Planung und Ziel Erst mal vorstellen … Theoretischer Hintergrund – DUB linguistics ...

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Deutsch lernen mit Spielfilmen

Planung und Ziel Erst mal vorstellen … Theoretischer Hintergrund – DUB linguistics

Unterrichtsideen – einige Beispiele Gemeinsam neue Unterrichtsideen entwickeln Ist es machbar und was bringt´s Ihnen?

Mein Ziel: Sie sind überzeugt vom praktischen Nutzen der Filmmethode und können für Ihre eigene Situation Unterrichtsentwürfe machen.

Mein Name ist Marlies Urbach. Die Spielfilmmethode ist das Thema meiner

Masterarbeit (2013) an der Universität Groningen. Ich suchte eine Methode, mit der ich den

Deutschunterricht weniger langweilig gestalten konnte.

Seitdem arbeite ich – in allerlei Variationen – im Unterricht viel mit dieser Methode, die sich als nicht-langweilig bewährt hat.

… und wer sind Sie?

Theoretischer Hintergrund

Dynamic Usage-based (DUB) linguistics: Groningen – Applied Linguistics: M. Verspoor, W.

Lowie, K. Bots. DUB gehört zur Familie der sog. usage-based

Ansätze. Dies ist eine neuere Richtung innerhalb der

Sprachwissenschaft, die sich von Chomsky abkehrt.

Kernpunkte: Menschen verfügen über die angeborene Fähigkeit

zum Spracherwerb in natürlichen Situationen. Spracherwerb ist langwierig und mühselig. Fehler

gehören dazu. Spracherwerb ist Bedeutungserwerb. Sprache ist Kommunikation.

Die Spielfilm-Methode trägt diesen Erkenntnissen Rechnung.

Usage-based Ansätze Spracherwerb (Erst- und Zweitsprachenerwerb)

erfolgt aus der Kommunikation heraus. Bedeutung ist kontextgebunden.

Sprache ist kein “Grammatikbuch” (Syntax) auf der einen Seite und ein “Wörterbuch” (Lexikon) auf der anderen. Vielmehr fällt das menschliche Gedächtnis auf chunks zurück, die es gespeichert hat.

Frequenz, Salienz (Auffälligkeit) und die Wahrscheinlichkeit gemeinsamen Auftretens lexikalischer Einheiten im Input erklären den Erwerb sprachlicher Strukturen.

Also: Sprache dient hauptsächlich der

Kommunikation; kommunikative Bedürfnisse formen die Sprache: "language structure emerges from language use" (Tomasello 2003).

Natürliche Sprachverwendung erfolgt immer innerhalb eines Kontexts. Der Kontext hilft bei der Bedeutungserschließung.

Beim Erlernen einer Sprache spielen vor allem Auffälligkeit (Salienz), feste Verwendungsmuster und Frequenzeffekte im Input eine Rolle.

DidaktikDie Filmmethode gehört zu den kommunikativen Ansätzen der Fremdsprachenvermittlung: viel sprachlicher Input als Ausgangspunkt. Bedeutungserwerb zentral: Wörter und chunks.

Fehler gehören zum Spracherwerbsprozess. Nachdruck auf der kommunikativen Funktion

von Sprache.

Spielfilm-MethodeDie Methode: stellt viel sprachlichen Input in

kommunikativen Situationen bereit, die durch Vermittlung des Lehrers und durch Kontextfaktoren verständlich werden.

bewirkt bei den Schülern Aufmerksamkeit und intrinsische Motivation (Inhalt des Films).

Fragen? Anmerkungen?

Praktische DurchführungVoraussetzungen: ein geeigneter Film, der Jugendliche

anspricht. Transkript und/oder deutsche Untertitel. Vorüberlegungen: was will ich den

Schülern beibringen? Wortschatz, idiomatische Ausdrücke, Hörverstehen, Sprechfertigkeiten?

1. Unterrichtsidee: KrabatZiel: Hörverstehen, Wortschatz,

Sprechen.

Preteaching: Wortschatz und chunks. die Mühle mahlen – sie mahlt der Meister der Lehrjunge Angst haben – er hat Angst Da bist du ja! Du magst doch?

Transkript Filmdialog:Meister: 

"Da bist du ja. Kannst bei mir Lehrjunge werden. Ich brauche einen. - Du magst doch? Komm. Und was soll ich dich lehren? Das Müllern? Oder auch alles andere?”

Krabat: 

"Das andere auch." 

Meister: 

"Schlag ein, Krabat. Oder hast du Angst?" 

Krabat: 

"Ich hab´ keine Angst!" 

Meister:

"Die Mühle. Nun mahlt sie wieder." 

Gelenkte Gesprächsübung:Du hast dich auf einem Campingplatz in Deutschland für einen Ferienjob beworben. Der Manager sucht dringend jemanden und freut sich, dass du kommst.

Oefen dit gesprek in tweetallen. Wissel van rol. Gebruik onder a) en b) een van de opgegeven woorden.a. Verkäufer(in), Rezeptionist(in), Sänger(in), Kinderbetreuer(in), Bademeister

b. rechnen, schreiben, singen, mit Kindern umgehen, schwimmen

a. Verkäufer(in), Rezeptionist(in), Sänger(in), Kinderbetreuer(in), Bademeister

b. rechnen, schreiben, singen, mit Kindern umgehen, schwimmen

Manager: Da bist du ja. Kannst bei mir .................a).................. werden. Ich brauche jemanden. Du magst doch?

Schüler Ich weiß nicht. Ich kann nicht ...........b)...............

Manager: Das macht nichts. Komm, schlag ein. Oder hast du Angst?

Schüler: Ich habe keine Angst!

2. Unterrichtsidee zu KrabatZiel: Erschließen der Bedeutungen von schaffenTonda: 

"Guck, so. Es muss eng anliegen." 

Bursche: 

"Halt, zum Mahlwerk darfst du noch nicht rein! Kein Neuer darf das. Erst wenn du so stark bist wie wir!" 

Bursche: 

"Ja, genau. Kannste den Wagen ziehen?" 

Bursche: 

"Warte, versuch einen Sack zu heben." 

Krabat: 

"Das schaff´ ich." 

Erschließen der Bedeutungen von schaffen

Mit dem Handy im Text nach weiteren Beispielen von schaffen suchen. Haben sie alle dieselbe Bedeutung?

Die Bedeutung ermitteln aus dem Kontext und mit dem Handy.

Die Bedeutungen besprechen und aufschreiben.

Mögliche Bedeutungen von “schaffen” Das schaffe ich! Er schafft´s nicht. Ihm macht sein Rücken zu schaffen. Den Plunder rausschaffen. Die Leiche

wegschaffen. Sie schafft es durch die Reihen.

Geschafft! Ich bin geschafft!

Und jetzt Sie … Schauen Sie sich bitte das Filmfragment

an und lassen Sie sich etwas dazu einfallen …

Ist die Filmmethode machbar für Sie?

Wie kann man den Lernerfolg überprüfen?

Vokabeltest Cloze-Test Zu chunks: “Was würdest du in dieser Situation

sagen?”