bankwesen 2012/13
E.10. Übung zum passiven Kontokorrent mit Zinsstaffel und Trimesterabschluss
Vertragsbedingungen:
► Kreditrahmen: (kurzfristige Überziehungen bis € 250,00 spesenfrei)
► Habenzinssatz:
► Sollzinssatz: (inkl. 5% Strafzinsen für Überziehungen ohne Kreditrahmen)
► Überziehungsspesen für Beträge > € 250,00: € 2,50/Tag der Überziehung
1,50%
10,00%
0,00 €
► Quellensteuer auf Habenzinsen:
► Stempelsteuer trimestral:
► Bankspesen: trimestrale Pauschalspesen
Der Kontauszug des 2. Trimesters enthielt eine Scheckeinlage mit Valuta 3. Trimester:
Valuta Soll Haben Beschreibung
29/06/n0 02/07/n0
30,00 €
8,55 €
Datum
300,00 Scheckeinlage Provinz
20,00%
Der Kontoauszug des 3. Trimesters weist folgende Daten auf
29/06/n0 02/07/n0 300,00 Scheckeinlage Provinz
Datum Valuta Soll Haben Beschreibung
01/07/n0 30/06/n0 1.300,00 Saldovortrag
02/07/n0 28/06/n0 1.100,00 Belastung Scheck Nr. 100254833
13/07/n0 13/07/n0 500,00 Bareinlage
14/07/n0 11/07/n0 650,00 Belastung Scheck Nr. 100254834
10/09/n0 1.350,00 Scheckeinlage Provinz
Belastung Kreditkarte Cartasì
06/09/n0
14/07/n0 11/07/n0
Bareinlage
18/08/n0 15/08/n0
650,00 Belastung Scheck Nr. 100254834
25/07/n0 30/07/n0 1.200,00 Scheckeinlage Provinz
02/08/n0 28/07/n0 850,00 Belastung Scheck Nr. 100254835
16/08/n0 16/08/n0 400,00 Barbehebung
17/08/n0 17/08/n0 420,00
680,00
Erstelle die Zinsstaffel
1.300,00 1.300,00 30/06/n0 -2 -2.600,00
27/09/n0 02/10/n0 400,00 Scheckeinlage Provinz
29/09/n0 25/09/n0 960,00 Belastung Scheck Nr. 100254836
BewegungenSalden Valuta Tage
Zinsnummern
Soll Haben Soll Haben
1.300,00 1.300,00 30/06/n0 -2 -2.600,00
500,00 350,00 13/07/n0 15 5.250,00
850,00 -500,00 28/07/n0 2 1.000,00
1.200,00 700,00 30/07/n0 16 11.200,00
650,00 -150,00 11/07/n0 2 300,00
1.100,00 200,00 28/06/n0 4 800,00
300,00 500,00 02/07/n0 9 4.500,00
400,00 -380,00 16/08/n0 1 380,00
420,00 40,00 17/08/n0 24 960,00
1.350,00 1.390,00 10/09/n0 15
1.200,00 700,00 30/07/n0 16 11.200,00
680,00 20,00 15/08/n0 1 20,00
25/09/n0 5 2.150,00
430,00
20.850,00
960,00 430,00
430,00
430,00 30/09/n0 1.680,00
430,00
43.130,00
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 66 von 135
Bankwesen 2012/13
Führe die Berechnungen und Buchungen zum Trimesterabschluss durch.
x
x
36.500= 1,77 €
Sollzinsen =1.680,00 10,00
= 0,46 €36.500
Habenzinsen =43.130,00 1,50
=
x
36.500
Quellensteuer auf Habenzinsen =1,77 20,00
= 0,35 €100
Spesen für Überziehungen > € 250,00 3 Tage 7,50 €2,50 x
Bankspesen pauschal =
Zusammenfassung der Abschlussposten
Habenzinsen
Quellensteuer auf Habenzinsen
Sollzinsen
Soll Haben
1,77
0,35
0,46
30,00 €
Spesen für Überziehungen > € 250,00
Spesen
Stempelsteuer 3. Trimester
Summen
Saldo Abschlussposten
7,50
30,00
8,55
46,86 1,77
45,09
Journal für den Trimesterabschluss:
Ford./Vorsteuer Aktivzinsen
Passivzinsen Kontokorrent 45,09
30/09/n0 Aktivzinsen Kontokorrent 0,35 1,77
Bankkontokorrent 0,46
Habenkonten Soll HabenDatum Sollkonten
Passivzinsen Kontokorrent
Passive Kommissionen K/K
Bankspesen für DL 30,00
45,09Bankkontokorrent 0,46
7,50
Stempelsteuer 8,55
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Bankwesen 2012/13
F. Die Kredittätigkeit der Banken
F.1. Einteilung der Kredite
Hypothekardarlehen
Chirografardarlehen
("Prestigekredite")
("Sanierungskredite")
na
ch
Ve
rwe
nd
un
gs
zw
ec
k
a) Produktivkredite
Investitionskredit
(Finanzierung Anlagen)
Kontokorrentkredit
Bevorschussung Rechn.
Bevorschussung RiBa, RID
Diskontkredit
Lombardkredit, Report
Ratenkredite (Banken)
Ratenkredite (Handel)
na
ch
Ve
rwe
nd
un
gs
zw
ec
k
Produktionskredit
(Finanzierung laufende
Produktion und
Handelstätigkeit)
a) Produktivkredite
Finanzierung von
Konsumgüternb) Konsumkredite
Kontokorrentkredit
Chirografardarlehen
Ratenkredite
Bevorschussung Rechn.
Bevorschussung RiBa, RID
na
ch
Ve
rwe
nd
un
gs
zw
ec
k
Ei
nt
ei
lu
ng
de
rK
re
di
te
individueller
Personalkredit
a) Personalkredite
na
ch
Sic
he
rhe
ite
n
kollektiver Personalkredit
Ratenkredite (durch
Finanzierungsgesellsch.)
Konsumgütern
(Kunden sind Private)b) Konsumkredite
Bevorschussung RiBa, RID
Diskontkredit
Bürgschaftskredite
Hypothekardarlehen
Lombardkredit
Reportgeschäft
Ei
nt
ei
lu
ng
de
rK
re
di
te
Sicherstellungen
(Immobilien, Waren,
Wertpapiere)
na
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Sic
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n
kollektiver Personalkredit
Kontokorrent mit Sicherstellung
(z.B. WP)
b) Realkredite
Bevorschussung Rechn.
Bevorschussung RiBa, RID
Diskontkredit
Lombardkredit, Report
Chirografardarlehen
Hypothekardarlehen (meist lfr)
Dauer bis zu 1 Jahra) kurzfr. Kredite
Ei
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de
rK
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te
Dauer von 1 - 5 Jahrenb) mittelfr. Kredite
na
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it
Hypothekardarlehen
Chirografardarlehen (oft mfr)
Hypothekardarlehen
Chirografardarlehen
Ei
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lu
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de
rK
re
di
te
kurze Vorankündigungs-
frist
c) langfr. Kredite Dauer über 5 Jahren
d) unbestimmte Zeit Kontokorrentkredit
na
ch
Fä
llig
ke
it
Chirografardarlehen
Kontokorrentkredit
Bevorschussung Rechn.
Bevorschussung RiBa, RID
Diskontkredit
Lombardkredit, Report
Konsumkredit
a) Kassakredite
Nu
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sK
red
its
Avalkredit (Wechselbürgschaft)
Geldbetrag wird ausgezahlt
bzw. zur Verfügung gestellt
Bankgarantien
Nu
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sK
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its
Bank ermöglicht durch ihre
Unterschrift Kredit bei
anderen Subjektenb) Bürgschaftskredite
Avalkredit (Wechselbürgschaft)
Dokumentarkredit
(unwiderruflich)
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 68 von 135
Bankwesen 2012/13
Einteilung der Kredite
1. Nach dem Verwendungszweck:
a) Produktivkredite:Sie dienen der Gütererzeugung und der betrieblichen Leistungssteigerung und schaffen Kapital imvolkswirtschaftlichen Sinn. Verzinsung und Rückzahlung erfolgen aus den Erlösen der gesteigertenProduktivität. Grundsätzlich wird unterschieden zwischen:
►
Wenn die Produktivität durch die Investitionen nicht gesteigert werden kann, sind diese Kredite
mit beträchtlichem Risiko behaftet. Dies kann bei den so genannten „Prestigekrediten“ der Fallsein, da durch diese häufig Überkapazitäten geschaffen werden. Eine stärkere Risikointensität
Produktivität. Grundsätzlich wird unterschieden zwischen:
Investitionskredit: er dient zu Strukturverbesserungen durch Neuankauf bzw. Umtausch vonAnlagegütern in den Betrieben, durch Meliorierungsarbeiten in der Landwirtschaft usw.Vorwiegend mittel- und langfristige Finanzierungsformen kommen dazu in Frage, die überKreditinstitute aber auch über den Kapitalmarkt beschafft werden.
►
sein, da durch diese häufig Überkapazitäten geschaffen werden. Eine stärkere Risikointensität
liegt auch bei den „Sanierungskrediten“ vor, welche vorwiegend unverschuldet inSchwierigkeiten geratenen Unternehmen gewährt werden.
Produktionskredit: damit wird vorwiegend das Umlaufvermögen der Betriebe (Rohstoffe,Handelswaren usw.) finanziert; es genügen grundsätzlich kurzfristige Mittel, die durch Bankenaber auch Lieferanten zur Verfügung gestellt werden.
b) Konsumkredite:
Die Finanzierung im Wohnbausektor wird im weiteren Sinne auch zu den Konsumkrediten gezählt,auch wenn die Laufzeit in diesen Fällen wesentlich länger ist.
Diese kurz- bis mittelfristigen Kredite sind vor allem an die privaten Haushalte gerichtet und werdenmeistens für die Anschaffung von Gebrauchsgütern verwendet, wie PKW’s, Wohnungseinrichtung,Elektrogeräte usw. Als Kreditgeber kommen meistens die Banken aber auch häufig die Lieferanten
(Ratenkäufe) in Frage.
2. Nach den Sicherheiten:
a) Personalkredite:
auch wenn die Laufzeit in diesen Fällen wesentlich länger ist.
Sie werden allein auf Grund der Persönlichkeit des Kreditnehmers und im Vertrauen auf seine
wirtschaftliche Leistungskraft gewährt („reiner Personalkredit“).
Bürgschaftskredite (Haftung durch Kreditnehmer und Bürgen)
Zessionskredite (Forderungen) - Haftung durch Kreditnehmer und seine Kunden
Diskontkredit (Haftung durch Bankkunden und Bezogenen)
b) Realkredite:
wirtschaftliche Leistungskraft gewährt („reiner Personalkredit“).
Haften neben dem Kreditnehmer noch weitere Personen, so spricht man vom „kollektiven
Personalkredit“:
b) Realkredite:
3. Nach der Laufzeit:
a) Kurzfristige Kredite mit einer Laufzeit bis zu 1 Jahr
Die Sicherstellung besteht in beweglichen und unbeweglichen Gütern, und sehr häufig inWertpapieren. Der Kreditgeber verringert auf diese Weise sein Risiko.
Beispiele sind das Hypothekardarlehen und der Lombardkredit.
Bevorschussungskredite (Rechnungen, Verträge, RiBa, RID)
Diskontkredit (Wechsel)
Lombardkredit (Wertpapiere, Waren)
Reportgeschäft (Wertpapiere)
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 69 von 135
Bankwesen 2012/13
b) mittelfristige Kredite mit Laufzeiten von 1 bis zu 5 Jahren;
Chirografar-Darlehen (zur Finanzierung von Maschinen, Einrichtung usw.)
c) langfristige Kredite mit Laufzeiten über 5 Jahren;
Hypothekar-Darlehen (zur Finanzierung von Immobilien)
d) Kredite mit unbestimmter Laufzeit (auf Widerruf)
Kontokorrent-Kredit
4. Nach der Nutzung:
a) Kassakredite:
Hypothekardarlehen
Die Bank schüttet direkt Geldmittel aus oder stellt sie dem Kreditnehmer in Form einesKreditrahmens im Kontokorrent zur Verfügung.
Chirografardarlehen
Kontokorrentkredit
Bevorschussung Rechn.
Bevorschussung RiBa, RID
Diskontkredit
Lombardkredit, Report
Konsumkredite
b) Bürgschaftskredite:
der unwiderrufliche Dokumentarkredit;
die Wechselbürgschaft (Wechselaval)
die Bankgarantie
Die Bank ermöglicht dem Bankkunden durch ihre Unterschrift bei anderen SubjektenKredit zu erlangen.
die Bankgarantie
F.2. Der Kreditrahmen
Unter dem Begriff „Kreditrahmen“ versteht man den Höchstbetrag, den der Bankkunde durch dieverschiedenen Kreditformen insgesamt in Anspruch nehmen kann.
Der Einräumung des Kreditrahmens geht eine Kreditwürdigkeitsprüfung voraus, durch welche die Bank
Der Kreditrahmen kann nach verschiedenen Kriterien eingeteilt werden:
a) nach der Verwendungsart:
►
►
allgemeiner Kreditrahmen: dieser kann vom Kunden insgesamt durch die verschiedenenKreditformen beansprucht werden.
spezifischer Kreditrahmen: für jede einzelne Kreditform wird ein eigener Rahmen eingeräumt
Der Einräumung des Kreditrahmens geht eine Kreditwürdigkeitsprüfung voraus, durch welche die Bankdie Voraussetzungen für die Kreditgewährung ermittelt.
►
b) nach der rechtlichen Stellung des Kunden:
►
► indirekter Kreditrahmen: der Kunde kann der Bank bestimmte Forderungen mit der Klausel
spezifischer Kreditrahmen: für jede einzelne Kreditform wird ein eigener Rahmen eingeräumt(z.B. Kontokorrentkredit, Diskontkredit, Bevorschussungskredite).
direkter Kreditrahmen: der Kunde, der den Kreditrahmen beantragt, nimmt ihn direkt inAnspruch und ist als Hauptschuldner zur Rückzahlung verpflichtet (z.B. Kontokorrentkredit).
► indirekter Kreditrahmen: der Kunde kann der Bank bestimmte Forderungen mit der Klausel"Eingang vorbehalten" (E.v. - s.b.f.) innerhalb des vereinbarten Kreditrahmens abtreten undnimmt dabei die Rolle des Regressschuldners ein (z.B. Bevorschussungskredite,Wechseldiskont).
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 70 von 135
Bankwesen 2012/13
c) nach der Sicherstellung:
►
►
► Kreditrahmen mit Realdeckung: zur Absicherung des Kredites werden Hypotheken aufImmobilien, Pfand auf bewegliche Güter, Hinterlegung von Wertpapieren usw. verlangt.
Kreditrahmen ohne Deckung: die Bank vertraut auf die Fähigkeit des Kunden genügendEinkommen zu erzielen, um den Kredit zurückzuzahlen;
Kreditrahmen mit Personaldeckung: die Bank verlangt die Unterschrift eventueller Bürgen;
Einschränkung des Risikos
Gewährung von kleinen bis mittleren Krediten an eine Vielzahl von Kunden,
Auswahl der Kunden aus den verschiedensten Branchen,
Das mit der Kreditgewährung verbundene Risiko der Bank kann durch verschiedene Maßnahmeneingeschränkt werden. Neben Maßnahmen betriebswirtschaftlicher Natur, wie:
Auswahl der Kunden aus den verschiedensten Branchen,
territoriale Verteilung der Kunden auf ein größeres Gebiet,
existieren auch Vorschriften, die bei der Kreditvergabe einzuhalten sind.
Die in inneritalienisches Recht aufgenommenen EU-Bestimmungen definieren den Begriff der „ großen
Risiken“ (grandi rischi) bei der Kreditvergabe: darunter versteht man alle Kreditpositionen, die 10% des
Sicherheitskapitals der Bank (patrimonio di vigilanza) betragen bzw. überschreiten.
Für die Banken gelten Einschränkungen bei der Gewährung solcher Großkredite.
Sicherheitskapital (patrimonio di vigilanza) : Summe von Eigenkapital(Gesellschaftskapital + Reserven), Bewertungsrücklagen, Delcrederekonto undnachrangigen Verbindlichkeiten.
Kontrolle der Risiken
►
► Risikoarchiv (archivio dei rischi): dort werden für jeden einzelnen Kunden alle direkten und indirektenKredite erfasst.
Buch der Kredite (libro dei fidi): alle Kredite, die ohne Realdeckung gewährt werden, müssenaufgezeichnet werden.
Beanspruchung des Kreditrahmens
a)
Der Kreditrahmen kann vom Kunden voll, teilweise oder auch nicht genutzt werden. Dies führt zufolgender Einteilung:
Potentieller Kreditrahmen: Höchstbetrag, den ein Kunde aufgrund seiner Kreditwürdigkeit(vorhandenes Vermögen, Fähigkeit Einkommen zu erzielen, usw.) insgesamt in Anspruch nehmenkönnte.
b)
c)
könnte.
Effektiver Kreditrahmen: Höchstbetrag, um den der Kunde ansucht, bzw. der ihm von der Bankeffektiv zur Verfügung gestellt wird. Aus Vorsichtsgründen soll er immer unter dem potentiellenKreditrahmen liegen.
Beanspruchter Kreditrahmen: es ist der Kredit, den der Kunde effektiv beansprucht. Wenn derKunde den Kreditrahmen nur teilweise ausnutzt, entstehen für die Bank zusätzliche Kosten, da sie dieliquiden Mittel für den Kunden bereithalten muss. Durch die Anwendung derliquiden Mittel für den Kunden bereithalten muss. Durch die Anwendung derBereitstellungskommission (seit Sommer 2009) hält sich die Bank schadlos. Der Bankkunde ist gutberaten den oft nicht ausgeschöpften Kreditrahmen auf das erforderliche Maß zu reduzieren.
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 71 von 135
Bankwesen 2012/13
F.3. Die Risikozentrale (centrale dei rischi)
a) alle direkten Kredite über € 75.000
Um die mit der Kreditvergabe der Banken verbundenen Risiken einzudämmen, wurde bei der Bancad’Italia die sogenannte „Risikozentrale“ eingerichtet.
Die Banken müssen periodisch die Kreditpositionen, die am Ende des Vormonats bestehen undbestimmte Summen überschreiten, der Risikozentrale melden. Betroffen sind:
b) alle indirekten Kredite über € 75.000 (z.B. Bürgschaften)
c) alle notleidenden Kredite, unabhängig von ihrer Höhe.
Die Daten dieser Risikozentrale stehen allen Banken zur Verfügung; natürlich unterliegen sie demBankgeheimnis.
Die „Europäische Risikozentrale“ (EU), gewinnt durch die Ausweitung der internationalen Tätigkeit vielerUnternehmen zusehend an Bedeutung.
F.4. Die Kreditgenossenschaften (consorzi fidi)
Unternehmen zusehend an Bedeutung.
Kleine und mittlere Unternehmen haben aufgrund ihrer geringen Verhandlungsstärke oft Schwierigkeiten,
Kreditgenossenschaften verfolgen folgende Ziele:
Dies ist der Grund für die Bildung von „Kreditgenossenschaften“ (im italienischen auch „confidi“ genannt),die aufgrund ihrer Größe eine bessere Verhandlungsposition gegenüber den Banken einnehmen und dieVorteile an die Mitglieder - meistens Kleinbetriebe - weitergeben.
Die Initiative geht häufig von den provinzialen Berufsvereinigungen aus, wie zum Beispiel denKaufleutevereinigungen, Handwerkerverbänden usw.
günstige Kredite von den Banken zu erhalten.
Kreditgenossenschaften verfolgen folgende Ziele:
► Zugang zu Bankkrediten für Kleinternehmen mit geringer Vertragsstärke.
► Erlangen günstiger Zinssätze und Vertragsbedingungen für die Mitglieder
► Schadensvergütungen an die Banken, bei durch Mitglieder verursachten Kreditausfällen.
F.5. Kreditansuchen, Kreditwürdigkeitsprüfung und Kreditentscheidung
Durch die Gewährung von Krediten leiten die Banken die Spargelder den Unternehmen zu und förderndamit den wirtschaftlichen Fortschritt eines Landes. Mit Rücksicht auf die Sparer sind die mit derKreditvergabe verbundenen Risiken zu beachten:
►
►
►
Insolvenzrisiko (Dubiosenrisiko): die Kunden sind nicht mehr im Stande die gewährten Kreditezurückzuzahlen.
Liquiditätsrisiko: die Kunden zahlen zwar zurück, jedoch mit Verspätung, was die kurzfristigeLiquiditätslage der Bank negativ beeinflusst.
Monetäres Risiko: durch die Inflation steigen die Kosten an, die im Fall von Krediten mit " fixer
Verzinsung" nicht ausgeglichen werden können.
Aus diesen Gründen müssen die Banken bei der Kreditvergabe mit äußerster Vorsicht ans Werk gehen
und die „Kreditwürdigkeit“ des Kunden überprüfen. Dabei sind folgende Kriterien zu berücksichtigen:
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 72 von 135
Bankwesen 2012/13
Hypotheken auf Immobilien
Pfand auf bewegliche Güter
Hinterlegung Wertpapiere
Bürgschaften
Kreditwürdigkeitsprüfungsach
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)Sicherheiten
Bilanzanalyse
aktuelle Zwischenbilanzen
Verhältnis Eigen-/ Fremdkapital
Liquidität der Vermögensteile
Stille Reserven
Verschuldungsgrad / anderen
aktuelle
Vermögens-
und Ertrags-
lage
statische Prüfung
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Wirtschaftslage der Branche
Zahlungsfähigkeit der Kunden
Businesspläne
Budgetierung
► persönliche Qualitäten (Ruf) des Unternehmers / der Gesellschafter
berufliche Qualifikationen
zukünftige
Ertrags- und
Finanzkraft
dynamische Prüfung
Prü
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)
► berufliche Qualifikationen
► Organisationsfähigkeit
► Führungsqualitäten
► bisheriges Verhalten des Kreditnehmers
pünkliche / unpünktliche Rückzahlung von Krediten
gute / schlechte Zahlungsmoral gegenüber Lieferanten
ungedeckte Schecks
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Wechselproteste
► Alter des Kreditnehmers, Familiensituation usw.
Große Bedeutung hat auch der Verwendungszweck des Kredites.
Die angeführten Kriterien finden in der Bankpraxis natürlich nicht immer eine einheitliche Gewichtung.Insgesamt kann man jedoch feststellen, dass meistens der Vermögensaspekt im Vordergrund steht.
Junge und dynamische, jedoch vermögensschwächere Unternehmer, deren Betriebe sich in der
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F R A G E N
die bei der Kreditentscheidung zu beantworten sind
Junge und dynamische, jedoch vermögensschwächere Unternehmer, deren Betriebe sich in derAufbauphase befinden, haben oft nur beschränkten Zugang zu Krediten.
Kann der Kunde den Kredit
Was will der Kunde mit demKredit anfangen?
Rückzahlungsfähigkeit
Wie kann der Kredit
Kreditwürdigkeit
Kann man dem Kunden"Vertrauen" schenken?
Verwendungszweck
Sicherheiten
Kann der Kunde den Kreditvereinbarungsgemäß zurückzahlen?
Wie kann der Kreditsichergestellt werden?
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 73 von 135
Bankwesen 2012/13
Details zum Kreditansuchen
Zu liefernde Daten: Betrag des Kredits oder Kreditrahmens
Die Gewährung eines Kredits oder Kreditrahmens kann nur aufgrund eines schriftlichen und vomAntragsteller unterzeichneten Vertrages erfolgen. Verschiedene Daten und Unterlagen sind dabeierforderlich:
Betrag des Kredits oder Kreditrahmens
Dauer des Vertrages
Verwendungszweck des Kredits
eventuelle Sicherheiten.
aktueller Schuldenstand des Antragstellers
Vermögensdaten der unbeschränkt haftenden Gesellschafter (bei OHG, KG)
Vorzulegende Unterlagen:Vorzulegende Unterlagen: Gründungsvertrag
aktuellen Handelskammerauszug
aktuelle Kataster- und Grundbuchsauszüge
Baukostenschätzungen
abgeschlossene Bilanzen (mit Anhang - juristische Personen) der letzten 2 - 3 Jahre
Branchenrichtwerte
Kunden- und Lieferantenlisten mit Salden Kunden- und Lieferantenlisten mit Salden
aktuelle Zwischenbilanzen, Businesspläne
letzte Steuererklärungen ("UNICO")
Steuererklärungen der unbeschränkt haftenden Gesellschafter (bei OHG, KG)
Details zur Kreditwürdigkeitsprüfung
Das Ansuchen des Kunden wird in größeren Banken von den Kreditabteilungen behandelt, während inkleineren Filialen meistens der Filialleiter die Anträge bearbeitet.
Details zur Kreditwürdigkeitsprüfung
a)
Interne Prüfung: sie besteht in der Aufbereitung der gelieferten Daten, die in erster Linie aus denBilanzen (Vermögensübersicht, Gewinnrechnung, Anhang) gewonnen werden und zur Bildung vonKennzahlen führen. Dabei unterscheiden wir:
statische Analyse: Bildung von verschiedenen Kennzahlen (Ratios) zur Liquidität, Rentabilität,Finanzierung usw.Diese Kennzahlen erlangen nur im Zeit- und Branchenvergleich eine effektive Aussagekraft;
Besondere Bedeutung für die Auswertung der Bilanzdaten kommt der „Bilanzzentrale“ (centraledei bilanci) zu, die den angeschlossenen Banken die aufbereiteten Bilanzen bzw. Kennzahleneiner Vielzahl von italienischen Kapitalgesellschaften der verschiedensten Branchen zurVerfügung stellt.
Diese Kennzahlen erlangen nur im Zeit- und Branchenvergleich eine effektive Aussagekraft;deshalb überprüft die Bank meistens die Bilanzen der letzten 3 Jahre.
dynamische Analyse: Aufstellung von Bewegungsbilanzen, um die Dynamik vonMittelverwendung und Mittelherkunft zu erfassen; Kapitalflussrechnungen, Berechnung des Cash
Vorschauanalyse (zukunftsbezogene Beurteilung): diese beruht auf der Erstellung der Budgetsund Planbilanzen für die kommenden Geschäftsperioden und versucht die zukünftige Erfolgs-,Vermögens- und Liquiditätslage des Unternehmens vorwegzunehmen. Wirtschftsprognosen,Verhalten der Konkurrenz spielen auch eine wichtige Rolle.
Die Bank ist hier natürlich auf die Bereitschaft des Kunden angewiesen, die entsprechenden
Mittelverwendung und Mittelherkunft zu erfassen; Kapitalflussrechnungen, Berechnung des CashFlow, usw.
