Freiwillige Feuerwehr Rosenheim Verbrennungslehre · Stoffliche Voraussetzungen: • brennbarer...

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Hans MeyrlStadt Rosenheim

Sachgebiet III/323 Brand- und Katastrophenschutz, ILS

Verbrennungslehre

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Physikalische und chemische Grundlagen

Verbrennungslehre

� Die chemischen und physikalischen Grundlagen der Verbrennung

� Grundbegriffe

� Selbstentzündung

� Schnell verlaufende Verbrennungsvorgänge

� Flashover / Backdraft

Verbrennungslehre

� Physik

� Chemie

� Biologie

Naturwissenschaften

� Physik = Lehre von den Zuständen u. den Zustandsänderungen der Materie

� Chemie = Lehre von den stofflichen Eigenschaften der Materie u. den Stoffänderungen

� Biologie = Beschreibt die lebenden Systeme (Mensch,Tier,Pflanze), ihre Beziehungen zueinander u. z. d. Umwelt sowie d. Vorgänge, d. sich in ihnen abspielen.

Naturwissenschaften

Beispiel Wasser

Aggregatszustandsänderungen:< 0 °C fest

0 – 100 °C flüssig

> 100 °C gasförmig

Naturwissenschaften

Chemische Elemente Gesamt: 109

davon fest: 96

gasförmig: 11

flüssig: 2

Elemente

Metalle:

Li Lithium

Na Natrium

K Kalium

Mg Magnesium

Ca Calcium

Al Aluminium

Nichtmetalle:

H Wasserstoff

C Kohlenstoff

N Stickstoff

O Sauerstoff

F Fluor

Si Silicium

P Phosphor

S Schwefel

Cl Chlor

Br Brom

Elemente, die für die Brandlehre von Bedeutung sind :

� Oxidation

� Verbrennung

� Feuer

� Flamme

� Glut

Allgemeine Grundbegriffe

Chemische Vereinigung eines Stoffes mit Sauerstoff unter Energiefreisetzung, das entstandene Produkt

nennt man Oxid

Langsam verlaufendeOxidation:

� Gären

� Rosten

� Verwesen

Schnell verlaufende Oxidation:

� Verbrennen

� Explodieren

Oxidation

Exotherme Reaktion

Wird bei einer Reaktion Energie frei, so spricht man von einer exothermen Reaktion.

Endotherme Reaktion

Wird bei einer Reaktion Energie verbraucht, so spricht man von einer endothermen Reaktion.

Verbrennung

Chemische Vorgang, Chemische Vorgang, beibei demdem sich ein brennbarer Stoff unter sich ein brennbarer Stoff unter

LichtLicht-- und Wund Wäärmeentwicklung (Feuererscheinung) rmeentwicklung (Feuererscheinung) mitmit Sauerstoff verbindet.Sauerstoff verbindet.

Verbrennung

�� FlammeFlamme

�� GlutGlut

�� FlammeFlamme und Glutund Glut

Erscheinungsformen der Verbrennung

Mit Flamme verbrennen:

Flüssigkeiten und Gase

Mit Flamme und Glut verbrennen:

Feste Stoffe, Glutbildende Stoffe

Mit Glut verbrennen:

Feste entgaste Stoffe

Erscheinungsformen der Verbrennung

Feuer

GlutGlut Flammen

Feste Stoffe

Flüssigkeiten

Dämpfe, Gase

Erscheinungsformen der Verbrennung

Gase,Gase,sind Stoffe, welche bei Raumtemperatur, 21 °C, und Normaldruck, 1013 hPa, im gasförmigen Zustand vorhanden sind.

Dampf,ist der gasförmige Aggregatszustand eines Stoffes, welcher bei Raumtemperatur, 21 °C,

und Normaldruck, 1013 hPa, im flüssigen Zustand vorhanden ist.

Erscheinungsformen der Verbrennung

Feuer:Feuer:

Ist die äußere sichtbare Begleiterscheinung einer Verbrennung.

Flamme:Flamme:

Ist ein brennender und dabei Licht und Wärme aussendender Gas- oder Dampfstrom.

Glut:Glut:

Ist die bei hohen Temperaturen eines festen Stoffes stattfindende Lichtausstrahlung.

