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Smart St.Gallen – Der Mensch als Mittelpunkt der „Smarten Stadt“ Strategie
Smarte Stadt Lenkungsausschuss | SSLA
Genehmigt vom Stadtrat am 14.01.2020
Seite 2 von 29
Inhalt
1 Management Summary ..................................................................................................... 3
2 Einleitung........................................................................................................................... 5
2.1 Von allgemeinen Trends zur Smart City ........................................................................... 5
2.2 St.Gallen – Vision 2030 & Ziele der Smarten Stadt .......................................................... 6
3 Leitlinien zur Umsetzung «Smartes St.Gallen» ................................................................ 8
3.1 Leitlinien zur Umsetzung in St.Gallen .............................................................................. 8
3.2 Erarbeitung der Strategie und Einbindung der Bevölkerung .......................................... 9
3.3 Zusammenarbeit mit weiteren Akteurinnen und Akteuren .............................................. 9
3.4 Organisation innerhalb der Stadt ....................................................................................10
4 Themen- und Projektauswahl zur Smart City St.Gallen..................................................12
4.1 Smarte Menschen.............................................................................................................13
4.1.1 Vision Themenfeld Mensch..............................................................................................13
4.1.2 Handlungsfelder im Themenfeld «Mensch» ....................................................................14
4.1.3 Laufende und umgesetzte Massnahmen.........................................................................14
4.2 Smartes Leben .................................................................................................................15
4.2.1 Vision Themenfeld Leben ................................................................................................16
4.2.2 Handlungsfelder im Themenfeld «Leben» ......................................................................16
4.2.3 Laufende und umgesetzte Massnahmen.........................................................................16
4.3 Smarte Wirtschaft.............................................................................................................17
4.3.1 Vision Themenfeld Wirtschaft .........................................................................................18
4.3.2 Handlungsfelder im Themenfeld «Smarte Wirtschaft» ...................................................18
4.3.3 Laufende und umgesetzte Massnahmen.........................................................................18
4.4 Smarte Mobilität ...............................................................................................................20
4.4.1 Vision Themenfeld Mobilität ............................................................................................20
4.4.2 Handlungsfelder im Themenfeld «Smarte Mobilität» ......................................................21
4.4.3 Laufende und umgesetzte Massnahmen.........................................................................21
4.5 Smarte Umwelt & Energie ................................................................................................22
4.5.1 Vision Themenfeld Umwelt & Energie .............................................................................22
4.5.2 Handlungsfelder im Themenfeld «Umwelt & Energie» ...................................................23
4.5.3 Laufende und umgesetzte Massnahmen.........................................................................23
4.6 Smarte Politik & Verwaltung ............................................................................................24
4.6.1 Vision Themenfeld Politik & Verwaltung .........................................................................25
4.6.2 Handlungsfelder im Themenfeld «Smarte Politik & Verwaltung» ..................................25
4.6.3 Laufende und umgesetzte Massnahmen.........................................................................25
5 Team .................................................................................................................................27
6 Glossar .............................................................................................................................28
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1 Management Summary
«Niemals ist mehr Anfang als jetzt»1 - Getreu diesem Motto verändert sich die Welt immer
schneller. Technologien, Gesellschaft und Wirtschaft verändern sich. Und mit ihnen unsere
Lebens- und Arbeitsräume in den Städten und Gemeinden. Zahlreiche neue Herausforde-
rungen entstehen – Klimawandel, Globalisierung, Standortwettbewerb oder auch der Wett-
bewerb um die besten Fachkräfte sind nur einige der Themen, mit denen die Stadt St.Gallen
umgehen muss. Die Stadt hat sich selbst ein Leitbild gegeben, welches den Weg bis ins Jahr
2030 aufzeigt. Dabei soll St.Gallen als lebenswerte, weltoffene, ökologische und innovative
Stadt das wirtschaftliche, kulturelle und gesellschaftliche Zentrum der Ostschweiz bleiben.
Um dies zu erreichen, muss sich St.Gallen weiterentwickeln. Wir sind Teil des dynamischen
Metropolitanraums Bodensee, angrenzend an den Metropolitanraum Zürich. Davon sollten
wir profitieren, indem wir einen attraktiven Wirtschafts- und Lebensraum gestalten, in dem
sich alle Menschen gerne aufhalten. Ziel ist daher die Erhöhung der Lebensqualität der Be-
völkerung, die Erhöhung der Standortqualität für die Unternehmen, eine effizientere und
kundenorientiertere Verwaltung.
Die Stadt St.Gallen geht diese Themen im Rahmen der Massnahmen zur «Smarten Stadt»
verstärkt an. Wir definieren diese wie folgt: «In einer Smarten Stadt werden Technologien
und Daten verknüpft, um die Lebensqualität der Einwohnerinnen und Einwohner sowie die
Standortqualität für die Unternehmen zu erhöhen und dabei weniger Ressourcen zu ver-
brauchen. Einwohnerinnen und Einwohner können Lösungen für den Alltag einbringen, tes-
ten und mitbestimmen. Sie sind damit bedeutende Partnerinnen bzw. Partner für zukünftige
Entwicklungen.»
Die Umsetzung der Projekte und Massnahmen zur Smarten Stadt erfolgt dabei in sechs
Themenfeldern:
I. Smarte Menschen,
II. Smartes Leben,
III. Smarte Wirtschaft,
IV. Smarte Mobilität,
V. Smarte Energie & Umwelt sowie
VI. Smarte Politik & Verwaltung.
Die verschiedenen Projekte folgen dabei immer den gleichen Grundprinzipien, welche die
grundlegenden Leitplanken zu den Massnahmen der Smart City St.Gallen darstellen:
Der Mensch soll im Mittelpunkt stehen. Mit jeder Anwendung entstehen Mehrwerte in Form
innovativer Produkte und Dienstleistungen. Ressourcen werden zielführend und effizient
eingesetzt, die Lösungen als Smart City - Ökosystem in der Umsetzung mit zahlreichen
Partnern und unter Einbezug der Bevölkerung etabliert. Wir fördern Innovation, lernen von
erfolgreichen Beispielen aus anderen Städten und Gemeinden, erfinden das Rad nicht neu
und verhindern dadurch Insellösungen. «Open Data» und «Open Source» sind moderne
Anglizismen, aber sie zeigen einen wichtigen Aspekt: Die Verwaltung öffnet sich nach aus-
sen, lässt mitwirken und nimmt gute Ideen auf. Die Stadt St.Gallen weiss, dass die persönli-
1 Walt Whitman (*1819 †1892)
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chen Daten ihrer Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen höchsten Schutz geniessen
müssen. Interne und externe Expertinnen und Experten sorgen für entsprechenden Daten-
schutz. Im Prozess auf dem Weg zur Smart City informiert, kommuniziert und beteiligt sie die
relevanten Anspruchsgruppen aus der Gesellschaft, der Wirtschaft und der Wissenschaft.
Für die Umsetzung der Smart City - Aktivitäten wurde innerhalb der Stadt St.Gallen der
«Smarte Stadt Lenkungsausschuss (SSLA)» gegründet. Er betrachtet die Aktivitäten zur
Smart City umfassend und leitet entsprechend koordinierte Projekte ein. Verschiedene
Massnahmen- und Projektvorschläge wurden in den vergangenen Monaten gesammelt,
nach Dringlichkeit bewertet und in den verschiedenen Handlungsfeldern umgesetzt.
Priorisierte Leuchtturmprojekte sind hierbei die grundlegenden Themen der Infrastruktur, des
Datenmanagements und die Automatisierung von Verwaltungsleistungen.
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2 Einleitung
2.1 Von allgemeinen Trends zur Smart City
Immer mehr Menschen leben in Städten. Hier finden sie Kultur, Gastronomie, Bildungsange-
bote, einen modernen und unabhängigen Lebensstil, kurz: einen bereichernden Lebens-
raum. Damit eine Stadt attraktiv bleibt und all das bieten kann, muss sie sich stetig weiter-
entwickeln. Wesentlicher Bestandteil dieses Entwicklungsprozesses sind die Menschen, die
schon heute und auch zukünftig in der Stadt leben wollen. Ergänzend hierzu gehören auch
die Unternehmen, welche Arbeitsplätze in der Stadt schaffen und aufrechterhalten. Wir als
Gemeinschaft formen diese Stadt. Wir können sie so gestalten, dass wir uns in ihr wohl füh-
len. Neue Technologien können hierbei unsere Handlungen unterstützen.
Viele Veränderungen in der Gesellschaft, allen voran die Digitalisierung, machen vor Städten
nicht halt. Aufgrund der veränderten technologischen Bedingungen kommen gänzlich neue
Herausforderungen auf die Städte zu. Aber nicht nur Technologie, sondern Umweltver-
schmutzung und Klimawandel, Ungerechtigkeiten bei der Bildung, Zukunfts- und Verlust-
ängste der Bevölkerung, der demographische Wandel in der Gesellschaft, sich verändernde
Mobilitätsbedürfnisse, ein zu hoher Flächenverbrauch, hohe Mieten, Fachkräftemangel und
wahrgenommene Wohlfahrtsverluste durch die Globalisierung fordern die Städte zuneh-
mend.
Zur Bewältigung dieser Herausforderungen versuchen Städte und Gemeinden nachhaltige
Ansätze zu finden. Nachhaltigkeit bedeutet in diesem Kontext, dass sich Städte ökonomisch,
ökologisch und sozial verträglich entwickeln und alle drei Dimensionen im Gleichgewicht
sind. Wenn von „Smart City“ gesprochen wird, liegt der Schwerpunkt oft bei der ökologischen
Nachhaltigkeit. Energiesparende Konzepte, intelligente Verkehrssysteme, Begrünung von
versiegelten Flächen sind wichtige Ansätze. Aber auch die gesellschaftliche Komponente
muss gehört werden, beispielsweise in neuen Formen der Mitwirkung. Nicht zuletzt kann sich
die Stadt all das nur leisten, wenn sie die finanziellen Grundlagen dafür auf lange Frist si-
chern kann.
