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IV Mensch • Beitrag 15 Schwangerschaft, Geburt (Klassen 6–8) 1 von 30
13 RAAbits Realschule Biologie März 2014
Schwangerschaft, Geburt und wichtige Entscheidungen
Ein Beitrag von Lea Gatterdam, Hünfeld
Mit Illustrationen von Julia Lenzmann
Alles beginnt mit dem Eisprung und der Verschmelzung von Spermien- und Eizelle. Nach neun Monaten entsteht aus der befruchteten Eizelle ein kompletter Mensch. Dieses Wunder der Natur wird begleitet von körperlichen Verän-derungen und steigender Verantwortung der werdenden Eltern.
Diese Einheit befasst sich mit der Zeugung, der Embryonal-entwicklung und der Geburt des Menschen. Durch selbst-ständiges Lernen an Stationen ergründen Ihre Schüler die Vorgänge bei der Befruchtung, Entwicklung und Geburt. Wichtige Kontrolluntersuchungen und alternative Wege, ein Kind zu bekommen, werden eigenständig erarbeitet und diskutiert. Ihre Schüler vertiefen zudem ihr Wissen im Bereich der Verhütung von Schwangerschaft und sexuell übertragbaren Krankheiten.
Das Wichtigste auf einen Blick
Klassen: 6–8
Dauer: 8 Stunden (Minimalplan: 6)
Kompetenzen: Die Schüler …
• sind in der Lage, zu kommunizieren und fachlich folgerichtig zu argumentieren.
• sind der Lage, verschiedene Maßnahmen und Verhaltensweisen zur Erhaltung der eigenen Gesundheit und der anderer Lebewesen zu beurteilen.
• können selbstständig an Stationen arbeiten und ihre Ergebnisse kontrol-lieren.
Aus dem Inhalt:
• Was passiert bei der Befruchtung?
• Wie entwickelt sich das Kind im Mutter-leib?
• Wie kann ich eine Schwangerschaft verhindern?
• Welche Untersuchungen sind wichtig in der Schwangerschaft?
• Welche alternativen Wege, ein Kind zu bekommen, gibt es?
Hinweis Die Stationen sind in Kooperation mit Studentinnen und Studenten der Universität Kassel entstanden.
Mit
Rollenspiel!
Schwangere Frau mit Ultraschallbild
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CHAU
IVSchwangerschaft, Geburt (Klassen 6–8) Mensch • Beitrag 152 von 30
13 RAAbits Realschule Biologie März 2014
Rund um die Reihe
Warum wir das Thema behandelnDie Behandlung des Themas „Schwangerschaft, Geburt und wichtige Entscheidungen“ im Biologieunterricht hilft den Schülerinnen und Schülern*, ihre Persönlichkeit zu entwickeln. Kenntnisse über körperliche und seelische Veränderungen führen eventuell zu einem verän-derten Verhalten und fördern das Verantwortungsbewusstsein für Partnerschaften. Die Sexu-alität spielt für den Menschen eine große Rolle. Sie ermöglicht Lustgewinn und Befriedigung, ist Bestandteil von Kommunikation und Beziehungen und ermöglicht nicht zuletzt die Fort-planzung. Die Reihenfolge dieser Funktionen der Sexualität wird im Verlauf eines Lebens unterschiedlich wahrgenommen. Sexualität zur Fortplanzung wird den Schülern erst zu einem späteren Zeitpunkt als wichtig erscheinen. Dennoch sollte das Interesse der Schüler am eigenen Körper genutzt werden, um die Grundlagen zu etablieren, verantwortungsvolle und eigenbestimmt handelnde Menschen aus der Schule zu entlassen.
* Im weiteren Verlauf wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit nur „Schüler“ verwendet.
