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Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
Umweltpolitik
http://www.wiwi.uni-muenster.de/ioeb/
Gliederung
A) Allgemeine Grundlagen
1. Umweltprobleme in der Markwirtschaft2. Monetarisierung von Umweltschäden3. Probleme rationaler Zielsetzung4. Prinzipien und Instrumente der Umweltpolitik im Vergleich5. Ökonomische versus politische Rationalität in der Umweltpolitik6. Selbstverpflichtungen
B) Ausgewählte Handlungsfelder der Umweltpolitik
1. Ökonomische Analyse der Klimapolitik2. Europäischer Emissionshandel3. Ökosteuer 4. Abfallpolitik
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.1 Entwicklung der Umweltpolitik in Deutschland
1.2 Sustainable Development1.2.1 Wachstumskontroverse1.2.2 Ursprung und Begriff des sustainable development1.2.3 Formen von sustainable development1.2.4 Managementregeln1.2.5 Messkonzepte
1.3 Umweltprobleme als Knappheitsprobleme1.3.1 Versagen des Marktmechanismus1.3.2 Optimale Umweltqualität und Kosten-Nutzen-Analysen
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1. Umweltprobleme in der Marktwirtschaft
Ausgewählte Kritikpunkte:
Verzerrte Berücksichtigung der Umweltproblematik:
a) Umweltschäden und Abbau von Naturkapital bleiben unberücksichtigt
b) Führen Umweltschädigungen zu wirtschaftlichen Transaktionen, werden diese als Wohlfahrtssteigerungen verbucht
Einkommensverteilung wird nicht berücksichtig (BIP/Kopf ist eine Durchschnittsgröße)
Ungenügende Berücksichtigung von anderen Faktoren wie Gesundheit und Bildung
BIP als Wohlfahrtsindikator?
Keine Berücksichtigung von Eigenproduktion
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.2.1 Wachstumskontroverse
Meadows (1972)
Malthus (1766-1834):
„Grenzen des Wachstums“ (1972)
Kollaps durch:- Erschöpfung wichtiger Ressourcen
- Umweltverschmutzung als Folge anfänglich steigender Produktion
- Lebensmittelknappheit bei Bevölkerungsanstieg
Kritik: - „Malthus with a Computer“ (Cole, 1973)- Keine Berücksichtigung von Preismechanismen
Exponentielles BevölkerungswachstumNur lineares Wachstum der Nahrungsmittelproduktion
Grenzen des Wirtschaftswachstums?
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.2.1 Wachstumskontroverse
Quelle: D. Meadows u.a. (1992): Beyond the limits, S. 133.
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.2.1 Wachstumskontroverse
Kritik an Meadows:
„Malthus with a Computer“ (Cole, 1973)
Keine Berücksichtigung von Preismechanismen
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.2.1 Wachstumskontroverse
Niveau BIP Zuwächse Emissionen
Niveau Verschmutzung
t1 t2 t3 t4t t
t3 t4t2t1t
t3 t4t2t1t
t3 t4t2t1
Wachstumsrate BIP
Strategie I: Konstante Wachstumsraten
Wirtschaftswachstum und Umweltverschmutzung bei unveränderter Technologie und Assimilationskapazität
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.2.1 Wachstumskontroverse
Niveau BIP Zuwächse Emissionen
Niveau Verschmutzung
Wachstumsrate BIP
Strategie II: Abnehmende Wachstumsraten
t t
t3 t4t2t1t
t3 t4t2t1
t
t3 t4t2t1t1 t2 t3 t4
Wirtschaftswachstum und Umweltverschmutzung bei unveränderter Technologie und Assimilationskapazität
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.2.1 Wachstumskontroverse
Niveau BIP Zuwächse Emissionen
Niveau Verschmutzung
Wachstumsrate BIP
Strategie III: Nullwachstum
t1 t2 t3 t4 t1 t2 t3 t4tt t
t3 t4t2t1
tt3 t4t2t1
Nullwachstum ist keine hinreichende Bedingung für dauerhaft wirksame Lösung vonUmweltproblemen
Wirtschaftswachstum und Umweltverschmutzung bei unveränderter Technologie und Assimilationskapazität
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.2.1 Wachstumskontroverse
1. Sinkendes Pro-Kopf-Einkommen bei steigender Bevölkerung
2. Geringere Exportmöglichkeiten für Entwicklungs- und Schwellenländer
3. Möglichkeit von Beschäftigungsproblemen:
WBIP = WB + WAP WB = WBIP - WAP
4. Nullsummenspiele bei Verteilungskämpfen
5. Durchsetzung von Nullwachstum?
Ökonomische und soziale Problematik von Nullwachstum
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.2.1 Wachstumskontroverse
Quantitatives Wachstum: Anwachsen des wirtschaftlichen Outputs im physischen Sinn
Thermodynamik
1. Hauptsatz: Energie ist einem geschlossenen System konstant, kann also weder geschaffen werden, noch verloren gehen
2. Hauptsatz: Entropie nimmt zu: Energie wird bei physischen Vorgängen vonnutzbaren (niedrige Entropie) in nicht nutzbare Zustände (hohe Entropie) überführt
Begrenzung von quantitativem Wachstum!?
