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Prof. Dr. Wolfgang Schwalbe Betriebslehre / Produktionsplanung und – steuerung (PPS)

„Wir erwarten von Ihnen ein abgeschlossenes Studium der Fachrichtung Fertigungstechnik, Maschinenbau oder Feinwerktechnik sowie eine REFA-Ausbildung“

Das Bodenseewerk suchte einen Ingenieur !!!

Produktionsplanung und - steuerung

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Definition, Inhalt und Ziele der PPS

Die Produktionsplanung und –steuerung beinhaltet alle Planungs- und Steuerungsfunktionen zur Herstellung von Produkten hinsichtlich:

Mengen Terminen Kapazitäten Kosten

bei optimaler Abdeckung der Zielsetzungen

Geringe DurchlaufzeitenHohe TermintreueGeringe KapitalbindungHohe und gleichmäßige Kapazitätsauslastung

(Quelle: EDV Studio Ploenzke)

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CIM - Y-Integrationsmodell (nach Scheer):

nach Scheer

Produktionsplanung und –steuerung (PPS)

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Die 11 Elemente der PPS nach Scheer

1.) Vertrieb: vom Marketing, Verkauf2.) Kalkulation: manuell oder über den Arbeitsplan3.) Primärbedarfsplanung: vom Marketing, Verkauf4.) Materialwirtschaft: über Stücklistenauflösung,

Gozintho – Verfahren5.) Kapazitätsterminierung: über den Arbeitsplan,

Durchlaufzeitbestimmung, Losgrößenbildung6.) Kapazitätsabgleich: manuell oder z.B. BOA7.-11.)Auftragsfreigabe, Fertigungssteuerung, BDE,

Kontrolle, Versandsteuerung

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Der Arbeitsplan

Definition:Der Arbeitsplan ist die Festlegung der Vorgangsfolge zur Fertigung und

Montage eines Bauteils, einer Baugruppe oder eines Erzeugnisses.Im Rahmen der Arbeitsplanung wird festgelegt, was, wie womit

hergestellt werden soll.Ermittlung von Vorgabezeiten.Basis für Kalkulation und Lohnabrechnung.Keine Termine, keine Fertigungsauftragsnummer, keine Auftragsmenge,

abgesehen von der Losgröße, keine Stücklistenpositionen, sondern nur Bezug auf solche.

Der Arbeitsplan entspricht bei einem Rezept der Zubereitung.Er variiert stark von Unternehmen zu Unternehmen

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Bedarfsarten Primärbedarf: Bedarf an verkaufsfähigen Erzeugnissen (Fertigerzeugnissen, Ersatzteilen), die keine Weiterverarbeitung in einer weiteren Stufe erfahren.

Sekundärbedarf: Bedarf an Rohstoffen und Zwischen-erzeugnissen, die zu der Erzeugung des Primärbedarfs benötigt werden.

Gesamtbedarf: Summe aus Primär- und Sekundärbedarf.

Und dann noch

Tertiärbedarf: Bedarf an Hilfs- und Betriebsstoffen sowie Verschleiß-Werkzeugen, die zur Aufrechterhaltung der Produktion erforderlich sind.

Bruttobedarf: Bedarf mit Berücksichtigung Lagerbestand.

Nettobedarf: Bedarf ohne Berücksichtigung Lagerbestand.

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Methoden der Bedarfsermittlung

Exponentielle GlättungRegressionsanalyseMittelwertbildung

analytisch Gozintographsynthetisch IntuitivschätzungAnalogieschätzung

programmgebunden(deterministisch)

subjektive Schätzung

verbrauchsgebunden(stochastisch)

gewogener gleitender Mittelwert

gleitender Mittelwert

exponentielleGlättung

1. Ordnung

exponentielleGlättung

2. Ordnung

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Die Stückliste

Varianten: Mengenübersichtsstückliste, Strukturstückliste, Baukastenstückliste, Variantenstückliste, Plus/ Minus-Stückliste, Teileverwendungsnachweis.

Grunddaten: Bezeichnung, Rohstoff/ Einzelteil, Menge und Mengeneinheit (z.B. St., m, kg), Eigenfertigung/ Fremdbezug, Anlieferungstermin je Einzelteil, ABC-Teile für die Planung, Endverwendungsnachweise.

Stoff-, Stück-, Lohn- und Gemeinkosten.