Die Bank ist hier natürlich auf die Bereitschaft des Kunden angewiesen, die entsprechendenDaten zur Verfügung zu stellen und zu erläutern.
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 74 von 135
Bankwesen 2012/13
Die Erfolgsrechnung wird für Zwecke der Analyse aufgegliedert:
Jahresergebnis nach Steuern
+ Steuern
(earnings before taxes)
(Ergebnis vor Steuern)
± außerordentliches Ergebnis €
= E B T
± außerordentliches Ergebnis €
± Finanzergebnis (C) und Wertberichtigungen (D)
(earnings before interest and taxes)
(Ergebnis vor Steuern und Zinsen)
+ Abschreibungen und Abwertungen
(earnings before interest, taxes, depreciation and amortization)
(Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abwertungen und Abschreibungen)
=
=
E B I T
EBITDA
b) externe Prüfung: die Bank bedient sich externer Informationsquellen. Sie konsultiert das Verzeichnisder Wechselproteste, holt sich notwendige Informationen bei der Risikozentrale, bei Katasterämtern,Grundbuch, Handelskammer (sofern entsprechende Unterlagen dem Kreditantrag nicht beiliegen).
Nicht weniger wichtig sind die Daten, die aus den Bewegungen der vorhandenen Bankkontenabgeleitet werden (Kunden, Geschäftsvolumen).
Grundbuch, Handelskammer (sofern entsprechende Unterlagen dem Kreditantrag nicht beiliegen).
Das Rating ist ein statistisch validiertes Verfahren, welches in einem ausgewogenen Verhältnis
qualitative und quantitative Faktoren berücksichtigt.
Die quantitativen Faktoren umfassen die wirtschaftlichen Daten aus den Bilanzen sowie die
Das Ergebnis der Prüfung ist das "Rating" (Basel II - in Zukunft Basel III), das für die Kreditgewährungbzw. die angewandten Konditionen eine bedeutende Rolle spielt.
Die qualitativen Faktoren (soft facts) betreffen Informationen zum Management, dem Aufbau desUnternehmens, der Tätigkeitsbranche, der Beziehung Bank-Kunde usw.
Ziel des Ratings ist die Ermittlung der Wahrscheinlichkeit, dass ein Unternehmen innerhalb eines Jahres
auf Sofferenz umgebucht wird. Das Ergebnis wird in einer Ausfallswahrscheinlichkeit (probility ofdefault) ausgedrückt.
Die quantitativen Faktoren umfassen die wirtschaftlichen Daten aus den Bilanzen sowie dieInformationen aus der Kontoführung.
default) ausgedrückt.
Resultiert aus den genannten Überprüfungen die Kreditwürdigkeit des Kunden (positives Rating), so stehtder Kreditgewährung nichts mehr im Wege.
Für die Bank heißt es nun das mit dem Kredit verbundene Risiko zu kontrollieren. Sie wird aus diesemGrund mindestens jährlich aktuelle Daten vom Kunden verlangen (Bilanz, G/V usw.), um früh genugeventuelle Risikofaktoren zu erkennen.
Da die meisten Kreditgeschäfte kurzfristig sind bzw. jederzeit widerrufen werden können, entscheidet dieBank von Fälligkeit zu Fälligkeit, bzw. von Jahr zu Jahr über die Verlängerung oder den Widerruf derKredite.
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Kreditentscheidung
RatingKapital-
DienstfähigkeitSicherheiten
Ausfall-wahrscheinlichkeit
Rückzahlungs-fähigkeit
Sicherheit +Rückfluss
F.6. Zusammensetzung der Kreditzinsen
=> Kreditentscheidung
Ren
dit
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artu
nge
nd
erIn
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ore
nDie Summe
ergibt die
Gesamt-
kosten
Risikokosten
Eigenkapital-
kosten
1,1%
0,8%
Ris
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ort
folio
Ren
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eerw
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erIn
vest
ore
n
4,4%
kosten
Refinanzierungs-
kosten
Bearbeitungs-
kosten
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2,0%
0,5%
1,1%
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Bankwesen 2012/13
F.7. Der Kontokorrentkredit (apertura di credito in c/c)
Die Krediteröffnung im Kontokorrent ist die häufigste Kreditform in der heutigen Bankpraxis. Der Kundekann seinen Kreditrahmen über das Korrespondenzkontokorrent nutzen, indem er je nach BedarfBehebungen und Überweisungen durchführt und durch Einlagen und Gutschriften den Kreditrahmenimmer wieder auffüllt.
Die Vertragsbedingungen für den Kontokorrentkredit sind bereits im Zusammenhang mit dem
Vertragsbedingungen:
Die Vertragsbedingungen für den Kontokorrentkredit sind bereits im Zusammenhang mit demKorrespondenzkontokorrent behandelt worden.
Im nachfolgenden Beispiel werden die Berechnungen aufgezeigt, die sich für ein Kontokorrent mitKreditrahmen ergeben (Kunde ist eine GmbH).
► Kreditrahmen:
► Habenzinssatz: bisab
► Sollzinssatz: auf Sollsalden bis bis zum
auf Sollsalden bis ab dem
auf Sollsalden über bis zum
100.000,00 €
50.000,00 €
0,80%
50.000,00 €
50.000,00 €5,10%
01/05
30/04
01/05
30/04
30/04 0,75%
4,70%
4,80%
auf Sollsalden über bis zum
auf Sollsalden über ab dem
► Kommission auf höchsten Sollsaldo: abgeschafft
► Bereitstellungskommission auf den Kreditrahmen: (jährlich)
► Quellensteuer auf Habenzinsen:
2,00%
50.000,00 €5,10% 30/04
01/0550.000,00 €
20,00%
5,30%
► Stempelsteuer trimestral:
► Bankspesen:
Spesen elektronischer Auszug
Automatisierte Bewegungen
Spesen für Barbehebungen am Schalter
Andere Bewegungen am Schalter
25,00 €
28/02/n0 0,000
28/02/n0
28/02/n0 1,070
28/02/n0 1,520
2,520
Spesen Staffelrechnung
Spesen Transparenzmitteilung
Postspesen Normalkuverts
Spesen Kontoführung trimestral
Der Kontauszug des 1. Trimesters enthielt 2 nachfällige Posten mit Valuta 2. Trimester:
28/02/n0
2,00028/02/n0
28/02/n0
1,500
27,500
28/02/n0 0,640
06/04/n0
30/03/n0 Scheckeinlage Provinz8.900,00
3.100,00 Einlage Distanzscheck30/03/n0
HabenDatum Valuta
03/04/n0
Soll Beschreibung
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 77 von 135
Bankwesen 2012/13
Kontoauszug 2. Trimester n0:
Haben
02/04/n0
Datum Soll BeschreibungValuta
Saldovortrag
3.000,00
03/04/n0 26/03/n0 680,00
Bareinlage
Belastung Scheck Nr. 100254684
02/04/n0
Belastung Scheck Nr. 100254685
02/04/n0 28/03/n0 1.300,00
01/04/n0 31/03/n0 300,00
10/04/n0 Bareinlage
05/05/n0 08/05/n0
09/05/n0
Auslandüberweisung Moriz AG
Scheckeinlage Provinz
2.000,00
24/04/n0 24/04/n0 12.400,00
03/04/n0
3.650,00
10/04/n0
26/03/n0 680,00
Bevorschussung RiBa
Belastung Scheck Nr. 100254685
Überweisung COBA (10 Posten)
57.460,00
07/05/n0
06/05/n0
07/05/n0 500,00 Barbehebung
27/04/n0 27/04/n0 52.860,00
14.850,00
Belastung Löhne Mai
09/05/n0
17/05/n0
20/05/n0
RiBa retour
Belastung Kreditkarte Cartasì
Bevorschussung RiBa
2.870,00
Bevorschussung RiBa
62.780,00
31/05/n0
57.460,00
20/05/n0
05/06/n0 16.000,00
06/05/n0
17/05/n0
31/05/n0
Überweisung COBA -Lieferanten17/05/n0
1.870,00
05/06/n0
15/05/n0 10/05/n0
Überweisung Kunde AB Rechn.1245
15/05/n0 3.865,00
Belastung Löhne Mai
15/06/n0 21/06/n0
26.500,00 Überweisung Kunde YZ Rechn. 1324
21/06/n0 20/06/n0 480,00
16/06/n0 7.850,00 Belastung F24 Steuern - INPS
28/06/n0 02/07/n0
05/06/n0 16.000,00
9.200,00 Einlage Distanzscheck
05/06/n0
Belastung Gemeindesteuern
16/06/n0
15/06/n0 15/06/n0 390,00
Belastung Telefonrechnung
2.490,00 Quellensteuer auf Habenzinsen
30/06/n0 30/06/n0 6,03
Barbehebung
30/06/n0
30/06/n0 30/06/n0 352,05
01/07/n0 Überweisung Kunde FG Rg. 1422
29/06/n0 29/06/n0 300,00
30/06/n0 30/06/n0 498,63 Bereitstellungskommission
Habenzinsen
30/06/n0 30/06/n0
1.150,00
Sollzinsen
Summen
Saldo
Stempelsteuer
30/06/n0 30/06/n0 73,02
165.997,25 119.686,03
Spesen
30/06/n0 30/06/n0 8,55
30/06/n0 46.311,2230/06/n0
30/06/n0 30/06/n0
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Bankwesen 2012/13
Zinsstaffel (Hamburger Staffelmethode):
Salden II
-300,00 -5 -1.500,00
Soll I Soll II
ZinsnummernTage
1.960,00-680,00 -980,00
-300,00 31/03/n0
26/03/n0
HabenSalden IBewegungen Wert
2
-540,00
24/04/n0
3
43.100,00
-52.860,00 -50.000,00 27/04/n0
28.860,00
50.880,00
6.960,00
206.080,00
28/03/n0
02/04/n0
2.320,00-12.400,00
2.000,00 14.720,00
3
720,00
12.720,00
-1.300,00 -2.280,00
3.000,00 720,00
10/04/n0 14
8.900,00 9.620,00
1.620,00150.000,00
3
5
1
03/04/n0
06/04/n0
11.400,00
-540,00
3.780,00
10.070,00
1
1
1 47.390,00
3
08/05/n0
7
-52.860,00 -50.000,00 27/04/n0
-1.040,00
-50.000,00 -540,00
-47.390,00
57.460,00 09/05/n0
50.000,00 1.040,00
36.000,007.200,00 10/05/n0 5-2.870,00
10.070,00
-500,00
30/04/n0
07/05/n0
3.650,00
-50.000,00
293.500,00
350.000,00
1.620,00
161.860,00 1.620,00
150.000,00
9.115,00
500.000,00
150.000,0017/05/n0
15/06/n0
-9.445,00
-3.865,00
14.850,00 11
28.335,00
50.000,00
6.670,00
3
87.250,0010
5
-44.595,00
-16.000,00
-390,00 -50.000,00 -9.115,00
36.000,00
-50.000,00
-50.000,00
7.200,00 10/05/n0 5
15/05/n0
05/06/n0
1.870,00
3.335,00
-2.870,00
-42.725,00
490.545,00
2
-8.725,00
1
31/05/n0
-62.780,00
213.625,00
20/05/n0
Liquider Endsaldo
50.000,00
21/06/n0
30/06/n0
-50.000,00 -8.245,00
8.545,00
285.550,00
400.000,00 65.960,00
129/06/n0
8
-8.545,00
-58.545,00
9.200,00
-17.445,00
-300,00 -50.000,00
-480,00 -50.000,00
-7.850,00 -50.000,00
2.201.560,00
20/06/n0
16/06/n0 67.860,00-16.965,00
52.740,00
1 50.000,00 17.445,00
4 200.000,00
Bemerkungen:
►
►
Die Zinsstaffel enthält 2 nachfällige Posten (Scheckeinlagen mit Valuta 03/04/n0 und 06/04/n0), dieim Kontoauszug des 1. Trimesters mit Buchungsdatum 30/03/n0 aufscheinen. Die Verzinsung erfolgterst im 2. Trimester.
Im Kontoauszug und in der Zinsstaffel scheinen 2 vorfällige Posten auf, deren Wertstellung noch in►
►
Im Kontoauszug und in der Zinsstaffel scheinen 2 vorfällige Posten auf, deren Wertstellung noch indas 1. Trimester hinein reichen. Dies führt zu einer Korrektur der Zinsnummern.
Der Kontoauszug erfasst am 28/06 und am 30/06/n0 Kundenüberweisungen, deren Wertstellung im
3. Trimester liegen; es handelt sich um nachfällige Posten, die erst in der Zinsstaffel des 3.Trimesters Berücksichtigung finden.
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Soll-Zinsen
Überziehung bis
Überziehung bis
Überziehung über
Überziehung über
31/03/n0 1.620,00
01/05/n0
5,10% 0,23 €
4,70% 20,84 €
50.000,00 €
31/03/n0 161.860,00
Nummern Zinssatz Betrag
50.000,00 € 2.201.560,00
01/05/n0 285.550,00
50.000,00 €
41,46 €
4,80%
5,30%
289,52 €
50.000,00 €
Berechnungen zum Zinsabschluss 2. Trimester n0
gültig ab
Überziehung über
Haben-Zinsen
Quellensteuer Aktivzinsen
7,19 €
0,80%
0,75%
352,05 €
Zinssatzgültig ab
293.500,00
50.000,00 €
Nummern
01/05/n0 52.740,00
31/03/n0
01/05/n0 285.550,00
Betrag
1,16 €
6,03 €
41,46 €5,30%
Quellensteuer Aktivzinsen
Bereitstellungskommission
Spesen Kontoführung
Spesen elektronischer Auszug
Tage Grundlage
30/06/n0 7,19
Betrag
91
Prozentsatz Betrag
Einheitspreis Betrag
Prozentsatz
zum Datum Grundlage
1,44 €
01/01/n0 3 0,000 0,00 €
20,00%
498,63 €100.000,00 2,00%
gültig ab Anzahl
Spesen elektronischer Auszug
Automatisierte Bewegungen
Spesen Barbehebungen am Schalter
Andere Bewegungen am Schalter
Spesen Staffelrechnung
Spesen Transparenzmitteilung
Postspesen Normalkuverts
Spesen Kontoführung trimestral
01/01/n0
4,48 €
4,50 €
2,000 2,00 €
01/01/n0 2 2,520 5,04 €
01/01/n0 18
01/01/n0 3 1,500
01/01/n0 7 0,640
27,50 €1 27,50001/01/n0
1
1,520 27,36 €
01/01/n0 3 0,000 0,00 €
01/01/n0 2 1,070 2,14 €
Spesen Kontoführung trimestral
Zusammenfassung der Abschlussposten
Habenzinsen
Quellensteuer auf Habenzinsen
Sollzinsen
Bereitstellungskommission
HabenSoll
498,63
27,50 €
73,02 €
1 27,50001/01/n0
7,19
352,05
1,44
Bereitstellungskommission
Spesen
Stempelsteuer 2. Trimester
Summen
Saldo Abschlussposten
7,19
73,02
25,00
950,14
498,63
942,95
Buchungen Trimesterabschluss (Bank führt im Konto nur Saldo des Abschlusses an)
Kurzbeschreibung
73,02Bankspesen für Dienstleistungen
2. Trimester n0
1,44
25,00
Passive Kommissionen Kontokorrent 498,63
Stempelsteuer
Ford./ Quellensteuer Aktivzinsen
30/06/n0 Zinsabschluss SWB Passivzinsen Kontokorrent
KontenbezeichnungenDatum
352,05
HabenSoll
7,19Aktivzinsen Kontokorrent
1,44
942,95Bankkontokorrent
Ford./ Quellensteuer Aktivzinsen
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Bankwesen 2012/13
Buchungen Trimesterabschluss (Bank führt die Abschlussbewegungen im Konto einzeln an)
Aktivzinsen Kontokorrent 7,19
Bankkontokorrent
Haben
Bankkontokorrent
Ford./ Quellensteuer Aktivzinsen 1,44
1,44
30/06/n0 Vorsteuer Zinsen
Zinsgutschrift
SollKontenbezeichnungen
7,19
Datum
30/06/n0
Kurzbeschreibung
30/06/n0 Provision Sollsaldo Passive Kommissionen Kontokorrent 498,63
498,63
Bankkontokorrent
Passivzinsen Kontokorrent 352,05
1,44
Bankspesen für DienstleistungenBankspesen 2.Trim. 73,0230/06/n0
Bankkontokorrent 352,05
30/06/n0 Zinsbelastung
Bankkontokorrent
Stempelsteuer Bank
25,00
30/06/n0
Bankkontokorrent
Stempelsteuer 25,00
73,02Bankkontokorrent
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Bankwesen 2012/13
F.8. Übung zum aktiven Kontokorrent mit Zinsstaffel und Trimesterabschluss
Vertragsbedingungen:
► Kreditrahmen:
► Habenzinssatz: bis
► Sollzinssatz: bis
► Kommission auf höchsten Sollsaldo: abgeschafft
120.000,00 €
0,20%
4,50%
► Bereitstellungskommission auf den Kreditrahmen: (jährlich)
► Quellensteuer auf Habenzinsen:
► Stempelsteuer trimestral:
► Bankspesen: trimestrale Pauschalspesen
Der Kontauszug des 2. Trimesters enthielt eine Scheckeinlage mit Valuta 3. Trimester:
50,00 €
Datum Valuta Soll Haben Beschreibung
1,20%
25,00 €
20,00%
Der Kontoauszug des 3. Trimesters weist folgende Daten auf
02/07/n0 28/06/n0 1.251,00 Überweisung an Lieferanten
28/06/n0 03/07/n0 6.500,00 Scheckeinlage Provinz
7.250,00 Gutschrift Rg. Nr. 354 - Hofer13/07/n0 15/07/n0
Soll Haben Beschreibung
01/07/n0 30/06/n0 3.600,00 Saldovortrag
Datum Valuta
16/08/n0 2.000,0016/08/n0
17/08/n0
15/08/n0
7.250,00 Gutschrift Rg. Nr. 354 - Hofer
14/07/n0
13/07/n0 15/07/n0
17/08/n0 4.000,00 Bareinlage
19/08/n0
Barbehebung
8.520,00 Belastung F24
12/07/n0 12.000,00 Belastung Scheck Nr. 100254834
25/07/n0 29/07/n0 2.600,00 Scheckeinlage Provinz
27/07/n0 27/07/n0 35.600,00 Überweisung an Lieferanten
Erstelle die Zinsstaffel
Belastung Scheck Nr. 100254836
BewegungenSalden Valuta Tage
Zinsnummern
Soll Haben Soll Haben
400,00 Scheckeinlage Provinz
25/09/n0
06/09/n0 1.350,0007/09/n0 Gutschrift Rg. Nr. 342 - Mair
28/09/n0 03/10/n0
7.950,0029/09/n0
24.255,00
15/07/n0 12 37.212,00
35.600,00 -38.701,00 27/07/n0 2 77.402,00
-10.351,00 12/07/n0 3 31.053,00
7.250,00 -3.101,00
Soll Haben Soll Haben
3.600,00 -3.600,00 30/06/n0 -2 -7.200,00
6.500,00 1.649,00 03/07/n0 9 14.841,00
12.000,00
1.251,00 -4.851,00 28/06/n0 5
44.621,00
2.000,00 -46.621,00 16/08/n0 1 46.621,00
-41.271,00 07/09/n0 18 742.878,00
7.950,00 -49.221,00 25/09/n0 5 246.105,00
2.600,00 -36.101,00 29/07/n0 17 613.717,00
8.520,00 -44.621,00 15/08/n0 1
35.600,00 -38.701,00 27/07/n0 2 77.402,00
4.000,00 -42.621,00 17/08/n0 21 895.041,00
1.350,00
7.950,00 -49.221,00 25/09/n0 5 246.105,00
30/09/n0 2.751.705,00 14.841,00
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 82 von 135
Bankwesen 2012/13
Soll-Zinsen
Überziehung bis
Haben-Zinsen
0,20%
Berechnungen zum Zinsabschluss 3. Trimester n0
gültig ab Nummern Zinssatz Betrag
01/06/n0 14.841,00
120.000,00 €
gültig ab Nummern Zinssatz Betrag
01/06/n0 2.751.705,00 4,50% 339,25 €
0,08 €
Quellensteuer Aktivzinsen
Bereitstellungskommission
0,20%
zum Datum Grundlage Prozentsatz Betrag
30/09/n0 0,08 20,00% 0,02 €
01/06/n0 14.841,00
Tage Grundlage Prozentsatz Betrag
92 120.000,00 1,20% 362,96 €
0,08 €
Spesen Kontoführung
Spesen Kontoführung trimestral
Führe die Berechnungen und Buchungen zum Trimesterabschluss durch.
Zusammenfassung der Abschlussposten Haben
gültig ab Anzahl Einheitspreis Betrag
01/01/n0 1 50,00 50,00 €
Soll
Habenzinsen
Quellensteuer auf Habenzinsen
Sollzinsen
Bereitstellungskommission Kreditrahmen
Spesen
Stempelsteuer 3. Trimester
0,08
0,02
50,00
25,00
362,96
339,25
Stempelsteuer 3. Trimester
Summen
Saldo Abschlussposten
Journal für den Trimesterabschluss:
Datum
25,00
777,23 0,08
777,15
Sollkonten Habenkonten Soll Haben
30/09/n0
Passivzinsen Kontokorrent Bankkontokorrent 339,25 777,15
Passive Kommissionen K/K
Ford./Vorsteuer Aktivzinsen Aktivzinsen Kontokorrent 0,02 0,08
Stempelsteuer
362,96
Bankspesen für DL 50,00
25,00
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Bankwesen 2012/13
F.9. Die Verflüssigung von Forderungen
Die Verflüssigung von Handelsforderungen vor ihrer Fälligkeit wird für viele Unternehmer von immergrößerer Wichtigkeit. Vor allem die kleinen und mittleren Zulieferer von Großunternehmen müssenletzteren häufig übermäßig lange Zahlungsziele gewähren, welche sie ihren Lieferanten gegenüber,aufgrund mangelnder Vertragsstärke, nicht durchsetzen können; die Liquidität der Unternehmen leidetunter diesem Umstand.
Die Verflüssigung von Forderungen in der Übersicht:
Verflüssigung von Handelsforderungen
a) durch Effekten verbriefte Forderungen
Diskontkredit (Bevorschussung Warenwechsel)
b) Forderungen ohne Effekten
"
" Bevorschussung RiBa, R.I.D., M.AV.
Bevorschussung von Handelsrechnungen
Bevorschussung beim Factoring
"
"
"
F.9.1. Der Diskontkredit (lo sconto cambiario)
Begriff und Allgemeines:
Laut Art. 1858 des ZGB ist der Diskont jener Vertrag, bei welchem die Bank - unter Abzug von Zinsen undSpesen - dem Kunden später fällige Forderungen gegenüber Dritten bevorschusst, wobei eine Abtretung
Bei fehlender Einbringlichkeit der Forderung wird auf den Kunden Rückgriff genommen.
Spesen - dem Kunden später fällige Forderungen gegenüber Dritten bevorschusst, wobei eine Abtretungderselben an die Bank mit der Klausel E.v. (Eingang vorbehalten) - (salvo buon fine) erfolgt.
Der Kunde tritt den Nennwert der Forderung ab; der „Barwert“ (Nettowert) wird ihm gutgeschrieben.
Grundsätzlich kann jede in der Zukunft fällige Forderung diskontiert werden, wie Wechsel,
Handelsrechnungen, Lagerpfandscheine (Warrants), Zinscoupons usw. Der Begriff " Diskontkredit" wirdin der Praxis jedoch meistens nur mit dem Wechsel in Beziehung gebracht.
Einteilung der Wechsel
In den anderen Fällen sind eigenständige Kreditformen entstanden, die den Wechseldiskont immer mehrin den Hintergrund drängen (Bevorschussungen).
Für den Wechseldiskont ist nicht so sehr die rechtliche Unterteilung (Solawechsel oder gezogenerWechsel) von Bedeutung sondern viel mehr der Grund der Ausstellung. Unter diesem Aspekt ist folgendeEinteilung möglich:
►
►
Einteilung möglich:
Warenwechsel (cambiali commerciali), denen ein Kaufvertrag (Warengeschäft) zugrunde liegt.
Konsumwechsel (cambiali di consumo) finden häufig für die Finanzierung von dauerhaftenKonsumgütern im Privatbereich Anwendung (Ratenkäufe).
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Bankwesen 2012/13
►
►
►
Gefälligkeitswechsel (cambiali di comodo) werden oft gegenseitig ausgestellt, ohne dass einSchuldverhältnis vorliegt, mit dem Zweck die Bank zu täuschen und von dieser eine Finanzierung zuerlangen.
Bankwechsel (cambiali di banca) weisen die Unterschrift einer Bank auf und gelten somit alssicheres Kreditmittel.
Finanzwechsel (cambiali finanziarie) werden ausgestellt, um einen Kredit abzusichern; meistenshandelt es sich um „direkte Solawechsel“ zugunsten einer Bank.
Voraussetzungen für den Wechseldiskont:
a) Erste Voraussetzung für die Beanspruchung dieser Kreditform ist die Gewährung eines eigenen
Kreditrahmens (castelletto di sconto) seitens der Bank, welcher die üblicheKreditwürdigkeitsprüfung vorausgeht.Innerhalb dieses Rahmens können Wechsel zum Diskont vorgelegt werden. Der Kreditrahmen wirdbei Fälligkeit und Eingang der einzelnen Wechsel immer wieder aufgefüllt, was die Vorlage weitererWechsel ermöglicht.
b)
Es muss sich um „Warenwechsel“ handeln (Lieferung von Waren liegt zugrunde).
Mindestens zwei Unterschriften zahlungsfähiger Personen müssen aufscheinen.
Nur „bankfähige Wechsel“ werden grundsätzlich zum Diskont angenommen; sie müssen folgendeAnforderungen erfüllen:
Wechsel ermöglicht.
Die Restlaufzeit darf vier Monate nicht überschreiten, sonst ist der eventuelle Rediskont bei derBanca d'Italia oder bei anderen Banken nicht möglich.
Die Wechsel müssen an einem Bankplatz fällig sein.
c) Der Kunde muss natürlich ein Korrespondenzkontokorrent bei der Bank eröffnet haben, über welchesder Vorgang abgewickelt wird.
Banca d'Italia oder bei anderen Banken nicht möglich.
Es dürfen keine Klauseln vorkommen, durch welche die Ausübung der Wechselrechteeingeschränkt wird (z.B. „ohne Spesen“ oder „ohne Garantie“ zur Verhinderung des Protestsbzw. des Regresses).