Qualitatives Wachstum: Anstieg des Wertes des produzierten Outputs
Konstanter oder sinkender Einsatz von natürlichen Ressourcen
Voraussetzung: Unbeschränktheit der Wissensakkumulation
Qualitatives versus quantitatives Wachstum
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.2.1 Wachstumskontroverse
Kuznets-KurveUmweltverschmutzung
Einkommen pro PersonEK*
Kuznets-Hypothese: Mit wachsendem Pro-Kopf-Einkommen…
„The only way to attain a decent environment is to become rich“ (Beckerman)
… - steigen zunächst die Umweltschäden- erreichen ein Maximum- und sinken dann
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1.2.1 Wachstumskontroverse
Gründe für eine mit Wirtschaftswachstum einhergehende Verschlechterung derUmweltqualität
Theoretische Argumente für den Verlauf der Kuznets-Kurve
Mit zunehmender Produktion ansteigender RessourcenverbrauchZunehmende umweltschädigende Emissionen als Kuppelprodukt der
ansteigenden GüterproduktionWandel von Agrar- zu energieintensiven Industriestrukturen (Industrialisierung)
Gründe für eine mit Wirtschaftswachstum einhergehende Verbesserung derUmweltqualität
Steigende Nachfrage nach Umweltqualität mit zunehmenden Einkommen(Umwelt als superiores Gut)
Umwelttechnischer FortschrittÜbergang von der Industrie- in die Dienstleistungsgesellschaft
Zunehmende Knappheit von Umweltqualität kann zu steigenden Preisen führen
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.2.1 Wachstumskontroverse
Anteile der einzelnen Sektoren an der Bruttowertschöpfung in jeweiligen Preisen in der BRD
bis 1990 früheres Bundesgebiet
Quelle: Statistisches Jahrbuch 2003, ab 1980: SVR 04/05 Tab.25*.
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.2.1 Wachstumskontroverse
Lösung der Umweltprobleme durch Wachstum der Pro-Kopf-Einkommen?
Uneinheitlicher und eindeutiger empirischer Befund für verschiedene Schadstoffe(z. B. globale und lokale Schadstoffe)
Lage des Umkehrpunktes?
Veränderungen in der Schadstoffstruktur
Abwanderungen verschmutzungsintensiver Branchen in Entwicklungsländer
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.2.1 Wachstumskontroverse
Nachhaltigkeit:Forstwirtschaft: Abholzungsrate darf Aufforstungsrate nicht überschreiten
Ökologische Dimension
„Sustainable Development“ (nachhaltige oder dauerhafte Entwicklung)
Definition des Brundtland-Berichtes:
„Dauerhafte Entwicklung ist Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwartbefriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen Ihre eigenen
Bedürfnisse befriedigen können“ (V. Hauff, 1987)
Ökologische, soziale, ökonomische, ethische Aspekte
Konferenz in Rio 1992: Nachhaltigkeitsbegriff wird zu einem zentralenBestandteil der Umweltpolitik
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.2.2 Ursprung und Begriff des „Sustainable Development“
• Erhaltung der Pufferkapazität der Natur• Nutzung erneuerbarer Ressourcen im Rahmen ihrer Regenerationsfähigkeit• Minimale Nutzung nicht erneuerbarer Ressourcen
Ökologische Zieldimension
Ökonomische Zieldimensionen
• Steigende Lebensqualität• Hoher Beschäftigungsstand• Preisniveaustabilität• außenwirtschaftliches Gleichgewicht
Soziale Zieldimension/gerechte Verteilung
• zwischen Nord und Süd• (zwischen Ost und West)• zwischen den Generationen
„Magische Dreieck“ des Sustainabilty-Konzeptes
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1.2.2 Drei-Säulen-Konzept
Nicht abnehmende Wohlfahrt (Pro-Kopf-Konsum, Nutzen)
Nicht abnehmender Kapitalbestand
Sachkapital
Humankapital
Naturkapital
Reproduzierbares Kapital
Operationalisierung von „Sustainable Development“
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.2.3 Formen von sustainable deveolpment
Schwache Nachhaltigkeit
Wohlfahrt zukünftiger Generationen hängt vom gesamten Kapitalbestand ab
Kapitalbestand insgesamt soll nicht abnehmen
Naturkapital durch reproduzierbares Kapital substituierbar
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.2.3 Formen von sustainable deveolpment
Starke Nachhaltigkeit
Wohlfahrt zukünftiger Generationen hängt insbesondere vom Naturkapital ab
Naturkapital nicht substituierbar durch andere Kapitalformen
Konstanz des Naturkapitals Mindestvoraussetzung für sustainable development
Substituierbarkeit innerhalb des natürlichen Kapitalstocks?