Vor diesem Hintergrund ist es sinnvoll, bereits zu Beginn der Aktivitäten eine gemeinsame
Vorstellung zu dem Begriff zu haben. Für die weitere Vorgehensweise wird der englische
Begriff der „Smart City“ äquivalent zum Begriff „Smarte Stadt“ verwendet.
Wenn in St.Gallen von einer Smarten Stadt gesprochen wird, dann gehen wir von folgenden
Eigenschaften aus:
▪ Der Mensch steht im Mittelpunkt der Aktivitäten der Smarten Stadt.
▪ Die Smarte Stadt greift gleichermassen die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, öko-
logischen und technologischen Themen der Gegenwart auf. Sie ist umfassend nach-
haltig.
▪ Eine Smarte Stadt bedeutet nicht zwangsläufig eine ausschliesslich digitale Stadt.
Viele Lösungen entfalten sich auch im analogen Raum.
▪ Es geht auch darum, einen Lösungsansatz für die «Digitale Kluft» zu finden – also die
Tatsache, dass nicht alle Menschen gleichermassen im Internet aktiv sind oder sein
können.
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▪ Die Smarte Stadt vernetzt Personen, Systeme und Maschinen, um intelligente Lö-
sungen für die Erbringung städtischer Leistungen zu finden. Dabei schützt sie die Pri-
vatsphäre ihrer Einwohner/innen.
▪ Ziel der Smarten Stadt ist die Erhöhung der Lebensqualität und der Standortattraktivi-
tät.
▪ Die Smarte Stadt verbraucht weniger Ressourcen.
▪ Die Smarte Stadt schafft ein innovatives Umfeld für clevere Menschen und Organisa-
tionen, die mit guten Ideen zur Entwicklung der Stadt beitragen.
Mit den Menschen und für die Menschen der Stadt kann die Smarte Stadt St.Gallen erreicht
werden. Und so stellen wir sie uns vor:
«In der Smarten Stadt St.Gallen werden Technologien und Daten verknüpft, um die
Lebensqualität der Einwohnerinnen und Einwohner sowie die Standortqualität für die
Unternehmen zu erhöhen und dabei weniger Ressourcen zu verbrauchen. Einwohne-
rinnen und Einwohner sind wesentlicher Teil der Entwicklungen und können Lösun-
gen für den Alltag einbringen, testen und mitbestimmen. Sie sind damit bedeutende
Partnerinnen bzw. Partner für zukünftige Entwicklungen.»
St.Gallen muss das Rad nicht neu erfinden. Bekannte „Smart Cities“ im europäischen Aus-
land sind mit bemerkenswerten Aktivitäten in Wien, Barcelona, Santander, Amsterdam und
Kopenhagen. Innerhalb der Schweiz sind in einer wachsenden Anzahl von Gemeinden und
Städten Smart City - Aktivitäten vorhanden.
2.2 St.Gallen – Vision 2030 & Ziele der Smarten Stadt
Die verschiedenen Stossrichtungen der Legislaturziele 2017-2020 und die Vision 2030 des
Stadtrats bilden die Grundlage zur Strategie für ein „Smartes St.Gallen 2030“. Die Vision
2030 der Stadt St.Gallen ist dabei wie folgt definiert2:
Smarte Stadt: In den letzten Jahren hat sich der Umgang der Gesellschaft mit digitalen Pro-
dukten und Dienstleistungen grundlegend verändert. Neue Geschäftsmodelle verdrängen
klassische Wirtschaftszweige, neue Anforderungen an Mobilität, Vernetzung und Dienstleis-
tungserbringung werden gestellt. «Überall und zu jeder Zeit» lautet die Devise. Diese digitale
Revolution stellt die Stadt St.Gallen vor neue Herausforderungen. Bisherige Angebote und
Tätigkeitsfelder sind in Bezug auf das Digitalisierungspotential zu hinterfragen und zu opti-
mieren. Schnellere, schlankere, einfachere und qualitativ bessere Dienstleistungen sollen
angeboten werden. Erweiterte und digitalisierte Infrastrukturen ermöglichen es Gesellschaft
und Wirtschaft, neue Formen der Dienstleistungserbringung, Interaktion und Partizipation zu
gestalten. Vision 2030 – St.Gallen ist ein innovativer und kundenfreundlicher Dienstleister,
St.Gallen ermöglicht effektive Partizipation. St.Gallen verfügt über eine nachhaltige vernetzte
Infrastruktur für Mobilität, Energie und Kommunikation, die öffentlich und privat nutzbar ist.
2 Weitere Informationen zu Leitbild, Handlungsfeldern, der Vision 2030 und den Legislaturzielen finden sich hier:
https://www.stadt.sg.ch/home/verwaltung-politik/demokratie-politik/stadtrat/leitbild-vision-2020.html.
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Weitere Ziele im Rahmen der Vision 2030 sind die Förderung von Kooperation über die
Gemeindegrenzen hinweg, der Umgang mit neuen Herausforderungen an eine wachsende,
urbane und multikulturelle Gesellschaft. Es geht um die mehrwertige Gestaltung des öffent-
lichen Lebensraums. Hierbei spielen Kultur und Sport als wichtige Plattformen für die ge-
sellschaftlichen Phänomene und Werte eine wesentliche Rolle dar. St.Gallen geniesst einen
guten Ruf als hochwertiger und innovativer Standort im Bereich der Bildung, den es auf al-
len Stufen zu stärken gilt. In der Mobilität geht es darum, die Mobilitätsbedürfnisse aller Ver-
kehrsteilnehmenden und Verkehrsträger aufeinander abzustimmen und die Interessen der
Stadt als Lebens- und Wirtschaftsraum optimal zu verfolgen. Wirtschaft und Forschung
erfordern qualifizierte Fach- und Kaderleute als zentralen Standortfaktor für ein fortschrittli-
ches, innovatives und kreatives Umfeld und für erfolgreiche Unternehmen. Der nachhaltige
Umgang mit Ressourcen und eine entsprechende Energiepolitik sichern den Schutz von
Umwelt und ein ausgewogenes Verhältnis von Siedlungs- und Naturraum.
Die vorliegende Strategie nimmt Bezug auf die bestehenden Anknüpfungspunkte und Grund-
lagen innerhalb der Stadt St.Gallen. Wesentlich für den vorhandenen Ansatz ist neben der
dargestellten Vision 2030, welche in den Legislaturzielen 2017-2020 formuliert ist, selbstver-
ständlich das Leitbild der Stadt St.Gallen.
Gleichermassen greifen die Strategie und der daraus abgeleitete Massnahmenkatalog die
Inhalte bestehender strategischer Papiere der Stadtverwaltung auf. Massgeblich sind an
dieser Stelle vor allem das „Mobilitätskonzept 2040“3, die „Perspektive räumliche Stadtent-
wicklung St.Gallen"4, das „Energiekonzept 2050“5, das in Erarbeitung befindliche Umwelt-
konzept, die in Arbeit befindliche Wohnraumstrategie, die „ICT-Strategie 2030“ (intern) sowie
die Ausführungen zum „Wirtschaftsstandort Stadt St.Gallen 2030“6.
Neben dieser rein städtischen Perspektive sollen ergänzend auch regionale und kantonale
Initiativen und Planungen, wie beispielsweise die «IT-Bildungsoffensive»7 oder auch auf in-
ternationaler Ebene die kommunizierten «Sustainable Development Goals»8 in die strategi-
sche Denkweise integriert werden.
Ausgehend von der Vision 2030 und bestehenden Smart City - Initiativen wurden durch die
Stadt St.Gallen folgende Themenfelder definiert, in welche Smart City - Projekte eingeordnet
werden können: (I) Smarte Menschen, (II) Smartes Leben, (III) Smarte Wirtschaft, (IV) Smar-
te Mobilität, (V) Smarte Energie & Umwelt sowie (VI) Smarte Politik & Verwaltung.
3 Weitere Informationen zum Mobilitätskonzept 2040: https://www.stadt.sg.ch/home/mobilitaet-verkehr/mobilitaetskonzept.html 4 Weitere Informationen zur Perspektive räumliche Stadtentwicklung: https://www.stadt.sg.ch/news/14/2018/11/strategieplan--
perspektive-raeumliche-stadtentwicklung-st-gallen.html 5 Informationen zum Energiekonzept 2050 finden sich an folgender Stelle: https://www.stadt.sg.ch/home/raum-
umwelt/energie/energiekonzept-2050.html 6 Zum Wirtschaftsstandort der Stadt St.Gallen 2030: https://www.stadt.sg.ch/home/wirtschaft-arbeit/standort-stadt-
stgallen/_jcr_content/Par/downloadlist/DownloadListPar/download_0.ocFile/Bericht%20Wirtschaftsstandort%202030.pdf 7 Weitere Informationen zur IT-Bildungsoffensive: https://www.sg.ch/bildung-sport/ueber-bildung/IT-Bildungsoffensive.html 8 Informationen zu den UN Sustainable Development Goals finden sich unter: https://sustainabledevelopment.un.org/
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3 Leitlinien zur Umsetzung «Smartes St.Gallen»
3.1 Leitlinien zur Umsetzung in St.Gallen
Für die Umsetzung der Smart City St.Gallen hat sich die Stadt bestimmte Grundsätze aufer-
legt, welche das Denken und Handeln in der Stadtverwaltung prägen sollen. Ziel dieser
Grundsätze ist die Sicherstellung der sozialen, ökonomischen und ökologischen Nachhaltig-
keit:
▪ Menschen in den Mittelpunkt stellen: Smart City St.Gallen soll von der Frage geleitet
sein, wie die Menschen in der Stadt davon profitieren können.
