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Wie bekomme ich im Einsatz Kontakt zu Menschen mit
besonderen Erkrankungen?HILFE UND BEGLEITUNG FÜR MENSCHEN MIT DEMENZ
Gliederung• Epidemiologie
• Krankheitsbild der Demenz• Definition
• Symptome
• Verlauf und Prognose
• Stadien
• Konzepte im Umgang mit Demenzerkrankten Personen• Personenzentrierter Ansatz
• Kommunikative Konzepte
30.10.2014 STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, PFLEGEWISSENSCHAFTLERIN 2
30.10.2014 STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 3
Epidemiologie (I)
Demenzlandkarte 2008
Epidemiologie (II)
30.10.2014 STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 4
Demenzlandkarte 2025
In den Schuhen des Demenzerkrankten gehen….
30.10.2014 STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 5
Definition Demenz• der Begriff leitet sich aus dem lateinischen ab und bedeutet ‚ohne Verstand‘
• Demenz ist ein Oberbegriff für 200 unterschiedliche Syndrome
30.10.2014 STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 6
Symptome der Demenz• neue Informationen aufnehmen und behalten
• komplexere Handlungen durchführen
• Vernunft und Urteilskraft
• räumliche Orientierung
• Sprache
• Verhalten
30.10.2014 STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 7
Verlauf und Prognose
30.10.2014 STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 8
Leichtes StadiumMenschen mit einer leichten (also beginnenden) Demenz
• erinnern sich meist schlecht an kurz zurückliegende Ereignisse
• finden sich schlecht zurecht, etwa weil
- ihnen das Zeitgefühl abhanden gekommen ist
- sie sich leicht verlaufen
- sie Situationen verkennen (z.B. im Verkehr)
- Dinge an Bedeutung verlieren (z.B. der Wert von Münzen)
• wahren aber die Fassade (benutzen z.B. gerne Floskeln)
(werden entsprechend oft auch nicht als eine Person wahrgenommen, die an einer Demenz erkrankt ist)
30.10.2014 STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 9
Mittleres StadiumMenschen mit einer mittelschweren Demenz
• sind zur eigenen Person nicht mehr orientiert, d.h.
- sie vergessen rückschreitend Details aus ihrem Leben
(z.B. wo sie wohnen, mit wem sie verwandt sind und ob bzw. wie viele Kinder sie haben)
- sie reagieren nicht mehr auf Körpersignale
(wie z.B. Durst, Harndrang, Schmerz, Kälte)
• schätzen Situationen falsch ein, d.h. z.B.
- wehren angebotene Hilfe u.U. als Übergriff ab
- durchschauen Arglistigkeit nicht mehr (Telefongeschäfte)
• unterliegen starken Gefühlsschwankungen
- zugänglich/misstrauisch, unbekümmert/bedrückt
30.10.2014 STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 10
Schweres StadiumMenschen mit einer schweren Demenz verschwinden aus der öffentlichen Wahrnehmung
• da sie völlig auf fremde Hilfe angewiesen sind
• sich kaum noch selber äußern
• meist bettlägerig sind
30.10.2014 STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 11
Therapie
30.10.2014 STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 12
Konzepte im Umgang mit Demenzerkrankten Menschen
30.10.2014 STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 13
Personenzentrierte Pflege
Türöffnungskonzept
Validation
Milieutherapie
SETPsychobiographisches Pflegemodell nach Böhm
Biographiearbeit
ROT
Tiergestützte Therapie
Snoezelen
Aromatherapie
10- Minuten-Aktivierung
Musiktherapie
Basale Stimulation
Gartentherapie
Clownsvisiten
Personenzentrierter AnsatzVON TOM KITWOOD
Personenzentrierte Haltung
Kongruenz
Akzeptanz
Empathie
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Psychische Bedürfnisse von Menschen mit Demenz
Liebe
Primäre Bindung
Einbeziehung
BeschäftigungIdentität
Trost
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Vier globale Gefühlszustände, die mit Wohlbefinden einhergehen� das Gefühl, etwas wert zu sein
� das Gefühl, etwas tun, etwas bewirken zu können
� das Gefühl, Kontakt zu anderen Menschen zu haben, dazu zu gehören
� das Gefühl von Sicherheit, Urvertrauen und Hoffnung
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KOMMUNIKATIVE KONZEPTE
