View
216
Download
0
Category
Preview:
Citation preview
» KINESIOTAPING BEI SPORTVERLETZUNGEN «
2018 WWW.KNSU.DE Seite 1
KINESIOTAPING BEI SPORTVERLETZUNGEN
Autor: Jonas Oehl
Creative-Commons-Lizenz Namensnennung, Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0)
» KINESIOTAPING BEI SPORTVERLETZUNGEN «
2018 WWW.KNSU.DE Seite 2
Übersicht
Einführung
Hintergründe zum Kinesiotaping
o Entstehungsgeschichte
o Bedeutung der Farben
o Material
Wirkungsweisen von Kinesiotape
o Verbesserung der Muskelfunktion
o Beseitigung von Zirkulationsstörungen
o Schmerzreduktion
o Unterstützung der Gelenkfunktion
Kinesiotapeformen
Tipps zum Anbringen von Kinesiotape
Kinesiotapeanlage bei einem Muskelfaserriss
Arbeitsmaterial
o Muskelanlage (1)
o Ligamentanlage (Bänderanlage) (2)
o Korrekturanlage (Faszienverlauf) (3)
o Lymphanlage (Ödem) (4)
o Sonderanlage (Schmerzpunkt) (5)
Videos
o Kinesiotapeanlage bei einem Muskelfaserriss (1)
Quellenverzeichnis
» KINESIOTAPING BEI SPORTVERLETZUNGEN «
2018 WWW.KNSU.DE Seite 3
Einführung
Kinesiotaping hat sich zu einer populären Behandlungsmethode von
Sportverletzungen entwickelt. Seit es in den neunziger Jahren in Europa eingeführt
wurde, findet es sowohl im Breiten- als auch im Spitzensport immer häufiger
Anwendung. Mit Kinesiotape können sowohl akute Traumata als auch Fehl- oder
Überbelastungen behandelt werden. Ob die bunten Klebestreifen lediglich eine
Modeerscheinung sind oder inwiefern sie den Heilungsprozess von muskulären
Sportverletzungen tatsächlich beeinflussen können, soll im Folgenden erläutert
werden.
Hintergründe zum Kinesiotaping
Beim Taping gibt es zwei verschiedene Arten, die unterschieden werden müssen:
Auf der einen Seite gibt es das klassische, unflexible Tape, das in der Regel die
ligamentären und ossären Körperstrukturen ersetzen oder ergänzen soll. Auf der
anderen Seite gibt es das elastische Kinesiotape, dessen Ziel es ist, die
Bewegungsfreiheiten des Sportlers zu unterstützen, anstatt sie einzuschränken.1 Der
Name Kinesiotape kommt sowohl aus dem Griechischen als auch aus dem
Englischen. Das Wort Kinesis heißt übersetzt Bewegung, während Tape mit Band
übersetzt wird. Somit stellt Kinesiotape ein Bewegungsband dar.
Entstehungsgeschichte
In den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts Zeit entwickelte der japanische
Chiropraktiker Dr. Kenzo Kase die ersten Kinesiotapes. Sein grundlegender
Gedanke war es, ein Tape zu entwickeln, das die Muskelaktivität nicht hemmt, indem
es die Bewegungen einschränkt. Vielmehr wollte er die Bewegung und die
Muskelaktivität fördern und dadurch die Gesundheit erhalten bzw. wiederherstellen.
Gemäß Dr. Kase kommt der Bewegung eine sehr bedeutsame Rolle für die
Gesundheit zu. Durch Bewegung wird der Blut- und Lymphkreislauf sowie die
Körpertemperatur angeregt, wodurch Heilungsprozesse gefördert werden können.
