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ProjektProjektProjektProjektbegleitung Wildbachbegleitung Wildbachbegleitung Wildbachbegleitung Wildbach---- und und und und
LawinenverbauungLawinenverbauungLawinenverbauungLawinenverbauung::::
Von der Von der Von der Von der Idee bis zum baufertigen Idee bis zum baufertigen Idee bis zum baufertigen Idee bis zum baufertigen
PlanPlanPlanPlan
Fachbereichsarbeit in Geographie und
Wirtschaftskunde
am Realgymnasium Schwaz
Schuljahr 2006/2007
Claudia Sauermoser, 8R
Betreuer: Prof. Mag. Fritz Tiefenthaler
Inhaltsverzeichnis
2
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis………………………………………………………………………… 2
Einleitung………………………………………………………………………………… 3
Kapitel 1: Arbeitsweise und Methodik…………………………………………………... 4
Kapitel 2: Der Forsttechnische Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung………….. 5
2.1. Naturräumliche Voraussetzungen…………………………………………. 5
2.2. Antropogene Einflüsse…………………………………………………….. 11
2.3. Die Entwicklung der Wildbachverbauung………………………………… 13
2.4. Die Entwicklung der Lawinenverbauung………………………………….. 14
2.5. Struktur und Organisation der Wildbach- und Lawinenverbauung……...... 15
2.6. Aufgaben der Wildbach- und Lawinenverbauung………………………… 16
2.7. Finanzierung……………………………………………………………….. 17
2.8. Der Gefahrenzonenplan……………………………………………………. 17
2.9.Schutzsysteme……………………………………………………………… 19
Kapitel 3: Der Eckartaubach……………………………………………………………... 26
3.1. Schutzbedarf…………………………………………………………………. 26
3.2. Projektsidee………………………………………………………………….. 29
3.3. Projektsplanung……………………………………………………………… 30
3.4. Behördenverfahren…………………………………………………………... 35
3.5. Finanzierungsverhandlung…………………………………………………… 35
3.6. Projektsumsetzung…………………………………………………………… 36
3.7. Kollaudierung………………………………………………………………... 37
Schlussbemerkungen……………………………………………………………………... 38
Anhang 1: Begriffserklärungen…………………………………………………………... 39
Anhang 2: Quellenangaben………………………………………………………………. 42
Anhang 3:Materialienmappe
Wildbachaufnahmeblatt Eckartaubach
Antrag der Gemeinde Ramsau
Detaillageplan
Regelprofile
Einleitung
3
Einleitung
Am Ende der siebten Klasse, als das Thema Matura immer lauter von allen Seiten klang,
spielte ich mit dem Gedanken, eine Fachbereichsarbeit zu schreiben. Doch es stellte sich die
Frage eines geeigneten Themas. Ich wusste allerdings, dass es mit Naturgefahren zu tun
haben muss. Durch meinen Vater, der Sektionsleiter der Wildbach- und Lawinenverbauung in
Tirol ist, bin ich auf diesem Gebiet mehr oder weniger vorgeprägt. Schon als kleines Mädchen
besuchte ich mit ihm Baustellen und hatte die größte Freude, wenn er mir einen Plan aus
seinem Büro mitbrachte.
Schließlich sprach ich mit meinem Geographielehrer Prof. Mag. Tiefenthaler, ob meine
Vorstellungen, auf diesem Gebiet eine Fachbereichsarbeit zu schreiben, möglich wären.
Dieser war damit einverstanden und so entstand die Idee, ein Wildbach- und
Lawinenverbauungsprojekt in der Planungsphase zu begleiten. Da mich sowohl geologische
Hintergründe als auch die Arbeit der Wildbach- und Lawinenverbauung interessierten, war
ich mit diesem Thema sofort einverstanden. So konnte ich meine Interessen mit etwas völlig
Neuem kombinieren.
Gemeinsam mit dem Gebietsbauleiter der Gebietsbauleitung Westliches Unterinntal, welche
ihren Sitz in Schwaz hat, wurde ein geeignetes Projekt ausgesucht. Das war keine leichte
Aufgabe, denn die Entstehung solcher Projekte zieht sich oft über Monate und Jahre. Wir
wählten dann ein Projekt, das sich derzeit in Ausarbeitung befindet, den Eckartaubach in der
Gemeinde Ramsau, bei dem ich von Beginn an, also von der ersten Besichtigung dabei sein
konnte. Da solche Planungen, wie schon erwähnt, zeitaufwendig sind, habe ich mir auch
andere Projekte angesehen, die schon in einem fortgeschrittenen und fast fertigen Stadium
sind. Deshalb konnte ich nicht alle Vorgehensweisen des Eckartaubaches beschreiben und
habe mir deshalb sozusagen „Ersatzprojekte“ gesucht.
Natürlich war es für mich sehr angenehm, so nahe an der Quelle zu sitzen und dadurch viel
Material zu bekommen und Einsicht in die Arbeit der Sektion und der Gebietsbauleitung zu
haben.
Kapitel 1: Arbeitsweise und Methodik
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Kapitel 1: Arbeitsweise und Methodik
Grundsätzlich war die Idee hinter meiner Fachbereichsarbeit, die Entstehung eines Projektes
der Wildbach- und Lawinenverbauung vom Beginn bis zum Ende persönlich zu begleiten.
Das stellte sich allerdings als schwierig heraus, da die Entstehung eines Projektes inklusive
aller behördlichen Genehmigungen normalerweise ein bis zwei Jahre in Anspruch nimmt.
In diesem Zusammenhang war mein erster Schritt, mich mit dem Gebietsbauleiter der
Gebietsbauleitung Westliches Unterinntal, DI Josef Plank, zusammenzusetzen und ein
geeignetes Projekt, möglichst in der Nähe meines Wohnortes, zu finden. Er schlug mir die
Begleitung des Verbauungsprojektes am Eckartaubach in der Gemeinde Ramsau vor. Bei den
ersten wichtigen Projektsschritten konnte ich im Sommer und Herbst 2006 teilnehmen.
Da die Behördenverfahren und die Finanzierungsverhandlung aber erst im Laufe des Jahres
2007 stattfinden werden, kann ich im Zuge meiner Arbeit darüber nicht mehr berichten. An
Stelle der Finanzierungsverhandlung des Eckartaubaches habe ich aber an einer
Finanzierungsverhandlung für den Gänsbach in der Stadtgemeinde Kitzbühel teilgenommen.
Wasserrechtliche-, naturschutzrechtliche- und forstrechtliche Genehmigungsverhandlungen
waren während des Zeitraumes meiner Bearbeitung leider keine angesetzt und deshalb konnte
ich mich daran nicht persönlich beteiligen.
Neben der persönlichen Begleitung eines Projektes habe ich Literatur über die Wildbach- und
Lawinenverbauung im Allgemeinen über Raumordnung, die historische Entwicklung und den
Eckartaubach im Speziellen studiert.
Ebenso habe ich die neuen technischen Richtlinien der Wildbach- und Lawinenverbauung
studiert, die als Anleitung für die Durchführung der Projektierungsarbeiten dienen.
Kapitel 2: Der Forsttechnische Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung
5
Kapitel 2: Der Forsttechnische Dienst für Wildbach- und
Lawinenverbauung
2.1. Naturräumliche Voraussetzungen
In vielen Teilen Österreichs stellen alpine Naturgefahren, wie Hochwässer, Muren, Lawinen,
Hangbewegungen und Steinschlag, eine erhebliche Bedrohung für den Lebensraum der
Bevölkerung dar. Der Begriff gravitative Naturgefahr definiert sich durch einen Prozess, der
sich aus Bewegungen von Wasser, Schnee, Eis, Erd- oder Felsmassen an der Erdoberfläche
ergibt. Grundsätzlich handelt es sich dabei um natürliche Erosionsprozesse, die jedoch nur
durch das Zusammentreffen mit menschlichen Interessen zur Gefahr geworden sind.
Die häufigsten schadbringenden Prozesse, die in Einzugsgebieten von Wildbächen
auftreten, sind geschiebeführende Hochwässer und Muren. Als Geschiebe werden jene
Feststoffe bezeichnet, die vom Bach erodiert, transportiert und abgelagert werden. Das sind
alle Arten von Lockermaterial, wie Hangschutt oder Moränenreste.
Zu den alpinen Naturgefahren zählt man Hochwässer, Muren, Hangbewegungen, Steinschlag,
Felssturz und Lawinen.
2.1.1 Hochwässer
Hochwässer werden durch extreme Niederschläge oder auch plötzliche Schneeschmelze
verursacht, die zu einem raschen Anstieg des Wasserabflusses beitragen und dadurch zu
Überschwemmungen im Tal führen. Wenn Geschiebe aufgenommen und transportiert wird,
spricht man von einem geschiebeführenden Hochwasser.
Kapitel 2: Der Forsttechnische Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung
6
Abb.1: Hochwasser 2005 im Paznauntal (Foto: WLV Tirol)
2.1.2.Muren
Muren mobilisieren, zum Unterschied von geschiebeführenden Hochwässern, große
Materialmassen. Der Geschiebeanteil am Hochwasserabfluss beträgt ≥ 50%. Die
Abfuhrbereitschaft einer Mure hängt von der Steilheit des Geländes, von der Größe des
Geschiebes, von der Beschaffenheit der Vegetationsdecke und von der Lockerheit des
Materials ab. Von ca. 10 000 ausgewiesenen Wildbächen in Österreich gefährden etwa 4 200
den Siedlungsraum oder Verkehrseinrichtungen.1
1 Vgl.: www.forstnet.at/article/articleview/16329/1/14419
Kapitel 2: Der Forsttechnische Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung
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Abb. 2: Mure in der Gemeinde Kaltenbach(Foto: WLV Tirol)
2.1.3. Hangbewegungen
Hangbewegungen treten meistens in Verbindung mit Quell- oder Grundwasser auf. Dabei
unterscheidet man zwischen „langsamen“ Gleitrutschungen oder „schnellen“ Rutschungen
und Hangmuren. Man differenziert ebenso zwischen Rotations- und Translationsrutschungen.