Die Abwicklung des Diskonts:
a)
b)
der Vorgang abgewickelt wird.
Der Kunde legt die Wechsel, die aus einer eigenen Wechselaufstellung hervorgehen, der Bank zum
Diskont (Eskompt) vor.
Die Bank überprüft die formale und inhaltliche Richtigkeit der Wechsel (in großen Banken durcheigene Abteilungen) und leitet sie an die Kreditabteilung weiter, welche über die Kreditgewährung
c)
Kosten des Diskontkredits► Diskontzinsen
eigene Abteilungen) und leitet sie an die Kreditabteilung weiter, welche über die Kreditgewährungentscheidet.
Bei positiver Entscheidung folgt die abrechnungstechnische Seite mit Gutschrift des Barwertes.Häufig schreibt die Bank auch den Nennwert der Wechsel gut und belastet mit gleicher WertstellungZinsen und Spesen.
► Provision auf Wechselsummen
► Inkassokommission pro Wechsel
► Kurzfristigkeitsgebühr (diritto di brevità) für Wechsel, die kurzfristig fällig werden
►
► Kommission für Inkasso-Benachrichtigung (diritto di richiesta d’esito).
Besonderheiten bei der Berechnung der Zinsen
Akzeptgebühr (commissione di accettazione), wenn die Bank für das Wechselakzept seitens desBezogenen sorgt.
Besonderheiten bei der Berechnung der Zinsen► Bei der Berechnung der Zeit wird auch der 1. Tag mitgerechnet.
► Es kommen noch Banktage dazu.
► Die Wertstellung für die Gutschrift des Barwertes ist 1 Tag nach der Durchführung.
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 85 von 135
Bankwesen 2012/13
Beispiel zum Wechseldiskont:
Vorlage mehrerer Wechsel zum Diskont (siehe Aufstellung - Zinsstaffel)
Bank nimmt die Wechsel zum Diskont an
Gutschrift des Barwerts mit Wertstellung:
Bedingungen:
angewandter Zinssatz: 6,25%
10/06/n0
12/06/n0
13/06/n0 14/06/n0
Inkassokommission:
Kurzfristigkeitsgebühr: (wenn der Wechsel in weniger als 12 Tagen fällig ist)
Berechnungen:
Fälligkeit ZinsnummernBank-
tage
22/06/n03.820,00 17
Beträge
3,50 €
3,80 €
3,503,8011 6
TageInkasso-
spesen
64.940,00
Kurzfristig-
keitsgebühr
Tage
gesamt
Berechnung Nettowert Zinssatz =
22/06/n03.820,00
7.850,00 10/08/n0 60
05/07/n0
17
6
2.600,00 24/07/n0 43
87 565.500,00 3,80
24
66 518.100,00
19,0035.020,00 1.703.440,00
6.500,00 31/08/n0
3,80
30
49
3,806
127.400,00
6
3,50
6,25%
81
3,503,80
427.500,00 3,80
11 6
14.250,00
64.940,00
6
Berechnung Nettowert Zinssatz =
Buchungen zum Wechseldiskont (aus der Sicht des Kunden):
Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen
Zinsen
HabenSoll
22,50 34.705,82291,68
BarwertSpesenWechsel gesamt
35.020,00
6,25%
Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen
Bankkontokorrent 34.705,82
291,68
HabenSoll
Bankspesen für Finanzierungen 22,50
Passive Diskontzinsen
Besitzwechsel
13/06/n0 Wechseldiskont
Wechsel zum Diskont 35.020,00
35.020,00
10/06/n0 Vorlage Wechsel Wechsel zum Diskont 35.020,00
Berechnung des effektiven Zinssatzes
Es geht um die Beantwortung der Frage, zu welchem Zinssatz ein Kapital, welches dem Barwertentspricht, investiert werden müsste, um Zinsen zu erzielen, die dem Diskontabzug (Zinsen und Spesen)entsprechen.
Ermittlung der mittleren Fälligkeit: Datum Kreditgewährung:
Wechselsummen
3.820,00
14.250,00 13
322.600,00
05/07/n0
22/06/n0 keine
TageFälligkeit
12/06/n0
24/07/n0
185.250,00
83.200,00
Zinsnummern
keine
6.500,00
35.020,00
384.650,00
455.000,0070
7.850,00
31/08/n0
4910/08/n0
1.108.100,00
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 86 von 135
Bankwesen 2012/13
Ausgangsdatum: +
Daten für die Berechnung des effektiven Zinssatzes:
Kapital: (Barwert = ausgezahlter Betrag = Kredit)
1.108.100,00Zinsnummern=
24/07/n0
34.705,82
22/06/n0 32 Tage =
Wechselsummen 35.020,00= 32 Tage
(werden zum Ausgangsdatumdazugezählt)
Kapital: (Barwert = ausgezahlter Betrag = Kredit)
Zinsen: (Diskontzinsen + Spesen)
Zeit: -
p = ?
x
x 427,87
34.705,82
314,18
314,18
42 Tage (12/06/n0 24/07/n0)
p = =36.500
34.705,82
Die große Differenz zum Nominalsatz ergibt sich aus folgenden Gründen:
Die vorschüssige Verzinsung (geringeres Kapital)
die Anwendung der Banktage
Mitberechnung auch des ersten Tages
spätere Wertstellung der Gutschrift des Barwertes (1 Tag)
Anlastung von Spesen
Abgrenzungen im Zusammenhang mit dem DiskontkreditGeht die Fälligkeit der diskontierten Wechsel über das Geschäftsjahr hinaus, entstehen am Jahresende
transitorische Abgrenzungen im Zusammenhang mit den vorschüssig belasteten Zinsen.
Der Rediskont (il risconto)
Obwohl es sich um ein passives Bankgeschäft handelt, das stark an Bedeutung verloren hat und nur inAusnahmefällen zur kurzfristigen Mittelbeschaffung dient, wird hier kurz darauf eingegangen.
Bereits diskontierte Wechsel werden rediskontiert, d.h. an andere Banken bzw. an die Banca d’Italiaabgetreten, welche nach Abzug von Zinsen den Barwert auszahlen und somit den Banken kurzfristigeMittel zur Verfügung stellen.
Kleinere Banken wickeln dieses Geschäft meistens mit Großbanken ab; letztere machen von der
F.9.2. Der Diskont von direkten Solawechseln (sovvenzione cambiaria)
Kleinere Banken wickeln dieses Geschäft meistens mit Großbanken ab; letztere machen von derMöglichkeit des Rediskonts bei der Banca d’Italia heute aber kaum noch Gebrauch.
Hier handelt es sich um einen Kredit im engeren Sinn, der durch einen Solawechsel garantiert wird. Mitdem Diskontkredit hat diese Finanzierungsform nur die formalen Aspekte gemeinsam; in der Substanz
Die Wechselsumme stellt den Nominalwert des Kredites dar, der bei Fälligkeit zurückzuzahlen ist. DerKunde erhält den Barwert ausgezahlt, nachdem Zinsen, Spesen und Wechselsteuer (11‰) in Abzuggebracht worden sind. Die Laufzeit dieses Kredits bewegt sich meistens zwischen 4 und 6 Monaten.
Während beim Diskontkredit die Wechsel immer mindestens zwei Unterschriften aufweisen, finden wir indiesem Fall auf dem Wechsel nur die Unterschrift des Schuldners (Kreditnehmer); es kann jedoch auchdie Unterschrift von Bürgen verlangt werden.
dem Diskontkredit hat diese Finanzierungsform nur die formalen Aspekte gemeinsam; in der Substanzsind wesentliche Unterschiede erkennbar.
gebracht worden sind. Die Laufzeit dieses Kredits bewegt sich meistens zwischen 4 und 6 Monaten.
Eine bestimmte Ähnlichkeit zu dieser Kreditform weisen auch die „Agrarwechsel“ auf, die zusätzlicheSicherheiten durch Realdeckung an den gekauften Gütern oder den Bodenerträgen bieten.
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 87 von 135
Bankwesen 2012/13
F.9.3. Die Effektenbevorschussung E.v. (accredito di portafoglio s.b.f.)
Verflüssigung von Handelsforderungen
a) durch Effekten verbriefte Forderungena) durch Effekten verbriefte Forderungen
Diskontkredit (Bevorschussung Warenwechsel)
b) Forderungen ohne Effekten
Bevorschussung RiBa, R.I.D., M.AV.
"
" Bevorschussung RiBa, R.I.D., M.AV.
Bevorschussung von Handelsrechnungen
Bevorschussung beim Factoring
"
"
Es wurde bereits hingewiesen, dass der Wechsel aufgrund zivilrechtlicher Überlegungen (Haftung) und
"
Häufig bevorschussen die Banken auch Forderungen, die über das System "R.I.D." (direktesEinzugsverfahren) oder auch "Zahlungsaufforderung M.AV." kassiert werden.
Es handelt sich um die verschiedenen Inkassodokumente, welche unter den Begriff „Effekten“ i.w.S. fallen,wobei in erster Linie Bankquittungen (ricevute bancarie) gemeint sind. Auf die Vorteile dieser Papierewurde bereits im Zusammenhang mit der EDV im Bankbereich hingewiesen (siehe Ri.Ba.).
aus steuerlichen Gründen (Stempelsteuer) an Bedeutung verloren hat und von anderen Dokumentenweitgehend abgelöst worden ist.
Voraussetzungen für die Inanspruchnahme dieser Kreditlinie sind:
► ein Korrespondenzkontokorrent
► ein eigener Kreditrahmen für Effektenbevorschussung E.v. (castelletto s.b.f.)
Einzugsverfahren) oder auch "Zahlungsaufforderung M.AV." kassiert werden.
Die Bevorschussung solcher Effekten hat sich in den letzten Jahren zu einer der wichtigsten Kreditformenim kurzfristigen Bereich entwickelt.
Die Bankquittung (BQ) - Ricevuta bancaria (RiBa)
Mit eventueller Beantragung der Bevorschussung und dem gleichzeitigen Inkassoauftrag, werdenalle erforderlichen Daten des Zahlungspflichtigen über Remote Banking, Datenträger oder inPapierform geliefert.
Die Bank leitet den Inkassoauftrag an den Bankschalter des Zahlungspflichtigen weiter; derZahlungspflichtige wird von seiner Bank auf die Fälligkeit der Forderung hingewiesen (elektronischoder in Papierform).
Aufgrund dieser Fälligkeitsanzeige erfolgt dann die Zahlung.
oder in Papierform).
Der Zahlungspflichtige erhält als Bestätigung für die getätigte Zahlung eine Quittung seiner Bank. Biszu dem Zeitpunkt können alle Bewegungen elektronisch (ohne Papier) erfolgen, vorausgesetzt diebeteiligten Unternehmen setzen das "Remote Banking" ein.
Es erfolgt eine schnelle Rückmeldung (elektronisch) über bezahlte oder unbezahlte RiBa-Aufträge.
Die Bevorschussung der Bankquittungen erfordert natürlich einen entsprechenden Kreditrahmen.Die Bevorschussung der Bankquittungen erfordert natürlich einen entsprechenden Kreditrahmen.
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 88 von 135
Bankwesen 2012/13
Die Abwicklung der Bevorschussung von Bankquittungen:
In der Regel wird meistens eine größere Anzahl von Bankquittungen gleichzeitig vorgelegt (häufigmonatlich mit der Fakturierung über das "Remote Banking" oder auf elektronischem Datenträger), derenGesamtbetrag den Kreditrahmen nicht überschreiten darf.
Die Bank berechnet anschließend die mittlere Fälligkeit (valuta adeguata) der Effekten, wobei auchBanktage (ca. 6 bis 15, je nach Ort der Fälligkeit) berücksichtigt werden.
Die Gutschrift erfolgt zum Gesamtbetrag und kann auf zwei Arten erfolgen:
a) mit sofortiger Verfügbarkeit
b) mit Verfügbarkeit bei Erreichen der mittleren Fälligkeit
Im zweiten Fall kann man nicht von einer Kreditgewährung sprechen, da die vorgelegten Effekten erst beiErreichen der mittleren Fälligkeit im Kontokorrent gutgeschrieben werden. Das Kreditrisiko der Bankbeschränkt sich hier auf jene Quittungen, deren Fälligkeit über die mittlere hinausgeht.
Ein effektiver Kredit liegt nur im ersten Fall vor, mit dem wir uns in der Folge genauer beschäftigen.
Gutschrift "Eingang vorbehalten" (s.b.f.) - sofortige Fälligkeit:
1. Direkte Gutschrift im Kontokorrent
Ein effektiver Kredit liegt nur im ersten Fall vor, mit dem wir uns in der Folge genauer beschäftigen.
Der Kunde kann sofort über die Summe der vorgelegten Effekten verfügen. Für die banktechnischeAbwicklung gibt es verschiedene Möglichkeiten, wobei in der Praxis die folgenden am häufigstenvorzufinden sind:
1. Direkte Gutschrift im Kontokorrent
a)
b) die Inkassokommissionen werden sofort belastet;
c)
die Bank schreibt dem Kunden die Summe der vorgelegten Effekten mit Valuta „mittlere
Fälligkeit“ sofort im Kontokorrent gut und gibt ihm die Möglichkeit über den Buchsaldo zuverfügen.
die Zinsbelastung erfolgt mit Trimesterende, sofern negative Liquiditätssalden aus der Sicht desKunden in der Zinsstaffel vorkommen.
Diese Methode wird bei Kunden angewandt, die nur sporadisch wenige Bankquittungen zur
2. Verwendung eines „transitorischen Bevorschussungskontos“
a) Auf dem transitorischen Konto wird der Betrag (Nennwert der Bankquittungen) mit Valuta
Die Abwicklung dieser in der Praxis am häufigsten angewandten Methode erfolgt in mehrerenSchritten:
Diese Methode wird bei Kunden angewandt, die nur sporadisch wenige Bankquittungen zurBevorschussung vorlegen.
b)
c)
d) Diese Zinsen werden dem Korrespondenzkontokorrent belastet.
e)
Am Trimesterende wird für das transitorische Konto eine eigene Zinsstaffel zur Berechnung derZinsen erstellt.
Derselbe Betrag wird mit gleichem Datum und sofortiger Wertstellung dem transitorischen Kontobelastet und gleichzeitig dem Korrespondenzkontokorrent gutgeschrieben.
„mittlere Fälligkeit“ gutgeschrieben.
Gehen einzelne Bankquittungen bei Fälligkeit nicht ein, werden die entsprechenden Beträge deme)
Das transitorische Bevorschussungskonto weist folgende Eigenheiten auf:
Das Bevorschussungskonto kann keine vorfälligen Posten aufweisen.
Gehen einzelne Bankquittungen bei Fälligkeit nicht ein, werden die entsprechenden Beträge demKontokorrent des Kunden belastet.
Der Buchsaldo ist immer „null“, während der Liquiditätssaldo nur ein Soll-Saldo sein kann.
Es enthält meistens nachfällige Posten, u.z. im Ausmaß der im vorigen Trimester vorgelegtenBankquittungen, deren mittlere Fälligkeit noch nicht erreicht ist.
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 89 von 135
Bankwesen 2012/13
Beispiel zur Bevorschussung von Bankquittungen
Kontokorrent
Bevorschussung auf Effekten E.v.
Kreditrahmen gesamt
Folgende Vertragsbedingungen wurden mit der Bank vereinbart:
100.000,00 €
200.000,00 €
Ein Unternehmer verfügt bei seiner Bank über einen Kreditrahmen, der sich wie folgt aufteilt:
100.000,00 €
Folgende Vertragsbedingungen wurden mit der Bank vereinbart:
Soll-Zinssatz K/K
Haben-Zinssatz K/K
Soll-Zinssatz Bevorschussungen RiBa
Banktage
Bereitstellungskommission (jährlich)
Buchungsspesen pro Bewegung im K/K
Buchungsspesen / bevorschusste RiBa
4,25%
6 Tage
0,10%
4,50%
1,50 €
1,20 €
1,60%
Buchungsspesen / bevorschusste RiBa
Spesen für retournierte Bankquittungen
Zu Beginn des 2. Trimesters ergibt sich auf den Kontoauszügen folgende Situation:
Kontoauszug Kontokorrent: (es liegen keine vor- und nachfälligen Posten vor)
Datum Valuta Soll Haben
2,50 €
Beschreibung
1,20 €
Kontoauszug Bevorschussungskonto RiBa:
31/03/n0 Saldovortrag
Beschreibung
nachfälliger Posten (Liquiditätssaldo)
Saldovortrag
15/04/n0
Haben
31/03/n0
30.000,00
30.000,00
32.000,00
Soll
01/04/n0
01/04/n0
Datum Valuta
01/04/n0
Zusammensetzung nachfälliger Posten - Datum der Bevorschussung:
Kundenforderung Rossi AG
Kundenforderung Verdi Lino
Geschäftsfälle:Bevorschussung von 4 Bankquittungen
nachfälliger Posten (Liquiditätssaldo)
05/03/n0
17.000,00 €
22/04/n0
Fälligkeit:
15/04/n0 30.000,00
13.000,00 € Fälligkeit:
08/04/n0
10/04/n0
01/04/n0
Bevorschussung von 4 Bankquittungen
Kunde Rechnungsbetrag
Weiss GmbH
Grün Franz (geht bei Fälligkeit nicht ein)
Neri S.r.l.
Ebner GmbH
Belastung von Bankspesen für die Bevorschussungen 4,80 €
Fälligkeit
30/04/n08.500,00 €
12.500,00 € 15/05/n0
15/06/n0
08/04/n0
31/05/n0
08/04/n0
11.000,00 €
9.000,00 €
Belastung von Bankspesen für die Bevorschussungen
Bankquittung des Kunden Rossi AG geht nicht ein - Belastung K/K
Belastung Spesen für retournierte RiBa
Die Bank belastet die Bankquittung Grün Franz, die nicht eingeht
Belastung Spesen für retournierte RiBa
Kunde Rossi AG überweist die Rechnung inklusive Verzugszinsen:
Bevorschussung 3 BQ: mittlere Fälligkeit:
4,80 €
20/05/n0
20/06/n0
17.000,00
17.163,71
12.500,00
2,50 €
22.400,00
2,50 €
17/05/n0
25/07/n0
08/04/n0
13/04/n0
13/04/n0
17/05/n0
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 90 von 135
Bankwesen 2012/13
Lösung:
a) Ermittlung der mittleren Fälligkeit: Datum Kreditgewährung:
keine
Zinsnummern
keine
156
Tage
gesamt
187.500,0012.500,00
08/04/n0
30/04/n0 6
Fälligkeit
15/05/n0
Beträge BQ
8.500,00
Fälligkeit BQ
21/05/n0
06/05/n0
Bank-
tage
= 23 Tage
341.000,00
(werden zum Ausgangsdatumdazugezählt)
31
21/06/n06
06/06/n06
46 414.000,009.000,00
Zinsnummern=
Summe BQ
942.500,00
41.000,00
11.000,00
41.000,00
15/06/n0
31/05/n0
942.500,00
Ausgangsdatum: + (= mittlere Fälligkeit)
b) Kontoauszug Bevorschussungskonto RiBa 03-333444
01/04/n0
06/05/n0
Datum
23 Tage =
01/04/n0 15/04/n0
Saldovortrag
nachfälliger Posten30.000,00
HabenValuta Soll Beschreibung
31/03/n0 30.000,00
29/05/n0
Saldo- - - - - - - - - -
Umbuchung auf K/K 01-25454520/06/n0 20/06/n0
22.400,00 Bevorschussung BQ E.v.
93.400,00
22.400,00
25/07/n0
41.000,00
Bevorschussung BQ E.v.29/05/n0
20/06/n0
08/04/n0 08/04/n0
41.000,0008/04/n0
Umbuchung auf K/K 01-254545
93.400,00 Summen
c) Kontoauszug Kontokorrent 01-254545
Saldo- - - - - - - - - -
32.000,00
Soll HabenValuta
08/04/n0 08/04/n0 41.000,00
RiBa retour - Rossi AG
Bevorschussung RiBa E.v.
Saldovortrag
Datum
01/04/n0 31/03/n0
13/04/n0 10/04/n0 17.000,00
08/04/n0
Beschreibung
08/04/n0 4,80 Spesen RiBa
17/05/n0 17/05/n0 2,50
22.400,00
17.163,71
3,60
17/05/n0
Bevorschussung RiBa E.v.20/06/n0 20/06/n0
20/06/n0 20/06/n0
RiBa retour - Grün Franz
30/06/n0 30/06/n0 0,57
15/05/n0
RiBa retour - Rossi AG
13/04/n0 13/04/n0 2,50 Spesen retournierte BQ
13/04/n0 10/04/n0 17.000,00
Überweisung Rossi AG20/05/n0 21/05/n0
Spesen RiBa
Zinsgutschrift 2. Trimester
Spesen retournierte BQ
12.500,00
30/06/n0
30/06/n0
30/06/n0
Stempelsteuer 2. Trimester
51,42
30/06/n0
30/06/n0 30/06/n0
30/06/n0 93,66
25,00
30/06/n0 30/06/n0 0,57
321,95
Bereitstellungskommission
Spesen30/06/n0 30/06/n0
62.404,45 80.564,28 Summen
30/06/n0
Sollzinsen K/K 01-254545
Sollzinsen Bevorschussungen
30/06/n0 30/06/n0
Quellensteuer Aktivzinsen
Zinsgutschrift 2. Trimester
398,90
30/06/n0 30/06/n0 0,11
62.404,45 80.564,28 Summen
18.159,84 Saldo
30/06/n0 30/06/n0
30/06/n0 30/06/n0
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 91 von 135
Bankwesen 2012/13
d) Zinsstaffel Bevorschussungskonto RiBa 03-333444
-30.000,00 830.000,00
Haben Haben
31/03/n0
-71.000,0041.000,00
SollSalden Valuta Tage
Soll
Bewegungen
08/04/n0 7 497.000,00
Zinsnummern
240.000,00
e) Zinsstaffel Kontokorrent 01-254545
22.400,00
-41.000,00 44
10
1.804.000,00
224.000,00
15/04/n0
Liquider Endsaldo -22.400,00
41.000,00
2.765.000,0030/06/n0
22
-22.400,00 20/06/n0
29/05/n0
30.000,00
e) Zinsstaffel Kontokorrent 01-254545
31/03/n0
4,80 8.995,20
Bewegungen
8
ZinsnummernTageSalden Valuta
32.000,00
08/04/n0
-32.000,00
9.000,00
HabenSoll
256.000,00
08/04/n0 2 17.990,40
41.000,00
Soll Haben
190.503,1019.050,313,60 20/06/n0
20/06/n0
-8.007,30 13/04/n0
417/05/n0
32 256.233,60
4,80 8.995,20
317.000,00
-20.507,30
-8.004,80 10/04/n0
2,50
22.400,00 19.053,91
41.014,60
17.163,71 -3.346,09 21/05/n0
-20.509,80
12.500,00
100.382,70
10
08/04/n0 2 17.990,40
15/05/n0
2,50
30
82.039,20
2
24.014,40
Soll-Zinsen Bevorschussungen
190.503,10
Liquider Endsaldo 19.050,31 30/06/n0
19.050,313,60 20/06/n0
208.493,50
Berechnungen zum Zinsabschluss 2. Trimester n0
10
759.684,50
Zinssatzgültig ab Nummern BetragSoll-Zinsen Bevorschussungen
Soll-Zinsen K/K 01-254545
Haben-Zinsen
31/03/n0 2.765.000,00
93,66 €
0,57 €
Nummern Zinssatz Betrag
0,10%208.493,50
31/03/n0
Nummern
321,95 €
Zinssatz
31/03/n0
Zinssatz Betrag
4,50%759.684,50
gültig ab Nummern Betrag
gültig ab
gültig ab
4,25%
Quellensteuer Aktivzinsen
Bereitstellungskommission
Betrag
0,57 €0,10%
30/06/n0 0,57 20,00% 0,11 €
208.493,50
zum Datum Grundlage Prozentsatz
Tage Grundlage Prozentsatz
31/03/n0
Betrag
91 100.000,00 1,6% 398,90 €
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Bankwesen 2012/13
Spesen Kontoführung
Spesen elektronischer Auszug
Andere Bewegungen am Schalter
Spesen Staffelrechnung
Spesen Transparenzmitteilung
Postspesen Normalkuverts
Spesen Kontoführung trimestral
1,500 13,50 €
01/01/n0
2
1 27,500 27,50 €
01/01/n0 3
01/01/n0
01/01/n0 3 1,500 4,50 €
gültig ab Anzahl
01/01/n0 3 0,000
01/01/n0 9
2,000
Einheitspreis Betrag
4,00 €
1,92 €
0,00 €
0,640
Spesen Kontoführung trimestral
Zusammenfassung der Abschlussposten
Habenzinsen
Quellensteuer auf Habenzinsen
Sollzinsen K/K 01-254545
Sollzinsen Bevorschussungen
Haben
321,95
01/01/n0 1 27,500 27,50 €
51,42 €
Soll
0,11
93,66
0,57
Sollzinsen Bevorschussungen
Bereitstellungskommission Kreditrahmen K/K
Spesen
Stempelsteuer 2. Trimester
Summen
Saldo Abschlussposten
321,95
890,47
0,57
51,42
891,05
25,00
398,90
Buchungen zur Bevorschussung von Bankquittungen
Aus diesem Grund stellen die bevorschussten Bankquittungen (RiBa) aus der Sicht des UnternehmensVerbindlichkeiten (Verb./ bevorschusste RiBa) gegenüber der Bank dar, solange sie nicht effektiv kassiertworden sind.
Laut nationalen Buchhaltungsprinzipien "OIC" dürfen Kundenforderungen erst nach dem
effektiven Inkasso ausgebucht werden.
In der Folge die korrekte buchhalterische Erfassung des Beispiels.
worden sind.
Die Bank teilt dem Unternehmer nicht immer das Inkasso, sondern häufig nur die nicht eingegangenenBankquittungen mit. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, die Kundenforderungen einige Tage nach Fälligkeitmit dem Fälligkeitsdatum auszubuchen, wenn nicht die Meldung "unbezahlte RiBa" eingeht.
Zwecks vollständiger Abwicklung werden auch die Buchungen des Monats März aufgezeigt, die imZusammenhang mit der Bevorschussung der erst im April fälligen Bankquittungen stehen.
