View
107
Download
0
Category
Preview:
Citation preview
Von der Konversions- zur
zukunftsgerichteten Strukturpolitik
im Kontext öffentlich-privater
Partnerschaften
Erfahrungen im Land Rheinland-Pfalz
MinisterialdirigentProf. Jürgen H. Hiller
Ministerium des Innern und für Sportdes Landes Rheinland-Pfalz
Konversions- und Strukturpolitik
Themenübersicht
2
Themenübersicht • Konversion: von der Herausforderung zum
Erfolgsmodell
• Struktur und Entwicklungspolitik der Zukunft
• Vom Erfolgsmodell zu einer strategischen und umsetzungsbezogenen Steuerung
• Beispiele:• Hahn
• Stadtumbau Ludwigshafen
• PRE-Park Kaiserslautern, Wissenschaftspark
• Petrisberg Trier, Wissenschaftspark
• BuGa 2011 Koblenz
• Konsequenzen:
• Systembedingungen
• Anforderungen an Verwaltung und Unternehmen
Konversions- und Strukturpolitik
Strukturwandel in Rheinland-Pfalz
3
Strukturwandel in Rheinland-Pfalz
• Edelsteine
• Schuhe
• Bims
• Keramik
• Metall / Montan
• Maschinenbau
• Bahn
• Militär
• Innenstädte
Konversions- und Strukturpolitik
Konversion - von der Herausforderung zum Erfolgsmodell
4
104.000 zivile und militärische Stellen
623 Liegenschaften mit 12.800 ha freigegeben
1,6 Mrd. Euro Wertschöpfungsverlust p.a.
1.Phase: Abzug der franz. Streitkräfte
2.Phase: Abzug der US-Streitkräfte
3.Phase: Bundeswehrstrukturreformen 2001 u. 2004
4.Phase: Reorganisation US-Streitkräfte ab 2009
Militärische Konversion - Ausgangslage
Konversions- und Strukturpolitik
Konversion - von der Herausforderung zum Erfolgsmodell
5
Ergebnisse Konversion
34.500 neue Jobs in Schlüsselprojekten
570 Liegenschaften entwickelt oder in Entwicklung
1,25 Mrd. Euro Wertschöpfungsersatz p.a.
zum Vergleich:
Mitarbeiter BASF, Ludw.:
1990: 55.000 2008: 32.600
Konversions- und Strukturpolitik
Konversion - von der Herausforderung zum Erfolgsmodell
6
Ergebnisse Konversion
• Arbeitsmarkt
• Wirtschaftsförderung, insbesondere Gewerbe und Flugplätze
• Hochschulen und Technologie
• Stadtnahe und gemischte Businessparks
• Wohnungsbau
• Ausgestaltung von Entwicklungs-
schwerpunkten mit unterschiedlicher
Zielrichtung über Schlüsselprojekte
in öffentlich-privater Entwicklungspartnerschaft
„systematischer Strukturwandel“
Konversions- und Strukturpolitik
Konversion - von der Herausforderung zum Erfolgsmodell
7
Entscheidungsebenen der Konversionspolitik seit 1994
Lan
desk
on
vers
ion
spro
gra
mm
Kommunales & Stadtentw.
