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Dr. Johannes Wirth wirth@rechnungslegungsseminare.de
Vorlesung BilanzanalyseSS 2013
16. April 2013
© 2013 Dr. Johannes Wirth • Vorlesung Bilanzanalyse • 16. April 2013Folie 2
Traditionelle Bilanzanalyse als Kennzahlenrechnung
Analysemethode: Kennzahlenbildung und Kennzahlenvergleich
Definition: Kennzahlen sind hochverdichtete Maßgrößen, die als Verhältniszahlen oder absolute Zahlen in einer konzentrierten Form über einen zahlenmäßig, also quantitativ erfassbaren Sachverhalt berichten.
Daten des Jahresabschlusses werden verdichtet, um mit wenigen, aber aussagekräftigen Größen auf relativ einfache Weise komplizierte betriebliche Strukturen und Prozesse abzubilden.
Neuere Ansätze der Bilanzanalyse
Multivariate Diskriminanzanalyse
Künstliche Neuronale Netze
Qualitative Bilanzanalyse
Shareholder Value-orientierten Bilanzanalyse
Ansätze der Bilanzanalyse
Gliederung der Veranstaltung
Im Vorfeld werden noch zentrale Grundlagen der IFRS-Rechnungslegung thematisiert
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Praktiker AG
Die angeschlagene Baumarktkette Praktiker ist tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Der um Sanierungskosten bereinigte Verlust (Ebita vor Sondereffekten) belaufe sich auf 61,6 Mio. Euro, teilte der Konzern am Dienstagabend mit. Unter dem Strich betrage der Fehlbetrag 554,7 Mio. Euro. Im vergangenen Jahr war operativ vor Sonderposten noch ein Gewinn angefallen. Der Nettoverlust betrug lediglich rund 34 Mio. Euro. Als Grund für den deutlich höheren Verlust gab der Konzern Kosten von 473 Mio. Euro für den Strategiewechsel, Wertberichtigungen und Rückstellungen an. Analysten hatten mit einem bereinigten Verlust von 23,6 Mio. Euro und einem Nettoverlust von 369 Mio. Euro gerechnet. Den vollständigen Konzernabschluss will Praktiker am Donnerstag vorstellen. Dann werden auch Aussagen des im Herbst angetretenen Vorstandschefs Thomas Fox zum Verlauf der Sanierung mit Spannung erwartet. Offen ist unter anderem, wie Fox dafür an frisches Geld von alten oder neuen Gläubigern oder von seinen Aktionären kommt.
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Ertragsanalyse (FTD, 04.05.2011, D. 22)
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Unternehmensanalyse
© 2013 Dr. Johannes Wirth • Vorlesung Bilanzanalyse • 16. April 2013Folie 6
Untersuchungsfelder
Praxisanteil
Teamarbeit zur eigenständigen Auswertung von Geschäftsberichten in den folgenden Untersuchungsfeldern
Analyse der ErtragssituationAnalyse der FinanzsituationVermögensanalyse
PassivseiteAktivseite
Kapitalstruktur-analyseEK-QuoteFK-QuoteRücklagen-quote
Anlagen-intensitätInvestitions-quoteVorrats-intensität
Liquiditäts-analyseDeckungs-grade
Cash-Flow-Analyse
Ertragsanalyse nach Erfolgs-quellen
Wirtschaftlich-keitsanalyse
Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5 Gruppe 6 Gruppe 7 Gruppe 8 Gruppe 9 Gruppe 10
Peer-Group BaumarktPKW/LKW-
FertigerEnergie-erzeuger
Automobil-zulieferer
Konsum-güter
Medien-unternehmen Baudienstleister
Stahler-zeuger
Telekom-munikation
Besonderheit „Krisenunter-
nehmen“
Unternehmen 1 Praktiker Volkswagen EnBW Continental DouglasAxel
Springer HochtiefThyssenKrupp
Deutsche Telekom
Pfleiderer
Unternehmen 2 ? ? ? ? ? ? ? ? ? ?
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Veranstaltungstermine
KW 16 16.04.2013KW 17 23.04.2013KW 18KW 19 07.05.2013KW 20KW 21KW 22KW 23 04.06.2013KW 24KW 25KW 26 25.06.2013
KW 27 02.07.2013 Gruppenpräsentation
KW 28 09.07.2013 GruppenpräsentationKW 29KW 30
26.07.2013Ende der
Lehrveranstaltungen
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Beurteilung des Unternehmenszustands
Beurteilung des Unternehmens-
zustands
Informationsquellen
Anlässe
Fremd-finanzierung
Anlage-entscheidung
Publikationen von Fach- und
Wirtschaftsverbänden
Analysten-konferenzen
Informationen der Banken
Tages- und Fachzeitschriften
Internet
Mitteilungen der Börsen
Informationen der Konjunkturforschung
sinstitute
Veröffentlichungen des Statistischen
Bundesamts
Institutionelle Anleger
Ad-hoc-Berichterstattung
Börsenkursent-wicklungen
elektronischer Bundesanzeiger
Geschäftsbericht => Abschlussinformationen
…
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Informationsquellen der – externen – Bilanzanalyse
EinzelabschlussUmfangreiche Berichterstattungs-instrumente, die eine vom Abschlussprüfer validierten Einblick in die Finanz-, Vermögens- und Ertragslage des Unternehmens ermöglichen
KonzernabschlussIm Rahmen eines konzernverbundenen Unternehmens stellt sich die Frage, ob der Einzel- oder der Konzernabschluss für die Analyse heranzuziehen ist.
