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Biokonzept 2025 Nr. 24
Broschüre Biokonzept 2025.indd 1 09.11.17 12:29
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Impressum
Herausgeber: Südtiroler Bauernbund, K.-M.-Gamper-Straße 5, 39100 Bozen
Redaktion: Südtiroler Bauernbund
Siegfried Rinner, Ulrich Höllrigl, Walter Rier, Tobias Egger
Tel. 0471 999 333, info@sbb.it, www.sbb.it
Gestaltung: Mugele & Matt
Titelbild: www.agrarfoto.at
Druck: Südtirol Druck
1. Auflage, November 2017
Broschüre Biokonzept 2025.indd 2 09.11.17 12:29
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Inhaltsverzeichnis
Vorworte 4
Biolandwirtschaft:WostehtSüdtirol? 6
VermarktungvonBioprodukteninSüdtirolnachdenwichtigstenSektoren 8
EntwicklungdesBioanbausimLändervergleich 9
BioinItalien 11
Marktpotential 15
Konsumtrends 17
Bio-Verbändeund-Produktionskriterien 19
Bio-UmstiegausbetrieblicherSicht 22
ForderungenderGesellschaftandieLandwirtschaft 25
GrenzenderBio-Nischenproduktion 27
BiostrategienverschiedenerLänder 28
Österreich:AktionsprogrammBiologischeLandwirtschaft2015-2020 28
Bayern:BioRegio2020 29
Italien–nationalerStrategieplanfürdenBioanbau 31
„Bio“und„regional“:WieticktderKonsument? 32
Bio-ForschunginSüdtirol 35
FörderungfürBiobetriebeinSüdtirol 36
ErgebnissederMitgliederumfragedesSüdtirolerBauernbundes 37
ErgebnissederUmfrageunterSüdtirolerVermarktern 38
ZehnPunktefürdieZukunftderBiolandwirtschaftinSüdtirol–ZieleundMaßnahmen 40
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Vorworte
Der Südtiroler Bauernbund will die Biolandwirtschaft verstärkt begleiten und unterstützen. Den
Anstoß dazu gab eine Mitgliederumfrage, bei der sich mehr als die Hälfte der Bäuerinnen und
Bauern für eine weitergehende Förderung der Biolandwirtschaft ausgesprochen haben. Eine
Arbeitsgruppe hat sich seither eingehend mit der Frage beschäftigt, wie „Bio“ in Südtirol weiter-
entwickelt werden soll. Ergebnis dieser Arbeit ist das vorliegende „Biokonzept 2025“. Gemein-
sam mit dem Bauernbund haben Vertreter der Bioverbände, von Forschungs- und
Beratungsorganisationen und der Landesverwaltung an dem Konzept gearbeitet. Ihnen danken
wir für die gute Zusammenarbeit.
Das Biokonzept zeigt auf, wo Südtirols Biolandwirtschaft im internationalen Vergleich steht und
welche die absehbaren Marktpotenziale sind. Nun sollen Möglichkeiten aufgezeigt werden, um
die heimische Biolandwirtschaft weiter zu entwickeln. Schließlich haben wir ein ehrgeiziges Ziel
gesetzt: Bis zum Jahr 2025 sollen die Bioflächen in der Südtiroler Landwirtschaft verdoppelt
werden.
Ein Umstieg auf die biologische Wirtschaftsweise bleibt eine unternehmerische Entscheidung
eines jeden Landwirts. Alle beteiligten Organisationen sind aufgerufen, den Landwirten eine
fundierte Grundlage für diese Entscheidung mitzugeben und sie auf dem weiteren Weg zu
unterstützen. Nicht zuletzt bauen wir auf die Bereitschaft der Konsumenten, beim Einkauf
vermehrt heimischen Bioprodukten den Vorzug zu geben.
Die biologische Anbauweise und Tierhaltung ist in stetigem Wachsen und soll in Zukunft eine
verstärkte Rolle in der Südtiroler Landwirtschaft spielen. Immer mehr Bauern und Bäuerinnen
stellen auf biologische Bewirtschaftung um. Sie nutzen damit die wachsenden Marktchancen.
Denn immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten greifen zu naturnah produzierten Lebens-
mitteln und sind bereit, für hohe Qualität mehr zu bezahlen.
Wir wollen diesen erfolgreichen Weg gemeinsam konsequent fortsetzen. Ich begrüße die Öffnung
unserer Landwirtschaft und sehe hier eine große Chance für unsere Betriebe.
Dieses Biokonzept setzt an mehreren Stellen an, um Bio auch in Zukunft Aufwind zu verschaffen,
und ist ein klares politisches Signal. Ein zentrales Element für die Weiterentwicklung der biologi-
schen Landwirtschaft ist das Förderprogramm zur ländlichen Entwicklung.
Ein großes Dankeschön möchte ich allen beteiligten Organisationen, Verbänden und Ämtern
aussprechen, die hier vorbildlich und im Sinne der gesamten Bauernschaft hervorragend zusam-
mengearbeitet haben.
Leo TiefenthalerLandesobmann Südtiroler Buernbund
Siegfried RinnerDirektor Südtiroler Bauernbund
Arnold SchulerLandesrat für Landwirtschaft
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Der Bioland Verband Südtirol besteht seit 26 Jahren. Er wurde 1991 von zehn Obstbauern gegrün-
det und zählt inzwischen 640 Mitglieder. Der Bund Alternativer Anbauer ist noch vier Jahre älter
und hat die Pionierphase des Biolandbaus in Südtirol noch stärker mitbestimmt. Mahnende, ja
kritische Worte kamen von diesen Pionieren in Richtung der vorherrschenden landwirtschaftli-
chen Praxis. Gerade unter diesem Gesichtspunkt können wir das vorliegende Biokonzept als
einen Meilenstein für Südtirols Landwirtschaft bezeichnen. Ein Beleg, dass Bio in der Gesell-
schaftsmitte angekommen ist; und für uns Bioverbände ein Auftrag, Bio so weiter zu entwickeln,
dass es auch in Zukunft die Speerspitze der nachhaltigen und qualitativ hochwertigen Lebensmit-
telproduktion darstellt. Die Qualität hochwertiger Lebensmittel wird in Zukunft noch stärker die
Wirtschaftlichkeit und somit das Weiterbestehen der Landwirtschaftskultur in Südtirol mitbestim-
men.
Wir bedanken uns beim Südtiroler Bauernbund für die gemeinsam geleistete Arbeit zum vorlie-
genden Konzept und jegliche zukünftige Bemühung für einen qualitativ hochwertigen Biolandbau
in Südtirol!
„Die Natur ist ein Ganzes, von überall her wirken die Kräfte. Wer einen offenen Sinn hat für das
offensichtliche Kräftewirken, der begreift die Natur.“
So Rudolf Steiner auf einem Kurs für Landwirte, mit dem 1924 die biologisch-dynamische Land-
wirtschaft begann. Seit 1978 existiert diese Landwirtschaftsform auch in Südtirol und wird
momentan von fast 200 Landwirten betrieben. Die Arbeitsgemeinschaft für die biologisch-dyna-
mische Wirtschaftsweise begrüßt, dass auch der Südtiroler Bauernbund die Förderung und
Ausweitung der biologischen Landwirtschaft unterstützt und hofft auf eine gute Zusammenarbeit,
damit in Zukunft immer mehr auf den Boden und seine Fruchtbarkeit geachtet wird und daraus
Lebensmittel entstehen, die Körper, Geist und Seele nähren.
Toni RieglerObmann Bioland
Daniel PrimisserObmann Bund Alternativer Anbauer
Andreas DichristinObmann Arbeitsgemeinschaft für die biologisch-dyna-mische Landwirtschaft, Sektion Südtirol
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Biolandwirtschaft: Wo steht Südtirol?InSüdtirolgabesimJahr2010651BiobetriebemiteinerGesamtflächevon4.034ha.Daswaren3,3%der
gesamtenlandwirtschaftlichenBetriebeund1,7%dergesamtenbewirtschaftetenFläche.ZumVergleichmit
dendeutschsprachigenNachbarländernwurdendieDatenvon2010herangezogen,daessichumdieaktu-
ellstenvergleichbarenZahlenhandelt.EshandeltsichumdieDatendervergangenenLandwirtschaftszäh-
lungbzw.Strukturerhebung.ImVergleichmitdenNachbarländernistderAnteilderBiobetriebeinSüdtirol,
sowohlanderAnzahlderBetriebealsauchanderFlächegemessen,amgeringsten.DerhöchsteAnteilistin
SüdtirolbeimAcker-undGemüseanbaumit5,7%,gefolgtvomObstbaumit5,1%zuverzeichnen.Das
SchlusslichtbildetdieRinderhaltungmit2,5%AnteilanBiobetrieben.
DenSpitzenreiterimLändervergleichbildetÖsterreich,miteinemAnteilvon16,7%derBetriebeund31,9%
derFläche.DetailsfürdieeinzelnenSektorenkönnenderfolgendenTabelleentnommenwerden.
Biobetriebe und Bioflächen im Ländervergleich – 2010
Südtirol 2010Anzahl %
Deutschland 2010Anzahl %
Österreich 2010Anzahl %
Schweiz 2010Anzahl %
Allgemein
AnzahlBetriebe 651 3,25% 16.532 5,53% 21.573 16,70% 5.659 9,58%
Fächeinha 4.034 1,68% 980.851 5,87% 434.276 31,88% 111.514 10,60%
Fläche/Betriebinha 6,20 59,33 20,13 19,71
Obstbau
AnzahlBetriebe 386 5,08% 1.531 9,23% 652 15,72% 278 7,12%
Fächeinha 1.444 7,61% 8.338 12,77% 2.086 16,10% 502 6,82%
Fläche/Betriebinha 3,74 5,45 3,20 1,81
Weinbau
AnzahlBetriebe 128 2,68% 656 3,23% 715 4,95% 190 3,49%
Fächeinha 276 5,21% 5.153 5,31% 3.863 9,30% 438 3,34%
Fläche/Betriebinha 2,16 7,86 5,40 2,31
Acker- und Gemüsebau
AnzahlBetriebe 183 8,43% 10.628 4,63% 10.431 12,42% 3.018 5,51%
Fächeinha 120 7,35% 452.600 3,82% 189.056 13,90% 7.676 3,41%
Fläche/Betriebinha 0,11 42,59 18,12 2,54
Grünland
AnzahlBetriebe 297 2,35% 14.389 6,19% 19.824 15,49% 8.294 8,45%
Fächeinha 2.195 1,04% 477.229 10,74% 239.229 25,60% 100.714 12,74%
Fläche/Betriebinha 7,39 33,17 12,07 12,14
Tierhaltung
AnzahlBetriebe 245 2,47% 11.278 6,59% 18.231 17,20% 5.868 12,53%
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Südtirol 2010Anzahl %
Deutschland 2010Anzahl %
Österreich 2010Anzahl %
Schweiz 2010Anzahl %
Rinderhaltung
AnzahlBetriebe 205 2,47% 9.726 6,71% 14.822 20,71% 4.635 11,06%
GehalteneTiere 3.096 2,33% 628.674 5,02% 384.559 19,10% 148.282 9,28%
Tiere/Betrieb 15 65 26 32
Schaf- und Ziegenhaltung
AnzahlBetriebe 65 4,73% 3.874 11,57% 4.845 19,12% 3.161 18,35%
GehalteneTiere 1.350 3,17% 312.379 13,95% 132.498 30,80% 106.003 20,34%
Tiere/Betrieb 21 81 27 34
Quelle: Landwirtschaftszählung 2010, ASTAT; Agrarstrukturerhebungen 2010: Statistisches Bundesamt Deutschland, Statistik Austria, Bun-desamt für Statistik Schweiz.
Zum31.12.2016istdieAnzahlderBetriebeinSüdtirollautMitteilungdesAmtesfürLandwirt-schaftsdienste
auf1.012Bioproduzenten(966Biobetriebeund46gemischteBetriebe)angewachsen.Diesentsprichteinem
durchschnittlichenZuwachs(2011bis2015)von45BetriebenproJahr.AuchdiebewirtschafteteFlächehat
zugenommenundmittlerweileeinenAnteilanderGesamtflächevon3,7%.
Anteil der Bioflächen in Südtirol zum 31.12.2016
Kulturart Biologisch (ha) Gesamtfläche (ha) Anteil %
Kernobstbau 1.730 18.472 9,4%
Beerenobstbau 14 181 7,7%
Steinobstbau 6,6 186 3,5%
Weinbau 325 5.433 6,0%
Ackerland/Kräuteranbau 346 4.368 7,9%
Wiese 2.846 60.528 4,7%
Weide/Alm 2.434 117.216 2,1%
Quelle: Amt für Landwirtschaftsdienste.
Entwicklung der Bioflächen in Südtirol – 1994 bis 2013
DerAnteilderbiologischbewirtschaftetenFlächeistindenvergangenenJahrenkontinuierlichgestiegen.
Quelle: Amt für Landwirtschaftsdienste, Ausarbeitung Südtiroler Bauernbund
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8
In der Verarbeitung der Bioprodukte sind in Südtirol 302 Betriebe tätig, und zwar in folgenden Bereichen:
Art der Tätigkeit Anzahl Betriebe
VermarktungvonObstundGemüse 63
ProduktionvonGetränkenundSäftensowieKonzentraten 10
VerarbeitungundVermarktungvonFleischundFleischprodukten 19
VerarbeitungvonMilchundMilchprodukten 11
AufbereitungvonMühlerzeugnissen 9
HerstellungvonBack-undTeigwaren 42
Lebensmittelvermarktung 84
Biofachgeschäfte 9
Tee-oderKaffeeaufbereitung 10
Wein-/Sektherstellungund-Vermarktung 16
Destillat-undLikörherstellung 2
EssigherstellungundVermarktung 1
VerarbeitungundHerstellungvonLebensmitteln 7
VermarktungvonJungpflanzenundSaatgut 4
Sonstige 15
Insgesamt 302
Quelle: Amt für Landwirtschaftsdienste
Vermarktung von Bioprodukten in Südtirol nach den wichtigsten Sektoren
Milch
2015wurdeninSüdtirol378,5Mio.kgKuhmilchangeliefert,davon1,8%Biomilch.DieVermarktungerfolgt
überdieMilchhöfeSterzing(Bioland),Meran(Bioland),Brimi(EU-Bio)undBergmilch(EU-Bio).AndenMilch-
hofSterzingliefernseitvergangenemJahrauchProduzentenausdemnördlichenWipptal(Österreich).Diese
lieferten11,3Mio.kgMilchan,davon11,5%Biomilch(Quelle:TätigkeitsberichtSennereiverband).
