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PDF: tinyurl.com/GeldvsGold
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10. März 2016
Unsere Zeit läuft ab ... Der unvermeidbare Zusammenbruch eines kranken Systems
Unser Finanzsystem, ja unsere gesamte Wirtschaft steckt in der Krise. Das ist wohl für
niemanden, der sich heute in unserer Welt mit einem etwas kritischen Blick umsieht, ein
großes Geheimnis. Ja, sogar unsere Politiker und Experten aus der Wirtschaftsforschung
jammern und diskutieren schon so lange darüber, dass man da endlich was tun muss,
dass wir gar nicht mehr hinhören. Ist inzwischen ja normal. …Versucht haben sie es ja
auch im Laufe der letzten Jahrzehnte - mit einer Reform nach der anderen. Viel geholfen
hat es offensichtlich nicht, ganz im Gegenteil. Wir leiden nach wie vor an den gleichen
strukturellen Problemen unseres Finanz- und Währungssystems, wie wir es zuletzt in der
Finanzkrise von 2008 so deutlich miterleben durften. Heute, wie schon 2008, und auch
lange davor, sind es aber damals wie heute die gleichen Ursachen, die diese immer
schlimmer werdenden Krisen auslösen.
Diese Probleme, an denen unser ganzes Finanz- und Wirtschaftssystem langsam aber
sicher zu Grunde geht, begleiten uns aber schon über viele Jahrzehnte und obwohl (oder
vielleicht gerade weil) deren Ursachen doch so offensichtlich sind, spricht niemand
darüber; nennt den wirklichen Grund der Probleme beim Namen. Damit macht man
sich ja auch nur unbeliebt. Worüber Politiker, „Experten“ und natürlich die Medien es
aber immer lieben zu reden, sind die bekannten Symptome an denen wir immer stärker
leiden und die auch reichlich Material liefern für Debatten, Schuldzuweisungen,
Abstreitungen, Wahlversprechen, jede Menge verkaufter Zeitungen, etc. etc.
Die Schlagworte zu diesen Symptomen hören wir inzwischen fast täglich und auch wenn
diese Themen durchaus wichtig sind, so darf man hier auf keinen Fall den Unterschied
zwischen den wirklichen, aber tabuisierten Ursachen und den medienwirksam
präsentierten Symptomen, bzw. auch den sogenannten „Heilmitteln“ vergessen.
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10. März 2016
Staatsverschuldung, Kreditblase, Finanz- & Wirtschaftskrise, Bankenpleiten,
Quantitative Easing, Bargeldverbot, Einlagensicherung, Negativzinsen,
Inflation/Deflation, Bail-Out und Bail-In, … Die Liste der Schlagworte die seit 2008
immer öfter durch die Medien geistern ist ebenso lang wie für die meisten Menschen
kryptisch. Eine Situation, die von den Entscheidungsträgern in der Hochfinanz und
Politik regelmäßig ausgenutzt und sogar gefördert wird. In erster Linie natürlich, weil
eine für den normalen Bürger obskure und mit unverständlichen Fachausdrücken
durchsetzte Finanzpolitik nun einmal viel einfacher und mit wesentlich weniger Fragen
und Kritik in der Gesetzgebung umzusetzen ist. In der Regel zum Nutzen der
Hochfinanz und politischen Elite während die normalen Bürger und Sparer jedes Mal,
direkt oder indirekt, für die steigenden Kosten gerade stehen dürfen.
Die Frequenz und Intensität, mit der diese Symptome in den letzten Jahren auftreten,
nimmt merklich zu und verdeutlicht den besorgniserregenden Verfalls-Trend unseres
Finanzsystems und resultiert in immer drastischeren Panik-Reaktionen von Politik und
Hochfinanz. So gibt es z.B. neben den beunruhigenden, fast schon surrealen
Bestrebungen, die Verwendung von Bargeld/Papiergeld Stück für Stück immer mehr
einzuschränken, auch sehr gefährliche Entwicklungen in den Bereichen der
Einlagensicherung und der Gemeinschaftshaftung von privatem Sparvermögen
zugunsten europäischer Banken.
