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16.10.17
Trinkwasserhygiene und die Auswirkungen auf Anlagentechnik,
Verantwortlichkeiten und Maßnahmen
1 Anke Geppert – Hochschule Esslingen
Quelle: www.viega.de
Anke Geppert • Studium der Versorgungstechnik • Laboringenieurin an der HS Esslingen • Fakultät Gebäude-Energie-Umwelt • anke.geppert@hs-esslingen.de
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Trinkwasser
WAZ 6.10.2017 Legionellen-Befall: Mülheimer Krankenhaus muss kernsanieren Das Evangelische Krankenhaus Mülheim hat zum Legionellen-Ausbruch Anfang September eingeräumt, baulich nicht auf dem Stand der Technik zu sein.
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.. Insgesamt ist die Rede von 16 Patienten mit der Legionärskrankheit… Foto: dpa
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Trinkwasser
Inhalt: • Was ist Trinkwasser? • Beeinträchtigungen des Trinkwassers • Erhaltung der Trinkwasserqualität • Regelwerk • Trinkwasserverteilung • Installationsmaterialien • Trinkwassererwärmung • Gefährdungsanalyse • Praxisbeispiel • Fazit
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Quelle: www.uponor.de
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Was ist Trinkwasser?
Definition nach Trinkwasserverordnung (§ 3, Auszug): Trinkwasser ist alles Wasser im ursprünglichen Zustand oder nach Aufbereitung, das • zum Trinken • zum Kochen • zur Zubereitung von Speisen und Getränken • zur Körperpflege und – reinigung • zur Reinigung von Gegenständen, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen •zur Reinigung von Gegenständen, die mit dem menschlichen Körper in Berührung kommen
.. bestimmt ist
Trinkwasser
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• Physikalische Beeinträchtigungen • Chemische Beeinträchtigungen • (Mikro) biologische Beeinträchtigungen
VDI/DVGW 6023 Anhang B1 Allgemeines „Trinkwasser ist nicht steril. Es kann verschiedene Mikroorganismen in geringen Mengen enthalten, die sich in Wasserverteilungssystemen vermehren können“
Trinkwasser
Beeinträchtigungen der Trinkwasserhygiene
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Physikalische Beeinträchtigungen
Beeinträchtigungen der Trinkwasserhygiene
Trinkwasser muss • farblos, • klar, • kühl sowie • geruchlich und geschmacklich einwandfrei sein
Trinkwasser
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Quelle: www.judo.eu
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Chemische Beeinträchtigungen • Blei (Grenzwert ab 1.12.2013: 0,01 mg/l nach TrinkwV Anl. 2 Verbot von Bleileitungen) • Kupfer 2 mg/l • Uran 0,01 mg/l
Biologische Beeinträchtigungen z.B. • Legionella Spec. • Pseudomonas aeruginosa („Pfützenkeim“) GW 0/250 ml • E-Coli (Indikator für fäkale Verunreinigung) GW 0/100 ml)
Trinkwasser
Beeinträchtigungen der Trinkwasserhygiene
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Biologische Beeinträchtigungen
Biofilme • Mikroorganismen (Bakterien, Einzeller…) • von diesen produzierten Schleimsubstanzen • Kalk, Rost
Quelle: bluesafety.com
Quelle: SBZ online
Trinkwasser
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• Biologische Beeinträchtigungen
Beeinträchtigungen der Trinkwasserhygiene
Legionella pneumophila: • Erstmals entdeckt bei Legionärstreffen 1976 in Philadelphia (221 infizierte, über 30 Tote) • Stäbchenbakterien • Zellteilung • Optimales Wachstum in stehendem Wasser zwischen 30°C und 45 °C • Lungengängig, Verbreitung durch Aerosole • Technischer Maßnahmenwert nach TrinkwV: 100 KBE/100 ml Wasser, ab da muss gehandelt werden (Tab 1a DVGW W551)
Quelle: Firmenclip.de Quelle: Gabriele Behling, FLUGS
Trinkwasser
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• Biologische Beeinträchtigungen
Legionella pneumophila • Auslöser der Legionellose (schwere Lungenentzündung) und des Pontiac-Fiebers • RKI: 2011: 639 Fälle von Legionellose; 2016: 982 • Schätzung: 20.000-30.000 Fälle jährlich (UBA) • Etwa 10-15 % tödlich, RKI : 5,2% • Betroffen: ältere und geschwächte Personen, Kinder, Schwangere • Besonders gefährdete Bereiche: Krankenhäuser, Altenheime, KiTas
Trinkwasser
Beeinträchtigungen der Trinkwasserhygiene
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Beeinträchtigungen der Trinkwasserhygiene Trinkwasser
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Erhaltung der Trinkwasserqualität
Hausinstallation ist alt: • Bleirohre • Verzinkte Stahlrohre mit Ablagerungen (Spielwiese für Bakterien, Querschnittsverengung)
• Dämmung kaputt, teilweise nicht mehr vorhanden
Trinkwasser
Trinkwasser wird vom WVU normalerweise in einwandfreier Qualität zur Verfügung gestellt – Wo liegt das Problem?