Pflanzliche Erzeugung allgemein
BeidenMitgliedsgenossenschaftendesRaiffeisenverbandesbeliefsichderAnteilderbiologischvermarkte-
tenWareimJahre2013auf6,7%(27,7Mio.Euro)bzw.4,2%(42.700Tonnen)derMenge.Eshandeltesich
umÄpfel,Birnen,MarillenundGemüse.
Obst
DieVermarktungerfolgtüberzweigrößereGenossenschaften(Bio-VIPmitSitzinLatschundBio-Südtirolmit
SitzinLana)unddreikleinereGenossenschaften(Osiris,BioMeranundBioMelany–J.Kiem).Zusammen
kommendieBiogenossenschaftenauf62.592TonnenÄpfel,dassind5,5%dergesamtenApfelerntedes
Jahres2015(1.127.227Tonnen).DieDaten(soweitverfügbar)könnenfolgenderTabelleentnommenwerden:
Bio VIP Bio Südtirol Osiris Bio Melany
MitgliederBio 135 180 Nichtverfügbar 6
haApfelBio 534 600 Nichtverfügbar 30
ErnteApfelBio2015inTonnen 35.863 22.729 2.700 1.300
Quelle: Erhebung Südtiroler Bauernbund
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9
Bio-VIP:VermarktetzusätzlichbiologischeKirschen,Birnen,Marillen,Himbeeren,Heidelbeeren,Quitten,
JohannisbeerenundZwetschgen.
Bio-Südtirol:DieGenossenschaftverarbeitetdasObstsowohldereigenenMitgliederalsauchdasderMit-
gliederdesVOG.DieVermarktungerfolgtüberdenVOG.
ZudenGenossenschaftenkommtnochderprivateAnbieterSelimex SrlmitSitzinLatsch(RizziGroup)hinzu.
DieservermarktetnebenProduktenderBio-GenossenschaftenauchBio-ProduktevonvierLieferantenmit
einerGesamtflächevon35ha.Dabeiwurden2015insgesamt992TonnenBio-Obstund-Gemüse(ohne
Genossenschaftsware)vermarktet.DasgesamteVolumenbetrug3.350Tonnen(ohneGenossenschaftsware).
Wein
DerMarktanteildesbiologischenWeinesbeläuftsichinSüdtirolauf5%.EsgibtkeineeigeneVermarktungs-
organisation.DeshalbwerdendiebiologischenWeinezusammenmitdenanderenvermarktet.Diebiologische
ErzeugungistallerdingseinzusätzlichesVerkaufsargument.
Entwicklung des Bioanbaus im Ländervergleich
BeiBetrachtungderprozentuellenZunahmederbiologischenBetriebeundderbiologischbewirtschafteten
Flächefälltauf,dassSüdtiroldiegrößtenZuwächseaufweist.
Entwicklung der Biobetriebe im Ländervergleich – 1999 bis 2013
Quelle: ASTAT, Statistisches Bundesamt Deutschland, Statistik Austria, Bundesamt für Statistik Schweiz; Ausarbeitung Südtiroler Bauernbund
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10
Entwicklung der Biofläche im Ländervergleich – 1999 bis 2013
Quelle: ASTAT, Statistisches Bundesamt Deutschland, Statistik Austria, Bundesamt für Statistik Schweiz; Ausarbeitung Südtiroler Bauernbund
Fazit:DerBioanbauistinSüdtirolimVergleichzudendeutschsprachigenNachbarländernnochdeutlich
unterrepräsentiertunddaherausbaufähig.DieZuwachsratensindaberimVergleichzudendeutschspra-
chigenNachbarländernamhöchsten.
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Bio in Italien
ItalienverfügtübersehrguteVoraussetzungenfürdiebiologischeLandwirtschaft.EinwichtigerGrunddafür
istderKonsum(unddamitauchdieNachfrage)aufdemnationalenMarkt,dersichindenletztenJahrenimVer-
gleichzumgesamtenAbsatzanLebensmittelnsehrgutentwickelthat.
Entwicklung des Lebensmittelkonsums in Italien – 2003 bis 2015
Quelle: ISMEA; Ausarbeitung Südtiroler Bauernbund
Anzahl der Biobetriebe nach Regionen – 2015/16
13
Variazione percentuale degli operatori per categoria: confronto 2016 – 2015
2015 2016 Var. % '16 /'15
Produttori esclusivi 45.222 55.567 22,9
Preparatori esclusivi 7.061 7.581 7,4
Produttori / Preparatori 7.366 8.643 17,3 Importatori * 310 363 17,1
TOTALE OPERATORI 59.959 72.154 20,3 *Gli “importatori” comprendono gli importatori che svolgono anche attività di produzione e preparazione. (Fonte SIB)
Numero degli operatori per tipologia e Regione. Variazione 2016 – 2015
Produttori esclusivi
Produttori / Preparatori
Preparatori esclusivi
Importatori *
Totale al 31/12/2015
Totale al 31/12/2016
Var. % '16 /'15
TOTALE 55.567 8.643 7.581 363 59.959 72.154 20,3 SICILIA 9.543 1.114 776 18 11.326 11.451 1,1
CALABRIA 10.141 913 272 4 8.684 11.330 30,5
PUGLIA* * 8.087 1.228 702 12 6.685 10.029 50,0 TOSCANA* * 3.091 1.403 486 24 4.775 5.004 4,8
EMILIA ROMAGNA** 3.140 485 885 61 3.939 4.571 16,0
LAZIO 3.204 482 419 13 3.450 4.118 19,4 CAMPANIA 2.787 498 420 14 2.033 3.719 82,9
PIEMONTE** 1.798 460 500 45 2.308 2.803 21,4
VENETO** 1.552 290 820 53 2.304 2.715 17,8 MARCHE ** 2.059 344 227 8 2.453 2.638 7,5
BASILICATA 2.074 98 82 0 1.233 2.254 82,8
LOMBARDIA* * 1.046 306 815 68 1.921 2.235 16,3 SARDEGNA 1.995 143 92 0 2.501 2.230 -10,8
ABRUZZO 1.318 240 227 3 1.631 1.788 9,6
P.A. BOLZANO 867 143 257 13 1.022 1.280 25,2 UMBRIA** 879 193 138 7 1.546 1.217 21,3
P.A. TRENTO 710 98 120 1 873 929 6,4 FRIULI VENEZIA GIULIA 611 94 141 8 534 854 59,9
MOLISE 369 30 52 1 232 452 94,8
LIGURIA 225 68 141 10 420 444 5,7
VALLE D’AOSTA 71 13 9 0 89 93 4,5 *Gli “importatori” comprendono gli importatori che svolgono anche attività di produzione e preparazione. (Fonte SIB) **I dati sono forniti dalla Amministrazioni regionali
Tabella 5
Tabella 6
Quelle: SINAB, Bio in cifre 2017. * Daten der regionalen Verwaltungen.
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12
Entwicklung der Biobetriebe 2015 bis 2016 nach Regionen
14
Variazione del numero degli operatori per Regione: confronto 2016 – 2015
0
1.000
2.000
3.000
4.000
5.000
6.000
7.000
8.000
9.000
10.000
11.000
12.000
Ope
rato
ri
2015
2016
Grafico 3
Quelle: SINAB, Bio in cifre 2017.
ItalienistdergrößteExporteurvonbiologischerzeugtenLebensmittelnweltweit.
Exporte von Bioprodukten im Ländervergleich – 2013
Quelle: MIPAAF, Piano strategico nazionale per lo sviluppo del sistema biologico; Ausarbeitung Südtiroler Bauernbund. Die Daten der Länder mit * stammen von vor 2012.
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13
DieExportevoninItalienerzeugtenBioproduktensindseitdemJahr2007kontinuierlichangestiegen.
Entwicklung des Exports von Bioprodukten aus Italien – 2007 bis 2014
Quelle: MIPAAF, Piano strategico nazionale per lo sviluppo del sistema biologico; Ausarbeitung Südtiroler Bauernbund.
DiefolgendeGrafikzeigt,wiedieBioprodukteaufdemBinnenmarktverkauftwerden:Derfinanzstärkere
Nordenkannmehrals60%derinItalienproduziertenBioprodukteaufnehmen.DieAnnahmederAutoren
desnationalenStrategieplans,derSüdenhabenochvielPotential,kannmannichtteilen,wennmanandie
hoheArbeitslosigkeitunddieallgemeinniedrigerenGehälterdenkt.UntersolchenVoraussetzungendürfte
esschwierigsein,dortfürbiologischeProdukteeinenangemessenenPreiszuerzielen.
Verkauf der Bioprodukte auf dem italienischen Markt – 2014
36,4%
30%
25%
8,6%
Quelle: ISMEA 2014; Grafik: Ausarbeitung Südtiroler Bauernbund; Karte: www.d-maps.com
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14
InteressantistdieVerteilungderBioprodukteaufdieeinzelnenVerkaufskanäle:
• 41,6%Großhandel
• 32,7%Biogeschäfte
• 10,5%Direktvermarktung
• 9,3%herkömmlicheGeschäfte
• 6%Apotheken,Drogerien
DieseStatistikzeigt,dassesdurchausAlternativenzurVermarktungüberdieHandelskettengibt.
DieZahlenimnationalenStrategieplanüberdieEntwicklungdesBioanbausinItalienzeigen,dassAnfangder
1990er-JahreeinstarkerAnstieg(FlächeundAnzahlderBetriebe)einsetzte,derumdasJahr2000herumeinen
Spitzenwerterreichte,dannabereinbrach,umab2005wiederleichtanzusteigen.DergrößteAnteilderbiolo-
gischbewirtschaftetenlandwirtschaftlichenNutzflächesindWiesenundWeiden.
MitdersteigendenitalienweitenNachfragesindauchdieImportevonbiologischenProduktenangestiegen,
vorallemvonGetreide,Eiweißfrüchten,aberauchvonObstundGemüse.
WasdieVertriebswegeanbelangt,sohatderfaireHandelzugenommen,ebensowiederInternetverkaufund
derVerkaufüberFachgeschäfte.SehrwichtigistderAb-Hof-Verkauf.
IndenSupermärktenwerdenvermehrtbiologischeProdukteuntereigenenMarkenverkauft.
Weitershatseit2004dieVerwendungvonBioprodukteninSchulmensen,Krankenhäusernundöffentlichen
Verwaltungenzugenommen.
ZurErtragssituationderBiobetriebegibtesDatenvomeuropäischenNetzbuchführenderBetriebe(inItalien
RICA).Diesezeigen,dasssichindenJahren2011bis2013dieErtragssituationvonBiobetriebenimVergleich
zukonventionellbewirtschaftetenBetriebenverbesserthat.Biobetriebengelingtes,sowohleinhöheresEin-
kommenaufgleicherFlächezuerwirtschaftenalsauchbessereGewinnratenzuerreichen,d.h.vomerwirt-
schaftetenErtragbleibtmehrübrigalsbeikonventionellbewirtschaftetenBetrieben.
AmEndederDatensammlungdesnationalenStrategieplansItaliensfürdenBioanbauwerdenauchdieProb-
lemederbiologischenLandwirtschaftkurzbeleuchtet:
• FällevonMissbrauchundBetrug:GlücklicherweisekonntensiedasVertrauenderVerbraucherinBiopro-
duktenichtbeeinträchtigen.
• EinÜbermaßanBürokratie;
• Schwierigkeiten,dieProdukteandenMannbzw.andenKundenzubringenundwenn,dannnichtimmer
zueinembefriedigendenPreis;
• DieFörderungenüberdieregionalenEntwicklungsplänederEU,dieziemlicheUnterschiedeaufweisen;
• LogistischeProbleme(eswirdnichtgenauerklärt,wasdamitgemeintist);
• Forschung,AusbildungundBeratung:DiesesindzuwenigaufdiespeziellenBedürfnissevonBiobetrie-
benausgerichtet.
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15
Marktpotenzial
DerBiomarktistindenvergangenenJahrenkontinuierlichgewachsen.ImJahr2007betrugdasHandelsvolu-
menmitBioprodukten46MilliardenUSDollar(rund43MilliardenEuro).DiewichtigstenMärktesindEuropa
(54%Anteil)undNordamerika(43%Anteil).
Der Weltmarkt für Bioprodukte
9
Auf Europa mit seinem ständigen Anstieg an
biologischen Anbauflächen entfällt etwa ein Viertel
der Fläche, die weltweit für den biologischen Anbau
genutzt wird. Im Vergleich zu 2007 ist die
biologische Anbaufläche in Europa um 330.000
Hektar gestiegen (+4,5%) mit Schwerpunkt auf
Spanien (+61.932 ha), Polen (+57.869) und
Großbritannien (+55.629).
Umsatz- und Produktionsentwicklung im Öko-Landbau Der Zunahme der Produktion entspricht eine
ständig steigende Nachfrage nach Bioprodukten.
Nach Schätzungen von Organic Monitor hat der
Verkaufswert 2007 46 Milliarden Dollar erreicht,
was 33 Milliarden € entspricht. Das bedeutet, dass
sich der Markt in acht Jahren verdreifacht hat.