Bei Translationsrutschung handelt es sich um Rutschungen parallel zur Oberfläche auf einer
präformierten Gleitfläche.2 Bei Rotationsrutschungen verlaufen die Gleitflächen jedoch
annähernd kreisförmig.3 In Tirol findet man Rutschungen häufig in Schiefergebieten oder im
Bereich eiszeitlicher Lockermassen (Moränen).
2 mündl. Mitteilung: DI Siegfried Sauermoser 3 Vgl.: „Landschaftsformen und Landschaftselemente im Hochgebirge“, S.92
Kapitel 2: Der Forsttechnische Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung
8
Abb. 3: Rotationsrutschung (Foto: WLV Tirol)
Abb. 4: Translationsrutschung (Foto: WLV Tirol)
2.1.4. Steinschlag
Steinschlag ist das Abstürzen einzelner Gesteinsbrocken. Steinschlag kann durch
mechanische oder chemische Verwitterung ausgelöst werden. Ein Beispiel für mechanische
Verwitterung ist Frostsprengung, wobei Wasser in Gesteinsritzen in kurzer Zeit gefriert und
wieder auftaut. Durch die Ausdehnung des Wassers beim Gefrieren kommt es zur Sprengung
des Gesteins. Häufig tritt Frostsprengung im Herbst oder im Frühjahr auf. Wenn größere
Gesteinsmassen abstürzen, spricht man von Fels- oder Bergsturz.
Kapitel 2: Der Forsttechnische Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung
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Abb. 5: Felssturz Bärenbad in der Gemeinde Brandberg (Foto: WLV Tirol)
2.1.5. Lawinen
Lawinen entstehen durch den plötzlichen, ruckartigen Abgang von größeren Schneemassen an
einem Steilhang.4 Sie unterscheiden sich in der Form ihres Anrisses (Schneebrett- oder
Lockerschneelawine), in der Bewegungsform (Fließ- oder Staublawine), in ihrer Gleitfläche
(Ober- oder Grundlawine), in ihrer Feuchtigkeit (Nass- oder Trockenschneelawine) und der
Form der Sturzbahn (kanalisierte oder Flächenlawine). Die größte Lawinengefahr besteht bei
einer Hangneigung von 30° bis 50°. Ausschlaggebend ist auch das Gewicht der Schneedecke,
die durch Temperatur, Strahlung und Niederschlag beeinflusst wird. Je größer das Gewicht,
umso größere Scherkräfte entwickeln sich, denen die verschiedenen Schneeschichten nur
ungenügend Festigkeit entgegensetzen können.5 Deshalb genügt oft nur eine leichte
Belastung, um eine Lawine auszulösen. Die vorhin genannten Lawinenmerkmale sind in einer
internationalen Lawinenklassifikation festgelegt (siehe Tabelle).
4 Vgl.: „Landschaftsformen und Landschaftselemente im Hochgebirge“, S. 162 5 Vgl.: „Lawinen“, S.165
Kapitel 2: Der Forsttechnische Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung
10
Abb.6: Internationale Lawinenklassifikation („Lawinenhandbuch“, S.97)
Abb. 7: Staublawine Sonntagsköpfl in der Gemeinde Fügenberg (Foto: WLV Tirol)
Zone Kriterium Alternative Merkmale
Form des Anrisses Von einem Punkt
ausgehend: Lockerschneelawine
Von einer Linie anreißend: Schneebrettlawine
Lage der Gleitfläche Innerhalb der Schneedecke:
Oberlawine
Auf der Bodenoberfläche: Bodenlawine
Ab
bru
chg
ebie
t
Flüssiges Wasser im Lawinenschnee
Trocken: Trockenschneelawine
Nass: Nassschneelawine
Form der Sturzbahn Flächig:
Flächenlawine
Runsenförmig: Runsenlawine (kanalisierte
Lawine)
Stu
rzb
ahn
Form der Bewegung
Stieben, als Schneewolke durch die
Luft: Staublawine
Fließend, dem Boden folgend:
Fließlawine
Oberflächenrauhigkeit der Ablagerung
Grob (über 0,3 m): Grobe Ablagerung
Fein (unter 0,3 m): Feine Ablagerung
Flüssiges Wasser in der Ablagerung
Trocken: Trockene Ablagerung
Nass: Nasse Ablagerung
Ab
lag
eru
ng
sgeb
iet
Fremdmaterial in der Ablagerung
Fehlend: Reine Ablagerung
Vorhanden (Steine, Erde, Äste, Bäume):
Gemischte Ablagerung
Kapitel 2: Der Forsttechnische Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung
11
2.2. Anthropogene Einflüsse
Ca. 12 % der Tiroler Landesfläche ist als Dauersiedlungsraum nutzbar. Durch die ständige
Expansion des Lebensraums steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass der Mensch mit
Naturgefahren in Berührung kommt.
Seit 1900 hat besonders der Westen Österreichs einen starken Bevölkerungszuwachs erfahren.
In Tirol ist der Einwohnerstand seit 1900 um 153 % 6 gestiegen. Natürlich bedeutet das auch
eine Ausweitung des Siedlungsraumes, wodurch der Kampf gegen Naturgewalten immer
schwieriger wird.
Durch das Zusammentreffen von natürlichen Erosionsprozessen und den Interessen der
wachsenden Bevölkerung entsteht zunehmendes Konfliktpotenzial.
Im Mittelalter wurden vor allem große, mächtige Mauern, die vor Überschwemmungen und
mitgeführtem Geröll schützen sollen, errichtet. Das heißt, die Präventionsmaßnahmen
beschränkten sich bis zum 18. Jahrhundert nur auf den Unterlauf der Wildbäche.
Abb. 8: Sperre in Trient, die im 16. Jahrhundert errichtet wurde (Foto: WLV Tirol)
6 Vgl.: „Die Tiroler Bevölkerung, Ergebnisse der Volkszählung 2001“, S. 2
Kapitel 2: Der Forsttechnische Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung
12
1788 erschien das Gubernialdekret vom damaligen Gouverneur Wenzel Graf von Sauer, das
besagte, die Bevölkerung gefährdeter Gebiete solle zur Selbsthilfe greifen und sich zu
Arbeitsgemeinschaften zusammenzuschließen, um Schutzbauten zu errichten. Aber sie sollten
vor allem auf die Bewirtschaftung von Wäldern in Wildbacheinzugsgebieten achten. So lautet
zum Beispiel eine Aufforderung: „Bei Anlegung der Holzschläge, so wie bei Abhauung
einzelner Bäume, sie mögen durch privat- oder landesfürstliche Forstämter geschehen, ist
jederzeit darauf zu sehen, dass keine zu beträchtlichen Gegenden, besonders nach der
Richtung, wo sie den kalten nördlichen Winden ausgesetzt würden, von Bäumen entblößt
werden; hauptsächlichst aber ist darauf zu denken, dass an den untern Theilen der Berge, und
an jene, so jäh abhängig dem Angriffe vorbeifliessender Gewässer, sie mögen nun aus
wirklichen oder nur von dem anhaltenden Regen entstehenden Bächen bestehen, ausgesetzt
sind, immer so viele Bäume gelassen werden, als es erforderlich ist, um für sich das Erdreich
fest zu erhalten, und den künftigen Nachwachs zu sichern.“7
Wie man aus dem Auszug erkennt, wurden nun auch Maßnahmen getroffen, die das gesamte
Umfeld eines Wildbaches mit einbeziehen. Dabei spielte ein Faktor eine wichtige Rolle.
Besonders in Tirol wurden zu viele Rodungen betrieben. Zum Beispiel nahm die Waldfläche
im Paznauntal von 7.124 ha innerhalb von 150 Jahren (1774/1800 – 1953/1960) auf 3.887 ha
ab.8 Man benötigte das Holz in Hall zur Salzgewinnung, um die Solen zu erhitzen. Natürlich
war man sich nicht im Klaren darüber, welche Folgen die großflächige Abholzung der Wälder
mit sich brachte. Durch die ständigen Rodungen hatte der Boden keinen Halt mehr und war
deshalb besonders anfällig für Erosion.
Auch Georg Freiherr von Aretin verfasste 1808 das Buch „Ueber Bergfälle und die Mittel,
denselben vorzubeugen, oder wenigstens ihre Schädlichkeit zu vermindern“. Er
erkannte ebenso wie Gouverneur Wenzel, dass die schlecht betriebene Waldbewirtschaftung
Mitschuld an den zahlreichen Naturkatastrophen hatte.
Aber alle Erkenntnisse zu dieser Zeit waren vergebens. Erst 1826 gelang es, Interesse an der
Bekämpfung von Wildbächen zu wecken. So wurden zum Beispiel im Fersinatal in Südtirol
zahlreiche Hänge begrünt und aufgeforstet und der Boden stabilisiert.