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Der 29.01.1990 war ein historisches DatumEs wird Ausschuss GEPLANT

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Der Gozintograph 1

Aufgabe: Ermittlung des Gesamtbedarfs an End- und Zwischen-

erzeugnissen sowie von Baugruppen, Einzelteilen und Rohstoffen

Visualisierung von Konstruktionszusammenhängen

Vorteil: 1. streng hierarchischer Aufbau2. Übersichtlichkeit bei einfachen Strukturen

Nachteile: 1. Komplexe, vernetzte Struktur führt zu Unübersichtlichkeit2. Versagen, wenn Schleifen innerhalb der Erzeugnisstruktur auftreten

Grundlage für die Erstellung eines Gozintograph ist eine Erzeugnisstruktur (z.B. Stückliste).

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Der Gozintograph 2

Regeln: Ein Gozintograph ist aus einer Menge von Knoten und Pfeilen

aufgebaut. Der oberer Index in den Knoten symbolisiert das Erzeugnis,

die Baugruppe oder das Bauteil und der untere Index die Primär- bzw. die Bruttogesamtbedarfsmenge.

Die von einem Knoten ausgehenden Pfeile enden in einem Knoten mit höherem oberen Index.

Die Produktionskoeffizienten geben dabei an, aus welchen Mengen an Einzelteilen und vorgelagerten Zwischen-produkten sich die übergeordneten Zwischenprodukte bzw. Endprodukte zusammensetzen.

4

30

5

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31

0

2

80

3

0

2 13Erzeugnis

Primärbedarf

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Einfache Übung zum Gozintograph

4

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0

2

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3

0

2 13Erzeugnis

Primärbedarf

Lösung durch retrograde Mengenberechnung:

2500 + 0 = 25002 x 1250 = 25002011170 + 80 = 12503 x 390 = 11703802390 + 0 = 3901 x 390 = 390103360 + 30 = 3903 x 120 = 3603304

0 + 120 = 1200-1205

GesamtbedarfSekundärbedarfProd.-Koeff.PrimärbedarfIndex

2500 + 0 = 25002 x 1250 = 25002011170 + 80 = 12503 x 390 = 11703802390 + 0 = 3901 x 390 = 390103360 + 30 = 3903 x 120 = 3603304

0 + 120 = 1200-1205

GesamtbedarfSekundärbedarfProd.-Koeff.PrimärbedarfIndex

4

390

5

120

31

2500

2

1250

3

390

2 13Erzeugnis

Gesamtbedarf

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Lösung durch retrograde Menegnberechnung Ausgangs Produkte

Primär Bedarf

Sekundär Bedarf

Gesamt Bedarf

Vorher- gehende Produkte

Produktions- koeffizient

Partieller Sekundär-bedarf der vorhergehen Produkte

Kumulierter Partieller Sekundär-bedarf der vorhergehen Produkte

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Der Kurs MB06 plant zur Diplomfeier ein großes Fest zu veranstalten. Zum Nachmittagskaffee soll es 20 Apfelschaumkuchen und 30 Zwetschgenkuchen geben. Außerdem soll später eine feine Apfelschaumcreme serviert werden. Für diese sind 30 Portionen angedacht. 

Für einen Apfelkuchen werden u.a. 6 Äpfel, 5 Eier und 2 Becher Sahne benötigt, für einen Zwetschgenkuchen sind die Zutaten 50 Zwetschgen, 3 Eier und 1 Becher Sahne. Jeder Kuchen benötigt darüber hinaus eine halbe Portion Apfelschaumcreme. Eine Portion Apfelschaumcreme wiederum benötigt 3 Äpfel und 1 Becher Sahne. 

Man rechnet mit 4 anwesenden Kindern, die jeder einen Apfel und 5 Zwetschgen roh verzehren. Außerdem wird einkalkuliert, dass 2 Eier kaputt gehen und ein Sahnebecher auf den Boden fällt. 

Zeichnen Sie den Gozinto-Graphen mit PrimärbedarfsangabenBestimmen Sie die Zutaten durch die retrograde

Mengenberechnung

Etwas noch schwierigere Übung zum Gozintograph, 2

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Durchlaufzeit (DZL) des Materials

Definitionen Durchlaufzeit1. Soll-Zeit für die Erfüllung einer Aufgabe in einem bestimmten

Arbeitssystem.

2. Zeitspanne, die ein bestimmtes Arbeitsobjekt, beginnend mit dem Zeitpunkt der Bereitstellung für den ersten Arbeitsgang und endend mit dem Zeitpunkt des Vollzuges des letzten Arbeitsganges, benötigt, um den vorgeschriebenen Weg über die einzelnen Bearbeitungsstellen zurückzulegen.