Journal
05/03/n0 Gutschrift Bevor-
30.000,00
Soll
Verb./ bevorschusste RiBa
Bankkontokorrent 30.000,00
schussung RiBa Bevorschussungskonto RiBa 30.000,00
05/03/n0 Bevorschussung BQ Bevorschussungskonto RiBa 30.000,00
Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Haben
schussung RiBa Bevorschussungskonto RiBa 41.000,00
08/04/n0
08/04/n0 Gutschrift Bevor- Bankkontokorrent 41.000,00
08/04/n0
Bankkontokorrent 4,80
Bankspesen RiBa Bankspesen für Dienstleistungen 4,80
Verb./ bevorschusste RiBa 41.000,00
41.000,00Bevorschussung BQ Bevorschussungskonto RiBa
Bankkontokorrent
13/04/n0 RiBa retour Rossi Verb./ bevorschusste RiBa 17.000,00
17.000,00
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 93 von 135
Bankwesen 2012/13
Fortsetzung Journal
13/04/n0
Bankkontokorrent 2,50
Verb./ bevorschusste RiBa 13.000,00
Bankspesen RiBa Bankspesen für Dienstleistungen 2,50
HabenKontenbezeichnungen SollKurzbeschreibungDatum
13.000,00
22/04/n0 Inkasso Verdi Lino
KF / Verdi Lino
8.500,00KF / Weiss GmbH
12.500,00
17/05/n0 RiBa retour Grün F. Verb./ bevorschusste RiBa 12.500,00
30/04/n0 Inkasso Weiss GmbH
17/05/n0 Bankspesen RiBa Bankspesen für Dienstleistungen 2,50
2,50Bankkontokorrent
Bankkontokorrent
Verb./ bevorschusste RiBa 8.500,00
15/06/n0
KF / Rossi AG
20/05/n0
Inkasso Ebner GmbH
11.000,00
9.000,00
KF / Neri Srl
Bankkontokorrent
aktive Verzugszinsen 163,71
17.000,00
Verb./ bevorschusste RiBa
Überweisung Rossi 17.163,71
31/05/n0 Inkasso Neri Srl Verb./ bevorschusste RiBa 11.000,00
2,50Bankkontokorrent
schussung RiBa Bevorschussungskonto RiBa
15/06/n0
Gutschrift Bevor-
Bevorschussung BQ Bevorschussungskonto RiBa 22.400,00
22.400,00
20/06/n0
20/06/n0
22.400,00
Bankkontokorrent 22.400,00
Verb./ bevorschusste RiBa
9.000,00
Inkasso Ebner GmbH
KF / Ebner GmbH
9.000,00Verb./ bevorschusste RiBa
20/06/n0
Bankkontokorrent
3,60
2. Trimester n0
30/06/n0 Zinsabschluss SWB 93,66
398,90
Passive Bevorschussungszinsen RiBa 321,95
25,00
Bankspesen für Dienstleistungen
Stempelsteuer
Passivzinsen Kontokorrent
51,42
3,60
Bankspesen RiBa Bankspesen für Dienstleistungen
Passive Kommissionen Kontokorrent
Buchungen auf den Bevorschussungskonten
Bevorschussungskonto RiBa SWB 03-333444
Ford./ Quellensteuer Aktivzinsen 0,11
0,57
25,00Stempelsteuer
Aktivzinsen Kontokorrent
Bankkontokorrent 890,47
Bevorschussungskonto RiBa SWB 03-333444
Beschreibung
Bevorschussung RiBa
Bevorschussung RiBa - Umbuchung K/K
Bevorschussung RiBa
Bevorschussung RiBa - Umbuchung K/K
Bevorschussung RiBa
05/03/n0
Datum Soll Haben
30.000,00
05/03/n0 30.000,00
41.000,00
08/04/n0 41.000,00
08/04/n0
20/06/n0 22.400,00
20/06/n0 22.400,00Bevorschussung RiBa - Umbuchung K/K
Summen
Saldo
30/06/n0 93.400,00
30/06/n0 - - - - - - - - - -
93.400,00
20/06/n0 22.400,00
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 94 von 135
Bankwesen 2012/13
Im Soll wird mit sofortiger Wertstellung die Summe der bevorschusstenBankquittungen erfasst.Gegenkonto: "Verb./ bevorschusste RiBa"
Im Haben wird mit gleichem Buchungsdatum aber mit späterer Wertstellung(mittlere Fälligkeit) die Umbuchung eingetragen.Gegenkonto: "Bankkontokorrent 01-254545"
Der Saldo ist nach jeder Bevorschussung gleich "0"
Konto "Verb./ bevorschusste RiBa"
Beschreibung
Bevorschussung RiBa
Bevorschussung RiBa
HabenDatum Soll
30.000,00
41.000,00
05/03/n0
08/04/n0 Bevorschussung RiBa
RiBa retour - Kunde Rossi AG
Inkasso Verdi Lino
Inkasso Weiss GmbH
RiBa retour - Kunde Grün Franz
Inkasso Neri Srl
Inkasso Ebner GmbH
31/05/n0 11.000,00
17/05/n0 12.500,00
41.000,00
13.000,00
30/04/n0 8.500,00
13/04/n0 17.000,00
22/04/n0
08/04/n0
15/06/n0 9.000,00
Bevorschussung RiBa
Summen
Saldo
22.400,00
Im Haben werden die Verbindlichkeiten für die bevorschussten Bankquittungen alsSumme erfasst.Gegenkonto: "Verb./ Bevorschussungskonto RiBa"
30/06/n0 71.000,00 93.400,00
30/06/n0 22.400,00
20/06/n0
Kassierte Bankquittungen werden ebenso im Soll ausgebucht.
Gegenkonto: die Kundenkonten
Als Saldo bleiben die noch nicht fälligen Bankquittungen
Retournierte Bankquittungen werden im Soll ausgebucht - Gegenbuchung imKontokorrent.
Gegenkonto: "Verb./ Bevorschussungskonto RiBa"
Alternative Vorgangsweise bei der Verbuchung
Die Buchungen sind in dem Fall folgende (Bankspesen werden nicht berücksichtigt) :
In der Praxis wird manchmal das Buchungsdatum der Bevorschussung ignoriert und der Ausgleich mitFälligkeitsdatum der Kundenforderung bzw. mit Belastungsdatum der retournierten Bankquittung direktvom Bevorschussungskonto abgebucht.
Die Buchungen sind in dem Fall folgende (Bankspesen werden nicht berücksichtigt) :
Journal
08/04/n0 Gutschrift Bevor- Bankkontokorrent 41.000,00
schussung RiBa Bevorschussungskonto RiBa
30.000,00schussung RiBa Bevorschussungskonto RiBa
41.000,00
Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen
05/03/n0 Gutschrift Bevor- Bankkontokorrent 30.000,00
Soll HabenDatum
13/04/n0 RiBa retour Rossi Bevorschussungskonto RiBa 17.000,00
Bankkontokorrent 17.000,00
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 95 von 135
Bankwesen 2012/13
Fortsetzung Journal
17/05/n0 12.500,00
22/04/n0 Inkasso Verdi Lino Bevorschussungskonto RiBa 13.000,00
KF / Verdi Lino
Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben
RiBa retour Grün F. Bevorschussungskonto RiBa
13.000,00
Bankkontokorrent 12.500,00
31/05/n0 Inkasso Neri Srl
KF / Neri Srl
15/06/n0 Inkasso Ebner GmbH Bevorschussungskonto RiBa 9.000,00
11.000,00
9.000,00
schussung RiBa Bevorschussungskonto RiBa
Bankkontokorrent
22.400,00
Bankkontokorrent 22.400,00
11.000,00
20/06/n0
Bevorschussungskonto RiBa
Gutschrift Bevor-
a) R.I.D. Einzugsermächtigung (R.I.D. = Rapporti interbancari diretti) Die Zuteilung eines Codes im Interbankensystem (SIA-Nummer) ist erforderlich.
schussung RiBa Bevorschussungskonto RiBa 22.400,00
Wie bereits kurz erwähnt, werden neben den Bankquittungen auch andere Systeme im Zahlungsverkehrfür die Bevorschussung angenommen:
Die Zuteilung eines Codes im Interbankensystem (SIA-Nummer) ist erforderlich.
Eventueller Antrag um Bevorschussung und gleichzeitiger Inkassoauftrag mit dennotwendigen Informationen zum Zahlungspflichtigen werden mittels Remote Banking oderDatenträger der Bank geliefert.
Die Bank leitet den Inkassoauftrag an die Bank des Kunden weiter und führt die Kontobelastungdurch.
Der Kunde (Empfänger der Warenlieferung) unterzeichnet bereits im Voraus bei seiner Bank
einen "Abbuchungsauftrag".
Die Vorgangsweise der Bevorschussung ist die selbe wie für die Bankquittung.
b) M.AV. Zahlungsaufforderung mit Fälligkeitsanzeige (M.AV. = mediante avviso)
durch.
Die Daten für den Ausdruck der Zahlungsaufforderung M.AV mit eventuellem Antrag auf
Bevorschussung werden mittels Remote Banking oder Datenträger oder auf Papier der Bankgeliefert.
Die MAV-Zahlungsaufforderungen werden von der Bank gedruckt und an die zahlungspflichtigen
Die Beträge werden dem Konto automatisch gutgeschrieben.
Wird nicht bezahlt, wird eine entsprechende Meldung zugestellt.
Die Vorgangsweise der Bevorschussung ist die selbe wie für die Bankquittung.
Die MAV-Zahlungsaufforderungen werden von der Bank gedruckt und an die zahlungspflichtigenKunden verschickt.
Die Kunden können die Zahlung bei allen Banken im Inland durchführen; als Bestätigung wirdihnen ein Abschnitt der MAV-Zahlungsaufforderung ausgehändigt.
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 96 von 135
Bankwesen 2012/13
F.9.4. Übung zur Bevorschussung von Bankquittungen
Kontokorrent
Bevorschussung auf Effekten E.v.
Kreditrahmen gesamt
Folgende Vertragsbedingungen wurden mit der Bank vereinbart:
270.000,00 €
Ein Einzelunternehmen verfügt bei seiner Bank über einen Kreditrahmen, der sich wie folgt aufteilt:
120.000,00 €
150.000,00 €
Folgende Vertragsbedingungen wurden mit der Bank vereinbart:
Soll-Zinssatz K/K
Haben-Zinssatz K/K
Soll-Zinssatz Bevorschussungen RiBa
Banktage
Bereitstellungskommission (jährlich)
trimestrale Buchungsspesen pauschal K/K
Buchungsspesen / bevorschusste RiBa
4,75%
0,15%
6 Tage
1,20%
55,00 €
1,20 €
4,50%
Buchungsspesen / bevorschusste RiBa
Spesen für retournierte Bankquittungen
Zu Beginn des 2. Trimesters ergibt sich auf den Kontoauszügen folgende Situation:
Kontoauszug Kontokorrent: (es liegen keine vor- und nachfälligen Posten vor)
Datum Valuta Soll Haben Beschreibung
1,20 €
2,50 €
Kontoauszug Bevorschussungskonto RiBa:
01/04/n0 31/03/n0 25.000,00 Saldovortrag
Datum Valuta Soll Haben Beschreibung
01/04/n0 31/03/n0 40.000,00 Saldovortrag
01/04/n0 15/04/n0 40.000,00 nachfälliger Posten (Liquiditätssaldo)
Zusammensetzung nachfälliger Posten - Datum der Bevorschussung:
Kundenforderung Meli SpA
Kundenforderung Verdi Lino
Geschäftsfälle:Bevorschussung von 2 Bankquittungen
01/04/n0 15/04/n0 40.000,00 nachfälliger Posten (Liquiditätssaldo)
10/03/n0
24.000,00 € Fälligkeit: 10/04/n0
16.000,00 € Fälligkeit: 10/05/n0
06/04/n0 Bevorschussung von 2 Bankquittungen
Kunde Rechnungsbetrag
Rossi GmbH
Bruni S.r.l. (geht bei Fälligkeit nicht ein)
Belastung von Bankspesen für die Bevorschussungen
Bankquittung des Kunden Meli SpA geht nicht ein - Belastung K/K
Belastung Spesen für retournierte RiBa
Fälligkeit
16.000,00 € 20/04/n0
20.000,00 € 16/05/n0
06/04/n0 2,40 €
13/04/n0 24.000,00
13/04/n0 2,50 €
06/04/n0
Die Bank belastet die Bankquittung Bruni S.r.l., die nicht eingeht
Belastung Spesen für retournierte RiBa
Kunde Meli SpA überweist die Rechnung inklusive Verzugszinsen:
Bevorschussung 5 BQ: mittlere Fälligkeit:
19/05/n0 20.000,00
19/05/n0 2,50 €
23/05/n0 24.244,00
24/06/n0 60.000,00 28/07/n0
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 97 von 135
Bankwesen 2012/13
Lösung:
Ermittlung der mittleren Fälligkeit: Datum Kreditgewährung:
keine keine
20.000,00 16/05/n0 6 22/05/n0 26 520.000,00
Tage
gesamtZinsnummern
16.000,00 20/04/n0 6 26/04/n0
06/04/n0
Beträge BQ Fälligkeit BQBank-
tageFälligkeit
Ausgangsdatum: + (= mittlere Fälligkeit)
36.000,00 520.000,00
Zinsnummern=
520.000,00= 14 Tage
Summe BQ 36.000,00
26/04/n0 14 Tage = 10/05/n0
Kontoauszug Bevorschussungskonto RiBa
06/04/n0 36.000,00 Umbuchung auf K/K 01-254545
06/04/n0 10/05/n0 36.000,00 Bevorschussung BQ E.v.
06/04/n0
Datum Valuta Soll Haben Beschreibung
01/04/n0 31/03/n0 40.000,00 Saldovortrag
01/04/n0 15/04/n0 40.000,00 nachfälliger Posten
Kontoauszug Kontokorrent
Datum Valuta Soll Haben Beschreibung
06/04/n0 36.000,00 Umbuchung auf K/K 01-254545
24/06/n0 28/07/n0 60.000,00 Bevorschussung BQ E.v.
24/06/n0 24/06/n0 60.000,00 Umbuchung auf K/K 01-254545
136.000,00 136.000,00 Summen
06/04/n0
Datum Valuta Soll Haben Beschreibung
01/04/n0 31/03/n0 25.000,00 Saldovortrag
06/04/n0 06/04/n0 36.000,00 Bevorschussung RiBa E.v.
06/04/n0 06/04/n0 2,40 Spesen RiBa
13/04/n0 10/04/n0 24.000,00 RiBa retour - Meli SpA
13/04/n0 13/04/n0 2,50 Spesen retournierte BQ13/04/n0 13/04/n0 2,50 Spesen retournierte BQ
19/05/n0 16/05/n0 20.000,00 RiBa retour - Bruni Srl
19/05/n0 19/05/n0 2,50 Spesen retournierte BQ
23/05/n0 23/05/n0 24.244,00 Überweisung Meli SpA
24/06/n0 24/06/n0 60.000,00 Bevorschussung RiBa E.v.
24/06/n0 24/06/n0 6,00 Spesen RiBa
30/06/n0 30/06/n0 69.013,40 120.244,00 Summen
30/06/n0 30/06/n0 51.230,60 Saldo
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 98 von 135
Bankwesen 2012/13
Zinsstaffel Bevorschussungskonto RiBa 03-333444
BewegungenSalden Valuta Tage
Zinsnummern
Soll Haben Soll Haben
40.000,00 -40.000,00 31/03/n0 6 240.000,00
36.000,00 -76.000,00 06/04/n0 9 684.000,00
40.000,00 -36.000,00 15/04/n0 25 900.000,00
36.000,00 10/05/n0 45
Zinsstaffel Kontokorrent 01-254545
36.000,00 10/05/n0 45
60.000,00 -60.000,00 24/06/n0 6 360.000,00
Liquider Endsaldo 30/06/n0 2.184.000,00
Bewegungen ZinsnummernBewegungenSalden Valuta Tage
Zinsnummern
Soll Haben Soll Haben
25.000,00 -25.000,00 31/03/n0 6 150.000,00
36.000,00 11.000,00 06/04/n0
2,40 10.997,60 06/04/n0 4 43.990,40
24.000,00 -13.002,40 10/04/n0 3 39.007,20
2,50 -13.004,90 13/04/n0 33 429.161,702,50 -13.004,90 13/04/n0 33 429.161,70
20.000,00 -33.004,90 16/05/n0 3 99.014,70
2,50 -33.007,40 19/05/n0 4 132.029,60
24.244,00 -8.763,40 23/05/n0 32 280.428,80
60.000,00 51.236,60 24/06/n0
6,00 51.230,60 24/06/n0 6 307.383,60
Soll-Zinsen Bevorschussungen
Liquider Endsaldo 51.230,60 30/06/n0 1.129.642,00 351.374,00
Berechnungen zum Zinsabschluss 2. Trimester n0
gültig ab Nummern Zinssatz Betrag
31/03/n0 2.184.000,00 4,50% 269,26 €
Soll-Zinsen K/K 01-254545
Haben-Zinsen
Quellensteuer Aktivzinsen
gültig ab Nummern Zinssatz Betrag
31/03/n0 1.129.642,00 4,75% 147,01 €
1,44 €
zum Datum Grundlage Prozentsatz Betrag
gültig ab Nummern Zinssatz Betrag
31/03/n0 351.374,00 0,15%
Quellensteuer Aktivzinsen
Bereitstellungskommission
Spesen Kontoführung
zum Datum Grundlage Prozentsatz Betrag
30/06/n0 1,44 20,00% 0,29 €
Tage Grundlage Prozentsatz Betrag
91 120.000,00 1,2% 359,01 €
01/01/n0 1 55,00 55,00 €
gültig ab Anzahl Einheitspreis Betrag
01/01/n0 1 55,00 55,00 €
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 99 von 135
Bankwesen 2012/13
Zusammenfassung der Abschlussposten
Habenzinsen
Quellensteuer auf Habenzinsen
Sollzinsen K/K 01-254545
Sollzinsen Bevorschussungen
Bereitstellungskommission Kreditrahmen K/K
Soll Haben
1,44
0,29
147,01
269,26
359,01Bereitstellungskommission Kreditrahmen K/K
Spesen
Stempelsteuer 2. Trimester
Summen
Saldo Abschlussposten 837,67
359,01
55,00
8,55
839,12 1,44
Journal:
Datum Sollkonten Habenkonten Soll Haben
06/04/n0 Bevorschussungsk. Riba
06/04/n0 Bankkontokorrent Bevorschussungsk. Riba 36.000,00 36.000,00
06/04/n0 Bankspesen für DL Bankkontokorrent 2,40 2,40
Verb./bevorschusste Riba 36.000,00 36.000,00
10/05/n0 Verb./bevorschusste Riba KF/ Verdi Lino 16.000,00 16.000,00
13/04/n0 Verb./bevorschusste Riba Bankkontokorrent 24.000,00 24.000,00
13/04/n0 Bankspesen für DL Bankkontokorrent 2,50 2,50
20/04/n0 Verb./bevorschusste Riba KF/ Rossi GmbH 16.000,00 16.000,00
10/05/n0 Verb./bevorschusste Riba KF/ Verdi Lino 16.000,00 16.000,00
aktive Verzugszinsen 244,00
Bankkontokorrent 2,50 2,50
23/05/n0 Bankkontokorrent KF/ Meli SpA 24.244,00 24.000,00
19/05/n0 Verb./bevorschusste Riba Bankkontokorrent 20.000,00 20.000,00
19/05/n0 Bankspesen für DL
24/06/n0 Bankspesen für DL Bankkontokorrent 6,00 6,00
aktive Verzugszinsen 244,00
Bankkontokorrent Bevorschussungsk. Riba 60.000,00 60.000,00
24/06/n0 Bevorschussungsk. Riba Verb./bevorschusste Riba 60.000,00 60.000,00
24/06/n0
Aktivzinsen Kontokorrent 0,2930/06/n0 Ford./Vorsteuer Aktivzinsen 1,44
Bankspesen für DL
Stempelsteuer
359,01Passive Kommissionen K/K
Passivzinsen Bevorschuss. 269,26
Aktivzinsen Kontokorrent 0,2930/06/n0 Ford./Vorsteuer Aktivzinsen
55,00
Passivzinsen Kontokorrent Bankkontokorrent 147,01 837,67
1,44
8,55
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 100 von 135
Bankwesen 2012/13
F.9.5. Die Bevorschussung von Handelsrechnungen (anticipo su fatture)
In den vorhergehenden Kapiteln wurden bereits zwei wichtige Möglichkeiten der Verflüssigung aufgezeigt,wobei die Besonderheit im Vorhandensein von Effekten (Wechsel, i.w.S. auch Bankquittungen) bestand.
Die Bevorschussung von Handelsrechnungen, die durch keine Inkassodokumente vertreten werden, stellteine weitere wichtige Möglichkeit dar, von welcher immer häufiger Gebrauch gemacht wird.
Verflüssigung von Handelsforderungen
a) durch Effekten verbriefte Forderungen
eine weitere wichtige Möglichkeit dar, von welcher immer häufiger Gebrauch gemacht wird.
Diskontkredit (Bevorschussung Warenwechsel)
b) Forderungen ohne Effekten
Bevorschussung RiBa, R.I.D., M.AV.
Bevorschussung von Handelsrechnungen
"
"
" Bevorschussung von Handelsrechnungen
Bevorschussung beim Factoring
Bevorschussung von Rechnungen aus rechtlicher Sicht
►
"
"
Es handelt sich um die „Abtretung von Forderungen“ (Zession) an die Bank, gegen Vorstreckung►
►
►
Die Zession an die Banken erfolgt generell mit der Klausel „pro solvendo“ (Eingang vorbehalten),d.h. das Zahlungsrisiko bleibt beim Bankkunden.
Die Klausel „pro soluto“ (auch das Delcredere-Risiko wird abgetreten) finden wir teilweise beim
„Factoring“, welches durch parabankarische Gesellschaften angeboten wird und bestimmte
Es handelt sich um die „Abtretung von Forderungen“ (Zession) an die Bank, gegen Vorstreckungeines Teils (ca. 70 - 80%) des Rechnungsbetrages. Der Schuldner muss davon informiert werden;sein Einverständnis ist jedoch nicht erforderlich.
Abwicklung der Bevorschussung von Handelsrechnungen
a)
b)
Voraussetzung ist die Gewährung eines spezifischen Kreditrahmens durch die Bank, welcher dieübliche Kreditwürdigkeitsprüfung vorausgeht.
Der Kunde übergibt seiner Bank eine Ausfertigung der zu bevorschussenden Rechnung(en),
„Factoring“, welches durch parabankarische Gesellschaften angeboten wird und bestimmteÄhnlichkeiten zur Bevorschussung von Rechnungen durch Banken aufweist.
b)
c)
d)
Der Kunde übergibt seiner Bank eine Ausfertigung der zu bevorschussenden Rechnung(en),eventuell mit Kopie des Transportdokuments.
Die Kreditabteilung der Bank überprüft die Rechnung(en) , die eine Laufzeit von nicht mehr als 120Tagen aufweisen soll und entscheidet über die Kreditvergabe.
Bei Kreditgewährung wird ein Formular in mehreren Exemplaren ausgefertigt, das dieVertragsbestimmungen enthält und als Mitteilung an den Schuldner gilt, der durch ein weiteresExemplar seine Kenntnisnahme bestätigen kann. Seine Zusage ist jedoch für die Abtretung derForderung an die Bank nicht erforderlich.
e)
Forderung an die Bank nicht erforderlich.
Anschließend wird dem Bankkunden der Nettobetrag der Forderung (ca. 70 - 80% desRechnungsbetrages) auf seinem Kontokorrent zur Verfügung gestellt.
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 101 von 135
Bankwesen 2012/13
Banktechnische und buchhalterische Behandlung:
Die Buchungen werden folgendermaßen erfasst:
1. Vorlage der Rechnung und Genehmigung der Bevorschussung: Der Nettobetrag (ca. 70 - 80% der Rechnungssumme) wird auf dem transitorischen
Ähnlich wie bei den Bankquittungen erfolgt auch hier die buchungsmäßige Erfassung auf einem eigenentransitorischen Konto („Bevorschussungskonto Rechnungen" - "conto anticipi su fatture“).
Mit gleicher Wertstellung erfolgt die Gutschrift auf dem Kontokorrent des Kunden.
2. Eingang des Rechnungsbetrages: Dem transitorischen Konto wird der gesamte Rechnungsbetrag gutgeschrieben.
Der Nettobetrag (ca. 70 - 80% der Rechnungssumme) wird auf dem transitorischenBevorschussungskonto mit Valuta „Vorlagedatum“ belastet.
Zum Ausgleich des Kontos wird die Differenz zwischen Rechnungssumme und Bevorschussung(ca. 20 - 30%) auf dem Konto belastet.
3. Zinsberechnung am Trimesterende:
Spesen werden keine angelastet.
Die Zinsen auf die bevorschussten Beträge werden in einer eigenen Zinsstaffel berechnet unddem Kontokorrent belastet.
Die Gegenbuchung des Restbetrages erfolgt als Gutschrift auf dem Kontokorrent des Kunden.