Was Sie zum Thema wissen müssenVon der Keimzelle zum Kind – die Embryonalentwicklung
Beim Geschlechtsverkehr (Kohabitation) kann es zur Ejakulation des Spermas des Mannes kommen. Bei der Befruchtung suchen die Spermien die Eizelle, welche während eines normalen Zyklus gereift ist (Eisprung), aktiv auf. 300 der etwa 300 Millionen Spermienzellen erreichen die Eizelle. Nur ein Spermium kann in die Eizelle eindringen. Die befruchtete Eizelle teilt sich und es entsteht ein Zellhaufen (Morula), der sich weiterentwickelt und sich am 6. Tag nach der Befruchtung in der Gebärmutter einnistet.
Die Morula entwickelt sich weiter zur Blastozyste. Die Ernährung kann noch mittels Diffu-sion erfolgen, später bildet sich die Plazenta (Mutterkuchen). Die Plazenta dient der Ernäh-rung des heranwachsenden Keimes und übernimmt den Gas- und Stoffaustausch zwischen mütterlichem und kindlichem Blut mithilfe der Nabelschnur. Mit zunehmendem Wachstum beginnt auch die Differenzierung der Zellen und es bilden sich die Organe. Nach den ersten 12 Wochen ist ein „kleiner Mensch“ mit den angelegten Organen entstanden. Diese müssen nun weiter reifen und wachsen.
Innerhalb der menschlichen Entwicklung unterscheidet man die Frühentwicklung (1.–3. Woche), die Embryonalphase (4.–8. Woche) und die Fetalphase (9.–38. Woche). Entspre-chend wird das entstehende Baby Keim, Embryo oder Fetus genannt. Insgesamt dauert die Schwangerschaft vom ersten Tag der letzten Menstruation 280 Tage.
Die Geburt
Das Kind liegt am Ende der Schwangerschaft mit gekrümmtem Körper sowie gekreuzten Armen und Beinen geburtsgerecht in der Gebärmutter. In den letzten drei bis vier Wochen vor der Geburt beginnen die unregelmäßigen Senkwehen. Durch diese tritt der kindliche Kopf in das mütterliche Becken. Die Gebärmutter senkt sich auch von außen sichtbar wieder etwas. Die Vorwehen sind unregelmäßige Wehen in den letzten Tagen vor der Geburt, die noch nicht zur Eröffnung des Muttermundes führen. Die Vorwehen sind bereits schmerz-haft und können zur psychischen und körperlichen Erschöpfung der Schwangeren führen. Die Geburt beginnt mit den Eröffnungswehen, welche regelmäßig auftreten und zur Eröff-nung des Muttermundes führen. Diese Phase kann bei dem ersten Kind bis zu zwölf Stunden dauern. Regelmäßige, kräftige Wehen nach Eröffnung des Muttermundes drücken den kind-lichen Kopf in das Becken. Die Phase der Austreibungswehen kann bis zu zwei Stunden dauern. Die Austreibungswehen, bei denen die Schwangere aktiv mitpresst (Presswehen), führen zur Geburt des Kindes. Die Nachgeburtswehen sind Kontraktionen zur Lösung der Plazenta. Die Nachwehen dienen der lokalen Kontraktion (Blutstillung) und Rückbildung der Gebärmutter im Wochenbett.
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IV Mensch • Beitrag 15 Schwangerschaft, Geburt (Klassen 6–8) 3 von 30
13 RAAbits Realschule Biologie März 2014
Beim Kaiserschnitt wird auf der Höhe der Schamhaargrenze ein ca. 12 bis 16 cm langer Quer-schnitt vorgenommen. Die Gebärmutter wird im unteren Bereich eröffnet, sodass das Kind entnommen werden kann. Die Plazenta wird entfernt und der Bauch wieder schichtweise geschlossen.