Obwohl eine komplette Abschaffung des Bargeldes (noch) nicht wirklich zu befürchten
ist, so sind doch Bestrebungen spürbar, es als veraltet und obsolet abzukanzeln. Schon
eine teilweise Marginalisierung zugunsten von digitalen Bankeinlagen und Transaktionen
würde einen erheblichen Schaden für den Werterhalt unserer Ersparnisse darstellen.1
Besondere Risiken bestehen durch die de facto Auslieferung der privaten Einlagen an
die politische Willkür im Rahmen der Währungs- und Zinspolitik, d.h. Inflation,
Negativzinsen oder sogar Bail-Ins, als auch durch die Beschneidung der Privatsphäre der
Bürger (Stichwort ‚gläserner Bürger‘).
Viel konkreter ist hingegen wieder die Gefahr für das Vermögen der EU-Bürger, das
von den jüngsten Entwicklungen in Deutschland ausgeht. In einem offiziellen und damit
für Banken rechtlich gültigen Interview in der Druckausgabe der FAZ am 25. Jänner
2016 2 hat der deutsche Finanzminister Schäuble verkündet, das die sogenannte
„gemeinsame europäische Einlagensicherung“ oder „Vergemeinschaftung von Haftung“
kommen soll, was für alle EU-Banken bedeutet, dass sie ab sofort die 2.000 Milliarden
deutschen Spar-Vermögens als Sicherheit betrachten können. Es ist Anzunehmen das
diese Maßnahme von den maroden Banken in Italien (und anderen überschuldeten
Ländern) sehr begrüßt wird, da sie dadurch im Moment noch einmal vor dem Ruin
gerettet werden… auf Kosten der deutschen Sparer, die keine Ahnung von ihrer
Hilfsbereitschaft haben - oder wie sie überhaupt zu dieser Ehre gekommen sind.3
1 http://www.misesde.org/?p=11929 – „…die angestrebte Bargeldabschaffung…“ – Prof. Thorsten Polleit
2 http://www.faz.net/aktuell/politik/die-gegenwart/zerfaellt-europa-1-europa-zwischen-wunsch-und-wirklichkeit-14031658.html
3 http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2016/01/26/schaeuble-gibt-deutsche-sparguthaben-als-pfand-fuer-euro-risiken-frei/
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10. März 2016
Ein weiteres gravierendes „Problem” (obwohl selbst nur ein Symptom) an dem wir alle
als Sparer und Steuerzahler zu leiden haben, ist inzwischen wohl ebenfalls recht gut
bekannt und wurde ausgiebig, jedoch kaum zielführend oder gar erfolgreich, diskutiert:
die exponentiell steigende globale Staatsverschuldung ist, wie auch die globale
Kreditblase im privaten Sektor, eine der größten Herausforderungen unserer
Gesellschaft(en), jedoch wird auch hier, wie erwähnt, lieber medienwirksam an den
oberflächlichen Folgen “herumgedoktert” und lauthals mit Schuldzuweisungen hin und
her geworfen als tatsächlich einmal den wahren Ursachen auf den Zahn zu fühlen.
Es klingt zwar verlockend einfach, aber die inzwischen astronomischen Schuldenberge
unserer Regierungen können einfach nicht mehr nur durch die Unfähigkeit oder
verschwenderische Natur der Politik erklärt werden. Es mag sicher stimmen, dass es
kaum einen Politiker gibt der nicht jedes Programm oder sonstige Art der Ausgabe von
Steuergeldern unterstützt, solange er dafür ein paar Wählerstimmen mehr für sich
verbuchen kann oder eine weitere Spende für den nächsten Wahlkampf oder sogar sein
privates Konto einstreicht, aber selbst diese enormen Missstände können nicht mehr
alleine die fortschreitende Explosion der Staatsschulden erklären.4
Wir sollten aber diese Schwächen der Politik, bzw. eigentlich der menschlichen Natur
ebenfalls in unsere Überlegungen mit einbeziehen, wo sie uns dabei helfen, den
historischen Ursprüngen unserer heutigen finanziellen Misere doch noch auf die Spur zu
kommen… Wir wissen schließlich alle, dass, wenn man ein Verbrechen lösen will - und
von nichts anderem reden wir hier - man dem Geld folgen soll: „Wer profitiert?“
"Am Gelde hängt, zum Gelde drängt doch alles" Redewendung frei nach Johann Wolfgang von Goethe
Wenn man sich also die Frage stellt, wer nun aus unserem aktuellen globalen
Währungssystem Gewinn schlägt und in weiterer Folge auch, wie dieses System
überhaupt entstanden ist, stößt man bald auf einige interessante Fakten, über die sonst
wohl nur hinter verschlossenen Türen geflüstert wird.