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Quelle: www.judo.eu
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Erhaltung der Trinkwasserqualität
Hausinstallation entspricht nicht den allgemein anerkannten Regeln der Technik: • falsches Temperaturniveau (Soll: TWK < 25 °C; TWW > 60°C; TWZ > 55 °C) • Stichleitungen, evtl. sogar abgestopft • Abgänge für evtl. späteren Ausbau • Wenig genutzte Bereiche z.B. Gäste-WC am Ende der Installation • TWK-, TWW- und TWZ- Leitungen in einem Schacht ohne ausreichende Dämmung • Zu große Dimensionen, zu wenig Durchfluss
Trinkwasser
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Erhaltung der Trinkwasserqualität
Hausinstallation ist falsch betrieben: • Sanitärräume als Abstellraum genutzt (Stagnation) • Wenig genutzte Leitungen (z.B. Gartenleitungen) werden nicht regelmäßig gespült • Schlauchanschlüsse werden nicht gelöst • Bestimmungsgemäßer Betrieb nicht eingehalten (DIN 1988-200: 7 Tage, VDI/DVGW 6023: 3 Tage)
Trinkwasser
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Erhaltung der Trinkwasserqualität Was ist zu tun? • Trinkwasseranlage nach a.a.R.d.T. planen, bauen und betreiben
• Stagnation vermeiden
• Überdimensionierung vermeiden
• Rückfließen, Rücksaugen, Rückdrücken vermeiden durch Sicherungsarmaturen
• Temperaturen einhalten TWK < 25 °C; TWW > 60°C; TWZ > 55 °C
• Totleitungen bis zum T-Stück rückbauen
• Bestimmungsgemäßen Betrieb
• wenn nicht: Spülen nach Spülplan (dokumentieren) oder mit autom. Spülung
• Mindestdämmstärken nach EnEV einhalten (Dicke Dämmung ~ AD Rohr)
• Hydraulischen/thermischen Abgleich machen!!!
Trinkwasser
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Wer ist verantwortlich? • Planer • Bauherr • Installateur • Betreiber • Nutzer
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Erhaltung der Trinkwasserqualität
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Regelwerk • Infektionsschutzgesetz (IfSG von 7.2000) • Trinkwasserverordnung (2001) und den Änderungs-Verordnungen • AVBWasserV • DIN 1988 / DIN EN 806 (TRWI) • DIN EN 1717 (TRWI) • VDI/DVGW 6023 vom April 2013 • DVGW-Arbeitsblätter W551, W553, W556
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Trinkwasser
§§ 18
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Trinkwasserverordnung 2001 Letzte Änderung 17.7.2017 Zweck der Verordnung (§1) „Zweck der Verordnung ist es, die menschliche Gesundheit vor den nachteiligen Einflüssen, die sich aus der Verunreinigung von Wasser ergeben, das für den menschlichen Gebrauch bestimmt ist, durch Gewährleistung seiner Genusstauglichkeit und Reinheit …. zu schützen“
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Trinkwasserverordnung • Anzeigepflicht (§4): alle Anlagen, die einen TMW von mehr als 100 KBE/100 ml aufweisen, alle öffentlichen Anlagen
• Grenzwerte (§ 5-7 und Anlage 1 - 3)
• Stelle der Einhaltung (§8) der Grenzwerte und Anforderungen: grundsätzlich Zapfstellen, ansonsten nach der Sicherungseinrichtung
• Wasser, das den Anforderungen nicht entspricht, darf nicht als Trinkwasser abgegeben werden (Straftatbestand, §24 Abs. 1)
• Trinkwasserinstallationen – auch im Bestand - sind nach den a.a.R.d.T. zu planen, zu bauen und zu betreiben (§ 17)
• Schutz des Versorgungsnetzes durch Sicherungseinrichtungen nach DIN EN 1717 (§ 17)
• Keine Verbindung von Trinkwasser und Nicht-Trinkwasser (Abwasser, Regenwasser, Grauwasser)!