Wer Bilanzanalyse von konzern--verflochtenen Unternehmungen betreibt, handelt fahrlässig, wenn er den Konzernabschluss aus der Betrachtung herauslässt.
Abschlussinformationendurch das Unternehmen
Jahresabschluss
Quartalsabschlüsse
Ad hoc-Berichterstattung
HGB-Rechnungslegung
objektive, vorsichtige Gewinnermittlung zur Sicherstellung der nominellen Kapitalerhaltung
AusschüttungsbegrenzungGläubigerschutz
IFRS-Rechnungslegung
IFRS-Normen sind auf den Grundsatz der Fair Presentationausgerichtet => möglichst zutreffender Einblick in die Finanz-, Vermögens- und Ertragslage, um Investitionsentscheidungen effektiv zu unterstützen
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Die neue IFRS-Welt – Einfach nur anders
Kapitalmarktinformation (Eigenkapitalgeber)vs.
Vorsichtig-objektivierte Vermögensermittlung im Interesse einer ausschüttungsorientierten
Gewinnermittlung (Gläubigerschutz)
Wille zur Transparenzwird den IFRS-Normen implizit unterstellt
Rechnungslegung in Krisensituationen► Inwieweit ist Krisen-kaschierung mit dem
Normensystem der IFRS kompatibel?
Grundausrichtung bedingt mehr Freiheitsgrade
Spannungsfeld ► Bilanzanalyse und Bilanzpolitik
Div. AktivaEK
FK
Bilanz
Zugangs-bilanzierung
Folge-bilanzierung
Betriebsergebnis
GuV
Finanzergebnis
Unternehmenssteuern
Ergebnis fortzuführende Aktivitäten
Ergebnis nicht fortzuführende Aktivitäten
Jahresergebnis
Währungsumrechnung
OCI und Neubewertung
erfolgsneutrale IAS 39
erfolgsneutrale IAS 16
erfolgsneut. EK-Beweg.
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Geschäftsbericht als Medium der Bilanzanalyse
Geschäftsbericht
(Konzern-) Jahresabschluss
Bilanz GuV AnhangSegment-bericht-
erstattung
Kapital-fluss-
rechnung
Lage-bericht
Eigen-kapital-spiegel
freiwilliger Teil
Bericht des Aufsichtsrats/-
Vorstands
das Jahr 2012 imÜberblick
Darstellung der Geschäftsbereiche
Corporate Governance
Es können all jene Sachverhalte/Komponenten vernachlässigt werden, die keinen oder nur einen geringen Einfluss auf die Untersuchungsergebnisse haben.
Mit diesem Grundsatz der Wesentlichkeit im Rahmen der Bilanzanalyse soll der in der Analysepraxis häufig zu beobachtenden Ausuferung zu Zahlenfriedhöfen oder zur Informationsinflation begegnet werden.
Einbeziehung quantitativer und qualitativerInformationen
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Buchhaltung Kostenrechnung
Übersicht der Vermögensgegenstände und Schulden und des Eigenkapitals zum Abschlussstichtag
Frage:Aus welchen Geschäftsvorfällen resultieren Vermögensgegenstände/Schulden, die in der Bilanz zu erfassen sind?Mit welchen Wertansätzen werden diese Vermögenswerte und Schulden in der Bilanz erfasst?Wo sind die Vermögensgegenstände/Schulden auszuweisen?
Komponenten des (Konzern-)Jahresabschlusses
(Konzern-)Jahresabschluss-erstellung
BilanzGewinn- und
Verlust-rechnung
AnhangSegment-bericht-
erstattung
Kapital-fluss-
rechnung
Eigen-kapital-spiegel
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Bilanz des E.on-Konzerns 2012
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Bilanz des E.on-Konzerns 2012
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Passivseite der Konzernbilanz der otto group GJ 2011/2012
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Buchhaltung Kostenrechnung
Gegenüberstellung der Aufwendungen und Erträge des Geschäftsjahres und einhergehende Gewinnermittlung
Frage:In welchem Geschäftsjahr dürfen die aus den Geschäftsvorfällen resultierenden Gewinne/Verluste und Werteverzehre erfasst werden?