Beispiel zur Bevorschussung von Rechnungen
Kontokorrent
Bevorschussung von Rechnungen
Kreditrahmen gesamt
Folgende Vertragsbedingungen wurden mit der Bank vereinbart:
100.000,00 €
200.000,00 €
300.000,00 €
Ein Unternehmen (OHG) verfügt bei seiner Bank über einen Kreditrahmen, der sich wie folgt aufteilt:
Folgende Vertragsbedingungen wurden mit der Bank vereinbart:
Soll-Zinssatz K/K
Haben-Zinssatz K/K
Soll-Zinssatz Bevorschussung Rechnungen
Banktage
Bereitstellungskommission (jährlich)
Buchungsspesen pauschal K/K
0,85%
4,20%
6 Tage
2,00%
30,00 €
4,60%
Buchungsspesen Bevorschussungskonto
Zu Beginn des 2. Trimesters ergibt sich auf den Kontoauszügen folgende Situation:
Kontoauszug Kontokorrent: (es liegen keine vor- und nachfälligen Posten vor)
Beschreibung
01/04/n0 31/03/n0 98.000,00
Soll
Saldovortrag
HabenValutaDatum
20,00 €
Kontoauszug Bevorschussungskonto Rechnungen:
Der Saldo des Bevorschussungskontos betrifft :
Kundenforderung Bianchi AG
01/04/n0
40.000,00 € Fälligkeit:
Datum
31/03/n0 32.000,00
SollValuta Haben
Saldovortrag
30/04/n0
Beschreibung
Kundenforderung Bianchi AG
Bevorschussung
Bevorschussung erfolgte am:
80%
40.000,00 €
32.000,00 €
Fälligkeit:
15/03/n0
30/04/n0
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 102 von 135
Bankwesen 2012/13
Geschäftsfälle:
Die Kundenforderung Bianchi AG geht regulär ein
Gutschrift der nicht bevorschussten Differenz
(erforderliche Umbuchungen werden auf den Konten durchgeführt)
Bevorschussung von 3 Rechnungen:
Kunde Rechnungsbetrag
Wolf GmbH
30/04/n0
Fälligkeit
8.000,00 €
15/05/n0
40.000,00 €
10/05/n0
Bevorschussung
17.600,00 €80%22.000,00 €Wolf GmbH
Blau Franz
Rot GmbH
Rechnung des Kunden Wolf GmbH geht regulär ein
Rechnung des Kunden Blau Franz geht nicht ein
der bereits bevorschusste Betrag wird wieder belastet
Rechnung des Kunden Rot GmbH geht regulär ein
15/05/n0
34.000,00 €
80%
23.800,00 €
30/05/n0
22.000,00 €
70%
10/06/n0
15/05/n0
30/05/n0
20.000,00 €
34.000,00 €
17.600,00 €
20.000,00 €
80%
10/06/n0
22.000,00 €
25.000,00 €
Rechnung des Kunden Rot GmbH geht regulär ein
Bevorschussung von 2 Rechnungen:
Kunde Rechnungsbetrag
Wolf GmbH
Rot GmbH
a) Kontoauszug Bevorschussungskonto Rechnungen SWB 04-555666
42.600,00 € 10/08/n0 75% 31.950,00 €
Fälligkeit Bevorschussung
20/06/n0
Datum Valuta
39.500,00 € 15/07/n0 75% 29.625,00 €
10/06/n0
Soll Haben Beschreibung
34.000,00 €
15/05/n0 15/05/n0
31/03/n0 32.000,0001/04/n0
30/04/n0 30/04/n0 8.000,00Inkasso Rechnung BianchiAusgleich Bianchi - Umbuchung
15/05/n0
22.000,00 Inkasso Rechnung Wolf GmbH
40.000,00
20.000,00
30/04/n0 30/04/n0
10/05/n0 10/05/n0 61.400,00 Bevorschussung Rechnungen
15/05/n0 4.400,00
Datum Valuta
unbezahlte Rechnung Blau Franz30/05/n0 30/05/n010/06/n0 10/06/n0 34.000,00 Inkasso Rechnung Rot GmbH
Soll Haben Beschreibung
Saldovortrag
Ausgleich Wolf GmbH - Umbuchung
b) Kontoauszug Kontokorrent SWB 01-254545
116.000,00
Ausgleich Rot GmbH - Umbuchung
20/06/n0 20/06/n0
177.575,00
10/06/n061.575,00
Saldo61.575,0030/06/n0 30/06/n0
30/06/n0 30/06/n0
Bevorschussung Rechnungen10.200,0010/06/n0
Summen
10/06/n0 10/06/n0 34.000,00 Inkasso Rechnung Rot GmbH
Bevorschussung Rechnungen
61.400,00
30/05/n0
SaldovortragAusgleich Bianchi - Umbuchung
Beschreibung
30/04/n0 30/04/n0 8.000,0010/05/n015/05/n0 15/05/n0
Haben
30/05/n0 20.000,00
Bevorschussung RechnungenAusgleich Wolf GmbH - Umbuchung
unbezahlte Rechnung Blau Franz
10/05/n0
31/03/n0 98.000,0001/04/n0
Datum Valuta Soll
4.400,00
20/06/n0 61.575,0010/06/n0 10/06/n0 10.200,0020/06/n0
Ausgleich Rot GmbH - Umbuchung
30/06/n0 30/06/n0 25,00
30/06/n0 30/06/n0 498,63 Bereitstellungskommission Rahmen
Bevorschussung Rechnungen
Quellensteuer Aktivzinsen30/06/n0
30/06/n0 322,37
30/06/n0 56,42 SpesenStempelsteuer 3. Trimester
30/06/n0 30/06/n0
30/06/n0
Zinsgutschrift 2. Trimester
30/06/n0
20/06/n0 61.575,0020/06/n0
651,841,28
Sollzinsen Bevorschussungen
30/06/n0
30/06/n0 30/06/n0 6,42
Sollzinsen K/K 01-254545
119.555,54 145.581,42
30/06/n0 30/06/n0 25,00
30/06/n0 30/06/n0 26.025,88 Saldo
30/06/n0 30/06/n0
Stempelsteuer 3. Trimester
Summen
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 103 von 135
Bankwesen 2012/13
c) Zinsstaffel Bevorschussungskonto Rechnungen SWB 04-555666
Zinsnummern
Soll
32.000,00 960.000,0030-32.000,00 31/03/n0
30/04/n0
Salden Valuta Tage
40.000,00 8.000,00
Haben Soll Haben
Bewegungen
30/04/n0
8.000,00 10
20/06/n0 10 615.750,00
10.200,00
15/05/n0
10
-39.400,00 15/05/n0
10/06/n0
-61.575,00
30/04/n0
61.575,00
10.200,00
30/05/n0 11 261.800,00-23.800,00
34.000,00 10/06/n0
-61.400,00
20.000,00
61.400,00
15 657.000,00
5 307.000,00
-43.800,004.400,00
8.000,00
22.000,00
10/05/n0
10
d) Zinsstaffel Kontokorrent SWB 01-254545
Liquider Endsaldo -61.575,00
Zinsnummern
Soll
BewegungenSalden
Soll Haben
30/06/n0
Haben
2.801.550,00
Valuta Tage
-44.200,00 30/05/n0 11 486.200,00
4.400,00 -24.200,00 15/05/n0 15 363.000,00
10
-98.000,00 31/03/n0
143.000,0061.400,00 -28.600,00 10/05/n0
20.000,00
Soll
98.000,00 30 2.940.000,00
SaldenSoll Haben Haben
900.000,00
Valuta Tage
8.000,00 -90.000,00 30/04/n0
5
61.575,00
-34.000,00 340.000,00
20/06/n0
10.200,00
27.575,00
275.750,00
30/06/n0 5.172.200,00 275.750,00
10/06/n0 10
1027.575,00
Berechnungen zum Zinsabschluss 2. Trimester n0
Liquider Endsaldo
Soll-Zinsen Bevorschussungen
Soll-Zinsen K/K 01-254545
2.801.550,00
gültig ab Nummern
4,60%
Zinssatz
651,84 €31/03/n0 5.172.200,00
4,20%
gültig ab Nummern Zinssatz Betrag
Betrag
322,37 €31/03/n0
Haben-Zinsen
Quellensteuer Aktivzinsen
Bereitstellungskommission Tage Grundlage Prozentsatz Betrag
31/03/n0 275.750,00 0,85% 6,42 €
30/06/n0 6,42
Prozentsatz Betrag
gültig ab Nummern Zinssatz Betrag
20,00% 1,28 €
zum Datum Grundlage
91 100.000,00 498,63 €2,00%
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 104 von 135
Bankwesen 2012/13
Spesen Kontoführung
Spesen elektronischer Auszug
Spesen pauschal Kontokorrent
Spesen pauschal Bevorschussung
Spesen Transparenzmitteilung
Postspesen Normalkuverts
1,500
01/01/n0 6
4,50 €
01/01/n0
20,00 €
Betrag
3
1,92 €
01/01/n0 1 20,000
56,42 €
01/01/n0
01/01/n0 1 30,000 30,00 €
0,00 €
3 0,640
0,000
gültig ab Anzahl Einheitspreis
Zusammenfassung der Abschlussposten
Habenzinsen
Quellensteuer auf Habenzinsen
Sollzinsen K/K 01-254545
Sollzinsen Bevorschussungen
Bereitstellungskommission Kreditrahmen
6,42
1,28
651,84
322,37
Soll Haben
56,42 €
498,63Bereitstellungskommission Kreditrahmen
Spesen
Stempelsteuer 3. Trimester
Summen
1.549,12
1.555,54
56,42
6,42
25,00
498,63
Saldo Abschlussposten
Buchungen zur Bevorschussung von Rechnungen
Journal
15/03/n0
Datum Kurzbeschreibung Haben
32.000,00Bevorschussung Bankkontokorrent
Kontenbezeichnungen Soll
Rechnungen Bevorschussungskonto Rechnungen 32.000,00
40.000,00
8.000,00
Rechnungen Bevorschussungskonto Rechnungen 61.400,00
Bevorschussung Bankkontokorrent 61.400,00
40.000,00
10/05/n0
30/04/n0
Bevorschussungskonto Rechnungen
Rechnungen Bevorschussungskonto Rechnungen 32.000,00
Umbuchung Bianchi Bankkontokorrent 8.000,00
KF / Bianchi AG
30/04/n0 Inkasso Bianchi Bevorschussungskonto Rechnungen
15/05/n0 Inkasso Wolf 22.000,00
30/05/n0 unbezahlte Rechnung Bevorschussungskonto Rechnungen 20.000,00
22.000,00
Bevorschussungskonto Rechnungen
4.400,00
KF / Wolf GmbH
Rechnungen Bevorschussungskonto Rechnungen 61.400,00
4.400,00
15/05/n0 Umbuchung Wolf Bankkontokorrent
Bevorschussungskonto Rechnungen
Bevorschussungskonto Rechnungen 34.000,00
30/05/n0 unbezahlte Rechnung Bevorschussungskonto Rechnungen 20.000,00
Bevorschussungskonto Rechnungen
Bankkontokorrent
KF / Rot GmbH
20/06/n0
10/06/n0 Inkasso Rot GmbH
Bevorschussung Bankkontokorrent 61.575,00
10/06/n0 Umbuchung Rot Bankkontokorrent 10.200,00
10.200,00
20.000,00Blau Franz
34.000,00
61.575,00
20/06/n0 Bevorschussung Bankkontokorrent 61.575,00
Rechnungen Bevorschussungskonto Rechnungen
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 105 von 135
Bankwesen 2012/13
F.9.6. Übung zur Bevorschussung von Rechnungen
Bevorschussung Rechnung Firma Blau von
Bevorschussung Rechnung Firma Rot von
Eingang der am 10/07 bevorschussten Rechnung
Die am 19/08 fällige Rechnung geht nicht ein und wird belastet.
45.000,00 € fällig am 09/08/n0
05/07/n0
10/07/n0
09/08/n0
23/08/n0
80% 35.000,00 € fällig am 19/08/n0
75%
Führe die entsprechenden Buchungen aus der Sicht des Bankkunden durch
Journal
Sollkonten Habenkonten SollDatum Haben
05/07/n0 Bankkontokorrent Bevorschussungsk. Rechn. 28.000,00 28.000,00
28.000,00 28.000,00
33.750,00
09/08/n0 Bevorschussungsk. Rechn. KF / Rot 45.000,00 45.000,00
09/08/n0 Bankkontokorrent Bevorschussungsk. Rechn. 11.250,00 11.250,00
23/08/n0 Bevorschussungsk. Rechn. Bankkontokorrent
10/07/n0 Bankkontokorrent Bevorschussungsk. Rechn. 33.750,00
28.000,00 28.000,0023/08/n0 Bevorschussungsk. Rechn. Bankkontokorrent
Erkläre die wesentlichen Unterschiede in der Abwicklung der Bevorschussungen!
Bevorschussung von Bankquittungen Bevorschussung von Rechnungen
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 106 von 135
Bankwesen 2012/13
F.10. Der Lombardkredit (le anticipazioni)
Der Lombard kann eingeteilt werden:
1. nach der Form:
Der Lombard ist ein Kreditvertrag, welcher gleichzeitig den Abschluss eines Pfandvertrages mit sichbringt. Die Bank verpflichtet sich, dem Kunden eine Geldsumme zur Verfügung zu stellen, deren Höhe imVerhältnis zum Wert des hinterlegten Pfandgutes steht.
1. nach der Form:
a) Barlombard mit fixer Fälligkeit:
b) K/K-Lombard:Der Kunde verfügt über einen Kreditrahmen, der durch ein Pfand abgesichert ist.
2. nach der Art des Pfandes:
Die Bank zahlt dem Kunden den Nettobetrag abzüglich der vorschüssigen Zinsen sofort aus;zurückzuzahlen ist der Nennwert des Kredits;
2. nach der Art des Pfandes:
a) Wertpapierlombard (festverzinsliche Papiere, an der Börse notierende Papiere)
b) Lombard auf Warenwertpapiere (Lagerbesitz- und Lagerpfandschein)
c)
d) Lombard auf andere Güter (leicht verkäufliche Güter)
Warenlombard (vertretbare, nicht verderbliche und lagerungsfähige Waren, die an Warenbörsenhandelbar sind).
Einige Merkmale des Lombardvertrages:
a)
b)
Die Kreditsumme erreicht nie den vollen Wert des hinterlegten Pfandes; durch einen prozentuellen
Abschlag (15 - 50 %) reduziert die Bank das Kreditrisiko. Die Höhe des Abschlages hängt von derArt der hinterlegten Wertpapiere oder Güter ab sowie von der Kreditwürdigkeit des Kunden.
Typisch für das Lombardgeschäft ist die konstante Proportionalität zwischen geleisteter Garantieund Kreditsumme; d.h. wenn der Wert des hinterlegten Pfandes sinkt, muss der Kreditnehmer den
c) Die wesentlichen Pflichten der Bank sind folgende:
die vereinbarte Kreditsumme zur Verfügung zu stellen;
und Kreditsumme; d.h. wenn der Wert des hinterlegten Pfandes sinkt, muss der Kreditnehmer denWert durch neue Wertpapiere oder Güter wieder auffüllen; andernfalls muss er den Kredit imVerhältnis zum Wertverlust zurückzahlen.
die Wertpapiere oder Güter aufzubewahren und letztere auf Rechnung des Kreditnehmers zuversichern;
d) Die Pflichten des Kreditnehmers lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Rückzahlung der Kreditsumme bei Fälligkeit;
Auffüllung der Sicherstellung bzw. proportionale Rückzahlung des Kredites bei Wertverlust des
die Wertpapiere oder Güter zurückzuerstatten, wenn der Kredit zurückgezahlt wird; bei teilweiserRückzahlung hat die Rückerstattung im Verhältnis zu erfolgen.
Zahlung der Zinsen und Spesen (Bankspesen, Versicherungsprämien, Spesen fürAufbewahrung usw.);
e) Wahrnehmung der mit den Wertpapieren (Wertpapierlombard) verbundenen Rechte:
Stimmrecht (Aktien) steht dem Kreditgeber (Bank) zu;
alle anderen Rechte dem Kreditnehmer (Zinsen, Dividenden, Optionsrecht usw.)
Auffüllung der Sicherstellung bzw. proportionale Rückzahlung des Kredites bei Wertverlust desPfandes.
Das Lombardgeschäft hat in der Praxis keine größere Bedeutung mehr; am häufigsten findet man nochden Wertpapierlombard vor.
Zwischen dem K/K-Lombard und dem „K/K-Kredit gegen Sicherstellung“ wird in der Bankpraxis nichtunterschieden; diese Art von Lombardgeschäft ist somit bedeutungslos.
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 107 von 135
Bankwesen 2012/13
F. 11. Das Reportgeschäft (il riporto)
Wir haben „einen“ Vertrag mit zweifacher Eigentumsübertragung, während beim Lombardgeschäft zwei
Der Report ist ein Vertrag, mit welchem eine Person (Reportnehmer) an ihren Vertragspartner(Reportgeber) Wertpapiere einer bestimmten Art zu einem festgelegten Preis (Kassapreis) verkauft undsich verpflichtet, bei Fälligkeit dieselbe Anzahl von Wertpapieren derselben Art vom Reportgeber zumvereinbarten Preis (Terminpreis), der höher oder niedriger sein kann, zurückzukaufen.
Ausübung der mit den Wertpapieren verbundenen Rechte:
Wir haben „einen“ Vertrag mit zweifacher Eigentumsübertragung, während beim Lombardgeschäft zweiVerträge (Lombard- und Pfandvertrag) ohne Eigentumsübertragung vorliegen.
Das Stimmrecht geht an den Reportgeber über, während alle anderen Rechte (Zinsen, Prämien,Dividenden, Optionsrecht) beim Reportnehmer bleiben; die Ausübung dieser Rechte wird vomReportgeber wahrgenommen.
Der Preis des Reports:
Er kann ausgedrückt werden:
1.
a)
Als Differenz zwischen Kassapreis (prezzo a pronti) und Terminpreis (prezzo a termine), mit dreiMöglichkeiten:
Kassapreis < Terminpreis: hier handelt es sich um den Report im engeren Sinn, wenn er zumZweck der Finanzierung abgeschlossen wird (Finanzreport).
b)
c) Kassapreis = Terminpreis: man spricht vom Report „alla pari“.
2. Als Zinssatz,
Kassapreis > Terminpreis: in diesem Fall spricht man vom „Deport“; hier ist es der Kunde derBank, welcher die Wertpapiere (meistens Aktien) kauft, um damit das Stimmrecht ausüben zukönnen.
Zweck der Finanzierung abgeschlossen wird (Finanzreport).
berechnet vom Terminpreis (vorschüssige Zinsen) - häufigster Fall;
berechnet vom Kassapreis (nachschüssige Zinsen)
3. Als fixer Betrag pro Wertpapier:
Report: Terminpreis = Kassapreis + Reportprämie
Deport: Terminpreis = Kassapreis – Deportprämie
Eine weitere Unterscheidung:Eine weitere Unterscheidung:
a) Finanzreport oder Bankreport:
b) Börsenreport:
Er wird vom Kunden mit der Bank abgeschlossen, um eine kurzfristige Finanzierung zu erlangen.Gegenstand sind meistens festverzinsliche Wertpapiere und an der Börse notierende Aktien. DerBankreport wird äußerst selten durchgeführt.
Dieses Wertpapiergeschäft wird meistens im Zusammenhang mit anderen Börsengeschäften, oft
Der passive Report (riporto passivo)
Das passive Reportgeschäft wird ausschließlich zwischen Banken abgewickelt (Unterschied zum Deport)und stellt für die Bank, die im Vertrag als Reportnehmer auftritt, die Möglichkeit dar, sich kurzfristigeMittel zu beschaffen. Allerdings wird von dieser Möglichkeit in der Praxis kaum Gebrauch gemacht.
Dieses Wertpapiergeschäft wird meistens im Zusammenhang mit anderen Börsengeschäften, oftspekulativer Art, abgeschlossen.
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 108 von 135
Bankwesen 2012/13
F.12. Das Darlehen (il mutuo)
Der Darlehensnehmer muss als Entgelt für die Überlassung der Geldsumme Zinsen an denDarlehensgeber zahlen, sofern keine gegensätzliche Vereinbarung besteht.
Mit dem Darlehensvertrag übergibt ein Vertragspartner (Darlehensgeber) dem anderen(Darlehensnehmer) eine Geldsumme, wobei sich letzterer verpflichtet, dieselbe laut Vereinbarungzurückzugeben.
► Darlehensgeber: meistens handelt es sich um eine Bank;
► Darlehensnehmer:
Nach der Sicherstellung ist folgende Unterscheidung möglich:
Darlehensgeber zahlen, sofern keine gegensätzliche Vereinbarung besteht.
meistens Unternehmer (Finanzierung von Anlagevermögen) aber sehr häufigauch Privatpersonen zur Finanzierung der Erstwohnung und dauerhafterKonsum- und Gebrauchsgüter (Autos, Fernseher usw.)
a) Chirografar-Darlehen (mutuo chirografario)
b) Hypothekardarlehen (mutuo ipotecario)
Es handelt sich um ordentliche Kredite (deshalb auch "ordentliches" Darlehen genannt), die kurz- bismittelfristige Laufzeit (bis zu 5 Jahren) aufweisen und grundsätzlich keiner realen Sicherstellungbedürfen. In seltenen Fällen verlangt die Bank aus Sicherheitsgründen die Ausstellung vonSolawechseln.
Der Kredit ist durch eine Hypothek auf unbewegliche Güter des Kreditnehmers oder einer dritten
Grund der Aufnahme von Hypothekardarlehen ist fast immer der Erwerb von Immobilien durchUnternehmer aber auch durch Privatpersonen.
Die Laufzeit bewegt sich in der Regel zwischen 18 Monaten und 15 Jahren. Im Bereich der
Der Kredit ist durch eine Hypothek auf unbewegliche Güter des Kreditnehmers oder einer drittenPerson abgesichert. Normalerweise muss es sich um Hypotheken 1. Grades handeln (die Bank istdie erste Berechtigte). Manchmal werden auch Hypotheken 2. und 3. Grades akzeptiert. Es hängtdavon ab, wie viel Restkapital im Zusammenhang mit der ersten Belastung noch verbleibt.
Die internationale Immobilienkrise hat bereits zu einem Umdenken geführt.
Die Verzinsung der Darlehen
Es bieten sich 3 Möglichkeiten an:
Erstwohnungen werden auch längere Laufzeiten gewährt. In den vergangenen Jahren wurden teils auchbis zu 100% der Investitionen finanziert. Im Normalfall und aus Sicherheitsgründen sollte die Kredithöheallerdings 75 - 80% des Immobilienwertes nie überschreiten.
Es bieten sich 3 Möglichkeiten an:
a) Feste (fixe) Verzinsung
b) Variable (indexgebundene) Verzinsung
c) Variable (indexgebundene) Verzinsung mit Höchstzinsgrenze
Der Zinssatz bleibt über die ganze Vertragsdauer gleich. Sowohl Kreditgeber wie auch Kreditnehmersind vor Überraschungen gefeit und können mit sicheren Daten planen.
Der Zinssatz wird an Indexzahlen (Referenzzinssätze, Inflation) gekoppelt und ändert sich laufend.
d) Gemischte Verzinsung
Der Zinssatz setzt sich aus einem variablen Teil (z.B. Euribor, Eurirs) und einem festen Aufschlag(Spread) zusammen. Nicht nur für langfristige Darlehen, auch für Kontokorrentkredite werden häufigsolche Zinssätze angewandt.
Der Kunde sichert sich auf diese Weise gegen Zinsanstiege über einen bestimmten Wert (z.B. 8%)ab, da maximal dieser Satz angewandt werden kann. Der Einbau dieser Grenze ist kostenpflichtigund erfolgt bereits bei Darlehensaufnahme.
solche Zinssätze angewandt.
Eurirs: Referenzzinssatz für mittel- bis langfristige Finanzierungen auf dem interbankarischen
Markt.
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 109 von 135
Bankwesen 2012/13
Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass es keine zuverlässigen Wirtschaftsprognosen gibt.
Prognosen über die mittel- bis langfristige Wirtschaftslage, die Leitlinien der Europäischen Zentralbank(EZB) sind für die Entscheidung bei der Wahl der Verzinsung von Bedeutung.
Wählt man die feste Verzinsung, sind die Anfangszinssätze höher als bei den anderen Varianten. Man istjedoch vor negativen Überraschungen sicher.
Ist das allgemeine Zinsniveau bei Aufnahme des Darlehens hoch und zukünftige Zinssenkungenwahrscheinlich, sind variable Zinssätze für den Darlehensnehmer "wahrscheinlich" günstiger.
Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass es keine zuverlässigen Wirtschaftsprognosen gibt.
Vertragsbedingungen und Nebenspesen
Neben den Zinsen sind noch weitere Belastungen für den Kunden zu berücksichtigen.
► Bearbeitungsgebühren:
Dieser Betrag ist entweder fix oder wird nach der Höhe des Darlehensbetrages bemessen (meistens
► Spesen pro Rate
Zusätzlich zu den Zinsen belastet die Bank auch Fixspesen pro Rate (in der Regel 1,00 - 5,00 €)
► Kosten für Gutachten und Schätzungen
Dieser Betrag ist entweder fix oder wird nach der Höhe des Darlehensbetrages bemessen (meistenszwischen 0,20 - 2%)
Bei Hypothekardarlehen lässt die Bank häufig die der Absicherung dienenden Immobilien durchSachverständige schätzen. Diese Kosten werden dem Kunden angelastet.
► Versicherungen
► Vertragsstrafen (Pönale)
► Verzugszinsen
Falls der Kunde den Darlehensvertrag vorzeitig auflöst, verlangt die Bank meistens die Zahlung einerPönale in Form eines Prozentsatzes auf das Restkapital.
Zwecks Absicherung verlangen die Banken häufig den Abschluss von Gebäude- undLebensversicherungen.
► Verzugszinsen
► Ersatzsteuer (imposta sostitutiva)
Werden die Darlehensraten nicht pünktlich entrichtet, verlangt die Bank Verzugszinsen, die bereitsbei Vertragsabschluss vereinbart werden und um einiges höher sind als der normaleDarlehenszinssatz.
Für Finanzierungen und Darlehen mit Laufzeit von über 18 Monaten ist eine Ersatzsteuer geschuldet,welche die Register-, Kataster- und Hypothekensteuer sowie die Konzessionsgebühren ersetzt. DieHöhe ist abhängig vom Grund des Kredits, von der Art des Darlehensnehmers und des Kreditgebers.
auf die Kreditsumme - betrifft zahlreiche Fälle (immer für Kredite auf Erstwohnungen)
in einigen anderen Fällen
Die Rückzahlung des Darlehens
Höhe ist abhängig vom Grund des Kredits, von der Art des Darlehensnehmers und des Kreditgebers.Die Steuer beträgt
0,25%
2,00%
► die französische Methode
Die Höhe der einzelnen Raten hängt von der Methode der Rückzahlung ab. Finanztechnisch sind vieleVarianten möglich; in der Praxis haben sich vor allem zwei Verfahren durchgesetzt, und zwar:
Die Rückzahlung des Kapitals sowie die Entrichtung der Zinsen erfolgen nach einem vorgegebenen
Tilgungsplan. Die Tilgungspläne sehen die Zahlung von periodischen Raten vor, mit welchen neben demKapitalanteil auch Zinsen belastet werden. Sie sind meistens halbjährlich fällig, können aber auchmonatlich, vierteljährlich oder jährlich zu leisten sein.
► die französische Methode
► die italienische Methode.
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Verfahren
französische Methode
italienische Methode
Im folgenden Beispiel werden die zwei Methoden gegenübergestellt.
