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DIN 50930-6 (Oktober 2013)Korrosion metallener Werkstoffe im Innern von
Rohrleitungen, Behältern und Apparaten bei Korrosionsbelastung durch Wässer –
Teil 6: Bewertungsverfahren und Anforderungen hinsi chtlich der hygienischen Eignung in Kontakt mit Trinkwasser
Stadtwerke Karlsruhe GmbH, T-TQ, Dirk Kühlers, April/Mai 2014 Folie 2
Trinkwasserversorgung von Karlsruhe
4 WasserwerkeDurlacher Wald (1871)Mörscher Wald (1930)Hardtwald (1965)Rheinwald (1977)
1 geplantes WasserwerkKastenwört
10 Hochbehälterca. 25.000 m³
Rohrnetzca. 910 km
Das Trinkwasser aus allen 4 Karlsruher Wasserwerken und das Trinkwasser vom ZV APH ist für die Korrosionsbetrachtung von gleicher Beschaffenheit.
Die Höhenstadtteile werden z.g.T. mit Trinkwasser vom Zweckverband WasserversorgungAlb-Pfinz-Hügelland versorgt.
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Grundsätzliche Anforderungen
• Anlagen für die Gewinnung, Aufbereitung oder Verteilung von Trinkwassersind mindestens nach den allgemein anerkannten Regeln de r Technik zu planen , zu bauen und zu betreiben.
• Es wird vermutet, dass für Werkstoffe die Anforderungen der Trinkwasser-verordnung erfüllt sind, wenn der Werkstoff von einem für den Trinkwasser-bereich akkreditierten Zertifizierer zertifiziert wurde (z. B. DVGW).
§ 17 Trinkwasserverordnung
Derzeit werden vom Umweltbundesamt für Werkstoffe „Bewertungs-grundlagen“ erstellt, die 2 Jahre nach der Veröffentlichung verbindlich sind.
⇓Künftig dürfen dann nur noch Werkstoffe eingesetzt werden, die diesen Anforderungen entsprechen.
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Anforderungen an Werkstoffe
Aber: nicht alle zugelassenen metallenen Werkstoffe dürfen in allen Trink-wässern eingesetzt werden � Einsatzbereiche nach DIN 50930-6 beachten
Grundsätzlich gilt : Alle verwendeten Werkstoffe müssen den Anforderungen nach § 17 der Trinkwasserverordnung entsprechen
⇓
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DIN 50930-6
Korrosionsprozesse in der Trinkwasserinstallation fü hren zu:
1. Veränderung des Werkstoffes (pos.: Deckschichtbildung, neg.: „Lochfraß“)
2. Veränderung des Trinkwassers (Abgabe von Schwermetallen aus demWerkstoff an das Trinkwasser)
DIN 50930-6 legt fest, ob bei einer bestimmten Wass er-beschaffenheit ein bestimmter metallener Werkstoff in der Trinkwasserinstallation eingesetzt werden dar f.
• Im Hinblick auf die Trinkwasserqualität (→ Einhaltung der Trinkwasserverordnung)
• Vermeidung von Korrosionsschäden am Werkstoff sind nicht Gegenstand dieser Norm (� DIN 12502 Teil 1-5)!
Die Verantwortlichkeit für die Auswahl der geeigneten Werkstoffe in einem bestimmten Versorgungsbereich liegt beim Fachplaner bzw. beim Installateur.§
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Einsatzbereiche für metallene Rohrwerkstoffe nach DI N 50930-6
Anforderungen an die Trinkwasserbeschaffenheit für die jeweiligen metallenen Werkstoffe nach DIN 50930 -6
Anforderungen der Trinkwasserverordnung
gelten als erfüllt.
↓Werkstoff darf verwendet
werden!
Prüfung des metallenen Werkstoffes mit dem örtlichen Trinkwasser für den lokalen Einsatz nach DIN EN 15664-1 möglich
Kriterien erfüllt
Kriterien nicht erfüllt
Werkstoff darf bei örtlichem Trinkwasser
verwendet werden!
Werkstoff darf bei diesem Trinkwasser
nicht eingesetzt werden!
erfüllt nicht erfüllt
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Schmelztauchverzinkte Eisenwerkstoffe
Anforderungen an die Zusammensetzung des Zinküberzuges des R ohres(Angaben in Massenanteilen):
• Antimon ≤ 0,01 %
• Arsen ≤ 0,02 %
• Blei ≤ 0,1 % (bisher: 0,25 %)
• Cadmium ≤ 0,01 %
• Wismut ≤ 0,01 %
Der Einsatz von schmelztauchverzinkten Eisenwerkstoffen ist nur in Trinkwasser-Installationen für kaltes Trinkwasser möglich.
Anforderungen an das Trinkwasser:
• KB8,2 < 0,20 mol/m3 (bisher: 0,5 mol/m3)
und
• S1 < 1 (Neutralsalzquotient nach DIN EN 12502-3) (neu)
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Schmelztauchverzinkte Eisenwerkstoffe
Trinkwasser aus den Karlsruher Wasserwerken
Trinkwasser vom ZV APH
KB 8,2 [mol/m³] 0,65 0,52
Bedingungen nach DIN 50930-6 erfüllt?