30.10.2014 STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 18
Kommunikationsschwierigkeiten bei Demenzerkrankten
• die Demenzerkrankte Person hat Schwierigkeiten damit, imaginäre Bilder, Konzepte und Erinnerungen abzurufen
• irrationale Verhaltensweisen stellen häufig nur den Versuch dar, den Wirrwarr im Kopf zu entwirren
• Menschen mit Demenz sind sich nicht bewusst darüber, dass sie etwas falsches tun oder sagen
30.10.2014 STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 19
Eine kommunikative Umgebung schaffen• vereinfachen Sie die Situation,
◦ minimieren Sie z.B. störende Nebengeräusche
◦ schaffen Sie durch Abschirmung eine ruhige Umgebung
• schicken Sie Unbeteiligte fort
• beruhigen Sie ggf. auch mit körperlichem Kontakt (auf öffentlichen Bereich und auf Körpersprache des Demenzerkrankten achten)
• ziehen Sie eine Vertrauensperson heran
• bieten Sie ein Getränk/ einen Sitzplatz an
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Kommunikative Kompetenz (I)• Begeben Sie sich auf Augenhöhe
• Blickkontakt aufnehmen
• eventl. Körperkontakt aufnehmen
• sprechen Sie langsam und deutlich
•Benutzen Sie einfache und kurze Sätze
• geben Sie nur eine Information auf einmal
• Aussagen formulieren
• Ja/ Nein Fragen stellen
30.10.2014 STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 21
Kommunikative Kompetenz (II)• lassen Sie der demenzerkrankten Person ausreichend Zeit zum antworten
• Stellen Sie sicher, dass die Verständigung nicht durch andere körperliche Einschränkungen gestört ist (z. B. Schwerhörigkeit)
•Pause machen, Situation noch einmal beginnen
• Sprachbegleitende Gesten
• Sprechen Sie die Gefühle der demenzerkrankten Person an
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ABC- PrinzipA Vermeide Konfrontation (Avoid confrontation)
• Es nützt meistens gar nichts, den Demenzerkrankten mit seinen Fehlern zu konfrontieren
B Handle zweckmäßig (Be practical)
• manchmal kann man kritische Situationen voraussehen
• meist gibt es praktikable Lösungen für ein Problem
C Formuliere die Gefühle des Klienten und spende Trost (falls er ängstlich oder aufgeregt ist) (Clarify the feelings and comfort)
• empathisches hineinfühlen in die Person und verbalisieren der möglichen Gefühle
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Beispiel (I)• Eine ältere Frau ruft wiederholt „Oma!“, „Mama!“. Alle paar Minuten erklingt das rufen.
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Beispiel (II)• Warum?
• Die Vergangenheit erschient als Gegenwart
• Das Problem, neue Erinnerungen und Konzepte abzuspeichern, führt dazu, dass die Dame nicht weiß, wo sie ist und warum
• Sie fühlt sich verloren, desorientiert, allein, verängstigt und durch die unbekannte Umgebung verwirrt
• Eine wenige hilfreiche Antwort• „Sein Sie doch endlich still. Ihnen passiert doch nichts!“
• C Formuliere das Gefühl des Klienten und spende Ihnen Trost• „Sie müssen Ihre Mutter sehr vermissen.“
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Was sollten Sie vermeiden• Fremdwörter und Reizwörter
• über den Kopf des Demenzbetroffenen hinweg kommunizieren
• Unterlasse Anspielungen auf seine Defizite
• auf Defizite aufmerksam machen
• Vermeide W-Fragen (je nach Stadium der Demenz)
• keine Diskussion, Streit
• keine logischen Argumente
• gewaltsames Festhalten
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Vielen Dank!
30.10.2014 STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 27
Quellen• Deutsche Alzheimer Gesellschaft- Selbsthilfe Demenz: Das Wichtigste 1 Die Epidemiologie der Demenz
• Tom Kitwood: „Demenz. Der personenzentrierte Ansatz im Umgang mit verwirrten Menschen“. Huber Verlag 2000.
• Peter Tackenberg, Angelika Abt- Zegelin: „ Demenz und Pflege“. Mabuse Verlag, Frankfurt am Main, 2000.
• Landesinitiative Demenz-Service (Hrsg.). Jenny Powell: „Hilfen zur Kommunikation bei Demenz“. 4. Auflage, Kuratorium Deutsche Altershilfe 2009.
30.10.2014 STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 28
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