Trinkwasser
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Trinkwasserverordnung - Beprobung Was ist zu beproben: Großanlagen: Speicher > 400 l und/oder Wasserinhalt zwischen Ausgang TWE und ungünstigster Zapfstelle > 3 l und Trinkwasserabgabe im Rahmen einer gewerblichen oder öffentlichen Tätigkeit (Gewinnerzielungsabsicht) und Duschen oder andere Anlagen zur Vernebelung des Trinkwassers vorhanden und Anlage mehr als 2 Wohneinheiten umfasst
Bsp: - Mehrfamilienhaus nur von Eigentümern bewohnt: Keine Beprobungspflicht Mindestens eine Wohnung vermietet : Beprobung! - 1- und 2-Familienhaus: Kleinanlage, keine Beprobungspflicht
Trinkwasser
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Trinkwasserverordnung - Beprobung • Gewerbliche/öffentliche Betreiber und Vermieter müssen Anlagen auf Legionellen überprüfen lassen (Erstbeprobung bis 31.12.13) • Bei negativer Probe : weitere Beprobung jährlich* • Bei positiver Probe: Gefährdungsanalyse, Maßnahmen nach Tabelle 1 a DVGW W551, Information an das Gesundheitsamtes (§16) • Beprobung durch qualifizierte Probenehmer und Analyse durch zertifizierte Untersuchungsstellen (§15) • Pflicht zur Aufklärung der Betroffenen (§15) • Überwachung durch Gesundheitsämter (§18)
*in nicht öffentliche Gebäuden kann das Gesundheitsamt bei 2 aufeinander folgenden negativen Ergebnissen den Untersuchungszeitraum auf 3 Jahre erhöhen
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22 Quelle: www.viega.de
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Quelle: Geberit Kompetenzbroschüre Trinkwasserinstallation
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AVBWasserV:
Verordnung über allgemeine Bedingungen für die Versorgung mit Wasser Entsprechend §12 (1) ist der Anschlussnehmer für die ordnungsgemäße Unterhaltung der Trinkwasserinstallation verantwortlich. Dabei ist entsprechend §15 (1) die Installation so zu betreiben, dass störende Rückwirkungen auf Einrichtungen Dritter ausgeschlossen sind. Nur ein in das Installateurverzeichnis eingetragener SHK-Betrieb darf Anlage errichten oder Veränderungen vornehmen ( §12 Abs. 2)
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VDI/DVGW 6023: Hygiene in Trinkwasser-Installationen Anforderungen an Planung, Ausführung, Betrieb und Instandhaltung 1. Anwendungsbereich
2. Normative Verweise
3. Begriffe
4. Abkürzungen
5. Grundlagen der Hygiene (mikrobiologische, chemische Beeinträchtigungen)
6. Planung, Montage und Inbetriebnahme
7. Nutzung und Betriebsweise
8. Instandhaltung
9. Qualifikation und Schulung des Personals
Trinkwasser
Schulung VDI/DVGW 6023
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DVGW W 551:
Trinkwassererwärmungs- und Trinkwasserleitungsanlagen; Technische Maßnahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums; Planung, Errichtung, Betrieb und Sanierung von Trinkwasserinstallationen
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DVGW W 551: Orientierende und weitergehende Untersuchung
Trinkwasser
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DVGW W 551: Trinkwasser
Beprobungsintervalle und Maßnahmen: orientierende Untersuchung
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DVGW W 551: Beprobungsintervalle und Maßnahmen: weitergehende Untersuchung
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DVGW W 551: Sanierung Betriebstechnische Sanierung Optimierungsmaßnahmen des Systems, z.B. die Änderung von Stell-, Steuer- und Regelvorgängen und Hydraulischer Abgleich Ziel: Betrieb wie Neuanlage
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Verfahrenstechnische Sanierung alle Desinfektionsarten: • thermische Desinfektion (>70°C, 3 min) • chemische Desinfektion z.B Chlordioxid, Liste des UBA beachten! •UV-Bestrahlung
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Bautechnische Sanierung: • Stich- bzw. Totleitungen rückbauen • Speichergröße auf tatsächlichen Verbrauch auslegen. Nicht oder nicht mehr benötigte Speicher rückbauen • komplette Leitungsanlage ist mindestens nach EnEV zu dämmen (Einhaltung der Temperaturen 55°C/60°C) • Evtl. thermische Regulierventile für Hydraulischen Abgleich einbauen zwischen den Maßnahmen: Kontrolle durch Beprobung
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DVGW W 551: Sanierung
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DVGW W 553: Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwasseranlagen • Kurzverfahren • Vereinfachtes Verfahren • Differenziertes Verfahren nach DIN 1988-300 nur noch das differenzierte Verfahren erlaubt!