Durch die Hochwasserkatastrophe 1882 am südlichen Alpenhauptkamm (Kärnten, Tirol,
Krain) wurden vom Tiroler Landtag folgende Anträge beschlossen:
− eine durchgreifende Regulierung aller Wildbäche und Flüsse nach einem einheitlichen
Plan durchzuführen und
7 Vgl.: „Dokumente und Materialien zur Geschichte der Wildbach- und Lawinenverbauung in Österreich“, S.14 8 Vgl.: „Das Bergwald-Protokoll; H. Aulitzky: Siedlungsentwicklung und Naturkatastrophenpotenzial“, S.40
Kapitel 2: Der Forsttechnische Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung
13
− gleichzeitig mit den Regulierungsmaßnahmen auch forstliche Maßnahmen zur
Entwässerung und Befestigung der Gebirgsböden anzuwenden.9
Dafür wurde eigens die „Landescommission für die Regulierung der Gewässer in Tirol“
eingerichtet. Diese Einrichtung bezog sich speziell auf Tirol.
2.3. Die Entwicklung der Wildbachverbauung
Die erste Einrichtung, die für den Schutz vor Wildbächen in Tirol zuständig war, wurde, wie
oben schon genannt, 1882 installiert. Ein Jahr später wurde dafür die finanzielle Grundlage
geschaffen. Somit war der erste Schritt zu einer vom Staat und Land ausgehenden
einheitlichen Organisation getan. Auf Grund einer kaiserlichen Entschließung wurde von der
Regierung ein Gesetzesentwurf im Parlament eingebracht. Darin ist unter anderem
festgehalten, dass die Staatsverwaltung, Länder, Bezirke, Gemeinden und andere
Interessenten an der Finanzierung der Projekte beteiligt sind.
1884 wurde dann die Forsttechnische Abteilung für Wildbachverbauungen eingerichtet.
Wegen des baldigen Mangels an geschulten Arbeitskräften und an den notwendigen
Budgetmitteln kam es erst zu einer allmählichen Erweiterung der Abteilung und zur
Vermehrung der Mitarbeiter. Innerhalb von 30 Jahren (1884 – 1914) erhöhte sich die Zahl der
verschiedenen Sektionen von 2 auf 14, die über das gesamte, ehemalige Österreich verteilt
waren.
Im Ersten Weltkrieg erlag die Wildbachverbauung großen Einschränkungen und ihre
Tätigkeit kam mehr oder weniger zum Erliegen. Durch den Verlust österreichischer Gebiete
wurde auch die Wildbachverbauung mit einem Schlag kleiner. So waren es nach dem Krieg
nur noch sieben Sektionen. Besonders in der Nachkriegszeit waren die Zeiten nicht rosig. Erst
1925 war wieder ein Aufblühen der Bautätigkeit zu verzeichnen, das durch die
Weltwirtschaftskrise jedoch wieder eingedämmt wurde. Als Österreich mit Deutschland
zusammengeschlossen wurde, flossen zuerst vermehrt Gelder in die Wildbachverbauung. Die
Situation im Zweiten Weltkrieg war aber nicht minder besser als jene im Ersten Weltkrieg.
Durch zahlreiche Verhandlungen konnte nach dem Zweiten Weltkrieg wieder ein
Mitarbeiterstab, darunter auch Akademiker, die in der Nachkriegszeit Mangelware waren,
aufgebaut werden. Manuelle Arbeit wurde zunehmend durch Maschinen ersetzt, weshalb es
9 Vgl.: „100 Jahre Wildbachverbauung in Österreich“, S. 18
Kapitel 2: Der Forsttechnische Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung
14
auch nötig war, Bauhöfe einzurichten, um Baustellen mit dem erforderlichen Material zu
versorgen und die Maschinen zu warten.
2.4. Die Entwicklung der Lawinenverbauung
Seit Jahrhunderten ist bekannt, dass der Wald einen wesentlichen Schutz vor dem „weißen
Tod“ bietet. Bereits 1397 wurde der Wald oberhalb der schweizerischen Ortschaft Andermatt
in „Bann“ gelegt. Das heißt, in diesem Wald waren Holzschlägerungen strengstens untersagt.
Lawinenverbauungen hat man in der älteren Vergangenheit nur wenig Aufmerksamkeit
geschenkt, da die Alpentäler sehr dünn besiedelt waren. Erst in den 50er Jahren des 19.
Jahrhunderts entstanden die ersten Verbauungen gegen Lawinen. Durch den Ausbau des
Verkehrssystems und die wachsende Entwicklung des Wintersportes wurde die
Lawinengefahr immer präsenter.
Anfangs blieb es aber nur bei wenigen örtlich begrenzten Schutzmaßnahmen. Auch als 1879
41 Tote bei einem Lawinenunglück in Kärnten und mehrere Jahre darauf 53 Tote in Tirol und
Vorarlberg zu beklagen waren.
Erst mit dem Bau der Arlbergbahn (1880 – 1884) wurden an den lawinengefährdeten Hängen
Sicherungsmaßnahmen ergriffen. Die folgenden Jahre blieb die Lawinenverbauung eine
Domäne der Eisenbahn und der Straßenbauverwaltung. In Tirol wurde die erste
Lawinengalerie 1854 an der Reschenstraße errichtet. Während des Ersten Weltkrieges kam
auch diese Verbauungstätigkeit zum Erliegen.
Nach dem Zusammenschluss Österreichs mit Deutschland im Jahr 1939 wurde das
„Forsttechnische Amt“ zum „Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung“ umbenannt und
somit die Lawinenverbauung mit der Wildbachverbauung zusammengelegt. Bis dahin war die
Lawinenverbauung im Schatten der Verbauungsmaßnahmen von Wildbächen gestanden. Eine
Wende trat in den Katastrophenwintern 1950/51 mit 135 und 1953/54 mit 143 Lawinentoten
ein.10Aufgrund der historischen Entwicklung werden Lawinenschutzmaßnahmen nicht nur
von den Sektionen des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und
Wasserwirtschaft ausgeführt, sondern auch von der Österreichischen Bundesbahn und den
Straßenbauämtern.
2.5. Struktur und Organisation der Wildbach- und Lawinenverbauung
10 Vgl.: „100 Jahre Wildbachverbauung in Österreich“, S. 31
Kapitel 2: Der Forsttechnische Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung
15
Die Wildbach- und Lawinenverbauung ist eine Einrichtung (Abteilung 5) des
Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft.
In den neun Bundesländern sind derzeit sieben Sektionsleitungen und 27 Gebietsbauleitungen
eingerichtet, wobei die Bundesländer Wien, Niederösterreich und Burgenland in einer Sektion
zusammengefasst sind. Weiters gibt es drei Stabstellen, die ebenfalls wichtige
Planungsaufgaben erfüllen. Geregelt sind der Sitz und die Anzahl der Dienstellen im
Forstgesetz von 1975. 280 MitarbeiterInnen in Technik und Verwaltung sowie 960
KollektivertragsarbeiterInnen11 sind bei der Wildbach- und Lawinenverbauung tätig (Stand
2003).
Abb. 9: Organigramm der Wildbach- und Lawinenverbauung (Foto: www.forstnet.at/article/archiv/12705)
2.6. Aufgaben der Wildbach- und Lawinenverbauung
11 Vgl.: „Wildbach und Lawinenverbauung in Österreich“, S. 9
Kapitel 2: Der Forsttechnische Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung
16
Den Schutz vor Wildbächen und Lawinen zu gewährleisten ist Aufgabe des Bundes und ist in
der österreichischen Verfassung verankert. Diese Aufgaben werden auf der Grundlage des
Forstgesetztes von 1975 durch den Forsttechnischen Dienst für Wildbach- und
Lawinenverbauung ausgeübt.
Im Forstgesetz festgehalten sind sowohl die Aufgaben, aber auch, wie schon vorhin genannt,
der Sitz und die Anzahl der Dienststellen.
Zu den Aufgaben der Wildbach- und Lawinenverbauung gehören die Erstellung von
Gefahrenzonenplänen, die Planung und Durchführung von technischen und forstlich-
biologischen Schutzmaßnahmen, die Beratung und Sachverständigentätigkeit, die Betreuung
der Einzugsgebiete von Wildbächen und Lawinen, die Verwaltung der zugewiesenen
Förderungsmittel und die Vertretung des öffentlichen Interesses des Schutzes vor alpinen
Naturgefahren. Zu den Kernleistungsfeldern gehören deshalb:
− Beratung: Dabei wird besonders Wert darauf gelegt, das Wissen und das Bewusstsein
bezüglich Naturgefahren zu stärken. So wird die Eigenprävention gefördert.
− Sachverständigentätigkeit: Darunter versteht man das Erstellen von Gutachten und
Stellungsnahmen im Rahmen von Behördenverfahren. Dabei ist das öffentliche
Interesse am Schutz vor alpinen Naturgefahren zu vertreten.
− Gefahrenzonenplanung: Darunter versteht man die Ausscheidung von durch
Naturgefahren gefährdeten Gebieten. Wichtig dabei ist, laufend am Stand der Technik
zu bleiben. Bis 2010 versucht man Gefahrenzonenpläne flächendeckend
abzuschließen.
− Maßnahmenplanung: Auf Basis der gutachtlichen Bewertung der Gefahren werden
Schutzsysteme erarbeitet.