Erscheinungsformen der Verbrennung

Brennbarer Stoff Richtiges Mengenverhältnis

Sauerstoff

Zündtemperatur

4 Voraussetzungen für eine Verbrennung

Stoffliche Voraussetzungen:Stoffliche Voraussetzungen:

• brennbarer Stoff

• Sauerstoff

Zustandsbedingte Voraussetzungen:Zustandsbedingte Voraussetzungen:

• Zündtemperatur

• Mengenverhältnis

4 Voraussetzungen für eine Verbrennung

Feste, flüssige und gasförmige Stoffe, einschließlich derer Nebel, Stäube oder Dämpfe, die im Gemisch oder im Kontakt mit Luft oder Sauerstoff zum Brennen angeregt werden können.

Brennbare Stoffe

�� HolzHolzBrennbarkeit abhängig von Feuchtigkeitsgehalt und Verhältnis Oberfläche zu Masseca. 50 % Kohlenstoff,

erst verdampft Wasser, dann Schwelvorgang (H2, CH4, CO, CO2)

� zurück bleibt Holzkohle, die schließlich Glut bildet

Brennbare Stoffe

�� MetalleMetalle (grunds(grundsäätzlich brennbar)tzlich brennbar)

Natrium, Kalium + Wasser in kaltem Zustand gefährlich

Aluminium, Magnesium im Brandfall gefährlich,Knallgasbildung

Metallstaub ist Atemgift mit Reiz- und Ätzwirkung

hohe Verbrennungstemperaturen

� Wasserstoff Es entsteht Wasser

Brennbare Stoffe

�� KohlenmonoxidKohlenmonoxid(Stichflamme) C + O, CO + Ounvollständige Verbrennung

Eigenschaften:stark giftig, Wirkung auf Blut, Nerven, Zellenleichter als Luft, leicht entzündbar

�� KohlendioxidKohlendioxid

Brennbare Stoffe

Brennbare Stoffe

�� Schwefelwasserstoff HSchwefelwasserstoff H22SS

� Eigenschaften:Gas, brennbar

Giftig, Wirkung auf Blut, Nerven, Zellen

etwas schwerer als Luft

� Vorkommen: Abwasserbereich, Kanal

� Cyanwasserstoff HCN

� Eigenschaften:

farblose Flüssigkeit, wässrige Lösung Blausäure

brennbarGiftig, Wirkung auf Blut, Nerven, Zellen

etwas leichter als Luft

� Verbrennungsprodukt bei Kunststoffen

Brennbare Stoffe

Brandklassen nach DIN EN 2

� Verbreitetes Element unseres Lebensraumes

� Aktives u. verbindungsfreudiges Element

� Farbloses, geruchloses und geschmackloses Gas

� In der Luft zu 21 % vorhanden

� Zweiwertiges Gas O2, schwerer als Luft

� Nicht brennbar, für Verbrennung notwendig

� Med. Sauerstoff in weißen Druckgasflaschen

� Techn. Sauerstoff in blauen Druckgasflaschen od. blau mit weißen Flaschenhals

Sauerstoff

Senkung des Sauerstoffgehaltes

� Verbrennung wird gehemmt oder unterbrochen

� Langsamere Verbrennungsgeschwindigkeit

� Niedrigere Verbrennungstemperatur

� Unvollkommene Verbrennung:

� CO-Anstieg, mehr Rauch

Sauerstoffeinfluss

Erhöhung des Sauerstoffgehaltes� Verbrennung wird beschleunigt

� Schnellere…

� Höhere…� Weniger Rauch, weniger CO

Verbrennung mit reinem SauerstoffVerbrennungstemperatur steigt um ca. 800°C

Sauerstoffeinfluss

� Luftverbesserung (Tanks, enge Räume)

� Anlassen von Verbrennungsmotoren

� An Stelle von Pressluft(Füllen von Reifen, Fortblasen von Spänen etc.)

� Keine brennbaren Schmiermittel bei sauerstoffführendenArmaturen

Sauerstoff wird gefährlich bei:

Beeinflussung durch:

� Erhöhten Druck� Erhöhte Temperatur (van´t Hoff)� Erhöhte Sauerstoffkonzentration� Feuchtigkeit (Katalysator)

Oxidationsgeschwindigkeit

� Die meisten Reaktionen sind gehemmte Systeme

� Stoffe, die eine chemische Reaktion beeinflussen, ohne selbst verbraucht zu werden.