3. Differenz zwischen Fertigstellungstermin und Rohstoff-anlieferungstermin.

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Definition Eindeckung: Quotient aus dem Bestand (in [ME] oder [WE]) und der

mittleren Ablieferung der Fertigung der beiden Folgemonate.

[ME] [WE] Monat = =

[ME]/[ZE] [WE]/[ZE]

Eindeckung und Durchlaufzeit haben denselben Aussagewert. Durchlaufzeit (Arbeitsplan) stellt die Soll-Größe dar. Die Eindeckung wird als Ist-Größe verwendet, da diese auch

unterschiedliche Bearbeitungsgrade berücksichtigen kann.

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BOSCH

Leinfelden

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Durchlaufterminierung: Die Durchlaufterminierung legt für jeden Arbeitsvorgang den

Anfangs- und Endtermin auf Grund der im Arbeitsplan festgelegten Arbeitsabläufe fest

Dieses geschieht ohne Berücksichtigung der tatsächlichen Kapazitätsauslastungen der Betriebsmittel.

Für die Durchlaufterminierung werden die Verfahren Rückwärtsterminierung Vorwärtsterminierung Mittelpunktsterminierung

verwendet. Zur Terminermittlung ist die Kenntnis der Durchlaufzeit

erforderlich.

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Liegezeit

Lagerungszeit

Arbeitsablaufbe-dingte Liegezeit

Störungsbedingte Liegezeit

durch Menschen bedingte Liegezeit

Liegezeit

Lagerungszeit

Arbeitsablaufbe-dingte Liegezeit

Störungsbedingte Liegezeit

durch Menschen bedingte Liegezeit

Zusammensetzung

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2 Tage

0,3*13 = 3,9 Tage

0,6*2 = 1,2 Tage

4,5*1 = 4,5 Tage

GESAMT 14,8 Tage

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Bestimmung der Teilzeiten

Die Ermittlung der einzelnen Teilzeiten kann durch Zeitaufnahme (z.B. REFA-Zeitaufnahme) durch Systeme vorbestimmter Zeiten (z.B. MTM-

Verfahren) durch Multimomentaufnahmen durch Schätzen oder durch eine rechnerische Ermittlung der Prozesszeiten

erfolgen.

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Einflussgrößen

Einflussgrößen auf die Durchlaufzeit: Basisgrößen

Transport-/ LiegezeitRüstzeitLosmengeMaschinenlaufzeitLohn-/ Arbeitszeit

BetriebsauslastungMaschinenkapazitätPersonalkapazität

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Einflussgrößen

Variable StörgrößenTerminierung konkurrierender AufträgeMonatlicher Wechsel von Auftragsvolumen,

Varianten, AbartenAusweichfertigungVerlängerte WerkbankMaschinenstörungenUnvorhergesehene EngpässeFehlender RohstoffFehlende Eigenfertigungsteile

Durchlaufzeit nicht im Voraus festlegbar!!!

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Durchlaufzeitreduzierung

Weitere Methoden zur Reduzierung der Durchlaufzeit: Reduzierung der Anzahl der Arbeitsgänge eines Arbeitsplans Minimierung der Liegezeit Verbesserung Transportorganisation Reduzierung Bearbeitungszeit Reduzierung Kontrollzeit Optimierung des Arbeitsablaufs Optimierung Maschinen-Wartungszeitraum Optimierung Wartungsintervall Minimierung der Rüstzeit Losgrößenminimierung Verbesserung der PPS

} Konflikt !!!

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Definition Losgröße Unter einem Los oder Fertigungsauftrag wird eine

Bedarfsmenge eines Einzelteiles, eines Bauteiles oder eines Fertigproduktes verstanden, welches ohne Unterbrechung in Eigenfertigung erstellt werden soll.

Die Losgrößenrechnung hat das Ziel, eine wirtschaftliche Bestellmenge zu ermitteln.

Oft werden Losgrößen vor dem Erfahrungshintergrund der Mitarbeiter einmalig intuitiv festgelegt und nur dann verändert, wenn sich die Losgröße als Grund für eine Unwirtschaftlich-keit der Fertigung klar erkennen lässt.

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Losgrößenbestimmung

Die Frage der Losgrößen kann prinzipiell unter zwei Gesichtspunkten behandelt werden:

Kostenminimierung: Hier sind die fixen Kosten der Maschineneinrichtung (Auflagekosten) den variablen Lager- und Kapitalbindungskosten gegenüberzustellen. Zielsetzung ist die Ermittlung einer Losgröße, bei der die Summe der Kostenkomponenten minimiert ist.

