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Viele Mittelständler nutzen nur den klassischen Kredit – dabei
gibt es viele andere Möglichkeiten der Finanzierung.
Wir zeigen, wie sich Unternehmen auf ihre eigene Weise
weiterentwickeln können
Text: Stephan Schlote
Vector Foiltec Werkstoffe für die ZukunftMit den Folien von Vector Foiltec
lassen sich ganze Gebäude
über spannen, und das sieht meist
ziemlich futuristisch aus. Ein
millionen schweres Geschäft, für ein
Familien unternehmen nicht
leicht zu stemmen. Das Unter nehmen
entschied sich für eine Mezzanine-
Finanzierung. Optimal, findet Chef
Philipp Lehnert: Die Eigenkapital-
basis hat sich deutlich verbreitert und
die nächsten Großaufträge stehen
schon in den Büchern.ME
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Das Geschäftsleben ist mitunter
ganz schön ungerecht. Etwa
wenn ein internationaler Kun-
de mit einem richtig großen
Auftrag winkt. Und dann doch
wieder geht. Philipp Lehnert, Geschäftsführer
von Vector Foiltec aus Bremen, kennt das nur
zu gut. Sein Unternehmen ist Weltmarktfüh-
rer für sogenannte ETFE-Folien, mit denen
sich Schwimmbäder oder ganze Stadien
elegant überspannen und verkleiden lassen.
Oft ist es eine extrem aufmerksamkeitsstarke
Architektur, die da erst mithilfe der Bremer
möglich wird, das Olympia-Schwimmzentrum
in Peking etwa, Gewächshäuser in Kugelform
oder ein Footballstadion in den USA.
Das wäre alles prima, hätte das Unterneh-
men in den vergangenen Jahren nicht öfter
ebenjene Situation erlebt: Team und Pro-
dukt top, doch großes Fragezeichen bei der
Unternehmensgröße. „Immer mehr Kunden
wollten wissen, ob wir Großaufträge nicht nur
technisch, sondern auch finanziell stemmen
können.“ Ab da wurde die Diskussion meist
zäh. „Einige Wettbewerber haben finanzstar-
ke Konzerne im Rücken“, sagt Lehnert, „wir
sind Mittelständler.“ Die immer größeren Pro-
jekte wurden für die Bremer deshalb immer
mehr zum finanziellen Kraftakt. Einfach die
Kreditlinien ausweiten? Gab das Eigenkapital
allein nicht her.
Es gibt nicht wenige Unternehmer, die
dann glauben, das sei es nun gewesen. Stefan
Bender, Leiter des Firmenkundengeschäfts
der Deutschen Bank, kennt das aus eigener
Erfahrung. Und weiß, dass es nicht stimmt.
„Wenn die klassische Kreditfinanzierung an
ihre Grenzen stößt“, sagt er, „gibt es zahlrei-
che andere Möglichkeiten.“ Und: „Fast immer
findet sich eine Lösung.“ So auch bei Vector
Foiltec. Das Unternehmen entschied sich
für einen Weg außerhalb
r e s u l t s . db . c o m18
Vorzeigeobjekt Eden-Projekt in Großbritannien: Folien
von Vector Foiltec überspannen den künstlichen Lebensraum
der Zukunft
Finanzierung_Kapitalbeschaffung
KAPITAL
FÜR KREATIVE
KÖPFE
Emma und Dunlopillo stehen als Kernmarken
der Bettzeit Gruppe für Innovationen rund
um das Thema Schlaf. 185 Mitarbeiter entwickeln
und vertreiben neue Matratzen, Kissen und
Boxspringbetten – ausführliche Tests im
hauseigenen Prüflabor (Foto) inklusive
Bettzeit Gruppe Aufgeweckt und techaffinBringen unzählige Matratzenmodelle einen
Mehrwert für Kunden? Nein, fand Dennis
Schmoltzi und gründete 2013 sein erstes
Matratzen- Start-up. Verkauft wird zunächst
nur online, mit Start-up Nummer 2 auch
direkt an Kunden und europaweit. Mit Unter-
nehmen Nummer 3 werden die Grenzen
zwischen Online und Offline abgebaut.