Der erste Anhaltspunkt führt uns zu einer der zentralen Ursachen unserer seit
Jahrzehnten andauernden Finanz- und Wirtschaftskrise. Er versteckt sich ganz
unauffällig in aller Öffentlichkeit, genauer gesagt ist er in den Sparschweinen, Konten
und Geldtaschen von uns allen zu finden. Geld, d.h. die vom Staat und den Banken
ausgegebenen Münzen und Scheine die wir alle als Euros, Dollar, Pfund, Franken, usw.
kennen und eben „Geld“ nennen, ist der Ursprung der meisten Probleme, mit denen wir
uns seit langem - und jüngst immer öfter - herumschlagen müssen. Sicher nicht weil
Geld an sich etwas Schlechtes oder gar Böses ist, wie es uns ja auch manche Leute
einreden wollen. Nein, in Wahrheit ist das Gegenteil der Fall.
4 http://staatsschulden.at - http://www.staatsverschuldung.de/ - http://www.usdebtclock.org
http://demonocracy.info/infographics/usa/world_debt/world_debt.html
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Geld, ehrliches Geld, ist eine notwendige Voraussetzung für eine gesunde und faire
Wirtschaft und Gesellschaft. Nur leider haben die Scheine und Münzen unserer heutigen
nationalen Fiat-Währungen (siehe Box), die wir tagtäglich verwenden, mit ehrlichem
Geld nur noch oberflächlich etwas gemeinsam. Unsere Währungen hatten zwar vor
langer Zeit einmal ihren Ursprung in echtem Geld, wurden aber im Laufe der Jahre und
Jahrzehnte immer mehr ‚pervertiert‘ bis sie Anfang der 70er Jahre diese Verbindung
schließlich endgültig verloren haben und somit ihre ursprüngliche und wichtigste
Funktion, nämlich die eines zuverlässigen und vor allem wertbeständigen
Zahlungsmittels, einfach nicht mehr erfüllen konnten.
Aber weil von nahezu allen Seiten weiterhin das
Märchen propagiert wird, dass es sich bei unseren
Münzen und Scheinen nach wie vor um „echtes Geld“
handelt, kommt es den meisten Menschen gar nicht in
den Sinn, sich über unsere Währungen Gedanken zu
machen. Wären sich mehr Menschen der Tatsache
bewußt, dass unser „Geld“ nur noch eine Fiat-Währung
ist und auch der schwerwiegenden Konsequenzen, die
dieser Unterschied für unser Finanzsystem, unsere
Gesellschaft und unser tägliches Leben mit sich bringt,
so „…hätten wir eine Revolution noch bevor der
morgige Tag anbricht.“ [Henry Ford, amerik.
Industrieller]
Mit der Trennung der letzten, fragilen Bindung, die all
unsere Währungen (durch den US Dollar) noch an Gold
hatten, mutierten sie am 15. August 1971 zu Fiatgeld
und das bis dahin gültige Bretton-Woods-System
kollabierte.5
Als Folge dieser Degeneration wurden die Bürger
finanziell/wirtschaftlich der Willkür der Banken und
Politiker de facto ausgeliefert. Wenn man nun die
erwähnten Schwächen der Politik (d.h. der menschlichen
Natur) bedenkt und dass der Wert unseres Geldes seit
1971 nicht mehr primär durch den inneren Wert von
Gold bestimmt wird, sondern nur noch durch das
politische Vertrauen in den Staat und seine Fähigkeit, ein
Land nachhaltig zu verwalten und seine Bürger zu
besteuern, werden die langfristig unausweichlichen
Konsequenzen mehr als deutlich.
5 https://www.finanz-lexikon.de/bretton-woods-system_709.html
Als Fiat-Währung (auch
Fiatgeld) bezeichnet man
ungedecktes, staatliches
Papiergeld, da es seine
Gültigkeit nur durch einen
gesetzlichen Erlass erhält
[Lat. fiat = „es werde“]
und über keinen eigenen
inneren Wert verfügt.
