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Unser Projekt „Waldtiere“ im Oktober 2013
Mein Name ist Sarah Wirnharter und ich bin im 2 Studienjahr meiner Erzieherausbildung. Im Rahmen meiner Ausbildung wurde mir die Aufgabe gestellt, ein Projekt unter Mitwirkung der Kinder (Partizipation) an der ausgewählten Praktikumsstelle durchzuführen. Partizipation bedeutet, dass sich die Kinder entsprechend ihrem Entwicklungsstand am Bildungs- und Einrichtungsgeschehen beteiligen. „Beteiligung“ bedeutet „Partizipation“ im Sinne von Mitwirkung, Mitgestaltung und Mitbestimmung.
Ein Projekt kann aus unterschiedlichen Initiativen entstehen:
a) Spontan aus einer bestimmten Situation heraus.
z.B. Die Kinder stellen beim Herbstspaziergang die Frage: Warum werden die Blätter im Herbst bunt? Thema ( Der Herbst und die Natur)
b) Entwickelt sich aus einer Idee, einen Wunsch oder durch spontane Vorschläge
c) Wird von einer Erzieherin vorgegeben.
Mein erster Tag:
An meinem ersten Praktikumstag war es mir zuerst wichtig, das Lebensumfeld der Kinder kennenzulernen und zu beobachten. Dabei achtete ich besonders auf die Interessen der Kinder. Gleich bemerkte ich, dass die Kinder eine hohe Begeisterung für das Edeka Wald -Buch haben. In diesem Buch geht es um Waldtiere und Bäume oder andere Pflanzenarten im Wald. Bei jedem neuen gesammelten Sticker, der in das Buch geklebt wird, bekommen sie den Info - Text gelesen.
Themenfindung des Projektes:
Am zweiten Tag verkündigte ich den Kindern, dass ich mit ihnen gemeinsam ein Projekt gestalten werde. Dabei erklärte ich ihnen die wichtigsten Merkmale eines Projektes. Zum Beispiel erwähnte ich den Zeitrahmen und das wir gemeinsam bestimmen werden, welches Projektthema wir uns aussuchen. Um auf ein Projektthema zu kommen, haben die Kinder die Aufgabe bekommen, sich zu überlegen, was ihnen besonders Spaß macht und welche Interessen sie haben. Die Ergebnisse haben wir auf Holzscheiben festgehalten. Herauskristallisiert hat sich, dass die Kinder sehr gerne „arbeiten“, sich für Bäume und Holz interessieren, das Holz auch gerne Verarbeiten und Bäume zum Klettern benützen. Aber auch unsere Waldtiere fanden die Kinder interessant. Ein Kind meinte: „ Da kann man so viel wissen“. Ein anderes Kind: „Ich find´s so toll wie der Fuchs lauert. Darum spiel ich das am liebsten.“ Ein weiteres Kind wiederum sagte: „ Der Fuchs oder der Wolf soll uns mal im Kindergarten besuchen“. Auch das Wald-Buch von Edeka finden sie sehr interessant, weil es da so spannende Tiere gibt. Am folgenden Tag habe ich mit den Kindern Einzel-Gespräche geführt, um ihre Vorstellungen von dem Projekt zu konkretisieren. Ich stellte nach den Gesprächen fest, dass wie am vorigen Tag, ein Teil der Kinder sich zu den Waldtieren hingezogen fühlt und der andere unbedingt mit Holz arbeiten möchte. Wir legten zwei Projekt -Themen fest: Waldtiere und Bäume. Die Aufgabe der Kinder für den morgigen Tag war, Ideen zu sammeln für die zwei Projekt -Themen.