▪ Mehrwerte schaffen: Die Digitalisierung ist nicht Selbstzweck in der Smart City, son-
dern ein Mittel zum Zweck der Schaffung von Mehrwerten für alle Beteiligten.
▪ Ressourcen schonen: Smart City - Aktivitäten der Stadt St.Gallen zielen darauf, Inno-
vation, Technologie und urbane Entwicklung ökologisch verträglich zu gestalten.
▪ Finanzierung sicherstellen: Im Rahmen der Smart City St.Gallen soll ein ökonomisch
nachhaltiges Modell zur Refinanzierung der Investitionen in die Smart City - Aktivitä-
ten etabliert werden.
▪ Innovationsräume schaffen: Mit dem Ansatz zur Smart City St.Gallen sollen in Ver-
suchsanordnungen mutige sowie vorausschauende Ansätze zur Lösung urbaner
Herausforderungen getestet, weiterentwickelt und genutzt werden.
▪ Nutzung erleichtern: In der Smart City St.Gallen sollen digitale Lösungen nicht zur
Last, sondern zur Erleichterung alltäglicher und besonderer Lebensumstände sowie
auch zur Förderung wirtschaftlicher Aktivitäten betrachtet werden. Angebote sollen
daher einfach bedienbar sein («Usability»).
▪ Zusammenarbeit fördern: Die Stadt St.Gallen zeichnet sich durch ihre Offenheit zur
Kooperation und Zusammenarbeit mit weiteren Akteurinnen und Akteuren aus. Dies
können Vertretungen aus der Wissenschaft, der Wirtschaft oder anderer Verwaltun-
gen sein.
▪ Bürgerinnen und Bürger einbeziehen: Das Vorgehen der Stadt St.Gallen zeichnet
sich durch den Einbezug der Einwohnerinnen und Einwohner in die Gestaltung der
Smart City - Aktivitäten aus.
▪ Erfolgreiches bewahren: Mit den Massnahmen und Projekten im Rahmen der Smart
City sollen bestehende strategische Konzepte in ihrer Umsetzung unterstützt werden.
▪ Von anderen lernen: Wenn möglich, werden in der Stadt St.Gallen bestehende und
funktionierende Lösungen anderer Städte, Gemeinden oder auch Unternehmen an-
gepasst zum Einsatz gebracht.
▪ Standards etablieren, Inseln reduzieren: Ziel der Smart City St.Gallen ist die Umset-
zung technisch standardisierter und offener Lösungen. Der Einsatz technischer Insel-
lösungen soll vermieden werden.
▪ Datensouveränität gewährleisten: Die Stadt St.Gallen ist dem Grundsatz der Daten-
sparsamkeit verpflichtet. Dies bedeutet, dass wir Daten nur speichern, wenn diese
zur Erstellung einer Dienstleistung verwendet werden. Eine Weitergabe persönlicher
Daten an Dritte erfolgt nur, wenn dies rechtlich erforderlich ist. Die Stadt St.Gallen
respektiert das Recht auf informationelle Selbstbestimmung.
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▪ OpenData und OpenSource fördern: Die Stadt St.Gallen fördert situationsgerecht die
Bereitstellung und Weiterverwendung von Open Data und Open Source.
▪ Informationssicherheit garantieren: Trotz aller Innovation und des «Testens» von Lö-
sungen sollen Daten und Informationen sicher verarbeitet werden.
▪ Aktiv kommunizieren: Die Stadt St.Gallen wird auch in Zukunft über das Thema
Smart City informieren und Themenworkshops anbieten. Parallel hierzu soll auch ei-
ne Möglichkeit zur Teilhabe am Thema «Smart City» mit Hilfe digitaler Lösungen er-
möglicht werden.
▪ Geschickt positionieren: St.Gallen ist nicht allein mit dem Unterfangen zur Smarten
Stadt und kann bei Projekten in der Region mitwirken und von der Dynamik profitie-
ren. Durch gemeinsame Lösungen können Synergien geschaffen und Ressourcen
gespart werden.
3.2 Erarbeitung der Strategie und Einbindung der Bevölkerung
Die Einbindung der Öffentlichkeit, der Einwohnerinnen und Einwohner, in St.Gallen ist ein
wesentlicher Baustein für den Erfolg der Aktivitäten im Bereich der Smart City St.Gallen. So
basiert auch die vorliegende Strategie auf zahlreichen Erkenntnissen aus Gesprächen, von
Konferenzen und Veranstaltungen in St.Gallen und der ganzen Schweiz.
Ausgehend von den Legislaturzielen fanden mehrere Brainstorming – Veranstaltungen im
zugehörigen Lenkungsausschuss innerhalb der Verwaltung statt. Weitere Workshops fanden
im Austausch mit Unternehmen und der Bevölkerung statt. In zwei Themenworkshops in der
öffentlichen #Smarthalle9 wurden bestehende Ideen vorgestellt, die Bedürfnisse zusammen
mit der Bevölkerung diskutiert und zusätzlich neue Ideen gesammelt.
Auch in Zukunft sollen potenzielle Massnahmen für die Umsetzung der Smart City - Strategie
durch regelmässige und öffentliche Themenworkshops entwickelt und in die Strategie aufge-
nommen werden. Zukünftige Projekte und Vorschläge zu weiteren potenziellen Smart City-
Aktivitäten können weiterhin eingebracht werden. Einen Ansatz hierzu geben das derzeit in
Überarbeitung befindliche Partizipationsreglement sowie der Auftrag zur Umsetzung einer
Partizipationsplattform im Rahmen der aktuellen Legislaturziele des Stadtrats bis Ende 2020.
3.3 Zusammenarbeit mit weiteren Akteurinnen und Akteuren
Die Stadt St.Gallen sieht sich in der Diskussion zur Smart City in zweierlei Rollen betroffen:
Als Organisation, die sich selbst neu, anders, moderner aufstellen und organisieren kann.
Ebenso betrachtet sie sich als Moderatorin innerhalb der Stadt, um das Thema Smart City in
den verschiedenen Facetten auch innerhalb der Stadt St.Gallen zu positionieren und umzu-
setzen. Die Ideenfindung, Planungen und Umsetzungen einer Smart City können und sollen
dabei nicht alleine durch die Stadtverwaltung erfolgen. Für diese Umsetzung ist die vertrau-
ensvolle Zusammenarbeit mit zahlreichen verschiedenen Akteurinnen und Akteuren elemen-
tar. Dies ist nicht nur bei der Erarbeitung neuer Ideen und der Initiierung von neuen Projek-
ten der Fall, sondern auch bei Organisationsformen, welche zur Umsetzung der Projekte
(z.B. durch Public-Private-Partnerships) notwendig sind.
9 Die Stadt St.Gallen betrieb vom 3. September bis 23. November 2019 in der Innenstadt die #smarthalle. Ziel war es, der Be-
völkerung einen Einblick in die Digitalisierung zu geben und diese anhand von Beispielen aus der Stadt erlebbar zu machen,
eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Thema auszulösen sowie Chancen und Herausforderungen aufzuzeigen.
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Die zeitweise punktuelle Zusammenarbeit mit weiteren Projektpartnerinnen und -partnern
und die Einbeziehung verschiedener Interessengruppen in das Thema „Smart City“ führt da-
zu, dass die bestehenden Kräfte zielgerichtet und entsprechend der Kompetenzen gebündelt
eingesetzt werden können. Innovation wird gefördert. Interessengruppen gibt es dabei aus
Gesellschaft, Politik und Wirtschaft.
Die Stadt St.Gallen positioniert sich als mögliche Partnerin für Versuchs- und Pilotprojekte
(z.B. «Testfeld SG») bei Entwicklungen auf dem Weg zur Smart City. Durch die regelmässi-
ge Zusammenarbeit mit der Wissenschaft in verschiedenen Innovationsprojekten findet ein
wesentlicher Wissens- und Erfahrungsaustausch statt. Dies ermöglicht auch eine besondere
Form der Qualitätssicherung, die sich nachhaltig positiv auf die Entwicklung der Stadt und
der Stadtverwaltung auswirkt. Besonders hervorzuheben ist dabei die Zusammenarbeit mit
dem Smart Government Lab der Universität St.Gallen10 und mit dem Smart City Lab11.
Um das Thema der Smart City voranzubringen, Redundanzen zu vermeiden und gleicher-
massen innovativ zu sein, sind auch die eigenen Kompetenzen innerhalb der Stadtverwal-
tung beständig weiterzuentwickeln. Aus diesem Grund ist ein entsprechendes Engagement
in verschiedenen Programmen und Arbeitsgruppen zur «Smart City» innerhalb der Schweiz
sinnvoll. Hierzu gehören beispielsweise der Smart City Hub Switzerland, der Schweizerische
Städteverband oder auch die Interessengemeinschaft Smart City.
3.4 Organisation innerhalb der Stadt
Zur Umsetzung der Strategie und der Projekte zur Smart City St.Gallen ist eine entspre-
chend angepasste Organisation notwendig. Als erste Stadt in der Schweiz hat St.Gallen ei-
nen Chief Digital Officer (CDO) geschaffen. Er ist in der Programmkoordination vertreten,
ebenso wie die St.Galler Stadtwerke, die im Aufbau der notwendigen Infrastruktur Pionier-
leistungen erbracht haben. Der Smarte Stadt Lenkungsausschuss (SSLA) setzt sich aus
ausgewählten Mitarbeitenden aller städtischen Direktionen zusammen. Diese übernehmen
jeweils die Verantwortung für eines der Themenfelder. Der Smarte Stadt Lenkungsaus-
schuss berät über die gesamte Smart City Agenda der Stadt St.Gallen und über deren takti-
sche Umsetzung. Ergänzt wird der Lenkungsausschuss durch Vertreter der Querschnittsäm-
ter (Informatikdienste, Organisationsentwicklung, Dienststelle Finanzen, Kommunikation und
Stadtpolizei). Der SSLA fungiert in Bezug auf Smart City - Themen als vorberatendes Gre-
mium für den Stadtrat.