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.2.3 Formen von sustainable deveolpment
Kritische Nachhaltigkeit
Wohlfahrt zukünftiger Generationen hängt hängt davon ab, ob bestimmte kritischeWerte überschritten werden
Teile des Naturkapitals nur in Grenzen mit anderen Teilen des Naturkapitals oderanderen Kapitalformen substituierbar
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.2.3 Formen von sustainable deveolpment
Gesamtkapital = Sachkapital + Humankapital + Naturkapital
Naturkapital
Kritisches Naturkapital
Schwache NachhaltigkeitKein Sinken von:
Kein Sinken von:Starke Nachhaltigkeit
Kritische NachhaltigkeitKein Sinken von:
Quelle: in Anlehnung an: Hanley u.a. (2001) Introduction to Envornomental Economics
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.2.3 Formen von sustainable deveolpment
Hartwick-Regel (Vorläufer zur schwachen Nachhaltigkeit)
Reinvestiere die Rente aus der Ausbeutung einer Ressource in den Aufbaudes reproduzierbaren Kapitalstocks
Konstanter Pro-Kopf-Konsum
Voraussetzung: Substituierbarkeit von Naturkapital und reproduzierbarem Kapital
Bei technischem Fortschritt ist Regel zu strikt
Bei Bevölkerungswachstum ist Regel nicht strikt genug
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1.2.4 Managementregeln
Management-Regeln (starke Nachhaltigkeit)
Quantitative Nutzungsregeln bei Bewahrungdes natürlichen Kapitalstocks für
zukünftige Generationen
Depositionsleistungen Extraktionsleistungen
ErneuerbareRessourcen
Nicht erneuerbareRessourcen
(3)Verbrauch im Rahmen des
Zuwachsen an erneuerbarenRessourcen
(2)Abbaurate ≤ natürliche
Regenerationsrate
(1)Emissionen ≤ Assimilationskapazität
der Ökosysteme
Quelle: in Anlehnung an G.-J. Krol (1999), S. 40.
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.2.4 Managementregeln
Regeln zur kritischen Nachhaltigkeit
Priorität
„Stelle stets sicher, dass kritische Bestände sämtlicher als relevant zu erachtendenVermögensfaktoren nicht erreicht oder gar unterschritten werden“
A. Endres u. V. Radtke (1998)
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1.2.4 Managementregeln
Ausgewählte Messkonzepte
Genuine Saving
Index of Sustainble Economic Welfare (ISEW) / Genuine Progress Indicator (GPI)
Materialinput per Serviceeinheit (MIPS)
Ökologische Fußabdruck
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1.2.5 Messkonzepte
Genuine Saving (Echte Ersparnis)
entwickelt von Pearce/Atkinson
Eine Volkswirtschaft entwickelt sich nachhaltig wenn ihre Ersparnisse größer sind als die Summe der Abschreibungen auf Realkapital und auf natürliches Kapital
Z > 0, wenn S/Y > (αR/Y + αN/Y)
Z = DauerhaftigkeitsindikatorS= ErsparnisseY = VolkseinkommenαR = Abschreibungen auf RealkapitalαN = Abschreibungen auf natürliches Kapital
Quelle: K. Rennings (1994)
Genuine Saving = S – αR - αN
Voraussetzung: unbegrenzte Substituierbarkeit zwischen Realkapital und natürlichem Kapital
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1.2.5 Messkonzepte
Genuine Saving: Berechnungen der Weltbank
Bruttoersparnisse
- Abschreibungen auf Realkapital
= Nettoersparnisse
+ Bildungsausgaben
- Ressourcenabbau
- Umweltschäden durch Schadstoffemissionen
= Genuine Saving
Humankapitalinvestitionen
Abschreibungen aufnatürliches Kapital
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1.2.5 Messkonzepte
Genuine Saving Berechnung: Beispiel Bolivien
Quelle: World Bank (2005)
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1.2.5 Messkonzepte
Genuine Saving: Welt
Quelle: World Bank
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1.2.5 Messkonzepte
Genuine Saving: Deutschland
Quelle: World Bank
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1.2.5 Messkonzepte