Trinkwasser
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DVGW W 556: Hygienisch-mikrobielle Auffälligkeiten in Trinkwasser-Installationen; Methodik und Maßnahmen zu deren Behebung • Verantwortlichkeiten und Pflichten des Betreibers • Methodik • Maßnahmen bei Auffälligkeiten
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Trinkwasser
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Trinkwasserinstallation Def. nach TrinkwV: „die Gesamtheit der Rohrleitungen, Armaturen und Apparate, die sich zwischen dem Punkt des Übergangs von Trinkwasser aus einer Wasserversorgungsanlage an den Nutzer und dem Punkt der Entnahme von Trinkwasser befinden“
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Trinkwasserverteilung
Installationsarten:
Schlecht: Stich- und Totleitungen (T-Stück-Installation, Einzelzuleitungen)
Besser: Strangleitungen (wenn häufig genutzte Entnahmestelle am Ende)
Am Besten: Ringleitungen, wenn möglich mit Strömungsteiler
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Trinkwasser
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Trinkwasserverteilung - ohne hydraulischen Abgleich
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Trinkwasserverteilung - mit hydraulischem Abgleich
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Trinkwasser
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Trinkwasserinstallation – Materialien
TrinkwV § 17 (2) Werkstoffe und Materialien, …., dürfen nicht • den … Schutz der menschlichen Gesundheit unmittelbar oder mittelbar mindern, • den Geruch oder den Geschmack des Wassers nachteilig verändern
• oder Stoffe in Mengen ins Trinkwasser abgeben, die größer sind als dies bei Einhaltung der allgemein anerkannten Regeln der Technik unvermeidbar ist.
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Trinkwasser
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Quelle: DIN 1988-200
Trinkwasserinstallation - Materialien
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Quelle: DIN 1988-200
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Trinkwasserinstallation – Materialien
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Quelle: http://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/374/dokumente/2_aenderung_bewertungsgrundlage_fuer_metallene_werkstoffe_im_kontakt_mit_trinkwasser_komplett_fuer_internet.pdf
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Trinkwasserinstallation – Materialien UBA-Positivliste
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Trinkwasser
Wasseranalyse einholen! pH ≥ 7,4 oder 7,0 ≤ pH < 7,4 und TOC ≤ 1,5 g/m³
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Trinkwasserinstallation – Materialien UBA-Positivliste
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Trinkwasserinstallation – Materialien - Kunststoffe
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Trinkwasser
z.B. vernetztes Polyethylen (PE-X), Polypropylen (PP), Polybuten (PB) und chloriertes Polyvinylchlorid (PVC-C), Verbundrohre KTW-Leitlinie des UBA „Leitlinie zur hygienischen Beurteilung von organischen Materialien in Kontakt mit Trinkwasser“ von März 2016
Keine Positivliste, aber Zertifikat erforderlich!!!
http://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/374/dokumente/ktw_leitlinie_070316.pdf
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Trinkwasserinstallation – Materialien
TrinkwV §17 (5) Es wird vermutet, dass Produkte und Verfahren die Anforderungen .... erfüllen,
wenn dies von einem für den Trinkwasserbereich akkreditierten Zertifizierer durch ein Zertifikat bestätigt wurde.