Durchlaufzeitminimierung: Hier ist die Fragestellung, welche Losgröße kann am schnellsten durch die Produktion bewegt werden. Im Kontext der aktuellen Just-In-Time Diskussionen gewinnen durchlaufzeitminimierte Losgrößen zunehmend an Bedeutung.

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Losgrößenrechnung

Wirtschaftliche Fertigungslose für alle Arbeitsgänge

Losgrößenrechnung

Wirtschaftliche Fertigungslose für alle Arbeitsgänge

Bei der Losgrößenrechung stehen große Lose (Stückzahlen) und damit verbunden hohe Bestände und eine steigende Unflexibilität in Diskrepanz zu kleinen Losgrößen, bei denen durch häufiges Umrüsten hohe Rüstzeiten und -kosten entstehen.

Von zu produzierenden Erzeugnis, Baugruppe oder -teil abhängig müssen wirtschaftliche Fertigungslose für alle Arbeitsgänge ermittelt werden.

Losgrößenbestimmung

nach Eversheim

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Losgrößenermittlung

Zur Ermittlung der optimalen Beschaffungsmenge gibt es verschiedene Beschaffungsstrategien:

Mengengenaue Deckung eines Periodenbedarfs bei kapitalintensiven Artikeln bei unregelmäßigem und gelegentlichem Bedarf bei Auslaufartikeln bei sinkenden Preisen

Gleitende wirtschaftliche Losgröße Eignung zur Minimierung der Zins- und Lagerkosten sowie fixen

Beschaffungskosten bei diskretem Verbrauch Optimale Losgröße

Eignung zur Minimierung der Zins- und Lagerkosten sowie fixen Beschaffungskosten bei kontinuierlichem Verbrauch

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Losgrößenermittlung

Feste Beschaffungsmenge Eignung bei festen Verpackungseinheiten z.B. Containern,

produktionsbedingten festen Losgrößen Auffüllung auf maximalen Lagerbestand

bei steigenden Preisen bei ungewisser Lieferbereitschaft

Mindestbeschaffungsmenge Eignung bei vom Lieferanten vorgegebenen Mindestbestell-

mengen, bestimmten technologischen Fertigungsprozessen Rundung auf Verpackungs- und Transportmengeneinheit

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Losgrößenberechnung

Verfahren zur Berechnung einer optimierten Losgröße: Andler`sche Losgrößenbestimmung Stück-Perioden Ausgleich Verfahren der gleitenden wirtschaftlichen Losgröße Losgrößenverfahren nach Wagner/ Whithin Losgrößenverfahren nach Groff Losgrößenverfahren nach Silver/ Meal Mehrstufige Losgrößenberechnung

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Andler´sche Losgröße

Andler´sche Losgrößenbestimmung: In der Praxis wird von den Verfahren zur Losgrößenbe-

rechnung meist auf das sog. Grundmodell, die Andler´sche Losgrößenbestimmung, zurückgegriffen.

Das Grundmodell der Losgrößenplanung geht u.a. von folgenden Voraussetzungen aus: es wird nur eine Materialart beachtet, konstanter Materialbedarf pro Zeiteinheit, vorgegebener Jahresbedarf, konstante Materialqualität, Fehlmengen sind nicht zugelassen, konstante Beschaffungspreise,

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Andler´sche Losgröße

isolierte Beschaffung, d.h. keine Verbundbeziehungen der Bestellkosten,

konstante Kosten pro Bestellung, beliebig teilbare Beschaffungsmenge, beliebig bestimmbare Lieferzeitpunkte, keine Restriktionen hinsichtlich Beschaffungsmenge,

Lagermenge u.ä. keine Sicherheitsbestände, am Lager treten keine Mengenverluste auf, die Lieferung ist sofort verfügbar, der Lagerbestand ist gleich Null, variable Lager- und Bestellkosten verhalten sich

proportional zur Bestellmenge.