Genuine Saving: OECD-Länder mit hohem Einkommen
Quelle: World Bank
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1.2.5 Messkonzepte
Quelle: World Bank
Genuine Saving: Heavily indebted poor countries
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.2.5 Messkonzepte
Quelle: World Bank
Genuine Saving: Zusammenhang zwischen Ressourcenrente und echtenErsparnissen
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1.2.5 Messkonzepte
Genuine Saving: ausgewählte Kritikpunkte
Selektive Berücksichtigung von Umweltkomponenten
Bewertung des Naturkapitals problematisch
Genuine Saving „nur“ Indikator für schwache Nachhaltigkeit
Zeitpunktbezogenes Maß; schwache Nachhaltigkeit erfordert aber einen durchgehend nicht abnehmenden Pro-Kopf-Konsum
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1.2.5 Messkonzepte
Index of Sustainable Economic Welfare (ISEW)/Genuine Progress Indicator (GPI)
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1.2.5 Messkonzepte
Index of Sustainable Economic Welfare (ISEW) / Genuine Progress Indicator (GPI)
Ökonomische, soziale und ökologische Dimension des Wirtschaftens soll in einereinzigen Zahl abgebildet werden
von Cobb entwickeltes umfassendes Wohlfahrtsmaß
Bestandteile u.a.PrivatkonsumEinkommensverteilungWert unbezahlter Hausarbeit
Veränderungen des Kapitalbestandes
Kosten der Verschlechterung von Lebens- und Umweltqualität
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1.2.5 Messkonzepte
Autor Land Name
Daly et al. (1989) USA ISEW
Cobb u. Cobb (1994) USA ISEW
Diefenbacher (1994) Westdeutschland ISEW
Jackson u. Marks (1994) GB ISEW
Moffatt and Wilson (1994) Schottland ISEW
Rosenberg et al. (1995) Niederlande ISEW
Jackson u. Stymne (1996) Schweden ISEW
Castaneda (1997) Chile ISEW
Jackson et al. (1997) GB ISEW
Stockhammer et al. (1995) Österreich ISEW
Guenno and Tiezzi (1998) Italien ISEW
Hamilton (1999) Australien ISEW
Lawn and Sanders (1999) Australien SNBI
Redefining Progress (ab 1999) USA GPI
Clark u. Islam (2003) Thailand ISEW
Jackson (2004) GB MDP
Quelle: S. Dietz u. E. Neumayer (2006)
ISEW-Studien und aus dem ISEW abgeleitete Studien
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.2.5 Messkonzepte
ISEW: Deutschland (Diefenbach, 1991)
Quelle: K. Rennings (1994)
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.2.5 Messkonzepte
GPI (Redefining Progress)
Quelle: Redefining Progress (http://www.rprogress.org)
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.2.5 Messkonzepte
Ausgewählte Kritikpunkte am ISEW
Verrechenbarkeit zwischen den Wohlfahrtsrelevanten Komponenten?
Unzureichende Datengrundlagen und hieraus resultierende Bewertungsprobleme
Methodische Probleme (ad hoc Spezifizierungen) z.B. bezüglich der
Einkommensungleichheit
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1.2.5 Messkonzepte
Materialinput pro Serviceeinheit(MIPS)
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.2.5 Messkonzepte
Materialinput pro Serviceeinheit (MIPS)
Entwickelt von Schmidt-Bleek (Wuppertal Institut)
Idee: Messung des Umweltverbrauch in Gewichtseinheiten
Jedes Produkt trägt neben seinem Eigengewicht einen ökologische Rucksack
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.2.5 Messkonzepte
Ökologische Rucksäcke
„Mirja wacht auf und legt die 12,5 kg schwere Armbanduhr um ihr Gelenk, sie schlüpft in ihre 30 kg schweren Jeans, macht sich Kaffee mit ihrer 52 kg schweren Maschine und trinkt aus ihrem 1,5 kg schweren Becher die gewohnte Erfrischung.
Nachdem sie ihre 3,5 kg schweren Joggingtreter angezogen hat, radelt sie mit ihrem 400 kg schweren Fahrrad zum Büro. Dort angekommen, schaltet sie ihren tonnenschweren Computer ein und führt ihr erstes Gespräch mit ihrem 25 kg schweren Telefon.
