View
218
Download
0
Category
Preview:
Citation preview
Cartoonmuseum Basel Jahresbericht 2014
1 Facts 2014
2—4 Das Ausstellungsjahr 2014 5—7 Die Abenteuer der Ligne claire.
Der Fall Herr G. & Co. 8—10 Die Welt nach Plonk & Replonk.
Special: Ansichten von Basel 11—13 Going West!
Der Blick des Comics gen Westen 14—16 Joost Swarte.
Zeichner und Gestalter
17—18 Kunstvermittlung 2014
19 Veranstaltungen und Projekte Alles claire? Tatonka der Bison, Amik der Biber und Pahin das Stachelschwein Wer kennt den Westen am besten? Weitere Aktivitäten
20—24 Sammlung Karikaturen & Cartoons 25 Cartoon Circle 26 Jahresrechnung 2014 27—28 Team Cartoonmuseum Basel 2014 und Partner
1 / 28
Postkarten statt Mail Als Plonk & Replonk für die Ausstellung im Cartoonmuseum Basel zur Stadtgeschichte recherchierten, machten sie uns auf die beinahe vergessene Katastrophe von 1915 aufmerksam: Eine Ladung Schwämme kippte in den Rhein und trocknete diesen vollständig aus. Dieses Sujet und viele weitere humoristisch betrachtete Situationen hingen in einem speziellen Kabinett und fin den sich nun als Postkarten in unserem Museumsshop. Im Ausstellungsjahr 2014 gingen 3973 Plonk & ReplonkPostkarten über unsere Ladentheke – was fast einen Drittel aller verkauften Postkar ten ausmacht. Kultcartoonist in Basel Der weltbekannte Zeichner und Undergroundkünstler Robert Crumb besuchte mit seiner Frau, der Künstlerin Aline Crumb Kominsky, das Cartoonmuseum Basel. Anlässlich des Basler Gässli Film Festival wurde im Stadtkino das Filmporträt « Crumb » von Regisseur Terry Zwigoff gezeigt, das zudem mit einer Diskussion mit den Künstlern und dem Regisseur abgerundet wurde.
Ausserordentlich viele Besucher Im Jahr 2014 erreichten wir mit unseren Besucherzahlen beinahe die 20 000 erGrenze. 19 048 Eintritte wurden verbucht und 142 Führungen und Workshops fanden statt. Ein ganz besonderer Gast war der Kultkünstler Joost Swarte, der anlässlich der Vernissage seiner Ausstellung bei uns verweilte. Confiserie Beschle zu Gast Die Sonntagsführungen zur Ausstellung über Plonk & Replonk beinhalteten eine besondere Gaumenfreude. Die Zusammenarbeit mit der Confiserie Beschle ermöglichte uns, Tee und Gebäck zu offerieren und an ausgewählten Sonn tagen unsere Bibliothek in ein Café zu verwandeln.
Die Ausstellungen des Cartoonmuseum Basel für zu Hause Die beliebtesten Bücher aus unserem Shop stammen aus unserer Eigen produktion. Die Broschüre zur Ligne claire wurde besonders gut verkauft – gefolgt vom umfangreichen Aus stellungs katalog zur Ausstellung « Going West ».