Die Nachfrage nach Bioprodukten konzentriert sich
in erster Linie auf Nordamerika und Europa, wo
alleine 97% der Verkäufe realisiert werden. Der
Markt in Nordamerika hat 2007 einen Wert von 20
Milliarden Dollar erreicht, davon 18 Milliarden in
den USA.
Der Weltmarkt für Bioprodukte (1999-2007)
Ein
ko
mm
en
(M
illia
rde
n U
S-D
olla
r)
Jahre
5.30
43% 54%
3%
Europa
Nord Amerika
andere
Quelle: Organic Monitor 2009, Sabota 2009
9
Auf Europa mit seinem ständigen Anstieg an
biologischen Anbauflächen entfällt etwa ein Viertel
der Fläche, die weltweit für den biologischen Anbau
genutzt wird. Im Vergleich zu 2007 ist die
biologische Anbaufläche in Europa um 330.000
Hektar gestiegen (+4,5%) mit Schwerpunkt auf
Spanien (+61.932 ha), Polen (+57.869) und
Großbritannien (+55.629).
Umsatz- und Produktionsentwicklung im Öko-Landbau Der Zunahme der Produktion entspricht eine
ständig steigende Nachfrage nach Bioprodukten.
Nach Schätzungen von Organic Monitor hat der
Verkaufswert 2007 46 Milliarden Dollar erreicht,
was 33 Milliarden € entspricht. Das bedeutet, dass
sich der Markt in acht Jahren verdreifacht hat.
Die Nachfrage nach Bioprodukten konzentriert sich
in erster Linie auf Nordamerika und Europa, wo
alleine 97% der Verkäufe realisiert werden. Der
Markt in Nordamerika hat 2007 einen Wert von 20
Milliarden Dollar erreicht, davon 18 Milliarden in
den USA.
Der Weltmarkt für Bioprodukte (1999-2007)
Ein
ko
mm
en
(M
illia
rde
n U
S-D
olla
r)
Jahre
5.30
43% 54%
3%
Europa
Nord Amerika
andere
Quelle: Organic Monitor 2009, Sabota 2009
DerinEuropawichtigsteMarktfürBioprodukteistDeutschland:DienachfolgendeGrafikzeigt,dassder
größteUmsatzvonBioproduktenimJahr2007inDeutschlanderzieltwurde.VondenBioumsätzenentfällt
mit29%einknappesDrittelalleinaufdendeutschenMarkt.
Der Biomarkt in Europa: die zehn wichtigsten Länder – 2007
10
In Europa wird der Markt 2007 mit ca. 25
Milliarden Dollar bewertet, was über 18 Milliarden
€ und damit 54% des Gesamtwertes entspricht.
In einigen europäischen Ländern stellt der Markt
der Bioprodukte über 4% des
Lebensmittelmarktes. Die Märkte in Deutschland
und England sind 2007 am stärksten gewachsen,
was einer breiten Verbreitung der Produkte in
allen Absatzkanälen zu verdanken ist.
Der Markt in Europa: die 10 wichtigsten Länder (2007)
Umsatz in Milliarden Euro
5.30
2.56
1.90
1.87
0.79
0.74
0.60
0.58
0.50
0.49
0 1 2 3 4 5 6
Deutschland
Großbritannien
Frankreich
Italien
Schweiz
Österreich
Spanien
Dänemark
Holland
Schweden
Quelle: Aberystwyth University, FiBL, ZMP; cfr. Padel, Schaack, Willer 2009
DieserMarktistmittlerweilenochgewachsen.InDeutschlandgabendieHaushalteimJahr20144,8%mehr
fürBioprodukteausals2013.DasgesamteVolumenfürBiolebensmittelinDeutschlandbetrugimJahr2014
mittlerweile7,91Mrd.Euro.Dabeiwurden33%derBioprodukteüberNaturkostfachgeschäfte,53%über
denLebensmitteleinzelhandelund14%überMetzgereien,Bäckereien,Märkte,Abokisten,Hoflädenusw.
abgesetzt.AuchinderSchweizistderBiomarkt2014um7,5%gewachsenundhateinenUmsatzvon2,207
Mrd.Chferreicht.
EuropaweitistderBiomarkt2013um6%auf24,2Mrd.Euroangewachsen.IndenvergangenenJahrensind
inganzEuropaauchdieHandelskettenindenBiomarkteingestiegen.DieshatzurFolge,dassdieheimische
Bioproduktionbeiweitemnichtausreicht,umdenBedarfzudecken.DeshalbwirdhäufigaufBioprodukte
ausdemAuslandzurückgegriffen.
Broschüre Biokonzept 2025.indd 15 09.11.17 12:29
16
Pro-Kopf-Ausgaben
WährendbeimGesamtumsatzDeutschlandganzvorneist,stehenbeidenPro-Kopf-AusgabenfürBiopro-
dukteandereLänderanderSpitze.ImJahr2013wurdeninderEUproKopf44EurofürBiolebensmittelaus-
gegeben.SpitzenreiterinEuropasinddieSchweiz(206Euro),Dänemark(163,3Euro),Luxenburg(154,6
Euro),Liechtenstein(135,2Euro)undÖsterreich(125,6Euro).InItaliengibtesmit33,2Eurodurchausnoch
Luftnachoben.
Anteil der Bioprodukte im Lebensmittelhandel – 2013
Land Anteil im Handel Umsatz Bioprodukte
Österreich 2013:BioanteilamLebensmittelumsatzimFrischebereichderSupermärkte(ohneGetreidebereich):7%.DieammeistengekauftenBiolebensmittelsindMilchprodukte,Eier,KartoffelnundGetreideprodukte(z.B.Brot,Mehl).BeiFleischundWurstistderAbsatznochgering.
2013ca.1MilliardeEuro.
Schweiz AnteilBioamLebensmittelumsatz:7,1% 2013ca.1,89MilliardenEuro
Deutschland 2013:DerAnteilamGesamtvolumen165,1Mrd.Eurobeträgt4,57%
20137,55MilliardenEuro
Südtirol keineDaten keineDaten
Quelle: AMI – Agrarmarkt Informations-GMBH 2014
Fazit:DerBiomarktistindenletztenJahrenstarkgewachsenundwirdvermutlichweiterwachsen.Unter
denvierstärkstenMärktenbefindensichDeutschland(1.Stelle)undItalien(4.Stelle).Diesesindbereits
heutediewichtigstenAbnehmerlandwirtschaftlicherProdukteausSüdtirol.
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17
Konsumtrends
DieTrendforschungbefasstsichmitdengesellschaftlichenEntwicklungenunddenmöglichenAuswirkungen
aufdasKonsumverhalten.AlsMegatrendswerdenTrendsbezeichnet,derenAuswirkungenglobalenCharak-
terhaben,sichaufvieleLebensbereicheauswirkenundeinenZeithorizontvonmindesten30Jahrenaufwei-
sen.DieTrendforschunghatfürdas21.JahrhundertwichtigeTrendsherausgearbeitet,derenAuswirkungen
wirteilweiseheutebereitsspüren.DabeigibtesauchTrends,diedaraufhinweisen,dassBioproduktedurch-
ausnochPotentialhaben.Diesewerdennachfolgendbeschrieben:
Trend zur Individualisierung
DieLebensweisen,dieBeziehungenunddieIdentitätenderKonsumentenwerdenimmerkomplexer.Themen
wieSelbstversorgung,Do-it-Yourself-ÖkonomieundSharing-WirtschaftwerdeninZukunftanBedeutung
gewinnen.BeispielesindModellewie„GartenaufdemBalkon“(UrbanGardening),„LebenvomMüll“(Con-
tainern)oder„LebenohneGeld“(RaphaelFellmer).HintergrundisthäufigderWunschnachSchonungvon
RessourcenundsomiteinNaturschutzgedanke.
Gesundheit
DasThemaGesundheitwirdimmerwichtiger,auchweildieGesellschaftimmerälterwird.BeidiesemTrend
spielennatürlichauchdiegesundenLebensmitteleinegroßeRolle.AlsGesundheitwirddabeinichtnurder
Begriff„nichtkrank“verstanden,sondernzunehmenddieEigenverantwortungfürein„Rundum-Wohlbefin-
den“.
Biologie inspiriert Technologie und Gesellschaft
DasLernenvonderNaturalsInnovationstreibergewinntzunehmendanBedeutung.Biotechnologieninder
ProduktionunddieKreislaufwirtschaftwerdenimmerwichtiger.
Neue Konsummuster
FürdieLänderderDrittenWeltwirdeineverstärktePartizipationamWohlstandvorhergesagt.DieserTrend
bedeuteteinennachholendenKonsumfürSchwellenländerundvorallemeinennachhaltigenKonsumim
Westen.KollaborativeKonsumformen(z.B.SolidarischeLandwirtschaft)gewinnenanBedeutung.
Urbanisierung
BereitsheutelebtmehralsdieHälftederWeltbevölkerunginStädten.DieserTrendwirdanhalten,wobei
einenachhaltigeStadtentwicklungeinewichtigereRollespielt.GleichzeitignehmenStrukturproblemein
ländlichenRegionenzu.
Spezielle Trends in der Ernährung
DieobenbeschriebenenTrendshabennatürlichAuswirkungenaufdieErnährung.DieErnährungswissen-
schaftlerinHanniRützlerbezeichnetdieBegriffe„Glokalisierung“,„LocalFood“,„Gesundheit“sowie
„GenussundQualität“alsjeneTrends,dieinderLebensmittelbrancheinZukunftamwichtigstensind.Dies
spieltnatürlichderBiolandwirtschaftindieHände,wobeidieBegriffe„frisch“und„regional“zunehmendan
Bedeutunggewinnen.AuchinderErnährungnehmenTrendswievegetarischesoderveganesEssenzu.
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18
EinigedieserglobalenTrendswerdenauchinderStudie„InnovationinderLandwirtschaft“(SüdtirolerBau-
ernbund/Apollis2014)bestätigt.IndieserUmfragewurdedieSüdtirolerBevölkerungnachTrendsbefragt.
GesundheitundWohlbefindensowieUmweltundmenschlicheWerteerhaltendiegrößteZustimmung.
Ergebnisse einer Trendumfrage unter der Südtiroler Bevölkerung (Studie „Innovation in der Landwirt-
schaft, Südtiroler Bauernbund/Apollis 2014)
Innovation in der Landwirtschaft
ne einer Entschleunigung auch eher kritische Stimmen nicht fehlen. Anschluss an die Globalisierung und weltweite Vernetzung zu halten, scheint auf den ersten Blick der am wenigsten wichtige Trend zu sein, für viele ist dies aber eine normale Erscheinung unserer Zeit, die sie persönlich wenig herausfordert. Interessanterweise sind es nämlich die Älteren, die hier eine größere Relevanz erkennen – möglicherweise aus einer Defizit-Perspektive heraus, also mit der Sorge, den Anschluss zu verlieren.
Abbildung 7: Persönliche Relevanz gesellschaftlicher Trends
Frage 14: Es gibt ja verschiedene gesellschaftliche Trends, die für uns immer wichtiger werden. Manche sind uns persönlich vielleicht weniger wichtig.…, ist Ihnen das sehr, ziemlich, weniger oder gar nicht wichtig?
mehr auf die Gesundheit und daseigene Wohlbefinden zu achten
mehr an die Umwelt und diemenschlichen Werte zu denken
bei Lebensmitteln mehr Sicherheitund Transparenz zu verlangen
auf die Nachhaltigkeit und Erneuerbarkeitvon Energieträgern zu achten
sich auf Regionalität undAuthentizität rückzubesinnen
höhere Qualität bei Produktenund Dienstleistungen einzufordern
dabei die Preise genauer zu vergleichen
kleinere Packungseinheiten, z.B. fürSingles oder Senioren, zu bevorzugen
den technischen Fortschritt unddie Automatisierung zu nutzen
auf Produkte und Dienstleistungenzu setzen, die Zeit einsparen
Anschluss an die Globalisierung unddie weltweite Vernetzung zu halten
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%
83%
77%
72%
68%
60%
46%
40%
33%
28%
27%
17%
16%
20%
23%
27%
32%
37%
38%
33%
43%
34%
34%
4%
3%
6%
14%
18%
20%
25%
31%
30%
5%
14%
4%
8%
19%
sehr wichtig ziemlich wichtig weniger wichtig gar nicht wichtig
Neben der unterschiedlichen Relevanz der Trends für verschiedene Teile der Bevölkerung sind auch die Zusammenhänge zwischen den Trends sehr aufschlussreich. Betrachtet man die Korrelationen untereinander, stellt man fest, dass einige Trends typischerweise gemeinsam wichtig sind, während sich andere deutlicher voneinander abheben oder sich sogar widersprechen. Die Trennlinie verläuft dabei nicht
© apollis 2014 - Seite 17
Quelle: Studie „Innovation in der Landwirtschaft“, Südtiroler Bauernbund/Apollis 2014
Fazit:DiegroßenglobalenTrendssprecheneindeutigfürdieProduktionvongesunden,regionalen
undbiologischenProdukten.DiesstellteinegroßeChancefüreinekleinstrukturierteundnaturnahe
Landwirtschaftdar.
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19
Bio-Verbände und -Produktionskriterien
InSüdtirolgibtesmehrereAkteureaufdemBiomarkt.AmstärkstenvertretenistderVerbandBioland,mitrund
640Produzenten(StandSeptember2017).AußerdemgibtesdenVerbandDemetermit145Mitgliedernund
denBundderalternativenAnbauermit24Mitgliedern.LetztererorientiertsichandenbiodynamischenRicht-
linienvonDemeter.Zudemgibtesca.130Betriebe,dieausschließlichnachderEU-Bio-Normproduzieren.
InfolgenderTabellesinddieProduktionskriterienaufgelistet.DieVerbändesindvonlinksnachrechtsnach
dersteigendenStrengederRichtlinienangeordnet;diestrengstenRichtlinienweistderBundalternativer
Anbauerauf,deru.a.inStufe1keinePflanzenschutzmittelzulässt.