Aufgrund dieser Annahmen entwickelte Dr. Kase mehrere elastische Tapes, die alle
nicht nur die Gelenkbewegungen zulassen, sondern vielmehr die Muskulatur bei den
Bewegungen unterstützen. Folglich werden die körpereigenen Selbstheilungskräfte
aktiviert. Kinesiotapes sind nicht nur zur muskulären Unterstützung indiziert, sondern
decken ein weitaus breiteres Spektrum, wie beispielsweise die Unterstützung des
Lymphsystems oder des Nervensystems, ab.2
Bedeutung der Farben
Grundsätzlich unterscheidet sich das Tapingmaterial der einzelnen Farben
hinsichtlich seiner Dehnfähigkeiten oder Struktur nicht. Dennoch kommt den
unterschiedlichen Farben eine Bedeutung zu, weil sich die ursprüngliche Theorie des
1 vgl. Kumbrink, 2011, S. 2.
2 vgl. Pohlmann, 2011, S. 11.
» KINESIOTAPING BEI SPORTVERLETZUNGEN «
2018 WWW.KNSU.DE Seite 4
Kinesiotapings an der Farbenlehre orientiert. Die ersten Kinesiotapes wurden
ausschließlich in Cyan, Magenta, Schwarz und Beige hergestellt. Die Farbenlehre
schreibt rot beispielsweise aktivierende und anregende Eigenschaften zu, während
blau eine beruhigende Wirkung mit sich bringt. Beige und Schwarz hingegen stellen
neutrale Farben dar. Diese Wirkungen beruhen ausschließlich auf psychischen
Prozessen. Hervorzuheben ist jedoch, dass das Behandlungsergebnis primär von
der entsprechenden Anlagetechnik abhängig ist und die Farbe sekundär als positiver
Zusatzaspekt von Bedeutung ist. Mit der zunehmenden Popularität von Kinesiotapes
hat auch deren Farbvielfalt zugenommen, sodass im Jahr 2012 sogar 17
verschiedene Farben im Handel erhältlich waren.3 Für den Sport ist dieser Aspekt
insofern von Bedeutung, dass die Tapestreifen in manchen Sportarten sogar der
Trikotfarbe entsprechen müssen (z.B. im Fußball). Mittlerweile gibt es auch
gemusterte Kinesiotapestreifen auf dem Markt. Im Gegensatz zur ursprünglichen
Anlehnung an die Farbenlehre ist das allerdings ausschließlich auf modische Gründe
zurückzuführen.
Material
Kinesiotape besteht aus einem rechtwinkling gewebten
Baumwollmaterial, in dem sich ein eingearbeiteter elastischer
Längsfaden befindet. Dadurch erhält das Tapingmaterial eine
Elastizität von ca. 30 – 40 % seiner Gesamtlänge. Die
Dehnfähigkeit ist allerdings nur entlang der Längsrichtung und
nicht in die Querrichtung gegeben. Die Elastizität ist der
muskulären Dehnfähigkeit von Muskeln nachempfunden.4
Herkömmliche Kinesiotapes sind bereits mit 10% Vorspannung
auf der Trägerfolie angebracht.
Auf der Rückseite der Kinesiotapestreifen befindet sich eine
Acrylbeschichtung. Diese verläuft in Form einer sich
wiederholenden Sinuskurve. Wird das Kinesiotape angebracht,
verteilen sich die elastischen Längszugkräfte entlang der
Sinuskurve. Durch eine Zerlegung der resultierenden Kraft
(weißer Pfeil) wird deutlich, dass das Kinesiotape durch seine
Rückstellkraft sowohl Dehnungen entlang der
Längskomponenten (gelber Pfeil) und Querkomponenten
(grüner Pfeil) aufweist. 5 Je nachdem wie stark das Kinesiotape
beim Aufbringen entlang der Längsrichtung gedehnt wird,
entsteht eine entsprechende Querkraft, die sich über den
gesamten Klebestreifen auswirkt. So wird ein Anheben der Haut
ermöglicht, was einen wichtigen Effekt für die Beeinflussung der
Hautrezeptoren darstellt.6 Kinesiotape enthält keine zusätzlichen
medikamentösen oder chemischen Wirkstoffe.
3 vgl. Starostzik, 2012, S. 15.