ISM
Wirtschaft & Technologie
MWVLW
Beschäftigung
MASGFF
Wohnungsbau
FM
Ressortübergreifende Förderung
Konversions- und Strukturpolitik
Konversion - von der Herausforderung zum Erfolgsmodell
8
Erfolgsmodell des „Systems“ Konversion
Werkzeugkasten Strukturpolitik
FörderprogrammoderProjektbeteiligung
Akquisition von Investoren(regionaler Vorrang)
Spezifische Förderinstrumente(Maßanzug)
Spezifische Rechts- und Vertragsinstrumente
Grundstücksverkehr &Verwertungsmodelle(Bitburg/Kommunal/Beteil./ppp)
Public-Private-Partnership(Land-Private-Kommunen)
Land: Managementstruktur
Netzwerke Netzwerke
Konversions- und Strukturpolitik
Konversion - von der Herausforderung zum Erfolgsmodell
9
Erfolgsfaktoren Konversion
• effektive Entscheidungsstrukturen
• enge Zusammenarbeit mit Kommunen und Unternehmern
• Beratung und Dienstleistung
• effektives Projektmanagement
• eigenes Konversionsprogramm des Landes
• differenzierte und flexibel einsetzbare Rechts- und Förderinstrumente
• Erfolgskontrolle der Programme & Projekte
(gemäß Evaluation von 2005)
Rechts- und Förderinstrumente
PPP-Modelle
Zweckverbände
Städtebauliche Verträge
Sanierungsgebiete
Programm Soziale Stadt, Stadtumbau, aktive Stadt- und Ortszentren
Stadtentwicklungsfonds
Budgets auf Zeit mit Zielvereinbarung
Konversions- und Strukturpolitik
Konversion - von der Herausforderung zum Erfolgsmodell
10
Entwicklungs- und Strukturpolitik der Zukunft
“System”
Konversion
Herausforderungen
fach- und ebenenübergreifend,wissensbasiert
Stärken stärken &
Leuchttürme
vom Projekt zumnachhaltigen Projektverbund
Von der Flächen- zur Raumsteuerung
We
itere
ntw
ickl
ung
demographische Entwicklung
Disparitäten in der
regionalen Entwicklung
Folgen der Globalisierung
angespannte Finanzlage
Erhalt regionaler
Wertschöpfung
Konversions- und Strukturpolitik
• Technische Hochschule
• Konversion = Auslöser
• Institute für Software-Engineering und technische Mathematik = Keimzellen
• Unternehmergeführte Steuerung nach grundlegenden Prinzipien und in
zwei Technologieparks(dritter in Vorbereitung)
Konversion - von der Herausforderung zum Erfolgsmodell
11
raumspezifische Technologiestruktur
(2009 ff.)
Stadt
Technopole
(2005)
Konversions-projekte
(1997)
Beispiel I: Kaiserslautern
Kaiserslautern: Entwicklungsschwerpunkt Forschung & Technologie vorher
Gesamtfläche: 68 ha (+13,2 ha) Investitionen: 285 Mio. € (davon 44 Mio. öffentliche)
Masterplanung II für Technologie
Konversions- und Strukturpolitik
Konversion - von der Herausforderung zum Erfolgsmodell
12
Kaiserslautern: Schwerpunkt Forschung & Technologie Beispiel I: Kaiserslautern
Systemgrundlage
Steuerung
Zielsetzung
• Potentiale über Keimzellen• Sorglospaket für Unternehmen• Unternehmensgeführte Entwicklung• Bestand – Teilveräußerung – permanentes Management
Entwicklungskonzept; Städtebaulicher Vertrag;besonderes Städtebaurecht
Lenkungsgruppe, Technologie Workshop
Aufbau nachhaltiger Technologie- & Unternehmensstrukturen in städtebaulicher Einbindung
nachher
Konversions- und Strukturpolitik
Konversion - von der Herausforderung zum Erfolgsmodell
13
• Kernbereiche Gartenschau: 315.000 m2
innovatives Verkehrskonzept
• Korrespondenzbereiche: Einbeziehung von Plätzen und Uferpromenaden im Innenstadt-gebiet nachhaltige Aufwertung des Stadtbildes auch über Ergänzungs- projekte
• Investitionsvolumen: 102 Mio. € Budget
bei 49 Mio. € Landeszuschuss
HISTORISCHEFESTUNG
KoblenzBeispiel II: BUGA 2011
Bipolare Konzeption;Vernetzung durch Seilbahn über den Rhein
Aufwertung und Impulse für die Innenstadtentwicklung
Aufwertung Festungsanlage
Konversions- und Strukturpolitik
Konversion - von der Herausforderung zum Erfolgsmodell
14
KoblenzBeispiel II: BUGA 2011