Betroffene Bereiche
EU-Verordnung und LG 3/2003
Bioland Demeter (AG für biologisch-dynamische
Wirtschaftsweise)
Bund alternativer Anbauer
Allgemein
Umstellung BiologischeundkonventionelleBewirtschaftungaufeinemBetrieblautEU-Bestimmungenmöglich.DasLandes-gesetzschreibtallerdingsdieUmstellungdesgesamtenBetriebesinnerhalbvon5Jahrenvor.
GesamterBetriebmussdieRichtlinieneinhalten.EineKulturmusszumgleichenZeitpunktungestelltwerden.Gesamtbetriebsum-stellunginnerhalbvon3Jahren.
GesamterBetriebmussdieRichtlinieneinhalten.Tierhaltung(mind.0,2GVE/ha)oderKooperationmitDemeter-BetriebmitTierhaltungistverpflichtendvorgesehen.AusnahmefürBetriebemitDauerkulturen.
GesamterBetrieb;Tierhaltungnichtzwingend,aberempfohlen
Kontrolle MindestensjährlicheEG-Bio-Kontrolle
MindestensjährlicheEG-Bio-KontrolleundgleichzeitigeKontrollederVerbandskriterien
MindestensjährlicheEG-Bio-KontrolleundzusätzlichVerbandskontrolleBetriebsentwicklungs-gespräche
MindestensjährlicheEG-Bio-Kontrolle,Verbandskontrollezusätzlich,nichtjedesJahr
Pflanzenanbau
Stickstoffdünger NurzugelasseneDüngemittel(Anhang1derEU-Verordnung),StickstoffausTierhaltungmax.170kgprohaundJahr.MitBedarfsnachweis
• max.112Kg/hafürGrünland
• max.110kg/hafürGemüsebau
• max.90kg/hafürObstbau
• 150kg/haimDreijahresturnusfürWeinbau
max.112kgprohaundJahr,nurorganischeDünger
NurorganischeDünger.BeiextrememNährstoffmangeldarfMistzugekauftwerden,derkompostiertwerdenmuss.
ZukaufvonWirtschafts-dünger
KeinZukaufausindustriellerTierhaltung
KeineGülleundJaucheauskonventionellenBetrieben,keinkonventionellerGeflügelkotundkeinkonventionellerWirtschaftsdüngerausSchweinehaltung.
WieBioland.DerBetriebsolltemöglichstmitdemeigenenWirtschaftsdüngerauskommen.
AuchDüngerauskonventionellerTierhaltung,deraberkompostiertwerdenmuss.
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20
Betroffene Bereiche
EU-Verordnung und LG 3/2003
Bioland Demeter (AG für biologisch-dynamische
Wirtschaftsweise)
Bund alternativer Anbauer
OrganischeHandelsdünger
DüngerlautAnhang1derEU-Verordnung
DüngerlautAnhang1derEU-Verordnung.Blut-,Fleisch-undKnochenmehlverboten
DüngerlautAnhang1derEU-Verordnung.Blut-,Fleisch-undKnochenmehlverboten
DüngerlautAnhang1derEU-Verordnung.Blut-,Fleisch-undKnochenmehlverboten
Pflanzenschutz MittellautAnhang2derEU-Verordnung;Maximal6kgKupferprohaundJahr
max.3kgKuferprohaundJahr;AusnahmeregelungfürSpinosadmöglich
Max.3kgKuferprohaundJahr;0kgbeiKartoffeln,Tomaten
Stufe1:kompletterVerzichtaufPflanzen-schutzmittelundHerbizide,auchohneKupferundSchwefel;Stufe2:wieBioland
StärkungvonPflanzen
KeinebesonderenEmpfehlungen,wennMitteldurchAnhang1derEU-VerordnungunddasMinisterialdekret18354/2009zugelassenist
KeinebesonderenEmpfehlungen,wennMitteldurchAnhang1derEU-VerordnungunddasMinisterialdekret18354/2009zugelassenist
BiodynamischeKompost-,Spritz-undFladenpräparate,umPflanzeundBodenzustärken
keinZwangzumEinsatzvonbiodynamischenPräparaten
Biodiversität KeineVorschriften KeineVorschriften 10%AusgleichsflächenaufallenBetrieben
Heckenerwünscht.EssollenartenreicheLebensräumerealisiertwerden,füreingünstigesKleinklimaeinausgewogenesÖkosystem.
Tierhaltung
Viehbesatzproha ViehbesatzlautStickstoffäquivalentmaximal170kg/ha(2GVE/ha);230Legehennen580Hähnchen14Mastschweine2GVE/haRinder
ViehbesatzlautTabelle(Ausschnitt):140Legehennen280Hähnchen10Mastschweine5Mastkälber2Milchkühe13,3MutterschafeoderMutterziegen
0,2-2,0GVE/ha WieBioland
Kuhtrainer(StromschlägezurErziehungshilfe)
VerbotenlautBeschlussderLandesregierung
Verboten Verboten Verboten
Tierarzneien ProphylaktischeBehandlungenmitschulmedizinischenArzneimittelnundHormonensindverboten;beiKrankheitEinsatznurunterstrengenBedingungen.
WieEU-Verordnung;BeiKrankheitsbe-handlungsindzahl-reicheWirkstoffeverboten,doppelteWartezeit.
WieEU-Verordnung;BeiKrankheitsbehandlungsindzahlreicheWirkstoffeverboten.
WieEU-Verordnung;BeiKrankheits-behandlungsindzahlreicheWirkstoffeverboten.EinTier,dasmitAntibiotikabehandeltwurde,darfnichtmehrverkauftwerden.
EnthornungbeiWiederkäuern
Nichterwünscht;erlaubtnurmitangemessenerSchmerzausschaltungundGenehmigungdesAmtstierarztes.
Nichterwünscht;erlaubtnurmitangemessenerSchmerzausschaltungundGenehmigungdesAmtstierarztes.
Verboten;genetischhornlosesMilchviehistnichterlaubt.
Verboten;GenetischhornlosesMilchviehistnichterlaubt.
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21
Betroffene Bereiche
EU-Verordnung und LG 3/2003
Bioland Demeter (AG für biologisch-dynamische
Wirtschaftsweise)
Bund alternativer Anbauer
FutterzukauffürWiederkäuerundPferde
NurBiofutter;mindestens60%desFuttersvomeigenenBetriebodereinerregionalenKooperation
Grundfutter:nurBiofutter;Kraftfutter:nurBioland;SonderregelugfürCOPS;mindestens60%desFuttersvomeigenenBetriebodereinerregionalenKooperation
NurBiofutter;mindestens60%desFuttersvomeigenenBetriebodereinerregionalenKooperation
NurBiofutter;mindestens60%desFuttersvomeigenenBetrieb
KonventionelleFutter-komponenten
AusnahmevonBiofutternurmitGenehmigung,fallsBiokomponentennichtverfügbar
AusnahmevonBiofutternurmitGenehmigung,fallsBiokomponentennichtverfügbarundGefahrvonMangelernährung
50%derTagesrationDemeterfutter,2/3desJahresbedarfesDemeterfutter.KonventionelleKomponentensindnichtzulässig.
NurzugelassenalsVerunreinigungenvonBiofutter
Silage KeineEinschränkung,Beweidungmussgewährleistetsein.
GanzjährigeSilagefütterungverboten,imSommerüberwiegendGrünfutter
GanzjährigeSilagefütterungverboten,imSommer50%Grünfutter(Weidegang).ImWintermindestens3kgHeujeRindundTag
GanzjährigeSilagefütterungverboten,imSommerüberwiegendGrünfutter.Siloballensindmöglichstzuvermeiden.SilagemitFehlgärungdarfnichtverfüttertwerden.
AnbindehaltungundWeidegang
Anbindehaltungbis30GVEmöglich,wennaußerhalbderVegetationsperiodezweiMalwöchentlichAuslaufundwährendderVege-tationsperiodeWeide-ganggarantiertwird.
GleichwieEU-Verordnung.KälberanbindungerstmiteinemJahrerlaubt.
GleichwieEU-Verordnung
GleichwieEU-Verordnung
Zahlen
Mitglieder ca.130 640 195 24
davonObst,Wein
Datennichtverfügbar
405 130 5
davonVieh 180 20 3
davonRest* 55 45 16
*Rest: z. B. bei Bioland: Beeren, Gemüse, Ackerbau, Imker. Mitgliedszahlen Verbände: ohne fördernde Mitglieder, nur effektive BauernQuelle: Erhebung Südtiroler Bauernbund
Fazit:DieKriteriendereinzelnenVerbändesindunterschiedlich.AmwenigstendetaillierteRegelungen
habenBiobauern,dienachEU-Bio-Normarbeiten.DerUnterschiedzwischenderEU-Bio-Normundden
KriterienvonBiolandistsehrgering.
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22
Bio-Umstieg aus betrieblicher Sicht
IndiesemKapitelsolluntersuchtwerden,warumderUmstiegaufBioinSüdtirolimVergleichzudenNach-
barländernsoschleppendverläuft.Eswirdvorausgeschickt,dasseinUmstiegaufdiebiologischeProduktion
zurÜberzeugungdesBetriebsleiterspassenmuss.AberdennochsolltederwirtschaftlicheAspektnichtver-
nachlässigtwerden.
LauteinerMasterarbeitvonHermannStuppnerfürdenBereichViehwirtschaft(Biolandwirtschaftbeikleinen
MilchviehbetriebenamBeispieldesEggentales–2013)würdedieUmstellungaufBiodurchausVorteile
erbringen.
Dafürsprechen:
• DieSüdtirolerMilchhöfekönntendiedreifacheMengederzurzeitproduziertenBiomilchamMarkt
absetzen.
• BeibiologischerHaltungkannderDeckungsbeitragum7%bzw.122EurojeMilchkuhgesteigertwerden.
• HöhereEinnahmendurchhöhereDirektförderungen
• InSummeergibtsicheineGewinnsteigerungvon36%;dieStundenvergütungistbeimBioanbauhöher.
• SicherungdesEinkommensauchbeischwierigenMarktbedingungen
AllerdingswerdeninderselbenMasterarbeitauchfolgendeHinderungsgründeaufgezählt:
• DieArbeitsweiseändertsich,gewohnteWirtschaftsweisen(Fütterung,Behandlungenetc.)müssenumge-
stelltwerden.
• DerLandwirtwirdstärkerkontrolliert;dieseKontrollenwerdenzumTeilalsBürokratieundBevormundung
empfunden.
• KleineBetriebeverfügenoftnochüberAnbindeställe.DieBiobestimmungenschreibenübereinemVieh-
besatzvon30GVELaufställevor;daruntersindAuslaufundWeidegangverpflichtendvorgesehen.Imstei-
lenGeländeistdiebaulicheErweiterungnichtimmereinfach.
• Biomilchwirderstgetrenntgesammelt,wenneineMindestanzahlvonBetrieben(16)biologischprodu-
ziert.
• BereitsohneBiosehrguterMilchpreis
• HöhererZeitaufwandfürkleineNebenerwerbsbetriebe
• GesamtbetrieblicheUmstellungnötig
ImBereichdesObstbauswurdeimRahmeneinerDiplomarbeitvonMarkusStockerimJahre2003einVer-
gleichzwischen13Biobetriebenund13BetriebenmitintegrierterProduktiondurchgeführt.Dabeiwurden
dieErträgeundKostenuntersuchtundverglichen.HierdiewichtigstenErgebnisse:
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23
1. IP-Betriebehattendurchschnittliche
Hektarerträgevon55tproha.Biobe-
triebehingegenweisendurchschnitt-
licheHektarerträgevon40tauf.
2. DiedurchschnittlichenProduktions-
kostenprohasankenvon15.721Euro
prohafürIP-Betriebeum15%auf
durchschnittlich13.509Europroha
fürBiobetriebe.DiesistlautStudie
vorallemaufgeringereMaterial-und
ArbeitskostenderBiobetriebezurück-
zuführen.
3. UmgerechnetaufdieErntemengein
kghabenBiobetriebeallerdingsauf-
grundderniedrigerenErntemengeum
20%höhereProduktionskostenpro
kg.IP-Betriebemüssenhierdurch-
schnittlichmit28Centprokgrech-
nen,Biobetriebehingegen
durchschnittlichmit34Centprokg.
DerSüdtirolerBeratungsringfürObstundWeinbaukommtineinemArtikel(ObstundWeinbau6/2006)daher
zumSchluss, „dass – unterBerücksichtigungdes tatsächlichen Anteils der Tafelware und der Lager- und Sor-
tierspesen – ab einem Preisabstand von 30 Prozent zwischen Bio- und IP-Ware, die biologische Produktion der
integrierten wirtschaftlich überlegen ist.“
DieObststatistikdesRaiffeisenverbandesSüdtirolweistimzehnjährigenMitteleinedurchschnittliche
Ertragsminderungvon29%fürBiobetriebeaus.DieErlösestiegenhingegenumdurchschnittlich16%.
Entwicklung der Obsterträge im Vergleich – 2003 bis 2013
manfred.lang@beratungsring.org
0
10
20
30
40
50
60
70
80
2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
t/ha
Konventionell Bio
Erträge im Vergleich
-32%-32% -31%-31%-35%-35% -24%-24% -30%-30% -27%-27% -20%-20% -22%-22% -34%-34% -38%-38% -24%-24%
Bio -29%Bio -29%
Produktionskosten Apfel 2016
Quelle: Obststatistik, Raiffeisenverband
ProduktionskostenproKg
Produktionskostenproha
15.721- 15 %
18.000
15.000
12.000
9.000
6.000
3.000
0
55 t/ha 40 t/ha
Bio BetriebeIP BetriebeQuelle: Markus Stocker - Manfred Sargl, FUB 2003
13.509
28+ 20 %
36
30
24
18
12
6
0
55 t/ha 40 t/ha
Bio BetriebeIP BetriebeQuelle: Markus Stocker - Manfred Sargl, FUB 2003
34
Erträge und Kosten im Obstbau im Vergleich
Broschüre Biokonzept 2025.indd 23 09.11.17 12:29
24
Besteht zwischen den Fördermaßnahmen und der Entwicklung der Biobetriebe ein Zusammenhang?
