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⇒ 70er/80er Jahre kognitive Wende in der Psychologie (Behaviorismus Kognitivismus)
⇒ Aufmerksamkeit, Denken, Kognition und Emotionen geraten in den Fokus des Forschungsinteresses
⇒ Von der Interaktion zur Transaktion
Dr. Diana Raufelder Pädagogische Psychologie
Kognitive Wende
⇒ Nickel (1981) integriert pädagogisch-psychologische als auch sozial- und persönlichkeitspsychologische Erkenntnisse
„Ausgangspunkt des Modells bleibt zwar weiterhin die Annahme, dass das Verhalten des Lehrers den Ausgang des Bildungsverlaufs maßgeblich bestimmt, doch wird in diesem Modell zusätzlich berücksichtigt, dass das Verhalten des Lehrers auch durch die Rückmeldungen seitens der Schüler beeinflusst wird“ (Ittel&Raufelder, 2008).
Dr. Diana Raufelder Pädagogische Psychologie
Horst Nickel: Transaktionale Modell
Dr. Diana Raufelder Pädagogische Psychologie
Der erzieherische Interaktion
Innerpsychische (interne) Variable + (externe) Variable des soziokulturellen Umfeldes => erzieherische Interaktion
⇒ Integration der persönlichen Einstellungen und Erwartungen, des Rollenverständnisses von Lehrern und Schülern und des konkreten Verhaltens.
„Dabei wird der bereits von der Pygmalion-Studie und dem Modell der Erwartungseffekte herausgearbeitet Zusammenhang zwischen
Lehrererwartung und entsprechend angepasstem Verhalten der Schüler bestätigt: Erwartungshaltungen und Bekräftigungsverhalten des Lehrers
haben einen direkten Einfluss auf das Interesse und die Mitarbeit von Schülern“ (Ittel & Raufelder, 2008)
Dr. Diana Raufelder Pädagogische Psychologie
Wechselseitigkeit der Beziehung
Lehrer Soziokultureller
Bezugsrahmen Subjektive Verarbeitung
(Persönlichkeit) => Relative Konstanz
(Stetigkeit des Unterrichts, Erziehungsstil)
Schüler Filtern das Verhalten des
Lehrers (eigene Einstellungen; Erwartungshaltungen; Rollenkonzepte; Normvorstellungen)
=> Schülerverhalten wird vom Lehrer als Rückmeldung auf seine Unterrichts- und Erziehungsmaßnahmen erlebt
Die Rückmeldung des Schülerverhaltens wird entweder als Bestätigung oder als Missstand wahrgenommen, der dann
die „Wahrscheinlichkeit“ des Auftretens des gleichen Verhaltens in ähnlichen Situationen erhöht (Verstärkung)
oder vermindert (Löschung) ⇒ Das wahrgenommene Schülerverhalten kann das
Unterrichtsverhalten des Lehrers modifizieren
Dr. Diana Raufelder Pädagogische Psychologie
Bestätigung oder Missstand
Dr. Diana Raufelder Pädagogische Psychologie
Störung des Rückmeldeprozesses
ABER: Gefahr der sich-selbst-erfüllenden Prophezeiung
Dann verändert der Lehrer sein Verhalten nicht allein aufgrund des Rückmeldeprozesses des Schülers, vielmehr wird sein Verhaltens
selbstbestätigend verstärkt oder gelöscht, da der Schüler sein Verhalten an die Erwartungen des Lehrers angepasst hat.
Auswirkung einer subjektiven Wahrnehmungsverzerrung => Störung des Rückmeldeprozesses manifestiert sich
Dr. Diana Raufelder Pädagogische Psychologie
Störung des Rückmeldeprozesses
„Das dem Lehrerverhalten adäquate und angepasste Schülerverhalten bestätigt den Unterrichtsstil des Lehrers, sodass die transaktionale Beziehung anscheinend in Ordnung ist. Dieser fehlerhafte Rückmeldeprozess erklärt das Phänomen, dass sich selbst solche Lehrer, die für einen unbeteiligten Betrachter einen völlig abwegigen Verhaltens- und Unterrichtsstil entwickelt haben, durchaus von ihren Schülern bestätigt sehen können und stolz auf ihren vermeintlichen Erfolge verweisen“ (Ittel&Raufelder, 2008).
Dr. Diana Raufelder Pädagogische Psychologie
Ausblick
⇒ regelmäßige externe Rückmeldungen zum Unterrichtsgeschehen sind bedeutend und elementar (Supervision, Mentoring, Evaluation) ⇒ Förderung einer distanzierten Selbst- und einer sensibilisierten Fremdwahrnehmung ⇒ Das transaktionale Modell verdeutlicht, dass es sich beim Lehrer-Schüler-Verhältnis um das komplexe Beziehungsgefüge einer komplementären Beziehungsstruktur handelt, das sich einfachen Erklärungsmodellen und kategorialen Zusammenhängen entzieht.
Literatur
Ittel, A. & Raufelder, D. (2008). Lehrer und Schüler als Bildungspartner. Theoretische Ansätze zwischen Tradition und Moderne. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Nickel, H. (1976). Die Lehrer-Schüler-Beziehung aus Sicht neurer Forschungsergebnisse- ein transaktionales Modell. Psychologie und Unterricht, 23,153-172.
Nickel, H. (1985). Die Lehrer-Schüler-Beziehung aus der Sicht neuerer Forschungsergebnisse – ein transaktionales Modell. In R. Biermann (Hrsg.), Interaktion – Unterricht – Schule (S. 254-280). Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
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