Pränatale Diagnostik – nicht-invasive und invasive Methoden
Nicht-invasive, also nur außerhalb des Körpers vorgenommene Methoden zur präna-talen Diagnostik (PND), sind beispielsweise die Ultraschalluntersuchung (Sonograie). Zu den regulären Vorsorgeuntersuchungen, die im Mutterpass vorgesehen sind, gehören drei Ultraschall-Kontrollen. Vor allem die ersten beiden, die zwischen der 10. und 14. Schwan-gerschaftswoche und zwischen der 20. und 24. Schwangerschaftswoche gemacht werden, haben zum Ziel, Wachstumsstörungen, Behinderungen oder Fehlbildungen festzustellen. Mit der letzten Ultraschalluntersuchung um die 30. Schwangerschaftswoche werden nochmals die Entwicklung des Ungeborenen, die Fruchtwassermenge und die Lage des Kindes über-prüft. Zur Abschätzung des Risikos für ein Down-Syndrom (und auch andere Syndrome) wird oftmals eine Nackentransparenz-Messung (NT-Messung) durchgeführt.
Die bekanntesten invasiven Methoden, welche auch ein Risiko für die Schwangerschaft darstellen, sind die Chorionzottenbiopsie und die Fruchtwasserpunktion (Amniozentese). Bei der Chorionzottenbiopsie wird Gewebe der Plazenta und bei der Amniozentese – mit einer dünnen Nadel durch die Bauchdecke der Schwangeren – etwas Fruchtwasser entnommen. Beide invasiven Methoden haben das Ziel, Veränderungen der Erbsubstanz des Fetus auszu-schließen.
Vorschläge für Ihre UnterrichtsgestaltungVoraussetzungen der Lerngruppe
Die Schüler haben in vorherigen Unterrichtseinheiten die primären und sekundären Geschlechtsmerkmale (Bau und Funktion) und die körperliche und seelische Veränderung während der Pubertät bearbeitet und können ihr Fachwissen reproduzieren. Zudem haben sie ein Verständnis für Partnerschaft, Rollenbild und Gender entwickelt. Um eine erfolgreiche Bearbeitung zu gewährleisten, sollten die Schüler den Aufbau einer Zelle erklären können. Da Ihre Schüler mit der offenen Methode der Stationsarbeit umgehen können sollten, sollte neben der Lernkompetenz auch die Sozialkompetenz bereits gut ausgeprägt sein. Ihre Schüler sollten ihren Arbeitsprozess planen, die notwendigen Informationen erschließen und ihren Arbeitsfortschritt kontrollieren können. Zudem sollten sie in der Lage sein, die Meinungen und Verhaltensweisen anderer Schüler zu respektieren, die unterschiedlichen Bedürfnisse und Emotionen wahrzunehmen und produktiv zusammenzuarbeiten.
Aufbau der Reihe
Der Einstieg in die Reihe kann durch einen Bild-Impuls einer schwangeren Frau erfolgen, den Ihre Schüler als Gesprächsanlass nutzen werden. Fragen Sie in dieser Gesprächsrunde das Vorwissen Ihrer Schüler ab und leiten Sie dann zum Stationenlernen über. Auch die Aussage, dass pro Sekunde statistisch gesehen weltweit zwei bis drei Frauen schwanger werden, kann als Gesprächsanlass dienen.
Im Stationenlernen (M 1–M 13) erarbeitet sich die Klasse in Partnerarbeit die Grundlagen zur Befruchtung (Stationen 1 und 2, M 2–M 4), Embryonalentwicklung (Station 3, M 5/M 6) und Geburt (Station 4, M 7/M 8). Die „Verhütung von Schwangerschaft und Krankheiten“ (Station 5, M 9/M 10 und Zusatz-Station 8 ( )) steht indirekt im Bezug zu dieser Reihe und kann daher an dieser Stelle bearbeitet werden. Nichtsdestotrotz können diese Stationen auch an anderer Stelle Ihres Unterrichts Verwendung inden. Die pränatale Diagnostik (Station 6, M 11/M 12) und die alternativen Wege, zu einem Kind zu kommen (Station 7, M 13), runden das Stationenlernen ab. Die Stationsübersicht M 1 dient als Checkliste. Nach jeder Station kontrollieren die Schüler ihre Ergebnisse selbstständig mithilfe von Lösungskarten.
