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EVAvon

Jaermann/

Schaad

BELLEVUE Tages-Anzeiger · Samstag, 1. November 200826

verwurzelt, aber gerade diese Boden-haftung gibt ihnen die Kraft, immerwieder zu neuen Ufern aufzubre-chen. Nun kreuzen sich ihre Wege ineinem hochkarätigen Quartett, dasdurch zwei markante Persönlichkei-ten der New Yorker Jazzelite vervoll-ständigt wird. «Love Day» heisst ihreneue Scheibe, die sie erstmals livevorstellen.

Theaterhaus Gessnerallee,Grosser Saal, Sa 17–18.30h.

BrückenbauerDer französische Akkordeon-Vir-tuose Richard Galliano (Bild) und derkubanische Pianoforte-Maestro Gon-zalo Rubalcaba teilen eine schier un-begrenzte Neugierde und Entde-ckungslust. Beide sind fest in musika-lischen Traditionen ihrer Heimat

Z Ü R I C H

Zimmerstund – eine Alpen-Kam-mer-Oper. Ein Stück für Gesang, Jo-del, Schauspiel und Kammerorches-ter, das von der Zimmerstunde in ei-nem Panoramarestaurant erzählt.Von jener Zeit zwischen Dienst undDienst, die für nichts Gescheitesreicht und von vier Menschen, die,von der Zimmerstunde gefangen,sich selbst in ihren Schwächen undAbgründen begegnen und – sie sin-gen. Theater Rigiblick, Sa/So 20.15h.

Hotzenplotz! Gustavs Schwesternaus Zürich zeigen Preusslers Räuber-geschichte als freches Kaspertheaterfür alle ab 5. Theater Stadelhofen, Sa14.30h/So 11h.

Biggles. Der Zürcher Biggles hat alsfrühreifer Bowie-Fan den perfektenPopsong nicht nur lieben gelernt, erweiss mittlerweile sogar, wie man ihnselber bastelt. Plattentaufe. El Lokal,Sa 20.20h.

R E G I O N

Admiral James T. & The Bell Gar-den Four. Pop und Punkrock. Gas-werk Winterthur, Sa 20.15h.

Ingolf Lück. One Way Man. Co-medy über die Spezies Mann. Casino-theater Winterthur, Sa 20h.

Der Spieler. Nach Dostojewskij. MitSzenart (rotes Foyer). Kurtheater Ba-den, So 18h.

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F Ü N F F R A G E N A N J O R G E M . F R E T E S , B A R P I A N I S T

«Ich spiele Klavier und bleibe im Hintergrund»Sie sind 76, ein ganzes Leben langBarpianist gewesen. Denken Sienicht ans Aufhören?

Überhaupt nicht. Ich spiele mitHerzblut. Und wenn ein Gast zumir kommt, einen Wunsch an-bringt oder ein Komplimentmacht, so freut mich das unge-mein. Abgesehen davon, kann ichnicht in den Ruhestand treten.Die finanzielle Lage lässt es nichtzu.

Lange Nacht der Hotelbars,Heute Samstag, ab 21.00 Uhr.www.langenachtderhotelbars.ch

unüberbrückbareDistanz zwischenIhnen und denSchönen undReichen dieserWelt?

Wenn es die gab,so haben Sie miches nie spüren las-sen. Grace Kelly,Elizabeth Tayloroder auch Roger

Moore waren immer ausgespro-chen freundlich zu mir. Einzig Ri-chard Burton war sehr mit sichbeschäftigt, sass an der Bar undbetrank sich.

Haben sich dieZeiten, was Gästeund Musikwünscheanbelangt, geändert?

Früher wünsch-ten sich die GästeJazzstandards, Film-musik aus «Casa-blanca» oder «Dok-tor Schiwago».Heute gibt es mehrjüngere Leute, diePop- und Discomusik mögen.

Sie haben in Luxushotels inSt. Moritz, Gstaad oder MonteCarlo gespielt. Gab es da nicht eine

tag wieder in der Bar des HotelsStorchen. Heute treten dort Ste-fan Marinov und Iva Vasileva auf.Sie spielen Piano, Keyboard, Vio-line, und es wird eine richtigeParty. Mir ist das zu laut, eine ru-hige Atmosphäre mag ich lieber.Ich spiele Klavier und bleibe imHintergrund.