Papiergeld (Fiat-Währungen)
Tausch-/Zahlungsmittel
Recheneinheit
transportabel
(begrenzt) haltbar
teilbar
austauschbar
+
exp. steigende Geldmenge
Inflation
Langfristiger Wertverlust
historisch 100% Ausfallrate
Gold (echtes Geld)
Tausch-/Zahlungsmittel
Recheneinheit
transportabel
haltbar
teilbar
austauschbar
+
Begrenzter Vorrat
Stabile Kaufkraft
Langfristiger Werterhalt
weltweit akzeptiert
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Mit dem Ende des Goldstandards fiel das letzte Hindernis für jene Herren der privaten
US-Zentralbank („Federal Reserve“) und der politischen Elite, die, aufgrund recht
zweifelhafter Motive, einen deutlich gelockerten, ja geradezu nonchalanten Umgang mit
der nationalen Geldmenge und auch dem Umgang mit den Staatsschulden durchsetzen
wollten. Damit wurden allerdings auch alle anderen Staaten über kurz oder lang dazu
gezwungen, die gleiche Währungspolitik zu betreiben, um ihre Wirtschaft in einer
zunehmend globalen Welt am Laufen zu halten.
Die hochinteressante und spannende Geschichte, die zu diesem historischen Bruch
geführt hat, sollte, besonders heute, unbedingt zur Allgemeinbildung gehören. Leider
würde selbst eine nur oberflächliche Behandlung dieses Themas den aktuellen Rahmen
um ein Vielfaches sprengen. Ich möchte aber doch auf zwei Werke aufmerksam machen,
die sich mit diesem Thema hervorragend auseinandersetzen und schon seit vielen Jahren
zu den Klassikern gehören, in mehrfacher Hinsicht geradezu eine Pflichtlektüre.6
„Das Schein-Geld-System: Wie der Staat unser Geld zerstört“ von Murray N. Rothbard
„Die Kreatur von Jekyll Island“ von G. Edward Griffin
Da Geld in nahezu jedem Bereich des persönlichen und gesellschaftlichen Lebens eine
wichtige Rolle spielt, sind die resultierenden Konsequenzen dieses Fiat-Systems in
unzähligen Bereichen zu spüren, auch wenn wir die tatsächlichen Ursachen vielleicht
nicht gleich erkennen können. Eine der offensichtlichsten Folgen ist sicher der
kontinuierliche Wertverlust an dem unser „Geld“ leidet, seit die Federal Reserve vor
mehr als 100 Jahren begann damit Gott zu spielen…
6 Das Schein-Geld-System: http://www.amazon.de/Das-Schein-Geld-System/dp/3930039729/
Engl.: https://mises.org/library/what-has-government-done-our-money (kostenlos) Die Kreatur von Jekyll Island: www.amazon.de/Die-Kreatur-von-Jekyll-Island/dp/3938516283/ Engl.: https://archive.org/details/CreatureFromJekyllIslandByG.EdwardGriffin (kostenlos)
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Seit der Gründung der Federal Reserve im Jahr 1913 und dem damit einhergehenden
Beginn ihrer Bemühungen, eine immer lockerere und für die Banken lukrativere
Währungspolitik zu etablieren, hat der US-Dollar (als am längsten existierende Währung)
aktuell bereits mehr als 97% seines Wertes verloren.
So konnte man z.B. im Jahr 1914 einen Ford ‚Tin Lizzy‘ für rund 370 Dollar erwerben
während ein Ford ‚Galaxy‘ 2014 fast 24.000 Dollar kostet. Zu beachten ist aber, dass
beide Preise zu ihrer Zeit ca. 18,5 Unzen Gold entsprachen. Somit entspricht der
tatsächliche Wert (in Gold) eines Autos von heute, trotz bzw. dank immenser
technologischer Fortschritte, in etwa dem von einem Auto vor 100 Jahren.