10 Informationen zum Smart Government Lab an der Universität St.Gallen finden sich unter https://imp-
smartgovernmentlab.unisg.ch. 11 Weiterführende Informationen zum Smart City Lab unter: https://www.smartcitylab.ch.
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Abbildung 1: Organisation zur Smart City in der Stadt St.Gallen, 2019; Smart City-Wheel s. Folgeseite.
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4 Themen- und Projektauswahl zur Smart City St.Gallen
Gliederung der Strategie nach dem Smart City Wheel
Die Stadt St.Gallen orientiert sich zur Umsetzung der Smart City an den bereits vorgestellten
sechs Themenfeldern. Auf Grundlage dieser sechs Themenfelder setzt sich die Stadt
St.Gallen Ziele für die zugehörigen 24 Handlungsfelder und erarbeitet verschiedene konkrete
Massnahmen und Projekte. Diese Aktivitäten werden gesamthaft im sogenannten «Smart
City Wheel» abgebildet.
Abbildung 2: Smart City Wheel, vgl. Smart City Hub Switzerland, 2019, nach Boyd Cohen.
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4.1 Smarte Menschen
Der Mensch und die Gesellschaft sollen im
Mittelpunkt der Aktivitäten rund um die Smart
City und die Digitalisierung stehen. Die Digi-
talisierung soll zum Vorteil gereichen und
das Leben und Arbeiten in St.Gallen erleich-
tern. Smarte Lösungen sollen dabei dem
Menschen keine Angst machen, sondern ihn
in seinem Tun unterstützen. Es geht darum,
die Bevölkerung in diesen Veränderungspro-
zess von Stadt, Wirtschaft und Gesellschaft
einzubinden, damit für alle Beteiligten die
Chancen der Smart City und der Digitalisie-
rung überwiegen.
Doch es geht nicht nur darum, Mehrwerte in
der Smart City zu erzeugen, sondern diese auch einem Grossteil der Bevölkerung zugäng-
lich zu machen. Die Fähigkeit, smarte Lösungen zu nutzen, ist dabei auch von einer Verrin-
gerung der heute noch bestehenden «digitalen Kluft» abhängig. Die Stadt muss einen Fokus
darauflegen, dass sie die gesamte Bevölkerung ansprechen kann, obwohl nicht alle über den
selben Zugang zu Informationen und digitalen Hilfsmittel verfügen. Die Nutzung von digitalen
Lösungen, welche häufig in einer Smart City zum Einsatz kommen, darf nicht abhängig von
Alter, sozialer Herkunft oder dem Bildungsstand sein. Stadt und Stadtverwaltung müssen
auch in der Zukunft «für alle» da sein. Hierzu gehört auch, jenen Teilen der Bevölkerung
Zukunftschancen aufzuzeigen, die nicht zu den direkten Gewinnerinnen und Gewinnern der
Digitalisierung gehören.
Smart City kennzeichnet sich in besonderem Masse auch durch die direkte Teilhabe der Be-
völkerung an den Veränderungen in der Stadt aus. Eine wesentliche Rolle in Bezug auf die
Teilhabe besitzt dabei die Bereitstellung von Informationen und Kommunikation über bevor-
stehende Projekte sowie bestehende Angebote, Dienstleistungen und Produkte.
In der Diskussion um Smart City steht häufig nicht nur der Mensch, sondern auch die Nut-
zung und Weiterverwendung seiner Daten im Fokus der kritischen Debatte. Aus diesem
Grund ist auch der sichere, sparsame und verantwortungsvolle Umgang mit den Daten der
Bevölkerung ein wesentliches Handlungsthema für die Stad. Ebenso soll die Bevölkerung
bewusst mit dem Thema «Daten» umgehen.
4.1.1 Vision Themenfeld Mensch
Um die neuen Informationstechnologien nutzen zu können, braucht es besondere Kompe-
tenzen, Fertigkeiten und Fähigkeiten. Das Wissen über die Bedienung technischer Anwen-
dungen ist dabei ebenso wichtig wie das Verständnis für die digitale Kommunikation.
Dies fördert die Teilhabe am gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Leben und erlaubt
es, die Auswirkungen der Digitalisierung einzuschätzen und ihre Chancen zu nutzen.
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4.1.2 Handlungsfelder im Themenfeld «Mensch»
Inklusive und nachhaltige Gesellschaft (HF1): Ziel ist es, den „Digital Divide“, die «Digita-
lisierungsschere» zu verringern und Menschen für die neuen Anforderungen, die sich durch
die Digitalisierung ergeben, vorzubereiten. Dafür ist es notwendig, dass alle Bürgerinnen und
Bürger Zugang zu digitalen Services erhalten, unabhängig von den sozialen oder wirtschaft-
lichen Bedingungen.
Soziale Teilhabe und Partizipation (HF2): Social Media und die neuen Technologien fun-
gieren als wesentliches Instrument zur Förderung der stadtinternen Partizipation. Sie können
die Kommunikation erleichtern und den Zugang zu Informationen vereinfachen. Information
ist dabei wesentliche Grundlage der Partizipation. Der Ansatz der Bürgerpartizipation fördert
den Dialog und Austausch zwischen Verwaltung und Gesellschaft durch kontinuierliche
Rückmeldungen sowie deren enge Vernetzung, unter Einbezug der Politik, Wirtschaft und
Kultur.
Bildung und Lernen (HF3): Für Kinder und Jugendliche soll es ein überdurchschnittliches
Angebot geben, um sich der Smart City und der Digitalisierung neben der Schule auch in der
Freizeit widmen zu können. Ein solches Angebot kann auch für Erwachsene im Rahmen des
Lebenslangen Lernens von Interesse sein.
Forschung und Entwicklung (HF4): Forschung und Entwicklung sind wesentlicher Be-
standteil des städtischen Erscheinungsbildes und eine der Grundlagen für den wirtschaftli-
chen Erfolg der ansässigen Unternehmen.
4.1.3 Laufende und umgesetzte Massnahmen
▪ IT-Bildungsoffensive: Mit der kantonalen IT-Bildungsoffensive werden auch in der
Stadt St.Gallen in verschiedenen Bildungseinrichtungen zahlreiche Angebote zur
Förderung der digitalen Bildung umgesetzt werden.
▪ #Smarthalle und Unterstützung verschiedener Veranstaltungen zur Digitalisierung
und Smart City (z.B. Wikicon, Opendata.ch, Digital Day 2018/2019): Die Stadt
St.Gallen hat im 4. Quartal 2019 die #Smarthalle umgesetzt, um das Thema «Digita-
lisierung und Smart City» greifbarer für die Menschen aufzubereiten. Zudem war die
Stadt St.Gallen in den letzten beiden Jahren verstärkt Veranstaltungsort für fachspe-
zifische Konferenzen.
▪ Makerspace Bibliothek St.Gallen: In der Stadtbibliothek Katharinen existiert ein Ma-
kerSpace. Dort finden sich Multimedia-Arbeitsplätze, 3D-Drucker und Schneidplotter.
So ist dieser Ort gut gerüstet für alle Interessierten. Dazu zählen Tüftlerinnen und
Tüftler, Nerds, Programmiererinnen und Programmierer und alle kreativen Köpfe.
▪ Smartfeld (im Startfeld): Es handelt sich um ein gemeinsames Bildungsprojekt von
Startfeld mit der Pädagogischen Hochschule St.Gallen (PHSG), der Fachhochschule
St.Gallen (FHS St.Gallen), der Empa und der Universität St.Gallen (UNISG). Das An-
gebot richtet sich an die Zielgruppe Schülerinnen und Schüler, Jugendliche sowie in-
teressierte Personen. Beim geführten Besuch im Creativity-Lab, Programmier-Lab
oder VirtualReality-Lab werden neue Technologien und Entwicklungen vermittelt,
welche selber ausprobiert werden können.
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4.2 Smartes Leben
Smartes Leben in einer smarten Stadt be-
deutet, die aktuellen gesellschaftlichen Her-
ausforderungen in Angriff zu nehmen und
smarte Lösungen bereitzustellen. Auf der
einen Seite stehen dabei Herausforderungen
wie die Alterung der Bevölkerung, die
Gleichstellung der Geschlechter und die Ver-
einbarkeit von Beruf und Familie sowie das
Bedürfnis nach Freiheit und gleichzeitiger
Sicherheit im öffentlichen Raum. Auf der an-
deren Seite stehen neue nachhaltige und
digitale Lösungsansätze, mit denen die
Smart City einen wesentlichen Beitrag an die
Bewältigung dieser Herausforderung leisten
kann.
Die Smart City besitzt einen wesentlichen Einfluss auf das gesellschaftliche Leben in einem
Quartier bzw. in der gesamten Stadt und kann deshalb helfen, das Zusammenleben zu ver-
bessern und zu vereinfachen. Die Bevölkerung befindet sich allerdings in verschiedenen
Lebenslagen, weshalb die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner ganz unterschied-
lich sein können: Während einige der derzeitigen Rentnerinnen und Rentner das Bedürfnis
für Unterstützung mit digitalen Technologien haben, haben Millennials oftmals das Bedürfnis
nach einer sinnstiftenden Tätigkeit in ihrem beruflichen oder auch privaten Alltag.
Die Smart City versucht ein inklusives, modernes Zusammenleben der Gesellschaft durch
neue Informations- und Kommunikationstechnologien zu unterstützen. Digitale Technologien
bieten dafür ein grosses Potential, das die Smart City zu nutzen versucht. Seien dies die
vereinfachte Information und Kommunikation von und mit der Stadtverwaltung, neue Soziale
Netzwerke in Quartieren oder das Zusammenbringen von verschiedenen Personen auf digi-
talem und analogem Wege.