� Eine unmögliche Reaktion kann nicht ermöglicht werden

� Senkung der Zündenergie/Zündtemperatur

Katalysator

Die Zündtemperatur ist die niedrigste Temperatur der erwärmten Oberfläche eines

brennbaren Stoffes, an der dieser in Berührung mit Luftsauerstoff nach kurzer Einwirkung (max. 5 min.) gerade noch zum Brennen

angeregt wird.

Zündtemperatur

Feste Stoffe

Holz 280-340

Holzkohle 140-200

Dynamit 180

Tabak 175

Baumwolle 450

Flüssigkeiten/Dämpfe

Benzin 220-450

Heizöl 250

Aceton 540

Teer 600

Methanol 445

Gase

Acetylen 305

Butan 365

Propan 460

Wasserstoff 560

Stadtgas 560

Beispiele für Zündtemperaturen in °C

� T1 450 °C

� T2 300 °C

� T3 200 °C

� T4 135 °C

� T5 100 °C

� T6 85 °C

� Explosionsgruppen I, IIA, IIB, IIC

Temperaturklassen

Ist die Mischung zwischen brennbaren Stoff und Sauerstoff, welche besagt ob eine Verbrennung stattfinden kann.

Mengenverhältnisse

Zündbereich ist der Bereich innerhalb dessen eine Verbrennung stattfinden kann.

Dieser Bereich wird begrenzt von der unteren bzw. oberen Zündgrenze.

Zündgrenze und Zündbereich

Unterhalb der Zündgrenze kann keine Verbrennung stattfinden, da es an brennbaren Stoff mangelt.

Dieses Gemisch wird als zu mager bezeichnet.

Oberhalb der Zündgrenze kann keine Verbrennung stattfinden, da ein Überschuss an brennbaren Stoff vorhanden ist.

Dieses Gemisch wird als zu fett bezeichnet.

Zündgrenze und Zündbereich

Zündbereichweiten mittleren engen

Acetylen 1,5-82 Leuchtgas 5 - 25 Benzin 0,6 - 8

Wasserstoff 4 -75 Stadtgas 4 - 40 Propan 2,5 - 9,5

Kohlenmonoxid 12 -74 Alkohol 3,5-20 Butan 1,5 - 8,5

Schwefelkohlenst. 1 - 60 Blausäure 4,5-46 Methan 5 - 15

Angaben in Vol %

Zündgrenze und Zündbereich

Zündbereiche von Gasen und Dämpfen mit Luft

Stadtgas 4-40

Benzin 0,8-8

Methan 5-15

Leuchtgas 5-25

Acetylen 1,5-82

Wasserstoff 4-75

0 Vol % 100 Vol %

� Entzündbarkeit

� Brennbarkeit

� Verbrennungswärme (Heizwert)

� Verbrennungstemperatur

Beurteilung der brennbaren Stoffe

Bezieht sich auf die Einleitung der Verbrennung

� Schwer entzündlich, Streichholz nicht ausreichend, Lötlampe

� Normal entzündlich, Streichholzflamme erforderlich

� Leicht entzündlich, Funken, glimmende Zigarette ausreichend

� Selbstentzündlich, keine Zündquelle

Entzündbarkeit

• Die Selbstentzündung ist eine Entzündung ohne Energiezufuhr von außen durch die eigene Reaktionswärme des brennbaren Stoffes.

• Die Fremdentzündung ist eine Entzündung durch eine dem brennbaren Stoff von außen zugeführte Zündenergie. Als Zündquellen können offene Flammen, Funken, Lichtbögen, warme Oberflächen oder Kompression dienen.

Entzündung

Zusätzlich zu den vier Vorbedingungen müssen bei einer Selbstentzündung zwei besondere Voraussetzungen erfüllt sein:

1. Der brennbare Stoff muss bereits bei normaler Temperatur merklich oxidieren.

2. Die bei der Oxidation entstehende Wärme darf nicht vollständig an die Umgebung abgegeben werden.

Voraussetzung für eine Selbstentzündung

� Van`t Hoffsche Regel

bei einer Temperaturerhöhung von je 10 °C erhöht sich die Oxidationsgeschwindigkeit um

das 2- bis 3- fache

� Gilt nur im Temperaturbereich bis 200 °C

Selbstenzündung

Beispiele:

� Ölgetränkte Faserstoffe

� Feucht eingebrachtes Heu

� Zu kompakt gelagerte Braunkohle

� Mit Öl verunreinigte Metallspäne

� Weißer Phosphor

Selbstenzündung

Brandursache Leinöl

Heuwehrgerät

Ist die Zeitspanne von der Einleitung der Verbrennung bis hin zur ersten Feuererscheinung.