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KLASSISCHER KREDIT
der traditionellen Unter-
nehmensfinanzierung: Es nahm Mezzanine-
Kapital auf, eine Mischform zwischen Eigen-
und Fremdkapitalfinanzierung. Ab da waren
die Folienmacher wieder im Spiel: „Wir sind
jetzt zurück in der weltweiten Cham pions
League der Bauindustrie.“
Das Beispiel der Bremer Vector Foiltec
zeigt einen Finanzierungsweg von vielen, die
Familienunternehmen in ihrer Entwicklung
offenstehen. Die meisten denken da noch
immer an die klassische Kreditfinanzierung,
am liebsten bilateral. Doch die Welt der Mit-
telstandsfinanzierung ist bunter geworden.
Möglich ist heute eine eigenkapitalbasierte
Finanzierung genauso wie die klassische
über Fremdkapital, und meist findet sich für
jede Frage eine Antwort. Positive Überra-
schungen inklusive, denn mitunter ist das so-
gar eine Antwort, die streng nach Vorschrift
gar nicht möglich wäre: etwa ein Kredit für
ein Start-up.
.„Eine für alle“ – das passt
Dennis Schmoltzi, Mitbegründer der Frank-
furter Bettzeit Gruppe, hat ein Faible für Op-
timierungen. 2013 tritt er ein in einen Markt,
der bisher geradezu lehrbuchhaft analog ist.
Und, bei dem Produkt vielleicht entschuld-
KREDIT FÜR EIN START-UP?
AUCH DAS IST MÖGLICH
bar, ziemlich verschlafen und verstaubt: der
Markt für Matratzen. Guter Schlaf ist lebens-
wichtig, bloß nicht im Internet kaufen, ohne
Beratung geht da nichts. Wie man sich bettet,
so schläft man. Und Mutter warnt: nicht an
der falschen Stelle sparen!
Diese geballte Skepsis weckt Dennis
Schmoltzis Interesse. Gemeinsam mit einem
Freund und Branchenkenner gründet der
ehemalige McKinsey-Berater den Matratzen-
Onlineshop Dormando, zwei Jahre später mit
einem E-Commerce-Experten das Matratzen-
Start-up Emma.
Die drei sind überzeugt, dass kein Mensch
zig verschiedene Modelle testen muss, um
die richtige Matratze zu finden. „Komplexi-
tät aus dem Markt nehmen“, so das Ziel, und
das ist ihnen ziemlich gut gelungen: „Eine
für alle, das passt“, sagt Emma-Gründer Max
Laarmann. In dieser „einen“ haben sie die
wesentlichen Funktionen einer Matratze
kombiniert und dafür viel in Forschung und
Entwicklung investiert. In Tests schneiden sie
gut ab, sehen schick aus, denn Schmoltzi &
Friends positionieren ihren Newcomer wie
ein Lifestyleprodukt. Es ist ein Weckruf für
den traditionell behäbigen Matratzenmarkt,
und nicht der letzte: 2016 übernehmen sie die
Fachhandelsmarke Dunlopillo, nun sind sie
mit ihrer Bettzeit Gruppe ein Multi-Marken-
Unternehmen und zugleich unterwegs in
der stationären und digitalen Welt. Emma ist
der Wachstumstreiber der Gruppe, Ziel 2018:
Umsatzverdoppelung binnen zwölf Monaten.
In nur fünf Jahren haben die drei Gründer ein
paar Regeln neu gesetzt. Sie haben digita-
lisiert, vereinfacht, verkaufen online und off-
line, B2B und D2C und haben ein skalierbares
Geschäftsmodell geschaffen. Ihre Gruppe
gehört zu den am schnellsten wachsenden
Unternehmen der Branche. Sie sind ein Fall-
beispiel für die digitale Transformation eta-
blierter Märkte. Tochter Emma gilt sogar als
das am schnellsten wachsende Tech-Start-up
in Europa, liefert bislang in 14 europäische
Länder und plant, international weitere Märk-
te zu erobern.
Der Firmensitz liegt mitten im quirligen
Frankfurter Bahnhofsviertel, nicht mal der
Chef hat ein eigenes Büro. Das ist Start-up-
Kultur pur, und für jedes junge Unternehmen
bedeutet das: Mangels Bonität gibt es erst
mal keine Kredite. So kommt das nötige Start-
kapital in den frühen Jahren noch von Freun-
den, Business Angels oder Venture-Capital-
Gebern. Doch irgendwann wollte Schmoltzi
weiteres Wachstum lieber klassisch per Be-
triebsmittelkredit finanzieren. Da war das
Unternehmen zwar schon break-even, aber
die letzte verfügbare Bilanz noch im Minus.