− Maßnahmensetzung: Dabei werden die geplanten Schutzsysteme umgesetzt und für
deren Erhaltung gesorgt
− Förderungsabwicklung: Dies sind Maßnahmen, die im gesetzlichen Auftrag des
Forstgesetztes 1975 und des Wasserbautenförderungsgesetztes ausgeführt werden.
Im Jahr 2003 wurden in Österreich 13.186 Gutachten und 202 Gefahrenzonenpläne erstellt.
498 Projekte wurden ausgeführt, 704 Projekte wurden abgeschlossenen und 549
Betreuungsmaßnahmen in Wildbacheinzugsgebieten durchgeführt.12
2.7. Finanzierung
12 Vgl.: „Wildbach- und Lawinenverbauung in Österreich“, S. 9
Kapitel 2: Der Forsttechnische Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung
17
Die Finanzierung von Maßnahmen erfolgt nach dem Katastrophenfondgesetz und dem
Wasserbautenförderungsgesetz. Jährlich werden etwa 69 Millionen € aus dem
Katastrophenfond des Bundes für den Schutz vor Wildbächen und Lawinen bereitgestellt.
Gemeinsam mit den Bundesländern, den Gemeinden und anderen Interessenten stehen fast
120 Millionen € zur Verfügung. Im Durchschnitt werden die Projekte der Wildbach- und
Lawinenverbauung etwa zu 50 - 60 % vom Bund, 15 – 20% vom Land und 15 – 30 % von
den Interessenten finanziert.
Von den verfügbaren Mitteln werden in Österreich ca. 54 % für Wildbachschutz, 14% für
Lawinenschutz, 11 % für flächenwirtschaftliche Maßnahmen, darunter fallen Sanierung und
Erhaltung von Schutzwäldern und die Einzugsgebietbewirtschaftung, 4 % für Planung und der
Rest zum Schutz vor Steinschlag und Rutschungen verwendet.13
2.8. Der Gefahrenzonenplan
Gefahrenzonenplanung ist erst seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts bekannt. Im
Forstgesetz von 1975 ist rechtlich geregelt, dass gefährdete Zonen, Vorbehalts- und
Hinweisbereiche in Gefahrenzonenplänen darzustellen sind. Die Erstellung eines
Gefahrenzonenplanes beruht auf der Grundlage von Methoden nach dem Stand der Technik.
Dazu zählen die Ergebnisse digitaler Prozessmodellierung (Computersimulierung), die
persönliche Erfahrung, die Dokumentation historischer Katastrophenereignisse und die
Vorstellung möglicher Szenarien, die mit einer 150-jährlichen Eintrittswahrscheinlichkeit
angenommen werden. Der Plan wird in einem Maßstab von 1:2.000 dargestellt und erfolgt
meist flächenhaft für das Gebiet einer Gemeinde.
Der vorläufige Entwurf des Gefahrenzonenplanes, vom Forsttechnischen Dienst für
Wildbach- und Lawinenverbauung erstellt, wird dem/der BürgermeisterIn übermittelt und vier
Wochen lang zur öffentlichen Einsicht aufgelegt. Jeder hat ein Recht auf Einsichtnahme und
auch zur schriftlichen Stellungnahme. Dadurch soll eine hohe öffentliche Akzeptanz dieser
wichtigen Grundlage für Raumplanung, Bau- und Sicherheitswesen gesichert werden. Nach
Ablauf der vier Wochen wird der Plan durch eine Kommission, bestehend aus einem Vertreter
des Ministeriums, des Bundeslandes, der zuständigen Sektion des Forsttechnischen Dienstes
und der Gemeinde, geprüft und gegebenenfalls geändert, wobei schriftliche Stellungnahmen
zu beachten sind.
13 Vgl.: „Wildbach- und Lawinenverbauung in Österreich“, S. 8
Kapitel 2: Der Forsttechnische Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung
18
Die Genehmigung des endgültigen Planes erfolgt durch den Bundesminister für Land- und
Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft.
Ein Gefahrenzonenplan stellt die Summe aller möglichen Gefährdungen durch Wildbäche
oder Lawinen dar und hat keine direkte rechtliche Bindewirkung. Indirekte rechtliche
Bindewirkung erlangt der Gefahrenzonenplan durch die Raumordnungsgesetze bzw.
Bauordnungen der jeweiligen Bundesländer, in denen die Beachtung der Gefahrenzonenpläne
für Widmungs- und Bauzwecke meistens vorgeschrieben ist.
Der Gefahrenzonenplan dient weiter als Basis für die Projektierungsarbeiten der Wildbach-
und Lawinenverbauung, aber auch zur Reihung der Maßnahmen nach ihrer Dringlichkeit.
Ändern sich jedoch die Verhältnisse in einem Einzugsgebiet, so wird der Gefahrenzonenplan
einer Revision unterzogen. Natürlich treten häufig Konflikte mit Interessenten auf, doch in
den vergangenen Jahren hat sich bewiesen, dass der Gefahrenzonenplan zu höherem Schutz
vor Naturgefahren beiträgt.
2.8.1 Die Gefahrenzonen:14
− In der Roten Gefahrenzone ist die Gefährdung durch Wildbäche und Lawinen so
groß, dass eine ständige Besiedelung nicht oder nur mit unverhältnismäßig hohem
Aufwand möglich ist.
− In der Gelben Gefahrenzone ist die ständige Benützung für Siedlungs- und
Verkehrszwecke beeinträchtigt. Eine Bebauung ist hier nur eingeschränkt und unter
Einhaltung von Auflagen möglich.
− Blaue Vorbehaltsbereiche sind für technische oder biologische Schutzmaßnahmen
freizuhalten oder sind Wälder, welche einer besonderen Art der Bewirtschaftung
bedürfen.
− Mit Braunen Hinweisbereichen wird auf andere als durch Wildbäche und Lawinen
hervorgerufene Naturgefahren hingewiesen (Steinschlag, Rutschung).
− Violette Hinweisbereiche kennzeichnen jene Flächen, deren gegenwärtiger Zustand
erhalten werden muss, weil sie bereits einen natürlichen Schutz bieten.
2.9. Schutzsysteme
14 „Wildbach- und Lawinenverbauung in Österreich“, S. 10
Kapitel 2: Der Forsttechnische Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung
19
Schutzsysteme bestehen meistens aus der Kombination von flächenwirtschaftlichen und
technischen Maßnahmen, welche in der Folge im Einzelnen beschrieben sind.
2.9.1. Wildbäche
2.9.1.1. Technische Maßnahmen
− Konsolidierungsbauwerke: Diese werden meist im Mittellauf des Baches angebracht
und dienen zur Stabilisierung der Bachsohle und dadurch zur Verhinderung der
Tiefenerosion und infolge der Seitenerosion.
Abb. 10: Konsolidierungsbauwerke im Mittellauf (Foto: WLV Tirol)
− Geschiebeablagerungsbecken: Diese bestehen aus einem Becken zur Ablagerung
von Geschiebe und einer meistens kronenoffenen Geschiebestausperre.
Geschiebeablagerungsbecken werden dann errichtet, wenn eine Konsolidierung des
Geschiebes nicht möglich oder zu teuer ist und wenn das anfallende Geschiebe nicht
durch die Unterlaufverbauung transportiert werden kann. Da diese Becken räumbar
sein müssen, werden diese meist unmittelbar oberhalb der zu schützenden Objekte
errichtet. Durch die Errichtung von kronenoffenen Sperren will man erreichen, dass
Kapitel 2: Der Forsttechnische Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung
20
ein Teil des Geschiebes durch die Sperre transportiert wird und nach dem Ereignis
eine Selbstentleerung des Beckens stattfindet.
Abb. 11: Geschiebeablagerungsbecken mit einer kronenoffenen Sperre (Foto: WLV Tirol)
− Längswerke: Diese sollen Geschiebe und Wasser schadlos in den Vorfluter ableiten.
Dabei unterscheidet man zwischen mehreren verschiedenen Arten.
Eine davon ist die Künette, ein zementmörtelgemauertes Gerinne. Je geringer die
Gerinnerauhigkeit, umso besser sind die hydraulischen Voraussetzungen zum Wasser-
und Geschiebetransport.
Im Gegensatz dazu die steingeschlichtete Ufersicherung, die wesentlich rauer und
hydraulisch ungünstiger ist, aber dafür ökologisch vorteilhafter. Ausschlaggebend für
die Art der Längswerkverbauung sind die Neigung des Schwemmkegels und das
vorhandene Platzangebot. Je steiler ein Bach ist, umso mehr Kraft hat das Wasser, um
Geschiebe zu transportieren, und umso stabiler müssen die Bauweisen sein. Das heißt,
in einem Bach mit starker Neigung entlang des Unterlaufes wird häufig die Künette
eingesetzt ebenso in unmittelbarem Siedlungsbereich, wo meistens ein geringes
Platzangebot herrscht und ein hoher Sicherheitsgrad erwartet wird.
Die Planung von Längswerken ist immer ein Zusammenspiel von Hydraulik und
Ökologie, wobei den ökologischen Maßnahmen natürliche Grenzen gesetzt sind.
Kapitel 2: Der Forsttechnische Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung
21
Abb. 12: Steingeschlichtetes Unterlaufgerinne Ahrnbach in der Gemeinde Stumm (Foto: WLV Tirol)
2.9.1.2. Forstlich-biologische Maßnahmen
Es handelt sich dabei um Aufforstungen und Schutzwaldpflege bzw. -sanierungsmaßnahmen.