Der Tag von Mirja hat begonnen – wie jeder Tag. Dieses Mal aber mit ökologischen Rucksäcken“
„Mirja wacht auf und legt die 12,5 kg schwere Armbanduhr um ihr Gelenk, sie schlüpft in ihre 30 kg schweren Jeans, macht sich Kaffee mit ihrer 52 kg schweren Maschine und trinkt aus ihrem 1,5 kg schweren Becher die gewohnte Erfrischung.
Nachdem sie ihre 3,5 kg schweren Joggingtreter angezogen hat, radelt sie mit ihrem 400 kg schweren Fahrrad zum Büro. Dort angekommen, schaltet sie ihren tonnenschweren Computer ein und führt ihr erstes Gespräch mit ihrem 25 kg schweren Telefon.
Der Tag von Mirja hat begonnen – wie jeder Tag. Dieses Mal aber mit ökologischen Rucksäcken“
Quelle: Koski, E. zit. Nach Schmidt-Bleek, F. (2004)
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1.2.5 Messkonzepte
Materialinput pro Serviceeinheit (MIPS)
Materialinput:
Serviceeinheiten: Anzahl der Dienstleistungen, die ein Produkt potenziell erbringenkann
Materialinput
ServiceeinheitMIPS =
Material- und Energieverbrauch der...
mit der Herstellung, dem Konsum und der Entsorgung eines Produktes verbunden ist (von der Wiege bis zur Bahre...)
gemessen in Gewichtseinheiten.
Ökologischer Rucksack (Materialinput minus Eigengewicht)
Indikator:
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1.2.5 Messkonzepte
MIPS: Verlauf
Herstellen
MI (H)
Inputs
Gebrauchen
MIPS
Inbetriebnahme
Dienstleistungseinheiten
Quelle: in Anlehnung an Schmidt-Bleek (1993
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1.2.5 Messkonzepte
Materialinputkategorien
Biotische Rohstoffe
Abiotische (nicht erneuerbare) Rohmaterialien
Bodenbewegungen in der Land- und Forstwirtschaft
Wasser
Luft
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1.2.5 Messkonzepte
Beispiel eines Baumwoll T-Shirts
MI AbiotischesMaterial
Biotisches Material
Erosion/Bodenbewegung
Wasser Luft
Produktion 2,00 kg 1,20 kg 223,00 kg 1480,00 kg 12,50 kg
Gebrauch 117,35 kg 0,00 kg nicht erhoben 2719,60 kg 27,44 kg
Entsorgung 0,15 kg 0,00 kg nicht erhoben 0,40 kg 0,06 kg
Summe 119,5 kg 1,2 kg 223,00 kg 4200,00 kg 40 kg
Ressourcenverbrauch eines schwarzen Baumwoll-T-Shirts von Hess Natur mit 171 g Gewicht (Serviceeinheit „100 Tragezyklen“: Herstellung + 100 x Waschen + 100 x Trocknen + 100 x BügelnQuelle: Paulitsch, K. Rohn, H. (2004)
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1.2.5 Messkonzepte
Materialinput pro Serviceeinheit als Indikator
Indikator für Ressourceneffizienz und dem ökologischen Strukturwandel in
Volkswirtschaften
Kehrwert: Ressourcenproduktivität Serviceeinheiten
Materialinput
Ziel: Dematerialisierung der Produktion
Handlungsanweisung: MIPS bei jeder Gelegenheit so klein wie möglich zu machen
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.2.5 Messkonzepte
MIPS: ausgewählte Kritikpunkte
Vergleich von Äpfel und Birnen (makroskopische Perspektive)
keine Einbeziehung von Kosten- und Nutzenerwägungen
Einhaltung kritischer Bestandswerte des Naturkapitals nicht gesichert
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.2.5 Messkonzepte
Ökologische Fußabdruck
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1.2.5 Messkonzepte
Ökologische Fußabdruck
Entwickelt von Wackernagel
Gedankenexperiment:
Ökologischer Fußabdruck
Ökologisches Defizit, wenn der Ökologische Fußabdruck größer ist als die Flächenutzbaren Landes
Über einer Stadt liegt eine Glocke, die Licht, aber keine Materie durchlässt.
Welche biologisch produktive Fläche müsste diese Glocke umfassen, um dieBewohner mit Gütern und Dienstleistungen zu versorgen?