In der Abschlussstunde besprechen die Schüler die Ergebnisse, welche nicht durch eine Lösungskarte überprüft werden konnten, und klären offene Fragen. Der Wissenstest (M 14) kann sowohl als bewerteter als auch unbewerteter Test eingesetzt werden.
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IVSchwangerschaft, Geburt (Klassen 6–8) Mensch • Beitrag 154 von 30
13 RAAbits Realschule Biologie März 2014
Tipps zur Differenzierung
Die Stationen sind so konzipiert, dass sie in Partnerarbeit bearbeitet werden sollen. An manchen Stellen kann es aber angebracht sein, dass die Schüler Teile der Stationen alleine bearbeiten. Besprechen Sie mit Ihren Schülern, dass die Intimsphäre der Mitschüler bzw. des Partners geschützt werden muss und dass sie sich den anderen gegenüber aufmerksam und respektvoll verhalten. Üben Sie auch mit Ihren Schülern, ihre Gefühle und Bedürfnisse zu relektieren. So sollte eine individuelle Differenzierung möglich werden.
Diese Kompetenzen trainieren Ihre SchülerDie Schüler …
• können Ergebnisse ordnen und systematisieren.
• können Daten aus Quellen interpretieren und Schlussfolgerungen ziehen.
• können in unterschiedlichen Quellen recherchieren und die Ergebnisse kommunizieren.
• sind in der Lage, zu kommunizieren und fachlich folgerichtig zu argumentieren.
• können Sachverhalte veranschaulichen und mit angemessenen Gestaltungsmitteln erklären.
• sind der Lage, verschiedene Maßnahmen und Verhaltensweisen zur Erhaltung der eigenen Gesundheit und der anderer Lebewesen zu beurteilen.
• können, von Kriterien geleitet, auf der Grundlage von Informationen urteilen.
MedientippsLiteratur für Schüler
Bühling, Kai J.: Der Schwangerschaftsratgeber. Akademos Wissenschaftsverlag. Hamburg 2013.
Der Ratgeber ist für schwangere Frauen konzipiert und erklärt in einfacher Sprache die Embryonalentwicklung von der Einnistung der Eizelle bis zur Geburt. Informationen zu Diagnoseverfahren, Komplikationen und Schwangerschaftsdiabetes sind ebenso enthalten wie Informationen zum Wochenbett oder zum Stillen.
Harris, Robie H.; Emberley, M.: Total normal – was du schon immer über Sex wissen wolltest. Beltz & Gelberg Verlag. Weinheim 2013.
Das Buch versucht, sachlich und umfassend aufzuklären. Neben den Fragen, wie sich der Körper verändert, oder die Menstruation bzw. die Ejakulation entsteht, werden auch die Fragen rund um das Entstehen eines Babys verständlich und offen erklärt. Comic-iguren führen humorvoll durch das Buch und verhindern, dass es dabei peinlich wird.
Literatur für Lehrer
Faller, Adolf; Schünke, M.: Der Körper des Menschen: Einführung in Bau und Funktion. Georg Thieme Verlag. Stuttgart 2012.
Der „Faller“ kann als Standardwerk für Anatomie und Physiologie bezeichnet werden. Im Kapitel „Fortplanzung, Entwicklung und Geburt“ werden die fachlichen Grundlagen prägnant und leserfreundlich dargestellt und mit vielfarbigen Abbildungen erläutert.
Internetadressen
www.schuleundgesundheit.hessen.de/ileadmin/content/Medien/Ordner_S_G/Sexualerzie-hung_Internet.pdf
Die Handreichung zur Sexualerziehung an Schulen (von Prof. Dr. Karla Etschenberg) vertieft Aspekte des hessischen Lehrplans und bietet fachliche und pädagogisch-didaktische Anregungen für den Unterricht. Die Handreichung ist auch für Kollegen in anderen Bundesländern zu empfehlen.
www.youtube.com à Suche nach Filmausschnitt „Es war einmal das Leben – Die Geburt“
Der Lehrilm wurde für Kinder gemacht. Die Vorgänge bei der Befruchtung und Schwan-gerschaft sind daher vereinfacht dargestellt und enthalten Fehler oder Ungenauigkeiten. Diese dienen an Station 2 (M 4) als Diskussionsanlass.