Am folgenden Tag stellten die Kinder gemeinsam in der Gruppe ihre Ideen vor. Ein Junge teilte seinen Gedanken mit, dass man ja auch bei dem Thema Waldtiere mit Holz arbeiten kann, in dem man für
die Tiere etwas baut. Als Beispiel nannte er einen Fütterungs- und Schlafplatz für Vögel und Rehe. Der Vorschlag begeisterte die Kinder. Im Laufe des Tages konnten die Kinder weitere Ideen aus der kleinen aufgebauten Bibliothek sammeln. Am Ende des Tages schrieben wir die tollen Ideen auf zwei Holztafeln zusammen. Die Kinder durften dann, mit Hilfe eines runden Stickers, zum ersten Mal demokratisch abstimmen. Bis auf 3 Stimmten, stimmten alle Kinder für das Waldtiere-Projekt.
Das Projektthema war gefunden. Bei der Themenfindung war mir besonders wichtig, dass alle Kinder miteinbezogen wurden, dass das Thema den Interessen der Kinder entsprach und eine demokratische Abstimmung die Wahl des Themas entschied.
Ich setze mir auch Ziele, die die Kinder im Rahmen des Projektes erreichen sollen.
Zielfindung: Die Kinder haben sich für das Projekt Waldtiere aus dem Bildungsbereich Umwelt entschieden, wobei sie weiterhin im Sinne der Partizipation bei der Durchführung des Projektes aktiv mitbeteiligt werden. (Hauptziel)
Selbstkompetenzen: - Die Kinder finden zwei bestimmte Projekte und stimmen demokratisch ab (Partizipation). - Die Kinder wirken selbstbestimmt mit (Empowerment). - Die Kinder äußern ihre Interessen zum Projekt. Sie entscheiden sich selbstbestimmt. Sie übernehmen ihre Aufgaben (Selbstmanagement).
Fachkompetenzen: - Die Kinder planen ihr Projekt. Sie halten eine Rückschau und eine Vorschau. Sie äußern ihr Gefallen bzw. Nichtgefallen. - Die Kinder reden frei vor einer Gruppe. - Die Kinder arbeiten gemeinsam zusammen (Kooperation)
Sozialkompetenzen: - Die Kinder fühlen sich in die Gefühle und Fähigkeiten anderer Kinder ein.
Methodenkompetenzen: - Die Kinder verstehen neues Wissen und begreifen. - Die Kinder setzen ihre Ideen um. Sie wenden ihre Vorstellungen an.
Um der Partizipation gerecht zu werden, setzte ich partizipative Elemente im Alltag ein:
Kinderbefragung zu eigenen Interessen, Wünschen und Ideen zum Projekt
Demokratische Abstimmung zwischen zwei selbst erarbeiteten Projektthemen
Ideen-Wünsche- und Verbesserungsvorschlagskorb
Gemeinsame Runde im Kreis: Planung, Besprechung und Reflektion der Projekteinheiten, Rück- und Vorschau: Wo stehen wir gerade, was haben wir schon erlebt, wo wollen wir noch hin?
Äußerung von Wünschen und Befindlichkeiten
Diese partizipative Elemente werden auch nach meinem Projekt vom Waldkindergarten-Team in das Alltagsgeschehen miteinbezogen. So können die Kinder in den Korb weiterhin Wünsche, Ideen oder Verbesserungsvorschläge hineinwerfen und so z.B. neue Gestaltungsmöglichkeiten im Alltag vorschlagen. Ein kleines Beispiel wie Partizipation im Alltagsgeschehen ausschauen kann:
Im Morgenkreis bestimmten die Kinder über die Auswahl der diesjährigen St. Martinslieder mit dem Team gemeinsam ab. Dabei wünschten sich die Kinder auch ein Lied, das sicherlich keine Erzieherin ausgesucht hätte. Liebe Eltern, lasst euch überraschen.
Im Anhang könnt ihr unsere einzelnen Projekteinheiten begutachten. Viel Spaß dabei:
Unser Projekt am 7.10.2013
Vorarbeit vom 1.10.-2.10.13
Die Kinder haben ihre Wünsche für das
Projekt auf Holzscheiben geschrieben.
