Herzlich Willkommen!. Warum eigentlich Sicherheits- und Verkehrserziehung??? WÜRZBURG Verdacht...

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Herzlich Willkommen!

Warum eigentlich Sicherheits- und Verkehrserziehung???

WÜRZBURGVerdacht bestätigt: Junge schubste 13-Jährige auf die Straße Was bisher nur ein starker Verdacht war, ist jetztvon der Würzburger Polizei undStaatsanwaltschaft bestätigt worden: Dertragische Tod der 13-jährigen Schülerin an einerStraßenbahnhaltestelle im Würzburger StadtteilZellerau ist auf den Schubser eines anderenKindes zurückzuführen. …(Dezember 2011)

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Verkehrs- und Sicherheitserziehung in der Schule

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Gliederung• Einführung und Status• Gründe für das Desinteresse an der

Verkehrserziehung• Zur Motivation der Zuständigen • „Böse“ Worte zum Ausblick

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Was wir in der schulischen Verkehrserziehung erreichen sollen

Die Schüler sollen kompetent werden in der sicheren und

umweltfreundlichen Bewältigung der Anforderungen

des modernen Straßenverkehrs

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Handlungsorientierte Kompetenzen

Dies verlangt, dass sie verkehrsrelevantes Wissen,

verkehrsrelevante Fähigkeiten und verkehrsrelevante Fertigkeiten

in bestimmten Verkehrssituationen sinnvoll anwenden können

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Aufgabe der Lehrpersonen ist es, den Schülern im Unterricht

den Erwerb dieser Kompetenzen zu

ermöglichen

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Zur Lösung dieser Aufgabe müssen auch die Lehrkräfte selber über entsprechende

Kompetenzen verfügen

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Ausbildung

Aber geschieht dies heute auch wirklich ?

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Was haben die Lehrkräfte im Rahmen ihrer

Ausbildung über die Verkehrserziehung

erfahren ?

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QuelleBefragung von Lehr-personen aus Grund-schulen und aus Gym-

nasien 2010/2011

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Frage•Was haben sie in der ersten

Phase Ihrer Ausbildung – der universitären Ausbildung – über die Verkehrserziehung erfahren ?

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In der erste Phase, der universitären Ausbildung:

Antwort Grund-schulen

Gym-nasien

Nichts 91 % 99 %Nur am Rande 5 % ----Gelegentlich in Sonderver. 3 % 1 %In eigenen Vorlesungen 1 % ----

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Nächste Frage•Was haben sie in der zweiten

Phase Ihrer Ausbildung über Verkehrserziehung erfahren ?

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In der zweiten Phase der Ausbildung

Antwort Grund-schulen

Gym-nasien

Nichts 38 % 99 %Nur am Rande 25 % ----Gelegentlich in Sonderver. 3 % 1 %In eigenen „Vorlesungen“ 34 % ----

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Fazit• Rund ein Drittel der Seminare

befassen sich intensiv, das andere Drittel überhaupt nicht mit dem Thema Verkehrserziehung. Der Rest tut dies nur gelegentlich, einige wenige auch in Sonderveran-staltungen

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Eine weitere Frage• Wieso wird dennoch in der Mehrzahl der

bayerischen Grund- (und Mittelschulen) ein erfolgreicher, in seiner Wirksamkeit nachhaltiger Verkehrsunterricht erteilt ?

• [Kinderunfallatlas der BAST: Fast alle bayerischen Landkreise und Städte in der Rangreihe im ersten Quartal]

Verunglückte Kinder unter 15 Jahren

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Auf welcher Basis geben die Lehrkräfte Verkehrserziehung?

• 38% Ausbildung im Seminar

• 41 % Selbststudium• 31 % Hilfe durch andere Lehrkräfte• 13 % Außerschulischer Lehrgang• 3 % Eigene Erfahrung

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Gliederung• Einführung und Status• Gründe für das Desinteresse an der

Verkehrserziehung• Zur Motivation der Zuständigen • „Böse“ Worte zum Ausblick

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Warum manche im Schuldienst tätigen Personen

Verkehrserziehung für eine

mehr oder weniger unwichtige Nebenaufgabe halten ?

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Wie erleben heute viele Menschen den Straßenverkehr

und wie entstand dieses subjektive Erleben

– ein historischer Rückblick-

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Was subjektiv empfunden wird

•Welche Komponente / welcher Bereich

des menschlichen Alltags ist Ihrer Meinung nach die / der gefährlichste ?

