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Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land
Informationsveranstaltung für wiederkehrende Beiträge
Contwigam Montag, den 03.11.2014
Gemäß §94 GemO erhebt die Ortsgemeinde Abgaben nach den gesetzlichen Vorschriften
Zur Erhebung von Ausbaubeiträgen verpflichtet
Erst wenn diese Finanzierungsmöglichkeit ausgeschöpft ist, darf die Ortsgemeinde Investitionskredite aufnehmen
Abgaben werden aufgrund des Kommunalabgabengesetzes (KAG) i. V. m. mit der von der Ortsgemeinde beschlossenen Abgabensatzung erhoben
Grundsatz der Einnahmenbeschaffung
Verkehrsanlage: Straße + Gehweg + Beleuchtung Werden auch für den Ausbau von
Teilanlagen erhoben (z. B. nur Beleuchtung)
Ausbau gemäß §9 KAG: Erneuerung: Wiederherstellung einer vorhandenen
Anlage Erweiterung: Vergrößerung oder Ergänzung der
Anlage Umbau: nachhaltige technische Veränderung Verbesserung: Maßnahmen zur Verbesserung
der Funktion Abzugrenzen von Unterhaltungsmaßnahmen
Der Ausbaubeitrag für Verkehrsanlagen
1. Einmalige Ausbaubeiträge (bisher) Bei Ausbau einer Verkehrsanlage werden nur die
Grundstückseigentümer belastet, die Anlieger der entsprechenden Straße sind
2. Wiederkehrende Ausbaubeiträge (neu???) Bei Ausbau einer Verkehrsanlage werden alle
Grundstückseigentümer in der Abrechnungseinheit als Solidargemeinschaft belastet
Abrechnungseinheit: sämtliche zum Anbau bestimmte Verkehrsanlagen des Gemeindegebiets bilden als einheitliche öffentliche Einrichtung das Er-mittlungsgebiet (Contwig und Stambach gemeinsam)
System der Ausbaubeiträge
Bezug zur Verkehrsanlage unmittelbar
Sehr hoher Beitragssatz, deshalb Finanzierung z. B. durch Kredit-aufnahme nötig (mehrere Tausend €) Sanierungsstau
Vor- und NachteileGeringe jährliche Belastung, keine Finanzierung nötigVerbesserung der Infrastruktur durch regelmäßige Investitionen
Kein unmittelbarer Bezug zur VerkehrsanlageBei guten Zustand längerer Zeitraum bis zum Ausbau
Einmalige Beiträge
wiederkehrende Beiträge
Grundsatzentscheidung des Bundesverfassungs-gerichts (BVerfG) vom 25.06.2014:
Wiederkehrende Straßenausbaubeiträge nach §10a KAG sind verfassungsrechtlich zulässig
§10a KAG Die Gemeinden können durch Satzung bestimmen,
dass an Stelle der Erhebung einmaliger Beiträge die jährlichen Investitionsaufwendungen für Verkehrsanlagen nach Abzug des Gemeindeanteils als wiederkehrender Beitrag auf die beitrags-pflichtigen Grundstücke verteilt werden.