Dies soll zur Reduktion des Oberflächenabflusses führen. Bei starken Regenfällen versickert
wesentlich mehr Wasser in dicht bewaldeten Gebieten als auf freien Flächen. Weiters sollen
durch Aufforstung Geschiebeherde und Hänge stabilisiert und gefestigt werden.
2.9.1.3. Ingenieur-biologische Maßnahmen
Diese Art von Maßnahmen beinhalten Schutzsysteme, bei denen man lebenden Baustoff als
Baumaterial verwendet. In erster Linie werden dafür Stecklinge von Weiden eingesetzt, mit
diesen können Hänge und Ufer naturnah stabilisiert werden. Den ingenieur-biologischen
Maßnahmen sind jedoch durch die geringere Stabilität Grenzen gesetzt und deshalb werden
sie häufig in Kombination mit technischen Maßnahmen eingesetzt. Ein Beispiel dafür ist eine
Ufersicherung aus Grobsteinen, in die Weidenstecklinge eingebracht werden.
Kapitel 2: Der Forsttechnische Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung
22
Abb. 13: Buschlagenbau mit Weidenstecklingen (Foto: WLV Tirol)
Im Rahmen der Wasserrahmenrichtlinie, einer europäischen Richtlinie zur Erhaltung bzw.
Verbesserung der Fließgewässerqualität, existiert das so genannte Verschlechterungsgebot. Es
besagt, dass Bäche und Flüsse in ihrer ökologischen Qualität nicht beeinträchtigt werden
dürfen. Bis zum Jahr 2015 sollen sich alle Fließgewässer in einem ökologisch guten Zustand
befinden.
2.9.2. Lawinen
Als natürlicher Schutz vor Lawinen gilt der Wald, allerdings nur dann, wenn er im
Anbruchgebiet wächst. Die potentielle Waldgrenze in Tirol liegt im Nordalpinenbereich bei
SH 1900 m und Inneralpin bei einer SH von 2100 m.15 Die meisten Lawinen brechen jedoch
oberhalb dieser Waldgrenze ab, weshalb permanente oder temporäre technische Maßnahmen
zum Schutz vor Lawinen notwendig sind.
15 Vgl.: mündl. Mitteilung: DI Siegfried Sauermoser
Kapitel 2: Der Forsttechnische Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung
23
2.9.2.1. Permanenter Lawinenschutz
Permanenter Lawineschutz beinhaltet technische, forstliche und auch biologische
Maßnahmen. Dazu zählen:
− Stützverbauungen im Anbruchgebiet aus Stahl, Holz oder Netzen
− Verwehungsverbauungen im Anbruchgebiet, um die Ablagerung des Schnees zu
beeinträchtigen.
− Brems- oder Ablenkverbauungen in der Sturzbahn
− Brems-, Ablenk- oder Auffangverbauungen im Ausschüttungsgebiet
− direkte Schutzmaßnahmen an Gebäuden, zum Beispiel Lawinenschutzfenster oder
Stahlbetonmauern
− Hochlagenaufforstung in Kombination mit den oben angeführten Maßnahmen
Abb. 14: Stützverbauung in Kombination mit Aufforstung (Foto: WLV Tirol)
2.9.2.2. Temporärer Lawineschutz
− künstliche Auslösung von Lawinen, zum Beispiel mittels Sprengseilbahnen,
Gaskanonen oder Lawinenorgeln, zum Schutz von Straßen oder Skigebieten
− Evakuierung und Sperren gefährdeter Gebiete und Straßen
Kapitel 2: Der Forsttechnische Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung
24
2.9.3. Steinschlag
Zum Schutz vor Steinschlag werden großteils Stahlnetze oder Auffangbecken bzw.
Auffangdämme errichtet, welche zum Auffangen und Ablagern der Steinmassen dienen.
Weiters werden Steinschlagbereiche laufend abgeräumt bzw. versucht man, einen möglichst
steinschlagresistenten Wald zu begründen. Ein Steinschlagschutzwald hat eine hohe
Stammzahl und besteht aus Baumarten, die wenig empfindlich gegen Schäden durch
Steinschlag sind. Von den heimischen Baumarten gehören dazu in erster Linie der Bergahorn
und Bäume mit einer dicken Rinde, wie die Lärche und die Kiefer.
Abb. 15: Steinschlagschutznetze (Foto: WLV Tirol)
2.9.4. Hangbewegungen
Wie im Kapitel 2.1. erläutert, stehen Rutschungen meist in Verbindung mit
Hangwasserbewegungen und -austritten. Deshalb ist die effizienteste Methode die
Entwässerung (Dränagierung), um Hänge zu stabilisieren. Zusätzlich werden Verankerungen,
Kapitel 2: Der Forsttechnische Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung
25
Verpfählungen oder Stützbauwerke eingesetzt, um die nötige Stabilität sicherzustellen.
Besonders bei tiefgründigen Rutschungsvorgängen, bei der die unterirdischen Wasserwege
nicht abzuklären sind, sind Maßnahmen häufig nicht möglich und nur eine laufende Messung
der Bewegungen kann Aufschluss über die Entwicklung der Massenbewegung geben.
Kapitel 3: Der Eckartaubach
26
Kapitel 3: Der Eckartaubach
3.1. Schutzbedarf
Die Basis eines Projektes stellt der Gefahrenzonenplan dar. Damit verbunden ist das
Wildbachaufnahmeblatt, das im Zuge des Gefahrenzonenplanens erstellt wird. Auf Grund des
erstellten Gefahrenzonenplanes für den Eckartaubach befinden sich in der Roten
Gefahrenzone ca. 10 m Gemeindestraße und in der Gelben Gefahrenzone 15 Wohngebäude,
15 Pensionen, 3 Wirtschaftsgebäude, 4 sonstige Gebäude und ca. 1000 m Gemeindestraße.
Die Rote Gefahrenzone umfasst Bereiche des Ablagerungskegels, des
Geschiebeauffangbeckens und des Gerinnes.
Abb. 16: Gefahrenzonenplan Eckartaubach (Gebietsbauleitung Westliches Unterinntal)
Kapitel 3: Der Eckartaubach
27
Aus dem Wildbachaufnahmeblatt ergeben sich folgende Daten.
Der Eckartaubach hat ein Wildbacheinzugsgebiet von 1,7 km2 und eine Bachlänge von 3,1
km. Sein Grundgestein besteht aus verschiedenen Schieferformationen. Das Gewässer liegt in
der inneralpinen Klimazone, bei einem Jahresniederschlag von 1167 mm und durchschnittlich
18 Gewittertagen pro Jahr.
Der Waldanteil im Einzugsgebiet liegt bei 85 %. Derzeit ist am Schwemmkegel ein
verdichteter Siedlungsbereich vorzufinden. Es wird zusätzlich eine Ausweitung des
Siedlungsraumes erwartet. Bei einem Hochwasserereignis mit 150-jähriger
Eintrittswahrscheinlichkeit rechnet man mit einer Geschiebefracht von 30.000 m3.
Der Eckartaubach wurde im letzten Jahrhundert schon mehrmals verbaut. So wurden in den
Jahren zwischen 1904 und 1988 zahlreiche Sperren im Mittellauf, ein
Geschiebeablagerungsbecken und ein Gerinne im Bereich des Unterlaufes errichtet. Weiters
wurden Erneuerungen und Ausbesserungen an alten Sperren durchgeführt.
Abb. 17: Errichtung der Sperrenstaffelung im Mittellauf 1968 (Foto: Gebietsbauleitung Westliches Unterinntal)
Kapitel 3: Der Eckartaubach
28
Trotz der zahlreichen Verbauungsmaßnahmen kam es immer wieder zu Murgängen und
Hochwässern. Berichte über solche Ereignisse liegen aus den Jahren 1948, 1959, 1964, 1965,
1970 und 1973 vor.
Abb. 18: Murenabgang 1965, Eckartaubach (Foto: Gebietsbauleitung Westliches Unterinntal)
Eine Ergänzung der bestehenden Verbauung ist deshalb notwendig, da bereits oberhalb der
derzeitigen Unterlaufverbauung Bachausbrüche stattfinden könnten. Weiters befinden sich die
Sperren im Mittellauf altersbedingt in einem dringend sanierungsbedürftigen Zustand und das
Unterlaufgerinne muss neuen Hochwasserberechnungen angepasst werden.
Das Geschiebeauffangbecken ist für die Geschiebefracht des Ereignisses mit 150-jähriger
Eintrittswahrscheinlichkeit zu klein und nur für geringere Geschiebemengen geeignet.
Angehende Schutzmaßnahmen müssen zuerst von der zuständigen Dienststelle in eine
Prioritätenreihung nach ihrer Dringlichkeit eingereiht werden.
Um ein Projekt überhaupt in die Dringlichkeitsreihung aufzunehmen, muss ein Antrag der
Gemeinde eingebracht werden. In diesem Fall hat die Gemeinde Ramsau den Antrag an die
Wildbach- und Lawinenverbauung gestellt.
Der Antrag wird von der Gebietsbauleitung geprüft und anhand des Wildbachaufnahmeblattes
das Gefahrenpotenzial und die Wirtschaftlichkeit dieses Vorhabens errechnet.
Kapitel 3: Der Eckartaubach
29
Auf dieser Grundlage erfolgen die Planung und schließlich die Durchführung. Grundsätzlich
haben Maßnahmen eine höhere Priorität, die dem überwiegenden Schutz von Menschenleben,
Siedlungszentren, hochwertigen Kulturgütern und von bedeutender Infrastruktur dienen.