EinösterreichischerBiobauer,derimJahr1999plante,ausdemBioanbauauszusteigen,sagteineinemInter-
view:„IchbinvonHerzenBiobauer,abereswirdimmerschwieriger.[…]Wennessichnichtrechnet,hilftdas
auchnichts.“(Kirneretal.,2004,14).
BesserkannmandieProblematiknichtzusammenfassen:DerBiobauermussvondenFrüchtenseinerArbeit
lebenkönnen.DieStudie„StanddesbiologischenLandbausinÖsterreich“vomApril2005stelltFolgendes
fest:Ab1989wurdendieerstenUmstellungshilfenbereitgestellt,danacherfolgtedieFörderungderBetriebe
vorallemdurchdieDirektzahlungenderÖPUL-MaßnahmebiologischeWirtschaftsweise.MitderWirkung,
dassdieZahlderBiobetriebevon1.500imJahr1990innurfünfJahrenaufrund18.000nachobenschnellte.
EinewichtigeRolle,voralleminderUmstellungsphase,spielendieInvestitionsförderungen.EinerStudieder
UniversitätfürBodenkulturinWienzufolge(2012)nützenvorallemFutterbaubetriebedieInvestitionsförde-
rungenaus,uminbesonderstierfreundlicheStallbautenfürRinderzuinvestierenundsodieBiorichtlinien
besserzuerfüllen.
InderSchweiz,soschreibtIrisStaubesandinihrerArbeit„DiebiologischeLandwirtschaftinderSchweiz:
AnfängeundEntwicklungen“,istdieAnzahlderbiologischenBetriebeseit1999umeinDrittelgestiegen.
GenauabdieserZeithatdieSchweizdamitbegonnen,dieUmweltleistungenderbiologischenLandwirt-
schaftstärkerzuhonorieren.
InderSchweizsinddieerfolgreichstenBiobauernjeneimAlterzwischen40und60Jahren.Zumeinen,weil
siemeisteinestabilewirtschaftlicheBasishaben,zumanderen,weiljüngereBetriebsleiterüberweniger
landwirtschaftlicheErfahrungverfügenunddieHerausforderungendesBioanbaussieabschrecken.
SilviaSimonstelltinihrerArbeit„WirtschaftlicheBedeutungderBiolandwirtschaftinGraubünden“fest,dass
derHauptgrundfürdieUmstellungdieökologischeÜberzeugungderLandwirteist;derfinanzielleGrund
folgtgleichdanachanzweiterStelle.
AlleStudien,diesichmitdenHintergründendesBioanbausbeschäftigen,zeigen,dasseinlangfristigerBio-
anbaunurmitgutenwirtschaftlichenErgebnissenmöglichist.Diesgelingteinerseits,wenndieBioprodukte
gutvermarktetundihremWertentsprechendbezahltwerden,andererseitsdurcheineangemesseneDirekt-
förderung.
Fazit:DurchdenBioanbaukönnenzwarhöhereErlöseerzieltwerden,dennochistdieErtragslagenicht
immerbesseralsimkonventionellenAnbau,dadieErntemengezurückgehtoderhoheInvestitionennot-
wendigsind(vorallemimBereichderViehwirtschaft).SollderBiobereichausgebautwerden,istdeshalb
übereinestärkereDifferenzierungbeiderFörderungnachzudenken,umdieseNachteileabzufangen.
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Forderungen der Gesellschaft an die Landwirtschaft
DieLandwirtschaft ist–nichtnur inSüdtirol–mitsteigendenAnforderungenderGesellschaftkonfrontiert.
NebendenBereichenTierhaltungundRessourcenschonungbetreffendieseForderungenzumeisteinenstär-
kerenNatur-undUmweltschutz.Südtirolhatzwarkeinegroßräumige,industrialisierteLandwirtschaft,den-
nochwirdauchhierzuandedieForderungnachweitergehendenökologischenMaßnahmenlauter.Esstelltsich
dieFrage,inwieweitdiebiologischeLandwirtschafteineAntwortaufdiesteigendenAnforderungenderGesell-
schaftseinkann.
Befragung der Gesamttiroler Bevölkerung zur Landwirtschaft
BevölkerungsbefragunginTirolundSüdtirol,imAuftragvonTirolerBauernbundundSüdtirolerBauernbund,
2014,durchgeführtvonIMAD(InstitutfürMarktforschungundDatenanalysen-Innsbruck)
ImRahmendieserStudiewurdedieBevölkerungNord-undSüdtirolszurLandwirtschaftbefragt.Abgefragt
wurdenunteranderemdieErwartungenandieLandwirtschaft.UmweltrelevanteThemenhattendabei,seies
inNordtirolalsauchinSüdtirol,eineZustimmungvonüber90%.
AufdieFrage„Die Landwirtschaft erfüllt eine Vielzahl von Aufgaben. Welche Erwartungen haben Sie als Kon-
sument an die Südtiroler/Nordtiroler Landwirtschaft, welche der folgenden Bereiche sind Ihnen zukünftig sehr
wichtig, wichtig, weniger wichtig oder unwichtig?“gabesfolgendeErgebnisse:
Gentechnikfrei
Verbesserter Tier- und Umweltschutz
Erhalt der landwirtschaftlichen Nutzflächen
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Umweltschutz, Naturschutz, Tierschutz
Quelle: IMAD 2014
Das„SüdtirolerManifestfürErnährungssicherheit“,dasvonverschiedenenTrägernwieOEW,Politis,Weltlä-
den,EntwicklungszusammenarbeitdesLandes,FachschulefürHauswirtschaftundErnährungHaslachund
FachoberschulefürBiotechnologieundErnährung„MarieCurie“Meranerarbeitetwurde,schlägtfolgende
Lösungsansätzevor:
• EssollderbreitgefächerteAnbauvonvielfältigenNahrungsmittelnfürdenregionalenMarktgefördert
werden.
• EsmussnutzbarerlandwirtschaftlicherBodenalswertvolleRessourcegeschütztunderhaltenwerden,z.
B.durchdenSchutzvorweitererVerbauung,VersiegelungundBrachlegung,durchdieVerhinderungvon
Erosion,BodendegradierungundHumusabbau,sowiedurcheinenverminderten,standortangepassten
EinsatzvonDüngemitteln.
• EssollendieErhaltung,PflegeundVermehrungvonKultursortenundHaustierrassen,dieandielokalen
Bedingungengutangepasstsind,gefördertwerden.
• EsisteinnachhaltigerSchutzderUmweltundderBevölkerungdurcheinenmöglichstgeringenEinsatz
chemisch-synthetischerSubstanzen,sowiedieFörderungderbiologischenLandwirtschaft,unverzichtbar.
• EssolldieLandwirtschaftinSüdtirolauchinZukunftgentechnikfreibleiben.
• EssolldasBodenbündnisdurchdenBeitrittweitererGemeindenunddurchentsprechendeProjektesowie
Initiativengestärktwerden.
• EssollenKleinunternehmen,dieumweltfreundlichundnachökosozialenKriterienwirtschaften,unter-
stütztwerden,umkonkurrenzfähigzusein.
• EssollenumweltfreundlicheProduktionsmethodeninderSüdtirolerLandwirtschaftaufdenverschiedens-
tenEbenennochstärkererforscht,gelehrtundgefördertwerden,umdieBiodiversitätinderTier-und
PflanzenweltauchfürzukünftigeGenerationenzuerhalten.
• EsmusseinefairePreiswirtschaftgegebensein,unddieBauernundBäuerinnenmüssengerechtePreisefür
dievonihnenerzeugtenLebensmittelnerhalten,dennnurwenndieseeinausreichendesEinkommenfür
ihreFamilienerwirtschaften,werdensielangfristigbereitseinbzw.dieMöglichkeithaben,auchweiterhin
ihremBerufnachzugehenundqualitativehochwertigeLebensmittelfürdieBevölkerungzuproduzieren.
Fazit:DieGesellschaftforderteineÖkologisierungderLandwirtschaft.DievermehrteUmstellungaufBio
würdederGesellschaftundderUmwelteinengroßenNutzenbringen.OffenbleibtdieFrage,obdie
GesellschaftdiesenZusatznutzenauchentlohnenwillbzw.kann.
Bio- und Kleinbetriebe und der Erhalt der Biodiversität
DerzeitistdieErdevoneinemmassivenArtenverlustbetroffen.InDeutschlandgibteslautSchätzungen
9.500Pflanzenarten,14.400Pilzartenundca.48.000Tierarten.Dassindinetwa4%desbekanntenWeltbe-
standes.VondenTierartensind36%aufder„RotenListe“und3%ausgestorbenoderverschollen(Quelle:
StrategiezurbiologischenVielfaltdesBundesministeriumsfürUmweltundNaturschutz).DieserRückgang
istnebenderZerstörungdurchZersiedelungundStraßenbauauchdurchdieFlurbereinigungundNutzungs-
änderunginderindustrialisiertenLandwirtschaftbedingt.
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AlsBewahrerderVielfaltalterNutzpflanzenundNutztierartenkommtderkleinstrukturiertenLandwirtschaft
unddenBiobetriebenzunehmendeinebedeutendeRolleals„Genbank“zu.
Eslohntsichjedenfalls,dieArtenvielfaltzuerhalten.EinerseitsmusseinöffentlichesInteressedaranbeste-
henund,zumanderen,sindgeradediese„altenSorten“füreinigeDirektvermarkterzumAlleinstellungs-
merkmalundsomitzurWirtschaftsgrundlagegeworden.
Fazit:DieSüdtirolerLandwirtschaftistderzeit(noch)sehrvielfältig.UmdieseVielfaltzuerhalten,würde
essichlohnen,inKlein-undBiobetriebezuinvestieren.
Grenzen der Bio-Nischenproduktion
AuchinSüdtirolzeigtsichbeimEinkaufen:FastjederSupermarkthatBioprodukteimSortiment,dieoftnicht
einmalvielteurersindalskonventionelleProdukte.Anfang2000habenDiscounterwiez.B.AldiinDeutsch-
landmitderVermarktungvonBioproduktenbegonnen.DamitsteigtdiebenötigteMenge.Mittlerweilegibt
esBiosonnenblumenkerneausChina,BiomilchausDänemark,BiotomatenausSpanienusw.
DieMengederverkauftenProduktegefährdetdieeigentlichenVorteilevonbiologischerzeugtenProdukten:
LangeTransportwege,weildiebenötigteMengenichtlokalerzeugtwerdenkann,großeindustrielleBetriebe,
undesistnichtganzklar,was„Bio“eigentlichbedeutet.Generellgilt:WenngroßeMengenverkauftwerden,
könntedieswegvonderRegionalitätführen.
DamitistauchdieBio-LandwirtschaftmitdengleichenVorwürfenwiediekonventionelleLandwirtschaftkon-
frontiert:Massenproduktion,unfaireArbeitsbedingungen,nichtartgerechteTierhaltung,EU-Subventionen,
dievorallemdieRenditevonInvestorenundmanchmalsogarvonBetrügernfördern,Etikettenschwindel.
ZweiRisikenwachsen,jegrößerderBiomarktwird:dieGefahrdesBetrugsunddiederschlechtenQualität.
DiestaatlichenUntersuchungsanstalteninBaden-WürttembergnenneninihremJahresbericht2005erstaun-
licheZahlenzudenRückständenvonPflanzenschutzmittelnbeivermeintlicherBioware:„ImVergleichzuden
VorjahrenwardieBeanstandungsquotebeifrischenErzeugnissendeutlichhöher.“2005lagsiebei8,4%,in
denbeidenJahrenzuvorwaresnurrunddieHälfte.DieWarewarkeineswegsungenießbar–nurhättesie
keinBioetiketttragendürfen.
EsgibtvieleverschiedeneBiolabelsundesistfürdenKonsumentennichtleicht,dieUnterschiedegenauim
Kopfzuhaben.DiebesteKontrollehateinVerbraucherbeiregionalerzeugtenBioprodukten,woesmöglichist,
sichaufdemHofdieProduktionvorOrtanzuschauen.
Quellen:InterviewmitChristianJentzsch–freierAutor,JournalistundFilmemacher(Arte);ArtikelderFrank-
furterRundschau,2012,StephanBörnecke,Zeitonline(vonViering–2006)
Fazit:EineBio-MassenproduktionistdurchausdengleichenVorwürfenwiediekonventionelleLandwirt-
schaftausgesetzt.BioistauchaufgrundderstarkgestiegenenNachfragevorBetrugsfällennichtgefeit.
EinemassiveFörderungdesUmstiegesaufBioführtabergenauindieseRichtung,weilderlokaleMarkt
nurbegrenztaufnahmefähigist.
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Biostrategien verschiedener Länder
Österreich: Aktionsprogramm Biologische Landwirtschaft 2015-2020
ÖsterreichhatimJahr2015das5.AktionsprogrammBiologischeLandwirtschaftbeschlossen.Darinwerden
folgendeZieledefiniert:
1. DiePositionÖsterreichsalsEU-BiolandNummerEins(gemessenamAnteilderbiologischbewirtschafte-
tenFläche)sollweitergehaltenwerden.
2. DerAnteilderBio-FlächenanderlandwirtschaftlichgenutztenFlächesollab2016die20%-Markeüber-
treffen.DerAnteilderBio-BetriebeundBio-Flächensolldanachkontinuierlichweitersteigen.