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Die Meinung der Bürger bezüglich der sechs größten Gefahrenquellen

• 1972- Der Straßenverkehr- Große Industrieanlagen- Hochwasser- Ansteckung durch

Krankheiten- Giftstoffe in der Umwelt- Insektenstiche

• 2012- Der Klimawandel- Die Atomkraftwerke- Die Schadstoffe in der

Luft und im Wasser- Verdorbene

Nahrungsmittel- Der Luftverkehr- Der Straßenverkehr

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Dazu kommt• Die Zahl der Verkehrsunfälle ist

ebenso wie die Zahl der in Verkehr ums Leben gekom-menen Menschen stark zurückgegangen

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Getötete Verkehrsopfer in Deutschland

Jahr Gebiet (Anzahl der Kraft-fahrzeuge)

Getötete Verkehrsopfer

1835 Nur Königreich Preussen( 0 )

43.000

1907 Ganzes Deutsches Reich(27.026)

145

1937 Ganzes Deutsches Reich (2,848.466)

7.636

1970 West-und Ostdeutschland(20,816.802))

21.332

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1970 West- und Ostdeutschland(20,816.802)

21.332

1980 Gesamte Bundesrepublik(33,838.786)

15.050

1990 Gesamte Bundesrepublik(43,605.482)

11.046

2000 Gesamte Bundesrepublik(53,107.377)

7.503

2011 Gesamte Bundesrepublik(55,039.107)

4.009

Getötete Verkehrsopfer in Deutschland

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Die Entwicklung von 1937 bis 2011

• Die Zahl der Autos ist um das zwanzigfache von 2,8 Millionen auf 55 Millionen angestiegen

• Die Zahl der Toten hat sich fast halbiert – von 7.636 auf 4.009

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Die Folge

Das Gefahrenbewusstsein hat abgenommen

Bei vielen Menschen besteht heute ein unangemessenes

Sicherheitsgefühl

Und das bewirkt, dass auch vielen für die

Verkehrssicherheit Verantwortlichen die Notwendigkeit der

Verkehrserziehung immer weniger bewusst ist

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Gliederung• Einführung und Status• Gründe für das Desinteresse an der

Verkehrserziehung• Zur Motivation der Zuständigen • „Böse“ Worte zum Ausblick

WERTE Erwünschtes

Verhalten

Einstellungen, Bedürfnisse

Ueberzeugungen

Einsichten

Zusammenhänge begreifbar machen Wissen vermitteln

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Überzeugen nicht

Überreden

Bahnhof

Von der Wissensver-mittlung über die Einsicht zur Verhaltens-regulation

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• Vorsicht• Rücksicht

Aus den Daten des statistischen Bundesamts

Heute gehen auf das Konto der Radfahrerein Viertel aller Unfälle (25,7%)ein Fünftel aller Verletzten (20,8%)

Jeder zehnte im Strassenverkehr zu Tode gekommene Verkehrsteilnehmer ist ein Radfahrer ! 408 tote Radfahrer

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Unfallauslöser bei Radfahrunfällen

Unkenntnis der Vorschriften 2 %Eignungsmängel 3 %Bewusstes Übertreten 19 %Unaufmerksamkeit 33 %

Falsche Einschätzungen 43 %

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Zur falschen EinschätzungDie zur Vermeidung einer falschen Einschätzung erforderlichen Kompe-tenzen sind in der Schule nach dem bayerischen Lehrplan schon in der

2.,3. und 4. Jahrgangsstufe im Heimat- und Sachkundeunterricht

zu vermitteln 38

Aus dem Lehrplan 2. JgstLernfeld 2.4.3Zusammenleben im Verkehr als Radfahrer. Verkehrswege, Verkehrsteilnehmer, Verkehrszeichen, verkehrsgerechtes Verhalten usw.