Über einer Stadt liegt eine Glocke, die Licht, aber keine Materie durchlässt.
Welche biologisch produktive Fläche müsste diese Glocke umfassen, um dieBewohner mit Gütern und Dienstleistungen zu versorgen?
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.2.5 Messkonzepte
Bioproduktives Land beanspruchende menschliche Aktivitäten
1. Ackerbau
2. Viehzucht
3. Forstwirtschaft
4. Fischfang
5. Infrastruktur
6. Beanspruchung von fossiler und nuklearer Energie
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1.2.5 Messkonzepte
Berechnung des ökologischen Fußabdruckes
Aber: Nicht alles Land ist gleichermaßen produktivGewichtungen erforderlich
Unterschiedliche Produktivität verschiedener Landkategorien (z. B. Ackerlandproduktiver als Weideland)
Gewichtung mit einem Äquivalenzfaktor zur Ermittlung eines globalen,eindimensionalen Indikators
Gewichtung mit einem Ertragsfaktor (yield factor) zur Ermittlung von regionalen Fußabdrücken
Regional unterschiedliche Produktivität (z.B. Ackerland in Neu-Seeland produktiverals in Algerien)
Ermittlung des biologisch produktiven Landes (gemessen in globalen Hektar)
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1.2.5 Messkonzepte
Ökologischer Fußabdruck und Aktivitäten 1999
Aktivitäten Durchschnittliche Nachfrage nach Land
(gha pro Kopf)
Biokapazität(gha pro Kopf)
Ackerbau 0,53 0,53
Viehzucht 0,10 0,27
Fortwirtschaft 0,29 0,87
Fischfang 0,14 0,14
Infrastruktur 0,10 0,10
Fossile und nukleare Energie
1,16 0,00
Summe 2,33 1,91
Quelle: in Anlehnung an Wackernagel u.a. (2002); http://www.pnas.org/cgi/reprint/142033699v1.pdf
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1.2.5 Messkonzepte
Ökologischer Fußabdruck pro Person in ausgewählten Ländern (2003)
Ökologischer Fußabdruck(gha/Person)
Biokapazität(gha/Person)
Ökologisches Defizit
Welt 2,2 1,8 -0,4
Brasilien 2,1 9,9 7,8
China 1,6 0,8 -0,9
Deutschland 4,5 1,7 -2,8
USA 9,6 4,7 -4,8
Quelle: WWF (2006)
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1.2.5 Messkonzepte
Entwicklung des ökologischen Fußabdrucks im Zeitablauf
Quelle: http://www.footprintnetwork.org/gfn_sub.php?content=global_footprint
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.2.5 Messkonzepte
Ecological Reserve> 50% of biocapacity< 50% of biocapacity
Ecological Deficit< 50% of biocapacity> 50% of biocapacity Insufficient data
Quelle: http://www.footprintnetwork.org/gfn_sub.php?content=creditor_debtor
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.2.5 Messkonzepte
Ökologischer Fußabdruck: ausgewählte Kritikpunkte
keine Einbeziehung von Kosten- und Nutzenerwägungen
Einhaltung kritischer Bestandswerte des Naturkapitals nicht gesichert
Emissionen: durch die Verbrennung fossiler Energieträger wird die (potenzielle) Inanspruchnahme durch Senken gemessen. Es sind Alternativen vorstellbar, die weniger Land in Anspruch nehmen (z. B. Erneuerbare Energien)
Regional unterschiedliche Fußabdrücke möglicherweise unproblematisch, da Folge von positivem internationalem Handel
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.2.5 Messkonzepte
1. Umweltprobleme in der Marktwirtschaft
1.1 Entwicklung der Umweltpolitik in Deutschland
1.2 Sustainable Development
1.3 Umweltprobleme als Knappheitsprobleme1.3.1 Versagen des Marktmechanismus1.3.2 Optimale Umweltqualität und Kosten-Nutzen-Analyse
Michaelis, P. (1996): Ökonomische Instrumente in der Umweltpolitik –Eine anwendungsorientierte Einführung
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.3 Umweltprobleme als Knappheitsprobleme
Umweltfunktionen
Produktion Konsum
Umwelt als Lieferant von
Rohstoffen
Umwelt als Lieferant für
Gesundheit und Wohlbefinden
Emissionen Emissionen
Receycling
Umwelt alsEmpfangsmedium
für Schadstoffe
Quelle: vereinfachte Darstellung in Anlehnung an G.-J. Krol (1999)Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.3.1 Versagen des Marktmechanismus
Umwelt: Vom freien Gut zum knappen Gut
Bevölkerungswachstum Industrialisierung
Angebot(z. B. saubere Luft, reines Wasser,
unberührte Natur
Nicht beliebig (kostenlos) vermehrbar
Nachfrage(z. B. saubere Luft, reines Wasser,
unberührte Natur
Anstieg durch...
