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• Geschichtlicher Hintergrund• Allgemeine Literaturmerkmale• Autoren der Epoche• „Willkommen und Abschied“ von Johann
Wolfgang von Goethe
• 1768-1784• Strömung der Literatur in der Epoche der
Aufklärung • Hauptsächlich von jungen Autoren getragen• Zunehmende ökonomische Stärke und
Absolutismus prägen bürgerliche Verhaltensweisen • Abgrenzung vom Adel• Kritik am Adel• Emanzipation
• Eskapismus• Selbstaufwertung
• Absolute Gewalt einzelner Monarchen• Kein Widerstandsrecht
• Scharfe Abgrenzung zwischen einzelnen Ständen
• Epoche „Sturm und Drang“ Protestbewegung gegen die höfische Welt des Adels
• Gegenbewegung zur Epoche der Aufklärung• Gemeinschaft gegen Individualismus• Unsinnige Schwärmerei gegen trockene
Vernünftigkeit
• Genie sehr wichtig• Schöpferische Kraft der Natur• Vorbild: Shakespeare• Erstmals wurden Gefühle voll und ganz
ausgedrückt• Gefühle höher als Verstand
• Liebes-, Natur-, und lehrhafte Gedichte• Hymnische Gedichte, Thema oft antike
Heldensagen• Ausdrücken von Gefühlen und Schilderung
von Erlebnissen• Zusammenspiel von Natur und Gefühl• Beginn der Balladendichtung• Wiederentdeckung von (Volks-) Liedern • Anhäufungen von Metaphern, Allegorien und
Symbolen• Texte für das Volk, nicht für die Oberschicht
geschrieben
• Johann Wolfgang von Goethe („Willkommen und Abschied“)
• Friedrich Schiller („Kabale und Liebe“)• Gottfried August Bürger („Der Bauer an
seinen durchlauchtigen Tyrannen“)• Friedrich Gottlieb Klopstock („Die
Allgegenwart Gottes“)• Matthias Claudius („Kriegslied“)
Mir schlug das Herz; geschwind zu Pferde,
Und fort, wild, wie ein Held zur Schlacht!
Der Abend wiegte schon die Erde,Und an den Bergen hing die Nacht;Schon stund im Nebelkleid die Eiche,Ein aufgetürmter Riese da,Wo Finsternis aus dem GesträucheMit hundert schwarzen Augen sah.
Der Mond von seinem WolkenhügelSchien kläglich aus dem Duft hervor;Die Winde schwangen leise Flügel,Umsausten schauerlich mein Ohr;Die Nacht schuf tausend Ungeheuer
– Doch tausendfacher war mein Mut;Mein Geist war ein verzehrend
Feuer,Mein ganzes Herz zerfloß in Glut.
Ich sah dich, und die milde FreudeFloß aus dem süßen Blick auf mich.Ganz war mein Herz an deiner Seite,Und jeder Atemzug für dich.Ein rosenfarbes Frühlings WetterLag auf dem lieblichen GesichtUnd Zärtlichkeit für mich, ihr Götter!Ich hofft‘ es, ich verdient‘ es nicht.
Der Abschied, wie bedrängt, wie trübe!
Aus deinen Blicken sprach dein Herz.In deinen Küssen, welche Liebe,O welche Wonne, welcher Schmerz!Du gingst, ich stund und sah zur
Erden,Und sah dir nach mit nassem Blick.Und doch, welch Glück! geliebt zu
werden,Und lieben Götter, welch ein Glück!
Thema: nächtliche Treffen zweier Liebenden Gedicht kann man in drei Teile aufteilen: 1. & 2. Strophe Innere Haltung
des lyrischen Ichs und äußere Verhältnisse (vor dem Zusammenkommen der Liebenden); 3. Strophe Aufeinandertreffen der Liebenden; 4. Strophe Abschied
Natur und Gefühle werden genau beschrieben typisch (z.B.: Z.1 `mir schlug das Herz; geschwind zu Pferde´ = er ist aufgeregt, will schnell zu ihr/ Z.2f `Der Abend wiegte schon die Erde, und an den Bergen hing die Nacht harmonische Atmosphäre, idyllisch)
Zusammenspiel von Natur und Gefühlen: Natur steht im in den ersten Strophen im Gegensatz zu den Gefühlen Gefühle sehr aufgebracht, unruhig und das Wetter idyllisch, ruhig bei Zusammentreffe der Liebenden wird das lyri. Ich ruhig (Z.17 `milde Freude´) und die Natur wird romantisch dargestellt bzw. nicht mehr so düster (Z.21 ´ein rosenfarbnes Frühlingswetter)
Gefühle haben zentrale Bedeutung: das Wort Herz kommt in jeder Strophe einmal vor (Z. 1, 16, 19, 26); in den ersten beiden Strophen steht es im Zentrum des Verses, nur in der letzten Strophe am Ende -> Abschiede der Liebenden voneinander
genaue Beschreibung der Gefühle (Z.15f `mein Geist war ein verzehrend Feuer, mein ganzes Herz zerfloß in Glut oder Z.27f `in deinen Küssen welche Liebe, o welche Wonne, welcher Schmerz!) Betonung der Gefühlslage des lyrischen Ichs durch den Rhythmus (1. & 2. Strophe: Rhythmus dem Ritt des Reiters nachempfunden, 3. Strophe: langsam und unregelmäßig, 4. Strophe: gleichmäßiger und schneller)
Trotz des Abschiedes sieht das lyrische die Liebe sehr positiv an (Z. 31f `und doch, welch Glück! Geliebt zu werden, und lieben, Götter, welch ein Glück!´
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