In Sachen Kredit geht in so einem Fall meist
nichts. Es ging dann doch, denn der zustän-
dige Berater kannte das Unternehmen schon
seit Jahren. Und glaubte an Team, Wachstum
und Per spektive. „Dass uns sogar die Deut-
sche Bank finanzierte“, sagt Schmoltzi heute,
„war für uns selbst eine Überraschung.“
Der Betriebsmittelkredit ist noch immer
der Klassiker der Unternehmensfinanzie-
rung. Praktisch jedes Unternehmen nutzt
diese eingespielte Form der Fremdfinan-
zierung. Dabei wird nur zu oft übersehen,
dass es auch viele andere
Mezzanine-Finanzierungen
Die Idee: Zwischenform von Eigen- und
Fremdkapital. Geeignet für Firmen mit
stabilem Cashflow, aber zu geringem Eigen-
kapital für Kredit finanzierung, meist
anlassbezogen (Akquisition, Nachfolge, MBO).
Darum geht es: Laufzeiten bis sieben Jahre
möglich, funktioniert wie Fremdkapital,
stärkt aber die EK-Basis. Verbesserung des
Ratings, Beibehaltung des unter nehme-
rischen Einflusses.
Zu beachten: Bank ist nur Vermittlerin,
viele individuelle Gestaltungsformen mög-
lich (etwa Genussrechte).
Eigenkapitalbasierte Lösungen
Die Idee: Ergänzend zu oder anstelle
von Fremdkapitalfinanzierungen
bei gleichzeitiger Stärkung der EK-Basis.
Darum geht es: Durch Aufnahme neuer
Anteilseigner werden Mittel bereitgestellt,
die ein stärkeres unternehmerisches
Risiko darstellen, als es Fremdkapitalgeber
üblicherweise bereit sind zu tragen.
Zu beachten: Investoren fordern Mit-
spracherechte. Neben der Verwässerung
der eigenen EK-Position kann so auch
die Autonomie eingeschränkt werden.
Video: Bettzeit Gruppe Wie der Matratzenhersteller sein Wachstum finanziert – und andere Videos zum Themaresults.db.com/videos.html
Finanzierung_Kapitalbeschaffung
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KONSORTIALKREDIT
McAirlaid’s Geld für neue Produkte In einem Stück Zellstoff steckt viel Forschung.
Der Vliesproduzent McAirlaid’s hält über
100 Patente. Jetzt hat Gründer Alexander
Maksimow (links, mit CFO Nicol Deipenbrock
und Geschäftsführer Andreas Schmidt)
die Finanzierung mit einem Konsortialkredit
ausgeweitet. Denn das „nächste große
Ding“ steht bereits in der Tür.
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Biologisch abbaubare Zigarettenfilter
sind ein neues großes Projekt bei McAirlaid’s.
Auch dafür gibt es natürlich längst
ein Patent
Finanzierungsformen gibt.
Bei Finanzierungen taugt nicht alles für alle,
aber eine ernsthafte Prüfung der alternativen
Finanzierungswege lohnt sich allemal. „Viele
Unternehmen könnten sich so einen deutlich
höheren finanziellen Spielraum verschaffen“,
sagt Firmenkundenchef Stefan Bender. Das
verschafft auch Erfolgsunternehmen mitun-
ter ganz neue Perspektiven.
So wie etwa bei McAirlaid’s aus Steinfurt
bei Münster, weltweit größter Hersteller
von binde- und klebemittelfreien Airlaids.
Diese Vliesstoffe mit variabel einstellbaren
Absorptionswerten kommen vielfach zum
Einsatz; etwa im Bereich der Lebensmittel-
verpackung, in medizinischen Anwendungs-
bereichen sowie der persönlichen Hygiene.