Zunehmende Knappheit von Umweltgütern
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.3.1 Versagen des Marktmechanismus
Konkurrierende Nutzungsansprüche:
Ein Seegrundstück, zwei Interessenten
Knappheit
Knappheitsfolgen: unvermeidliche Verzichte
Volkswirtschaftliche Kosten
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.3.1 Versagen des Marktmechanismus
Zentrale Fragen unter Knappheitsbedingungen
a) Welche Aufteilung der knappen Ressourcen auf konkurrierende Nutzungsansprüche ist anzustreben? (Optimale Ressourcenaufteilung)?
b) Ist Optimalität durch den Marktmechanismus erreichbar?
c) Welche Eingriffsmöglichkeiten sind gegeben, wenn Marktgleichgewichte vom Optimum abweichen?
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.3.1 Versagen des Marktmechanismus
a) Optimale Ressourcenaufteilung
Nutzen Person 2
Nutzen Person 1
A
B
CD
Pareto-Optimum: Es ist nicht möglich, mindestens ein Mitglied besser zu stellen,ohne ein anderes Mitglied schlechter zu stellen
A B: Paretoverbesserung
A C: Paretoverbesserung
A D: keine Paretoverbesserung
Kompensation potenziell möglich?(Kaldor-Hicks-Kriterium)
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.3.1 Versagen des Marktmechanismus
Trade-Off zwischen Konsumgüterversorgung und Umweltqualität
Umweltqualität
Konsumgüter
C IC
IA
Optimum einer „Konsumgesellschaft“
Optimum einer „umweltbewussten“ Gesellschaft
?
Eine gute Ausstattung mit Konsumgütern hat Opportunitätskosten im Sinne schlechterer Umweltqualität (Schadenskosten)
Eine gute Umweltqualität hat Opportunitätskosten in Form einer verringerten Ausstattung mit Konsumgütern (Vermeidungskosten)
Schadenskosten VermeidungskostenUmweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.3.1 Versagen des Marktmechanismus
Umweltqualitätsoptimum
Vermeidungskosten
Emissionen
€Gesamtkosten
Schadenskosten
Grenzschadenskosten
Grenzvermeidungskosten Eopt E0
E0 Eopt: Grenzschadenskosten > Grenzvermeidungskosten
Gewinner sind (theoretisch!) in der Lage Verlierer zu kompensierenGewinner gewinnen mehr als Verlierer verlieren
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1.3.1 Versagen des Marktmechanismus
Zu berücksichtigende Eigenschaften des Optimums
In der Praxis: Kompensationen häufig nicht durchführbar
Gewinner und Verlierer
Optimum nur schwierig zu ermitteln
alle denkbaren Anpassungen müssen ermittelt und in eine ökonomisch sinnvolle Reihenfolge gebracht werden
Vermeidungskosten
Schadenskosten 1. Ermittlung naturwissenschaftlicher Ursache-Wirkungszusammenhänge
2. Monetäre Bewertung von Schäden
Optimum kein naturgesetzlich fixierter Zustand
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.3.1 Versagen des Marktmechanismus
Zur Erinnerung...
Menge
Preis
Angebot
Nachfrage
X*
P*
Konsumentenrente
Produzentenrente
Nachfragekurve: Virtuelle Käuferschlange, bei der Nachfrager mit der höchstenBedarfsintensität vorne stehen
Angebotskurve: Virtuelle Verkäuferschlange, bei der Anbieter mit den geringstenKosten vorne stehen
P*: Grenzkosten = Grenznutzen
Märkte tendieren zum Optimum, wenn Marktgüter einen Preis haben,der alle Kosten und Nutzen widerspiegelt
Märkte tendieren zum Optimum, wenn Marktgüter einen Preis haben,der alle Kosten und Nutzen widerspiegelt
b) Führen Märkte zum Umweltoptimum?
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.3.1 Versagen des Marktmechnismus
Rivalität im Konsum besteht, wenn der Nutzen eines Gutes dadurch
beeinträchtigt wird, dass ein anderes Individuum gleichzeitig dieses Gut in
Anspruch nimmt.
Exkludierbarkeit bedeutet, dass jemand von der Nutzung eines Gutes
ausgeschlossen werden kann.