Facts 2014
2 / 28
2014 war ein bemerkenswertes Jahr für das Cartoonmuseum Basel. Klassiker, Entdeckungen und Raritäten: Vier Ausstellungen, drei Publikationen, ein ver tiefendes Vermittlungsangebot und Besuche von prägenden Zeichnern wie Robert Crumb oder Joost Swarte boten Gelegenheit, der Vielfalt, der Lebendig keit und der Experimentierlust der neunten Kunst im Original zu begegnen. Den Auftakt machte die klare Linienführung von Hergé und seinen Zeitgenossen. Der berühmte, so prägnante wie prägende Zeichenstil des Meisters mit seinen präzisen Konturen und den flächigen, einfarbigen Kolorierungen ist bis heute Inspirationsquelle und Mass stab für Comiczeichner auf der ganzen Welt. Mit Originalzeichnungen von 50 Künstlern erzählte « Der Fall Herr G. Die Abenteuer der Ligne claire » die faszinierende Geschichte dieses Stils, der wie kein anderer für die Essenz des Comics steht – und sich auch heute noch permanent neu erfindet. Aus dem Hier und Heute kommen die absurden Cartooncollagen im Stil hand
kolorierter Postkarten und die mit skurrilem Humor komponierten Objekte der Künstlerbrüder Plonk & Replonk aus La ChauxdeFonds. « Die Welt nach Plonk & Replonk » kratzte mit ihren mit Hintersinn und Wortspielereien gespickten, verfremdeten Postkarten mächtig an der Politur erhabener Gipfel, nobler Teppichetagen, stolzer Militärs, ordentlicher Kleinbürger und alter Klischees der Schweiz. Das Cartoonmuseum Basel würdigte das im französischsprachigen Raum sehr erfolgreiche Bruderpaar erstmals auf der deutschsprachigen Seite des « Röstigrabens » mit einer grossen Werkschau. Speziell für Basel kreierten Plonk & Replonk zudem ein Kabinett mit einer Serie von Arbeiten zu den Besonderheiten unserer Stadt. Danach schaute das Cartoonmuseum Basel gegen Westen: « Going West. Der Blick des Comics gen Westen » zeichnete die bleihaltige Geschichte und die Entwicklung des USamerikanischen und europäischen Westerncomics nach. Über 100 Jahre Comicgeschichte erlaubten einen faszinierenden Blick auf die Evolution der Zeichnungstechniken und
Das Ausstellungsjahr 2014
3 / 28
Stile und thematisierten die wechselnde Wahrnehmung und Wertung der Landnahme des amerikanischen Westens. Ein Ausstellungsteil fokussierte auf den renommierten Schweizer Zeichner Derib ( Claude de Ribaupierre ), der sich in seinem umfangreichen Werk einfühlsam und differenziert mit der Natur Nordamerikas und mit dem Aufeinandertreffen von Indianern und Einwanderern auseinandersetzt. Die Ausstellung mit 100 originalen Zeichnungen, Publikationen und Objekten ging zurück bis zu den USamerikanischen Anfängen der 1920 erJahre und endete mit reifen Spätwestern und auf Erwachsene zugeschnittenen Autorencomics. « Joost Swarte. Zeichner und Gestalter » würdigte den international renommierten niederländischen Zeichner und Designer, einen der wichtigsten Cartoonisten der Gegenwart. Er ist zugleich Namensgeber und Erneuerer des Comicstils Ligne claire und hat ein äusserst facettenreiches Werk vorzuweisen. Seine unbändige Lust am Gestalten und Fabulieren fängt zwar meistens mit einer Zeichnung an, hört aber oft nicht damit auf. Neben
Comics, Illustrationen und Plakaten entstehen Glasfenster, Schriften, Objekte, Brillen, Möbel oder Architektur. Höhepunkt der umfassenden Werkschau des experimentierfreudigen Künstlers im Cartoonmuseum Basel waren seine Originalzeichnungen für das etablierte USamerikanische Magazin « The New Yorker ». In der im engen Austausch mit Joost Swarte entstandenen Ausstellung waren ausschliesslich Originalzeichnungen und zahlreiche Objekte aus allen Schaffensphasen des Künstlers zu sehen. Damit die Ausstellungen nachklingen und mit nach Hause genommen werden können, hat das Cartoonmuseum Basel in diesem Jahr drei Publikationen veröffentlicht und mehrere Veranstaltungen angeboten. Nachfolgend ein Streiflicht auf einige besonders beliebte und rege besuchte Anlässe. Gespräche mit Gästen wie etwa Prof. Dr. Walter Leimgruber, Ordinarius am Seminar für Kultur wissenschaft und Europäische Ethnologie der Universität Basel, Hubertus Adam, Direktor Architekturmuseum Basel, Heidrun Loeb, Leiterin NONAM ( Nordamerika Native Museum ) in Zürich,