Ebenfalls von höherer Priorität sind Maßnahmen gegen sehr energiereiche und in der
Eintrittswahrscheinlichkeit schwer oder nicht abschätzbare Prozesse und Maßnahmen von
überregionaler Bedeutung und hohem öffentlichen Interesse.
Nach dem Wasserbautenförderungsgesetz ist eine grobe Kosten-Nutzen-Untersuchung, die
die Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen beurteilt, durchzuführen. Dieses Verfahren umfasst die
Gegenüberstellung von Aufwand und Ertrag. Unter Aufwand versteht man die Gesamtkosten
eines Projektes und infolge Instandhaltungskosten. Der Ertrag setzt sich aus verschiedensten
Nutzen einer Schutzmaßnahme zusammen. Dabei kann der Nutzen zum Beispiel in
Landwirtschaft, Fremdenverkehr, Industrie, Verkehrsanlagen oder sonstigen privatem
Eigentum liegen. So weit es möglich ist, wird der Nutzen in Geldeinheiten ausgedrückt.
3.2. Projektsidee
Auf Basis einer ersten Begehung und aller verfügbaren Unterlagen, wie des
Gefahrenzonenplanes und vorhergehender Projekte, versucht man das Ziel einer neuen
Verbauung zu formulieren und erste Überlegungen über die verschiedenen Arten von
Sicherungen anzustellen.
Bei weiteren Geländebegehungen wurde das Geschiebepotenzial eruiert. Das ist jene
Geschiebemenge, die bei einem Katastrophenereignis transportiert und in schadbringender
Form abgelagert werden kann. Der Zustand der schon vorhandenen Sperren wurde im Detail
beurteilt und der Planungsbereich festgelegt. Als Planungsbereich bezeichnet man jenen
Bereich, auf den sich die künftigen Verbauungsmaßnahmen beziehen. Es wurde auch der
Bedarf an weiteren Untersuchungen aus dem Fachbereich Geologie, Hydrologie, Geotechnik
etc. abgeklärt.
Die ersten Begehungen sind vor allem dazu da, um sich ein umfassendes Bild des Baches und
seines Einzugsgebietes zu machen. Man versucht grobe Ideen, wie zukünftige
Schutzmaßnahmen auf Basis der aktuellen Rahmenbedingungen aussehen könnten, zu
entwickeln, die im weiteren Planungsverlauf genauer untersucht werden.
Kapitel 3: Der Eckartaubach
30
Beim Eckartaubach konnte man sich bei der ersten Begehung vor allem ein erstes Bild des
Zustandes der bestehenden Sperren machen und konnte dadurch eruieren, welche Maßnahmen
man im weiteren Verlauf setzen wird.
3.3. Projektsplanung
Die Erstellung eines Detaillageplanes ist der erste Schritt für weitere Planungsmaßnahmen.
Häufig wird der Bachverlauf von den Mitarbeitern der Wildbach- und Lawinenverbauung
selbst vermessen, oft werden auch bereits vorhandene Detailvermessungen verwendet. Im
Falle des Eckartaubaches wurde eine Eigenvermessung durchgeführt, bei der ich als
Vermessungsgehilfin mitarbeiten konnte. Im Eckartaubach war es teilweise sehr schwer zu
vermessen, da sehr dichter Uferbewuchs vorhanden ist, für Vermessungsarbeiten jedoch freie
Sicht notwendig ist. Nach zwei Tagen Arbeit war es uns jedoch möglich, die verschiedenen
Geländepunkte mit dem Vermessungsgerät aufzunehmen, um unter anderem Quer- und
Längsprofile, die der Materialenmappe beigefügt sind, zu erstellen.
3.3.1. Variantenstudium
Der nächste Schritt im Planungsprozess ist das Variantenstudium. Dabei versucht man die am
besten geeignete Möglichkeit einer Schutzmaßnahme zu finden. Am besten geeignet sind jene
Maßnahmen, die den größten Schutz mit dem geringsten Aufwand und damit der höchsten
Wirtschaftlichkeit kombinieren. Ein wesentlicher Aspekt ist dabei auch die Bewertung der
Naturnähe eines Projektes.
Da beim Eckartaubach die Gefahr eines Bachausbruches am oberen Ende des
Schwemmkegels (=Schwemmkegelhals) vorhanden ist, müssen Maßnahmen projektiert
werden, die diesen Prozess wirksam verhindern können. Grundsätzlich wurden drei
Möglichkeiten in Betracht gezogen.
Die erste beinhaltet die Erweiterung von Querwerken im Mittellauf, die zur Reduktion von
Geschiebe führen sollen. Das Problem dabei ist, dass eine gänzliche Verminderung der
Geschiebemenge nicht möglich ist. Die Restgeschiebemenge könnte vor allem in
Kombination mit Wildholz, das im Eckartaubach zur Genüge vorhanden ist, immer noch zu
Bachausbrüchen führen.
Kapitel 3: Der Eckartaubach
31
Eine weitere Variante einer Schutzmaßnahme wäre die Errichtung eines zweiten
Geschiebeablagerungsbeckens direkt am Schwemmkegelhals. Grundsätzlich wäre diese
Verbauungsart gut geeignet, um das Geschiebe zurückzuhalten und so mögliche seitliche
Bachausbrüche zu verhindern. Die Detailvermessung hat jedoch ergeben, dass der Standort
am Schwemmkegelhals eine Geländeneigung von bis zu 25% aufweist und das Gelände auf
beiden Seiten des Baches steil abfällt. Grund für die steilen Bachseiten sind frühere Murgänge
die den Bach dammartig aufgebaut haben. Deshalb ist ein Auffangbecken in diesem Bereich
nicht möglich, da man das Gelände ungefähr 50 m abgraben müsste, um die notwendige
Größe des Beckens zu erreichen.
Die dritte und letzte Möglichkeit wäre eine Vergrößerung des Bachbettes vom
Schwemmkegelhals bis zum bestehenden Geschiebeablagerungsbecken in Kombination mit
der Sanierung der bestehenden Konsolidierungsstaffelung im Mittellauf. Wenn das Bachprofil
entsprechend groß ist und tief im Gelände liegt, kann dadurch ein Bachausbruch verhindert
werden.
Nachdem man ein Konzept verschiedener Varianten vor sich hat, werden diese Möglichkeiten
näher untersucht. Nach eingehenden Prüfungen der Möglichkeiten hat sich die
Gebietsbauleitung zu folgendem Verbauungskonzept entschlossen.
3.3.2. Verbauungskonzept
3.3.2.1. Sanierung der bestehenden Sperrenstaffelung
Die Begehungen haben gezeigt, dass sich vier Sperren im Mittellauf in einem desolaten
Zustand befinden und deshalb ihre Schutzfunktion nicht mehr erfüllen können. Durch
Hangdrücke und die Beanspruchung der Sperren sind Schäden im Mauerwerk aufgetreten. Im
Falle eines Murganges rechnet man damit, dass diese Sperren zerstört werden und dadurch die
gesamte Sperrenstaffelung ihre Funktionsfähigkeit verlieren würde. Eine Erweiterung der
Sperrenstaffelung in Richtung bachaufwärts ist nicht notwendig, da hier die Bacheinhänge
derzeit stabil sind und keine größeren Einrutschungen zu erwarten sind.
Kapitel 3: Der Eckartaubach
32
Abb. 19: Sanierungsbedürftiges Querwerk Eckartaubach (Foto: Gebietsbauleitung Westliches Unterinntal)
3.3.2.2. Ausbau der Bachstrecke vom Schwemmkegelhals bis zum Geschiebebecken
Nach der Sanierung der schadhaften Sperren ist nur mehr mit einer geringeren
Geschiebemenge von etwa 2 000 m³ zu rechnen, welche in dem vorhandenen
Geschiebeablagerungsbecken schadlos abgelagert werden kann. Voraussetzung dafür ist, dass
der Gerinneabschnitt oberhalb des Geschiebeablagerungsbeckens einen entsprechenden
Durchflussquerschnitt aufweist, sodass hier keine seitlichen Bachausbrüche stattfinden
können. Zum Zwecke der Vergrößerung des Durchflussprofils muss die vorhandene
Bachsohle um etwa 3 Meter abgesenkt und aufgeweitet werden.
Damit es in weiterer Folge nicht zu einer Tiefenerosion des Baches kommt, werden in diesem
Bereich Querwerke errichtet, um das neue Gerinne zu stützen und zu sichern.
3.3.2.3. Erweiterung des Geschiebeablagerungsbeckens
Um eine größere Sicherheit beim Aufnahmevermögen des Geschiebeablagerungsbeckens
gewährleisten zu können, wird dieses erweitert werden.
Durch die Errichtung eines Einlaufwerkes am Einlauf zum Geschiebeablagerungsbecken wird
ein zusätzlicher Absturz geschaffen, wobei einerseits Energie einer Mure reduziert wird und
andererseits die Aufnahmekapazität des Beckens erhöht wird.