Doch auch in der «digitalen Welt» bestimmen das Leben im Quartier und die Geschehnisse
vor der eigenen Wohnungstür den Alltag. Denn hier im Quartier, hier in St.Gallen gehen wir
in den Ausgang, ins Theater, zum Fussball, an die Olma und das St.Galler Fest oder zum
Joggen, zum Fahrradfahren und treffen Freunde, Bekannte und Arbeitskolleginnen und
-kollegen. In der Freizeit gehen wir einkaufen, sind im Verein aktiv oder Gast an verschiede-
nen Veranstaltungen.
Dabei bewegen wir uns von einem Ort zum anderen, gehen zur Schule, zum Studium, zur
Arbeit. So unterschiedlich die einzelnen Aktivitäten hier in der Stadt sind, so verschieden
sind auch die Lebenslagen und Bedürfnisse in der Gesellschaft. Die unterschiedlichen Be-
dürfnisse spiegeln sich auch in der Nutzung neuer Technologien im Lebensalltag und zu
Hause in der eigenen Wohnung bzw. dem eigenen Haus wieder. Gemeinsam ist jedoch der
Wunsch nach einer guten Lebensqualität, einer guten Gesundheit und einem angenehmen
Umgang mit dem «älter werden».
Seite 16 von 29
4.2.1 Vision Themenfeld Leben
Digitale Lösungen können helfen, den eigenen Lebensalltag einfacher und sicherer zu be-
wältigen sowie die Freizeit vielfältiger zu gestalten. Neue Kommunikationstechnologien för-
dern zudem auch neue Formen des Zusammenlebens in der Siedlung, im Quartier und in
der ganzen Stadt.
Einwohnerinnen und Einwohner können sich aktiv beteiligen und ihre Interessen einbringen.
Es entstehen Gemeinschaften mit einem starken Bezug zum Wohnort in einer Mischung aus
Social Media und Partizipation vor Ort. Digitalisierung und Smarte Stadt fördern damit das
Zusammenleben in der Gesellschaft und die Gemeinschaft.
4.2.2 Handlungsfelder im Themenfeld «Leben»
Culture, Creativity & Community (HF5): Kultur, Kreativität und die Einbindung der entspre-
chenden Zielgruppen sind wesentliche Faktoren für die wahrgenommene Lebensqualität,
welche auch durch die Smart City - Aktivitäten der Stadt St.Gallen weiter gefördert werden
soll.
Safety & Security (HF6): Die physische und wahrgenommene Sicherheit der Bevölkerung
und Besucherinnen und Besucher der Stadt St.Gallen kann durch Smart City - Lösungen
weiter angehoben werden.
Smart Health & Elderly Care (HF7): Die Anforderungen an eine Stadt ändern sich im Laufe
eines Lebens – ebenso der Gesundheitszustand und die Wohnsituation. St.Gallen möchte
den Bedürfnissen sämtlicher Einwohnerinnen und Einwohner gerecht werden.
Smart Home (HF8): Digitalisierung wird auch im Wohnraum der Bewohnerinnen und Be-
wohner einer Stadt Einfluss halten. Die Stadt St.Gallen und die St.Galler Stadtwerke stehen
als Ansprechpartnerinnen bei wesentlichen Fragen (E-Fahrzeuge, Photovoltaik etc.) den
St.Gallerinnen und St.Gallern zur Verfügung.
4.2.3 Laufende und umgesetzte Massnahmen
▪ Smart City-Quartiere Remishueb / Sturzenegg: Die Nutzung einzelner Bausteine
zur Smart City (z.B. Wärmemengenzähler, Wasserzähler, Sturzenegg-App) konnten
in einer bestehenden Überbauung und in einer Neuüberbauung erprobt werden.
▪ Benevol-Park12: Durch die Schaffung eines Dienstleistungs- und Servicezentrums
sollen Vereine, Institutionen, Non-Profit-Organisationen sowie gemeinnützige Klein-
und Mittelbetriebe aus dem Kanton, die mit Freiwilligen arbeiten, zu fairen Preisen ein
optimales Angebot erhalten, dadurch entlastet werden und ihre Energie zentral auf ih-
re Kernaufgabe konzentrieren können. Im «benevol-Park» stehen Infrastruktur und
Fachpersonal zur Verfügung, welche projektbezogen oder längerfristig – je nach Be-
darf – gebucht werden können. Die angebotenen Dienstleistungen sollen die Bedürf-
nisse der gemeinnützigen Organisationen und Institutionen aus verschiedenen Berei-
chen abdecken.
12 Die Stadt St.Gallen hat in diesem Projekt einen Starthilfe-Beitrag geleistet und ist vertreten in der Steuerungsgruppe. Die
Umsetzung des Projektes erfolgt jedoch nicht durch die Stadt direkt.
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▪ Wohnraumstrategie: In der Wohnraumstrategie der Stadt St.Gallen finden die
Grundsätze zur Smart City entsprechend Anwendung.
▪ Glasfaser: Wesentliche Grundlage für den Erfolg der einzelnen Projekte und die Er-
möglichung für die Nutzung von Online-Services zu Hause ist das schnelle Glasfa-
sernetz, dessen Ausbau seit 2008 bis Ende 2019 realisiert wurde und das hin zu ei-
nem Smartnet weiterentwickelt wurde. Mittlerweile sind rund 99,5 % der Haushalte in
der Stadt St.Gallen mit einem Glasfaseranschluss erschlossen.
4.3 Smarte Wirtschaft
Digitalisierung und Internationalisierung ver-
ändern die Wirtschaft - weltweit. Traditionel-
le, analoge und lokale Geschäftsmodelle
werden durch neue, digitale und globale Ge-
schäftsmodelle ersetzt. Bestehende Ge-
schäftsmodelle werden teilweise von einem
auf den anderen Tag wegfallen. Die Industrie
ist auf dem Weg zur Industrie 4.0, die Auto-
matisierung schreitet immer weiter voran,
immer neue Start-Ups werden auf dem Markt
von Investorinnen und Investoren gefördert.
Der Wohlstand, auf dem die Gesellschaft in
St.Gallen und in der Schweiz aufbaut, kann
nur durch eine Entwicklung funktionierender
Geschäftsmodelle und eine Unterstützung der Modernisierung der Wirtschaftsstrukturen si-
chergestellt werden.
In der Strategie konzentriert sich daher die Stadt St.Gallen auf fünf Säulen im Bereich der
Wirtschafts- und Standortthematik: Ausbau des Digital Clusters, Förderung des Geschäfts-
tourismus, Förderung des Medtech-Clusters, Internationalisierung und Positionierung der
Stadt St.Gallen gegen aussen und Förderung von Innovation und Jungunternehmertum. We-
sentliche Aspekte zur Erreichung dieser Ziele sind die gute Erreichbarkeit der Stadt, wirt-
schaftsfreundliche Rahmenbedingungen, passende Bildungsangebote und Talente in der
Stadt, die Förderung zukunftsfähiger und innovativer Arealentwicklungen, eine attraktive In-
nenstadt sowie eine einzigartige Lebensqualität für die Bevölkerung innerhalb der Stadt
St.Gallen.
Auch innerhalb der Stadtverwaltung wurden dafür entsprechende Ansprechpartnerinnen und
Ansprechpartner geschaffen, welche sich für die Ökosysteme «Digital», «Gesundheit», «In-
nenstadt» und «Tourismus» verantwortlich zeigen und Kompetenzen und Netzwerke gemäss
den externen Anforderungen weiterentwickeln.
Die erfolgreiche Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandortes St.Gallen basiert auf dem Zu-
sammenbringen der Wirtschaftsakteurinnen und -akteure und der Nutzung von Synergien, im
Bereich der Kompetenzen und Ressourcen (bspw. «Sharing»). Neue Formen der Zusam-
Seite 18 von 29
menarbeit werden etabliert. Tradition und Moderne treffen auch im Bereich der Geschäfts-
modelle und der Entwicklung des Wirtschaftsstandortes unmittelbar aufeinander.
4.3.1 Vision Themenfeld Wirtschaft
Smarte Wirtschaft bedeutet eine optimale und effiziente Vernetzung von allen Geschäftsfel-
dern und Arbeitsprozessen. Die Stadt St.Gallen unterstützt innovative Projekte im Bereich
der Digitalisierung. Sie schafft so die optimalen Rahmenbedingungen für Unternehmen:
Dies reicht von der Rekrutierung der benötigten Fachkräfte über die Bereitstellung einer leis-
tungsfähigen Infrastruktur bis hin zur Unterstützung von Unternehmen in allen Phasen der
Innovation.
Eine wesentliche Grundlage für die Aktivitäten bilden die Wirtschaftsstrategie 2030 sowie die
derzeitigen Aktivitäten des Forums Zukunft St.Galler Innenstadt und der Arealentwicklung
St.Gallen West Gossau Ost (ASGO).
4.3.2 Handlungsfelder im Themenfeld «Smarte Wirtschaft»
Kreislaufwirtschaft und «Sharing» (HF9): St.Gallen steht für Nachhaltigkeit – sozial, öko-
nomisch und ökologisch. Dieses «credo» einer «Sharing Economy» wird selbstverständlich
auch bei den Aktivitäten um die Smart City wieder aufgegriffen.
Open Innovation und Zusammenarbeit (HF10): Voneinander lernen und profitieren: Das
Forum «Zukunft St.Galler Innenstadt» greift den Ansatz «offener Innovation» auf und invol-
viert die Akteurinnen und Akteure aus der Innenstadt auf direkte Weise in die zukünftige Ge-
staltung der eigenen Umwelt.
Smart Work und Smarter Arbeitsplatz (HF11): Zeitgemäss organisiert, agil arbeitend -
auch die Stadtverwaltung St.Gallen versucht sich in dieser Herausforderung und hat zum
Ziel, in Zukunft noch agiler und gleichermassen nachhaltig auf die Anforderungen ihrer Bür-
gerinnen und Bürger einzugehen.