Systemgrundlage
Steuerung
Zielsetzung
•„Koblenz 2030“
•Positionierung der Stadt
•Effektive Steuerung und Investitionsanreize
BuGa GmbH mit Landesbeteiligung Binnenorganisation der Stadt+ Bewilligungsvertrag
BuGa-Beauftragter + Lenkungsgruppe Stadt-Land Zielvereinbarung mit integriertem SE- und Handlungskonzept; Gesamtbudget mit Investitionspakt;Vorprüfung durch Mittelbehörde und privaten Projektsteuerer
Impulse für eine zielgerichtete Stadt- und Regionalentwicklung
Konversions- und Strukturpolitik
Konversion - von der Herausforderung zum Erfolgsmodell
15
Trier: TechnologieparkBeispiel III: Petrisberg
• Impulsgeber – Landesgartenschau Trier 2004
• Auf 700.000 qm nachhaltige Entwicklung eines neuen Stadtteils
• Nutzungsschwerpunkte: Wissenschaftspark, Wohnungsbau, Universitätserweiterung und Freizeit / Naherholung
Größe, Lage 56 ha (größtes Konversionsareal in Universitätsnähe)
erhöhte Lage am Stadtrand
Ehemalige Nutzung
Kasernengelände,
Lager- und Freiflächen
199
92
005
200
4
Konversions- und Strukturpolitik
Konversion - von der Herausforderung zum Erfolgsmodell
16
Trier: WissenschaftsparkBeispiel III: Petrisberg
Systemgrundlage
Steuerung
Zielsetzung
• Einbindung von privatem Know-How über eine öffentlich-private Entwicklungsgesellschaft
• Integration von Einzelprojekten in ein städtebauliches Gesamtkonzept
• Nutzen einer Landesgartenschau als Marketinginstrument
Städtebaulicher Vertrag;Public-Private Partnership;„gemischte“ Entwicklungsgesellschaft
Städtebauliche Rahmenplanung; Workshops; Lenkungsgruppe Stadt-Land
Aufbau eines attraktiven Stadtquartiers mit Wissenschaftskern
Konversions- und Strukturpolitik
Konversion - von der Herausforderung zum Erfolgsmodell
17
LudwigshafenBeispiel IV: Stadtumbau
Umfangreiche Restrukturierung & Attraktivierung der Innenstadt
Ziele:- Neugestaltung und Belebung der Rheinfront- neues Verkehrskonzept- Stärkung der wirtschaftlichen Entwicklung- Verbesserung der städtischen Infrastruktur- Aufwertung des Wohnstandorts bei sozialer
Stadtteilentwicklung
Zeitrahmen:- 2006 - 2016
Investitionen:- 80% privat; 20% öffentlich
Ehemaliger Zollhafen: Mix aus Gewerbe und Freizeit an neuer Rheinpromenade
Konversions- und Strukturpolitik
Konversion - von der Herausforderung zum Erfolgsmodell
18
LudwigshafenBeispiel IV: Stadtumbau
Systemgrundlage
Steuerung
Zielsetzung
• „Innenstadt 2030“
• Strukturelle Aufwertung und Urbanität
• Mobilisierung von privaten Investoren durch weiche Steuerung
Stadtumbaugebiet;Budget;Zielvereinbarung Stadt-Land
Lenkungsgruppe Stadt-Land;gebündelte Aufgabenwahrnehmung;Wirtschaftsförderungsgesellschaft
nachhaltiger Stadtumbau mit wirtschaftlichen Effekten
Konversions- und Strukturpolitik
Konversion - von der Herausforderung zum Erfolgsmodell
19
Flughafen HahnBeispiel V: regionale Neuausrichtung
Vornutzung: US-Air Base (bis 1993)
heute: viertgrößter Frachtflughafen in Deutschland
ca.4 Millionen Passagiere p.a.
120 Firmenansiedlungen (neu) im direkten Umfeld
geschaffene Arbeitsplätze: ca. 3.300 Arbeitsplatzeffekte: 8500!
Umfangreiche Investitionen in Verkehrsanbindung (Schnellstraße, Bahn)
Wirtschaftsmotor für Region Hunsrück
Konversions- und Strukturpolitik
Konversion - von der Herausforderung zum Erfolgsmodell
20
Flughafen HahnBeispiel V: regionale Neuausrichtung
Systemgrundlage
Steuerung
Zielsetzung
• Flughafen in TOP-10 Passagiere/Fracht (BRD)
• Entwicklung in strukturschwacher Region
• Logistikschwerpunkt zw. BeNeLux & Rhein-Main
Luftverkehrsgenehmigung; Städtebaulicher Vertrag; Sanierungsgebiet
Zweckverband;2 Projektgesellschaften mit Landesbeteiligung (EGH&FFHG)
Nachhaltige Entwicklung & Vermarktung von Flughafen & Flächen (Gewerbe, Handel, usw.)