Herausgestellt hat sich, dass sich die
Kinder für Tiere, besonders für den
Fuchs, interessieren oder auch im
Rollenspiel gerne die Tiere nachahmen.
Aber auch auf Bäume klettern oder Holz-
sägen ist sehr beliebt.
Deshalb haben wir uns erstmals 2
Projekte überlegt. Einmal das Projekt
„Bäume“ und zum anderen das Projekt
„Waldtiere“.
Gemeinsam in der Runde haben wir uns überlegt,
was wir bei den Projekten „Bäume“ oder „Waldtiere“
machen könnten.
Viele Ideen haben die Kinder gesammelt, die ich dann
auf das Holzplakat geschrieben habe. Besondere
Begeisterung brach bei dem Vorschlag aus, den
Waldtieren Winternester oder Futterstellen zu
bauen. Im Spiel planten manche Kinder schon.
Anregungen zu den einzelnen Projekten haben sich einige
Kinder auch aus Büchern geholt.
Gemeinsam im Sitzkreis begannen wir unsere
demokratische Abstimmung. Jedes Kind bekam von mir
einen runden Aufkleber, mit dem es für sein
Lieblingsprojekt stimmen durfte.
Mit großer Mehrheit hat das Projekt
„Waldtiere“ gewonnen.
Ein Trost für die Kinder, die gerne
Holzarbeiten gemacht hätten: Zum
Futterstellen bauen brauchen wir
auch gute Handwerker!
Unser Projekt am 09.10.2013
In der letzten Kinderkonferenz am 02.10 haben sich die Kinder zu Beginn des Projektes erst einmal eine Geschichte mit Waldtieren gewünscht. Sie wurden von mir mit der Geschichte „Hexe Tannenmütterchen und der Fuchs“ überrascht. In der Erzählung aus dem „ alten Haus“ geht es um eine liebe Hexe die ihr Zauberstäbchen verloren hat. Mit Hilfe des hilfsbereiten Fuchses befragt sie die anderen Waldbewohner, wer das Zauberstäbchen gesehen hat.
Die Kinder dürfen nach jeder Projekteinheit ihre Meinung abgeben wie es ihnen gefallen hat.
So lernen sie konstruktive Kritik zugeben, unabhängig davon, ob diese positiv oder negativ ausfällt.
Sie sollen spüren, dass ihre Meinung den Erwachsenen wichtig ist.
Bei der Geschichte von der Hexe Tannenmütterchen und dem Fuchs, war die Sache ganz klar:
Unser Projekt am 10.10 und am 11.11.13
Wie in der Kinderkonferenz beschlossen, haben wir uns am 10.10 und am 11.11.13 dem Wunsch gewidmet, viele Waldtiere kennen zu lernen.
10.10.13
Ich habe laminierte Tierkärtchen für die Kinder zum Suchen im Wald versteckt. Insgesamt 15 Waldtiere. Mit großem Tatendrang suchten alle Kinder im Wald nach den Tieren.
Leider fanden wir nur noch 13 Kärtchen wieder. Bär und Hirsch vermissen wir immer noch. Im Kreis durften dann die Kinder erzählen, welche Waldtiere sie schon kennen und was sie über diese wissen. Aus dem Tierbuch erfuhren wir aber auch Neues, z.B. wie die Tiere Winterschlaf halten.
11.11.13
Wegen des schlechten Wetters waren wir in der Grundschule. Heute nahmen 7 Kinder an der Besprechung von Fledermaus, Kuckuck, Wolf, Luchs und Eule teil. Besonderes Interesse weckte der seltsame Speiseplan der Fledermaus.
Anschließen durften die Kinder wieder ihre Stimme abgeben.
5 der 7 Kinder haben ihren Strich dem lachenden Gesicht geschenkt: Weil Waldtiere interessant sind, weil sie darüber so viel wissen,
und weil die Fledermaus so lustig ist.
