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Dr. Anke KohlDAIA-Jahrestagung/06.03.2010
Organisationsformen der Internationalisierung:Vom International Office zur International University?
Dr. Anke Kohl DAIA-Jahrestagung/06.03.2010
Übersicht•Kontext: Internationalisierung gestern und heute
•Folgen für die Hochschule? - Aktuelle Diskussionsfelder
•Entscheidungs- und Organisationsstrukturen: Zentral – Dezentral
•Entscheidungs- und Organisationsstrukturen: Strategie – Umsetzung
•Zwischenfazit: Die ideale Organisationsform?
•Kommunikation
•Abschließende Überlegungen
Organisationsformen der Internationalisierung 2
Dr. Anke Kohl DAIA-Jahrestagung/06.03.2010
Kontext: Internationalisierung gestern und heute
• 80er Jahre: Internationalisierung = Mobilität (Erasmus)
• 90er Jahre: internationaler Wettbewerb nimmt zu, Hochschulbildung wird zunehmend kommerzielles Gut
• Ende 90er Jahre / Bologna-Prozess: europäische Kooperation, Harmonisierung der Systeme, erfasst (nahezu) alle Bereiche
• Veränderungen im Bereich Internationalisierung: Von der Ausnahme zum Standard Vom Einzel- zum Massenphänomen Keine Begrenzung der Zielgruppen, alle sind beteiligt Internationalisierung betrifft alle Bereiche der Hochschule Internationales Profil ist ein ‚Muss‘ geworden
Organisationsformen der Internationalisierung 3
Dr. Anke Kohl DAIA-Jahrestagung/06.03.2010
Folgen für die Hochschule? - Aktuelle Diskussionsfelder
• Externe Entwicklungen führen zu Diskussion um Bedeutung und Stellenwert der Internationalisierung
• Diskussionen um: Strategien und Schwerpunkte zur Internationalisierung der
Hochschule Aufgabenstruktur und Rolle International Offices /AAA für die
Internationalisierung Entscheidungs- und Organisationsstrukturen Kommunikationsstrukturen …
Organisationsformen der Internationalisierung 4
Dr. Anke Kohl DAIA-Jahrestagung/06.03.2010
Entscheidungs- und Organisationsstrukturen:Zentral – Dezentral (1)
•Zwei Dimensionen: Internationalisierung liegt in der Verantwortung …
… von speziellen Einheiten oder ist eingegliedert in herkömmliche Hochschul-Prozesse?
… von zentralen Einheiten/zentraler Verwaltung oder Fachbereichen?
Organisationsformen der Internationalisierung 5
Dr. Anke Kohl DAIA-Jahrestagung/06.03.2010
Entscheidungs- und Organisationsstrukturen:Zentral – Dezentral (2)
•Beispiel Twente: Langfristiges Ziel: Internationalisierung als natürliches Element
aller Hochschulprozesse Spezielle Einheiten trotzdem (noch) vorhanden: eigener Bereich
in Strategieabteilung, IntOff in enger Kooperation mit anderen Verwaltungseinheiten (z.B. Admission Office, StudSek)
Einbindung FB: deutliche zentrale Rahmenvorgaben, starkes Anreizsystem des Präsidiums, individuelle Ausgestaltung durch FB
Organisationsformen der Internationalisierung 6
Dr. Anke Kohl DAIA-Jahrestagung/06.03.2010
Entscheidungs- und Organisationsstrukturen:Zentral – Dezentral (3)
•Beispiel Münster: Internationalisierung liegt vor allem bei speziellen Einheiten
(IntOff) FB sind sehr autonom, oft mit eigener Strategie und Organisation Zentrale Strategie in Entwicklung (Rektorat, IntOff berät) Ziel: zentraler Rahmen, individuelle Ausgestaltungsmöglichkeit
Organisationsformen der Internationalisierung 7
Dr. Anke Kohl
Zentrale vs. dezentrale Organisation: Vor- und Nachteile
Zentral/Spezielle Einheiten
Vorteile:•Erleichtert die Schaffung von einheitlichen Rahmenbedingungen und Strukturen•Ermöglicht schnellere Entscheidungen•Erhöht allgemeine Sichtbarkeit der I.