Kapitel 3: Der Eckartaubach
33
Abb. 20: Geschiebeablagerungsbecken Eckartaubach (Foto: Autorin)
3.3.2.4. Ausbau des Unterlaufgerinnes vom Geschiebeablagerungsbecken bis zur Mündung
Für das 1,7 km² große Einzugsgebiet wurde ein Hochwasserabfluss von ca. 15,0 m³/s
ermittelt. Das Gerinne unterhalb des Geschiebeablagerungsbeckens wurde zwar erst Anfang
1990 errichtet, kann jedoch diese Wassermenge nicht zur Gänze abtransportieren, da es aus
heutiger Sicht zu klein dimensioniert ist. Außerdem ist das Gerinne in Form einer Künette zur
Gänze zementmörtelgemauert und aus ökologischer Sicht deshalb sehr ungünstig. Beim
Neubau wird darauf geachtet, dass die Bachsohle offen ist. Dadurch ist sie für
Kleinlebewesen durchgängig. Auch die Bachböschungen werden viel flacher ausgeführt und
bepflanzt, sodass nicht nur die Aufnahmekapazität des Gerinnes erhöht wird, sondern auch
die ökologische Qualität des Gerinnes wesentlich verbessert wird.
Kapitel 3: Der Eckartaubach
34
Abb. 21: Unterlaufgerinne (Künette) Eckartaubach (Foto: Gebietsbauleitung Westliches Unterinntal)
Für die Beurteilung eines Projektes ist neben den fachlichen Aspekten auch die
Wirtschaftlichkeit der geplanten Maßnahmen von Bedeutung. In einer genauen Kosten-
Nutzen-Analyse werden die zu erwartenden Kosten der Schutzverbauung dem zu erwartenden
Nutzen gegenübergestellt.
Nur bei einer positiven Kosten-Nutzen-Untersuchung ist das Vorhaben förderungswürdig.
Projekte mit einer positiven Kosten-Nutzen-Bilanz werden bevorzugt behandelt und solche
mit einer negativen Kosten-Nutzen-Bilanz kommen erst später zur Ausführung. Ist der
Kosten-Nutzen-Faktor negativ, so wirkt sich das auch auf den Anteil der öffentlichen
Förderungen aus, welche in solchen wesentlich geringer sind.
Die weiteren Planungsschritte am Eckartaubach konnte ich aus zeitlichen Gründen leider
nicht mehr mitverfolgen.
Kapitel 3: Der Eckartaubach
35
Der nächste Schritt wäre jedoch, nach Vorliegen eines Verbauungsentwurfes, sich mit den
betroffenen Grundstücksbesitzern in Kontakt zu setzen. Dadurch soll die Bevölkerung
möglichst früh informiert werden und Einblick in die zukünftigen Maßnahmen haben.
Weiters muss das Projekt mit der Sektion Tirol fachlich koordiniert werden, um
sicherzustellen, dass landesweit ein einheitlicher Planungsstandard gewährleistet ist.
3.4. Behördenverfahren
Für alle Maßnahmen entlang von Gewässern ist sowohl eine wasserrechtliche als auch eine
naturschutzrechtliche Genehmigung notwendig. Werden Maßnahmen in Waldbereichen
gesetzt, wird zusätzlich eine forstrechtliche Genehmigung benötigt. Für den Erhalt dieser
Genehmigungen muss das Projekt bei der Bezirkshauptmannschaft eingereicht werden. Diese
führt eine mündliche Verhandlung vor Ort durch, bei der sowohl Sachverständige,
Projektsvertreter und auch betroffene Grundeigentümer angehört werden. Liegen alle
Voraussetzungen für die Erteilung der jeweiligen Genehmigungen vor, werden diese per
Bescheid von der Bezirkshauptmannschaft erteilt. Nach Ablauf einer Berufungsfrist wird der
Bescheid rechtskräftig und somit sind die rechtlichen Voraussetzungen für die Durchführung
der Maßnahmen gegeben. Die jeweiligen Sachverständigen formulieren im Rahmen der
Verfahren eine Vielzahl von behördlichen Auflagen, welche bei der Ausführung der
Maßnahme einzuhalten sind.
Für den Eckartaubach werden diese Verhandlungen im Laufe des Jahres 2007 durchgeführt
werden.
3.5. Finanzierungsverhandlung
Das fertige Projekt wird der Sektion Tirol und dem Bundesministerium für Land- und
Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft zur Genehmigung vorgelegt. Nach formaler
und fachlicher Prüfung des Projektes wird eine örtliche Überprüfung nach dem
Wasserbautenförderungsgesetzes vorgenommen, bei der im Wesentlichen die Frage der
Finanzierung geklärt wird.
Kapitel 3: Der Eckartaubach
36
An Stelle der erst im Laufe des Jahres 2007 stattfindenden Finanzierungsverhandlung des
Eckartaubaches habe ich bei der Finanzierungsverhandlung des Gänsbaches in der
Stadtgemeinde Kitzbühel teilgenommen.
Bei der Finanzierungsverhandlung müssen sich die Interessenten zur Übernahme eines
bestimmten Kostenanteils verpflichten. Interessent war im Falle des Gänsbaches die
Stadtgemeinde Kitzbühel.
Da es sich um ein Projekt über € 400.000,-- Bundesmittel handelte, war ein Vertreter des
Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft anwesend.
Bei Projekten unter € 400.000,-- Bundesmittel tritt als Vertreter des Ministeriums der
zuständige Sektionsleiter auf. Vertreter des Landes ist in Tirol der jeweilige
Bezirkshauptmann.
Anhand einer örtlichen Begehung des Gänsbaches versuchte man sich ein Bild des derzeitigen
Zustands zu machen.
Für die Finanzierung werden verschiedene Gesichtspunkte, wie die Wirtschaftskraft der
Gemeinde oder die Anzahl der Wildbäche in der Gemeinde, herangezogen. Üblicherweise
werden Projekte der Wildbach- und Lawinenverbauung zu ca. 60 % vom Bund und ca. 20 %
vom Land gefördert. Der Rest ist von den Interessenten zu tragen.
Normalerweise ist die Frage der Finanzierung eines derartigen Projektes ein Produkt aus
langwierigen und schwierigen Verhandlungen. Im Falle des Gänsbaches kam ich jedoch zu
der Überzeugung, dass es der Stadtgemeinde Kitzbühel kaum an Finanzkraft fehlt.
3.6. Projektsumsetzung
Nach Vorliegen eines positiven Bescheides und einer Genehmigung der Finanzierung durch
das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft kann
mit der Umsetzung der Baumaßnahmen begonnen werden. Das Projekt wird in Abstimmung
mit den Interessenten in das Jahresarbeitsprogramm der Gebietsbauleitung aufgenommen und
üblicherweise von eigenen Mitarbeitern der Wildbach- und Lawinenverbauung ausgeführt.
Das Jahresarbeitsprogramm ist so aufgebaut, dass im Frühjahr und im Herbst Talbaustellen
und im Sommer Höhenbaustellen betreut werden.
Da die Finanzierungsverhandlung und die Behördenverfahren am Eckartaubach im Jahr 2007
erfolgen werden, wird mit der Umsetzung des Projektes im Jahr 2008 begonnen werden.
Dabei ist eine langfristige Ausführungsplanung notwendig, da durch eventuelle Berufungen
Kapitel 3: Der Eckartaubach
37
und Einsprüche im Zuge der Behördenverfahren ein Baubeginn auch um Jahre verzögert
werden kann.
Für jedes Bauvorhaben ist ein Bautagebuch zu führen, das Folgendes beinhalten soll. Die
Arbeitszeiten, Witterungsverhältnisse, Beschreibungen der Tätigkeiten, Abweichungen vom
Arbeits- und Zeitplan und besondere Vorkommnisse.
Diese Aufzeichnungen könnten für eventuelle Nachprüfungen von Bedeutung sein und sind
deshalb bei der betreffenden Gebietsbauleitung aufzubewahren.
Durchgeführt werden die Bauarbeiten von mehreren Partien, die in jeder Gebietsbauleitung
beschäftigt sind. Diese Partien werden von einem Partieführer geführt und setzen sich aus
acht bis zwölf Mann zusammen. Üblicherweise besteht eine Wildbachpartie neben dem
Partieführer aus ein bis zwei Maurern, ein bis zwei Zimmerern, einem Forstfacharbeiter und
einigen Hilfskräften. Entlohnt werden die Mitarbeiter nach dem Kollektivvertrag der
Wildbach- und Lawinenverbauung. Früher hatte jede Partie eine eigene Köchin, da die
Arbeiter die ganze Woche in einer Baracke auf der Baustelle wohnten. Heute versucht man
jede Wildbachbaustelle mit einem Weg zu erschließen, sodass eine tägliche Heimkehr der
Arbeiter, bis auf wenige Ausnahmen, möglich ist.
Jede Gebietsbauleitung hat einen Bauhof mit einer Werkstatt, von welchem die Baustellen mit
Material und Gerät versorgt werden.
3.7. Kollaudierung
Nach Fertigstellung der Schutzmaßnahmen werde diese offiziell an den Interessenten
übergeben. Diese Übergabe erfolgt im Rahmen einer Kollaudierungsverhandlung, bei der
sowohl die Bauten als auch alle Belege überprüft werden und von den Interessenten die
ordnungsgemäße Abrechung und Durchführung der Maßnahmen bestätigt wird. Die bei dieser
Verhandlung erstellte Kollaudierungsniederschrift muss wiederum vom Bundesministerium
für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft genehmigt werden.
Durch die Kollaudierung gelten die Schutzmaßnahmen als übergeben und gehen somit in den
Verantwortungsbereich der Interessenten über.
Schlussbemerkungen
38
Schlussbemerkungen
Durch meine Arbeit habe ich einen guten Einblick in die Aufgaben der Wildbach- und
Lawinenverbauung bekommen, aber ich habe dadurch auch einen guten Einblick in die
Arbeitswelt bekommen, was für eine angehende Maturantin sicherlich von Vorteil ist.