2 Kinder haben ihren Strich zum ernsten/traurigen Gesicht gesetzt. Das erste Kind stellte für sich fest, dass so viel über die Waldtiere geredet wurde und es dann müde wurde und von der Bank fiel. Der zweite Junge war traurig,
weil sein bester Freund von der Bank fiel.
Unser Projekt am 15.10.13
Heute besuchten wir den Umweltgarten in Wiesmühl an der Alz.
Am Bahnhof erwartete uns schon Frau Hiltner, die uns zum Thema Waldtiere im Umweltgarten führte. Besonders ging sie auf die Waldtiere Reh, Hase, Fuchs und Eichhörnchen ein. Anschließend durften die Kinder Tierrätsel lösen und sich als Waldtiere -Kenner beweisen.
Gespannt hörten die Kinder Frau Hiltner zu, als sie
erzählte, dass man an den Löchern in den Nüssen
erkennen kann, welches Tier daran geknabbert hat.
Ich machte die Kinder darauf aufmerksam, dass wir
diese wichtigen Informationen noch für unsere
Spurensuche brauchen.
Welches Tier war hier am Werk?
Die Fische in der Unterwasserwelt sind zwar keine Waldtiere, aber
genauso interessant. Die Kinder staunten „wie fett“ so ein Fisch werden
kann.
Besonders das Insektenhotel wurde von den Kindern mit allen
Sinnen bestaunt. Sie fühlten mit ihren Händen an den
Ziegelsteinen und Holzscheiben und guckten in die kleinsten
Ritzen hinein.
Mit gemischten Gefühlen betrachteten die
Kinder die ausgestopften Waldtiere im
Ausstellungsraum. Die Kinder fragten, ob
die Tiere versteinert wären oder wer sie
erschossen hat. Frau Hiltner erklärte ihnen,
dass die Tiere meist durch einen Unfall ums
Leben gekommen sind und von Fachleuten
präpariert worden sind.
Ausklang am Spielplatz im Biergarten in
Wiesmühl.
Ein Mädchen fand im Biergarten eine angefressene Haselnuss.
Gemeinsam stellten wir fest: Das Loch hat der
Haselnussbohrer gebohrt.
Ein Zug wird kommen…
Unser Projekt am 17.10.13
Heute fand, wie von den Kindern geplant, die
Spurensuche statt.
Schon am Vortag fand ein Junge eine Feder. Wir
haben sie als Ringtaubenfeder identifiziert.
Auch ein weißes, weiches Fellknäuel wurde von
Manu in der Nähe des Bauwagens gefunden.
Wir vermuteten, dass es sich dabei um ein
Hasenfell handelt.
Gemeinsam nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg. Ich gab den Kindern
nochmals den Hinweis, auch auf kleinere Spuren zu achten, zum Beispiel ein angeknabbertes
Blatt oder ein angefressener Pilz. Auch das sind Spuren, die Tiere hinterlassen.
Unsere Spurensuche in Bildern:
Angeknabberte Pilze
Ein unterirdischer Gang unter der Erde.
Wir vermuteten: Da wohnt die Maus.
Große Löcher im schönen gelben Blatt.
War das die Schnecke oder doch die Raupe Nimmersatt?
Bei diesem Blatt sind Adleraugen gefragt. Ganz kleine
Löcher im Eichelblatt.
Das kann doch nur der Maulwurf gewesen sein. Oder?
Hat die Bucheckersamen das Eichhörnchen oder das Reh
aufgegessen?
Auch am Waldrand halten wir die Augen auf.
Ein Kunstwerk:
Das Fraßbild vom Borkenkäfer.
Wer hat das Loch in den Baum gehämmert?
Der Buntspecht?
Angenagt und angebohrt….
Von welchem Tier sind diese Spuren?
Hilfe, wer hat den Fliegenpilz angeknabbert?