Komponenten des (Konzern-)Jahresabschlusses
(Konzern-)Jahresabschluss-erstellung
BilanzGewinn- und
Verlust-rechnung
AnhangSegment-bericht-
erstattung
Kapital-fluss-
rechnung
Eigen-kapital-spiegel
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Gewinn- und Verlustrechnung des E.on-Konzerns 2012
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Buchhaltung Kostenrechnung
Anhang: Erläuterung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung
Quantitative und/oder qualitative Informationen über die Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung hinaus.Erläuterung der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.Erläuterung von Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung.
Komponenten des (Konzern-)Jahresabschlusses
(Konzern-)Jahresabschluss-erstellung
BilanzGewinn- und
Verlust-rechnung
AnhangSegment-bericht-
erstattung
Kapital-fluss-
rechnung
Eigen-kapital-spiegel
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Auszug aus dem Anhang des E.on-Konzerns 2012 – sonstige betriebliche Erträge
Grundsätzlich werden bei E.ON Derivate für die Absicherung (Hedging) von Commodity- sowie Devisen- und Zinsrisiken eingesetzt.Die Erträge aus Währungskursdifferenzen enthalten im Wesentlichen realisierte Erträge aus Währungsderivaten in Höhe von 2.276 Mio €(2011: 3.042 Mio €) sowie Effekte aus der Stichtagskursumrechnung in Höhe von 1.173 Mio € (2011: 2.353 Mio €).Die Aufwendungen und Erträge aus derivativen Finanzinstrumenten betreffen die Fair-Value-Bewertung und realisierte Ergebnisse aus Derivaten nach IAS 39 mit Ausnahme von Ergebniseffekten aus Zins-derivaten. Wesentliche Auswirkungen ergeben sich hier insbesondere aus den Commodity-Derivaten und dabei im Geschäftsjahr 2012 vor allem aus der Veränderung der stichtagsbezogenen Marktbewertung der stromkohle- und ölbezogenen Derivate. Im Vorjahr ergaben sich Effekte insbesondere aus den gas-, öl- und emissionsrechtbezogenen Derivaten.In den Erträgen aus dem Abgang von Beteiligungen und Wertpapieren sind im Wesentlichen Erträge aus der Veräußerung der Anteile der Horizon Nuclear Power in Höhe von 149 Mio € enthalten. Im Vorjahr entfielen Erträge in Höhe von 602 Mio € auf die Veräußerung der Gazprom-Anteile sowie 387 Mio € auf den Verkauf des britischen Stromverteilnetzes (vergleiche hierzu auch Textziffer 4). Weiterhin wurden Gewinne aus dem Verkauf von Wertpapieren in Höhe von 156 Mio € (2011: 147 Mio €) erzielt. Im Jahr 2012 sind in den übrigen sonstigen betrieblichen Erträgen vor allem Auflösungen von Rückstellungen enthalten. Darüber hinaus wird die Teilrückzahlung eines Bußgeldes der Europäischen Kommission hier ausgewiesen.
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Auszug aus dem Anhang des E.on-Konzerns 2012 – sonstige betriebliche Aufwendungen
Die Aufwendungen aus Währungskursdifferenzen enthalten im Wesentlichen realisierte Aufwendungen aus Währungsderivaten in Höhe von 2.441 Mio € (2011: 3.069 Mio €) sowie Effekte aus der Stichtagskursumrechnung in Höhe von 229 Mio € (2011: 3.172 Mio €).
In den übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Konzessionsabgaben in Höhe von 501 Mio € (2011: 492 Mio €), externe Prüfungs- und Beratungskosten in Höhe von 283 Mio € (2011: 259 Mio €), Werbe- und Marketingaufwendungen in Höhe von 217 Mio € (2011: 216 Mio €) sowie Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 362 Mio €(2011: 346 Mio €) enthalten. Des Weiteren werden hier Fremdleistungen, IT-Aufwendungen und Versicherungsprämien ausgewiesen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen aus Explorationstätigkeit beliefen sich auf 44 Mio €(2011: 36 Mio €).