Zündverzugszeit

Bezieht sich auf das Brennverhalten nach eingeleiteter Zündung.

Schwer brennbare Stoffe, Zufuhr von Fremdwärme notwendig

Normal brennbare Stoffe, normale Verbrennungsgeschwindigkeit ohne Zufuhr von Fremdwärme

Leicht brennbare Stoffe, hohe Verbrennungsgeschwindigkeit, hohe Verbrennungs-wärme

Brennbarkeit

Schwer entflammbare Stoffe B 3

Normal entflammbare Stoffe B 2

Leicht entflammbare Stoffe B 1

DIN 4102

Beim vollständigen Verbrennen eines Stoffes, egal ob dies schnell oder langsam erfolgt, wird eine bestimmte Wärmemenge frei, welche Verbrennungswärme genannt wird.

Für feste und flüssige Stoffe wird diese in

KJ/kg

Für gasförmige Stoffe in

KJ/kg oder KJ/m3

angegeben.

Verbrennungswärme

Heizwerte für feste, flüssige und gasförmige Stoffe:

Feste Stoffe

MJ/kg:

Holz ca. 17

Steinkohle 30

Magnesium 25

Phosphor 25

Flüssige Stoffe

MJ/kg

Benzin 42

Erdöl 41

Spiritus 25

Methanol 20

Gasförmige Stoffe

MJ/m3 o. KJ/kg

Acetylen 57 48

Propan 93 46

Butan 123 45

Wasserstoff 10 120

Verbrennungswärme

Ist die bei einer Verbrennung tatsächlich erreichte Temperatur

Man unterscheidet zwischen einer Mindestverbrennungstemperatur unterhalb derer eine Verbrennung nicht mehr stattfinden kann

und einer maximalen Verbrennungstemperatur über die ein Stoff nicht mehr erhitzt werden kann.

Löschen heißt:

Abkühlen unter die Mindestverbrennungstemperatur

Verbrennungstemperatur

� Thermische Behandlung von Abfällen in Müllverbrennungsanlage

� Mindestverbrennungs-temperatur: 850 °Cevtl. Nachheizen mit Gasbrenner

� Verbrennungstemperatur über 1000 °C durch Einblasen von erwärmter Luft

Mindestverbrennungstemperatur

Feste Stoffe

Phosphor 800

Magnesium 3000

Zimmerbrand 1100

Flüssige Stoffe

Benzin 1500

Gasförmige Stoffe

Acetylen -3100

Wasserstoff -2500

CO 1680

Verbrennungstemperaturen in °C

Aufgrund der gleichen Verbrennungswärme bei Magnesium und Phosphor (25 MJ/kg) aber den unterschiedlich hohen

Verbrennungstemperaturen,

Magnesium 3000 oC

Phosphor 800 oC,

kann davon ausgegangen werden, dass Magnesium mit einer wesentlich höheren Geschwindigkeit verbrennt.

Verbrennungstemperaturen in °C

Die Verbrennung läuft so lange selbstständig ab bis,

•Nicht mehr genügend Sauerstoff vorhanden ist oder

•Kein brennbarer Stoff mehr vorhanden ist.

Verbrennungstemperaturen in °C

Verbrennungszone

Glühzone

Gaszone

Verbrennungstemperatur der

Kerzenflamme ca. 1100 oC

Kerzenflamme

Als Brand bezeichnet man ein Schadensfeuer,

d.h. ein nicht bestimmungsmäßiges Brennen welches sich unkontrolliert ausbreiten kann.

Nutzfeuer…

Brand

Vollständige Verbrennung:

Entstehung von CO2

Unvollständige Verbrennung:

Entstehung von CO

Brand

CO2 Kohlenstoffdioxid

CO Kohlenstoffmonoxid

HCN Blausäure

HCl Salzsäure

SO2 Schwefeldioxid

NxOY Stickoxidverbindungen

Haupt- und Nebenprodukte bei Brandrauch

Abbrand von Bettfedern

Abbrand von Sprengstoff

Abbrand von Düngemitteln

Abbrand von Nitrolack

Salpetersäure auf organische Stoffe

Entstehung von “Nitrosen Gasen”

� Brandrauch� Toxisch

� Besteht aus verschiedenen Gasen, Aerosolen u. festen Partikeln

� Nimmt die Sicht (Panik)� 1 kg fester Stoff kann bis zu 2 500 m³

Rauchgas erzeugen

Brandparallelerscheinung

Rauch ist ein Aerosol, das hauptsächlich aus Brandgasen und festen Teilchen besteht.