Verfassungsmäßigkeit WKB
Investitionsaufwendungen für den Ausbau von Verkehrsanlagen:◦ Baukosten für Straße, Gehweg und Beleuchtung◦ Sonstige Baukosten (z. B. Stützmauern)◦ Planungskosten (Ingenieurbüro, Bodengutachter)◦ Vermessungskosten, Grunderwerb für
Ortsgemeinde◦ Sonstige Kosten (z. B. Veröffentlichungen)
Zu erwartende Aufwendungen werden durch Kostenschätzungen der Planungsbüros oder der Verwaltung ermittelt
Beitragsfähiger Aufwand
Erhebungszeitraum besteht aus 5 Jahren Ortsgemeinderat beschließt für jeden
Erhebungszeitraum ein neues Bauprogramm Orientiert sich an einer Prioritätenliste der OG
Zu erwartender Gesamtaufwand wird auf die fünf Jahre im Erhebungszeitraum verteilt
Das Bauprogramm im Erhebungszeitraum
Bauprogramm der OG Contwig
2016 - 2020
Ausbau der Straße 1 760.000 €
Ausbau der Straße 2 220.000 €
Ausbau der Straße 3 380.000 €
Sanierung der Straßenbeleuchtung
230.000 €
Gesamtaufwendungen: 1.590.000 €Aufwendungen
Jahr
318.000 € 2016
318.000 € 2017
318.000 € 2018
318.000 € 2019
318.000 € 2020
Kosten = Anteil Gemeinde + Anteil Beiträge Gemeindeanteil entspricht dem
Verkehrsaufkommen, das nicht den Beitragsschuldnern zuzurechnen ist
Beträgt mindestens 20 % Wird vom Ortsgemeinderat beschlossen und
in die Ausbaubeitragssatzung aufgenommen
Grenzen im Rahmen der Rechtsprechung
Gemeindeanteil
Jahr Beitragsfähige Aufwendungen
Gemeinde-anteil 35%
Verbleibender umlagefähiger Aufwand 65%
2016 318.000 € 111.300 € 206.700 €
2017 318.000 € 111.300 € 206.700 €
2018 318.000 € 111.300 € 206.700 €
2019 318.000 € 111.300 € 206.700 €
2020 318.000 € 111.300 € 206.700 €
Gemeinde ist verpflichtet die Kosten auf die Grundstückseigentümer nach den Regelungen des KAG umzulegen
Zur Errechnung des Beitragssatzes wird der verbleibende umlagefähige Aufwand durch die Gesamtanzahl der Beitragsfläche in der Abrechnungseinheit geteilt
Beitragsfläche der OG Contwig (geschätzt): 1.000.000 qm
Beitragssatz pro qm Grundstücksfläche
Jahr Verbleibender umlagefähiger Aufwand
Beitragsfläche gesamt(geschätzt)
Beitragssatz
2016 206.700 €
1 Mio. qm 0,20 €/qm
2017 206.700 €
2018 206.700 €
2019 206.700 €
2020 206.700 €
Beitragspflicht: alle baulich, gewerblich, industriell oder in ähnlicher Weise nutzbaren Grundstücke, die die rechtliche und tatsächliche Möglichkeit einer Zufahrt oder eines Zugangs zu einer Verkehrsanlage haben
Grundstücke mit Zufahrt oder Zugang: Grenzen direkt an eine Verkehrsanlage an Sind über einen Privatweg oder öffentlichen
Seitenweg erreichbar Sind Hinterliegergrundstücke (erreichbar über
davor liegende eigene Grundstücke, Baulast, Geh- oder Fahrtrecht, Notwegerecht)
Verteilung des umlagefähigen Aufwandes an die
Grundstückseigentümer
Nur Grundstücke im Innenbereich sind beitragspflichtig
Veranlagung erfolgt auch bei Anliegern von klassifizierten Straßen
Kosten für Fahrbahn sind jedoch weiterhin nicht beitragsfähig und werden vom Träger übernommen
Es erfolgt grundsätzlich keine Eckgrund-stücksvergünstigung mehr, da alle Verkehrsanlagen im Gemeindegebiet zusammen eine Abrechnungseinheit bilden
Verteilung des umlagefähigen Aufwandes an die
Grundstückseigentümer
Verteilung des umlagefähigen Aufwandes an die
Grundstückseigentümer
Grundstücks-fläche
abzüglich einer Tiefen-begrenzung
mit Vollgeschoss
-zuschlag
und Artzuschlag
Fläche des Buchgrundstückes (Grundbuch)
Im unbeplanten Innenbereich werden Grundstücke nur bis zu einer Begrenzung von 40m veranlagt. Begrenzung kann bei weiterer Nutzung nach hinten verschoben werden.