Start-Up Ökosystem und nachhaltiges Wachstum (HF12): Mit dem Startfeld und den ver-
schiedenen Bildungseinrichtungen vor Ort existieren in St.Gallen die wesentlichen Grundla-
gen, um erfolgreiche zukünftige Unternehmen in Ihrer Startphase situationsgerecht zu unter-
stützen.
4.3.3 Laufende und umgesetzte Massnahmen
▪ Start-Up-Ökosystem: Mit dem «Startfeld» hat sich die Stadt St.Gallen zusammen
mit anderen Partnern bereits im Jahr 2010 frühzeitig positioniert, um Start-Ups aktiv
in ihrem Wachstumsprozess zu unterstützen. Auch grosse Kongresse, wie der «Start
Summit» der HSG, locken tausende kreative Köpfe nach St.Gallen.
▪ Digital-Cluster, koordiniert durch IT SG rockt!: IT St.Gallen rockt! ist die ICT-
Netzwerkinitiative in der Region St.Gallen. Sie ist ein wichtiger Zusammenschluss der
ICT-Unternehmen, Bildungsinstitute und der öffentlichen Hand vor Ort. Die Stadt
St.Gallen fördert die Initiative u.a. als Mitglied.
▪ Digital Sports Hub Switzerland: Die Standortförderung positioniert die Stadt
St.Gallen derzeit als innovative Akteurin im Bereich E-Sports. Neben der Stadt
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St.Gallen befinden sich zahlreiche Akteurinnen und Akteure der Region im entspre-
chenden Partnernetzwerk ESB Marketing Netzwerk.
▪ Gesundheit-Clusters: Mit dem Medtech-Cluster positioniert sich die Stadt St.Gallen
als Zentrum in der Bildung und Forschung im medizinischen Sektor. Weiteren positi-
ven Impact wird auch der durch den Kanton beim Bund beantragte Innovationspark
St.Gallen besitzen.
▪ City Messenger: Mittels dem Nachrichtendienst «City Messenger» wird eine schnel-
le, direkte und einfache Kommunikation zwischen dem St.Galler Innenstadtgewerbe
und weiteren Institutionen sowie der Bevölkerung ermöglicht. Ziel ist die Belebung
der Innenstadt, indem Aktionen, Neuheiten, Empfehlungen und Anlässe kommuni-
ziert werden. Weiter können die Nutzerinnen und Nutzer direkt mit den Betrieben
chatten.
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4.4 Smarte Mobilität
Lebens- und Arbeitswelten befinden sich im
Wandel. Reise- und Pendelverhalten neh-
men zu. Noch nie waren Menschen so mobil
wie heute und gleichzeitig gewinnen Werte
wie Ökologie und Flexibilität an Bedeutung.
Dadurch ändern sich die Anforderungen an
die Mobilität.
Doch Mobilität soll nicht nur schnell, sicher,
günstig und zuverlässig sein, sondern
gleichermassen komfortabel, flexibel und
umweltfreundlich. Grundlegend für die Aktivi-
täten im Bereich der Mobilität ist das Mobili-
tätskonzept 2040.
Viele Bürgerinnen und Bürger wünschen flexible, zeit- und ortsungebundene Mobilitätsange-
bote. Nach dem Motto «mobility on demand» fördert die Stadt zeitungebundene Mobilität.
Die Angebote sollten digital nutzbar gemacht werden (bspw. durch Applikationen).
Der öffentliche Verkehr, Sharing-Angebote bei Fahrzeugen, Rollern, E-Scootern und auch
Velos sollen den herkömmlichen motorisierten Individualverkehr ergänzen, wenn möglich
ersetzen. Neue technologische Entwicklungen, wie das autonome Fahren, die vermehrte
Nutzung von Sharing-Angeboten, die Kompensation von Fahrstrecken zum Arbeitsplatz
durch die Nutzung von «Homeoffice» verändern die derzeitige Form der Mobilität.
Mit den Aktivitäten und der intermodalen Nutzung von Verkehrsangeboten geht auch die
Nachfrage nach «alten» Angeboten, wie Besitz eigener PKWs oder nach Parkplätze zurück.
St.Gallen arbeitet auf einen möglichst komfortablen, günstigen und emissionsarmen Stadt-
verkehr hin. Öffentliche Fahrzeuge wie Busse fahren mit alternativen Antrieben. Elektrische
Antriebe etablieren sich immer mehr und besitzen eine wesentliche Relevanz. Die Anzahl
und die optimale Platzierung der öffentlichen E-Ladestationen soll diesen Transformations-
prozess positiv beeinflussen. Intelligente Applikationen erleichtern es zudem den Fahrerin-
nen und Fahrern, die Ladestationen schnell und einfach zu finden.
4.4.1 Vision Themenfeld Mobilität
Dank der Digitalisierung kann der Verkehr in der Stadt St.Gallen energieeffizienter, sicherer
und kostengünstiger gestaltet werden. Neue Angebote ermöglichen neue Dienstleistungen
aus einer Hand, bei denen die verschiedenen Verkehrsmittel – privat wie öffentlich – mitei-
nander kombiniert werden. Zudem fördert smarte Mobilität auch neue Mobilitätsformen und
alternative, emissionsarme Antriebskonzepte.
Im Rahmen der Smart Mobility geht es um die Effektivität in der Mobilität und die bedarfsge-
rechte Verkehrsmittelwahl, ebenso um die Effizienz in der Abwicklung (Verkehrslenkung /
Verkehrstechnik) durch «angepasstes» Transportmittel, Pooling & Sharing, die bessere Aus-
lastung der Transportmittel, die Priorisierung der «Verkehre» und kombinierte bzw. koordi-
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nierte Mobilität. So können weniger Verkehrswege und eine niedrigere Verkehrsbelastung in
St.Gallen realisiert werden.
4.4.2 Handlungsfelder im Themenfeld «Smarte Mobilität»
Logistik & Transport (HF13): Eine intelligente Güter- und Citylogistik schont in St.Gallen
die Umwelt und erhöht die Lebensqualität der Anwohnenden sowie Besuchenden der Innen-
stadt und auch der Wohnbezirke.
Intermodale Mobilität (HF14): Mit einem Fokus auf intermodale Mobilität profitieren Kun-
dinnen und Kunden von der Nutzungsmöglichkeit des jeweils passenden Verkehrsmittels
innerhalb von St.Gallen.
Ökologische, geteilte und autonome Mobilität (HF15): Die Förderung alternativer Mobili-
tätsformen und der Test alternativer Mobilitätsdienste ist wesentliches Merkmal Smarter
Städte.
Tourismus (HF16): Die Stadt St.Gallen zeichnet sich durch zahlreiche touristische Angebote
aus. Den Zugang zu diesen zu erschliessen und die Bevölkerung der Stadt auf mögliche
Veranstaltungen und Sehenswürdigkeiten aufmerksam zu machen, bringt Mehrwerte für die
Stadt und die Besuchenden.
4.4.3 Laufende und umgesetzte Massnahmen
▪ Förderung von E-Mobilität und Einsatz von E-Bussen: Neben dem Ausbau der
Ladesäuleninfrastruktur stellt die Stadt St.Gallen ihren Busbetrieb im Rahmen der
Flottenerneuerung auf E-Busse um.
▪ Parkplatzsensorik: Freie Parkplätze werden an übergeordnete Leitsysteme übermit-
telt. Dadurch vermindert sich der Suchverkehr in der Stadt.
▪ Interaktiver Liniennetzplan: Der interaktive Liniennetzplan bietet die Möglichkeit,
verschiedenste Mobilitätsangebote und anderes auf Kartenbasis darzustellen und
miteinander zu verknüpfen. Somit weist er ebenfalls das Potenzial auf, mittelfristig zu
einer Mobilitätsplattform ausgebaut zu werden.
▪ ÖV-Linienerkennung: Die Hauptlinien im öffentlichen Verkehr teilen sich meist die
Hauptachsen mit anderen Verkehrsteilnehmenden. Eine wirksame ÖV-Bevorzugung
ist deshalb ein wichtiger Bestandteil für eine leistungsfähige Abwicklung des öffentli-
chen Verkehrs. Die bestehende ÖV-Bevorzugung wird durch die ÖV-Linienerkennung
optimiert.
Seite 22 von 29
4.5 Smarte Umwelt & Energie
In der Stadt St.Gallen besitzt das Thema
«Umwelt und Energie» traditionell einen ho-
hen Stellenwert. In der Ostschweiz werden
nicht erst seit den «Fridays for Future» die
Themen «Umweltschutz» und «Klimawan-
del» eng mit der «Smart City» assoziiert –
vielmehr besitzt die Stadt St.Gallen seit 2008
die Auszeichnung «Energiestadt Gold».
Doch erst mit den neuen Technologien und
digitalen Lösungen sind ein noch effizienterer
Einsatz von Ressourcen und die stärkere
Vernetzung von Systemen und Lösungen
möglich geworden. Vor allem durch die Wei-
terentwicklungen im Bereich der Informa-
tions- und Kommunikationstechnologien und sozialen Medien können mehr Informationen
weitergegeben werden und auch mehr Transparenz zu Dienstleistungen und Produkten her-
gestellt werden.
Informationen für Kundinnen und Kunden sowie Verbraucherinnen und Verbraucher, aber
auch die Rahmenbedingungen für das Funktionieren der «Smart City» sind somit in
St.Gallen bereits gelegt. Dabei besitzen zahlreiche Themen Schnittstellen und Überschnei-
dungen mit dem Themenbereich der smarten Umwelt & Energie:
Seien es politische Programme, wie die «Energiestadt» oder das «2000-Watt-Areal», das In-
strument der «Richtplanung», Konzepte wie «Sharegallen» in Bezug auf die Kreislaufökono-
mie oder administrative Themen wie die Gebäudeautomation innerhalb der Stadt St.Gallen:
Verschiedene Potenziale finden sich im Bereich der «Umwelt & Energie».