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Buchhaltung Kostenrechnung
Darstellung der Veränderungen des Eigenkapitals im Konzernabschluss
Darstellung der Entwicklung der einzelnen EigenkapitalpostenDifferenzierung der einzelnen Eigenkapitalbestandteile hinsichtlich Bindungsdauer im Unternehmen, Fixierung der Höhe nach und Ausschüttungsmöglichkeiten
Komponenten des (Konzern-)Jahresabschlusses
(Konzern-)Jahresabschluss-erstellung
BilanzGewinn- und
Verlust-rechnung
AnhangSegment-bericht-
erstattung
Kapital-fluss-
rechnung
Eigen-kapital-spiegel
© 2013 Dr. Johannes Wirth • Vorlesung Bilanzanalyse • 16. April 2013Folie 22
Eigenkapitalspiegel des E.on-Konzerns 2012 - I
© 2013 Dr. Johannes Wirth • Vorlesung Bilanzanalyse • 16. April 2013Folie 23
Eigenkapitalspiegel des E.on-Konzerns 2012 - II
© 2013 Dr. Johannes Wirth • Vorlesung Bilanzanalyse • 16. April 2013Folie 24
Buchhaltung Kostenrechnung
„Unternehmen aus Sicht der Zahlungsströme“
Die Kapitalflussrechnung vermittelt Informationen über die Zahlungsströme der Gesellschaft für die Periode der Berichterstattung. Hierzu werden die Zahlungsströme des Unternehmens in die Bereiche betriebliche Tätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit unterteilt. Dies soll dem Adressaten eine Einschätzung ermöglichen, inwieweit das Unternehmen zukünftig positive Zahlungsströme nach Höhe, Zeitpunkt und Wahrscheinlichkeit ihres Eintretens erwirtschaften kann, das Unternehmen seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen und Ausschüttungen an die Anteilseigner leisten kann und das Unternehmen Quellen der Außenfinanzierung in Anspruch nehmen muss.
Komponenten des (Konzern-)Jahresabschlusses
(Konzern-)Jahresabschluss-erstellung
BilanzGewinn- und
Verlust-rechnung
AnhangSegment-bericht-
erstattung
Kapital-fluss-
rechnung
Eigen-kapital-spiegel
© 2013 Dr. Johannes Wirth • Vorlesung Bilanzanalyse • 16. April 2013Folie 25
Kapitalflussrechnung des E.on-Konzerns 2012
© 2013 Dr. Johannes Wirth • Vorlesung Bilanzanalyse • 16. April 2013Folie 26
Buchhaltung Kostenrechnung
Disaggregation der Unternehmensinformation
Zielsetzung der Segmentberichterstattung ist es, die Aussagebeschränkung der externen Rechnungslegung diversifizierter Unternehmen durch die Bereitstellung zusätzlicher disaggregierter Segmentinformationen zu vermindern. Dadurch soll den Abschlussadressaten geholfen werden, die Ertragskraft des Unternehmens besser zu verstehen, die unterschiedlichen Risiken und Chancen des Unternehmens besser einzuschätzen, und das Unternehmen als Ganzes hinsichtlich seiner Fähigkeit zur Generierung künftiger Erträge und Zahlungsströme beurteilen zu können.
Komponenten des (Konzern-)Jahresabschlusses
(Konzern-)Jahresabschluss-erstellung
BilanzGewinn- und
Verlust-rechnung
AnhangSegment-bericht-
erstattung
Kapital-fluss-
rechnung
Eigen-kapital-spiegel
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Segmentberichterstattung des E.on-Konzerns 2012
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Segmentierung des Bertelsmann-Konzerns 2011
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Gewinn- und Verlustrechnung des Bertelsmann-Konzerns 2011
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Management Approach – Informationen, nach welchen Gesichtspunkten das Management steuert
Nach diesem Konzept hat der Segmentbericht im Wesentlichen dem unternehmensinternen Berichterstattungssystem zu entsprechen, das der Unternehmensleitung zur Steuerung und Kontrolle des Unternehmens und damit zur Entscheidungsfindung hinsichtlich der Ressourcenverwendung dient.
Es wird über die Informationen berichtet, die das Management auch zur Steuerung benutzt, dies gilt sowohl für Fragen der Segmentabgrenzung als auch für den Berichtsumfang (Segment-Aufwendungen und -erträge bzw. Segment-Vermögenswerte und -schulden.
Nordstar Konzern
Segmente (IAS 14/IFRS 8, DRS 3)
firmenwerttragende ZMGE i.S.v. IAS 36.80
ZMGE ohne zugeord. Goodwill
NordstarKupplung
NordstarMotor
NordstarGetriebe Tyconia
strategischer Geschäftsbereich
Geschäftsbereich
Profit Center
EnergieanlagenbauAutomotive
…Solar-energie
Antriebs-technik
…
Strukturiert nach GeschäftsfeldernSegmentierung
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Das Erkenntnisziel der Bilanzanalyse ist dabei die Erlangung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bilds der wirtschaftlichen Lage, konkret der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage eines Unternehmens.
Auf dieser Grundlage soll die Beurteilung des Unternehmens in seiner Gesamtheit ermöglicht werden.