DVGW-Cert GmbH: Zertifizierungszeichen Produkte:
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Trinkwasser
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• Keine nachteilige Veränderung der Trinkwasserbeschaffenheit
• Korrosion vermeiden
• Rohre und Verbindungsstücke für die Lebensdauer von 50 Jahren planen
• UBA-Dokumente für Metalle und Kunststoffe (KTW) beachten
• Gummi (z.B. Schläuche) möglichst vermeiden
• Materialien müssen thermische und chemische Desinfektion aushalten
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Trinkwasser
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Trinkwasserinstallation – Materialien
Quelle: www.ikz.de
Speicherprinzip: zentral Beheizung indirekt - Rohrschlangen-Wärmetauscher - Schichtladespeicher Durchlaufprinzip: meist dezentral Beheizung direkt (Gas, Strom) Beheizung indirekt vgl. Frischwasserstation Plattenwärmetauscher
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Trinkwassererwärmung
Durchflussprinzip: Wärmetauscher meist dezentral „Frischwasserstation“ Geringere Legionellen- Problematik Anlage mit Frischwasserstation und Pufferspeicher
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Trinkwassererwärmung
Quelle: BTT Junkers
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Trinkwasser
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Trinkwasserhygiene
Trinkwasserverordnung – Gefährdungsanalyse § 16 Abs. 7 Überschreitung des technischen Maßnahmenwertes: • Unverzügliche Untersuchung der Ursachen (u.a. Ortsbegehung) • Prüfung der Einhaltung der a.a.R.d.T. • Unverzügliche Erstellung einer Gefährdungsanalyse • Umsetzung der sich daraus ergebenden erforderlichen Maßnahmen
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Mögliche Maßnahme:
Thermische Desinfektion
Quelle: Geberit
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Trinkwasserhygiene
Durchführung der Gefährdungsanalyse UBA-Empfehlung und VDI/BTGA/ ZVSHK 6023 Blatt 2 (Entwurf)
1. Methodik: Verwendete Unterlagen, Messtechnik, Analysen, Zeichnungen 2. Basisinformationen: Objekt, Ansprechpartner, Auftraggeber… 3. Bestandaufnahme bei Vor-Ort-Termin: Mängel, Abweichungen von den
a.a.R.d.T. 4. Maßnahmen zur Legionellen- und Mängelbeseitigung (betriebstechnische,
verfahrenstechnische, bautechnische Maßnahmen) 5. Bewertung der Maßnahmen nach
- Machbarkeit, Dringlichkeit - Umsetzungszeit - Aufwand, Kosten
6. Festlegung eines Maßnahmenplans (kurz-, mittel-, langfristig)
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Praxisbeispiel Wohnungseigentümergemeinschaft, jedoch z.T. vermietet 100 Wohnungen in insgesamt 3 Gebäuden; BJ 1968 Bewohner hauptsächlich Senioren und Familien mit kleinen Kindern An mehreren Stellen TMW für Legionellen überschritten (bis 12.000 kbE)
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Trinkwasser
Heizzentrale
Straße
Straße
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Trinkwasser
Maßnahmen 1. Schritt: •Thermische Desinfektion (problematisch durch weit verzweigtes Netz) •Dämmung ergänzen, wo möglich •Erhöhung der Warmwassertemperatur im Speicher •Einbau von thermischen Regulierventilen im Zirkulationsrücklauf im UG •schrittweiser hydraulischer/thermischer Abgleich •Leitfaden für die Bewohner mit Hinweisen
Maßnahmen 2. Schritt: •weitere thermische Desinfektion (abschnittsweise) •Aufsuchen von Stichleitungen mit Stagnationsgefahr wie z.B. Ausgussbecken im Heizraum •Überprüfen der Zirkulationspumpe •Austausch der Leitungen im UG
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Trinkwasser
Fazit Hygienisch einwandfreies TW nur durch Zusammenwirken - verschiedener Maßnahmen: • Stagnation vermeiden • Temperaturniveau einhalten • Zugelassene Materialien, zertifizierte Bauteile • richtige Installationsarten wählen
- aller Verantwortlicher: • Planer • Bauherr • Installateur • Betreiber • Nutzer 51
So nicht:
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Trinkwasser
Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit!
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