Das Ausstellungsjahr 2014
4 / 28
und anderen erlaubten es, Themen um die Ausstellungen auf spannende Art zu vertiefen. Auch die Sommerwork shops in unserem temporären Animationsfilmstudio, die Signierstunde mit Derib sowie unsere Programme für Schulklassen und Mittagsführungen fanden viele Interessierte. Ein Highlight war der Besuch des weltbekannten Zeichners und Undergroundkünstlers Robert Crumb, der mit seiner Frau, der Künstlerin Aline Kominsky Crumb, das Cartoonmuseum Basel anlässlich des Basler Gässli Film Festival besuchte, an dem in Zusammenarbeit mit dem Cartoonmuseum Basel das eindrückliche Filmporträt « Crumb » von Regisseur Terry Zwigoff im Stadtkino gezeigt wurde. Neben unseren Aktivitäten fürs Publikum passierte zudem viel hinter den Kulissen: Das Cartoonmuseum Basel durfte mehrere grosse Schenkungen in seine Sammlung aufnehmen. Museumsleiterin Anette Gehrig war auch ausserhalb der Museumsräume tätig, bei Jurys wie beispielsweise für die Vergabe des Deutschschweizer Comic
preises, mit Vorträgen am Internationalen Festival für Animationsfilm Fantoche und am Musée Tomi Ungerer, Centre Inter national de l’Illustration, Strassburg. Zu den Aktivitäten des Berichtsjahrs hat der neu gegründete Cartoon Circle mit seiner Unterstützung beigetragen – herzlichen Dank dafür und überhaupt für die Beiträge und das Interesse aller Sponsoren und Beteiligten. Ihre Anette Gehrig, Leiterin und Kuratorin Cartoonmuseum Basel
Das Ausstellungsjahr 2014
6 / 28
Um Irritationen von vornherein auszuschliessen: Dieser «Herr G.» im Ausstellungstitel ist niemand anderes als Hergé, natürlich – aus «Copyrightgründen», wie Kuratorin Anette Gehrig verrät. Seine Figuren Tim und Struppi gehören längst zur Allgemeinbildung. Was die Aben teuer des schlauen Reporters und seines treuen Begleiters künstlerisch so bedeutsam macht, stellt die Ausstellung gleich zu Beginn klar.ensuite – kulturmagazin, 5.11.2013
Une ligne en forme d’œuf pour la tête, deux points pour les yeux, quelques traits… le portrait est re connaissable entre tous, c’est celui de Tintin réalisé par Hérgé, son créateur.Alexandre Hof, Le Quotidien Jurassien, 15.2.2014
Die Ausstellung «Die Abenteuer der Ligne claire. Der Fall Herr G. & Co.» zeigt, inwieweit die Kunstkonzeptionen, die der asiatische Farbholzschnitzer wie auch die Weimarer DesignHochschule vertreten, die Entwicklung des modernen Comics beein flusst haben.Claudia Reicheter, Südwest Presse, 26.2.2014
Heureusement que nos amis suisses sont là pour honorer, dans sa globalité et dans de beaux espaces, notre chère klare lijn!Klarelijninternational.midiblogs.com, 16.10.2013
Das Plakat lädt ein zur Entdeckung: Zwei als Chinesen verkleidete Europäer werden in einer scheinbar chinesischen Strasse von einer Vielzahl bekannter Comicfiguren verfolgt.Franz Metzger, www.taz.de, 18.2.2014
Die Abenteuer der Ligne claire. Der Fall Herr G. & Co. 26.10.2013 — 9.3.2014 Medienecho / Aus dem Gästebuch
«Eine ganz tolle Ausstellung. Hat viel Spass gemacht.»Aus dem Gästebuch
«Thank you very much. The museum is amazing!»Aus dem Gästebuch
9 / 28Die Welt nach Plonk & Replonk Special: Ansichten von Basel 22.3.–22.6.2014 Medienecho / Aus dem Gästebuch