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Andler´sche Losgröße

Kosten in Abhängigkeit von der Losgröße:

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Andler´sche Losgröße

Lagerbestand bei dem Andler´schen Losgrößenmodell:

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Andler´sche Losgröße

Andler´sche Losgrößenformel: Zahl der Bestellungen je Zeiteinheit: n = X / BM Beschaffungskosten je Zeiteinheit: KB = BK * n = BK *

X/BM durchschnittliche Lagermenge: LB = BM/2 Zins- und Lagerkosten je Zeiteinheit:

allgemein: KL = ½ * n-1 * LK * Z = ½ * LK * Z * BMbei 1 Bestellung: KL = ½ * X * LK * ZBM Bestellmenge [ME]KG Gesamtkosten [ME/ZE]X Periodenbedarf [ME/ZE]BK losgrößenunabhängige Kosten je Beschaffung [WE]LK Preis bzw. Herstellkosten je Mengeneinheit [WE/ME]Z kalkulatorischer Zins- und Lagerkostensatz [1/ZE]

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Andler´sche Losgröße Gesamtkosten je Zeiteinheit:

KG = KB + KL = BK * X/BM + ½ * LK * Z * BM Da GK(BM) eine stetige Funktion ist, wird das Gesamtkosten-

minimum durch Nullsetzung der 1. Ableitung gebildet.KG ‘ = 0 = - BK * X/BM2 + ½ * LK * Z mit KG ‘‘ > 0

Optimale Bestellmenge: BMopt =

BM Bestellmenge [ME]KG Gesamtkosten [ME/ZE]X Periodenbedarf [ME/ZE]BK losgrößenunabhängige Kosten je Beschaffung [WE]LK Preis bzw. Herstellkosten je Mengeneinheit [WE/ME]Z kalkulatorischer Zins- und Lagerkostensatz [1/ZE]

Gesamtkosten je Zeiteinheit:KG = KB + KL = BK * X/BM + ½ * LK * Z * BM

Da GK(BM) eine stetige Funktion ist, wird das Gesamtkosten-minimum durch Nullsetzung der 1. Ableitung gebildet.KG ‘ = 0 = - BK * X/BM2 + ½ * LK * Z mit KG ‘‘ > 0

Optimale Bestellmenge: BMopt = 2 * BK *X

LK * Z

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Andler´sche Losgröße

Mängel der Andler´schen Losgrößenformel: Die Voraussetzung des gleichmäßigen Bedarfs ist unrealistisch.

Nachfrageschwankungen, wie etwa saisonale Schwankungen, sind zu berücksichtigen.

Lagerkosten sind nicht über große Bereiche linear, sondern Sprungfunktionen, deren Sprünge dort auftreten, wo neue Lagerräume erschlossen werden müssen.

Die Losgrößenoptimierung erfolgt nur einstufig ohne Koordination mit anderen Elementen des Netto-Sekundärbedarfs. Insbesondere werden keine Kapazitätsrestriktionen bei Maschinen und Lagerraum berücksichtigt.

Für eine bessere Anpassung an die betrieblichen Gegebenheiten ist daher von der Annahme eines unbeschränkt zur Verfügung stehenden Lagerraums abzugehen. Sinnvoll ist dann eine Erweiterung um eine Kostengröße, welche den Spitzenbedarf an Lagerraum bei der Wiederaufüllung ausdrückt.

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Ausblick: PPS-Ziele nach verschiedenen Autoren:

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Ausblick: Zielkonflikt der PPS

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Ansicht heuteAnsicht früher

Hohe Umlaufbestände verdecken Fertigungsprobleme:

reibungslose Produktion prompte Lieferung Überbrückung von Störungen wirtschaftliche Fertigung konstante Auslastung

Bestände ermöglichen

störanfällige Prozesse unabgestimmte Kapazitäten mangelnde Flexibilität Ausschuss mangelnde Liefertreue

Bestände verdecken

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Fehlerkreis der ProduktionssteuerungFehlerkreis der Produktionssteuerung

Durchlaufzeiten werden länger

und streuen starkWarteschlangenwerden länger

Belastungenan den Arbeits-

plätzen wachsen

Plan-Durchlauf-zeiten werden

erhöhtAufträgewerden früherfreigegeben

SchlechteTermintreue

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Quellenverweis

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Literatur [1] Kurbel, Karl:

Produktionsplanung und –steuerung;4. Auflage; R. Oldenbourg Verlag, München, Wien, 1999

[2] Luczak, Holger; Eversheim, Walter:Produktionsplanung und –steuerung;2. Auflage; Springer - Verlag, Berlin, Heidelberg, New York, 1999

[3] Corsten, Hans:Produktionswirtschaft;8. Auflage; R. Oldenbourg Verlag, München, Wien, 1999