3. UmdieRentabilitätzusteigern,sollenallebiologischerzeugtenProdukteauchalssolchevermarktet
werden.GeeigneteundrechtzeitigeMarktinformationensowiegezielteInformations-undAbsatzförde-
rungsmaßnahmensollendazubeitragen,dasssichAngebotundNachfragepositivundaufeinanderabge-
stimmtentwickeln.ZusätzlichsolldieÖffentlichkeitüberUmweltleistungenderbiologischen
Landwirtschaft(FörderungderBiodiversitätundSchutzdesBodens,WassersundKlimas)unddieQuali-
tätderbiologischenLebensmittelinformiertwerden.
4. MitHilfederFortsetzungundWeiterentwicklungbestehenderBildungs-undBeratungsprojektesowie
neuerSchwerpunkteetwazuTierwohlundLow-Input-StrategiensollendieBio-BäuerinnenundBio-Bau-
ernbeiderBewältigungtäglicherHerausforderungenunterstütztwerden.
5. DieVerfügbarkeitstatistischerInformationenüberBio-ProduktionundBio-Marktsollenverbessert
werden,umdieZielausrichtungundEffizienzvonMaßnahmenzuerhöhen.
DiedarausabgeleitetenMaßnahmenbetreffenvorallem:
• Beratung,Bildung,Schulen
• Forschung
• FörderungvonInvestitionenindenBereichenErzeugung,VerarbeitungundVermarktung
• Qualitätsmaßnahmen,KooperationundInnovation
• Öffentlichkeitsarbeit
• SonstigeMaßnahmen(z.B.Statistik)
InBezugaufdieFörderungenscheinenaufderInternetseitedeszuständigenMinisteriums(https://www.
bmlfuw.gv.at/land/bio-lw/programme/Bio_Aktionsprogramme.html)folgendefinanzielleAusstattungenauf:
• AgrarumweltprogrammÖPUL:150Mio.EurofürBiobetriebe:damitgehenmehralseinDrittel(37%)der
gesamtenÖPUL-FörderungenanBiobetriebe.
• IndenBerggebietenÖsterreichsgibtesbesondersvieleBiobauern,deswegenerhaltendieseauchein
ViertelderAusgleichszulagefürbenachteiligteGebiete.
• Biobonus(höhererZuschuss,bessereBewertungimAuswahlverfahren)beiFörderungenderInvestitionen,
VerarbeitungundVermarktung,Bildung,InformationundAbsatz.
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Bayern: BioRegio 2020
DasLandesprogrammBioRegioBayern2020isteineInitiativederBayerischenStaatsregierungzurStärkung
desökologischenLandbausinBayern.MitdemLandesprogrammsollengezielteMaßnahmenindenBerei-
chenBeratung,Bildung,Markt,ForschungundFörderungumgesetztwerden.Zielistes,denBedarfanÖko-
LebensmittelnvermehrtausheimischerProduktionzudeckenunddenökologischenLandbauinBayernbis
2020auf12%zuverdoppeln.DafürsollenverschiedeneMaßnahmenindenBereichenBildung,Beratung,
Forschung,FörderungundMarktentwicklungumgesetztwerden.ImEinzelnenwurdenfolgendeZieleund
Maßnahmenfestgelegt:
Bildung – Akademien und Fachschulen für ökologischen Landbau
AmLehr-,Versuchs-undFachzentrum(LVFZ)fürÖkologischenLandbauKringellundamAmtfürErnährung,
LandwirtschaftundForsten(AELF)BambergwurdenzweiAkademienfürökologischenLandbaueingerichtet,
einefürdieökologischeTierhaltungundeinefürdenökologischenGemüse-,Obst-undWeinbau.Lehrinhalte
zumBioanbauwerdenauchindenLehrplänenderLandwirtschaftsschulenundlandwirtschaftlichenBerufs-
schuleninBayernverstärktundverpflichtendindasUnterrichtsprogrammaufgenommen.
Beratung – Verbundberatung im ökologischen Landbau
ImökologischenLandbauwirddieVerbundberatungumgesetzt.DievierstaatlichenFachzentrenfürökologi-
schenLandbauderÄmterfürErnährung,LandwirtschaftundForstenunddievierÖko-Beratungsringedes
LandeskuratoriumsfürpflanzlicheErzeugungorganisierendiebayernweiteBeratungundFortbildung
gemeinsam.DieLandesanstaltfürLandwirtschaft(LfL)unterstütztdieVerbundberatunginsbesonderedurch
praxisorientierteForschungsvorhaben.
Wissenstransfer – BioRegio-Betriebsnetz
EswurdeeinbayernweitesNetzaus82ökologischwirtschaftendenBetriebenaufgebaut.DieprimäreZielset-
zungistderWissenstransfervonPraktikernzuPraktikern.DieBioRegio-BetriebestehenfürSchulungstage,
ExkursionenundBetriebsbesichtigungenvonlandwirtschaftlichenFach-undBerufsschulensowiefürweitere
MaßnahmenderErwachsenenbildungzurVerfügung.
Öko-Modellregionen
DieÖko-ModellregionensindeinBausteinimLandesprogramm«BioRegioBayern2020»,mitdenendas
StaatsministeriumdenÖkolandbauimFreistaatvoranbringenwill.DerzeitgibteszwölfanerkannteModellre-
gionen.
Bayerisches Kulturlandschaftsprogramm
DurchFörderungüberdasBayerischeKulturlandschaftsprogramm(KULAP)sollderEinstiegindenÖkoland-
bauerleichtertwerden.DaherhatBayerndieUmstellungsprämiebereitsfür2014deutlichangehoben,von
285auf350EuroproHektarundJahrimlandwirtschaftlichenundvon475auf580EuroproHektarimgärt-
nerischenBereich.ImRahmenderNeuausrichtungdesKULAPmitderneuenEU-Förderperiodeab2015soll
einestärkereSpreizungderBeibehaltungsförderungimVergleichzudenübrigenbetriebszweigbezogenen
KULAP-Maßnahmenangestrebtwerden.
Vermarktung – Bio-Produkte aus Bayern
ImLandesprogrammsindeineVielzahlvonInformations-undKommunikationsmaßnahmenzurbesserenVer-
marktungvonbayerischenBio-ProduktendurchdieAgenturfürLebensmittel–ProdukteausBayern(alp
Bayern)geplant.LangfristigesZielsollessein,derbayerischenBevölkerungeinBasiswissenüberBio-Pro-
dukteandieHandzugeben,damiteinbewusstererEntscheidungsprozessanderLadenthekestattfinden
kann.DesWeiterensindMaßnahmenzurSensibilisierungverschiedensterZielgruppen,wiebeispielsweise
derFach-undFührungskräfteindenGemeinschaftsverpflegungseinrichtungen,geplant.
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30
Öko-Informationsplattform für Verbraucher und Erzeuger
DieInformationsplattformwww.oekoland-bayern.dewirdmitInformationenfürVerbraucherundVerarbeiter
zumökologischenLandbauundeinemEinkaufsführerergänzt.DiePlattformwirdkontinuierlichweiterentwi-
ckeltundumweitereInhaltefürVerbraucherundHandel(wiebeispielsweiseimBereichGemeinschaftsver-
pflegungundGastronomiebetriebe,Hotellerie)ergänzt.
Umstellung staatlicher Kantinen auf Öko-Lebensmittel
InderKantinedesLVFZKringellsollenkünftigGerichteausschließlichmitFleischausökologischerErzeu-
gungangebotenwerden.IneinemweiterenSchrittsollenweitereBio-MenüsindenSpeiseplanintegriert
werden.
Förderung mit dem VuVregio-Programm
ImJahr2012wurdeerstmalsdasVuVregio-Programm(VerarbeitungundVermarktungregionalerlandwirt-
schaftlicherErzeugnisse)aufgelegt.MitdemProgrammkönnenInvestitionenzurStärkungderVerarbeitung
undVermarktungregionalerlandwirtschaftlicherProdukteundregionalerWirtschaftskreisläufegefördert
werden.DabeisolldiegesamteBandbreitederregionalenWirtschaftskette,vonderAnnahmeüberdieVerar-
beitungbishinzuVermarktungundVerkaufabgedecktwerden.DasVuVregio-Programmwirdab2013mit
MittelndiesesLandesprogrammsgestärkt.DamitsollenausschließlichProjektevonAntragstellernimÖko-
bereichmiteinemFördersatzvon30%derförderfähigenAusgabenunterstütztwerden.
Forschung
DerökologischeLandbaukannnurwettbewerbsfähigbleiben,wennerbeiproduktionstechnischenEntwick-
lungenundbeimbetrieblichenWissensmanagementmitneuenErkenntnissenSchritthält.Deshalbsolldie
Forschungausgebautwerden.DieLfLmitihreninsgesamtneunInstitutenwirdzueinemKompetenzzentrum
fürökologischenLandbauausgebaut.
Kompetenzzentrum für Ernährung mit eigener Projektstelle
InnerhalbdesökologischenLandbaushatdieThematikErnährungeinezentraleBedeutung.DieVerbrauche-
rinnenundVerbrauchersollenaufderBasisvongesichertenErkenntnissenihrebewussteKaufentscheidung
treffenunddamitden„Mehr“-WertauchimSinnevonNachhaltigkeit,RessourcenschutzundBiodiversität
ökologischundregionalerzeugterLebensmittelmittragenundderenAkzeptanzsteigern.Deshalbistam
KompetenzzentrumfürErnährung(KErn)amStandortKulmbacheineProjektstellespeziellfürdieThematik
ErnährungimBereichBioRegio-Lebensmitteleingerichtetworden.
Projekt „Öko-Wertschöpfungsketten Bayern“
DieLfLinKooperationmitderLandesvereinigungfürdenÖkologischenLandbauinBayerne.V.(LVÖ)wurde
mitdemProjekt„Öko-WertschöpfungsketteninBayern“betraut.ZieldesProjektsistes,modellhafteWert-
schöpfungskettenfürregionalerzeugtesÖko-Geflügel-undÖko-SchweinefleischvonderErzeugungdesFut-
tersüberdielandwirtschaftlicheTierhaltung,dieSchlachtungundVerarbeitungbishinzumAbsatzdes
FleischesindenHandelaufzubauen.
Bayerisches Biosiegel
ImSeptember2015wurdedasbayerischeBio-Siegeleingeführt.Das„Bio-
Siegel-Bayern“sollfürhoheBio-Qualitätsstandards,diedeutlichüberden
gesetzlichenVorgabenliegen,stehenundderenregionaleErzeugungs-
undVerarbeitungsschrittelückenlosnachweisen.DiesesSiegelistnur
Betriebenvorbehalten,dieinKombinationmithöherenQualitätskriterien
Produkteerzeugen.ReineEU-Bio-Betriebesindausgeschlossen.
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Italien – nationaler Strategieplan für den Bioanbau
DeritalienischeLandwirtschaftsministerhatimJahr2015TreffenvonvierFachgruppenveranlasst(Entwick-
lungspolitik,Vereinfachung,Kontrollen,Forschung),mitdemZiel,mehrereAkteurezusammenzubringenund
Maßnahmenzuverabschieden,umdieEntwicklungdesBioanbausinItalienvoranzutreiben.
DieFruchtdieserArbeitisteinnationalerStrategieplan,derdenRegionenimHerbst2015erstmalsvorgelegt
wurde.DerStrategieplanwurdeimFrühjahr2016vonderStaat-Regionen-Konferenzgenehmigt.Imersten
TeildesDokumentswirddieLagedesBioanbausinItalienbeschriebenundamEndeineinerStärken-Schwä-
chen-Analysezusammengefasst.
ImzweitenTeilwerdenzehnMaßnahmenbeschrieben,dieinAnlehnungandenländlichenEntwicklungsplan
bis2020umgesetztwerdensollen,umdiebiologischeLandwirtschaftzufördern.Zielist,dassbiszumJahr
2020derUmsatzum30%,diebiologischbewirtschafteteFlächeum50%gesteigertwerdensollen.
FolgendezehnMaßnahmenwurdenvorgeschlagen:
1. BioanbauindenregionalenEntwicklungsprogrammen:DieRegelnfürBioanbaudereinzelnenEntwick-
lungsplänesollenangeglichenwerden,umeineAusbreitungdesBioanbausvorallemimHügel-undBerg-
gebiet,aberauchindenSchutzgebieten(z.B.Natura2000)zufördern.WeiterssollenKontrollen,
SchulungundBeratungverbessertwerden.
2. PolitikderWertschöpfungskette(politicadifiliera):UmihrVerhandlungspotentialzustärken,sollensich
dieProduzentenvermehrtzusammenschließen.BiologischeProduktionsmittel(z.B.Futtermittel,Saat-
gut)solleninausreichenderMengebereitgestelltwerden.
3. DieHerkunftderProduktehervorheben(biologicomadeinItaly):DieHerkunftsollaufderEtikettebesser
ersichtlichsein,eventuellsolleineneueQualitätsmarkegeschaffenwerden.EssollenInformationenfür
dieKonsumentenbereitgestelltwerden.DieKonsumentensolleneine„Erziehung“inBezugaufdieBio-
produkteerhalten.
4. BiologischeLandwirtschaftund„GreenPublicProcurement“:Damitistgemeint,dassBioproduktein
öffentlichenMensen(Spitäler,Schulenusw.)häufigerzumEinsatzkommensollen.
5. VereinfachungderVerwaltung:DerVerwaltungsaufwandsollreduziertwerden;dieneueEU-Verordnung
solleineGruppenzertifizierungermöglichen(diessiehtauchderneueEU-Vorschlagvor).
6. Ausbildung,Information,Transparenz:InUniversitätensolldasThemabiologischeLandwirtschaftver-
mehrtEingangfinden.ImnationalenPlanderPflanzenschutzmittelsolldieBioproduktionberücksichtigt
werden.DortsolldasThemaderVerunreinigungvonbiologischbewirtschaftetenFlächendurchAbdrift
vonkonventionellenPflanzenschutzmittelnbehandeltwerden.