Der Vollgeschosszuschlag wird in der Satzung festgelegt und beträgt für die ersten beiden Vollgeschosse einheit-lich 20%, unabhängig davon, ob das Grundstück bereits bebaut ist oder nicht.
Wird ein Grundstück gewerblich, industriell oder in ähnlicher Weise genutzt, beträgt der Artzuschlag 10% oder 20%.
Beit
rag
sm
aß
sta
b
Es besteht kein Bebauungsplan Die Grundstücke A, B, C und E (Hinterliegergrundstück)
sind mit der vollen Fläche beitragspflichtig, das Grundstück D ist bis zu einer Tiefe von 40m beitragspflichtig
Grundstücksfläche laut Grundbuch: 800 qm Abzüglich einer Tiefenbegrenzung von 100
qm: 700 qm Zuzüglich eines Vollgeschosszuschlags für 2
Vollgeschosse von 20%: 840 qm Multipliziert mit dem Beitragssatz von 0,20€
/qm ergibt sich die Beitragspflicht pro Jahr: 168,00 €
Diese kann nach Beschluss des Ortsgemein-derates in bis zu 4 Vorausleistungen erhoben werden: 42,00 € je Quartal
Beispielrechnung bei WKB
Beispielrechnung einm. Beitrag
Einmalbeiträge nach tatsächlichen Kosten (Einzelabrechnung)
Ausbaumaßnahme
tatsächliche Kosten:
220.000,00 €
Verkehrsanlage
Abgrenzung in der Örtlichkeit alle anliegenden Grundstücke bilden das
Ermittlungsgebiet
beitragspflichtige Fläche:
14.000 qm
Gemeindeanteil
im Einzelfall nach der Verkehrsbedeutung zu beschließen
35 % 77.000,00 €
Beiträge einmalig für die jeweilige Ausbaumaßnahme Berechnung des Beitragssatzes je qm:
Verteilungsaufwand : Flächen
zu verteilen:
143.000,00 €
Beitragssatz:
10,21 €/qm 700 qm Beitragsfläche 7.147,00 €
Es können daher mehr als 42 Jahre wiederkehrende Beiträge gezahlt werden, bis die Summen des
Einmalbeitrags erreicht sind.
Wer im Zeitpunkt der Bekanntgabe des Beitragsbescheides Eigentümer oder dinglich Nutzungsberechtigter des Grundstückes ist
(Eintrag im Grundbuch erforderlich) Sonstige Berechtigte z. B. Mieter sind keine
Beitragsschuldner Mehrere Beitragsschuldner sind
Gesamtschuldner (bei Miteigentum) Bei Teileigentum muss nur der
jeweilige Anteil gezahlt werden
Beitragsschuldner
Bisher wurden in Contwig Erschließungs- und Ausbaumaßnahmen nach dem System der Einmalbeiträge abgerechnet
Straßenzüge, für die kürzlich ein Bei-tragsanspruch auf einmalige Beiträge für Verkehrsanlagen entstanden ist, können durch Beschluss des Ortsgemeinderates und Aufnahme in der Satzung bis zu 20 Jahre von der Zahlung für wiederkehrende Beiträge verschont werden
Wurden nur Teileinrichtungen (z. B. Be-leuchtung oder Gehwege) abgerechnet, verkürzt sich diese Frist
Verschonungsregelung
Bisher erheben 6 von 17 Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde wiederkehrende Beiträge
In Ortsgemeinden mit wiederkehrenden Beiträgen können in jedem Erhebungszeit-raum ca. 3 größere Projekte durchgeführt werden
Beitragssätze der Ortsgemeinden liegen zwischen 0,14 € und 0,30 € pro qm
Erfahrungen
Verbandsgemeindeverwaltung Zweibrücken – LandLandauer Straße 18-2066482 Zweibrücken
Sachbearbeiterin für wiederkehrende Beiträge
Frau Annika LöthscherZimmer 30706332/8062-306a.loethscher@vgzwland.de
Ansprechpartnerin
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