4 vgl. Kumbrink, 2011, S. 3. 5 vgl. Kumbrink, 2011, S. 5.
6 vgl. Kumbrink, 2011, S. 5.
Kraftwirkung Sinuskurve (Kinesiotape Rückseite)
» KINESIOTAPING BEI SPORTVERLETZUNGEN «
2018 WWW.KNSU.DE Seite 5
Bedeutung der Farben
Grundsätzlich unterscheidet sich das Tapingmaterial der einzelnen Farben
hinsichtlich seiner Dehnfähigkeiten oder Struktur nicht. Dennoch kommt den
unterschiedlichen Farben eine Bedeutung zu, weil sich die ursprüngliche Theorie des
Kinesiotapings an der Farbenlehre orientiert. Die ersten Kinesiotapes wurden
ausschließlich in Cyan, Magenta, Schwarz und Beige hergestellt. Die Farbenlehre
schreibt rot beispielsweise aktivierende und anregende Eigenschaften zu, während
blau eine beruhigende Wirkung mit sich bringt. Beige und Schwarz hingegen stellen
neutrale Farben dar. Diese Wirkungen beruhen ausschließlich auf psychischen
Prozessen. Hervorzuheben ist jedoch, dass das Behandlungsergebnis primär von
der entsprechenden Anlagetechnik abhängig ist und die Farbe sekundär als positiver
Zusatzaspekt von Bedeutung ist.7 Mit der zunehmenden Popularität von Kinesiotapes
hat auch deren Farbvielfalt zugenommen, sodass im Jahr 2012 sogar 17
verschiedene Farben im Handel erhältlich waren.8 Für den Sport ist dieser Aspekt
insofern von Bedeutung, dass die Tapestreifen in manchen Sportarten sogar der
Trikotfarbe entsprechen müssen (z.B. im Fußball). Mittlerweile gibt es auch
gemusterte Kinesiotapestreifen auf dem Markt. Im Gegensatz zur ursprünglichen
Anlehnung an die Farbenlehre ist das allerdings ausschließlich auf modische Gründe
zurückzuführen.
Wirkungsweisen von Kinesiotape
Verbesserung der Muskelfunktion
Bei einem Muskelfaserriss kommt es zu einer Einblutung in den interstitiellen Raum.
Die daraus resultierende Druckerhöhung reizt die Druck- und Schmerzrezeptoren,
sodass im Gehirn Schmerzen entstehen. Der Körper reagiert auf die Schwellung
reflektorisch mit einer muskulären Tonuserhöhung und es kommt durch die
Schmerzen zu einer Schutzreaktion, die sich in Form einer reflektorischen
Muskelverkürzung äußert.9 Durch eine Kinesiotape-Anlage kann diesem
reflektorischen Hypertonus entgegengewirkt werden.10 Solange das Kinesiotape
angebracht ist, stimuliert es die Hautrezeptoren, wodurch die peripheren Afferenzen
verstärkt werden und so eine Veränderung des Muskeltonus erzielt wird. Je nach
Klebetechnik können detonisierende oder tonisierende Effekte erzielt werden. Im
Rahmen des reflektorischen Hypertonus nach einer Muskelruptur ist es sinnvoll, eine
detonisierende Klebetechnik zu wählen.11
7 vgl. Kumbrink, 2011, S. 11 f.
8 vgl. Starostzik, 2012, S. 15.
9 vgl. Kumbrink, 2011, S. 7.
10 vgl. Kumbrink, 2011, S. 11.
11 vgl. Kumbrink, 2011, S. 7.
» KINESIOTAPING BEI SPORTVERLETZUNGEN «
2018 WWW.KNSU.DE Seite 6
Beseitigung von Zirkulationsstörungen
Sportverletzungen werden immer von
Entzündungsreaktionen begleitet. Infolge
dessen kommt es zu einer Schwellung.