Nun ist es aber damit nicht genug, dass wir gezwungen sind, dem fortschreitenden
Wertverlust unseres Kapitals hilflos zuzusehen oder zu versuchen, ihn durch immer
mehr Arbeit und/oder entsprechend höhere Löhne
auszugleichen. Nein, da diese Entwertung verzögert stattfindet,
profitieren diejenigen, die das neue Geld von den
Notenbanken als Erste erhalten (d.h. die Großbanken und der
Staat). Währenddessen erhalten wir, als normale Arbeitnehmer
oder sogar Pensionisten, das Geld zuletzt und haben daher
auch den vollen Wertverlust der Inflation zu (er)tragen.
Besonders deutlich wird diese Entwertung mit der Etablierung des Fiat-Systems 1971
(s.o.), da es dadurch möglich wurde, allfällige Lohnerhöhungen und die gesteigerte
Produktivität, dank der kontinuierlichen Inflation, größtenteils zu kompensieren - und
das fast völlig unbemerkt. Den größten Vorteil haben dadurch Großkonzerne und
Großbanken, die dadurch in der Lage waren (und sind), von steigender Produktivität zu
profitieren ohne die höheren Löhne real voll aufbringen zu müssen.
Inflation: Die allg.
und anhaltende
Ausweitung der
Geldmenge. Der
Anstieg von Preisen
ist eine bedingte
Folge von Inflation.
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Somit sind also die astronomischen Staatsschulden rund um den Globus, die in diesem
Ausmaß ebenfalls erst durch die Trennung vom Goldstandard möglich wurden, und die
anderen, bereits erwähnten Symptome, die uns immer stärker quälen, Teil eines fatalen
Krankheitsbildes. Man muss allerdings auch die propagierten „Lösungen“ inkludieren,
wenn man sich ein vollständiges Bild der aktuellen Situation und den zu erwartenden
Entwicklungen machen will…
Staaten ertrinken in Schulden (die nur noch durch das künstliche Null-
Zins-Niveau 7 bedient werden können)
Private Kreditblasen (ebenfalls eine Folge des niedrigen Zinsniveaus)
wachsen in einem ähnlich erschreckenden Tempo.
Zahllose Banken stehen wegen Überschuldung kurz vor dem Konkurs.
Analog zu den wachsenden Schuldenbergen erreicht auch die globale
Geldmenge kontinuierlich neue Höchststände.8
Die logische Folge der…
Politik der Zentralbanken immer mehr und schneller (digital) Fiat-
Geld zu drucken um die Wirtschaft (sprich: Banken und Staaten)
noch etwas länger vor dem Kollaps zu bewahren (siehe auch
„Quantitative Easing“ 9) und
des Mindestreserve-Systems des privaten Bankwesens.10
Regierungen und Zentralbanken planen Bargeld einzuschränken und
ggf. sogar zu verbieten, um Negativ-Zinsen(!) durchsetzen zu können. 1
Die ebenfalls längst unzureichende staatliche Einlagensicherung wurde
durch eine private „Einlagensicherung“ der Banken ersetzt die, bei
vollen Reserven ab dem Jahr 2024, nicht einmal 1% des nationalen
Sparvolumens abdecken wird.11
Mit der kommenden „gemeinsamen europäischen Einlagensicherung“
werden nun private(!) Spareinlagen automatisch zur Absicherung von
Kredit- und Risikogeschäften der schon ziemlich wackeligen Banken
verwendet.3
Unsere Regierungen können/wollen sich keine weiteren Bail-Outs
mehr leisten, weshalb eben die Kunden per Bail-In und Negativzinsen
zur Kasse gebeten werden.12
…
7 http://www.finanzen.net/leitzins/
8 Siehe Grafik auf Seite 5
9 http://www.welt.de/wirtschaft/Wirtschaftslexikon/article6338045/
10 http://www.misesde.org/?p=2515
11 https://www.einlagensicherung.at/
12 http://www.faz.net/aktuell/politik/staat-und-recht/gastbeitrag-bail-in-wenn-die-sparer-haften-13436235.html
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Verfolgt man diese Entwicklungen nun sowohl einzeln als auch in ihrem klar
erkennbaren Kontext, kristallisiert sich eine unvermeidliche Schlussfolgerung immer
deutlicher heraus…
Unsere Experten der Hochfinanz und der politischen Elite verlieren immer mehr die
Kontrolle über das von ihnen geschaffene System und während sie noch versuchen das
Schiff vor dem unausweichlichen Untergang zu bewahren, geraten sie gleichzeitig immer
mehr in Panik. Anders sind viele der erwähnten „Lösungen“ einfach nicht mehr zu
erklären. So sind z.B. Negativzinsen ein absolutes Novum in unserer Geldgeschichte, ein
verzweifelter Hilfeschrei von ‚Experten‘, die einfach nicht mehr wissen was sie noch tun
sollen oder können (ohne öffentlich kapitulieren zu müssen, da sie eben keine Ahnung
haben).