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Aus dem Lehrplan 3. JgstLernfeld 3.8 / Rad fahren3.8.1 Das Verkehrsmittel Fahrrad3.8.2 Vorschriften, Regelungen, Verkehrszeichen3.8.3 Angemessenes Verhalten im Verkehr

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Aus dem Lehrplan 4. Jgst Lernfeld 4.8Rad Fahren (Jugendverkehrsschulung):12 Stunden Theorieunterricht 2 Stunden praktische Übungen im Schonraum 2 Stunden Fahren im Realverkehr

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Weiterführende Schulen

• Fahrradfahren ist aber auch Gegenstand in der Unterstufe der weiterführenden Schulen

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Weiterführende Schulen

• Prinzip der Integration verkehrsrele-vanter Themen in die Unterrichtsfächer

• Dazu ein Beispiel für den Biologie-Unterricht

Wrangel Consulting MünchenEbenso Folgende

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Handlungsorientierte Kompetenz

Scheibenwischerblick

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Unfallauslöser• Die mit dem Fahrrad verun-

glückte Kinder waren zu wenig vertraut mit den Bewegungs-möglichkeiten und Bewegungs-grenzen ihres Fahrzeugs

UnfallauslöserDefizite bezüglich einer oder mehreren Kompetenzen in folgender Richtung:• in der Sensomotorik• in der Wahl des richtigen Tempos• in der fluktuierenden Aufmerksamkeits-

verteilung• In der Entwicklung des Gleichgewichtssinn• hinsichtlich des Dimensionsgefühls

Den Schülern die dazu erforderlichen Kompetenzen

zu vermitteln ist in Bayern Aufgabe der Verkehrserziehung

in der 2. und 3. Klasse

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Gliederung• Einführung und Status• Gründe für das Desinteresse an der

Verkehrserziehung• Zur Motivation der Zuständigen • „Böse“ Worte zum Ausblick

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Hubert Schröder (Innenministerium)zur Notwendigkeit der schulischen VE:

Schlimm für die Eltern ist es, wenn ein Kind

morgens aus dem Haus geht und abends nicht wiederkommt,

weil es auf der Straße ums Leben kam

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Defizite in der Verkehrserziehung können

weitaus schlimmere Folgen haben als Defizite

in allen anderen Unterrichtsfächern

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Wenn ein Kind sitzen bleibt, ist das für das Kind und die Eltern

unangenehm.Wenn ein Kind aber im Verkehr

ums Leben kommt, weil in der Schule keine Verkehrserziehung stattfand,

ist das tragisch.

OrganigrammPraktizierende Lehrkräfte sind Utilitaristen, sie beziehen jedes Angebot …auf den Nutzen, der sich damit für ihren Unterricht verbindet. Und dann sind schnell einmal die Daumen gesenkt. Oelkers

KM/ Seminar Bayern

Fachberater

Sicherheitsbeauftragter

Kolleginnen und Kollegen

Umsetzung im Unterricht ??? Schüler ?????

Schulleiter

GrundsatzDeutlich machen, worum es geht

„Hier ist einer der wissen will, ob wir auch eine gründliche Risikoanalyse gemacht haben…“

Spezielles zur Sicherheitserziehung

Zur Unfallstatistik

Die meisten Unfälle in Deutschland passieren

nicht im Verkehr sondern in der Freizeit !

Aufteilung der Unfälle auf die Lebensbereiche

Bereich AnteilArbeit 30 %Haushalt 19 %Sport und Spiel 18 %Verkehr 13 %Sonstige 20 %

Also:87 %

aller Unfälle ereignen sich gar nicht in der

Verkehrswelt

Insgesamt sind auch außerhalb des Verkehrsbereichs die Unfallzahlen

seit Jahren rückläufig!

0200400600800

10001200140016001800

1918 1948 2008

Alle Unfälle Menschl.Vers.

Aber nicht die Unfälle

durch menschliches Versagen

Wir tun in der Schule viel für Sicherheit, z.B:

Entwicklung eines Sicherheitskonzept Maßnahmen zum BrandschutzLagerung von Gefahrstoffen

Kennzeichen des modernen Menschen:

Unangemessenes Sicherheitsgefühl

Fehlendes Gefahrenbewusstsein

Aufgabe der schulischen Sicherheitserziehung:

Vermittlung der Kompetenz zu einem sicherheitsbewussten Verhalten

in allen Lebensbereichen

Sicherheit als Wert

Sicherheit nicht nur für sich selber, sondern auch für die Anderen

(sozialer Aspekt) und die Umwelt

Entwicklung des Gefahren-bewusstseins bei den Schülern

Abbau des unangemessenen Sicherheitsgefühls

Die Aufgabe der Sicherheitserziehung

Vermittlung von Kompetenzen, um Gefahren nicht nur rechtzeitig schon in

ihrem Vorfeld zu erkennen, sondern sich auch bei Eintritt der Gefahr richtig

zu verhalten.

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