Durch die Druckerhöhung auf die
Gewebsstrukturen, wird der Blutkreislauf
gehindert und die Lymphabfuhr gehemmt.12
Mithilfe einer Kinesiotape-Anlage ist es
möglich, die Gewebsschichten anzuheben,
sodass es zu einer Druckminderung kommt
und der normale Blutkreislauf sowie die
Lymphabfuhr wiederhergestellt werden.13
Kennzeichnend für diesen Taping-Effekt, der
als Convolutions bezeichnet wird, sind die
wellenförmigen Hautabhebungen, die zu der
angesprochenen liftenden Wirkung führen.
Folglich entsteht mehr Raum im Bereich der
Subcutis, sodass die Aktivität der dort
liegenden Rezeptoren, Blut- und
Lymphgefäße gefördert wird.14
Schmerzreduktion
Schmerzen werden über Nozizeptoren wahrgenommen, die sich in der Haut,
Muskulatur, inneren Organen und fast allen anderen Gewebsarten im menschlichen
Körper befinden.15 Die Schmerzweiterleitung ans ZNS geschieht über zwei
verschiedene Nervenfasersysteme: Zum einen gibt es schnell leitende α-Fasern,
deren Rezeptoren in der Haut liegen und die den Erstschmerz ans Gehirn leiten.
Zum anderen gibt es langsam leitende C-Fasern, deren Rezeptoren tiefer liegen
(z.B. in der Muskulatur, Sehnen, Gelenkkapsel, Ligamenten, inneren Organen) und
die den Zweitschmerz ans Gehirn weiterleiten.
Diese physiologischen Grundlagen werden sich beim Kinesiotaping zu Nutzen
gemacht. Indem das Kinesiotape an der Haut angebracht wird, werden Afferenzen
über die schnell leitenden α-Fasern ans ZNS gesendet und dort als erstes verarbeitet
und überdecken das erst später im ZNS eintreffende Schmerzsignal der
Muskelverletzung. Dadurch empfindet der Mensch trotz seiner Verletzung weniger
Schmerzen. Diese Theorie wird Gate-Control-Theorie genannt.16
12 vgl. Pohlmann, 2011, S. 12.
13 vgl. Pohlmann, 2011, S. 12.
14 vgl. Pohlmann, 2011, S. 11. 15 vgl. Kumbrink, 2011, S. 8. 16 vgl. Kumbrink, 2011, S. 8.
» KINESIOTAPING BEI SPORTVERLETZUNGEN «
2018 WWW.KNSU.DE Seite 7
Unterstützung der Gelenkfunktion
Es gibt verschiedene Ursachen, die zu Bewegungsstörungen im Gelenk führen
können. Grundsätzlich können Kinesiotape-Anlagen die Gelenkfunktion auf drei
verschiedene Arten positiv beeinflussen. Wenn die Ursache durch eine
gelenkumgebende, muskuläre Dysbalance hervorgerufen wird, können diese
Ungleichgewichte des Muskeltonus korrigiert werden. Weiterhin ist es möglich, dass
Blockierungen/ Einklemmungen die Beweglichkeit eines Gelenkes behindern. In dem
Fall ist es durch eine funktionale oder fasziale Korrekturanlage möglich, die
Gelenkfunktion zu unterstützen und dadurch zu einem verkürzten Heilungsprozess
zu führen. Als letzte Möglichkeit kann es sein, dass die Gelenkflächen durch Arthrose
und/oder einer Schrumpfung des Kapsel-Band-Apparates limitiert ist. Ursachen sind
hierbei in der Regel eine Fehl-, Über- oder Unterbelastung des jeweiligen Gelenkes.
Mithilfe einer Kinesiotape-Anlage können die Propriozeptoren stimuliert werden,
sodass ein besseres Bewegungsgefühl ermöglicht wird.17
Kinesiotapeformen
17 Vgl. Kumbrink, 2011, S. 9
I-Zügel
Y-Zügel
X-Zügel
Fächer
Cross-Tape
» KINESIOTAPING BEI SPORTVERLETZUNGEN «
2018 WWW.KNSU.DE Seite 8
Tipps zum Anbringen von Kinesiotape
Harre an der entsprechenden Körperpartie entfernen
Haut reinigen und anschließend gut abtrocknen (nicht eincremen,einölen etc.)