Was mich vor allem bei der Projektierungsarbeit beeindruckt hat, ist die Tatsache, dass ein
Wildbachverbauungsprojekt einen Kompromiss zwischen den Ansprüchen der Technik, der
Ökologie und den Interessen der Gemeinde bzw. der Anrainer darstellt.
Als positiv habe ich empfunden, dass die Wildbach- und Lawinenverbauung den Kontakt mit
der Bevölkerung sucht, um diese besser zu informieren und in das Projekt mit einzubeziehen.
Bedanken möchte ich mich bei den Mitarbeitern der Wildbach- und Lawinenverbauung,
besonders beim Gebietsbauleiter Westliches Unterinntal DI Josef Plank, der mir stets für die
Beantwortung von Fragen bereit stand, mir die Tätigkeiten und Aufgaben zeigte und mich
auch mitarbeiten ließ. Obwohl er mich durch so manche Brennnesselfelder führte, haben mir
die Besichtigungen und Begehungen des Eckartaubaches viel Spaß gemacht und mir
weitergeholfen.
Weiters möchte ich mich beim Sektionsleiter DI Siegfried Sauermoser bedanken, da ich durch
viele Gespräche mit ihm einen noch besseren Einblick in die Arbeiten der Wildbach- und
Lawinenverbauung bekam. Weiters war es natürlich sehr angenehm, so nah an der Quelle zu
sitzen, da ich dadurch viel Fachliteratur zur Verfügung hatte.
Bedanken möchte ich mich auch bei Norbert Ragger, der mich bei wunderschönem
Sommerwetter in die Kunst des Vermessens einwies und mich dankenswerterweise nicht von
Geländepunkt zu Geländepunkt hetzte.
Ebenfalls bedanke ich mich bei DI Dr. Florian Rudolf-Miklau, einem Vertreter des
Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, den ich
bei der Finanzierungsverhandlung kennen lernte und der während der Verhandlung immer für
von mir gestellte Frage offen war.
Schlussendlich möchte ich mich bei meinem Geographielehrer Prof. Mag. Fritz Tiefenthaler
bedanken, dass er mir dieses Thema meiner Fachbereichsarbeit überhaupt ermöglicht hat.
Anhang 1: Begriffserklärungen
39
Anhang 1: Begriffserklärungen
Bundesmittel: Das sind jene Mittel, die der Bund aus dem Katastrophenfond für die
Errichtung von Schutzbauten zur Verfügung stellt. Basis der Ermittlung
des Bundesbeitrages für ein Projekt ist das Wasserbautenförderungsgesetz.
Der Bundesanteil an Wildbachverbauungsprojekten liegt zwischen 50 und
65 %. Der Landesanteil liegt bei 15 bis 22 % und der Rest ist von den
Interessenten zu tragen.
Durchflussquerschnitt: Das ist jener Gerinnequerschnitt, der zur Abfuhr eines
Hochwassers gebraucht wird.
Einlaufbauwerk: Als Einlaufbauwerk wird ein Bauwerk bezeichnet, das am Beginn eines
Geschiebeablagerungsbeckens errichtet wird. Durch die Errichtung eines
Einlaufbauwerkes wird zusätzlicher Platz im Ablagerungsbecken
geschaffen.
Geschiebe: Als Geschiebe werden die von einem Wildbach transportierten Feststoffe
bezeichnet. Das sind Erosionsprodukte, wie Hangschutt oder Moränenmaterial.
Geschiebeablagerungsbecken: Als Geschiebeablagerungsbecken wird ein Bauwerk
bezeichnet, in dem man das von einem Wildbach
transportierte Geschiebe zur Ablagerung bringen will.
Dies ist häufig notwendig, da es nicht gelingt, das
Geschiebe über lange Flachstrecken schadlos abzuleiten.
Geschiebefracht: Die Geschiebefracht ist jene Geschiebemenge, die bei einem Ereignis
transportiert wird.
Hochwasserabfluss: Das ist jene Wassermenge, die im Falle eines Hochwassers von
einem Wildbach abtransportiert wird. Der Hochwasserabfluss wird in
m³/s angegeben und ergibt in Summe die Hochwasserfracht.
Anhang 1: Begriffserklärungen
40
Kollaudierung: Im Rahmen einer Kollaudierung wird die fertig gestellte Schutzverbauung
den Interessenten zur weiteren Betreuung und Erhaltung übergeben. Im
Rahmen der Kollaudierung wird ein Lokalaugenschein durchgeführt,
sämtliche Belege und Abrechnungen werden kontrolliert und darüber wird
eine Niederschrift verfasst. Diese dient als Übergabeprotokoll an die
jeweiligen Interessenten, meistens sind das die Gemeinden, in denen die
Maßnahmen errichtet wurden.
Konsolidierungsstaffelung: Als Konsolidierungsstaffelung werden mehrere aneinander
gereihte Querwerke bezeichnet, welche die Funktion haben,
die Tiefenerosion in einem bestimmten Bachabschnitt zu
verhindern und somit die Sohle zu konsolidieren. Diese
werden meist in den Mittelläufen oder Oberläufen der Bäche
errichtet, wo die Tiefenerosion am stärksten ist.
Kronenoffene Geschiebestausperre: Das ist eine Geschiebestausperre mit Öffnungen,
sodass Wasser und Feingeschiebe die Sperre
passieren können und nur das Grobgeschiebe
zurückgehalten wird. Typische kronenoffene
Sperren sind Balkensperren.
Längswerk: Ein Längswerk ist ein Bauwerk, das parallel zur Fließrichtung des Baches
eingebaut ist. Meistens handelt es sich dabei um Ufersicherungen in Form von
geschlichteten Steinen oder gemauerten Ufermauern.
Potentielle Waldgrenze: Das ist jene Waldgrenze, die sich einstellen würde, wenn keine
menschlichen Aktivitäten die Waldgrenze beeinflussen würden.
Man unterscheidet zwischen der potentiellen und der aktuellen
Waldgrenze. Die aktuelle Waldgrenze ist jene Waldgrenze, die
derzeit unter dem Einfluss menschlicher Aktivitäten wie
Almwirtschaft besteht.
Anhang 1: Begriffserklärungen
41
Querwerk: Ein Querwerk ist ein Bauwerk, das quer zur Fließrichtung des Baches
eingebaut ist. Meistens dient es der Verhinderung von Tiefenerosion oder des
Rückstaues von Geschiebe.
Schwemmkegel: Ein Schwemmkegel ist eine Geländeform am Unterlauf eines Wildbaches
und wird von der Summe der Ablagerungen aus der Vergangenheit
gebildet. Im Gegensatz zum Erosionsbereich eines Wildbaches im Mittel-
und Oberlauf ist der Schwemmkegel das Ablagerungsgebiet.
Schwemmkegelhals: Der Schwemmkegelhals ist der oberste Teil des Schwemmkegels
unmittelbar am Übergang von der Erosionsstrecke zum
Ablagerungsbereich.
Seitenerosion: Das ist die seitliche Entnahme von Erosionsmaterial entlang einer
Bachstrecke.
Tiefenerosion: Als Tiefenerosion bezeichnet man das Eingraben des Baches in des
Bachbett. Dadurch wird dieses immer tiefer und es kann vermehrt zum
Einrutschen von Uferbereichen kommen.
Vorfluter: Das ist jenes Gewässer, in das ein Wildbach entwässert.
Wildbacheinzugsgebiet: Als Wildbacheinzugsgebiet bezeichnet man ein Gebiet, das von
einem Wildbach entwässert wird.
Wildholz: Als Wildholz wird jenes Holz bezeichnet, das unmittelbar am Gerinne wächst
und im Falle eines Ereignisses vom Wasser mitgenommen wird und häufig zu
Verklausungen an Brücken und Engstellen führt. Im Rahmen der
Wildholzbewirtschaftung versucht man, Altholz möglich vom Gerinne
fernzuhalten.
Anhang 2: Quellenangaben
42
Anhang 2: Quellenangaben
Bücher:
− Alexander Stahr, Thomas Hartmann; Landschaftsformen und Landschaftselement im
Hochgebirge;1999; Springer-Verlag
− Forstliche Bundesversuchsanstalt Wien; Dokumente und Materialen zur Geschichte
der Wildbach- und Lawinenverbauung in Österreich Teil 1; 1990;
Kommissionsverlag: Österreichischer Agrarverlag
− Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft; 100 Jahre Wildbachverbauung;
1984
− Land Tirol; Lawinenhandbuch; 1996 Tyrolia-Verlag Innsbruck-Wien
− Walter Ammann, Othmar Buser, Usch Vollenwyder; Lawinen; 1997; Birkhäuser
Verlag
− Herbert Scheiring, Europäische Akademie Bozen, Das Bergwald-Protokoll; 1996;
Blackwell Wissenschafts-Verlag Berlin-Wien
− Bundesministerium für Land- und Forstwirtschat, Umwelt und Wasserwirtschaft,
Sektion Forstwesen; Wildbach- und Lawinverbauung in Österreich; 2005;
− Amt der Tiroler Landesregierung Raumordnung und Statistik, Landesstatistik Tirol;
Die Tiroler Bevölkerung – Ergebnisse der Volkszählung 2001
Internet:
− www.forstnet.at (November 2006 – Jänner 2006)
− www.tirol.gv.at/tiris (Dezember 2006)
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