7. Biologisch„paperless“:DokumentesollenverstärktauftelematischemWegeingereichtwerdenkönnen;
Datenbankensollen,z.B.beiKontrollen,miteinanderabgeglichenwerden.
8. Kontrollgesetzgebung:EsgibtanscheinendProblemebeiderÜberwachungderKontrollstellendesBioan-
baus,wasverbessertwerdensoll.
9. KontrollederImporte:Diesesollverbessertwerden.
10.PlanfürdieForschungundInnovation:ForschungundInnovation,aberauchderErfahrungsaustausch
sollengefördertwerden.
Fazit:DieKonzeptederuntersuchtenStaatenähnelnsichinderZielsetzungunddenvorgeschlagenen
Maßnahmen.VielederMaßnahmendeckensichmitdem,wasderSüdtirolerBauernbundbereitsheute
fürseineMitgliederanbietet.NebenSchulung,AusbildungundForschungspieltauchdieFörderungals
AnreizzurUmstellungaufBioeinezentraleRolle.WichtigistauchdieAbsatzförderung.
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„Bio“ und „regional“: Wie tickt der Konsument?
Befragung der Gesamttiroler Bevölkerung zur Landwirtschaft
BevölkerungsbefragunginTirolundSüdtirol,imAuftragvonTirolerBauernbundundSüdtirolerBauernbund,
2014,durchgeführtvonIMAD(InstitutfürMarktforschungundDatenanalysen,Innsbruck)
BeidieserStudiewurdenauchdieKriterienfürdenEinkaufvonLebensmittelnabgefragt.DasErgebnisdeckt
sichmitdenErkenntnissenausderTrendforschung:regionaleHerkunft,QualitätundBiosinddieamhäufigs-
tenangegebenenEinkaufskriterien.
DieFrage lautete:„Stellen Sie sich vor, Sie stehen nun im Supermarkt vor einem Einkaufsregal. Ich nenne
Ihnen jetzt verschiedene Produkte, sagen Sie mir bitte nach welchen Kriterien sie die einzelnen Produkte für
sich auswählen: regional, bio, günstig/Preis, qualitativ hochwertig?“
DieAuswertungenjenachProduktkönnenfolgendenGrafikenentnommenwerden:
Fleisch
Milch
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Käse
Milchprodukte, Joghurt, Butter
Obst
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Gemüse
Wein
Quelle: IMAD 2014
DasKaufkriterium„Bio“stehtbeiallenProdukten,außerbeimWein,andritterStelle.WichtigersinddieKrite-
rienRegionalitätundQualität.DabeigibteszwischendenverschiedenenProduktendurchausUnterschiede:
Speziell für denSüdtiroler Konsumenten ist Bio amwichtigsten bei Gemüse (24,8%) undObst (23,2%),
gefolgtvonMilch(15%),Fleisch(12%)undMilchprodukten11,6%).BeimWeinspieltBiohingegeneineunter-
geordneteRolle(2,6%).
Fazit:AuchwennBiobeiderKaufentscheidungbeimDurchschnittderBevölkerungnichtdieHauptrolle
spielt,istBiodennocheinbedeutendesEntscheidungskriterium.DieidealeKombinationwäreBiound
Regional.
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Bio-Forschung in Südtirol
DieBiolandwirtschaftistwissens-undberatungsintensiv,deswegenkommtderForschungeinebesondere
Bedeutungzu.SieistindiesemBereichteurer,weilessichoftumlangjährige,aufwändigeVersuchehandelt.
BeispielsweisemüssenbeiderSortenzüchtungfürdenbiologischenAnbaudeutlichmehrZuchtzielegleich-
zeitigverfolgtwerdenalsbeimkonventionellenAnbau.
DieeinzigeForschungsstellefürdiePraxisforschunginSüdtirolistderzeitdasVersuchszentrumLaimburg.Im
InstitutfürObst-undWeinbaugibtesimFachbereichObstbaueineFachgruppe,diesichspeziellmitökologi-
schemAnbaubeschäftigt.
InderHauptsachemachtdieseGruppeForschungsarbeitzumbiologischenApfelanbau(Südtirolverfügtüber
einerelativgroßebiologischbewirtschafteteApfelfläche).
BeiBedarfwerdenauchStudienundVersuchezuanderenThemenderbiologischenLandwirtschaftdurchge-
führt.
ImApfelanbauerstrecktsichdasSpektrumderVersuchstätigkeitvonderProduktionbiszurLagerung.Bei
denanderenBereichenwerdeninderPraxisauftretendeFragenaufgegriffen,undüberdieForschungstätig-
keitversuchtman,aufdieseFragenAntwortenzugeben.
EsgibtallerdingsauchBereiche,diederzeitnochgänzlichaußerAchtgelassenwerden.GeradeimZugeder
AusarbeitungdiesesDokumentshabenwirfestgestellt,dassesinSüdtirolnurvereinzeltUntersuchungenzu
wichtigenThemengibt.UmstrategischeEntscheidungenaufbetrieblicher,aberauchaufpolitischerEbene
fällenzukönnen,sollteauchaufentsprechendesDatenmaterialzurückgegriffenwerdenkönnen.Folgende
Themenwärenunbedingtaufzuarbeiten:
• TrendsundEntwicklungen
• AnforderungendesMarktesundderProduktion
• Preisentwicklung,Kostenentwicklung
Fazit:DieForschungimBereichdesBioanbausistinSüdtirolnochausbaufähig.
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Förderung für Biobetriebe in Südtirol
InZusammenhangmitdergesellschaftlichenLeistungdesbiologischenAnbausstehtdieFörderung.So
werdendiehöherenKosteninderProduktionbiologischerLebensmitteldurchhöhereProduktpreisenicht
immervollständigabgegolten.DasistwahrscheinlicheinerderGründe,waruminSüdtiroldieAnzahlderBio-
betriebeimVergleichzudenNachbarländernnochgeringist.EsstelltsichdieFrage,obesnichtbesserwäre,
nichtnurdenMehraufwandunddenMinderertragauszugleichen,sondernauchdengesellschaftlichen
Nutzenverstärktmitzuberücksichtigen.InSüdtirolsindderzeitfolgendespezielleFördermaßnahmenfür
Biobetriebevorgesehen:
Direktförderungen
DasEntwicklungsprogrammfürdenländlichenRaum(ELR)siehteineFörderungspeziellfürdieBiolandwirt-
schaftvor.DiesegliedertsichinBeiträgefürdieUmstellung(Maßnahme11.1)undfürdieBeibehaltung(Maß-
nahme11.2)derBiolandwirtschaft.
Direkte Förderungen für die Biolandwirtschaft in Südtirol
Kulturart (Mindestfläche)
Maßnahme 11.1 (Einführung biologischer Bewirtschaftung)
Maßnahme 11.2 (Beibehaltung biologischer Bewirtschaftung
Wiesen und Weiden (mind. 1 ha) 550€ 450€
Ackerbau (mind. 0,5 ha) 650€ 600€
Mehrjährige Gehölzkulturen (mind. 0,5 ha) 750€ 700€
Quelle: Amt für Landwirtschaftsdienste
DieLandesbeiträgefürdieKontrollspesenwurdengestrichen,aberinsofernteilweiseausgeglichen,dadie
PrämienfürNeueinsteigerüberdasmaximaleHöchstausmaßlautEU-Förderungenfestgelegtwurden.Die
erhöhtenPrämienfürNeueinsteiger(Maßnahme11.1)werdenindenerstendreiJahrenausbezahltundab
demviertenJahrdenPrämienlautMaßnahme11.2angeglichen.
Investitionsförderungen
BeidenWirtschaftsgebäudenundWirtschaftsdüngerlagerstättenviehhaltenderBetriebeerhaltenBiobe-
triebesowohlbeiderLandesförderungalsauchbeiFörderungenüberdenländlichenEntwicklungsplaneinen
Beitragsaufschlag(ErhöhungdesBeitrages)von5%.
Punkte für Förderungen des ELR
BeidenInvestitionsförderungendesELRwurdeeinneuerMechanismusvorgesehen:Dieansuchenden
BetriebeerhaltenPunkte.FallsdasJahresbudgetnichtfüralleAnsuchenausreicht,werdenzuerstjene
BetriebemitdenmeistenPunktenbedient,dieBetriebemitwenigerPunktengehenleeraus.
SowohlbeiderErstniederlassungsprämiealsauchbeiderFörderungderWirtschaftsgebäudegibteszusätz-
lichePunkte,wennderBetriebnachbiologischenRichtlinienproduziert.
EshandeltsichdabeinichtumeineeigeneFörderung,sondernumeineVorzugsschienefürBiobetriebe.
Diesewerden,solltendieFinanzmitteleinmalnichtausreichen,vorrangigzudenFörderungenzugelassen.
Fazit:EssindderzeitspezielleFörderungenbzw.erleichterteZugängezuFörderungenfürBiobetriebe
vorgesehen.Esscheintaber,dassdieHöhederFörderungzuwenigAnreizfüreinenUmstiegbildet.Der
UmstiegerfolgteherausÜberzeugung.DieFörderungbewirkeninderderzeitigenHöhelediglicheinen
Mitnahmeeffekt.
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Ergebnisse der Mitgliederumfrage des Südtiroler Bauernbundes
ImRahmenseinerUmfrage2015hatderSüdtirolerBauernbunddieMitgliedsbetriebeauchzurFörderungder
Biolandwirtschaftbefragt.
AufdieFrage,obderBioanbaugrundsätzlichforciertwerdensoll,antworteten24,6%derMitgliedermit„ja“
und32,4%mit„eherja“,wobeidieZustimmungimBezirkBrixen(71,2%„ja”und„eherja“)amhöchsten
warundimBezirkUnterlandamniedrigsten(44%).
SBB Schlanders Meran Bozen Neumarkt Brixen Bruneck
Ja 24,6% 24,1% 21,3% 23,1% 15,2% 27,7% 35,2%
Eherja 32,4% 27,7% 32,6% 34,7% 28,8% 43,5% 24,8%
Ehernein 22,9% 25,0% 28,4% 23,1% 28,8% 13,9% 18,1%
Nein 11,5% 14,3% 10,6% 12,7% 22,7% 3,0% 8,6%
Weißnicht/keineAngabe 8,6% 8,9% 7,1% 6,4% 4,5% 11,9% 13,3%
Quelle: Mitgliederbefragung Südtiroler Bauernbund 2015
GemessennachdenKulturartenderBetriebeschwanktdieZustimmungzwischen50,1%beidenIntensivkul-
turenund63%beidenBetriebenmitGrünlandundViehwirtschaft.BetriebemitUrlaubaufdemBauernhof
kommenaufeinenWertvon59,6%.
AufdieFrage,obderBioanbauunterderBerücksichtigungdesMarktpotentialsforciertwerdensoll,gabes
nurgeringfügighöhereZustimmungsraten.
SBB Schlanders Meran Bozen Neumarkt Brixen Bruneck
Ja 26,5% 27,2% 25,2% 24,1% 16,2% 29,0% 35,9%
eherja 39,4% 37,6% 38,2% 42,2% 42,7% 47,0% 29,1%
Ehernein 18,3% 21,1% 20,1% 20,5% 17,6% 10,0% 17,5%
Nein 7,0% 5,3% 7,9% 5,4% 17,6% 4,0% 5,8%
Weißnicht/keineAngabe 8,8% 8,8% 8,6% 7,8% 5,9% 10,0% 11,7%
Quelle: Mitgliederbefragung Südtiroler Bauernbund 2015:
Fazit:AusdieserUmfragekanngeschlossenwerden,dasssichmehralsdieHälftederMitgliedereinEnga-
gementdesSüdtirolerBauernbundesimBereich„Bio“wünscht.
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Ergebnisse der Umfrage unter Südtiroler Vermarktern
ImHerbst2016hatderSüdtirolerBauernbundeineBefragungunterdenSüdtirolerGenossenschaftenzum
ThemaBiodurchgeführt.BefragtwurdendieVermarktungsorganisationenVOGundVIP,dieMitgliedsgenos-
senschaftendesSennereiverbandessowiedieMitgliedsgenossenschaftenundMitgliedsbetriebedesKon-
sortiumsSüdtirolerWein.
DerFragebogenwurdegemeinsammitderUniversitätBozenausgearbeitet.Insgesamthaben28Vermarkter
denFragebogenbeantwortet.DiebefragtenGenossenschaftenundVermarkterdecken
• 90%derObstproduktionSüdtirols
• 90%derinSüdtirolproduziertenMilchmenge
• 30%derinSüdtirolproduziertenTrauben
ab.
Ergebnisse
• BeinahealleBefragtenausderObst-undWeinwirtschaftsehenimBiobereichZukunftspotential,etwas
skeptischeristdieMilchwirtschaft.DerGroßteilderBefragtenrechnetmiteinerZunahmederBiokonsu-
menten.
• DieWachstumschancenfürBioproduktewerdenalsmäßigbisstarkeingeschätzt.
• ZurFrage,wiehochderMarktanteilfürBioprodukteinzehnJahrenseinwird,gehendieMeinungenausei-
nander:DiePrognosenreichenvonwenigenProzentpunktenbiszu50%.ImObstbaurechnetmanmit10
bzw.30%,imMilchsektormehrheitlichmit8bis10%.InderWeinwirtschaftliegendiePrognosenbei10bis
15%.
• WashingegendasjährlicheUmsatzwachstumanbelangt,soschätztdieMilchwirtschaftdiesesamhöchs-
tenein(10bis20%).
• ImWesentlicheneinigsindsichdieBefragtendarüber,dassdasZukunftspotentialvonBioproduktenstark
vonderEinkommenssituationderKonsumentenabhängt.
• DiehöherenPreiseimBiobereichstellenfürdieObst-undMilchwirtschaftdurchauseinenAnreizdar,sich
nochmehrindiesemBereichzuengagieren.InderWeinwirtschaftistdieswenigerderFall.