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IV Mensch • Beitrag 15 Schwangerschaft, Geburt (Klassen 6–8) 5 von 30
13 RAAbits Realschule Biologie März 2014
Die Reihe im Überblick
Ab = Arbeits-/Informationsblatt LEK = Lernerfolgskontrolle LK = Lösungskarte
= Zusatzmaterial auf CD Fo = Folie
Stunden 1–7: Stationenlernen – Schwangerschaft, Geburt und wichtige Entscheidungen
Material Thema und Materialbedarf
M 1 (Ab) Stationsübersicht: Schwangerschaft, Geburt und wichtige Entscheidungen
M 2 (Ab) Station 1: Erste Liebe – erstes Mal r1 Schere r1 Tube Klebstoff
M 3 (Bilder) Station 1: Bildkarten für Aufgabe 3/Station 2: Bildkarten für Aufgabe 2
M 4 (Ab) Station 2: Elterliche Anweisung – Gene und Vererbung
r1 Schere
r1 PC mit Internetzugang
r1 Kopfhörer
r1 Tube Klebstoff
M 5 (Ab) Station 3: Von Keimzelle zu Kind – die Schwangerschaft (Arbeitsblatt)
r1 Schere
r8 Längenkarten
r1 Tube Klebstoff
M 6 (Karten) Station 3: Von Keimzelle zu Kind – die Schwangerschaft (Textkarten)
M 7 (Ab) Station 4: Der Beginn neuen Lebens – die Geburt (Arbeitsblatt)r1 Schere r1 Tube Klebstoff
M 8 (Bilder) Station 4: Textbausteine und Bildkarten zu Aufgabe 2
M 9 (Ab) Station 5: Verschieben, enthalten oder verhüten – wie entscheide ich mich?rVerhütungsmittelkoffer
(„pro familia“)revtl. Tabelle als Vorlage ( )
M 10 (Karten) Station 5: Info-Karten zu den Verhütungsmethoden
M 11 (Ab) Station 6: Kontrolluntersuchungen – pränatale Diagnostik
M 12 (Fo) Station 6: Comic zu Aufgabe 1
M 13 (Ab) Station 7: Kinderwunsch – wenn ein Traum nicht in Erfüllung gehtr1 Laborkittel r2 beschriftete Umschläge (A und B)
(Ab) Zusatz-Station 8: Kontrolluntersuchungen – sexuell übertragbare Krankheiten
Lösungskarten (LK) zu den Stationen 1–7
Stunde 8: Abschlussstunde
Material Thema und Materialbedarf
M 14 (LEK) Wahr oder falsch? – Wissenstest zum Thema „Schwangerschaft und Geburt“
Dein Bio-Lexikon – Begriffe von A bis Z
Minimalplan
Bei wenig Zeit können Station 5 (M 9/M 10) (Thema: „Verhütung einer Schwangerschaft“) und Zusatz-Station 8 ( ) (Thema: „Sexuell übertragbare Krankheiten“) auch weggelassen und gegebenenfalls in einer Unterrichtseinheit zum Thema „Sexualität“ eingebaut werden. Dann sollten Sie aber auch die Fragen 9–11 im Wissenstest M 14 durch andere Fragen ersetzen.
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IV Mensch • Beitrag 15 Schwangerschaft, Geburt (Klassen 6–8) 7 von 30
13 RAAbits Realschule Biologie März 2014
M 2Station 1: Erste Liebe – erstes Mal
Das erste Kribbeln im Bauch, der erste Kuss, das „erste Mal“. All diese Stationen im Leben
sind sehr aufregend. Man muss erst einmal lernen, richtig mit seinen Gefühlen umzugehen.