Qualm ist ein sehr dichter Rauch in den neben Brandgasen und festen Teilchen Pyrolyse- und Destillationsprodukte enthalten sein können.

Brandgase sind ein gasförmiges Gemisch aus bei Bränden entstehenden Oxiden, inerten Anteilen und Pyrolyseprodukten.

Brandparallelerscheinung

Unter Pyrolyse versteht man die Auflösung eines Stoffes unter dem Einfluss von Wärme, die thermische Zersetzung.

Durch Temperaturerhöhung werden die Teilchen in Schwingungen versetzt und zerfallen.

Pyrolyse

Verhältnis zwischen Oberfläche des brennbaren Stoffes und dessen Masse.

Je größer die Oberfläche eines Stoffes im Verhältnis zu seiner Masse, desto größer ist die

Reaktionsgeschwindigkeit.

Verteilungsgrad

Die Van´t Hoffsche Regel besagt, dass die Reaktionsgeschwindigkeit um das 2- bis 3-fache zunimmt bei einer Temperaturerhöhung um 10 oC.

Die Reaktionsgeschwindigkeit steigert sich also bei einer Temperaturerhöhung von 100 oC um mindestens das Tausendfache.

Van`t Hoffsche Regel

Der Flammpunkt einer brennbaren Flüssigkeit ist die niedrigste Temperatur, bei der sich unter festgelegten Bedingungen Dämpfe in solcher Menge entwickeln, dass über dem Flüssigkeitsspiegel ein durch Fremdentzündung entzündbares Dampf/Gas-Luft-Gemisch entsteht.

Flammpunkt

� Äther - 40 °C

� Benzin - 45 °C

� Spiritus 16 °C

� Terpentinöl 35 °C

� Heizöl > 55 °C

� Paraffin 160 °C

� Olivenöl 225 °C

Beispiele für Flammpunkte

Erlaubnispflicht nach BetrSichV:

� Lageranlagen gr. 10000 Liter

� Füllstellen mit Umschlagkapazität gr. 1000l/h

� Tankstellen

Einteilung brennbarer Flüssigkeiten nach VbF

Einstufung nach Gefahrstoffrecht für flüssige Stoffe

Bezeichnung Gefahren- R-Satz Kriterien

symbol

Hochentzündlich F+ R 12 flüssige Stoffe/Zubereitungen mit einem FP kl. 0 oC und

einem Siedepunkt unter 35 oCLeichtentzündlich F R 11 flüssige Stoffe/Zubereitungen mit R 15 FP kl. 21 oC, aber nicht

R 17 hochentzündlich

Entzündlich - flüssige Stoffe/Zubereitungen mit FP von mind. 21 oC und

höchstens 55 oC

Einstufung nach Gefahrstoffrecht für flüssige Stoffe

Gefahrenklassen A I und B entsprechen jetzt leicht– oder hochentzündlich, Gefahrklasse A II entzündlich.

Die Wasserlöslichkeit spielt keine Rolle

A III Anlagen sind nicht mehr überwachungsbedürftig

---A III

entzündlichA II

Hochentzündlich oder Leichtentzündlich

A I bzw. B

Betriebssicherheitsverordnung

� Verpuffung� Explosion

� Detonation� Deflagration

Schnell verlaufende Verbrennungsvorgänge

� Verpuffung: rasch verlaufende Verbrennung (schwache Explosion) mit geringer Druck- u. Geräuschentwicklung

� Beispiel: Gas- od. Dampf/Luft-Gemische in der Nähe ihrer Zündgrenzen

Schnell verlaufende Verbrennungsvorgänge

� Außerordentlich schnell verlaufende Verbrennung eines Stoffes od. Stoffgemisches unter starker Wärme-, Druck-, Licht- u. Geräuschentwicklung

� Beispiel: brennbare Gase, Dämpfe, Nebel oder Stäube im richtigen Mischungsverhältnis mit Luft