[4] Kernler, Helmut:PPS der 3. Generation;1. Auflage; Hüthig Buch Verlag GmbH, Heidelberg, 1993

[5] Hackstein, Rolf:Produktionsplanung und –steuerung (PPS);2. Auflage; VDI –Verlag, Düsseldorf, 1989

[6] Blohm, Hans; Beer, Thomas; Seidenberg, Ulrich; Silber, Herwig:Produktionswirtschaft;3. Auflage; Verlag Neue Wirtschafts-Briefe GmbH & Co., Herne/ Berlin, 1987

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Internet

Vorlesungsskript [A] Prof. Dr. Martin Dreher

FH Karlruhe, Fachgebiet: PPShttp://www.fbi-lkt.fh-karlsruhe.de/~drma0001/skripte/PPS_SS04.pdf

[B] Prof. Dr. H. SchneiderTU Ilmenau, Fachgebiet: Produktionswirtschaft/ Industrielehrehttp://www.wirtschaft.tu-ilmenau.de/deutsch/institute/bwl/pi/service/PW-WS-03-04-kap-6.pdf

[C] Prof. Dr. H. AbelsFH Köln, Fachgebiet: PPShttp://www.pt.fh-koeln.de/ptd/lehr/abels/downloads/vorlespps3_2_1.pdfhttp://www.pt.fh-koeln.de/ptd/lehr/abels/downloads/vorlespps1_1.pdf

[D] Prof. Dr.-Ing. S. WilkschFHTW Berlin, Fachgebiet: Produktionsmanagementhttp://www.f3.fhtw-berlin.de/Lehrmaterialien/Wilksch/Produktionsmanagement/Script_PM7.pdf

[E] Prof. Dr. Arnold, Prof. Dr. GehlerFH Gießen-Friedberg, Fachgebiet: Logistikhttp://www.fsz-friedberg.de/material/PPS-Basis-demo.pdf

[F] Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Holger LuczakRWTH Aachen, Fachgebiet: Arbeitswissenschaftenhttp://www.iaw.rwth-aachen.de/download/lehre/vorlesungen/2003-ws-aw1/aw1bo_05_ws2003.pdfhttp://www.iaw.rwth-aachen.de/download/lehre/vorlesungen/2003-ws-aw1/aw1bo_06_ws2003.pdf

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Internet [G] Prof. Dr. Uwe H. Suhl

Freie Universität Berlin, Fachbereich: Wirtschaftswissenschaftenhttp://www.wiwiss.fu-berlin.de/suhl/lehre/lehrveranstaltungen/SS04/bis/eus.pdf

[H] Prof. Dr.-Ing. Klaus-Dieter FröhnerTU Harburg, Fachgebiet: Arbeitswissenschaftenhttp://cgi.tu-harburg.de/~fsrmwww/download/vorlesungen/pps_1.pdf

[I] Prof. Dr. Claus RautenstrauchUniversität Magdeburg, Fachgebiet: Produktionsinformatikhttp://www.cs.uni-magdeburg.de/~hohenhau/sturafin/downloads/pps.pdf

[J] Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Holger LuczakRWTH Aachen, Fachgebiet: Arbeitswissenschaftenhttp://www.iaw.rwth-aachen.de/download/lehre/vorlesungen/2004-ss-aw4/ AW_IV_V03_Umdruck_SS2004.pdf

[K] Prof. Dr. Michael FriedrichFH Karlsruhe, Fachgebiet: PPShttp://www.fbi-lkt.fh-karlsruhe.de/fsi1/studium/material/pps/PPS-SkriptFriedrich.pdf

[L] Prof. Dr. Dr. habil. Dr. h. c. Horst WildemannTU München, Fachgebiet: Betriebswirtschaftslehrehttp://www.bwl.wiso.tu-muenchen.de

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Internet

Sonstige Internetquellen:

[M] Harry ZingelSeminararbeit „Industrielle Disposition und Beschaffung“, 1999

http://www.zingel.de/pdf/07disp.pdf [N] Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky

Dynamische Planung des betrieblichen Materialbedarfs, 1999http://www.hausarbeiten.de/rd/faecher/hausarbeit/wii/19033.html

[O] Rainer KämpfVerfahren zur Losgrößenberechnunghttp://www.ebz-beratungszentrum.de/pps_seiten/sonstiges/losgroessen.html#2%20Übersicht%20über%20die

%20Losgrößenverfahren

[P] http://help.sap.com/saphelp_45b/helpdata/de/7d/c27097454011d182b40000e829fbfe/frameset.htm

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