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VorwegScheiben vom Faust‘s scharfem Brotleib
bestrichen mit einer Creme von mitgebrachten Kräutern
von Goethes Reisen
Ein mit Himbeerdressing marinierterSalat
von Wild- Kräutern&
Wildschweinschinkenwürfeln
Etwas vom FleyscheWürfel vom Satansbraten
an Rote Beete- Zwiebel- Ragout&
mit Champignons gefüllteThüringer Kartoffelklöße
Das Schmankerl nach dem EssenEin Grießrahm
mitfeurigen Pfefferkirschen
&ein Gläschen vom Birnen-HonigW- asser
Teuflisches Mephisto Mahl
Zufrieden jauchzet groß und klein:„Hier bin ich Mensch, hier darf ich‘s sein.“
Ein Goethespruch zu Schluss
Noch einige Sprüchedes Dichters
rund ums EssenEuch ist bekannt, was wir bedürfen:Wir wollen stark Getränke schlürfen.
Wess' Brot ich esse, dess' Lied ich sing'. Die Herren essen das Brot der Preßfreiheit,
kein Wunder,daß sie ihr zu Ehren die heftigsten Hymnen singen.
So tauml' ich von Begierde zu Genuss.
Und im Genuß verschmacht' ich nach Begierde.
Nirgends kann ich sie vergessen;Und doch kann ich ruhig essen,Heiter ist mein Geist und frei.
Die Heil'gen Drei König' mit ihrem Stern,Sie essen, sie trinken, und bezahlen nicht gern.
Die Eitelkeit ist ungefähr das, was beim Essen der gute Appetit ist: das Wohlschmecken,
das Innewerden des Genusses.Ohne diesen frißt man sich nur voll wie das Tier.
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