Die Schleimspur hat es uns verraten…die Schnecke war es!
Hat die Baumkrone ein Reh angeknabbert?
Hat das Loch ein Tier gegraben?
Auch ein schönes Kunstwerk.
Immer der Schleimspur folgen… und wir finden die Schnecke.
Den leckeren Speisepilz hat die Schnecke auch verschlungen.
Unser Ergebnis der Reflexionsrunde kann man am Bild gut
erkennen.
Unser Projekt am 18.10.13
Nach der Spurensuche ist, wie von den Kindern geplant, die Planung einer
Futter-Stelle an der Reihe.
Es stellte sich nun die Frage, ob es eine Vogelfutterstelle oder eine Futterstelle
für das Wild werden soll.
Die Kinder haben schon fleißig ihre Vorstellungen auf Zeichnungen in den
Wunsch - Ideen – Verbesserungsvorschlagskorb eingeworfen.
Beispiele:
(Manche Kinder denken an die
Rehe, andere an die Vögel)
Ich erklärte den Kindern vor der Abstimmung, dass wir das Vogelhäuschen in der Nähe des
Bauwagens aufbauen können, aber den Wildfütterungsplatz weit weg von unseren Kindergarten
stellen müssen, da die Tiere von uns Menschen nicht gestört werden wollen.
Manchmal ist es nötig, den Kindern wichtige Informationen vor der Wahl mitzugeben. Diese sollen
die Kinder nicht beeinflussen, aber den Kindern die Bedeutung ihrer Wahl aufzeigen. Durch die
Bilder, die die Kinder malten und nach ihren Erzählungen, bekam ich den Eindruck, dass die Kinder in
ihrer Fantasie sich vorstellten, dass durch die Futterstelle am Bauwagen der Kindergarten zum
Wildpark wird.
Nach der Wahl errechneten und verkündigten zwei Kinder das Wahlergebnis.
Die meisten Kinder stimmten für eine Futterstelle der Vögel ab. 5 Kinder wollten
aber lieber die Wildfütterungsstelle bauen.
Das bedeutet, nach der Projekteinheit Bau einer Vogelfutterstelle, werden wir noch einmal
abstimmen, ob wir vielleicht doch noch die Wildfutterstelle bauen.
Anschließend planten wir gemeinsam wie wir vorgehen wollen. Wir beschlossen die Bildung von zwei
Bauteams, da nicht alle Kinder, die am Bau des Vogelfutterhäuschens mitwirken wollten, in der
Werkstatt Platz finden.
Vor der Einteilung klärte ich die Kinder auf, dass am Montag auch mein Lehrer anwesend sein. 6
Kinder meldeten sich für das erste Bauteam, das die Planung und den Baubeginn übernimmt. Am
nächsten Tag übergibt dann das erste Bauteam an das zweite, für das sich 5 Kinder meldeten. Die
anderen Kinder wollten sich erstmals nicht für ein Bau-Team eintragen lassen.
Unser Projekt am 21.10-25.10.13
Wie von den Kindern gewünscht, widmeten wir uns zum
Ende des Projektes den Bau des Futterhäuschens für die
Vögel.
Viel Material stand den Kindern zur Verfügung.
In einer kleinen Arbeitsgruppe überlegten die Kinder, wie das
Futterhäuschen aussehen könnte. Ein Kind baute nach seiner
Vorstellung mit dem Material ein Futterhäuschen auf und
allgemein wurde diesen Plan begeistert zugestimmt.
Auch weiterhin legten die Kinder neue Ideen und
Verbesserungsmöglichkeiten zeichnerisch fest. Dabei entschieden sie: Das Vogelhaus soll auf einen
Pfahl in der Wiese stehen.
Dazu erklärte ich, dass wir mit dem Akkubohrer ein großes dickes
Holzstück an die Bodenplatte schrauben müssen, um den Pfahl befestigen
zu können.