Auf einem Synthesizer haben Sienie gespielt?

Doch, aber die Gäste der Ho-telbars wünschten wieder Kla-viermusik. Das ist eine ganz be-stimmte Art von Klientel, die esruhig und gediegen mag.

Von Claudia Porchet

Er war das melancholi-sche Herzstück jederguten Bar, der Mann amKlavier, der Mann am

Flügel. Jorge M. Fretes ist es im-mer noch – aktuell spielt der76-Jährige in Zürich für je einenMonat in der Bar des HotelsSavoy und in der Bar des HotelsStorchen.

Die lange Nacht der Hotelbarssteht heute an. Spielen Sie auch?

Nein, ich spiele erst am Sonn-

Wo Männer mit Geld schöne Frauen treffenIn Zürichs gepflegtesterHotelbar, der Onyx-Bar,ist Geiz das Gegenteil von geil.Und manchmal werden normaleFrauen mit Prostituiertenverwechselt.

Von Annette Müller

Die Onyx-Bar ist eine der Zürcher Hotel-bars, an deren Tresen sich längst nicht nurHotelgäste einen Schlummertrunk gön-nen. Hierhin kommen auch Einheimische.Oft sind es Banker oder einfach Leute, diedas edle Ambiente der Bar des Nobelho-tels Park Hyatt nahe beim Kongresshausgeniessen wollen.

So ist es auch an diesem Donnerstag-abend zur After-Work-Zeit. Die Bar istvoll, das Licht gedämpft, die Männer tra-gen Anzug und breite Uhren am Handge-lenk. Die Damen streichen sich lächelnddas Haar aus dem Gesicht. Halblautes Ge-murmel, Kellner füllen Sektgläser, Klim-permusik, und alles macht den Anschein,sehr, sehr gepflegt zu sein.

Ich bin nicht die Einzige, die ohne Be-gleitung an den Tresen sitzt. Vis-à-visnippt ein Businessman am Bier, schaut malhierhin, mal dahin, wirft sich Nüsschen inden Mund. Was soll er sonst tun, an einemAbend wie diesem, irgendwo in derFremde, in einem Hotel. Auf seinem Zim-mer wartet wohl nur der Fernseher mitdem drögen «Erwachsenenprogramm» –mit Kanälen, die unter «Erotik» Nahauf-nahmen verstehen. Da bietet die belebteOnyx-Bar die spannendere Unterhaltung,zumal sie live ist.

Der Mann bleibt auch nicht lang allein.Die Dame neben ihm hat in ihrer Aufma-chung das Verhalten einer 20-Jährigen unddie Falten einer 60-Jährigen. Sie lächeltihn nett an. Er lächelt auch. Die beidenkommen ins Gespräch. Es soll in dieser BarProstituierte haben, hat mir ein Bekannterberichtet. Und es wird sogar gemunkelt,dass in einem der Zimmer einmal eineProstituierte umgebracht worden sei.

Er habe gerne guten Sex, sagt Laszlo

Nun werde auch ich bemerkt, von ei-nem älteren Mann und seiner Begleitung.Sie winken mich herüber. Er stellt sich alsLaszlo vor und scheint hier fast alle zukennen. Während ich ihm erzähle, dass ichfür eine Reportage hier sei, begrüsst erkurz ein paar Bekannte, man klopft sichauf die Schultern, einer sagt zu ihm: «Gell,wir gehen dann wieder mal mit den Boo-ten auf den See.» Laszlo ist um die 60,raucht Zigarre. Er kenne die Onyx-Bar gut,sagt er, er ziehe halt oft um die Häuser, ersei ein Nachtmensch. Jeder dritte Satz be-ginnt mit «Ich als Junggeselle», meist gehtes um «schöni Fraue», und so manchesMal endet es in der selbsterkennendenFeststellung, «weisch, ich ha halt eifach

schaurig gern guete Sex». Auf dem iPhonezeigt mir Laszlo Fotos seiner Ex-Freundin.Nacktbilder am Strand, sie war 23. Er seiaber keiner, der Frauen belästige, «gell,das kannst du bestätigen», sagt er nachlinks, und sie, seine sehr hübsche Kollegin– «nur eine Kollegin im Fall» – nickt undsagt, der Laszlo sei eben ein lieber Typ, erhabe halt einfach gerne «schöni Fraue umsich ume».