Wie so oft, wenn sich herausstellt, dass unseren geschätzten Politikern ein Fehler
unterlaufen ist, werden wieder die Bürger die Leidtragenden sein, während sich die
tatsächlichen Schuldigen von jeder Verantwortung frei sprechen, weil „das ja niemand
vorhersehen konnte.“ Was die heutige Entwicklung jedoch von den üblichen
Dummheiten unterscheidet, die sich die Politik ansonsten leistet, ist das schiere Ausmaß
dieser Dummheit. Seit über 100 Jahren wird uns ein Finanz- und Wirtschaftssystem
aufgezwungen, dessen Fehler (und vorhersehbares Ende) von Beginn an bekannt waren,
aber geflissentlich ignoriert wurden, da ein kleiner und elitärer Personenkreis davon
unglaublich profitieren konnte. Darüber hinaus wurde das Fiat-System auch noch über
den ganzen Globus verbreitet, so dass heute die gesamte Weltbevölkerung die aktuellen
Konsequenzen ertragen muss. Es steht auch zu befürchten, dass sich die volle Tragweite
dieser Entwicklung erst offenbart, wenn diese ‚Fehler‘ von der unvermeidlichen Realität
eingeholt werden und unser ganzes globales Fiat-Geld-System in sich zusammenbricht.
„Gold und Silber kompensieren immer, früher oder später,
die Expansion der Geldmenge und die folgende Entwertung
einer Währung durch die inflationäre Politik unserer Regierungen.
Wenn dieser Zeitpunkt kommt fühlen die Menschen deutlich den Verlust
ihrer Kaufkraft, drängen zurück zu Gold und Silber und drücken deren
Preis in ihrer Währung weiter nach oben. Dieser Prozess hat sich im
Laufe der Geschichte immer wieder und wieder wiederholt, jedoch
geschieht es nun zum ersten Mal auf der globalen Ebene.“
~ Michael Maloney ~
Für einen tieferen Einblick in die Geldgeschichte und einen sprichwörtlichen Blick
hinter die Kulissen unseres heutigen Finanzsystems empfehle ich unbedingt die Video-
Serie „Hidden Secrets Of Money“ von Mike Maloney.13
13
Hidden Secrets Of Money (engl. mit deutschen Untertiteln): http://snip.ly/dZSL
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Diese Situation, in die wir leider im Laufe der vergangenen Jahrzehnte hinein manövriert
wurden, ist, wie wir festgestellt haben, mehr als prekär und ohne drastische und
zweifelsohne schmerzhafte Änderungen am aktuellen System gibt es auch keine
realistische Aussicht auf dauerhafte Besserung oder gar ein „Happy End”. Weshalb
derzeit auch dringend von der sehr beliebten „Vogel-Strauß-Politik”, das Problem
einfach zu ignorieren, abzuraten ist. Dadurch wird das Problem nur noch schlimmer.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass es nicht mehr allzu lange wie gehabt weiter gehen kann,
bevor diese Veränderungen unvermeidlich sind. Viel schwerer ist es jedoch,
vorherzusehen, wie sie am Ende wirklich aussehen werden. Nicht zuletzt auch, weil die
Befürworter des gegenwärtigen Systems sich mit Sicherheit nicht einfach sang- und
klanglos verabschieden werden, sondern mit allen Mitteln versuchen werden, weiter am
Ruder zu bleiben.14
Wie man es aber dreht und wendet, in jedem Fall erwarten uns in nächsten Jahren, eher
früher als später, sehr turbulente Zeiten. Im wahrsten Sinn des Wortes eine Zeit des
Umbruchs, die für die meisten Menschen mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden
sein wird. Aber wie während jeder Krise wird es auch diesmal jene geben, die die
bevorstehenden Hürden relativ unbeschadet, eventuell sogar mit einem Gewinn,
meistern werden. Die Informationen in diesen Seiten sollen ihnen dabei helfen, sich auf
diese Hürden entsprechend gut vorzubereiten.