Aufgabe der Bilanzanalyse
Unter Bilanzanalyse ist die Aufbereitung (Verdichtung) sowie die Auswertung erkenntniszielorientierter Unternehmensinformationen mittels Kennzahlen, Kennzahlensystemen und sonstiger Methoden zu verstehen.
Durchsicht und Auswertung von Jahresabschluss und Lagebericht zum Zwecke der Informationsgewinnung
Zur Bilanzanalyse gehört dabei das systematische Übertragen der Bilanz- und Erfolgszahlen in ein sachgerechtes Bilanzauswertungsschema (Bilanzauswertungsbogen); diese werden dann strukturiert, d. h. durch Prozent- und andere Kennzahlen ergänzt.
Ergänzungsaufgabebloße Zahlenumformungen und die Aufbereitung
Problem
Die Bilanzanalyse leidet bis heute unter einem erheblichen Theoriemangel.Wer aus Bilanzen im Wege der Analyse Prognosen oder Handlungsempfehlungen theoretisch begründet abgeben will, benötigt nicht falsifizierte, empirische Gesetzmäßigkeiten, insbesondere Finanzierungshypothesen.
© 2013 Dr. Johannes Wirth • Vorlesung Bilanzanalyse • 16. April 2013Folie 32
die Beurteilung der gegenwärtigen Ertragslage mit dem Ziel der
Prognose der künftigen Ertragskraft des Unternehmens
die Beurteilung der finanziellen Stabilitätzur Einschätzung der Fähigkeit des Unternehmens, seinen gegenwärtigen und zukünftigen Zahlungsver-pflichtungen nachzukommen und mögliches oder notwendiges Wachstum und Anpassungsmaßnahmen an veränderte Markt- und Konjunkturlagen finanzieren zu können.
Zielsetzung der Bilanzanalyse
Zielsetzung der Bilanzanalyse
Erfolgsanalyse Finanzwirtschaftliche Bilanzanalyse
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Bedeutung der finanziellen Stabilität
© 2013 Dr. Johannes Wirth • Vorlesung Bilanzanalyse • 16. April 2013Folie 34
Interne Analysten haben einen grundsätzlich unbeschränkten Zugriff auf sämtliche im Unternehmen anfallenden Informationen.Die informationssammelnde Stelle hat damit Einfluss auf das Zustandekommendes Materials oder sie stellt das Material zusammen.
Für die vielen kleinen und mittleren Unternehmen und deren Berater haben derJahresabschluss und dessen Analyse einen hohen Stellenwert. Denn die vom Gesetzgeber erzwungene Buchführung und der daraus abgeleitete JA sind hier häufig das einzige systematische Rechenwerk, das kontinuierlichAufschluss über die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens gibt und dabei nach gesicherten Regeln und Verfahrensweisen aufgestellt wird.
Der externen Analyse stehen vielfach nur die Informationen zur Verfügung, die durch die Unternehmensführung entweder aufgrund freiwilliger Maßnahmen oder gesetzlicher Vorschriften publiziert werden. Ausgangspunkt bei der externen Bilanzanalyse sind daher stets allgemein verfügbare Informationen. Bei der externen Analyse ist zu beachten, dass die Informationsqualität und -quantität – je nach Adressatenkreis –völlig verschieden sein kann.Da sich die Bilanzanalyse aber in der Analysepraxis überwiegend nicht mit der Auswertung von Informationen des eigenen, sondern vielmehr eines fremden Unternehmens beschäftigt, erklärt dies, warum häufig nur externe Informationen zur Verfügung stehen und der Begriff Bilanzanalyse meist auf die externe Analyse eingeengt wird.
interne (Bilanz-)analyse externe Bilanzanalyse
Interne vs. externe Unternehmensanalyse
Analysegegenstand/Auswertungsmethoden
einzelne Unternehmen
Unternehmens-vergleiche
oder
einperiodischeAnalysen
Zeitreihen-analysen
oder
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Bilanzanalyse und externe Unternehmensberictherstattung
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Praxisbeispiel Bertelsmann für eine interne Kennzahlenrechnung
© 2013 Dr. Johannes Wirth • Vorlesung Bilanzanalyse • 16. April 2013Folie 37
Kennzahlendefinition und Bildung
Kennzahlen
absolute Zahlen
Verhältnis-zahlen
Relative Zahlen (Verhältniszahlen) entstehen dadurch, dass zwei absolute Zahlen in Quotientenform zueinander in Beziehung gesetzt werden. Sie geben die Relation zweier aufeinander bezogener Größen an. Bei der Bildung dieser Verhältniszahlen ist das so genannte Entsprechungsprinzip zu beachten.
Einzel-zahlen Summen Differenzen IndexzahlenBeziehungs-
zahlenMittelwerte
Gliederungs-zahlen
Auch absolute Zahlen sind Kennzahlen. Es steht außer Frage, dass z.B. die Größen Umsatzerlöse, Cashflow, Bilanzsumme und Wertschöpfung wichtige Kennzahlen darstellen und es sich auch hierbei um betriebswirtschaftlich bedeutsame Daten mit Erkenntniswert handelt.