Im Bereich der Gebäudeautomation werden Gebäude durch zusätzliche Sensorik immer in-
telligenter, Solaranlagen ergänzen die Stromversorgung und eine Diskussion zum Strahlen-
schutz muss beispielsweise beim neuen Mobilfunkstandard 5G eine elementare Rolle spie-
len.
Doch auch als Infrastrukturdienstleisterin und Versorgerin sieht sich die Stadt St.Gallen mit
den St.Galler Stadtwerken in diesem Themenfeld in einer grossen Verantwortung, aber auch
vor Herausforderungen: Hierzu gehört die sukzessive Zunahme von Energie aus erneuerba-
ren Quellen, die zunehmende Dezentralisierung der Energiequellen, eine Veränderung der
Energieflüsse und die Sicherstellung der Netzstabilität und intelligenten Steuerung in Form
eines «Smart Grid».
4.5.1 Vision Themenfeld Umwelt & Energie
Eine smarte Stadt erzeugt mit einem minimalen Verbrauch von natürlichen Ressourcen ei-
nen bestmöglichen Ertrag. Mit dem Energiekonzept 2050 ist die Stadt St.Gallen seit mehr als
zehn Jahren auf dem Weg in eine saubere Energiezukunft. Das Ziel ist es, die CO2-
Belastung zu senken und natürliche Ressourcen zu schonen. Die Stadt verfolgt das Ziel, bis
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zum Jahr 2050 klimaneutral zu werden und strebt bis dahin die vollständige Dekarbonisie-
rung an. In den Bereichen Wärme, Strom und Mobilität soll die Energieeffizienz gesteigert
und die Versorgung schrittweise auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Die Strategie
folgt dem Energiekonzept 2050.
Mit der Smarten Stadt können weiterhin Umweltmonitoring und Umweltprognosen
(Luft/Ozon/Wind, Lärm, NIS, Verkehr, Stadttemperatur, Biodiversität etc.) erstellt werden und
weiterhin auf das 2000-Watt-Areal hingearbeitet werden. Die Smart City unterstützt entspre-
chend auch den Massnahmenkatalog zum Energiekonzept.
4.5.2 Handlungsfelder im Themenfeld «Umwelt & Energie»
Smarte öffentliche Räume (HF17): Die Stadt St.Gallen gestaltet den öffentlichen Raum und
kann entsprechende smarte Installationen tätigen.
Intelligente Stadtentwicklung (HF18): Die digitalen Lösungen zur Smart City St.Gallen
können sich auch auf die räumlichen und baulichen Entwicklungen der Stadt auswirken. Vor
allem in der langfristigen Planung wirken sich Veränderungen im Mobilitätsverhalten oder
Wohnverhalten auf die gesamtstädtische Entwicklung aus.
Smarte Gebäude (HF19): Intelligente Gebäude und deren Planung und Steuerung sind we-
sentlicher Bestandteil der Aktivitäten um Smart Cities.
Intelligentes Ressourcenmanagement (HF20): Der intelligente Umgang mit bestehenden
Ressourcen, die Umsetzung von 2000-Watt-Arealen sind wesentliche Ziele der Smart City-
Aktivitäten der Stadt St.Gallen.
4.5.3 Laufende und umgesetzte Massnahmen
▪ Energiestadt: Die Stadt St.Gallen besitzt seit 2008 die Auszeichnung als «Energie-
stadt Gold». Ein wesentlicher Grund hierfür ist die schweizweite Pionierrolle in Bezug
auf verschiedene Energiethemen und das zugehörige Energiekonzept 2050.
▪ Solarkataster: Die Stadt St.Gallen stellt im Internet bereits Informationen zur Verfü-
gung, wie gut geeignet bestimmte Dachflächen für die Nutzung von Photovoltaik sind
(Solarpotenzial).
▪ Solarcommunity: Als Teil der St.Galler Solar Community produzieren und beziehen
Kundinnen und Kunden der SGSW eigenen, lokal erzeugten Solarstrom – ohne dass
die Solarzelle auf dem eigenen Haus montiert ist.
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4.6 Smarte Politik & Verwaltung
E-Government ist ein wesentlicher Grund-
pfeiler einer smarten Verwaltung. Dabei ver-
stehen wir unter E-Government «die Abwick-
lung geschäftlicher Prozesse im Zusammen-
hang mit Regieren und Verwalten (Govern-
ment) mit Hilfe von Informations- und Kom-
munikationstechniken über elektronische
Medien».
E-Government wird oftmals vereinfacht so
verstanden, dass Dienstleistungen digital zur
Verfügung gestellt werden sollen, um die
Effizienz oder die Kundenfreundlichkeit einer
Verwaltungsdienstleistung zu verbessern.
Grundlegend für das Funktionieren sind eine
verlässliche und sichere IT-Infrastruktur, kundenorientierte Bürgerservices, die Bereitstellung
eines Bürgerportals (kantonal), die Umsetzung eines strategischen Datenmanagements mit
der Datensouveränität auf Ebene der Stadtverwaltung, die Nutzung eines elektronischen
Identitätsnachweises («eID»), die Nutzungsmöglichkeit elektronischer Bezahllösungen («E-
Payment») oder die Bereitstellung von Open Data.
«Smart Government denkt Verwaltung anders: Im Zentrum stehen Daten, nicht die bisheri-
gen Prozesse und Zuständigkeiten. Daten werden gesammelt (z.B. mit Internet der Dinge),
verbunden, analysiert und für neue Leistungen verwendet. Entwicklungen von «Smart Ser-
vices» (Dienstleistungen für die Bevölkerung) durch die Stadt und die Betriebe stellen einen
wesentlichen Aspekt der Smart City dar. Daher sind kreative Netzwerke mit privaten und
staatlichen Akteuren besonders geeignet, das «Design» öffentlicher Leistungen neu zu ent-
wickeln. Funktionalitäten, d.h. die Stiftung von Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger, domi-
nieren die Anwendungen. Das Vorleben einer Ermöglichungskultur innerhalb der Verwaltung,
mehr Testszenarien und mehr Mut in der Umsetzung sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor für
bessere Lösungen. Und gute Lösungen dürfen kommuniziert werden.
Gleichermassen ist der verantwortungsvolle und verlässliche Umgang mit Technologien er-
folgskritisch: Auch in Zukunft muss eine sichere und effiziente Netz- und IT-Infrastruktur be-
reitgestellt werden, um gegenüber «Blackouts» gut vorbereitet zu sein und einen professio-
nellen Umgang im Krisenfall sicherstellen zu können.
Die Entwicklung von E-Government zu Smart Government ist keine «disruptive Verände-
rung». Der Übergang ist vielmehr fliessend, das eine baut auf dem anderen auf. Metapho-
risch kann von Generationen der Digitalisierung in der Verwaltung gesprochen werden: «Ge-
neration E» und «Generation S».»13
13 Vgl.- Schedler, K (2018): Von E-Government zu Smart Government.
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Im Smart Government geht es demnach um eine zeitgerechte, verlässliche, pro-aktive Form
von Regierungs- und Verwaltungshandeln. Transparenz (OpenData), Beteiligung (Partizipa-
tion) und Zusammenarbeit sind wesentliche Faktoren. Hinzu kommt die starke Getriebenheit
des Verwaltungshandelns durch Daten («Data-Driven-Government»). Voraussetzung für
Smart Government ist die stärkere Standardisierung von Leitprozessen und zugehörigen
Organisationsstrukturen (Datenmanagement, Rechenzentren, Internetauftritt, etc.).
Und dennoch kann das Handeln einer smarten Politik und Verwaltung in der föderalen
Schweiz keinesfalls in der Stadt isoliert betrachtet werden. Vielmehr sind Gemeinden auf die
gute Zusammenarbeit in der Region, mit dem Kanton und dem Bund angewiesen. Der aus-
geprägte Föderalismus ermöglicht den Städten durch die Nähe zur Bevölkerung die Bearbei-
tung relevanter Themen für die Einwohnerinnen und Einwohner. Er ist damit mehr Chance
als Herausforderung.
4.6.1 Vision Themenfeld Politik & Verwaltung
Digitale Anwendungen können den Einwohnerinnen und Einwohnern helfen, einfacher und
bequemer mit der Verwaltung zu interagieren und den Zugang zu Dienstleistungen zu er-
leichtern. Gleichzeitig ermöglicht eine stärkere Digitalisierung innerhalb der Verwaltung, in-
terne Abläufe und Prozesse effizienter und nachhaltiger zu gestalten.
In diesem Bereich geht es vor allem um die Information und Befähigung der Bürgerinnen und
Bürger, die Erstellung des Budgets, die Bereitstellung interner Services (Personal/IT) und
auch die Organisation der Verwaltung für die Zukunft.
4.6.2 Handlungsfelder im Themenfeld «Smarte Politik & Verwaltung»
Smart Government (HF21): Die Stadt St.Gallen erarbeitet im Rahmen der Aktivitäten zur
Smart City und zur Digitalisierung ein neues Verständnis, wie in Zukunft die Verwaltung or-
ganisiert und aufgestellt sein kann und soll.
Open&Linked Data (HF22): Der Umgang mit Daten, die Erhebung, Verwendung und Veröf-
fentlichung von Datenbeständen in einer Stadt sind wesentliche Grundlage einer Smart City.
Digital Services & Collaborative Government (HF23): Neuen Dienstleistungen der öffent-
lichen Hand und auch moderne «Smarte Services» bringen den Nutzerinnen und Nutzern
direkte Mehrwerte. Dies kann zum einen die einfache Digitalisierung eines bestehenden
Verwaltungsdienstes sein, oder auch die Bereitstellung komplett neuer Dienste.