Hübsche und gepflegte Frauen wie sie,die Männern etwas Bewunderung und einliebes Lächeln schenken, gibts je mehr derAbend fortschreitet, umso mehr in derOnyx-Bar. Ebenso Männer, die mit diskre-ten Zeichen, aber immer mit Absicht, sig-nalisieren, dass sie mit dem Geld nicht gei-zen müssen. Ich frage Laszlo, der mich aufden mittlerweile zweiten oder drittenDrink einlädt, ob es denn stimme, das mitden Prostituierten? Das sei mal so gewe-sen, bestätigt er. «Aber heute nicht mehr.»Das Hyatt habe versucht, den Ruf loszu-werden und habe eine Weile lang alle

läufts dann ja wieder etwa auf dasselbe hi-naus, nicht wahr?»

Für den Rest des Abends bleibe ich infeiner Gesellschaft. Zuerst lerne ich Ronykennen, einen Israeli, der bald schon ge-hen muss, aber unser «unglaublich inte-ressantes Gespräch» unbedingt fortführenmöchte und mich zu sich nach Barcelonaeinlädt («Ich schicke dir ein Flugticket. Ichverlange nicht, dass du mit mir schläfst.Ich will mich nur mit dir unterhalten»).Mit Bekanntschaften, Komplimenten undzuvorkommenden Einladungen geht derAbend weiter. Kurz bevor ich aufbreche,kommt einer auf mich zu, der beim Ge-spräch mit Laszlo offenbar gelauscht hat.Auch er ein Stammgast. Er versichert mir,dass es hier wirklich fast keine Prostituier-ten mehr gebe. Dann mutmasst er mitumherschweifendem Blick, wer von denFrauen allenfalls eine Prostituierte seinkönnte. «Vielen sieht man es ja gar nichtan. Man muss es herausfinden. Mit Be-stimmtheit kann man es hier nie sagen.»

BILD THOMAS BURLA

Der Eingang zur edlen Onyx-Welt, in der gepflegte Damen Männern mit grossen Uhren gerne ein Lächeln schenken.

Frauen an der Tür abgewiesen, die danachaussahen. «Meine Kollegin dort», sagtLaslo und zeigt auf eine blondierte Frau inder Ecke, «wurde auch abgewiesen. Dabeiist sie wirklich keine Nutte.»

Ich schicke dir ein Ticket, sagt Rony

So kann es offenbar dumme Verwechs-lungen geben. Diese Verwechslungenscheinen allgemein so eine Art Systemfeh-ler zu sein, in dieser Bar, wo Männer wieFrauen sich halt gern schmücken mit – wiewill man es nennen – kostspieligen Acces-soires. Die Geschichte von der Prostituier-ten, die umgebracht worden sein soll, be-stätigt Laszlo. Er habe sie gekannt. «EineKollegin von mir.» Bevor er sich verab-schiedet und ein Haus weitergeht, sagt ernoch: «Prostituierte oder nicht – weisstdu, das spielt gar nicht so eine Rolle. Ichhabe es mal ausgerechnet, was es mich imMonat kostet, eine Freundin zu haben:etwa 3000 bis 4000 Franken. Schliesslich

Weizen-GemüsetopfFür 4 Portionen

400 g gemischtes

Gemüse, z. B. Rüebli, Bundzwiebeln und Kohl-

rabi, in kleine Stücke geschnitten, 1 Knoblauch-

zehe, gepresst, Butter zum Dämpfen, 200 g vor-

gekochter Hartweizen, ca. 6 dl Gemüsebouil-

lon. Portulak-Joghurt: 250 g Joghurt nature, 1

Hand voll Portulak, fein geschnitten, Salz, Pfef-

fer aus der Mühle, Portulak zum Garnieren

Gemüse und Knoblauch in der Butter andämpfen.Weizen und Bouillon zugeben, aufkochen, halb zu-gedeckt 20–25 Minuten köcheln. Für das Joghurtalle Zutaten mischen, würzen. Weizen-Gemüse-topf auf vorgewärmte Teller verteilen. Joghurt da-rüber geben, garnieren. Statt Weizen Gerste oderReis verwenden.

Aus der

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