Après avoir réécrit à leur manière l’histoire du Château de Gruyères en 2013, Plonk & Replonk se voient offrir leur première grande exposition en Suisse alémanique par le Cartoonmuseum de Bâle. […] En réunissant 120 œuvres, l’exposition du Cartoonmuseum offre un aperçu des nombreuses facettes du travail artistique de Plonk & Replonk, ag rémenté d’une réflexion sur les icônes suisses à travers d’œuvres plastiques telles que les chaussures de Rousseau ou les lunettes du Corbusier.René Carmen, Accrochages, 2014
Nach Le Corbusier sind sie sozusagen die bekanntes ten Köpfe von La Chauxde Fonds. Witziger als der Architekt sind Plonk & Replonk allemal. Jetzt sind ihre Machwerke im Cartoonmuseum Basel zu sehen.Clara Gauthey, Bieler Tagblatt, 26.3.2014
Sillonner cette expo, c’est entendre éclater, ici et là, de grands rires. S’ils ne re spectent rien, Plonk & Replonk sont d’abord d’authentiques humoristes.PierreLouis Cereja, Alsace voir, 2014
Die beiden Künstler aus der ehemaligen Uhrmacher Hochburg ticken ein bisschen anders, ihr Humor ist Schweizuntypisch zwischen schwarz und absurd daheim. […] Diese nostalgischfiktiven, herrlich absurden Collagen geniessen im Welschland und in Frankreich Kultstatus, sind regelmässig in Magazinen und Zeitungen zu finden.Anita Lehmeier, SIStyle, 23.3.2014
Das alles ist eine schrullige, moderne Form des Dadaismus. Die fröhlichen Anarchisten aus dem Jura spotten über verholzte Werte, Normen und Rituale der Gesellschaft, und sie sind sich auch nicht zu schade, sich selber und ihre Arbeit auf die Schippe zu nehmen. Das tun sie mit viel Witz, aber niemals bösartig.Alois Feusi, NZZ, 6.5.2014
«Wunderbar, wit-zig, tiefgründig sowohl bildnerisch wie inhaltlich. Ich bin begeistert!»Aus dem Gästebuch
«Félicitation pour cette expo Plonk & Replonk qui m’a fait beaucoup rire et m’inspire(ra) dans mon travail du collage, merci et bonne route aux Replonk’s et au team du Cartoon-museum!»Aus dem Gästebuch
12 / 28
Schiessereien, Raufereien und Angriffe durch In di aner waren an der Tagesordnung zur Zeit der Besiedlung Nordameri kas. Klar? Nicht ganz. […] Alexander Braun, der Kunsthistoriker und CoKurator der Ausstellung «Going West» im Cartoonmuseum Basel und die Museumleiterin Anette Gehrig liefern in einer spektakulären Schau eine Kulturgeschichte dieses Klischees in Bildern.Regula Freuler, NZZ am Sonntag, 6.7.2014
[…] die aktuelle Ausstellung [zeigt] über 100 Originalzeichnungen rund um das Thema Western und trumpft mit einigen Klassikern auf, wie die Werke von «Luky Luke»Zeichner Morris, «Tim und Struppi»Erfinder Hergé oder des renommierten Schweizer Zeichners Derib, der die Kinderserie «Yakari» geschaffen hat.Nadine Stutz, Panorama Blog Raiffeisen, 9.10.2014
Den Blick des Comics gen Westen dokumentiert derzeit das Cartoon mu seum Basel mit einer breiten Ausstellung über 100 Jahre WesternComics. Irene Widmer, Luzerner Zeitung 23.7.2014
Die Ausstellung, die bis zum 2. November offen ist, bietet nicht nur einen Überblick über die Evolution der ComicTechni ken, sondern auch über jene der Wahrnehmungen der WesternSaga. Sie ist für ein breites Publikum konzipiert; der Teil über den Schweizer Zeichner Derib etwa ist speziell auf Kinder ausgerichtet.Samuel Hufschmid, 20 Minuten, 3.7.2014
Going West! Der Blick des Comics gen Westen 4.7.–2.11.2014 Medienecho / Aus dem Gästebuch
«Fantastic to see originals of Winsor McCay & Jean Giraud. Keep up the good work.»Aus dem Gästebuch
«Es hat mir sehr gut gefallen. Der Wettbewerb war schwierig, aber toll.»Aus dem Gästebuch
«I liked the Mickey Mouse Film. It was a good way to see a film from the past while being entertained.»Aus dem Gästebuch