Vertragsbedingungen:
steigend
konstant
sinkend
sinkend
periodische Zinsquoteperiodische Kapitalquoteperiodische Gesamtrate
konstant
sinkend
Vertragsbedingungen:
Darlehen: Dauer: Verzinsung:
Zinssatz: Raten: nachschüssig
Französische Methode Berechnungen mit MS-Excel - verwendete Funktionen: KAPZ - ZINSZ
RestkapitalFälligkeit Zinsrate
200.000,00Spesen Sonstiges
(Verzugszinsen)Kapitalrate Gesamtrate
200.000,00
4,00%
5 Jahre
10 Raten
Tilgungsrate
163.104,08
144.100,86
124.717,57
104.946,62
-1.695,60
-22.515,50
-5,00
181.734,69
Rate 4
84.780,25
-2.882,02
31/12/n2
-5,00
-18.630,61 -22.270,30
-22.270,30
-3.634,69
-3.262,08
-5,00
-22.270,31
-22.270,31
-22.270,30
64.210,55
-5,00
Rate 7
Rate 1
-2.494,35
-19.003,22
-18.265,31 -4.000,00
-2.098,93 -5,00
-22.270,30
Rate 5
Rate 6 -245,20
-19.383,29
-19.770,95
-20.166,37
-20.569,70
Rate 2
Rate 3
-5,00
30/06/n0
-5,0030/06/n3
31/12/n0
30/06/n1
31/12/n1
30/06/n2
Italienische Methode
31/12/n3
30/06/n4 -21.400,72
31/12/n4
-22.284,90
-22.270,31
-22.270,31
43.229,46
-50,00-200.000,00
-20.981,09
-21.828,74 -5,00
Rate 9
Rate 10
-1.284,21
-222.962,84
21.828,74
-14,60Rate 8
-864,59
-436,57
-22.653,04
-5,00
-5,00
-259,80
200.000,00
Restkapital
-2.400,00 -5,00 -22.405,00
Rate 2
Tilgungsrate
Rate 1
120.000,00
-23.605,00 160.000,00
Gesamtrate
-20.000,00
30/06/n0 -20.000,00 -4.000,00
140.000,00
31/12/n1
180.000,00
30/06/n1
Kapitalrate Zinsrate
-20.000,00 -3.200,00 -5,00
-5,00 -22.805,00
31/12/n0 -20.000,00 -3.600,00 -5,00
-24.005,00
Spesen Sonstiges(Verzugszinsen)
-5,00
Rate 4
Rate 3 -23.205,00
-20.000,00 -2.800,00
Rate 5 100.000,0030/06/n2
Fälligkeit
-5,00 -20.405,00
-21.219,60
-2.400,00 -5,00 -22.405,00
Rate 9
-1.200,00 -5,00 -14,60
-22.250,20 80.000,00
Rate 7 30/06/n3 -20.000,00
-20.000,00 -2.000,00 -5,00
20.000,00
Rate 8 31/12/n3 -20.000,00
-1.600,00 -5,00 -21.605,00 60.000,00
-245,20Rate 6 31/12/n2
40.000,00
-50,00
30/06/n4 -20.000,00 -800,00 -5,00
-20.000,00
-259,80 -222.309,80-200.000,00 -22.000,00
Rate 10 31/12/n4 -20.000,00
Rate 5 100.000,0030/06/n2
-20.805,00
-400,00
Gegenüberstellung der zwei Methoden
Man darf jedoch nicht außer Acht lassen, dass die Anfangsraten bei der italienischen Technik wesentlichhöher sind und somit eine stärkere Belastung des Kontokorrents vorliegt.Wenn Soll-Salden vorliegen ergeben sich entsprechend höhere Kontokorrentzinsen, die den scheinbaren
Auf den ersten Blick scheint die zweite Methode für den Kunden günstiger zu sein, da dieGesamtbelastung niedriger ist als bei der französischen Methode.
Gegen Ende der Laufzeit werden die Belastungen bei der Methode mit den fixen Kapitalraten immergeringer, was eine Kompensierung des anfänglichen Zinsnachteils mit sich bringt.
Wenn Soll-Salden vorliegen ergeben sich entsprechend höhere Kontokorrentzinsen, die den scheinbarenVorteil wieder ausgleichen.
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Buchungen zu Aufnahme und Tilgung von Darlehen
Daten laut Tilgungsplan (Methode der konstanten Gesamtraten)
Journal
Datum
Darlehen SWB 08-222555
01/01/n0
Kurzbeschreibung
Aufnahme Darlehen Bankkontokorrent 200.000,00
Haben
200.000,00
Kontenbezeichnungen Soll
18.265,3130/06/n0 Tilgung Darlehen Darlehen SWB 08-222555
Darlehen SWB 08-222555
18.630,61
Bankspesen für Finanzierungen
Passive Darlehenszinsen
31/12/n0 Tilgung Darlehen Darlehen SWB 08-222555
22.270,31
200.000,00
4.000,00
5,00
Bankkontokorrent
Passive Darlehenszinsen
3.634,69
7.634,69
10,00
31/12/n0 Abschlussbuchungen Darlehen SWB 08-222555
22.270,30Bankkontokorrent
163.104,08
Passive Darlehenszinsen
Bankspesen für Finanzierungen
Passive Darlehenszinsen
7.644,69
Bankspesen für Finanzierungen
31/12/n0 Abschlussbuchungen Gewinn- und Verlustkonto
5,00
3.634,69
Verbuchung der Rate 6 (mit Verzugszinsen aufgrund verspäteter Zahlung)
Journal
20/03/n3
31/12/n0 Abschlussbuchungen Darlehen SWB 08-222555 163.104,08
Schlussbilanzkonto
Datum Kurzbeschreibung Haben
163.104,08
Kontenbezeichnungen Soll
Tilgung Darlehen Darlehen SWB 08-222555 20.166,37
Verbuchung einer eventuellen Abgrenzung am Jahresende
20/03/n3
2.098,93
5,00Bankspesen für Finanzierungen
22.515,50
Passive Verzugszinsen 245,20
Passive Darlehenszinsen
Bankkontokorrent
Tilgung Darlehen Darlehen SWB 08-222555 20.166,37
Verbuchung einer eventuellen Abgrenzung am Jahresende
Antizipative Passiva bei nachschüssiger Verzinsung
Transitorische Aktiva bei vorschüssiger Verzinsung
Journal
Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben
Gehen die Zinstermine über das Jahr hinaus (z.B. 30/09/n0 - 31/03/n1) sind die bereits angereiften Zinsenabzugrenzen:
oder
Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben
3.000,00
Abschlussbuchungen Passive Darlehenszinsen 3.000,00
Passive Darlehenszinsen
Antizipative Passiva 3.000,00
31/12/n0
31/12/n0 Abschlussbuchungen Transitorische Aktiva
3.000,00
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F.13. Übung zur Erstellung eines Tilgungsplans und Buchungen
Aufnahme eines Darlehens zu folgenden Bedingungen:
Datum Kreditgewährung:
Kredithöhe (Kapital)
Fixer Jahreszinssatz: 4,00%
01/05/n0
125.000,00 €
Spesen pro Rate
Bearbeitungsgebühren:
Dauer in Jahren:
Anzahl Raten:
Art der Verzinsung: nachschüssig
Zinstermine: 01/05 - 01/11
Berechnungen: "französische Methode" mit gleichbleibenden Gesamtraten
2,50
10 Raten
100,00 €
5 Jahre
Berechnungen: "französische Methode" mit gleichbleibenden Gesamtraten
a) Erstelle den Tilgungsplan mit MS-Excel (Funktionen "KAPZ" und "ZINSZ")
Französische Methode Berechnungen mit MS-Excel - verwendete Funktionen: KAPZ - ZINSZ
Tilgungsrate Fälligkeit Kapitalrate Zinsrate Spesen Sonstiges(Verzugszinsen)
GesamtrateRestkapital
125.000,00
-13.918,32
-13.918,31 90.063,04
Rate 4 01/05/n2 -12.114,56 -1.801,26 -2,50 77.948,48
Rate 5 01/11/n2 -12.356,85 -1.558,97 -2,50 -13.918,32 65.591,63
Rate 6 01/05/n3 -12.603,98 -1.311,83
125.000,00
Rate 1 01/11/n0 -11.415,82
-2,50 -13.918,31 52.987,65
113.584,18
Rate 2 01/05/n1 -11.644,13 -2.271,68 -2,50 -13.918,31 101.940,05
Rate 3 01/11/n1 -11.877,01 -2.038,80 -2,50
-2.500,00 -2,50 -13.918,32
-802,63 -2,50
Rate 9 01/11/n4 -13.375,45 -540,37 -2,50 -13.918,32 13.642,96
27.018,41
Rate 10 01/11/n5 -13.642,96 -272,86 -2,50 -13.918,32
01/05/n4 -13.113,18
Rate 6 01/05/n3 -12.603,98 -1.311,83 -2,50 -13.918,31 52.987,65
Rate 7
-13.918,31
-125.000,00 -14.158,15 -25,00 -139.183,15
01/11/n3 -12.856,06 -1.059,75 -2,50 -13.918,31 40.131,59
Rate 8
b) Berechne die Abgrenzung der Zinsen am 31/12/n0
Gesamte Zinsen vom 01/11/n0 - 01/05/n0 (für 6 Monate)
abzugrenzende Zinsen (für 2 Monate)
2.038,80
679,60
c) Buche folgende Vorfälle im Journal:
Aufnahme des Darlehens
Belastung der Tilgungsrate vom 01/11/n0
Abgrenzung der Zinsen am Jahresende
Eröffnungsbuchungen im Folgejahr
Belastung der Tilgungsrate vom 01/05/n1 Belastung der Tilgungsrate vom 01/05/n1
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Bankwesen 2012/13
Journal
Datum Sollkonten Habenkonten Soll
124.900,00 125.000,00
Banksp. für Finanzierungen 100,00
01/11/n0 Darlehen SWB Nr. …… Bankkontokorrent 11.415,82 13.918,32
Haben
01/05/n0 Bankkontokorrent Darlehen SWB Nr. ……
31/12/n0 Gewinn-/ Verlustrechnung Passive Darlehenszinsen 3.179,60
01/11/n0 Darlehen SWB Nr. …… Bankkontokorrent 11.415,82 13.918,32
Passive Darlehenszinsen 2.500,00
31/12/n0 Passive Darlehenszinsen
Banksp. für Finanzierungen 2,50
679,60Antizipative Passiva 679,60
Banksp. für Finanzierungen
31/12/n0 Antizipative Passiva Schlussbilanzkonto 679,60 679,60
Passive Darlehenszinsen 679,60 679,60
102,50
01/01/n1 Eröffnungsbilanzkonto Antizipative Passiva 679,60 679,60
01/01/n1 Antizipative Passiva
2.271,68
Banksp. für Finanzierungen 2,50
01/05/n1 Darlehen SWB Nr. …… Bankkontokorrent 11.644,13 13.918,31
Passive Darlehenszinsen
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F.14. Der Konsumkredit (credito al consumo)
Die Kreditgewährung an Privatpersonen zur Finanzierung von dauerhaften Gebrauchs- undKonsumgütern hat in den letzten Jahren immer größere Ausmaße angenommen. Es bedarf keinergrößeren Formalitäten, grundsätzlich genügt es, dass der Kunde über ein regelmäßiges Einkommen(Lohn, Gehalt usw.) verfügt und diese Tatsache durch den letzten Lohn- oder Gehaltsstreifen beweist.
Es handelt sich somit um ein typisches Beispiel zum so genannten „Personalkredit“. Nur für größere
► Banken;
► andere Finanzvermittler;
Aufgrund der großen Verbreitung dieser Kredite hat der Gesetzgeber - in Durchführung derentsprechenden EU-Richtlinien - die Materie gesetzlich geregelt. Folgende Subjekte kommen für dieGewährung von Konsumkrediten in Frage:
Es handelt sich somit um ein typisches Beispiel zum so genannten „Personalkredit“. Nur für größereFinanzierungen (Wohnung usw.) werden Sicherstellungen verlangt.
► andere Finanzvermittler;
►
Wichtige Regelungen im Sinne und zum Schutz des Konsumenten:
Der Schuldner kann den Kredit jederzeit auch vorzeitig (ohne Pönale) tilgen.
Bei Änderung von Vertragsbedingungen (Zinsen, Spesen usw.), die sich zum Nachteil desKreditnehmers ergeben, hat der Kreditgeber die Pflicht, vorher den Kunden schriftlich zu
Unternehmen, die zum Verkauf der finanzierten Güter berechtigt sind und den Kredit in Form einesZahlungsaufschubs (Ratenkredit) gewähren.
F.15. Unterschrifts-/Bürgschaftskredite (crediti di firma)
Kreditnehmers ergeben, hat der Kreditgeber die Pflicht, vorher den Kunden schriftlich zubenachrichtigen. Dieser kann dann vom Vertrag zurücktreten.
Im Vertrag ist die Angabe des „effektiven globalen Jahreszinssatzes“ (TAEG = tasso annuoeffettivo globale) vorgesehen, der neben den reinen Zinsen auch alle anderen anfallenden Spesen ineinem Prozentsatz ausdrückt.
F.15. Unterschrifts-/Bürgschaftskredite (crediti di firma)
a) der Akzeptkredit (accettazione bancaria)
Durch ihre Unterschrift haftet die Bank für ihren Kunden und ermöglicht diesem somit bei anderenSubjekten Kredite oder Zahlungsaufschub zu erlangen, Großaufträge zu übernehmen, Steuerguthabenbeschleunigt ausbezahlt zu bekommen usw. Aus diesem Grund wird manchmal auch der Begriff
„Kreditleihe“ verwendet. Die wichtigsten Fälle dieser Kategorie von Bankgeschäften sind:
b) die Wechselbürgschaft oder Avalkredit (firma per avallo)
c) die Bankgarantie oder Bankbürgschaft (fidejussione)
Durch ihre Unterschrift übernimmt die Bank die Haftung für einen Wechsel, falls der Hauptschuldnerbei Fälligkeit zahlungsunfähig sein sollte.
Die Bank akzeptiert einen auf sie gezogenen Wechsel und wird zur Hauptschuldnerin. Der Kunde hatdann die Möglichkeit den sicheren Wechsel bei einer anderen Bank zu diskontieren bzw. an andereInvestoren oder Finanzierungsgesellschaften weiterzugeben.
c) die Bankgarantie oder Bankbürgschaft (fidejussione)
beschleunigte Rückzahlung von Steuerguthaben (z.B. Mwst-Guthaben);
Aufschub für Steuerzahlungen;
Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen und Versteigerungen;
Die Bank übernimmt die Haftung für ihren Kunden, für Verpflichtungen, welche dieser Drittengegenüber hat. Die Garantie kann für bestimmte oder unbestimmte Zeit gelten und sich auf diegesamte Haftungssumme beziehen oder nur auf einen Teilbetrag. Einige typische Fälle, in denenBankgarantien verlangt werden, sind:
Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen und Versteigerungen;
Import und Exportgeschäfte;
Behebung von Waren ohne Lagerpfandschein.
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d) Kreditbriefe (lettere di credito)
Einfache (direkte) Kreditbrief, der an eine bestimmte ausländische Bank gerichtet ist;
Zirkuläre Kreditbrief, der bei mehreren Korrespondentenbanken eingelöst werden kann;
Revolving credit, bei welchem der verfügbare Betrag von der Korrespondentenbank immerwieder aufgefüllt werden kann, wenn die ausstellende Bank die erfolgten Zahlungen bestätigt.
Es handelt sich um eine Anweisung an eine oder mehrere ausländische Banken, dem Begünstigtendie angegebene Summe auszuzahlen. Folgende Arten von Kreditbriefen sind üblich:
e) Der Dokumentarkredit (credito documentario):
Beteiligte Subjekte:
wieder aufgefüllt werden kann, wenn die ausstellende Bank die erfolgten Zahlungen bestätigt.
Das Dokumentenakkreditiv ist ein Instrument, das sicherstellt, dass der Importeur bei Zahlung dieWare erhält und der Exporteur nach Lieferung die Zahlung.
Auftraggeber = Importeur der Waren (Bankkunde), der die Krediteröffnung zu Gunsten des
Begünstigter = Lieferant (Exporteur) der Ware
Avisierende Bank = Korrespondentenbank (Bank des Exporteurs).
Zwei Klauseln sind von Bedeutung:
Ausstellende Bank = Bank des Importeurs, welche das Akkreditiv zu Gunsten des Exporteurseröffnet
Exporteurs beantragt. Voraussetzung: Kreditwürdigkeit
Zwei Klauseln sind von Bedeutung:
a) D/P (Dokumente gegen Zahlung):
b) D/A (Dokumente gegen Akzept):
gegen Vorlage der Dokumente verpflichtet sich die ausstellende Bank die Zahlung bei Sicht
oder auf Ziel (z.B. nach 60 Tagen) an den Exporteur durch die Korrespondentenbank (=avisierende Bank) zu veranlassen.
gegen Vorlage der Dokumente garantiert die Bank des Importeurs, dass die avisierende Bank
eine Tratte zu Gunsten des Exporteurs akzeptiert.
Das Akkreditiv kann
widerruflich (keine große Bedeutung)
unwiderruflich sein: nur dieses stellt eine echte Garantie für den Exporteur dar.
f) Standbyletter of credit
eine Tratte zu Gunsten des Exporteurs akzeptiert.
f) Standbyletter of creditBei einer Standbyletter of credit handelt es sich um eine Mischform zwischen Akkreditiv undBankgarantie. Nachdem in bestimmten (angelsächsischen) Ländern die Erstellung von Bankgarantiennicht üblich ist, kann zur Sicherung der Zahlung auch die so genannte Standbyletter of credit eröffnetwerden. Diese wird nur dann durch Vorlage der entsprechenden Dokumente in Anspruch genommen,wenn die Zahlung seitens des Schuldners nicht erfolgt ist.
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F.16. Factoring
a) Finanzierungsfunktion
Das "Factoring" ist ein Vertrag mit welchem ein Unternehmen Forderungen an eine Factoringgesellschaftoder eine Bank abtritt.
Factoring umfasst drei Funktionen, die nicht immer alle zum Einsatz kommen, sondern je nach Bedarfdes Factoring-Kunden kombiniert werden:
Die Finanzierungsfunktion des Factorings besteht darin, dass dem Factoring-Kunden der Gegenwert
b) Delkrederefunktion (Klausel "pro soluto")
Die Finanzierungsfunktion des Factorings besteht darin, dass dem Factoring-Kunden der Gegenwertder Forderung (70-80%) direkt nach Abtretung von Seiten der Factoring-Gesellschaft zur Verfügunggestellt wird. Der Factoring-Kunde hat einen sofortigen Liquiditätszufluss.
Die Delkrederefunktion des Factorings bietet dem Factoring-Kunden die Möglichkeit, das Risiko desForderungsausfalls (Zahlungsunfähigkeit, Insolvenz des Debitors) an die Factoring-Gesellschaftabzutreten. Ist der Debitor zahlungsunfähig, kann nicht mehr auf den Factoring-Kunden
zurückgegriffen werden. Beinhaltet der Vertrag die Delcrederefunktion spricht man vom "echten
c) Dienstleistungsfunktion
zurückgegriffen werden. Beinhaltet der Vertrag die Delcrederefunktion spricht man vom "echten
Factoring".
Der Factor übernimmt bei Bedarf auch das Debitorenmanagement, das Mahnwesen oder das
Inkasso für den Factoring-Kunden. Dadurch kann das Unternehmen Kosten sparen bzw. freigewordene Ressourcen anderweitig einsetzen.
Nimmt der Factoringkunde nur die Dienstleistungs- und Delkrederefunktion in Anspruch (verzichtet auf
Kosten des Factoring:
Zinsen auf die Bevorschussung der Forderungen.
Nimmt der Factoringkunde nur die Dienstleistungs- und Delkrederefunktion in Anspruch (verzichtet auf
Bevorschussung) so liegt das sogenannte "Fälligkeits-Factoring" (maturity factoring) vor.
Die Factoring-Kommission wird prozentuell auf den Nennwert der Forderungen berechnet und istnatürlich höher, wenn der Vertrag auch die Delcrederefunktion beinhaltet.
pauschale Spesenvergütungen für die Abwicklung.
F.17. Verbriefung von Forderungen ("securitization")
Ein Kreditinstitut veräußert Teile seines Forderungsbestandes (Kredite) an eine eigens für solcheEin Kreditinstitut veräußert Teile seines Forderungsbestandes (Kredite) an eine eigens für solcheTransaktionen gegründete Gesellschaft, die sich ihrerseits durch die Emission von Obligationen, denAsset-Backed-Securities (ABS), refinanziert. Für diese Art von Schuldverschreibungen werden höhereZinsen gezahlt.
Mit dem Verkauf der Forderungen wird auch das Insolvenzrisiko übertragen; die Forderungen werdenendgültig aus dem Vermögen der abtretenden Bank ausgeschieden.
Die Verbriefung von Forderungen ist einer der Gründe für den Ausbruch der internationalen Finanzkriseim Jahr 2008.im Jahr 2008.
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G. Die Dienstleistungsgeschäfte der Bank (indifferente Bankgeschäfte)
Es handelt sich um Dienstleistungen der Bank, die weder zu den aktiven noch zu den passivenGeschäften zählen und aus diesem Grund die Bezeichnung „indifferente Bankgeschäfte“ tragen.
Durch die Bankdienstleistungen erwirtschaften die Banken einerseits Erträge (Provisionen,Kommissionen, Mieten usw.), andererseits sprechen sie einen größeren Kundenstock an, indem sie ihreProduktpalette ständig ausweiten und verbessern.
Die Dienstleistungen der Bank können eingeteilt werden in:
traditionelle (bzw. ergänzende) Bankgeschäfte und
parabankarische Geschäfte, auch als Banknebengeschäfte bezeichnet.
Die traditionellen Bankdienstleistungen
Produktpalette ständig ausweiten und verbessern.
G.1. Das Bankdepot (servizio di deposito)
Diese Dienste stehen meistens im Zusammenhang mit den aktiven und passiven Bankgeschäften undsind somit als ergänzende Tätigkeiten zu sehen. In der Folge wird kurz auf die wichtigsten eingegangen:
Der Depotvertrag wird vom Art. 1766 des ZGB geregelt und beinhaltet die Aufbewahrung von
Man unterscheidet zwei Arten von Depots:
a) das offene Depot:
Der Depotvertrag wird vom Art. 1766 des ZGB geregelt und beinhaltet die Aufbewahrung vonWertgegenständen, Wertpapieren usw. durch die Bank, welche sich verpflichtet, die Gegenstände aufVerlangen des Kunden zurückzugeben.
hier kennt die Bank die aufzubewahrenden Gegenstände oder Werte im Detail, da sie aus einereigenen Aufstellung hervorgehen müssen. Man spricht vom
eigenen Aufstellung hervorgehen müssen. Man spricht vom
einfachen offenen Depot, wenn es lediglich die Aufbewahrung der Gegenstände oderWertpapiere zum Inhalt hat, vom
Verwaltungsdepot, wenn neben der Aufbewahrung der Wertpapiere auch die Verwaltungderselben vorgesehen ist. Die Verwaltung betrifft Tätigkeiten, die von der Bank automatischdurchgeführt werden (Inkasso von Zinsen und Dividenden, Inkasso von Kapitalrückzahlungenusw.). In anderen Fällen muss die Bank beim Kunden die nötigen Anweisungen einholen (z.B.bei der Wahrnehmung des Optionsrechtes).
b) das geschlossene Depot:
In beiden Fällen muss der Bank der Wert der Gegenstände bekannt gegeben werden, da dieser die Basisfür die Berechnung der Kommission darstellt.
In engem Zusammenhang zum Depotgeschäft steht auch die Vermietung von Schließfächern
der Kunde übergibt das aufzubewahrende Gut in einem verschlossenen und versiegelten Behälter;die Bank ist für die Unversehrtheit des Siegels verantwortlich.
In engem Zusammenhang zum Depotgeschäft steht auch die Vermietung von Schließfächern(Sicherheitskassetten), die sich in besonders sicheren Räumen der Bank befinden. Der Kunde zahlt eineMiete, deren Höhe von der Größe des Schließfaches abhängt; er kann dort Wertgegenstände sicheraufbewahren.
Zur Öffnung der Kassette ist der Kunde auf die Anwesenheit eines Bankangestellten angewiesen, der denzweiten Schlüssel besitzt oder computergesteuert dem Kunden Zugang zum Panzerraum verschafft.
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G.2. Der Inkassodienst (servizio incassi)
Eine der wohl größten Schwierigkeiten im heutigen Geschäftsleben ist der pünktliche Eingang derForderungen. Eine besonders wichtige Funktion in diesem Zusammenhang erfüllen die Banken, dieeinerseits durch ihre Beziehungen mit Korrespondentenbanken die großen geographischen Distanzenüberbrücken, andererseits die Schuldner zur pünktlichen Erfüllung ihrer Forderungen bewegen, daUnzuverlässigkeit in diesem Bereich negative Auswirkungen auf zukünftige Kreditansuchen zur Folgehaben kann.Im Einzelnen erbringen die Banken folgende Inkassodienste:
a) Inkasso von Effekten (Bankquittungen, Wechsel) und Rechnungen
haben kann.
Nicht zu verwechseln ist dieser Dienst mit der Effektenbevorschussung bzw. mit demWechseldiskont, wo die Gutschrift mit der Klausel „E.v.“ (s.b.f.) erfolgt. Beim reinen Inkassodienst
liegt immer die Klausel „nach Inkasso“ (dopo incasso) vor.
Kurzfristigkeitsgebühr (diritto di brevità) bei sehr kurzfristig fälligen Effekten;
Wichtig sind in diesem Zusammenhang die modernen Instrumente des Zahlungsverkehrs, wie die
elektronische Bankquittung (RiBa), Zahlungsaufforderung (M.AV) und das R.I.D. -Einzugsverfahren,auf welche bereits eingegangen wurde.
Für den Inkassodienst berechnet die Bank die „ Inkassokommission“. Häufig ist die Erbringungzusätzlicher Leistungen mit diesem Dienst verbunden, was die Belastung verschiedenerZusatzgebühren mit sich bringt, wie:
Kurzfristigkeitsgebühr (diritto di brevità) bei sehr kurzfristig fälligen Effekten;
b) Inkasso von Schecks
Benachrichtigungsgebühr (diritto per richiesta d’esito), wenn die Bank innerhalb kürzester Zeitden fehlenden Zahlungseingang mitteilt.
Hier erfolgt die Gutschrift grundsätzlich im Kontokorrent mit der Klausel „E.v.“, wobei die Wertstellungum Banktage erhöht wird. Nur in Ausnahmefällen ist die Bank bereit die Schecksumme barauszuzahlen. Einmal geht sie ein höheres Risiko ein, falls der Scheck nicht gedeckt ist, und zumzweiten verzichtet sie dadurch auf die Banktage, die für das Inkasso erforderlich sind.
G.3. Der Zahlungsdienst (servizio pagamenti)
Die Bank wird vom Kunden beauftragt Zahlungen durchzuführen. Dabei handelt es sich um
Einzelaufträge (der Kunde gibt von Fall zu Fall einen Zahlungsauftrag) oder
zweiten verzichtet sie dadurch auf die Banktage, die für das Inkasso erforderlich sind.