Konversions- und Strukturpolitik
Struktur- und Entwicklungspolitik der Zukunft
21
• städtebauliches Gesamtkonzept
• nachhaltige Ausrichtung und
Stärkung der Kommune• Regelung der Flächennutzung
und Bebauung
• Bereitstellung von effektiven Rechts-
und Förderrahmen• Zielvorgaben statt fixe Bestimmungen • Steuerung von Landesinteressen
über gezielten Einsatz von Förder-
instrumenten• ggf. Beteiligung an Entwicklungsgesell-
schaft (Projektsteuerung)
• gerechte Risikoverteilung
je nach Stärken der
beteiligten Partner • Beteiligung an innovativen
Entwicklungen
• nachhaltiges & wirtschaft-
liches Management des
Projektablaufs• Kommunikation zwischen
Projektbeteiligten
Analyse der Projektstrukturen
Konversions- und Strukturpolitik 22
Analyse der Steuerungselemente im Prozess der Projektsteuerung
PPP-Modelle Gut bei Risikoverteilung und Aufgabenwahrnehmung nach Kompetenz
Zweckverbände, -vereinbarungen, Anstalten öffentlichen Rechts
als Rahmen für öffentliche Aufgabenfestlegungen u. als Alternative zur GmbH
Budgets auf Zeit mit Zielvereinbarungen
bessere strategische Orientierung & Grundlage für Haushalts- und Investitionsentscheidung
Städtebaulicher Vertrag Notwendig zur Absicherung des öffentlichen Rahmens und von Investitionen
Besonderes Städtebaurecht Guter gesetzlicher Rahmen zur Steuerung & Absicherung; Abschreibungsmöglichkeiten
Städtebauliche Förderprogramme 1. Förderweg mit unrentierlicher Förderung in sehr differenzierter Form
Städtebauliche Förderprogramme 2. Förderweg: indirekter und mit Beteiligung privaten Kapitals
Struktur- und Entwicklungspolitik der Zukunft
Konversions- und Strukturpolitik
Struktur- und Entwicklungspolitik der Zukunft
23
Vom Erfolgsmodell Konversion zur strategischen und umsetzungs-bezogenen Steuerung
Strukturpolitik
Strategie und Umsetzung sind zwei Seiten einer Medaille
Qualität der Betreuung wichtig und Wettbewerb nutzen
Hohe Betreuung und Nachsteuerung von Schlüsselprojekten („Entwicklungsbrüche“)
Neue Finanzierungsinstrumente bei verminderter Regelungsdichte
Kernerfahrungen der Konversion nutzen und System anpassen
Interkommunale Konzipierung und Umsetzung
Konversions- und Strukturpolitik
Struktur- und Entwicklungspolitik der Zukunft
24
Entwicklungsgeschwindigkeit berücksichtigen
Intelligente und nachhaltige PPP-Finanzierung von
regionalen Projekten bereitstellen
Entwicklungsschwerpunkte ausgestalten;
Positionierung über Stärken
Management (governance); Prozesssteuerung und flexibles
engenieering bereitstellen
Netzwerke aufbauen und pflegen
Finanzsituation der Öffentlichen Hand beherrschen
Wissenstransfer organisieren
Entwicklungsfaktoren der Zukunft
Konversions- und Strukturpolitik
Fazit
25
Neue Systemelemente
Hohe Anpassungs-
fähigkeit des Systems
Effizientes Projektmanage-ment in Schlüsselprojekten mit teilweise übergreifenden konzernartigen Strukturen
Ausgestaltung für prosperierende und
schrumpfende Bereiche;
Berücksichtigung qualitativen Wachstums
Flexible und anpassungsfähige
Entwicklungsstrategie
Integrierte Programm- und Vollzugsstrukturen mit
(meist weicher) Steuerung,
Erfolgskontrolle Qualitätssicherung und Entwicklungsgeschwindigkeit
durch effektives Wissensmanagement
Konversions- und Strukturpolitik
Ende
26
Danke
Recommended