15 / 28Joost Swarte. Zeichner und Gestalter 15.11.2014–22.2.2015 Medienecho / Aus dem Gästebuch
In allem, was Swarte tut, be sticht er durch Stil und Eleganz, durch Exaktheit und Lässigkeit, Strenge und Witz, Klugheit und Tiefe. Und jede Zeichnung, jedes Objekt ist so gestaltet, dass es eine Geschichte er zählt. Die Ausstellung im Cartoonmuseum Basel, die die Kuratorin Anette Gehrig in enger Zusammenarbeit mit Joost Swarte konzipiert hat, konfrontiert und verknüpft alle die se Facetten. Das Resultat ist ein unterhaltsamer und immer wieder verblüffender Rundgang durch einen aufgeräumten und eben so vielgestaltigen wie stilprägenden Kosmos.c.g., NZZ, 14.2.2015
In Swartes Comics waren Gebäude, Strassen und Innenräume immer mehr als Kulisse. So war es nur logisch, dass der Tausendsassa irgendwann auch Häuser im Stil von Art déco, Bauhaus und De Stijl zu bauen begann.Martin Halter, Der Bund, 30.12.2014
Die Ausstellung im Cartoon musem widmet sich neben dem Comiczeichner auch dem Architekten und Gestalter Swarte. «Alles beginnt mit einer Zeichnung, aber es endet nicht unbedingt in diesem Medium», sagt Kuratorin Anette Gehrig.Jasmin Schraner, Basellandschaftliche Zeitung, 14.11.2014
Mit Joost Swarte stellt das Museum einen Star nicht nur der Amster damer Szene aus: Der viel fliegende und omniprä sente Holländer zeichnet – bei Cartoonisten eine Art Ritterschlag – für den New Yorker.HansDieter Franz, Badische Zeitung, 27.1.2015
Joost Swarte sieht genauso aus, wie ein Comiczeich ner auszusehen hat: wie eine Comicfigur. Der grosse Mann mit der Hornbrille und den wachen Augen unter dichten Brauen könnte direkt aus einem der Comics in der Bibliothek des Cartoonmuseums entsprungen sein.Naomi Gregoris, TagesWoche, 14.11.2014
«Köstlich, die Ideen, die klaren Linien und Farben! Ich habe es sehr genossen!»Aus dem Gästebuch
«Hey Joost!. I loved your show»Aus dem Gästebuch
«Mijn grote com-plimenten! Werke-lijk fantastisch.»Aus dem Gästebuch
17 / 28Kunstvermittlung 2014
Für den weltbekannten Zeichner Joost Swarte ist der Zeichenstift eine Ver längerung seines Denkapparates: «Zeich nen ist Denken», sagt er. Das ist auch das Motto des Cartoonmuseums Basel. Neben der Ausstellung können unsere Besucher in Führungen und Workshops noch mehr über die Themen erfahren oder grad selber zum Stift greifen. Ein Highlight waren unsere Ausstellungsbegleiter und sogar ein Ausstellungsteil für das junge Publikum – bei «Going West». In den Workshops wurde die klare Linienführung der Ligne claire geübt, Postkarten im Collagenstil von Plonk & Replonk entworfen, ein Westerndaumenkino gestaltet oder ein Fanzine, ein erstes Comicheft, erstellt. Familien, Schulklassen, Firmen und weitere interessierte Personen machten rege vom Angebot Gebrauch. Auch die Führungen waren sehr beliebt – sei es an den öffentlichen Sonntagsführungen oder an privat gebuchten Anlässen, mit oder ohne Apéro. Für unsere mittwochmatinees konnten wir spannende Gäste gewinnen. Prof. Dr. Walter Leimgruber, Ordinarius am
Seminar für Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie der Universität Basel, stöberte in der Ausstellung und der Welt des Künstlerduos Plonk & Replonk; die Ethnologin Heidi Loeb, Lei terin NONAM (Nordamerika Native Mu seum) Zürich, erzählte in einem Gespräch mit Anette Gehrig von Träumen und Albträumen im Wilden Westen und mit Hubertus Adam, Direktor Schweizerisches Architekturmuseum, Basel, stand die Architektur von Joost Swarte im Mittelpunkt. Besonders gerne haben wir die Künst lerinnen und Künstler im Museum begrüsst, die eine Veranstaltung mit uns durchführten. Christophe Badoux leitete einen Workshop, Derib kam zu einer Signierstunde und Lika Nüssli zeichnete die freien Wünsche der Besuchenden.