Der Ausblick für Gold & Silber
Unser politisches und gesamtwirtschaftliches Umfeld steckt also global nachweisbar in
einer massiven, wenn auch hausgemachten, Krise, mit unvorhersehbaren Auswirkungen,
auf die wir uns jedoch individuell vorbereiten müssen. Es steht zu befürchten, dass jede
„Lösung“, die unsere Politik sich ausdenken wird, vor allem ihnen und ihren Freunden
einen Vorteil bringen wird, während die Bürger im besten Fall (wieder) sich selbst
überlassen werden.
Wir haben aber auch festgestellt, dass diese monetäre Katastrophe erst so richtig Fahrt
aufgenommen hat, als 1971 unser Geld in Fiat-Währungen wurde. Sicher, es gab auch
davor schon sehr bedenkliche Entwicklungen15, aber als unsere Währungen ihre letzte
Bindung an Gold verloren haben, war unser Schicksal mehr oder weniger besiegelt.
Damit ergibt sich aber auch wieder die logische Antwort, mit der wir uns effektiv vor
den irrwitzigen und gefährlichen Experimenten der Zentralbanken und der staatlichen
Schuldenpolitik schützen können.
Auch wenn Staaten und Zentralbanken sich leider schon lange vom Goldstandard
abgewandt haben, so war und ist Gold auch heute noch, wie schon die letzten 5000 14
http://dailyreckoning.com/triffins-dilemma-and-the-future-of-sdrs/ (engl.) 15
Siehe Grafik auf Seite 5
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Jahre, das effektivste Mittel, sich auch als Individuum vor dem exponentiellen
Wertverlust des staatlichen Papiergeldes zu schützen und sein hart erarbeitetes Kapital
langfristig und wertbeständig zu erhalten.
Welche enormen Auswirkungen schon allein der Wertverlust durch Inflation für eine
Ware oder eine Produkt über einen längeren Zeitraum hat, lässt sich beispielhaft sehr gut
an dieser historischen Grafik des Goldpreises erkennen…
Auch wenn der Goldpreis nominell vor einigen Jahren einen neuen Höchststand von
1.900 US Dollar erreicht hat (das Doppelte des bisherigen Rekords von 1980 mit 800 US
Dollar), so muss man hier natürlich auch die stetige und wachsende Inflation
berücksichtigen. Im Besonderen auch, dass der Verbraucherpreisindex, der zur
Berechnung der Inflation verwendet wird, ununterbrochen verändert wird, um ein
(politisch/wirtschaftlich) gewünschtes Ergebnis präsentieren zu können.
Wenn man also diesen Inflations-Effekt mit Hilfe des ursprünglichen und unveränderten
Verbrauchereisindex von 1980 einkalkuliert, ergibt sich für Gold die oben dargestellte
Grafik mit einem Höchststand (in heutigen Dollar) von fast 9.000 US Dollar im Jahr
1980. Damit sollte auch eindeutig geklärt sein, das Gold heute in keiner „Blase” und (in
reellen Werten) sogar ausgesprochen günstig ist.
Allerdings ist die wachsende Inflation nur eine der vielen Kräfte, die auf den Goldpreis
einwirken. Wie auf jedem anderen Markt, so gehorcht auch Gold den grundlegenden
Gesetzen von Angebot16 und Nachfrage17, aber wie bei einer Reihe anderer Waren wird
auch am Goldmarkt immer wieder ‚interveniert‘ (manipuliert), zum Einen durch relativ 16
http://demonocracy.info/infographics/world/gold/gold.html 17
www.insignitus.com/de/gold-vs-geld/der-goldmarkt-angebot-und-nachfrage/?x=Janus
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versteckte, aber kontinuierliche Eingriffe einiger Großbanken am Goldmarkt18, zum
Anderen durch massive Gold-Verkäufe der westlichen Zentralbanken in Richtung
Asien19 während der letzten Jahre. So gelang es den Banken den Goldpreis bis heute
künstlich niedrig zu halten. Gold ist immerhin ein Indikator für Inflation und Panik auf
den Finanzmärkten, weshalb Zentralbanken auch versuchen die Märkte mit solchen
Manipulationen noch so lange wie möglich unter scheinbarer Kontrolle zu halten. Wie
an der auffallenden und sich ausweitenden Unruhe auf den globalen Finanzmärkten aber
zu erkennen ist, wird diese Strategie wohl nicht mehr lange durchführbar bleiben.