Kennzahlen sind hochverdichtete Maßgrößen, die als Verhältniszahlen
oder absolute Zahlen in einer konzentrierten Form über einen
zahlenmäßig erfassbaren Sachverhalt berichten. Es handelt sich um numerische
Informationen, die die Struktur eines Unternehmens oder Teile davon sowie die
sich in diesem Unternehmen vollziehenden wirtschaftlichen Prozesse und Entwicklungen ex post beschreiben
oder ex ante bestimmen sollen.
Eine Kennzahlkann erst durch die
Gegenüberstellung mit normativen Richtwerten oder
empirisch abgeleiteten Kenngrößen eine eigene
Aussagequalität erlangen.
© 2013 Dr. Johannes Wirth • Vorlesung Bilanzanalyse • 16. April 2013Folie 38
Kennzahlendefinition und Bildung (KWS-SAAT AG 2010/2011)
© 2013 Dr. Johannes Wirth • Vorlesung Bilanzanalyse • 16. April 2013Folie 39
Kennzahlendefinition und Bildung -- Praxisbeispiel Lanxess 2009 im Vergleich zu 2011
© 2013 Dr. Johannes Wirth • Vorlesung Bilanzanalyse • 16. April 2013Folie 40
Bedeutung der Kennzahlenrechnung für die Fremdfinanzierung Covenants
© 2013 Dr. Johannes Wirth • Vorlesung Bilanzanalyse • 16. April 2013Folie 41
Einteilung von Kennzahlen
Verhältnis-zahlen
Gliederungszahlen zeichnen sich dadurch aus, dass die Größe im Zähler des Quotienten ein Bestandteil des Nenners ist. Gliederungszahlen geben damit die Teilgröße im Verhältnis zur begrifflich übergeordneten Gesamtgröße an. Gliederungszahlen erscheinen meist in Form von Prozentzahlen und dienen vornehmlich dazu, Teilmengen der Gesamtmenge zu analysieren, z.B.
IndexzahlenBeziehungs-zahlen
Gliederungs-zahlen
Eigenkapitalquote = x 100Eigenkapital
Gesamtkapital
© 2013 Dr. Johannes Wirth • Vorlesung Bilanzanalyse • 16. April 2013Folie 42
Einteilung von Kennzahlen
Verhältnis-zahlen
IndexzahlenBeziehungs-zahlen
Gliederungs-zahlen
Bei der Bildung von Beziehungszahlen werden verschiedenartige Gesamtheiten aufeinander bezogen, denen der oben dargestellte Teilmengencharakter fehlt. Wesentlich ist jedoch, dass die in Beziehung zueinander gesetzten Größen in einem sachlogischen Zusammenhang stehen. Dies könnte bspw. eine Mittel-Zweck-Relation sein.
Investitionsrendite =
operatives Ergebnis nach Steuern und vor Zinsen (NOPAT)
investiertes KapitalEK-Rentabilität =
Jahresüberschussbilanzielles Eigenkapital
© 2013 Dr. Johannes Wirth • Vorlesung Bilanzanalyse • 16. April 2013Folie 43
Kennzahlensysteme
Return on Investment
(ROI)
Ein Kennzahlensystem ist die Gesamtheit von auf logisch-deduktivem Weg geordneten Kennzahlen, die betriebswirtschaftlich sinnvolle Aussagen über Unternehmungen und/oder ihre Teile vermitteln. Kennzahlensysteme versuchen, die bislang beziehungslos nebeneinander stehenden Einzelkennzahlen in einem System von gegenseitig abhängigen und einander sich ergänzenden Kennzahlen als eine geordnete Gesamtheit zusammenzufassen. Auf diesem Weg werden die betriebswirtschaftlichen Interdependenzen von Einzelaussagen deutlich gemacht, um so die Qualität der Gesamtaussage wesentlich zu erhöhen.
Kapital-umschlag
Umsatz-rendite
x
Gewinn
Umsatz
:
Umsatz
Gesamt-vermögen
: Umlauf-vermögen
Anlage-vermögen
+
Deckungs-beitrag
fixe Kosten
./.
Umsatz
var. Kosten
./.
Versuch, die Kritik an der klassischen Bilanzanalyse mit ihrer aufgeblähten und ausufernden Kennzahlenproduktion sowie die oftmalige Zusammenhanglosigkeit dieser Kennzahlen zu vermeiden.