• ZueinerzukünftiggenossenschaftlichorganisiertenBio-MengensteuerungistdieMeinunggeteiltund
zwarquerdurchdieSektoren.
• DerGroßteilderBefragten(24von28)begrüßtdieErarbeitungeinesBiokonzeptesdurchdenSüdtiroler
Bauernbund.
• AuchwenndieBiovermarktunggroßesZukunftspotentialverspricht,gibtesausSichtderObst-undWein-
wirtschafteinigeHerausforderungen,beispielsweiseinHinsichtaufdieErntemenge,QualitätundNach-
frageamMarkt.
• InderMilchwirtschaftsinddieHerausforderungenhingegeninersterLinielogistischerbzw.produktions-
technischerNatur.
• AuchdieEntwicklungderPreisgestaltungfürBioproduktekannnurschwerabgeschätztwerden.
• HäufiggenanntwirdauchdieKommunikation:HierbestehtBedarf,denKonsumentendenMehrwertvon
Bioproduktenzuerklären.
Genossenschaften und Betriebe, welche derzeit keine Bioprodukte vermarkten
• InderWeinwirtschaftscheintsicheinleichterTrendinRichtungBioproduktionabzuzeichnen:Einige
Genossenschaftengebenan,zukünftigBioproduktevermarktenzuwollen.„Bioland“alszukünftigerPro-
duktionsstandardundalsVermarktungssiegelwirdhierbeiamhäufigstengenannt.
• ImMilchsektoristderAufbaueinereigenenBio-ProduktionslinieaufgrunddergroßenInvestitionenund
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UmstellungenderzeitkeinThema.
• SowohldieWein-alsauchdieMilchwirtschaftwürdeneineBiomarkeSüdtirolmiteinemeigenenProduk-
tionsstandardalssinnvollerachten.
• BiohatZukunftspotenzial,wennauchmiteinemhohenAufwandfürdieGenossenschaftbzw.denBetrieb
verbunden.
Genossenschaften und Betriebe, welche bereits Bioprodukte vermarkten
• AuchbeidenGenossenschaftenbzw.Betrieben,diebereitsBioproduktevermarkten,liegt„Bioland“als
ProduktionsstandardundBio-Siegelvorne,gefolgtvonderEU-Bio-Richtlinie.ÄnderungeninderProduk-
tionundVermarktungsindvorerstkeinegeplant.
• EinQualitätszeichenSüdtirolBiowirdinderMilch-undWeinwirtschaftalssinnvollerachtet,imObstsek-
tornicht.
• InderObst-undMilchwirtschaftistgeplant,zukünftigmehrBioproduktezuvermarkten.BiobietetPers-
pektiven,weshalbdieursprünglicheEntscheidung,Bioproduktezuvermarkten,ausnahmslosalsrichtig
angesehenwird.
• „Bioland“hatinderaktuellenBeratungderGenossenschaftenundBetriebedieNasevorne:DieHälfte
derBefragtennimmtderenBeratungsdienstinAnspruch.
• ImMilchsektorhältsichderBeratungsbedarfgrundsätzlichinGrenzen.DieMilchhöfegreifenfürdieBera-
tunginersterLinieaufdieDienstevon„Bioland“zurückodersieberatenihreMitgliederselbst.
• Beratungs-undSchulungsbedarfscheintesinsbesondereinderWeinwirtschaftzugeben,vorallemin
HinsichtaufdieProduktionunddenPflanzenschutz.
• AuchdieForschungzurbiologischenProduktionundVermarktungsollteausSichtderBefragtenvertieft
werden.AlsTrägerwird–vonallenSektoren–dasVersuchszentrumLaimburgamhäufigstengenannt.
Fazit:DieVermarktersehendurchausPotenzialinderBiolandwirtschaft,wennauchunterschiedlichje
nachSektor.DasEngagementdesSüdtirolerBauernbundesimBereich„Bio“wirdbegrüßt.
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Zehn Punkte für die Zukunft der Biolandwirt-schaft in Südtirol – Ziele und Maßnahmen
DerSüdtirolerBauernbundhat2016eineArbeitsgruppeeinberufen,diesicheingehendmitderFrage
beschäftigthat,wieBioinSüdtirolweiterentwickeltwerdensoll.IndieserArbeitsgruppewaren(inwechseln-
derZusammensetzung)folgendeOrganisationenundPersonenvertreten:
SüdtirolerBauernbund LeoTiefenthaler,SiegfriedRinner,UlrichHöllrigl,WalterRier
Bioland ReinhardVerdorfer,ChristineHelfer
AbteilungLandwirtschaft AndreasWerth,ArnoldVigl,SaraGottardi
Landw.Berufsbildung PaulMair
UniversitätBozen ChristianFischer,MatthiasGauly
EURAC ThomasStreifeneder
VersuchtzentrumLaimburg MichaelOberhuber
Beratungsring RobertWiedmer,UlrichKiem
BRING ChristianPlitzner,IreneHolzmann
Sennereiverband AnnemarieKaser
1. Der Südtiroler Bauernbund als Verstärker
DieBioproduktionistmittlerweileeinTeilderSüdtirolerLandwirtschaft,derzwarnochklein,aberimstän-
digenWachsenbegriffenist.DerBauernbundwilldieseEntwicklungbegleitenundunterstützen.DerBau-
ernbundwillalsgrößterBerufsverbandundDienstleisterfürdieSüdtirolerLandwirtschaftverstärktals
Vermittlerauftreten,zumalesvieleHerausforderungengibt,diediekonventionelleunddieBio-Landwirt-
schaftgleichermaßenbetreffen.
DieAnpassungenderrechtlichenRahmenbedingungenunddieKommunikationkönnengemeinsam
besserumgesetztwerden,auchangesichtsdernationalenundeuropäischenAnforderungen.
2. Verdoppelung der Bioflächen bis 2025
Bis2025solleineVerdoppelungderBioflächenindenBereichenMilch,ObstundWeinimVergleichzu
2015erfolgen.
3. Auf bestehende Produktionsstandards und -marken im Biobereich aufbauen
Eswurde–auchaufgrundderErgebnissederVermarkterbefragung–dieEinführungeinerMarke„Bio
Südtirol“,eventuellinVerbindungmit„vomBerg“diskutiert.HierkönntenSynergienzwischenmehreren
positivbesetztenBegriffenwie„Südtirol“(QualitätszeichenSüdtirol),„Bio“und„Berg“genutztwerden.
Allerdingsistklar,dassparalleldazudiebestehendenBiomarkenweiterexistierenwerden.
BereitsheutesindfürdenKonsumentendieeinzelnenundunterschiedlichenKriterienderBiolabelsnicht
immernachvollziehbar.AusdiesemGrundwirdesnichtalssinnvollerachtet,einneuesBiolabelfürSüdti-
roleinzuführen.Verbands-BioistdemEU-Biovorzuziehen.DortistdieRückverfolgbarkeit,z.B.vonFut-
termitteln,bessergegebenalsbeiEU-Bio.
4. Forschung
InderBerglandwirtschaft(Futter-undAckerbau,Kräuteranbau)gibtesimBiobereichderzeitvorwiegend
ForschungsbedarfimBereichvonBio-Wiesensaatgutmischungen.ImObst-,Wein-undBeerenanbausetzt
dasVersuchszentrumLaimburginsgesamtaufNachhaltigkeitsforschungundschließtdamitdenBioanbau
mitein.ImFokusstehenPflanzenschutz,SortenentwicklungundBodenfruchtbarkeit.
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GrundsätzlichsollForschungsbedarfimBiobereich(z.B.SortenprüfungunterBedingungendesbiologi-
schenAnbaus)überdieFachbeiräteunddenwissenschaftlichenBeiratderLaimburgeingebrachtwerden.
DieFreieUniversitätBozenbetreibtAgrarforschungmitSchwerpunktNachhaltigkeitanderFakultätfür
NaturwissenschaftenundTechnikindenForschungsmakrobereichenAgrarwissenschaften,Lebensmittel-
wissenschaftenundBergumweltmanagementund-technologie.InsbesonderediefolgendenLehrstühle
bzw.ForschungsgruppenkönnenspezifischeForschungsfragenderbiologischenProduktion,Verarbeitung
undDistributioninihrenjeweiligenFachgebietenabdecken:TierischeProduktionssysteme,Obstbau,
Bodenkunde,-fruchtbarkeitund-chemie,PflanzenschutzundSchädlingsbekämpfung,Lebensmittelverar-
beitungund-technologie,Agrar-undErnährungswirtschaft,Ökologie,UmweltundWaldökosysteme.
5. Beratung
Obst-undWeinbau:DieAbstimmungzwischenSüdtirolerBeratungsringfürObstundWeinbau(produkti-
onstechnischeBeratung)undBioland(Umstellungs-undVermarktungsberatung)istkonsolidiert.
Grünlandwirtschaft:DerBRINGbietetdenBerglandwirtschaftsbetriebenindenBereichenViehwirtschaft,
BeerenobstundGemüseanbaueineBeratungindenBereichenUmstellung,ProduktionundBetriebswirt-
schaft.
DieBioverbände(Bioland,Arge)sindfürdieUmstellungsberatunginklusiveUnterstützungbeibürokrati-
schenAufgabenzuständig.ZudembietensieprojektbezogeneFachberatung(z.B.Ökologieberatung,
Bodenpraktiker-Ausbildung)an.
DieZusammenarbeitunddieAbstimmungzwischenBiolandundBRINGgeradebeiderUmstellungsbera-
tungwirdsystematisiertundausgebaut.
6. Aus- und Weiterbildung
ImRahmenderGrundausbildungderFachschulenfürLandwirtschaftwirddiebiologischeLandwirtschaft
indenBereichenObst-,Wein-undGrünlandwirtschaftgleichwertiggelehrt.
DieWeiterbildungsangebotefürdiebiologischeLandwirtschaftmüssenlaufendzwischendenFachschu-
len,denBeratungsringen,denBioverbändenundderBauernbund-Weiterbildungsgenossenschaftabge-
stimmtwerden.
DieBauernbund-WeiterbildungsgenossenschafthältzweiBio-SensibilisierungsseminarefürUmstellungs-
interessiertefürdenObst-undWeinbaueinerseitsunddieGrünlandwirtschaftandererseitsab.
EinelangeTraditionhatderUmstellungslehrgangfürdenObst-undWeinbau,andemauchdieAbsolven-
tender4.KlassenderFachschuleteilnehmen.EinUmstellungslehrgangfürdieGrünlandwirtschaft(Milch
undFleisch)sowiedenAckerbausollentwickeltwerden.
DieBioverbände(Bioland,Arge)bietenihretraditionellenverbandsspezifischenUmstellungskurseund
Weiterbildungenan.
7. Förderung
ImBereichderFörderungenistzuüberlegen,inwieweitdurchnochhöhereundgezieltereFörderungen
geradeimBereichderViehwirtschaft(Stallbau)Anreizegeschaffenwerden.
BeidenDirektförderungenüberdasEntwicklungsprogrammfürdenländlichenRaum(ELR)sollenweiter-
hinindenBereichenGrünlandwirtschaft,AckerbauundWeinbaudiehöchstmöglichenFörderbeträgevor-
gesehenwerden.
8. Rahmenbedingungen verbessern
WasdieRahmenbedingungenbetrifft,könntendieBiobetriebedurchausdurcheinigeInitiativenunter-
stütztwerden.BioprodukteundheimischeProduktesolleninöffentlichenKüchen,Mensenusw.verstärkt
verwendetwerden.DerSüdtirolerLandtaghatbereits2010einLandesgesetzhierzuerlassen(LGNr.8
vom16.Juni2010–FörderungderlandwirtschaftlichenProdukteundLebensmittelausdemheimischen
Anbau,derErziehungzugesundemEssverhaltenunddesbewusstenKonsums).Esgiltabernun,diese
Bestimmungenkonkretumzusetzen.
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EinstaatlichesGesetzsiehteigeneGeldmittel(20174Mio.Euro,ab2019jährlich10Mio.Euro)zurFörde-
rungderBioprodukteinSchulmensenvor.Esistaußerdemvorgesehen,Mindestprozentsätzevonbiologi-
schenProduktenfestzulegen,dieindenSchul-undKindergartenmensenverwendetwerdenmüssen.Es
istzuprüfen,obSüdtirolaufgrundderFinanzabkommenmitdemitalienischenStaatdieseGeldernutzen
kann.Solltedemnichtsosein,isteineähnlicheRegelungfürSüdtirolanzustreben.
DiebereitsangedachtebiologischeZertifizierungdergemeinschaftlichenVerpflegungseinrichtungen,wie
invielenLändernderEUbereitsvorgesehen,solltedurcheigeneBestimmungengeregeltundumgesetzt
werden.
9. Kommunikation
DieThemenNachhaltigkeit,Biodiversität,Leistungender(Bio-)Landwirtschaft,gesundeLebensmittel
sollenvonallenAkteuren,dieamBiokonzeptmitgearbeitethaben,verstärktkommuniziertwerden,vor
allemdurchgezielteÖffentlichkeitsarbeit.InitiativenwieSchuleamBauernhof,Botschafterinnenusw.
sindinjederHinsichtzuunterstützenundauszubauen.DabeisindKooperationenmitanderenAkteuren
anzustreben.
10. Regelmäßige Treffen
EssollenregelmäßigeTreffenzwischenderLandesverwaltung,denFachverbänden,denBeratungs-,For-
schungs-undBildungsorganisationen,denBioverbändenunddemSüdtirolerBauernbundabgehalten
werden.Zielistes,aktuelleHerausforderungenzubesprechen,Lösungenzuerarbeiten,aberauch
gemeinsameVorgehensweisenaufpolitischerundgesetzlicherEbeneabzustimmen.DerSüdtirolerBau-
ernbundübernimmtdieKoordinationdieserTreffen.
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K.-M.-Gamper-Str.5,39100BozenTel.0471999333,Fax0471981171info@sbb.it,www.sbb.it
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