Ecken des Kinesiotapes abrunden
Nur das Trägerpapier berühren, nicht in die Klebefläche
Kinesiotape mehrfach von innen nach außen feststreichen (Wärme aktiviert
den Kleber)
Kinesiotape 2 - 3 Stunden vor dem Sport anbringen
Kleidung vorsichtig über das Kinesiotape anziehen
Nach dem Duschen/ Baden das Kinesiotape trocken fönen (niedrigste Stufe)
Klebekraft des angebrachten Kinesiotapes kann durch zusätzliches
Besprühen mit Eisspray verstärkt werden
Kinesiotapeanlage bei einem Muskelfaserriss
Bei der Kinesiotapeanlage bei einem Muskelfaserriss werden zunächst zwei Y-
förmige Kinesiotapestreifen benötigt. Der verletzte Muskel wird die maximal mögliche
Dehnposition gebracht. Die Tapebasis wird hinter der lokalisierten Ruptur geklebt,
sodass die verletzte Stelle zwischen den beiden Schenkelstreifen liegt. Von der
anderen Seite wird der zweite Tapestreifen analog geklebt, sodass die verletzte
Stelle vom Kinesiotape umrandet ist. ► 1
Zum zusätzlichen Schwellungsabbau lässt sich diese Kinesiotapeanlage mit einer
Lymphanlage kombinieren. Die Lymphanlagen bestehen aus den fächerförmig
zurechtgeschnittenen Kniesiotapestreifen. Hiebei wird das Hämatom über die
einzelnen Schenkel hin zum Lymphknoten Richtung Körpermitte transportiert.18
Ebenso ist es möglich, einen Schmerzstern über die bereits angelegten Y-Streifen zu
kleben.19 Hierfür werden vier I-Tapestreifen mit der Centertechnik (Tape in der Mitte
einreißen und en Block unter maximaler Spannung aufkleben, die beiden Tapeenden
dehnungsfrei auslaufen lassen) versetzt auf die verletzte Stelle aufgebracht. Bei
dieser Tapeanlage entsteht in der Mitte des Schmerzsternes ein sogenannter
Saugglockeneffekt. Das bedeutet, dass sich die Haut in der Sternmitte besonders
abhebt und die Stoffwechselprozesse dadurch noch effektiver angeregt werden.
18 vgl. Pohlmann, 2011, S. 139.
19 vgl. Kumbrink, 2011, S. 149.
» KINESIOTAPING BEI SPORTVERLETZUNGEN «
2018 WWW.KNSU.DE Seite 9
Muskelanlage 1
Tonisierende Anlage (Muskelspannung erhöhen)
Detonisierende Anlage (Muskelspannung senken)
Form
I-Zügel
I-Zügel
Dehn-stellung
Maximale Dehnstellung der Muskulatur und Faszie
Maximale Dehnstellung der Muskulatur und Faszie
Richtung
Vom Ursprung zum Ansatz (in der Regel von proximal nach distal)
Vom Ansatz zum Ursprung (in der Regel von distal nach proximal)
Anlage
Basis ohne Zug Zügel ohne Zug Enden ohne Zug
Basis mit Zug (Fixierung notwendig) Zügel mit Zug Enden ohne Zug auslaufen lassen
Folge
Wellenförmige Abhebungen (Convolutions)
Verschiebung der Muskulatur und Fas-zie in eine bestimmte Richtung
Bilder
» KINESIOTAPING BEI SPORTVERLETZUNGEN «
2018 WWW.KNSU.DE Seite 10
Ligamentanlage (Bänder) 2
Centertechnik
Form
I-Zügel
Dehn-stellung
Mittlere Dehnstellung
Richtung
Im Verlauf des betroffenen Ligamentes
Anlage