Eine weitere entscheidende Folge dieser Manipulationen, die ebenfalls für ein
bevorstehendes Ende des künstlich niedrig gehaltenen Goldpreises spricht, ist die immer
weiter auseinanderklaffende Differenz zwischen den auf den
globalen Finanzmärkten gehandelten Gold-Derivaten
(„Papier-Gold“) und dem auf den Märkten tatsächlich
vorhandenen physischen Gold, das diese Derivate eigentlich
decken (absichern) sollte.
So werden z.B. am Goldmarkt in London mittlerweile täglich
200% der globalen jährlichen Minenproduktion gehandelt.20
Eine ähnlich erschreckende Situation finden wir am Goldmarkt der COMEX in New
York. Durch den Rekord-Tiefststand an physischem Gold (nur 74.000 Unzen!) und
offenen (Papier-)Forderungen von 40 Millionen Unzen gab es Ende Jänner einen
Rekord von 542 Eigentümern für jede Unze reales Gold!21
18
www.insignitus.com/de/gold-vs-geld/goldpreismanipulation/?x=Janus 19
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/07/21/hedgefonds-manager-das-gold-der-bundesbank-ist-weg/ 20
http://www.safehaven.com/article/39627/londons-lbma-and-new-yorks-comex-gold-markets-in-collapse (engl.) 21
http://www.zerohedge.com/news/2016-01-26/comex-snaps-gold-dilution-hits-record-542-oz-gold-claims-every-ounce-physical (engl.)
Derivat:
Ein Finanzinstrument,
dessen Preis vom
Preis eines anderen
Produkt abhängt
oder davon abge-
leitet wird.
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Als wäre es mit diesem Chaos an den ‚Papier‘-Märkten nicht genug, wird die Angebot-
Nachfrage-Situation am Goldmarkt auch noch durch die seit Jahren fallende Anzahl neu
entdeckter Goldreserven weiter verschärft. Als Resultat fallender Goldpreise wurde
während der vergangenen Jahre und Jahrzehnte immer weniger Kapital in die
Erschließung neuer Goldvorkommen investiert. Damit wurde „Peak Discovery“ bereits
1995 erreicht, während wir die erwartete Spitze der Goldproduktion („Peak
Production“) im Jahr 2015 zu verzeichnen hatten. Unter Berücksichtigung der besonders
langen Entwicklungszyklen neuer Goldvorkommen von ihrer Entdeckung bis zur
Produktion, werden daher für die nächsten Jahre deutlich fallende Produktionsraten für
Gold prognostiziert.22 22
www.goldcore.com/us/gold-blog/peak-gold-in-2015-goldman-sachs-research-warns-of-peak-gold-production/ (engl.)
Zusammengefasst können wir somit klar feststellen, dass jede dieser Entwicklungen für
sich schon eine deutliche Sprache spricht. Betrachtet man sie aber zusammenhängend,
führt einfach kein Weg mehr an der Schlussfolgerung vorbei, dass diese Zeit extrem
niedriger Goldpreise unweigerlich, eher früher als später, ihrem Ende entgegensieht.
Als Konsequenz dieser sich potenzierenden Entwicklungen werden alle folgenden
Szenarien zweifellos dramatische, wenn nicht sogar explosive Folgen haben - nicht nur
für den Goldmarkt, sondern für alle Finanzmärkte rund um den Globus und somit auch
für unsere Währungs- und Wirtschaftspolitik.
Unabhängig davon, wie volatil und unsicher unsere finanzielle Zukunft daher auch sein
mag, Gold wird sich naturgemäß auch in dieser Krise wieder in seiner Rolle als das
wahre und „echte Geld“ bewähren.
"Es gibt keine [effektivere] Alternative zu
Gold und Silber als Vermögensschutz! Jeder
Mensch sollte als Basis eine Goldmenge von
zumindest 2 bis 3 Monatsgehältern an
physischem Gold besitzen!"
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