Es sind Produkte mit hohen technischen
Anforderungen, die beispielsweise die Le-
bensmittelhaltbarkeit verlängern oder in
der Lage sind, sogenannte schwer heilbare
Wunden zu schließen. Über 100 verschie-
dene Patente hält das Unternehmen inzwi-
schen. Markt und Unternehmen wachsen
unaufhaltsam, innerhalb der vergangenen
zehn Jahre hat McAirlaid’s seinen Umsatz
verzehnfacht. „Wir laufen unter Höchstlast“,
sagt Gründer und Hauptgesellschafter Alex-
ander Maksimow. Schon steht das „next big
thing“, wie der Chef es nennt, an der Rampe:
der einzige biologisch abbaubare Zigaret-
tenfilter. Es ist ein beständig wachsender
Milliardenmarkt, das entsprechende Patent
darauf hat Maksimow bereits. Für den gebür-
tigen Finnen und sein Unternehmen bedeu-
tete das, auch die Finanzierung auf neue
Beine zu stellen. Maksimow hatte bis dahin
immer klassisch finanziert, und das bedeu-
tet viele Banken, viele einzelne Kredite, Lauf-
zeiten und Konditionen, geschuldet dem
schnellen Wachstum des Unternehmens.
Und viele einzelne Gespräche mit Banken.
Drei Banken, ein Vertrag
Damit sollte jetzt Schluss sein. Im Septem-
ber 2017 unterzeichnete Maksimow einen
Konsortialvertrag. Seitdem ist das zuvor ein
wenig unübersichtliche Kreditportfolio deut-
lich bereinigt. Drei Banken unter Führung der
Deutschen Bank garantieren gemeinsam die
Finanzierung für die kommenden Jahre.
Ohne eine gewisse Mühe, das muss man
fairerweise sagen, ist das nicht zu haben. Über
zwölf Monate hat es gedauert, bis der 60-seitige
Vertrag unterschriftsreif war. „Richtig Schweiß
hat das gekostet“, sagt Maksimow, aber auch:
„Es hat sich gelohnt.“ Deshalb verhandelt er
ein halbes Jahr später schon den nächsten
Konsortialvertrag, diesmal klappt das in weni-
gen Wochen. Der Vertrag finanziert das bislang
größte Investitionspaket für die Erweiterung
der Kapazitäten in den USA und Deutschland.
McAirlaid’s ist ein geradezu lehrbuchhaftes
Beispiel für den Einsatz einer strukturierten
Finanzierung. Alternativen wie Schuldschein-
darlehen oder Private Equity wären für an-
dere auch infrage gekommen, aber nicht für
Alexander Maksimow: „Wir sind ein Familien-
unternehmen“, sagt er, „unsere Finanzierung
soll bodenständig bleiben.“ Das Wachstum von
McAirlaid’s ist damit auf Jahre gesichert.
Doch gerade die etwas kapitalmarkt-
näheren Formen der Finanzierung machen
in vielen anderen Fällen durchaus Sinn,
Beispiel Schuldscheindarlehen. Im Oktober
2017 platziert die Surteco Group ein Schuld-
scheindarlehen von 200 Millionen Euro. Der
international aufgestellte Zulieferer der
Möbel- und Holzwerkstoffindustrie genießt
bei den Geldgebern einen so guten Ruf, dass
er sogar doppelt so viel Geld einnimmt wie
ursprünglich beabsichtigt. Rund 100 Inves-
toren, fast alle aus der Bankenszene, wollen
dabei sein. Und Surteco bekommt die Mittel,
um eine Übernahme zu finanzieren und ein
US-Private-Placement zu tilgen.
Mit dem erfolgreich platzierten Schuld-
schein sichert sich Surteco gleich mehrere
Vorteile: Finanzreserven über viele Jahre
und langfristig niedrige Zinsen. Das alles
mit Laufzeiten, die nicht mal ein Konsorti-
alkredit bietet: Die längste Tranche muss
erst in zehn Jahren zurückgezahlt werden.
„Wir konnten unsere Finanzierungskosten
deutlich senken“, sagt Surteco-Treasurer
Günther Gallersdörfer, „das ganze Projekt
ist perfekt gelaufen.“ Eine gewisse Erfahrung
ist da ganz hilfreich. Arrangiert wurde der
Schuldschein von der Deutschen Bank – seit
Jahren die Nummer 1 im deutschen Mid-Cap-
Markt – zusammen mit einer weiteren Bank.
„Schuldscheindarlehen
Schuldscheindarlehen
Die Idee: Kapitalmarktnahe, aber nicht
öffentliche Finanzierung (kein Wert papier,
sondern Darlehen). Externes Rating nicht
erforderlich. Einsetzbar über die gesamte
Kapitalstruktur bis zu Mezzanine möglich.
Darum geht es: Diversifikation der
Finanzierungsinstrumente, Laufzeiten von
bis zu zehn Jahren möglich, Informations-
pflichten nur gegenüber den Investoren,
variable SSDs flexibel kündbar.