Tape in der Mitte einreißen an beiden Enden greifen maximaler Zug (gesamter Tapestreifen) beide Enden ohne Zug auslaufen lassen
Folge
Entlastung der Ligamente und Verbesserung der Propriozeption (Wahrnehmung)
Bilder
» KINESIOTAPING BEI SPORTVERLETZUNGEN «
2018 WWW.KNSU.DE Seite 11
Korrekturanlage 3
Verschiebetechnik ( Faszienkorrektur oder Funktionelle Korrektur)
Form
I-Zügel oder Y-Zügel
Dehn-stellung
Zunächst keine Dehnstellung, dann maximale Dehnstellung einnehmen
Richtung
Je nach Körperpartie und Behandlungsziel
Anlage
Basis ohne Zug und vor dem zu behandelnden Gebiet aufkleben (= Anker) Dehnstellung einnehmen und Anker fixieren Maximalen Zug über die Zügel geben Enden ohne Zug auslaufen lassen
Folge
Verschiebung des Faszienverlaufes bzw. Verbessern der Gelenkführung
Bilder
» KINESIOTAPING BEI SPORTVERLETZUNGEN «
2018 WWW.KNSU.DE Seite 12
Lymphanlage (Ödem) 4
Fächeranlage
Form
Fächertape
Dehn-stellung
Maximale Dehnstellung einnehmen
Richtung
Basis auf den Lymphknoten, die einzelnen Schenkel in Richtung der Schwellung
Anlage
Basis ohne Vordehnung in der Nähe des Lymphknoten aufkleben maximale Dehnposition einnehmen Fächer einzeln mit 25% Zug in einer Wellenform aufkleben Enden ohne Zug auslaufen lassen
Folge
Hautanhebung und Öffnen der initialen Lymphklappen ( Entstauung)
Bilder
» KINESIOTAPING BEI SPORTVERLETZUNGEN «
2018 WWW.KNSU.DE Seite 13
Sonderanlagen (Schmerzpunkt) 5
Schmerzstern
Cross-Tape
Form
Vier I-Zügel
Cross-Tape (kleine, gitterartige Tapes aus Polyester mit Acrylschicht)
Dehn-stellung
Maximale Vordehnung der Muskulatur und Faszie
unter maximaler Vordehnung (Muskulatur und Faszien) auf die betroffene Stelle kleben
Anlage
Centertechnik - Tape in der Mitte einreißen - an beiden Enden greifen - maximaler Zug (gesamter Tapestreifen) - beide Enden ohne Zug auslaufen lassen
Auf Schmerzpunkte, Triggerpunkte, Aku-punkturpunkte, Narben, Migräne, Tinni-tus, Organprobleme kleben Kombination mit weiteren Kinesiotape-Anlagen möglich
Folge
"Saugglockeneffekt" in der Mitte des Sterns ( Druckreduzierung)
leichte Hautabhebung mit Raumschaffung im Gewebe ( Druckreduzierung)
Bilder
» KINESIOTAPING BEI SPORTVERLETZUNGEN «
2018 WWW.KNSU.DE Seite 14
Quellenverzeichnis
Literatur
Abbildung / Foto
Video
Urheber des Beitrages
Autor Literaturname Erscheinungsjahr Verlag
Eder, K. & Hoffmann, H.
Verletzungen im Fußball 2006 Urban & Fischer
Kumbrink, B. K-Taping 2011 Springer Medizin
Starostzik, C. Was Kinesiotapes wirklich leisten
2012
Pohlmann, E. Physio-Taping 2011 Spitta
Wegner, U. Sportverletzungen 2003 Schlütersche
Nummer Urheber
Alle Fotos Jonas Oehl
Abb. 1 Johannes Wetzel
Nummer Urheber
Alle Videos Jonas Oehl
Autor Berater Institution
Jonas Oehl, Johannes Wetzel / Lehramtsstudierende
Minnich, Marlis Institut für Sportwissenschaft, Universi-tät Koblenz- Landau, Campus Koblenz
Recommended