19 / 28Veranstaltungen und Projekte ( Auswahl )
Alles claire? An der Museumsnacht 2014 regierte im Cartoonmuseum die Ligne claire, der legendäre Stil von Hergé, Schöpfer von Tim und Struppi. Es waren acht herr liche nächtliche Stunden für grosse und kleine Liebhaber von Abenteuer, Slapstick und Humor. Hunderttausend Höllenhunde, Hagel und Granaten! Tatonka der Bison, Amik der Biber und Pahin das Stachelschwein Im Sommerworkshop mit der Künstlerin Julia Tabakhova konnten Kinder und Erwachsene selbst zu Geschichtenerzählern werden. Eine Figur aus der india nischen Mythologie wurde in einem Stop MotionTrickfilm zum Leben erweckt. Wer kennt den Westen am besten? Im WildWestTest konnten grosse und kleine Kinder mithilfe eines von der Illustratorin Evelyn Trutmann gestalteten und vom Cartoonmuseum konzipier ten Büchleins den indianischen Symbo len in der Ausstellung folgen und Fra gen beantworten. War das Lösungswort richtig, gab es an der Kasse ein kleines Geschenk.
Weitere Aktivitäten Museumsleiterin Anette Gehrig hatte Einsitz in Jurys, wurde für Referate eingeladen und nahm an Gesprächsrun den teil. Hier einige Beispiele: Jurymitglied beim zum ersten Mal vergebenen und von fünf Deutschschweizer Städten finanzierten Comicstipendium, das am Fumetto in Luzern vergeben wurde. Das Fantoche, das Internationale Festival für Animationsfilm, Baden, lud zu einem Vortrag über das Thema Comic und Krieg, das Strassburger Festival Strassbull veranstaltete eine Gesprächsrunde über das Schweizer Comicschaffen und am Internationalen ComicSalon Erlangen präsentierte das Cartoonmu seum Basel sein Museums und Ausstellungskonzept.
20 / 28Sammlung Karikaturen & Cartoons
Neben der Ausstellungstätigkeit hat das Cartoonmuseum Basel im Berichtsjahr viele neue Schenkungen und Ankäufe in seine Sammlung aufgenommen. Die Familie des in Basel geborenen Cartoonisten Haëm (Hans Meury) brachte den gesamten umfangreichen Nachlass von Originalzeichnungen in die Sammlung Karika turen & Cartoons ein. Theo Ballmer junior, der Sohn des international bekannten gleichnamigen Grafikers und Bauhausschü lers, gab die DaumierSammlung seines Vaters in die Sammlung Karikaturen & Cartoons. Herr Balduin Landolt schenkte dem Cartoon museum Basel nahezu 100 Originalzeitungsseiten der Serie Little Nemo des weltberühmten Comicpioniers Winsor McCay. Nicht namentlich genannt werden wollen zudem viele Personen, die uns ihre Bücher und Einzelzeichnungen für die Bibliothek und die Sammlung anvertrauten. Die Zusammenarbeit mit In sti tutionen und der Austausch von Leihgaben ist unverzichtbar für die Samm lungs und Ausstellungsarbeit. Das Centre BD de la Ville de Lausanne und das Cartoonmuseum Basel unterstützen sich gegenseitig in der Sammlungstätigkeit, zum Beispiel mit dem Austausch von Büchern.
Ankauf von Zeichnerinnen und Zeichnern Chris Ware Jimmy Corrigan, «Der klügste Junge der Welt», 3 Originalzeichnungen
25 / 28Cartoon Circle
Seit 2013 haben Sie die Möglichkeit, durch eine Mitgliedschaft im Cartoon Circle unsere Ausstellungsprojekte und unsere Sammlungstätigkeit aktiv zu unterstützen. Wir freuen uns, dass wir den Kreis im Jahr 2014 um einige Personen erweitern konnten. Wir danken den Mitgliedern für ihre treue Unterstützung
Mitglieder: David Basler, Marianne und Marcel Bertsch Junger, Daniel Bosshart, Suzanne und Sebastian Burckhardt, Sophie M. Burckhardt Furrer, Harm den Boer, Rolf Fehlbaum, Mario Felix, Hans Jörg Gallusser, Hans Peter Gisiger, Esther und Christoph Hagenbach, Philippe Hollenstein, Christina Jeanneret, Joël Jouan, Bettina und Lucas Koechlin, Carlo Kuster, Catherine und Thimothy Nissen, Samuel R. Paul, Philip Schwindl, Wolfgang Max Studer, Claudia Suter und George Contonmichalos, Pierre und Andrea Thomé, Evelyn Trutmann, Marlis Wildi, Fränzi und Hans Peter Zitzer Für einen einmaligen Unterstützungsbeitrag danken wir : Beat Ellenberger, GelzerStiftung, Otto Lüthi, Karliso Neff, Liliane und Martin Nüesch, Prof. Dr. Med. Ernst Wilhelm Radü, Ruth Sternlicht, Evelyn Streiff
Kategorien Mitgliedschaft Cartoon Circle : Solo : 100.—/Jahr Duo/Familie: 180.—/Jahr Firma: 500.—/Jahr Als Mitglied haben Sie ein Jahr freien Eintritt zu allen Ausstellungen und in die Bibliothek. Wir laden Sie zu unseren Vernissagen und exklusiven Previews ein. Sie erhalten unseren Jahresbericht und alle Informationen über unsere Veranstaltungen.