© 2013 Dr. Johannes Wirth • Vorlesung Bilanzanalyse • 16. April 2013Folie 44
Arten von Kennzahlensysteme
Kennzahlen-systeme
empirische Beziehungenmathematische Beziehungen
systematische Beziehungen
Problem: Mit dieser konzentrierten Informationsvermittlung geht die Gefahr einher, dass wichtige Einzelheiten der zu beschreibenden Situation verloren gehen.
Bei empirischen Systemen hingegen legt der Nutzer empirischen Beobachtungen
folgend ein Realsystem zugrunde, das er für seine Zwecke modellhaft
vereinfachend abbildet. Von einem empirisch-induktiv erstellten
Kennzahlensysteminhalt wird dann gesprochen, wenn der Ersteller ein
Modell zugrunde legt, in das die intersubjektiv nachvollziehbaren
Vorstellungen des Systemerstellers eingehen.
Die Transformation zu einem mathematischen System (Rechensystem) erfolgt,
indem die jeweiligen Verknüpfungen zwischen den Kennzahlen mittels
quantifizierender Relationen dargestellt
werden.
Ein systematischer Ansatz bildet die entscheidenden
Unternehmensbereiche und ihre Interdependenzen ab, wobei das gesamte deduktiv
aufgebaute Kennzahlensystem auf ein Oberziel ausgerichtet
ist.
© 2013 Dr. Johannes Wirth • Vorlesung Bilanzanalyse • 16. April 2013Folie 45
Aufbau von Kennzahlensystemen
Rechensysteme fächern auf der Grundlage von Rechenvorgänge eine Ausgangskennzahl (Spitzenkennzahl) in zwei oder mehr Unterkennzahlen auf, indem diese weiter in nachgelagerte Unterkennzahlen zerlegt werden. Spitzenkennzahl eines Kennzahlensystems soll innerhalb des Systems die wichtigste Aussage vermitteln.Auf diesem Weg wird eine regelmäßig hierarchisch und pyramidenförmig gestaffelte Kennzahlenordnung – wie im Du Pont-System umgesetzt – abgeleitet. Jede einzelne Kennzahl eines rechentechnischen Kennzahlensystems ist als rechnerisches Ergebnis vorgelagerter oder als rechnerische Einflussgröße auf nachgelagerte Kennzahlen abgebildet werden kann und somit exakt der Ursache-Wirkungs-Zusammenhang zwischen den jeweiligen Stufen des Kennzahlensystems erkennbar wird
© 2013 Dr. Johannes Wirth • Vorlesung Bilanzanalyse • 16. April 2013Folie 46
Aufbau von Kennzahlensystemen
Maßnahmen der Strukturierung
ErweiterungSubstitutionAufgliederung
Der Gefahr eines Informationsverlusts kann im Rahmen der Strukturierung von Kennzahlensystemen ganz oder zumindest teilweise durch eine rechentechnische Aufgliederung, Substitution oder Erweiterung einer einzelnen Kennzahl begegnet werden.
Bei einer Aufgliederung (Zer-legung) werden der Zähler und/oder der Nenner in einzelne Bestandteile (Teilgrößen) der Gesamtgröße zerlegt.
Bei einer Substitution werden der Zähler und/oder der Nenner durch andere Größen erklärt (ersetzt), ohne dass die Kennzahl wertmäßig verändert wird.
Bei einer Erweiterung wird die Ausgangskennzahl im Zähler und im Nenner durch die gleiche Größe erweitert.
Werden die genannten Formen der Aufgliederung, Substitution und Erweiterung von Kennzahlen rechentechnisch miteinander verknüpft, spricht man von Rechensystemen; stehen sie in einem bloßen Systematisierungszusammenhang zueinander, handelt es sich um Ordnungssysteme.Umfangreiche Beziehungen können erst durch Datenaustausch über XBRL-Taxonomie ermöglicht werden
© 2013 Dr. Johannes Wirth • Vorlesung Bilanzanalyse • 16. April 2013Folie 47
Untersuchungsfelder
Aufbau von Kennzahlensystemen
Wird die rechentechnische Verknüpfung der einzelnen Systemelemente als ein konstitutives Begriffsmerkmal von Kennzahlensystemen aufgegeben, ist damit die zweite Form eines Kennzahlensystems angesprochen. Es wird als sachlogisch strukturiertes Kennzahlen- oder Ordnungssystem bezeichnet.