Zu beachten: Aktuell sehr gefragt, gilt als
komplementärer Finanzierungsbau-
stein zum Konsortialkredit und als Kapital-
markteinstieg für Erstemittenten.
KONSORTIAL- KREDIT FÜR DIE
NEUE PRODUKTION IN DEN USA
Konsortialkredit
Die Idee: Mehrere Banken geben
gemeinsam großen Kredit. Geeignet
bei sprunghaftem Wachstum.
Darum geht es: Vereinfachung komplexer
Strukturen. Langfristige Sicherheit,
einheitliches Reporting. Bessere Ausnut-
zung der Sicherheiten.
Zu beachten: Aufwendiger Prozess bis
zum Vertragsabschluss, danach
wesentlich einfacher. Erweiterung
relativ leicht möglich.
Finanzierung_Kapitalbeschaffung
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SCHULDSCHEINDARLEHEN
Surteco GroupKreditgeber standen SchlangeEs kommt nicht täglich vor, dass sich Kredit-
geber regelrecht darum reißen, einen
Mittelständler zu fi nanzieren. Hier schon:
Als die Surteco Group Investoren für
ihren Schuldschein suchte, war das Darlehen
mehrfach überzeichnet. Und Head
of Treasury Günther Gallersdörfer hat sich
günstige Zinsen über viele Jahre gesichert.
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Know-how und Produkte für die Möbel-, Fußboden- und Holzwerkstoffindustrie: Surteco entstand aus einem Zusammenschluss sich er gänzender deutscher Unter-nehmen mit insgesamt über 400 Jahren Erfahrung in der Herstellung deko-rativer Oberfl ächen und verwandter Produkte
gehen gerade wie geschnit-
ten Brot“, sagt einer der Beteiligten. Niedri-
ge Zinsen, lange Laufzeiten, kein externes
Rating erforderlich, zügige Bearbeitung:
„In sechs Wochen steht das“, sagt Surteco-
Kundenberater Stephan Hemmerich. Die
einzigen Voraussetzungen: gute Bonität,
mindestens 500 Millionen Umsatz und die
Bereitschaft zu einer gewissen Offenheit
gegenüber den Investoren. Dennoch bleibt
die Vertraulichkeit gewahrt, da die Informa-
tionen nur an die Investoren fließen – ein für
den Mittelstand wichtiges Argument. „Lan-
ges Geld günstig, das gibt es aktuell nur als
Schuldschein“, sagt Hemmerich. Und: „Wenn
nicht jetzt, wann dann?“
Surteco-Treasurer Gallersdörfer hätte so-
gar noch mehr Mittel aufnehmen können: Das
Unternehmen gilt als kerngesund, die Emissi-
on war mehrfach überzeichnet. Für Surteco
dürfte es daher nicht das letzte Schuldschein-
darlehen sein, und das ist verständlich, denn
der schwäbische Möbelzulieferer wächst seit
Jahren durch Zukäufe. Das bedeutet dann
mitunter auch sprunghaften Finanzierungs-
bedarf, ohne das bisherige Kreditportfolio
zu belasten. Ein Schuldscheindarlehen ist
da ohne Frage aktuell die beste Wahl. Nicht
immer aber ist die Entscheidung so eindeu-
tig. Denn es gibt viele Wege, ein wachsendes
Unternehmen intelligent zu finanzieren. So
wie eben auch bei Vector Foiltec aus Bremen,
dem weltgrößten Hersteller für Dach- und
Fassadensysteme aus Folie. Heute arbeitet
das vor 37 Jahren in einer Garage gegründete
Unternehmen an 18 Zweigstellen weltweit.
Gerade wegen der großen Projekte wächst
Vector Foiltec sprunghaft. „Mit traditionel-
len Mitteln der Finanzierung wäre das nicht
zu machen“, sagt Philipp Lehnert, der Ge-
schäftsführer des Hauses. Doch mithilfe des
Mezzanine-Kapitals habe man nun endlich
„die Decke durchstoßen“.