Theorie öffentlicher Güter
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.3.1 Versagen des Marktmechanismus
Exkludier-barkeit
Rivalitäts-grad
Exkludier-barkeit =
1
Rivalitätsgrad =
1
Exkludier-barkeit =
0
Rivalitätsgrad =
0
Privates Gut
Öffentliches Gut
Quasi-Kollektivgut
Club-Kollektivgut
(Apfel) (Fischgründe)
(Tennisanlage eines Vereins)
(Deich, Straßenbe-leuchtung)
Theorie öffentlicher Güter
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.3.1 Versagen des Marktmechanismus
Vorteile umweltverträglichen Verhaltens: 30 EH für jedes Individuum
Kosten umweltverträglichen Verhaltens: 10 EH für jedes Individuum
Soziale Dilemmata
Ein Beispiel:
Von Individuen gesellschaftlich erwünscht Verhaltensanreize
Nutzen durch saubere Umwelt bzw. vermiedenen Schäden
Kosten in Form von Geld, Zeitaufwand, Aufgabe von Bequemlichkeit...
Nettonutzen umweltverträglichen Verhaltens: 20 EH
Umweltverträgliches Verhalten ist gesellschaftlich gewünschtUmweltverträgliches Verhalten ist gesellschaftlich gewünscht
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.3.1 Versagen des Marktmechanismus
Alle anderen(umweltverträglich)
Alle anderen(nicht umweltverträglich)
Individuum(umweltverträglich)
Individuum(nicht umweltverträglich)
Nutzen = 30Kosten = 10
Nettonutzen = 20
I
Nutzen = 0Kosten = 0
Nettonutzen = 0
IVNutzen = 30Kosten = 0
Nettonutzen = 30
II
Nutzen = 0Kosten = 10
Nettonutzen = -10
III
Soziale DilemmataMehrpersonen-Gefangenen-Dilemma
Quelle: Krol, G.-J. u. Karpe, J. (1999).
?
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1.3.1 Versagen des Marktmechanismus
€
externe Grenzkosten
Menge
Soziale Grenzkosten(Private + externe Grenzkosten)
Xopt
Popt
Zusätzliche Kosten: XoptX*CA
Xopt X*
C
Zusätzlicher Nutzen: XoptX*BA Paretoverbesserungtheoretisch möglich
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1.3.1 Versagen des Marktmechanismus
Wohlfahrtsverlust
Nettowohlfahrtsverlust: ABC
Angebot (Private Grenzkosten)A
P*
Externe Effekte€
Menge
Nachfrage
X*
B
c) Umweltpolitische Eingriffsmöglichkeiten
Pigou-Steuer
Vollständige Internalisierung externer EffekteFirst-Best-Lösungen
Verhandlungslösung (Coase)
Second-Best-Lösungen
Auflagen
Abgaben
Zertifikate etc.
[Preise müssen „die ökologische Wahrheit“ (E.-U. von Weizsäcker) sagen]
Treffsicherheit, Kosteneffizienz, Anreizwirkungen
für umwelttechnischen Fortschritt etc.
[hierzu mehr in Teil 4: Prinzipien und Instrumente der Umweltpolitik im Vergleich]
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.3.1 Versagen des Marktmechanismus
Verfahren zur Bewertung öffentlicher (z. B.) umweltpolitischer Maßnahmen
Kosten-Nutzen-Analysen
Maßnahme gilt als vorteilhaft, wenn der abdiskontierte Gegenwartswert positiv ist
abdiskontierte Nutzen > abdiskontierte Kosten
t0 t1 t2 t3Nutzen 200 300 700Kosten 1000
Beispiel:
2)05,01(300+1)05,01(
200+ 3)05,01(
700+Gegenwartswert = + +1000- + = 67,27 > 0
+ 2)1,01(300+1)1,01(
200+ 3)1,01(
700+Gegenwartswert = +1000- + = - 44,32 < 0
i = 5%:
I = 10%:
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.3.2 Optimale Umweltpolitik und Kosten-Nutzen-Analysen
Auswirkung des Diskontsatzes
Nutzen in weiter Zukunft haben nur geringe Auswirkungen auf den
Gegenwartswert
Beispiel: Ein Nutzen in hundert Jahren in Höhe von 100 Mill. Euro
hat heute nur einen Gegenwartswert in Höhe von:
100)1,01(.€100
+Mill
= 7 257 €
Umweltpolitik (Prof. Dr. G.-J. Krol / Dipl. Volksw. M. Wiesweg)
1.3.2 Optimale Umweltpolitik und Kosten-Nutzen-Analysen
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