Analyse der ErtragssituationAnalyse der FinanzsituationVermögensanalyse
PassivseiteAktivseite
Kapitalstru-kturanalyseEK-QuoteFK-QuoteRücklagen-quote
Anlagen-intensitätInvestitions-quoteVorrats-intensität
Liquiditäts-analyseDeckungs-grade
Cash-Flow-Analyse
Ertragsanalyse nach Erfolgs-quellen
Wirtschaftlich-keitsanalyse
© 2013 Dr. Johannes Wirth • Vorlesung Bilanzanalyse • 16. April 2013Folie 48
Zeitvergleiche
Vergleichende Analyse
Veränderungen werden sichtbar gemacht, wie sie sich im Jahresabschluss niedergeschlagen habenderen Ursachen werden jedoch nicht gezeigt
wesentlich erhöhte Aussagekraft der Analyse, weil der Einsatz bilanzpolitischer Instrumente, der in einer bestimmten Periode aufgrund unternehmensinterner Ziele stattfand, in den meisten Fällen schon in der folgenden Periode entgegen gesetzte Wirkungen mit sich bringen kann und die somit die früher vorgenommenen Bilanzgestaltungen zum Teil wieder aufheben. Änderungen bilanzpolitischer Maßnahmen fallen bei mehrperiodiger Betrachtung nicht so stark ins Gewicht.
Vorteile
Einmalige Zufälligkeiten und außerordentliche Ereignisse sind leichter zu erkennen und können ihre Auswirkungen im Rahmen der Entscheidungsfindung relativieren.
Soll-Ist-Vergleiche Vorgefundene Ist-Werte werden entweder Richt- oder Planwerten gegenübergestellt.
Gemeinsam ist diesen Richt- und Planwerten, dass sie einen normativen bzw. Vorgabecharakter haben.Kaum gesicherte Hypothesen verfügbar
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ZwischenbetrieblicheVergleiche
Vergleichende Analyse
Beim Unternehmens-, Betriebs- oder zwischenbetrieblichen Vergleich werden Unternehmen gleicher oder verschiedener Branchen verglichen.Unternehmen einer „Peer-Group“ bilanzieren daher regelmäßig nach einem einheitlichen System (IFRS oder US-GAAP)Der Unternehmensvergleich ist ein sinnvolles Hilfsmittel der Analyse, wenn er die folgenden Voraussetzungen erfüllt
Der zwischenbetriebliche Vergleich sollte großzahlig sein und damit soviele Unternehmen in die Untersuchung einbeziehen, dass der Analyst dieBandbreite des Möglichen im Positiven wie im Negativen feststellen kann.
Er sollte außerdem Unterschiede der zu vergleichenden Unternehmen aufzeigen können. Im Vergleich müssen strukturelle Unterschiede, die Produktions- und Marktsituationen betreffen, genannt werden.
Probleme bei IFRS- und US-GAAP-Bilanzierung durch die Beachtung des Management-Approachs bei der Bilanzierung. Des weiteren gibt es nur wenige Gliederungsvorschriften.
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Untersuchungsfelder
Automatisierte Datenerfassung durch XBRL
Kennzahlenerfassung erfolgt vielfach nicht mehr manuell anhand der Jahresabschlussdaten Die Datenbeschreibungssprache XBRL (eXtensible Business Reporting Language) schafft einen frei verfügbaren Standard zum weltweiten Austausch von Jahresabschlussdaten auf Basis der XML-Technologie. Mit Hilfe so genannter Taxonomien, die gegenwärtig für verschiedene Rechtskreise entwickelt werden, wird der Jahresabschluss als eine Vielzahl einzelner Informationselemente definiert. Durch diese Strukturierung der Jahresabschlussdaten wird ein Datenaustausch zwischen verschiedenen Softwareapplikationen über das Internet ohne manuellen Eingriff möglich. Sofern ein Unternehmen seine Finanzdaten auf seiner Internetpräsenz im XBRL-Format verfügbar macht, können diese nicht nur von Web-Browsern angezeigt, sondern auch mit Hilfe XML-fähiger Softwaretools über das Internet übertragen und ausgewertet werden. An internationalen Börsen und an Aufsichtsbehörden findet XBRL zunehmend Verbreitung. Beispielsweise stellt die US Securities and Exchange Commission derzeit ihr Unternehmensinformationssystem EDGAR von einem Formblatt-orientierten Archivierungssystem auf ein dynamisches, interaktives und in Echtzeit operierendes System unter Nutzung der XBRL-Technologie um.
Analyse der ErtragssituationAnalyse der FinanzsituationVermögensanalyse
PassivseiteAktivseite
Kapitalstru-kturanalyse…
Anlagen-intensität…
Liquiditäts-analyse…
Liquiditäts-analyse…
Ertragsanalyse nach Erfolgs-quellen
Wirtschaftlich-keitsanalyse
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XBRL bei der SAP AG
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XBRL als internetbasierter Standard für die Finanzberichterstattung - Grundlagen
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teng
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Datenpool
Grundlage der Bilanzanalyse
Internes Rechungswesen / Accounting
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erne
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IFRS Jahresabschluss HGB Jahresabschluss
XBRL
Elektronischer Bundesanzeiger
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Steuerliche Berichterstattung
Fiskus
geplante Pflcihtpublizität
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