City Infrastructure (HF24): Die Stadt St.Gallen stellt eine entsprechend moderne Infrastruk-
tur zur Verfügung, um zukünftigen Herausforderungen, die an Städte gestellt werden, erfolg-
reich begegnen zu können.
4.6.3 Laufende und umgesetzte Massnahmen
▪ Digitale Verwaltungsservices: Bereitstellung verschiedener digitaler Services, wie
beispielsweise der Stadtmelder, Formulare, eUmzug oder die Quartier-App.
▪ OpenData-Portal: Derzeit befindet sich für die Förderung und Bereitstellung von
Open Data in Stadt und Kanton St.Gallen ein Open Data – Portal in der Erprobung.
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▪ Smart Government Lab: Mit dem Smart Government Lab der HSG werden ver-
schiedene innovative Ansätze für Verwaltungsmodernisierung interdisziplinär ange-
gangen. Wertvoller wissenschaftlicher Input findet den Weg in die Verwaltung. Eben-
so fand die Fachkonferenz «Smart Government Day» im Herbst 2019 mit rund 300
Teilnehmenden schweizweit Beachtung.
▪ Chatbot: Mit einer Förderung durch den Bund (e-Government-Geschäftsstelle) er-
probt die Stadt St.Gallen die Potenziale von Chatbots in der öffentlichen Verwaltung.
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5 Team
Folgende Teilnehmende waren in den Prozess zur Erstellung der Smart City – Strategie im
Kern involviert:
Steuerung:
▪ Thomas Scheitlin, Stadtpräsident
▪ Peter Jans, Stadtrat
Kernteam: Smarte Stadt Lenkungsausschuss:
▪ Christian Geiger, CDO
▪ Franz Osterkorn, Leiter Produktmanagement, St.Galler Stadtwerke
▪ Marco Käppeli, Schulhausleitung, OS Bürgli
▪ Heidi Gstöhl, Dienststellenleitung Gesellschaftsfragen
▪ Andreas Flückiger, Stabschef Stab Technische Betriebe
▪ Samuel Zuberbühler, Dienststellenleitung Standortförderung
▪ Rolf Isenring, Leiter ICT/Projekte, Stadtpolizei
▪ Roger Hubschmid, Dienststellenleiter, Organisationsentwicklung
▪ Simon Netzle, Fachspezialist Kommunikation, Kommunikation
▪ Heinz Knöpfel, Temleiter Projekte, Informatikdienste
Erweiterter Kreis: Erweiterter Smarte Stadt Lenkungsausschuss:
▪ Ralf Eigenmann, Unternehmensleiter, Verkehrsbetriebe
▪ Marco Letta, Unternehmensleiter, St.Galler Stadtwerke
▪ Wolfgang Korosec, Leiter Informatik, St.Galler Stadtwerke
▪ Philipp Sutter, Leiter Infrastruktur und Projekte, Verkehrsbetriebe
▪ Christian Hasler, Bereichsleiter, Tiefbauamt
▪ Michael Urech, Dienststellenleiter, Finanzen
Sounding Board:
▪ Jennifer Abderhalden, Stabschefin, Stab Inneres und Finanzen
▪ Matthias Fuchs, Stabschef, Stab Planung und Bau
▪ Sarah Gerteis, Stabschefin, Stab Soziales und Sicherheit
▪ Christian Aegerter, Stabschef, Stab Bildung und Freizeit
Ein Dank geht an die zahlreichen weiteren Teilnehmenden in den verschiedenen Workshops
und der Umfrage unter den Mitarbeitenden. Ebenso ein Dank an das Smart Government Lab
und das Smart City Lab für die Unterstützung im Erstellungsprozess.
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6 Glossar
#Smarthalle Projekt in der Innenstadt von St.Gallen, um das Thema «Smart City»
erlebbar zu machen und die Diskussion hierzu zu fördern.
5G Technischer Standard für Mobiltelefonie und mobile Datenübertra-
gung. Gegenüber dem Vorgänger zeichnet sich 5G vor allem durch
die Nutzung höherer Frequenzbereiche, höhere Datenraten und
niedrigere Latenzzeiten aus.
Augmented Reality Erweiterung der «analogen Welt» durch die Einblen-
dung/Überlagerung zusätzlicher Informationen in der «digitalen
Welt» (auf Displays oder Datenbrillen».
Autonome Mobilität Selbstfahrende Fahrzeuge
Barcamp «Unkonferenz»: Konferenz bzw. Tagung mit offenen Workshops, bei
denen die Besucherinnen und Besucher selbst den Ablauf und die
Inhalte bestimmen.
Beteiligungshaushalt Direkte Partizipation der Bevölkerung bzw. Bürgerinnen und Bürger
bei Vergabe von öffentlichen Finanzmitteln vor Ort / im Quartier.
Biodiversität Biologische Vielfalt von Pflanzen und Tieren in einem Ökosystem.
Blackout Plötzlicher, langanhaltender Ausfall kritischer Infrastrukturen, vor
allem im Bereich der Stromversorgung.
Blockchain Verteilte und öffentliche Datenbank, umgesetzt durch die Verkettung
von dezentral gespeicherten Datensätzen.
Building Information Modelling Vernetzte Planung und Bewirtschaftung von Gebäuden mit Hilfe von
Software.
Chatbot Dialogbasiertes Programm zur Kommunikation und Bereitstellung
von elektronischen Dienstleistungen.
Chief Digital Officer Position zur Planung und Steuerung der Digitalen Transformation in
einer Organisation.
Citizen Science «Bürgerwissenschaft»: offene Form der Wissenschaft, umgesetzt
durch den Einbezug von interessierten Laien.
Civic Tech Nutzung technischer Lösungen zur besseren Umsetzung zivilgesell-
schaftlicher Interessen und Bereitstellung «digitaler Werkzeuge» für
Bürgerinnen und Bürger.
Collaborative Government Zusammenarbeit von Politik, Verwaltung, Gesellschaft und der Wirt-
schaft.
Cryptoparty Treffen von Interessierten, um sich gegenseitig grundlegende
Kenntnisse im Bereich der Verschlüsselungstechnologien weiterzu-
geben.
Datenmanagement Gezielter und nutzenmaximierender Umgang mit bestehenden Da-
tenbeständen zur Herstellung bisher ungenutzter Mehrwerte.
Demonstrator Vorführmodell
Digitale Transformation Umgang mit dem Wandel, der sich aus der Digitalisierung ergibt.
Somit auch der Wandel von der analogen Bereitstellung von Lösun-
gen hin zu neuen Abläufen, einem neuen tragfähigen Geschäftsmo-
dell, neuen Services.
Digitalisierung Einfache Umwandlung analoger Prozesse und Lösungen in digitale
Prozesse und Lösungen.
eID Elektronischer Identitätsnachweis
Empa Schweizerische Forschungsinstitution für anwendungsorientierte
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Materialwissenschaften.
FWZSSG Feuerwehr und Zivilschutz St.Gallen
Hackathon Kreatives Veranstaltungsevent, auf welchem gemeinsam Soft- und
Hardwareprodukte entwickelt werden.
Intermodale Mobilität Nutzung verschiedener Verkehrsmittel innerhalb eines Verkehrswe-
ges.
IoT Internet of Things («Internet der Dinge»)
IT-Bildungsoffensive Politisches Programm im Kanton St.Gallen zur Behebung des Fach-
kräftemangels im Bereich der IT und Digitalisierung.
Kickstart Accelerator Innovationsförderprogramm, bei dem Start-Ups mit interessierten
Investoren, Unternehmen und Städten für gemeinsame Projekte
zusammengebracht werden.
Kreislaufwirtschaft Regeneratives System, um den Ressourcen- und Energieverbrauch
zu verringern.
Makerspace / FabLab Offene Werkstatt, um vor allem Privatpersonen den Zugang zu mo-
dernen Werkstattmaschinen zu ermöglichen.
Metropolitanraum / -region Einzugsbereich bzw. Umland einer Metropole
Nerd “Freak” bzw. Sonderling, meist “Computerfreak”
NIS Nichtionisierende Strahlung
One-Stop-Government Umsetzung aller bürokratischen Schritte zur Erstellung einer Verwal-
tungsleistung an einem Ort.
Open Data Daten, die von jedermann zu jedem Zweck genutzt, weiterverbreitet
und weiterverwendet werden dürfen.
Open Innovation Öffnung eines vormals organisationsinternen Innovationsprozesses
durch strategische Einbindung der Aussenwelt.
Open Source Software, deren Quelltext öffentlich zugänglich ist.
Public-Private-Partnership Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatwirtschaftlichem
Sektor.
Sharing Economy Aktivitäten und Geschäftsmodelle, die auf dem «Ausleihen» bzw.
«Teilen» und nicht auf dem «Besitz» von Gegenständen aufbauen.
Signaletik Kennzeichen und Beschilderung zur Unterstützung der räumlichen
Orientierung von Menschen.
Smart Contracting Technisch unterstützte bzw. automatische Verhandlung und Abwick-
lung von Verträgen.
Smart Grid Intelligent vernetztes und steuerbares Stromnetz.
Smart Metering Intelligente Stromzähler
Smart Work Bessere Förderung der Mitarbeitenden und erhöhte Effizienz durch
die Schaffung motivierender Arbeitsbedingungen.
Start-Up Unternehmensgründungen im Technologie- bzw. Internetbereich.
Sustainable Development Goals 17 von den Vereinten Nationen definierte politische Ziele für eine
nachhaltige ökonomische, soziale und ökologische Entwicklung.
Usability Benutzerfreundlichkeit bei Produkten, Internetseiten etc.
Virtual Reality (VR) Erschaffung einer virtuellen Realität, welche in Echtzeit auf einer
VR-Brille erlebt werden kann.
Virtuelles Heizkraftwerk Virtuelle Zusammenschaltung von dezentral gelegenen Einheiten
der Wärmegewinnung.
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