NEIN NEIN
Anforderung DIN 50930-6:
KB 8,2 < 0,20 mol/m3
Geänderte DIN 50930-6 (Oktober 2013) mit verschärften Anforderungen⇓
Schmelztauchverzinkte Eisenwerkstoffe können im Verso rgungs-bereich der Stadtwerke Karlsruhe nicht mehr eingeset zt werden! !
Bisher: Einzelprüfung durchgeführt und bestanden (2005)⇓
Schmelztauchverzinkte Eisenwerkstoffe konnten beim Trinkwasser aus den Karlsruher Wasserwerken verwendet werden.
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Kupferrohre
*Bei innenverzinnten Kupferrohren mit Verzinnung nach DVGW GW 392 gibt es keine Einschränkung des Anwendungsbereiches.
Trinkwasser aus den Karlsruher Wasserwerken
Trinkwasser vom ZV APH
pH-Wert 7,28 7,47
TOC [mg/L] 0,85 0,51Bedingungen nach DIN 50930-6 erfüllt?
JA JA
Kupferrohre können im Versorgungsbereich der Stadtwerke Karlsruhe weiterhin eingesetzt werden
Anforderungen DIN 50930-6*: pH > 7,4
oder7,0 < pH < 7,4 und TOC < 1,5 g/m3
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Nichtrostender Stahl
Rohre aus nichtrostendem Stahl können im Passivzustand in allen Trinkwässern
verwendet werden.
⇓
Keine Einsatzbeschränkungen
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Armaturen und Rohrverbinder
*Mit Ausnahme von verzinkten Rohrverbindern � Hier gelten die Anforderungen an schmelztauchverzinkte Eisenwerkstoffe
⇓
Im Versorgungsbereich der Stadtwerke Karlsruhe nich t einsetzbar
Bei Armaturen und Rohrverbindern* müssen die verwendeten Werkstoffe eine allgemeine Eignung für alle Trinkwässer aufweisen.
⇓
Keine Einsatzbeschränkungen*
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Weichlote, Hartlote und Schweißzusatzwerkstoffe
Fügewerkstoffe nach DVGW GW 2 * sind in den Bereichen uneingeschränkt einsetzbar, in denen Kupfer und Kupferwerkstoffe verwendet werden.
*DVGW Arbeitsblatt GW 2 (Mai 2012)Verbinden von Kupfer- und innenverzinnten Kupferrohren für Gas- und Trinkwasser-Installationen innerhalb von Grundstücken und Gebäuden
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Rohre und Installationssysteme aus Kunststoff 1)
1) Nicht Gegenstand der DIN 50930-6
Keine Einsatzbeschränkungen in der Trinkwasser-Installation, wenn die Rohre und Installationssysteme den Anforderungen nach § 17 der Trinkwasserverordnung entsprechen.
• Leitlinien des Umweltbundesamtes
• DVGW-Arbeitsblatt W 270
Stadtwerke Karlsruhe GmbH, T-TQ, Dirk Kühlers, April/Mai 2014 Folie 14
Zusammenfassung – DIN 50930-6
• Nach § 17 TrinkwV sind bei der Planung, dem Bau und Betrieb der Anlagen mindestens die allgemein anerkannten Regeln der Tec hnik einzuhalten.
• Die Verantwortlichkeit für die Auswahl von geeigneten Werkstoffen liegt beim Planer bzw. beim ausführenden Installationsunternehmen.
• Schmelztauchverzinkte Eisenwerkstoffe dürfen im Versorgungsbereich der Stadtwerke Karlsruhe nicht mehr eingesetzt werden.
• Kupfer (+ innenverzinntes Kupfer) darf im Versorgungsbereich der Stadtwerke Karlsruhe unverändert eingesetzt werden.
• Nichtrostender Stahl darf uneingeschränkt eingesetzt werden.
• Armaturen und Rohrverbinder (Ausnahme verzinkte Rohrverbinder) können für alle Trinkwässer eingesetzt werden.
• Geeignete Rohre und Installationssysteme aus Kunststoff dürfen uneingeschränkt eingesetzt werden (nicht Gegenstand der DIN 50930-6).
!!!
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Informations-Broschüre
Aktualisierte Informations-Broschürefür die Vertragsinstallationsunternehmen der Stadtwerke Karlsruhe Netzservice GmbH
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Dr. Ing. Dirk KühlersStellv. Abteilungsleiter T-TQTrinkwassergewinnung - QualitätssicherungStadtwerke Karlsruhe GmbH
Tel.: ++49(0)721/599 3211Fax: ++49(0)721/599 3219mobil: 0151 114 39 177
dirk.kuehlers@stadtwerke-karlsruhe.de
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Anmerkung
HaftungsausschlussDie Stadtwerke Karlsruhe GmbH hat die in dieser Information aufgeführten Angaben sorgfältig geprüft, eine Garantie für die Vollständigkeit, Richtigkeit und letzte Aktualität kann jedoch nicht übernommen werden. Wir übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die sich aus der Anwendung der in dieser Information aufgeführten Angaben ergeben.
Es gelten stets die Anforderungen der jeweils gültigen Fassung der Trinkwasserverordnung bzw. des technischen Regelwerkes. Die aufgeführten Angaben beziehen sich auf die Trinkwasserverordnung bzw. das technische Regelwerk zum Stand April 2014. Über die Fortschreibung des technischen Regelwerkes müssen sich die verantwortlichen Fachplaner bzw. die ausführenden Installations-unternehmen entsprechend informieren.
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