Intelligente Finanzierung gefragt
Unmittelbarer Geldgeber war hier keine Bank,
sondern der Frankfurter Mittelstandsfonds
M Cap Finance. Ein auf den Mittelstand fo-
kussierter Fonds, in den auch die Deutsche
Bank investiert ist. M Cap Finance bietet
eine Stärkung der Eigenkapitalausstattung
in Form von Genussrechtsfinanzierungen
und/oder Eigenkapital-Direktbeteiligungen
an. Gerade jenen Unternehmen, denen we-
gen ihrer schmalen Eigenkapitalbasis die
Aufnahme zusätzlicher Kredite verwehrt ist,
gibt Mezzanine-Kapital Freiraum. Anders
als etwa bei Private Equity muss der Unter-
nehmer keine Stimmrechte abgeben. M-Cap-
Finance- Partner und Mitbegründer Frank
Golland: „Wir schließen die Lücke zwischen
Eigen- und Fremdkapital.“
Bei der Suche nach dem richtigen Finan-
zierungsweg hilft auch Corporate-Finance-
Experte Marcus Stein von der Deutschen
Bank in Frankfurt. Im Rahmen eines holis-
tischen Kundendialogs lotet er aus, bei
welchen strategischen Fragestellungen die
Bank unterstützen kann. Dabei wird auch
abgeklopft, ob und inwiefern Finanzie-
rungserfordernisse nicht durch individuelle
Eigen kapitallösungen gelöst werden können.
Besprochen wird zum Beispiel die Frage, ob
es sinnvoll sein kann, Finanz investoren zu
beteiligen, die auch bei einer in Zukunft an-
stehenden Nachfolgeregelung helfen können,
oder ob eher doch ein Börsengang anzustre-
ben ist. Es ist ein ergebnisoffener Such- und
Findungsprozess, bei dem mit unter bisheri-
ge Entscheidungen revidiert werden. Stein
sieht sich als Berater und Sparringspartner.
Denn eine Firmenkundenbank, die sich als
360-Grad-Partner sieht, hat nicht nur „ihre
Produkte im Koffer“, wie Stein es nennt. Sie
hilft dabei, Problemlösungen zu entwickeln
und umzusetzen, die auch Finanzierungsele-
mente außerhalb des eigenen klassischen
Bankproduktportfolios enthalten können.
Mezzanine oder Schuldschein, klassischer
oder Konsortialkredit, die Hereinnahme wei-
terer Gesellschafter – all das sind Möglich-
keiten, mit denen eine Bank Familienunter-
nehmen in ihrer Entwicklung begleiten kann.
„Wir erleben eine Professionalisierung bei
der Finanzierung“, sagt Firmenkundenchef
Bender von der Deutschen Bank, und das
heißt: Immer mehr Unternehmen wissen, dass
oft mehr möglich ist als noch ein Kredit. Es
heißt auch: Sind alle Möglichkeiten ernsthaft
geprüft, sollte eine Investition zumindest an
der Finanzierung nicht scheitern.
Einer, der für diese Begleitung auch mal
Danke sagen wollte, ist McAirlaid’s-Gründer
Alexander Maksimow. Im Foyer seines Ver-
waltungsgebäudes im thüringischen Ber-
lingerode ist eine ganze Wand behängt mit
kleinen Schildern. Es ist die unternehmens-
eigene „Hall of Fame“. Mit dabei: der Kunden-
berater Peter Weigt von der Deutschen Bank.
Maksimow: „Den Peter kenne ich seit Jahr-
zehnten, er hat uns begleitet praktisch vom
ersten Tag an.“ So soll es sein.
Betriebsmittelkredit
Die Idee: Flexible und kurzfristige Finan-
zierung des operativen Geschäfts. Puffer
für Spitzen im Liquiditätsbedarf. Schafft
Flexibilität in der Disposition (zum Beispiel
durch Nutzung von Skonti).
Darum geht es: Im Prinzip der „Dispo
für Unternehmen“. Dient der kurzfristigen
Finanzierung des Betriebsmittelbedarfs
meist ohne Sicherheiten; flexible Inanspruch-
nahme auch beispielsweise für Garantien
oder Barsonderkredite möglich.
Zu beachten: Setzt regelmäßige Zahlungs-
eingänge voraus. Oft der Einstieg in
eine Kreditverbindung mit der Hausbank.
„LANGFRISTIGES GELD GIBT ES
DERZEIT GÜNSTIG ALS SCHULDSCHEIN“
Unterstützung der Deutschen Bank
bei der Kapitalbeschaffung:
www.deutsche-bank.de/finanzierung
WEITERE INFORMATIONEN
Finanzierung_Kapitalbeschaffung
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