Nachteile:•Spezielle individuelle Bedürfnisse z.B. der FB können nicht eingebracht werden•Bei Konzentration auf spezielle I.-Einheiten bleibt I. Besonderheit, wird monopolisiert, Verantwortung kann leicht ‚abgeschoben‘ werden•Gefahr der Doppelung von Zuständigkeiten (‚national vs. international‘), damit höherer personeller/finanzieller Aufwand
Dezentral/Integriert in laufende Prozesse
Vorteile:•I. kann nach individuellen Bedürfnissen der FB entwickelt werden•Bei Eingliederung in bestehende Prozesse wird I. als ‚normale‘ Aktivität wahrgenommen und Verantwortung für I. geteilt•Geringerer personeller/finanzieller Aufwand bei Eingliederung in vorhandene Strukturen
Nachteile:•Gefahr von Insellösungen•Gefahr von Unübersichtlichkeit und Intransparenz•Internationale Gesamtprofilierung der Hochschule ist schwieriger
Organisationsformen der Internationalisierung 8
Dr. Anke Kohl DAIA-Jahrestagung/06.03.2010
Entscheidungs- und Organisationsstrukturen:Strategie – Umsetzung (1)
•Trennung von Strategieentwicklung und Umsetzung von I.-Aktivitäten (Twente)
Vorteile: Kapazität für Strategie ist vorhanden und Verantwortung klar
belegtAbstimmung mit anderen Strategiebereichen ist leichterNähe zu Entscheidern/Präsidium ist gegeben
Nachteile: Abstimmung zwischen Strategie und Umsetzung muss
geregelt werdenGefahr der Praxisferne bei Regelsetzung
Organisationsformen der Internationalisierung 9
Dr. Anke Kohl DAIA-Jahrestagung/06.03.2010
Entscheidungs- und Organisationsstrukturen:Strategie – Umsetzung (2)
•Strategieentwicklung und Umsetzung in einer Hand (Münster)
Vorteile: Internationalisierung ‚aus einem Guss‘ Praxisnähe bei Regelsetzung
Nachteile: Gefahr, dass Kapazität für Strategieentwicklung fehlt („waan van de
dag“) Ist Status als Strategieeinheit hochschulweit anerkannt?
Organisationsformen der Internationalisierung 10
Dr. Anke Kohl DAIA-Jahrestagung/06.03.2010
Zwischenfazit: Die ideale Organisationsform? (1)•Die ideale Organisationsform für Internationalisierung gibt es nicht!
•Einige Tendenzen: Zentralisierung scheint sinnvoll, wenn Internationalisierung strategisches
Ziel ist und hochschulweit umgesetzt werden soll Je mehr Internationalisierung zur Normalität wird, desto eher kann auf
spezialisierte Einheiten verzichtet, können Aktivitäten in herkömmliche administrative Prozesse eingegliedert werden
Wichtig in jeder Phase und Form: Abstimmung von zentralen und dezentralen Zielen und Aktivitäten
I. hat viele Facetten, es gibt keine ‚Blaupause‘, keine ‚einzig wahre‘ Form der I.
Zentral: Rahmenbedingungen, dezentral: Raum für individuelle Ausgestaltung
Organisationsformen der Internationalisierung 11
Dr. Anke Kohl DAIA-Jahrestagung/06.03.2010
Zwischenfazit: Die ideale Organisationsform? (2)
• Wichtigste Erfahrung: Entscheidend ist nicht die Organisationsform…
• … sondern die Kommunikation/Kommunikationsstruktur
• Fehlende Kommunikation kann durch Organisationsstruktur nicht ausgeglichen werden!
Organisationsformen der Internationalisierung 12
Dr. Anke Kohl DAIA-Jahrestagung/06.03.2010
Kommunikation• Internationalisierung ist gemeinsame Aufgabe, die die gesamte
Hochschule betrifft
• Drei Hauptakteure: Hochschulleitung, Fachbereiche, IntOff (bzw. andere I.-relevante Einheiten)
• Kommunikation zwischen Akteuren ist wesentlicher Erfolgsfaktor: Gestaltung der Schnittstellen und der Kommunikation entscheidend!
• Formelle Kommunikation: Kommunikationsorgane/-gremien an den Schnittstellen (bilateral und/oder gemeinsames zentrales Organ)
• Womöglich noch wichtiger: informelle Kommunikation außerhalb fester Gremienstrukturen
• Kommunikation können wir selbst beeinflussen: Chance für das IntOff, eine zentrale Rolle einzunehmen
Organisationsformen der Internationalisierung 13
Dr. Anke Kohl DAIA-Jahrestagung/06.03.2010
Abschließende Überlegungen•Internationalisierung entwickelt sich von der Besonderheit zum
Mainstream
•Folgen für Strukturen und Prozesse innerhalb der Hochschule
•Parallel zur Strategieentwicklung: Organisations- und Kommunikationsentwicklung
•Rolle des IntOff ändert sich in diesem Prozess: IntOff als Initiator und Begleiter des Internationalisierungsprozesses IntOff als (strategischer) Berater IntOff als Umsetzer, aber: zunehmend Verlagerung auf andere Einheiten
(FB, Verwaltung,…) IntOff zunehmend als Vermittler von Informationen und Erfahrungen
IntOff der Zukunft: Vom Macher zum Mittler…
…mit dem Ziel, sich selbst überflüssig zu machen!?
Organisationsformen der Internationalisierung 14
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