Einzelaufträge (der Kunde gibt von Fall zu Fall einen Zahlungsauftrag) oder
Daueraufträge. In diesem zweiten Fall erhält die Bank den Auftrag, periodisch anfallende Zahlungenautomatisch durchzuführen. Typische Beispiele sind die Überweisung von Telefon- undStromrechnungen, Mieten, Versicherungen usw.
Durch die Verrechnung relativ hoher Spesen, versucht die Bank den Kunden in Richtung elektronischeMöglichkeiten (Remote Banking, Zahlung an ATM-Schaltern) zu lenken.
Wichtig ist die Funktion der Bank vor allem im Zusammenhang mit der Zahlung von Steuern,Sozialabgaben usw., wo sie die Voraussetzungen für das "telematische F24" bereitstellt.
Neue Regeln für den gemeinsamen europäischen Zahlungsraum ab November 2009
EU-weit gibt es ab November 2009 wichtige Neuerungen: die Ausführungsfristen werden stark verkürzt.
Elektronische Überweisungen müssen laut EU-Vorgaben ab 01/11/2009 binnen drei Tagen beimEmpfänger eintreffen. Ab 2012 wird sich die Überweisungsdauer gar auf einen einzigen Tag
verkürzen. Für beleghaft eingereichte Zahlungsaufträge kann die Frist jeweils um einen weiteren
Sozialabgaben usw., wo sie die Voraussetzungen für das "telematische F24" bereitstellt.
verkürzen. Für beleghaft eingereichte Zahlungsaufträge kann die Frist jeweils um einen weiterenGeschäftstag verlängert werden.
Gleichzeitig werden die Beschwerdefristen für die Kunden, insbesondere bei nicht genehmigtenZahlungen, stark verlängert.
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Die Rückdatierung eines Überweisungsauftrags gibt es nicht mehr.
Grundlage für die Neuerungen ist die Zahlungsverkehrsrichtlinie „PSD“ (Payments Services Directive).Sie gilt als erste Europäische voll harmonisierende Richtlinie und zielt auf mehr Transparenz undWettbewerb. Sie schafft den Rahmen für den gemeinsamen Europäischen Zahlungsverkehrsraum
"SEPA". Doch kann es auch in Zukunft länderspezifische Unterschiede geben.
G.4. Das Geldwechsel- und Valutengeschäft
Dieses Geschäft besteht in:
a)
der Geldkurs, wenn der Kunde ausländische Valuten an die Bank verkauft;
der Briefkurs (höher), wenn der Kunde ausländische Valuten kauft.
Ankauf und Verkauf von ausländischen Valuten zum Tageskurs, wobei folgende Notierungenangewandt werden:
der Briefkurs (höher), wenn der Kunde ausländische Valuten kauft.
b) Einlösung von Reiseschecks (travellers cheques) in Auslandswährung;
c)
Durch die Einführung des Euro haben diese Geschäfte an Bedeutung verloren.
Ausstellung von Reiseschecks (Briefkurs cable) und eventueller nachträglicher Rückkauf (Geldkurscheque).
Für diese Geschäfte berechnet die Bank prozentuelle Kommissionen von der gehandelten Summe, wobeibei kleineren Beträgen eine fixe Kommission zur Anwendung kommt.
Im Zusammenhang mit Fremdwährungen werden häufig
Fremdwährungskonten und Sparkonten angelegt, mit der Hoffnung auf Kursgewinne;
Neuere durch den EDV-Einsatz ermöglichte Dienste
Fremdwährungskredite (in Yen, USD usw.) aufgenommen, die den Vorteil niedriger Zinssätze mitsich bringen, allerdings auch ein nicht zu unterschätzendes Kursrisiko in sich bergen.
Es handelt sich hier um Dienstleistungen, die durch den verstärkten Einsatz der EDV ermöglicht wurden,
ATM-Schalter (automatic teller machines) - z.B. multifunktionale Bancomatkarte;
POS, PagoBancomat, Fastpay, Cirrus
Kreditkarten;
Remote banking (Home-Banking, Corporate-Banking, Internet-Banking).
u.z. im Einzelnen:
Die Dienstleistungen bestehen vor allem in der Ausgabe bzw. der Vermittlung der entsprechendenPlastikkarten und in der Lieferung der Software bzw. der Zugangsdaten für das Remote-Banking.
Diese Dienstleistungen wruden bereits ausführlich beschrieben.
G.5. Wertpapiergeschäfte der Banken
Plastikkarten und in der Lieferung der Software bzw. der Zugangsdaten für das Remote-Banking.
Neben den Einlagen- und Kreditgeschäften spielen die Transaktionen mit Wertpapieren eine immer
Wertpapiergeschäfte im Auftrag der Kunden;
langfristige Beteiligungen an anderen Unternehmen.
Wertpapiergeschäfte und Dienstleistungen im Auftrag der Kunden
größere Rolle für die Gewinnsituation der Banken. Dabei ist zu unterscheiden:
Anlage in Wertpapiere, um überschüssige Liquidität kurzfristig zu investieren, bzw. zusätzlicheErträge (Kursgewinne, Zinsen, Dividenden) zu erzielen;
Die zunehmende Bedeutung des Wertpapiersektors hat zur Entstehung von vielfältigen
die Kapitalgesellschaften als Emittenten von Wertpapieren und
alle anderen Subjekte, die Liquidität in Wertpapiere investieren (Unternehmer und Private).
Die zunehmende Bedeutung des Wertpapiersektors hat zur Entstehung von vielfältigenBankdienstleistungen in diesem Bereich geführt. Kunden der Banken sind:
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Für die Kapitalgesellschaften werden unter anderem folgende Dienstleistungen angeboten:
Ausgabe von Obligationen für Kapitalgesellschaften;
Zahlung von Dividenden und Zinscoupons;
Rückzahlung fälliger bzw. ausgeloster Wertpapiere usw.
Emissionsdienst für Kapitalgesellschaften (AG, KGaA) - Zeichnung und Ausgabe von Aktien beiNeugründung oder Kapitalaufstockung;
Die Dienstleistungen für die anderen Kategorien von Kunden sind:
Kauf von Wertpapieren bei der Bank;
Depotverträge für Wertpapiere (siehe Verwaltungsdepot) - das einfache Depot hat imZusammenhang mit Wertpapieren keine Bedeutung, da die Wertpapiere materiell nicht zirkulierensondern zentral von der „Monte Titoli“ bzw. der Banca d’Italia (Staatspapiere) verwaltet werden;
die Zeichnung von Aktien, Obligationen und alle damit zusammenhängenden Vorfälle (InkassoDividenden, Zinsen usw.);
allgemeine Beratungstätigkeit im Bereich der Kapitalanlage;
Vermögensverwaltung: die Banken legen das Kapital des Kunden bestmöglich an, wobei sie sichmeistens der Finanzierungsgesellschaften der Bankgruppe bedienen. Der Kunde entscheidet zwarüber die Art der Investition (Aktien, Obligationen, gemischte Formen, Valuten), verlässt sich jedochauf das Fingerspitzengefühl und die Professionalität der Bank.
Voraussetzung für Dienstleistungen im Zusammenhang mit Wertpapieren ist das Kontokorrent und einVerwaltungsdepot.Verwaltungsdepot.
Viele Banken bieten den Kunden auch die Möglichkeit , Wertpapiergeschäfte über Internet selbstständigabzuwickeln (Trading Online). Für den Kunden entstehen Kostenvorteile (geringere Kommissionen), dieBeratung durch den Bankfachmann fehlt jedoch.
In diesem Zusammenhang sind die Direktbanken von Bedeutung, da sie meistens wesentlich geringereProvisionen für die Wertpapiertransaktionen verlangen.
G.6. Die parabankarischen Dienstleistungen
Der Begriff „parabankarisch“ deutet darauf hin, dass es sich um Tätigkeiten handelt, welche über dentraditionellen bankarischen Bereich hinausgehen.
Erst seit der Lockerung des Bankgesetzes können die Banken (Universalbanken) neben der Ausführung
der spezifischen Bankgeschäfte auch in anderen Bereichen direkt tätig werden, während dies in früheren
Typische Nebentätigkeiten, die den Finanzierungssektor betreffen, sind:
Leasing
Factoring
der spezifischen Bankgeschäfte auch in anderen Bereichen direkt tätig werden, während dies in früherenJahren nur über Beteiligungen an den entsprechenden Gesellschaften möglich war.
Natürlich ist eine bestimmte Größenordnung Voraussetzung, dass die Banken in anderen verwandtenSektoren erfolgreich sein können.
Factoring
Forfaiting und Confirming (im Zusammenhang mit Wechseln)
Hier handelt es sich um alternative und teilweise zu den aktiven Bankgeschäften konkurrierendeFinanzierungsformen; dies ist auch der Grund, dass die Banken diesen Sektoren großes Interesseentgegenbringen.
Ein weiterer Bereich, in dem die Banken sich in den letzten Jahren verstärkt engagiert haben, ist das
Versicherungswesen. Vor allem Lebens- und Pensionsversicherungen stellen alternativeGeldanlagemöglichkeiten dar, die in Konkurrenz zu den traditionellen Bankeinlagen stehen. Dies ist derGeldanlagemöglichkeiten dar, die in Konkurrenz zu den traditionellen Bankeinlagen stehen. Dies ist derGrund für das Engagement der Banken in diesem Sektor.
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H. Der Jahresabschluss der Banken
Der Jahresabschluss besteht aus
der Vermögensaufstellung (Bilanz)
der Erfolgsrechnung (G&V)
Der Jahresabschluss der Banken muss den internationalen Buchhaltungsprinzipien IAS / IFRS(International Accounting Standards / International Financial Reporting Standards) entsprechen.
der Erfolgsrechnung (G&V)
der Aufstellung der Veränderungen des Eigenkapitals
der Kapitalflussrechnung
dem Anhang.
Folgende Buchhaltungsprinzipien und Grundsätze sind zu beachten:
w Kontinuität: man geht davon aus, dass das Unternehmen fortgeführt wird.w Kontinuität: man geht davon aus, dass das Unternehmen fortgeführt wird.
w
w Kompetenzprinzip: wird durch die Abgrenzung von Aufwänden und Erträgen eingehalten.
w
w
Prinzip des "Fair value" (Marktwerte): dieses Prinzip wird von den IAS / IFRS vorgeschrieben undersetzt das früher geltende Vorsichtsprinzip und die Bewertung zu den historischenAnschaffungspreisen bzw. Herstellkosten.
Substanz (Inhalt) vor Form: für die Verbuchung bzw. die Anordnung in Bilanz und Erfolgsrechnung
Bewertungsstetigkeit: Bewertungskriterien müssen grundsätzlich gleich bleiben; für eventuelleÄnderungen ist die Begründung im Anhang anzugeben.
w
w
w Die Bildung "stiller Reserven" ist nicht erlaubt.
Substanz (Inhalt) vor Form: für die Verbuchung bzw. die Anordnung in Bilanz und Erfolgsrechnungist nicht die rechtliche Form der Geschäftsfälle von Bedeutung sondern der Inhalt.
So sind die Wertpapier-Termingeschäfte nicht als An- bzw. Verkäufe von Wertpapieren zu behandeln,sondern als Einlagen- oder Finanzierungsgeschäfte, mit entsprechender Ausweisung in der Bilanz.
Ausweisung möglicher Gewinne: entgegen dem Vorsichtsprinzip sind laut IAS / IFRS auchmögliche Gewinne auszuweisen.
w Die Bildung "stiller Reserven" ist nicht erlaubt.
H.1. Struktur von Bilanz und Erfolgsrechnung
Die genannten Prinzipien haben das Ziel den "aktuellen Wert" des Unternehmens offen zu legen und
das "effektiv erzielte Ergebnis" aufzuzeigen.
Gruppen, gekennzeichnet durch Nummern (Zehnerskala);
Untergruppen, gekennzeichnet durch Kleinbuchstaben;
zusätzliche Details zu den Untergruppen mit der Bezeichnung „davon“.
Die Struktur der Bankbilanz entspricht nicht dem Schema, wie es für Industrie- und Handelsbetriebe gilt;die Posten werden aufgeteilt in:
die Reihung der Aktivposten erfolgt grundsätzlich nach dem Prinzip der sinkenden Liquidität, mit
Als Beispiel die Bilanz des Jahres 2011 der Südtiroler Sparkasse AG:
Die Passivseite wird nach steigender Fälligkeit der Posten geordnet (vom kurzfristigen Fremdkapitalbis zum Eigenkapital).
Ausnahme der letzten drei Posten (130, 140, 150).
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H.2. Vermögensbilanz der Südtiroler Sparkasse AG 2011
Posten der Aktiva
10 Kassenbestand und verfügbare Liquidität
20 Zum Handel gehaltene Finanzanlagen
30 Zum Fair Value bewertete Anlagen
40 Zum Verkauf verfügbare Finanzanlagen
45.729.126 36.607.776
160.061.976 57.069.339
31.12.2011 31.12.2010
568.947.677 388.545.81440 Zum Verkauf verfügbare Finanzanlagen
50 Bis zur Fälligkeit gehaltene Finanzanlagen
60 Forderungen an Banken
70 Forderungen an Kunden
80 Derivativgeschäfte zur Abdeckung
90 Wertanpassung der aktiven Finanzinstrumente
100 Beteiligungen
535.431.545 130.039.250
7.086.764.345 7.151.730.909
568.947.677 388.545.814
9.636.039 9.310.610
-10.157.403 -9.722.794
268.588.037 270.274.244100 Beteiligungen
110 Sachanlagen
120 Immaterielle Anlagewerte
130 Steuerguthaben
a) laufende
b) im Voraus entrichtete
140 Langfristige Aktiva zur Veräußerung
150 Sonstige Aktiva
268.588.037 270.274.244
32.289.945 35.128.626
2.905.278 1.833.429
44.568.415 38.361.989
11.114.480 12.115.344
33.453.935 26.246.645
172.713.555 92.787.263150 Sonstige Aktiva
Summe der Aktiva
Posten der Passiva und des Reinvermögens
10 Verbindlichkeiten gegenüber Banken
20 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
30 Wertpapiere im Umlauf 3.311.708.617
8.201.966.456
31.12.2011
647.811.618 612.933.107
3.081.606.066 2.705.642.502
3.100.776.572
31.12.2010
172.713.555 92.787.263
8.917.478.535
30 Wertpapiere im Umlauf
40 Zum Handel gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten
50 Zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
60 Derivate für Deckungsgeschäfte
70 Wertanpassung der passiven Finanzinstrumente
80 Steuerschulden:
a) laufende
b) latente
3.311.708.617
20.960.442
14.444.764
10.098.904 4.269.235
3.100.776.572
988.561.121 633.254.352
631.800 847.006
18.556.466
13.487.905
b) latente
90 Passiva zu Vermögen, das veräußert wird
100 Sonstige Passiva
110 Abfertigung des Personals
120 Fonds für Risiken und Leistungen
a) Fonds für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
b) sonstige Fonds
4.345.860 9.218.670
345.953.193 181.381.037
61.768.558 65.096.614
49.855.172 52.252.299
11.913.386 12.844.315b) sonstige Fonds
130 Bewertungsrücklagen
140 Rückzahlbare Aktien
150 Kapitalinstrumente
160 Rücklagen
170 Emissionsaufpreise
180 Kapital
190 Aktien im Eigenbestand (-)
46.822.766
198.000.000 198.000.000
-2.052.136
349.055.151 342.317.410
46.822.766
-2.040.826
11.913.386 12.844.315
48.241.148 54.754.824
190 Aktien im Eigenbestand (-)
200 Gewinn (Verlust) des Geschäftsjahres (+/-)
Summe der Passiva und des Reinvermögens
-2.052.136 -2.040.826
17.301.448 16.800.700
8.917.478.535 8.201.966.456
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H.2.1. Die Bilanzposten im Einzelnen - Aktivseite:
Kassenbestand und verfügbare Liquidität (10)
Dieser Punkt enthält auch eventuelle freie Einlagen bei Zentralbanken.
Finanzanlagen - Wertpapiere (20, 30, 40, 50, 100)
Der Posten beinhaltet die Bargeldbestände in Euro und in anderen Währungen, die zum jeweiligenBezugsdatum bei der Zentralkasse, den Geschäftsstellen und den Bankautomaten bestehen.
Finanzanlagen - Wertpapiere (20, 30, 40, 50, 100)
Die Wertpapiere sind in fünf Gruppen aufgeteilt:
die Posten 20, 30, 40 und 50 enthalten die verschiedensten Wertpapiere, die eher kurzfristiggehalten werden und laufenden Schwankungen unterliegen.Im Anhang findet man detaillierte Informationen über die Art der Papiere (Obligationen, Aktien,Investmentfonds, Derivate usw.) und die Emittenten.
Der Punkt 100 beinhaltet hingegen die Beteiligungen, die langfristig mit der Absicht gehaltenwerden, Mitbestimmungs- und Kontrollrechte auszuüben. Der Anhang enthält Details über die
Forderungen an Banken (60) - Nettowert
werden, Mitbestimmungs- und Kontrollrechte auszuüben. Der Anhang enthält Details über dieGesellschaften und die prozentuellen Anteile.
Die meisten Beteiligungspapiere (Aktien) beziehen sich auf andere Banken, auf Leasing-, Factoring-,Versicherungsgesellschaften usw.
Bei den Bankgeschäften wurde auf den interbankarischen Markt hingewiesen, auf welchem sich Bankenfinanzieren aber auch überschüssige Liquidität anderen Banken zur Verfügung stellen. Im Anhang wird
Forderungen gegenüber Zentralbanken (Pflichtrücklagen, aktive Pensionsgeschäfte) und
Forderungen gegenüber den anderen Banken (Kontokorrenteinlagen, gebundene Einlagen usw.)
Forderungen an Kunden (70) - Nettowert
Diese Position ist Ausdruck der Kredittätigkeit der Banken und entsprechend auch der mit Abstand größteBetrag der Aktivseite. In der nachfolgenden Bilanz machen die Forderungen gegenüber Kunden mehr als
finanzieren aber auch überschüssige Liquidität anderen Banken zur Verfügung stellen. Im Anhang wirdunterschieden zwischen:
Kreditarten (in T Euro)
Kontokorrente
Aktive Pensionsgeschäfte
Darlehen
Der Anhang zur Bilanz 2011 der Südtiroler Sparkasse gibt Aufschluss über die Zusammensetzung derForderungen an Kunden (Kredite):
in %
26,16%
62,84%
2010
28,95%
60,37%
Betrag der Aktivseite. In der nachfolgenden Bilanz machen die Forderungen gegenüber Kunden mehr als79% (Vorjahr 87%) der Bilanzsumme aus.
4.453.008
2011
1.853.630
Darlehen
Kreditkarten, Privatkredite und Abtretung des Fünftels
Finanzleasing
Factoring
Sonstige Geschäfte
Schuldscheine
w Strukturierte Wertpapiere
w Sonstige Schuldscheine
62,84%
0,79%
10,22%
60,37%
0,78%
724.282
4.453.008
55.655
-
-
9,90%
-
189w Sonstige Schuldscheine
Verschlechterte Aktiva
Abgetretene, nicht gelöschte Aktiva
Summe (Bilanzwert)
Summe (Fair Value)
In einer weiteren Tabelle werden die Kunden nach Kategorien unterschieden.
Die Ausweisung der Forderungen (60, 70) erfolgt zum Nettowert (=abzüglich Wertberichtigungen)
-
7.086.764
7.441.973
100,00% 100,00%
Die Ausweisung der Forderungen (60, 70) erfolgt zum Nettowert (=abzüglich Wertberichtigungen)
Derivativgeschäfte zur Abdeckung (80)
Hier wird der positive Fair Value der Derivate dargestellt, die zur Abdeckung der Zinsrisiken derFinanzflüsse aus spezifischen finanziellen Verbindlichkeiten abgeschlossen wurden.
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Bankwesen 2012/13
Wertanpassung der aktiven Finanzinstrumente (90)
Sachanlagen (110) - Ausweisung zu Restbuchwerten
Positiver oder negativer Saldo der Wertänderungen der Aktivposten, die gegen das Zinssatzrisikoabgedeckt sind.
Gemessen an der Bilanzsumme ist der Betrag sehr gering (Bilanz Sparkasse 2011 nur 0,36%), imGegensatz zu den Industriebetrieben.
Der Anhang enthält einen Anlagenspiegel, der die Änderungen des Jahres aufzeigt.
Immaterielle Anlagenwerte (120) - Ausweisung zu Restbuchwerten
Die internationalen Bilanzierungsvorschriften verlangen, dass auch die geleasten Güter(Finanzierungsleasing) im Anlagevermögen ausgewiesen werden.
Auch dieser Betrag ist im Verhältnis zur Bilanzsumme verschwindend klein. In der Bilanz der Sparkassebezieht er sich nur auf Software.
Steuerguthaben (130)
a)
b)
laufende: hier handelt es sich um Steuerguthaben, die aus den Steuererklärungen hervorgehen undsich auf Mehrwertsteuer, IRES und IRAP beziehen können.
im Voraus entrichtete (vorgezogene): beziehen sich auf Aufwände, die nicht im abgeschlossenenJahr sondern erst in Folgejahren absetzbar sind und somit zu einer Erhöhung der Steuergrundlagebzw. Verminderung der Guthaben führen. Die entsprechenden kompetenzmäßigen Steuern werden
nicht als Aufwände sondern als Forderungen gebucht (aktive latente Steuern). Bei Banken beziehen
Langfristige Aktiva zur Veräußerung (140)
Sonstige Aktiva (150)
nicht als Aufwände sondern als Forderungen gebucht (aktive latente Steuern). Bei Banken beziehensie sich konkret auf Rückstellungen und Wertberichtigungen, die im Abschlussjahr nicht oder nurteilweise absetzbar sind.
Dieser Posten bezieht sich auf langfristige Werte (Anlagen) der Aktivseite, für welche die Veräußerunggeplant ist. Entsprechender Passivposten = 140
Sonstige Aktiva (150)
Zusammenfassende Übersicht der Aktivseite der Bilanz 2011 der Südtiroler Sparkasse
Beschreibung %eller AnteilBeträge 2011
Enthält alle Restposten, die nicht in den anderen Punkten der Aktiva Platz finden. Im Anhang wird dieZusammensetzung detailliert aufgezeigt. Enthalten sind auch Posten der aktiven Rechnungsabgrenzung(Transitorische und antizipative Aktiva).
2010
Liquide Mittel (10)
Wertpapiere (20-30-40-50)
Forderungen an Banken (60)
Forderungen an Kunden (70)
Anlagevermögen (100-110-120)
Sonstige Aktiva (Restposten)
Summe der Aktiva 8.917.478.535
0,51%
8,18%
100,00%
45.729.126
729.009.653
535.431.545
7.086.764.345
303.783.260
216.760.606
6,00%
79,47%
3,41%
2,43%
5,43%
1,59%
87,20%
3,75%
0,45%
100,00%
1,59%
Summe der Aktiva
H.2.2. Die Bilanzposten im Einzelnen - Passivseite:
Verbindlichkeiten gegenüber Banken (10)
8.917.478.535 100,00%
Betreffen Schuldpositionen gegenüber anderen Banken, die auf dem interbankarischen Markt ihreLiquidität zur Verfügung stellen. Im Anhang wird gleich wie bei den Forderungen (Punkt 60 Aktivseite)
100,00%
Verbindlichkeiten gegenüber Zentralbanken (z.B. passive Pensionsgeschäfte) und
Liquidität zur Verfügung stellen. Im Anhang wird gleich wie bei den Forderungen (Punkt 60 Aktivseite)unterschieden zwischen:
Verbindlichkeiten gegenüber den anderen Banken (Kontokorrent und freie Einlagen, gebundeneEinlagen usw.)
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Bankwesen 2012/13
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (20)
Einlagen (in T Euro)
Kontokorrente und freie Einlagen
Gebundene Einlagen
86,38%
8,64%
2010
90,31%
2,25%
2011
2.661.771
266.103
Der Anhang zur Bilanz der Südtiroler Sparkasse gibt Aufschluss über die Zusammensetzung derVerbindlichkeiten gegenüber Kunden (Einlagen):
in %
Mittel Dritter zur Verwaltung
Finanzierungen:
Passive Pensionsgeschäfte
Sonstige
Sonstige Verbindlichkeiten
57.608
0,74%
96.124
2,96%1,87%
3,12% 3,36%
Verbindlichkeiten für Rückkaufverpflichtungenbetreffend eigene Finanzinstrumente
Sonstige Verbindlichkeiten
Summe (Bilanzwert)
Summe (Fair Value)
Wertpapiere im Umlauf (30)
3.081.606
96.124 3,12%
100%
3,36%
100%
In Anbetracht der vorrangig kurzfristigen Dauer der Verbindlichkeiten gegenüber Kunden wurde derentsprechende Fair Value dem Bilanzwert gleichgestellt.
3.081.606
Wertpapiere im Umlauf (30)
Sonstige Obligationen
Sonstige Wertpapiere (Sparbriefe)
2011 2010
3.100.510
267
Dieser Posten hat in den letzten Jahren an Bedeutung zugenommen, da sich Banken auch mittel- undlangfristig finanzieren müssen (Obligationen), damit sie als Universalbanken langfristige Kredite(Darlehen) gewähren können. Die Zusammensetzung laut Anhang:
3.311.410
299Sonstige Wertpapiere (Sparbriefe)
Summe
Zum Handel gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten (40)
In diesem Punkt finden wir vor allem Derivativgeschäfte auf Finanzanlagen.
3.311.7093.100.777
Wie aus den Zahlen ersichtlich ist, hat die Finanzierung durch ausgegebene Wertpapiere das traditionelleEinlagengeschäft bereits überholt.
Zum Fair Value bewertete finanz. Verbindlichkeiten (50)
Derivativgeschäfte zur Abdeckung (60)
Hier wird der negative Fair Value der Derivate dargestellt, die zur Abdeckung der Zinsrisiken derFinanzflüsse aus spezifischen finanziellen Verbindlichkeiten abgeschlossen wurden.
Infolge der Anwendung der Fair Value Option werden in diesem Posten die abzüglich der Rückkäufeausgegebenen Obligationen ausgewiesen, deren Marktrisiko mit Derivativgeschäften abgedeckt wird.
Wertanpassung der aktiven Finanzinstrumente (70)
Steuerschulden (80)
Finanzflüsse aus spezifischen finanziellen Verbindlichkeiten abgeschlossen wurden.
Positiver oder negativer Saldo der Wertänderungen der Passivposten, die gegen das Zinssatzrisikoabgedeckt sind.