26 / 28
Museumsbetriebsaufwand
Personalaufwand — 269 600
Raumaufwand, Unterhalt, Miete Lager — 93 800
Verwaltungsaufwand — 30 260
Allgemeine Museumsaufwände und Versicherungen, Sicherheit — 51 800
Vermittlung, Marketing — 100 300
Aufwand Projekte
Handelswaren Shop — 44 200
Aufwand für Sammlung — 27 900
Aufwand für Bibliothek — 1400
Produktionsaufwand Ausstellung & Publikationen — 146 200
Total — 765 460
Beitrag aus dem Vermögensertrag der Stiftung «Sammlung Karikaturen & Cartoons»
Beitrag 2014 360 000
Erträge
Eintritte, Führungen, Anlässe 110 300
Verkäufe Shop 71 460
Sponsorenbeiträge, Förder-Stiftungen 223 700
Total 765 460
Jahresrechnung 2014
27 / 28Wir danken unseren Partnern
Wir danken unseren Partnern
Vielen Dank für die Unterstützung
Groenlandbasel, Dorothea Weishaupt, Basel Evelyn Trutmann Illustration, Basel Grafik Dominique Berrel, Basel Hauser Schwarz. Visual Communication, Graphic Design, Basel Derek Li Wan Po, Photography, Basel Creaplot AG, Münchenstein WestquaiSchreinerei, Basel Jürgen Schmid, Technik Ausstellung, Basel Joel Jouan, Maler, Basel Dominik Keller, Foto Lighting, Basel
Stiftungsrat
Lilli Strassmann, Präsidentin des Stiftungsrates Angela Heimberg, Leiterin Comix Shop, Basel Beat von Wartburg, (bis 31.10.2014) Nathalie Unternährer, Leiter(in) Abteilung Kultur der Christoph Merian Stiftung (ab 1.11.2014) Roland Wetzel, Direktor Tinguely Museum, Basel
Staatsarchiv BaselStadt Confiserie Beschle AG
28 / 28Team Cartoonmuseum Basel 2014
Leiterin/Kuratorin Anette Gehrig, 90 % Assistenz Zamira Angst, 70% (ab 1.9.2014) Nadja Venetz, 70% (bis 30.6.2014) Verantwortliche Empfang/Shop Samantha Bersano, 40 % Zivildienstleistende Samuel Ammann Dominique Berrel Rodrigo Hänggi Etienne Mory Empfang und Shop ( Teilzeit ) Monika Kilchherr (freiwillige Mitarbeit) Bettina Koechlin Eva Niklaus Francesca Petrarca Nicolas Sourvinos ( ab 1.11.2014 ) Christine Weber
Kunstvermittlung ( Freie Mitarbeit ) Alessia Conidi Naomi Gregoris ( bis 31.10.2014 ) Martina Gmür Julia Tabakhova Judith Schifferle Wir danken ganz besonders Frau Monica Kilchherr, die das Cartoonmuseum Basel als freiwillige Mitarbeiterin unterstützt. Grafik ( extern ): Groenlandbasel Fotografie ( extern ): Derek Li Wan Po Text und Redaktion: Anette Gehrig, Zamira Angst
Recommended