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Die Praxis der Achtsamkeit

Eine Einführung

13.10.2015

Prof. Dr. Stefan Schmidt

Sektion Komplementärmedizinische Evaluationsforschung

Abt. Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Universitätsklinikum Freiburg

Juniorprofessor für transkulturelle Gesundheitswissenschaften Europauniversität Viadrina

Frankfurt/Oder

Prof. S. Schmidt

stefan.schmidt@uniklinik-freiburg.de

Übersicht

• Was ist Achtsamkeit?

– Idee, Praxis und Herkunft

• Säkularisierung

• Wissenschaft

– Rolle

– Ergebnisse

• Kulturelle Rahmenbedingungen

Prof. S. Schmidt

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Eine Erfahrung machen…..

Prof. S. Schmidt

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Achtsamkeit

• bewusst

• beobachtend nicht interagieren

• akzeptierend nicht wertend

• offenherzig, liebevoll

• sensorisch > kognitiv

Prof. S. Schmidt

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Achtsamkeit ist eine Erfahrung

• Beschreibung ≠ Erfahrung

• Keine Konzepte, präverbal

• Erfahrungen macht man/frau – Bsp. Schokolade essen

Prof. S. Schmidt

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Achtsamkeit

• Grundhaltung – Zum Leben – Zu sich selbst – Keine Tipps und Tricks

• Präsenz und Akzeptanz • Praxis

– In der Stille üben – Überall anwenden

• Folge – Einsichten -Verhaltensänderungen – Emotionsregulation – Umgang mit Stress

Prof. S. Schmidt

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Formelle und Informelle Achtsamkeit

Prof. S. Schmidt

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Verankerungen der Achtsamkeit • Körperachtsamkeit

– Atem

– Body Scan

• Achtsamkeit der ‚Gestimmtheit‘ – positiv, neutral, negativ

• Achtsamkeit des Geistes – Emotionen

– Gedanken

– Bilder

– Erinnerungen

Prof. S. Schmidt

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Herkunft des Konzeptes Achtsamkeit

• Theravada Buddhismus

• Wichtigste Quellen

– Satipaţţhāna Sutta (Lehrrede von der Verankerung der Achtsamkeit)

– Anapanasati Sutta (Lehrrede vom achtsamen Atmen)

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Religiöser Spiritueller Kontext

• Intention: – Spirituelle Transformation

• Befreiung/Nichtwiederkehr

• Mitgefühl mit allen Wesen

• Ethik (silas) – Lebensführung

• orientiert sich am Leben 500 v. Chr.

• Ist von der Praxis nicht zu trennen

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Andere Spirituelle Kontexte

Immer ist die wichtigste Stunde die gegenwärtige,

immer ist der wichtigste Mensch der, der Dir

gerade gegenüber steht,

immer ist die wichtigste Tat die Liebe.

Meister Eckhart

Prof. S. Schmidt

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Naturerleben

Arbeitswelt

Kontexte der Achtsamkeit

Buddha ca. 400 v. Chr.

Buddhismen

im Osten. Buddhismen im Osten. Buddhismen

im Osten Buddhismen

im Westen Buddhismen

im Westen Buddhismen im Westen

Klinischer Kontext MBSR, MBCT

Bewusst- seinskultur

2400 Jahre

Kulturtransfer Säkularisierung

Dekontext- ualisierung

Achtsamkeit

Pädagogik

Popular- isierung

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Säkularisierung - Gesundheit

• Jon Kabat-Zinn

• 1979, Massachusetts

• für Patienten/innen

• Säkularisierung

• Techniken

• 8-wöchiger Kurs

• Achtsamkeitsbasierte Stressbewältigung

• (engl.) Mindfulness Based Stress Reduction

• MBSR

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Rolle der Wissenschaft

Wissenschaft ist Irrtum auf den letzten Stand gebracht.

Linus Pauling

Je mehr eine Kultur begreift, dass ihr aktuelles Weltbild eine Fiktion ist, desto höher ist ihr wissenschaftliches Niveau.

Albert Einstein

Prof. S. Schmidt

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Meta-Analyse MBSR

• 2013 Khoury et al. Clinical Psychology Review • 625 Studien -> N=209 (12.145)

2013

Prä-post 0,57

kontrolliert

Warteliste 0,52

Aktive Kontrolle 0,33

KVT -0,07

klein mittel groß

0 0,2 0,5 0,8 d

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MBSR bei ‚Gesunden‘

• Meta-Analyse.

• 17 Studien, 668 Personen

• Alle Bereiche d=0,64

• Negative Emot. d=0,69

• leicht schwächer für Meditation allgemein

• Insgesamt 163 Studien

klein mittel groß

0 0,2 0,5 0,8 d Eberth et al., Mindfulness (2012)

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Klinische Anwendungsfelder • Zahlreiche Interventionen

– MBSR, DBT, MBCT, MBRP, MBxy

• Anwendungsfelder – Bewältigung chron. Erkrankungen

• chronische Schmerzen

• Krebs

• Multiple Sklerose

– Angststörungen, Depression

– Zwangserkrankungen

– Trauma

– Essstörungen

– Suchterkrankungen (Rückfallprophylaxe)

– (…)

• Zentral: Umgang mit schwierigen Emotionen

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Gesellschaftliche Faktoren

(Post-)Moderne

– Überangebot

– Beschleunigung

– Individualisierung

– Funktionalisierung

– Rationalisierung

– Kapitialsierung

• Der Mensch ist nicht dafür gemacht! kurzfristig ja, langfristig:

-> Stress, Burn-Out, Chron. Erkrankung

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Warum Achtsamkeit? • Kontext Buddhismus

– Transformation, Mitgefühl, Befreiung

• Kontext Gesundheit

– Reduktion von Stress u. Leiden, Bewältigung

• Kontext ‚Postmoderne‘

– Grundhaltung in einer aus den Fugen geratenen Welt

• Kontext Naturerleben

– ?

Andreas Gursky, 99 cent

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Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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Berufsbegleitender Masterstudiengang

Kulturwissenschaft

Komplementäre Medizin

Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) http://kwkm.eu/info

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Achtsamkeitsmeditation

• üben, üben,….

• Hier und Jetzt

• Innehalten

• “So wie es ist, ist es in Ordnung”

• Einsichten

• Musterunterbrechung

• Übertragung in den Alltag

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Vier edle Wahrheiten

• Das Leben ist leidvoll.

• Es gibt Ursachen für das Leiden (Begehren, Abneigung, Unwissenheit).

• Es gibt eine Ende des Leidens (Durch das Erlöschen der Ursachen).

• Dies ist der Edle Achtfache Pfad.

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