Steuerschulden (80)
a) Laufende: hier handelt es sich um Steuerschulden (Saldozahlungen), die aus den Steuererklärungenhervorgehen und sich auf Mehrwertsteuer, IRES und IRAP beziehen können, sowie aufVerbindlichkeiten für einbehaltene Vorsteuern, welche die Bank in ihrer Rolle als Steuersubstitut fürdie Kunden einzahlen muss.
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Bankwesen 2012/13
b)
Passiva zu Vermögen, das veräußert wird (90)
Aufgeschobene Steuern (passive latente Steuern): beziehen sich auf Erträge, die Kompetenz desabgeschlossenen Jahres sind und daher auch kompetenzmäßige Steuern verursachen, aberaufgrund steuerlicher Bestimmungen erst in Zukunft zu versteuern sind. Dem gebuchten größerenSteueraufwand (IRES, IRAP) stehen zukünftige Verbindlichkeiten der Folgejahre gegenüber.
Hier werden die mit Punkt 140 der Aktivseite (Langfristige Aktiva zur Veräußerung) zusammenhängendenVerbindlichkeiten erfasst.
Sonstige Passiva (100)
Abfertigung des Personals (110)
Verbindlichkeiten erfasst.
Enthält alle Restposten, die nicht in den anderen Punkten der Passivseite Platz finden. Im Anhang wirddie Zusammensetzung detailliert aufgezeigt. Auch die transitorischen und antizipativen Passivposten sinddarin enthalten.
Abfertigung des Personals (110)
Fonds für Risiken und Leistungen (120)
a) Fonds für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (betriebliche Pensionsfonds)
b) sonstige Fonds:
für Streitfälle,
Der niedrige Betrag hängt damit zusammen, dass die Angestellten die Möglichkeit haben, die angereifteJahresquote der Abfertigung dem Pensionsfonds zuzuführen.
für Streitfälle,
für aufgeschobene Leistungen an das Personal,
für Risiken im Zusammenhang mit der Banktätigkeit usw.
Eigenkapital (130 - 200)
Posten des Eigenkapitals (in T Euro)
Laut Anhang zur Bilanz der Südtiroler Sparkasse setzt sich das Eigenkapital folgendermaßen zusammen:
20102011Posten des Eigenkapitals (in T Euro)
Kapital
Emissionsaufpreis
Rücklagen aus Gewinnen und sonstige
Aktien im Eigenbestand
Bewertungsrücklagen
Gewinn (Verlust) des Geschäftsjahres
Summe 657.368
198.000
46.823
349.055
-2.052
48.241
17.301
2010
198.000
46.823
342.317
-2.041
54.755
16.801
656.655
2011
Summe
Zusammenfassende Übersicht der Passivseite der Bilanz 2011 der Südtiroler Sparkasse
Beschreibung
Verbindlichkeiten gegenüber Banken (10)
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (20)
Wertpapiere im Umlauf (30, 50)
Beträge
647.811.618
3.081.606.066
4.089.337.693
%eller Anteil
7,26%
34,56%
45,86%
2010
7,47%
32,99%
48,10%
657.368 656.655
Wertpapiere im Umlauf (30, 50)
Eigenkapital (130-200)
Sonstige Passiva (Restposten)
Summe der Passiva
4.089.337.693
657.368.377
441.354.781
8.917.478.535
45,86% 48,10%
8,01%
3,44%
100,00%100,00%
7,37%
4,95%
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 127 von 135
Bankwesen 2012/13
H.3. Gewinn- und Verlustrechnung der Südtiroler Sparkasse 2011
(in Euro-Einheiten)
10 Aktivzinsen und zinsähnliche Erträge
20 Passivzinsen und zinsähnliche Aufwendungen
30 Zinsüberschuss (10 - 20)
40 Aktive Provisionen
31/12/2011
258.979.684
-113.816.441
145.163.243
77.551.072
31/12/2010
212.560.260
-80.118.209
132.442.051
75.214.23140 Aktive Provisionen
50 Passive Provisionen
60 Nettoprovisionen (40 - 50)
70 Dividenden und ähnliche Erträge
80 Nettoertrag der Handelstätigkeit
90 Nettoertrag aus Deckungsgeschäften
100 Gewinn (Verluste) aus Abtretung oder Rückkauf von:
77.551.072
-2.961.334
75.214.231
771.843
-412.184
5.135.875
348.274
-109.180
2.100.058
-3.322.051
71.892.180
11.147.253
74.589.738
12.365.503
a) Forderungen
b) zum Verkauf verfügbaren Finanzanlagen
c) bis zur Fälligkeit gehaltenen Finanzanlagen
d) finanziellen Verbindlichkeiten
110
120 Ergebnis Vermittlungstätigkeit (30+60+70±80±90±100±110)
Nettoergebnis der zum Fair Value bewerteten Finanzanlagen und
finanziellen Verbindlichkeiten
1.379.757 4.300.657
835.218
223.580.020
2.603.002
720.301
-130.080
234.327.556120 Ergebnis Vermittlungstätigkeit (30+60+70±80±90±100±110)
130 Netto-Wertberichtigungen infolge Wertminderung der
a) Forderungen
b) zum Verkauf verfügbaren Finanzanlagen
c) bis zur Fälligkeit gehaltenen Finanzanlagen
d) sonstigen Finanzgeschäfte
140 Nettoergebnis der Finanzgebarung (120±130)
-31.623.845
-936.042
1.636.111
223.580.020
-30.923.776
-38.572.801
-233.691
414.917
195.935.981 192.656.244
234.327.556
-38.391.575
150 Verwaltungsaufwand
a) Personalkosten
b) sonstige Sachkosten
160 Nettorückstellungen auf die Fonds für Risiken und Leistungen
170 Netto-Wertberichtgungen/Wiederaufwertungen auf Sachanlagen
180-927.957
-165.343.714
-94.675.559
-70.668.155
-509.531
-966.130
-7.639.190
-168.620.777
-94.437.855
Netto-Wertberichtigungen/Wiederaufwertungen auf immaterielle
Anlagewerte
550.810
-7.314.857
-74.182.922
190 Sonstige betriebliche Aufwendungen/Erträge
200 Betriebskosten (150±160±170±180±190)
210 Gewinne (Verluste) aus Beteiligungen
220 Nettoergebnis aus Fair Value Bewertung von Vermögen
230 Wertberichtigung des Firmenwertes
240 Gewinne (Verluste) aus Veräußerung von Investitionen
250
-140.080
10.846.251
-163.574.141
-1.697.312
12.369.637
-163.981.317
-1.964.359
Gewinn/Verlust vor Steuern aus der laufenden Geschäftstätigkeit
10.643
Anlagewerte
250
260
270
280
30.000.948 27.244.711
Gewinn (Verlust) nach Steuern aus der laufenden
Geschäftstätigkeit (250-260)
Gewinn (Verlust) nach Steuern aus zu veräußerndem Vermögen
Gewinn/Verlust vor Steuern aus der laufenden Geschäftstätigkeit
(140-200±210±220±230±240)
-12.699.500 -10.444.011
17.301.448 16.800.700
Einkommensteuern des Geschäftsjahres der laufenden
Geschäftstätigkeit
290 Gewinn (Verlust) des Geschäftsjahres
Gewinn (Verlust) nach Steuern aus zu veräußerndem Vermögen
16.800.70017.301.448
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 128 von 135
Bankwesen 2012/13
H.3.1. Die wichtigsten Posten der Erfolgsrechnung im Einzelnen:
Aktivzinsen und zinsähnliche Erträge (10)
Zusammensetzung der Aktivzinsen laut Anhang:
SchuldscheineFinanzie-
rungenBeschreibung (Beträge in T. €)
Sonstige
Operationen
Summe
31/12/2011
Summe
31/12/2010
3.421 3.421 1.657
2.063
8.731
6.438
8.731
6.493
7.465
Zum Handel gehaltene Finanzanlagen
Zum Verkauf verfügbare
Finanzanlagen
Bis zur Fälligkeit gehaltene
Finanzanlagen
4.375
Forderungen an Banken
240.388240.378
3.421 3.421 1.657
196.943
Zum Fair Value bewertete
Finanzanlagen
Forderungen an Kunden
Derivate zur Abdeckung
Forderungen an Banken
10
4.377
Auffallend ist die starke Steigerung der Aktivzinsen für die Forderungen an Banken und an Kunden.
2
212.560
Sonstige Aktiva
Summe 243.79910.804
2 2
258.980
Passivzinsen und zinsähnliche Aufwände (20)
Zusammensetzung der Passivzinsen laut Anhang:
Beschreibung (Beträge in T. Euro)Verbindlich-
keiten
Verbindlichkeiten gegenüber-2.483 -2.483 -1.566
WertpapiereSonstige
Geschäfte
Summe
31/12/2011
Summe
31/12/2010
Verbindlichkeiten gegenüber Banken
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
Wertpapiere im Umlauf
-1.763
-22.561
Verbindlichkeiten gegenüber
Zentralbanken-2.483 -2.483 -1.566
-1.763 -2.126
-22.561 -10.803
-59.083 -59.083 -41.307
Finanzielle Verbindlichkeiten zum
Handel
Zum Fair Value bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten
Derivativgeschäfte zur Abdeckung
Sonstige Passiva und Fonds
-7.532 -7.532 -9.020
-20.394 -20.394 -15.296
Derivativgeschäfte zur Abdeckung
-26.807 -79.477 -7.532 -113.816 -80.118
-7.532 -7.532 -9.020
Summe
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 129 von 135
Bankwesen 2012/13
Aktive Provisionen (40)
Zusammensetzung der aktiven Provisionen laut Anhang (Beträge in T Euro):
Aktive Provisionen
a) geleistete Bürgschaften
b) Derivativgeschäfte auf Forderungen
c) Verwaltungs-, Vermittlungs- und Beratungsdienste: 15.858
5.119
2011 2010
4.638
15.573c) Verwaltungs-, Vermittlungs- und Beratungsdienste:
Wertpapierhandel
Devisenhandel
Vermögensverwaltungen
Verwahrung und Verwaltung von Wertpapieren
Hinterlegerbank
Platzierung von Wertpapieren
Sammlung von Aufträgen
Beratungstätigkeit
464
5.861
1.854
15.858
26
656
15.573
Beratungstätigkeit
Vertrieb von Dienstleistungen an Dritte:
w Vermögensverwaltungen
- individuell
- kollektiv
w Versicherungsprodukte
w sonstige Produkte
d) Inkasso- und Zahlungsdienstleistungen 11.163
162
3.739
825
10.521
1.986
d) Inkasso- und Zahlungsdienstleistungen
e) Servicing für Verbriefung von Schuldabtretungen
f) Dienstleistungen für Factoring-Geschäfte
i) Führung und Verwaltung von Debitoren- und Kreditorenkonten
j) Sonstige Dienstleistungen:
Summe
11.163
20.779
22.776
75.214
21.707
24.631
77.551
10.521
Passive Provisionen (50)
Zusammensetzung der passiven Provisionen laut Anhang (Beträge in T. Euro):
Passive Provisionen
a) erhaltene Sicherheiten
b) Derivativgeschäfte auf Forderungen
c) Verwaltungs- und Vermittlungsdienste:
2011 2010
-220
-436
-41
-447c) Verwaltungs- und Vermittlungsdienste:
Wertpapierhandel
Devisenhandel
Vermögensverwaltungen
Verwahrung und Verwaltung von Wertpapieren
Platzierung von Wertpapieren
d) Inkasso- und Zahlungsdienste
e) Sonstige Dienstleistungen
-436
-2.315
-351
-447
-2.090
-383
-209
-238
e) Sonstige Dienstleistungen
Summe
Dividenden und ähnliche Erträge (70)
Die Dividenden beziehen sich auf die Finanzanlagen und die Beteiligungen.
-3.322-2.961
-351-383
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 130 von 135
Bankwesen 2012/13
Nettoertrag der Handelstätigkeit (80)
A) Wertsteigerungen
B) Gewinne aus Handelsgeschäft
2011 20105
7.964
Die Erträge beziehen sich auf Obligationen, Beteiligungspapiere, Fonds usw. Der Nettoertrag ergibt sichals Differenz zwischen positiven und negativen Elementen, wie aus nachfolgender Aufstellung hervorgeht(Beträge in T. Euro):
61
12.484
C) Wertminderungen
D) Verluste aus Handelsgeschäft
Nettoergebnis [(A+B)-(C+D)]
Verwaltungsaufwand (150)
Personalkosten - Zusammensetzung (in T Euro):
w Löhne und Gehälter
-9.784 -7.056
772
2010
-67.108
-141
2011
-67.195
-2.658
103
w Löhne und Gehälter
w Sozialleistungen
w Zuführungen zum Abfertigungsfonds
w Zuführungen zu Pensionsfonds
w Sonstige Begünstigungen zu Gunsten der Angestellten
w Entgelte für Verwaltungs- und Aufsichtsräte
Summe
-1.025
-94.676
-67.108
-17.349
-41
-8.228
-925
-67.195
-17.474
-22
-8.121
-587
-1.039
-94.438Summe
Sachkosten - Zusammensetzung (in T Euro):
w Indirekte Steuern und Gebühren
w Mieten für Liegenschaften
w Mieten für bewegliche Güter
w Mieten für Maschinen
w Spesen Instandhaltung Liegenschaften und bewegliche Güter
-94.676
-2.788
2010
-9.935
-16.733
-3.946
-569
-2.406
-3.325
-631
-94.438
2011
-11.420
-17.227
w Spesen Instandhaltung Liegenschaften und bewegliche Güter
w Spesen für Elektrizität, Heizung und Wasser
w Reinigungsspesen
w Telefonspesen
w Postspesen
w Gebühr Outsourcing des Informationssystems
w Spesen für Gebühren und Wartung der Software
-2.788
-2.316
-1.127
-2.406
-2.091
-1.592
-797
-1.613
-9.016
-1.002
-1.717
-10.139
-1.181
-626
w Spesen für Gebühren und Wartung der Software
w Spesen für Datenübertragungslinien
w Spesen für elektronische Ausarbeitungen bei Dritten
w Spesen für Dienstleistungen von Gesellschaften der Gruppe
w Spesen für sonstige ausgelagerte Dienstleistungen
w Spesen und Gebühren für Dienstleistungen Dritter
w Spesen für Werttransporte und Wachdienst
w Spesen für Auszüge, Informationen und Einbringungen von Ford. -1.273 -1.684
-2.079
-1.169
-2.725
-690
-1.550
-660
-1.519
-2.669
-707
-1.188
-663
-1.871
w Spesen für Auszüge, Informationen und Einbringungen von Ford.
w Spesen für Vergütungen an Freiberufler
w Spesen für Drucksorten und Büromaterial
w Werbespesen
w Spesen für Versicherungsprämien
w Sonstige Spesen
Summe
-1.273 -1.684
-2.505
-451
-3.306
-1.686
-2.447
-70.652
-3.166
-1.574
-2.404
-74.183
-4.134
-518
Die genauere Betrachtung der Sachkosten gibt Aufschluss über die Organisation der Bank (z.B.Outsourcing des Informationssystems).
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 131 von 135
Bankwesen 2012/13
Netto-Rückstellungen auf den Fonds für Risiken und Leistungen (160)
Es handelt sich in erster Linie um die Bildung von Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten.
Netto-Wertberichtigungen/Wiederaufwertungen auf Sachanlagen (170)
Dieser Posten enthält die Abschreibungen des materiellen Anlagevermögens und eventuelle Auf- bzw.Abwertungen.
Netto-Wertberichtigungen/Wiederaufwertungen auf immaterielle Anlagewerte (180)
Einkommensteuern des Geschäftsjahres aus der laufenden Geschäftstätigkeit (260)
Die Einkommenssteuern setzen sich wie folgt zusammen: 2011 2010
Es handelt sich um die Abschreibungen des immateriellen Anlagevermögens und eventuelle Auf- bzw.Abwertungen.
w Laufende Steuern laut Steuererklärung (-)
w Änderungen der laufenden Steuern vorhergehender Geschäftsjahre ( ±)
w Änderungen der vorgezogenen Steuern (aktive latente Steuern) (±)
w Änderungen der aufgeschobenen Steuern (passive latente Steuern) ( ±)
Steuern des Geschäftsjahres
-14.692
-275
399
-10.444
6.096 4.124
-12.699
-23.223
119
4.309
Zusammenfassung der Erfolgsrechnung(Südtiroler Sparkasse)
Synthetische Erfolgsrechnung
Zinsüberschuss (10-20)
+ Provisionsüberschuss (40-50)
132.442.051
71.892.180
145.163.243
74.589.738
2011 2010
+ Provisionsüberschuss (40-50)
+ Erträge aus Wertpapier- und Valutengeschäften (70-110)
= Bruttoertragsspanne
± Wertberichtigungen Finanzanlagen (130)
= Nettoergebnis aus der Finanzgebahrung
- Betriebskosten (200) -163.981.317
71.892.180
19.245.789
223.580.020
-30.923.776
192.656.244
-163.574.141
-1.837.392
74.589.738
14.574.575
234.327.556
-38.391.575
195.935.981
-1.953.716Gewinn/Verlust aus Beteiligungen, Nettoergebnis aus Fair Value Bewertung,
= Gewinn/Verlust vor Steuern aus laufender Geschäftstätigkeit
- Steuern auf Betriebsergebnis der laufenden Geschäftstätigkeit
= Gewinn/Verlust nach Steuern laufende Geschäftstätigkeit
30.000.948
-12.699.500
17.301.448
-1.837.392
27.244.711
-10.444.011
16.800.700
-1.953.716±
Gewinn/Verlust aus Beteiligungen, Nettoergebnis aus Fair Value Bewertung,
Wertberichtigung Firmenwert, Mehr-/Mindererlöse Anlagenverkäufe (210-
240)
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 132 von 135
Bankwesen 2012/13
H.4. Bewertungskriterien
Beim Jahresabschluss nach den internationalen Buchhaltungsprinzipien geht es vor allem darum, das
effektive Vermögen und Betriebsergebnis aufzuzeigen. Die Bewertungsmethode des Fair Value
(Marktwert) gewinnt dabei stark an Bedeutung. Die Anschaffungskosten, die laut nationalen Kriterienmeist für die Bewertung galten, sind zwar sichere Werte, haben allerdings den Nachteil, dass sie teilweisenicht aktuell sind. Der Marktwert hingegen gibt die reelle Situation wieder, wenngleich auch nicht immerhundertprozentig sicher.
a) Bewertung der Finanzanlagen:
b) Bewertung der Forderungen:
Erfolgt grundsätzlich zum Marktwert (fair value). Die Finanzkrise führte zu Ausnahmeregelungen,durch welche eine zu starke Unterbewertung vermieden wurde.
Forderungen müssen auf ihre wahrscheinliche Einbringlichkeit überprüft werden, wobei dieMarktsituation des Schuldners, die Konjunkturlage und die Wirtschaftslage des Staates
hundertprozentig sicher.
Für die Bewertung werden die Forderungen eingeteilt in:
von der Bank durch aktive Bankgeschäfte erzeugte Forderungen (Kredite):
w Mittel- bis langfristige Forderungen werden nach der "Restwert-Methode" ("costoammortizzato") bewertet, unter Berücksichtigung der effektiven Verzinsung.
Marktsituation des Schuldners, die Konjunkturlage und die Wirtschaftslage des Staatesmitberücksichtigt werden. Die Forderungen können auch pauschal berichtigt werden, wobei imAnhang genauere Erklärungen anzuführen sind. Sind die Gründe für die Abwertungen nicht mehrgegeben, ist die Wiederaufwertung vorzunehmen.
w Bewertung der kurzfristigen Forderungen: zum "Nominalwert".
von Dritten erworbene Forderungen:
w Die zum Handel und zum Verkauf bestimmten: "Fair Value"
w Die bis zur Fälligkeit gehaltenen Forderungen: "Restwert-Methode"
c) Bewertung des Anlagevermögens:
ammortizzato") bewertet, unter Berücksichtigung der effektiven Verzinsung.Finanzmathematische Berechnungen sind dazu erforderlich.
Das materielle und immaterielle Anlagevermögen kann wahlweise zum "Restbuchwert" oder zum
"Marktwert (fair value)" erfasst werden.
Restbuchwert: Abschreibung erfolgt aufgrund der effektiven Wertminderung durch Abnutzung,Alterungsprozess, technische Überholung usw.
Fair value: der Wert der Güter wird jährlich auf- bzw. abgewertet und so dem Marktwertangepasst. Die Differenz zwischen Anfangs- und Endwert wird auf einer eigenenBewertungsreserve ("Bewertungsrücklagen") im Eigenkapital erfasst.
Besonderheit immaterielle Güter und mehrjährige Spesen:
Der Firmenwert wird nicht abgeschrieben, sondern jährlich dem Marktwert (Fair Value) angepasst.
Mehrjährige Aufwände, für welche nicht genau bestimmt werden kann, welche Erträge sie in Zukunftmit sich bringen, dürfen laut IAS / IFRS nicht aktiviert werden (z.B. mehrjährige Werbung, mehrjährigeForschungs- und Entwicklungsspesen, Gründungsspesen, usw.), sondern sind direkt als Aufwände indie Gewinn- und Verlustrechnung zu übernehmen. Diese Vorgangsweise weicht von denBestimmungen des Zivilgesetzbuches ab.
Bewertungsreserve ("Bewertungsrücklagen") im Eigenkapital erfasst.
Der Firmenwert wird nicht abgeschrieben, sondern jährlich dem Marktwert (Fair Value) angepasst.
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 133 von 135
Bankwesen 2012/13
H.5. Dokumente des Jahresabschlusses
Neben den bereits behandelten Dokumenten
a) Vermögensaufstellung (Bilanz)
b) Erfolgsrechnung (G&V)
sind noch folgende Dokumente integrierender Bestandteil des Jahresabschlusses:
c) Anhangc) Anhanger gibt Aufschluss über:
Bewertungskriterien
Buchhaltungsprinzipien
detaillierte Informationen zu den Bilanzposten
detaillierte Informationen zu den Posten der Erfolgsrechnung
Informationen zum Erfolg der einzelnen Bereiche
Informationen über Risiken
d) Die Aufstellung der Veränderungen des Eigenkapitals
e) Die Kapitalflussrechnung
Neben Bilanz und Erfolgsrechnung müssen im Anhang auch die Änderungen der verschiedenenPosten des Eigenkapitals aufgezeigt werden.
e) Die Kapitalflussrechnung
Die Kapitalflussrechnung gibt Aufschluss über den Cash Flow (Kassafluss) und dessenZusammensetzung. Sie zeigt die Zahlungsströme (Ein- und Auszahlungen) der Bank und informiertüber deren Liquidität und Finanzkraft.
Ein im Zeitablauf steigender Cash Flow wird als positives Signal gewertet und deutet auf diesteigende Innenfinanzierungskraft der Bank hin.
f) Bericht des Verwaltungsrates
Der Verwaltungsrat erstellt einen Bericht zur Geschäftstätigkeit des abgelaufenen Jahres und gibtdarin Aufschluss über die aktuelle Situation des Unternehmens. Neben Informationen zumJahresabschluss (angewandte Bewertungskriterien) verden Vorschläge zur Gewinnverwendungunterbreitet. Es wird über bedeutende Ereignisse, die nach dem Abschluss des Geschäftsjahreseingetreten sind, berichtet, und die voraussichtliche Entwicklung des Unternehmens aufgezeigt.
g) Bericht des Aufsichtsrates
h) Bericht der Revisionsgesellschaft
Der Aufsichtsrat als Kontrollorgan erstellt einen Bericht, aus welchem die Einhaltung der rechtlichenund statutarischen Vorschriften hervorgeht.
Liegt die Überprüfung seitens einer Revisionsgesellschaft vor (bei Banken meistens der Fall), ergänztLiegt die Überprüfung seitens einer Revisionsgesellschaft vor (bei Banken meistens der Fall), ergänztder entsprechende Bericht den Jahresabschluss.
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 134 von 135
Bankwesen 2012/13
H.6. Einige bedeutende Bilanz-Kennzahlen der Banken
(Posten 130-200 der Passivseite)
(Posten 20-50 der Passivseite)Eigenkapitalausstattung =
Eigenkapital
Verbindlichkeiten bei Kunden
Neben den bereits behandelten Kennzahlen zu Liquidität, Solvibilität und Rentabilität einige weiterebankspezifische Kennzahlen:
(Posten 20-50 der Passivseite)
(Posten 70 der Aktivseite)
(Posten 20-50 der Passivseite)
Eigenkapitalausstattung =Verbindlichkeiten bei Kunden
Forderungen bei Kunden x 100
Verbindlichkeiten bei KundenVerhältnis Kredite / Einlagen =
Gibt Auskunft über das Verhältnis zwischen Eigenkapital und Mittel, die für die Kreditvergabe zurVergügung stehen (Einlagen, Obligationsdarlehen usw.)
(Posten 20-50 der Passivseite)
(Detail im Anhang - 70 Aktiva)
(Posten 70 Aktiva)
Verbindlichkeiten bei Kunden
Gibt Auskunft in welchem Ausmaß die zur Verfügung stehenden Mittel für die Kreditvergabe an Kundeneingesetzt wurden.
Kreditrisiko (Sofferenzen) =Notleidende Kredite x 100
Forderungen bei Kunden (Posten 70 Aktiva)
Gibt Auskunft in welchem Ausmaß die notleidenden Kredite durch die Bildung von Risikofonds abgedeckt
Risikofonds x 100
Notleidende KrediteRisikoabdeckung =
Forderungen bei Kunden
Prozentanteil der notleidenden Kredite im Verhältnis zu den gesamten Krediten.
(Posten 60 G/V)
(Posten 120 G/V)
Gibt Auskunft in welchem Ausmaß die notleidenden Kredite durch die Bildung von Risikofonds abgedecktsind.
Anteil Dienstleistungsgeschäft =Nettoprovisionen x 100
Ergebnis Vermittlungstätigkeit
Prozentanteil der Nettoprovisionen am Ergebnis der Vermittlungstätigkeit.
Ein Ansteigen dieser Kennzahl könnte im Branchenvergleich auch Aufschluss über die Altersstruktur desabhängigen Personals geben.
Personalkosten
Anzahl der MitarbeiterDurchschnittliche Personalkosten =
Prozentanteil der Nettoprovisionen am Ergebnis der Vermittlungstätigkeit.
Eine Verschlechterung dieser Kennzahl im Zeitvergleich könnte der Ausgangspunkt für notwendigeRationalisierungsmaßnahmen sein.
Effizienz des Personals =Bruttoertragsspanne
Anzahl der Mitarbeiter
Bankwesen 2012/13 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 135 von 135
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