Explosion

� Aufs äußerste gesteigerte Explosion, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die Zündung nicht mehr durch Wärmeübertragung sondern durch die Kompressionswärme ausgelöst wird, die in der Front der Detonations-Druckwelle entsteht

� z. B. Brennbare Gase od. Dämpfe im reinen Sauerstoff

Detonation

� Zersetzungsreaktion eines Explosivstoffes,� die im Unterschied zur Detonation unterhalb

� der Schallgeschwindigkeit abläuft.� Entstehender Druck max. 10 bar

Deflagation

� Verpuffung unterhalb Schall-v

� Deflagration unterhalb Schall-v

� Detonation oberhalb Schall-v

Verbrennungsgeschwindigkeit

� 0,5 - 1,5 bar Neuaufbau des betroffenen Gebäudes erforderlich

� 0,1 bar Fenster u. Türen werden herausgedrückt

� Detonation v. Sprengstoffen 350 000 bar

Explosionsdrücke

� Welche Kraft wirkt auf eine Wand?• Wandbreite 5 m• Wandhöhe 3 m• Explosionsdruck 0,3 bar• A = 5 m x 3m = 15 m2 • p = F/A F = p x A = 0,3 bar x 15 m² =• F = 450 000 N = 450 kN ( = 45 t )

Rechenbeispiele:

Verpuffung Ausbreitungsgeschwindigkeit cm/s

Explosion Ausbreitungsgeschwindigkeit m/s

Deflagration Ausbreitungsgeschwindigkeit 300 m/s

Detonation Ausbreitungsgeschwindigkeit km/s

Ausbreitungsgeschwindigkeit

Militär

Waffengeschäfte

Steinbruch

Feuerwerksbetriebe

Transport

Schießstände

Sprengstoffe

Sprengstoffe

Zellhorn

Permanganate

Düngemittel

Stoffe mit chemisch gebundenem Sauerstoff

� Stichflamme

� Flashover

� Backdraft

� Fettexplosion

Stoffe mit chemisch gebundenem Sauerstoff

Sehr heiße Flamme mit einer ausgeprägten Richtung.

Diese Richtung wird verursacht durch bauliche Gegebenheiten oder andere Gegenstände und verleihen der Stichflamme eine schnellere Ausbreitungsgeschwindigkeit.

Stichflamme

� Flashover – Rauchdurchzündung oder Feuersprung

� Voraussetzungen:� ausreichende Luftzufuhr� mangelhafte Wärmeableitung� thermische Aufbereitung� Bildung von Pyrolysegase,insbesondere CO� Wärme und Rauchgase können nicht abgeführt werden

Flashover

Backdraft – Rauchexplosion oder Rückzündung

• Voraussetzungen :

• unzureichende Luftzufuhr• mangelhafte Wärmeableitung

• thermische Aufbereitung• Bildung von Pyrolysegase,insbesondere CO

• Wärme und Rauchgase können nicht abgeführt werden

Backdraft

Backdraft – Rauchexplosion oder Rückzündung

• Verlauf vereinfacht• Entstehungsbrand

• Rauch und Wärmebildung

• thermische Aufbereitung – Pyrolyse• Sauerstoffmangel – Schwelbrand

• Erreichen der Oberen Explosionsgrenze OEG

• Unterdruckbildung

• Zufuhr von ausreichend Sauerstoff – Verwirbelung

• Durchzündung – Explosion – Stichflamme - Backdraft

Backdraft

Fliehkraftzerfall

Druckgefäßzerknall

Eruption (Fettexplosion)

Sind dennoch keine Explosionen im herkömmlichen Sinn.

Physikalische Explosion

Beim Fliehkraftzerfall kommt es aufgrund der hohen Kräfte bedingt durch die Rotation zum Zerfall.

Bei großer Rotationsgeschwindigkeit lösen sich Bauteile oder Gegenstände vom Objekt.

z.B. Rotoren oder Zentrifugen

Fliehkraftzerfall

� Wasser in kochendes Fett� Wasser ist schwerer als Fett� 1 Liter Wasser ergibt 1700 Liter Dampf� Beim plötzlichen Verdampfen des Wassers

werden Fettteilchen mitgerissen� Feine und erhitzte Fettteilchen vermischen sich

mit Luft und verbrennen mit einem Feuerball

Fettexplosion

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