Das Schrauben machte die Kinder so viel Spaß, dass
sie gleich mehrere Schrauben in die Holzplatte
bohrten.
Danach war das Futterhäuschen an der Reihe. Die
teilnehmenden Kinder sägten sich vier Holzstäbe
zu Recht und brachten sie mit Hammer und Nägeln
an. Das Hämmern erforderte viel Kraft und
Durchhaltevermögen.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Nach Plan sollten vier große Äste aus dem Wald den
Boden mit dem Dach verbinden. Die Kinder sägten diese
auch schon zu. Als sie aber in der Materialkiste „Holz
ohne Rinde“ das ca. 5 cm breite Kantholz endeckten,
entschieden sie sich nochmals um. Alle Kinder aus den
Baugruppen fanden diese Variante gut.
2 Mädchen bohrten das Kantholz an Boden und Dach
zusammen. Auch hier war Durchhaltevermögen nötig,
denn der Akkuschrauber hatte nicht mehr viel Saft.
Umso stolzer kann man hinterher sein.
Strahlende und zufriedene Gesichter, nach getaner
Arbeit.
Nach genauerem Bestaunen, fanden aber beide, dass
das Futterhäuschen „ a bisserl nackerd ausschaud, so
ganz ohne Farb“.
Also holten wir aus den Bauwagen unsere Naturfarben.
Es kamen noch zwei Helfer dazu.
Und man muss sagen, die Kinder hatten
recht.
Mit Farbe sieht das Futterhäuschen nicht
mehr so nackig aus.
Mit dem Handschrauber die Schrauben in das Holz zu drehen, um das
Schanier zu befestigen, braucht besondere Geschicklichkeit.
Wir haben gelernt: Dreht man nach rechts, bohrt sich die Schraube in das
Holz, dreht man nach links, dreht sie sich wieder heraus.
So eine Futterstelle kann man aber auch wunderschön
dekorieren. Die zwei Mädels brachten mit Holzleim an
der rechten Seite des Daches getrocknetes Schilf an.
Wir blicken zuru ck am 25.10.13
Ich teilte den Kindern im Morgenkreis mit, das leider heute mein Praktikum im Waldkindergarten zu
Ende geht, aber ich in den Ferien noch zwei Tage kommen werde, um mit ihnen das Futterhäuschen
aufzustellen.
Gemeinsam schauten wir auf unser Projekt zurück. Ich stellte die Frage : „Wie hat alles
angefangen?“
Die Kinder erzählten von ihren Interessen, die wir auf Holzscheiben schrieben und diese auf einen Ast
hingen. Sie erinnerten sich an die zwei Projekte, die wir uns überlegt hatten und dass die Waldtiere
schließlich gewonnen haben.
Zu jeder Projekteinheit zeigte ich ihnen Bilder. Die Bilder regten an, Vergangenes wieder aufleben zu
lassen. So gaben die Kinder die Geschichte von der Hexe Tannenmütterchen wieder und beschrieben
jedes einzelne Waldtier, das in der Erzählung vorgekommen ist.
Sie erwähnten aber auch, dass wir immer gemeinsam abgestimmt haben, ob uns etwas gefallen hat
oder nicht und dass das Ergebniss manchmal einheitlich und manchmal unterschiedlich ausgefallen
ist, weil jedes Kinder andere Interessen, Stärken und Vorlieben hat.
Zum Abschluss bekamen die Kinder von mir Rückmeldung und sie hörten, wie gut es mir gefallen hat,
mit ihnen zusammenzuarbeiten. Ich bedankte mich für die vielen Ideen zum Projekt und ein
besonderes Lob sprach ich ihnen aus, weil sie es ihnen immer gelang, ihre Ideen ganz toll
umzusetzen. Ohne der Fantasie, dem Ideenreichtum und der aktiven Beteiligung der Kinder wäre das
Projekt nicht das, was es jetzt ist.
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