Aufgabe 1
Lies dir den Artikel „Der perfekte Tag mit meiner ersten Liebe“ aus der Zeitschrift „Young“ durch und überlege dir dann, wie dein perfekter Tag mit deinem/deiner Traumpartner/in aussehen würde. Skizziere deine eigene Lovestory und gehe dabei auf Zärtlichkeiten ein, die du dir besonders erträumst.
„Der perfekte Tag mit meiner ersten Liebe“
Sarah und David haben sich ineinander verliebt.
Sarah und David haben sich vor gut einem Jahr in ihrem Volleyball-verein kennenge-lernt und inein-ander verliebt. Bei einer Gruppenfahrt an die Nordsee sind sie sich dann zum ersten Mal näher gekommen.
Sarah: „Ich fand es damals total schön, dass David mir in der Spielpause ein Eis gekauft hat. Wir sind dann mal alleine am Strand spazieren gegangen.“ David: „Am
Strand musste ich irgendwie mal ihre Hand nehmen. Hat sich so ergeben bei uns. Auf dem Nachhauseweg hat sie mich dann geküsst. Und jetzt unternehmen wir auch viel zu Hause miteinander.“
Auf die Frage, wie das bei Freunden von Sarah und David war, antwortet der junge Mann: „Bei Freunden von uns, die sich auch nett i nden, ist noch nichts passiert. Beziehungsweise Max und Lisa halten schon mal heimlich Händchen. Ich denke aber, dass es kein perfektes Rezept gibt. Der eine küsst sich früher, der andere strei-chelt sich lieber zuerst.“ Sarah: „Andere sind aber auch mal schneller als wir, aber bei uns hat es irgendwie gedauert, bis wir uns geküsst haben. Es gibt ja auch viele Möglichkeiten, sich näherzukommen.
Aufgabe 2
Stell dir vor, du wärst Redakteur/in bei der Zeitschrift „Young“. Beantworte zuerst selbst-ständig und schriftlich die Frage der Jugendlichen „Sumsebiene 007“ aus dem Internet-forum. Diskutiere danach mit deinem Partner, welche Antwort ihr veröffentlichen würdet, und schreibt die Antwort auf. Überlegt dabei, welche Bedingungen sich positiv oder negativ auf das erste Mal auswirken könnten und gebt der Jugendlichen Tipps/Ratschläge.
User Das erste Mal – noch Fragen ?!?!
Sumsebiene 007
Posts: 135
Ich hab’ Angst …
Posted: 23 Mar 14 10:45 AM
Hey! Ich habe seit ein paar Wochen einen Freund. Er ist total lieb und zärtlich. Nun
wollen wir miteinander schlafen und er hat schon viel Erfahrung. Er ist schon 18
Jahre alt. Das Petting war echt schön, aber irgendwie habe ich Angst vor Sex mit
ihm … Was kann ich gegen meine Angst tun? Ich bin übrigens 15. ^^ LG <3
Aufgabe 3
Lies die folgende Frage aus dem Internetforum durch. Schneide danach als Redakteur/in die Bildkarten aus, füge sie zusammen, versieh sie mit Pfeilen und formuliere mit ihrer Hilfe eine Antwort für das Mädchen. So weiß sie, was beim Geschlechtsverkehr passiert, und sie erhält eine bildliche Vorstellung davon. Beschrifte die Abbildungen und ordne die Bestand-teile Mann und Frau zu.
Mia17
Posts: 23
„Ich hatte nun vor zwei Tagen mit meinem Freund das erste Mal Sex und ich weiß
gar nicht, was da immer Weißes bei ihm rauskommt. Und was passiert da eigent-
lich in meinem Körper?“
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IVSchwangerschaft, Geburt (Klassen 6–8) Mensch • Beitrag 1514 von 30
13 RAAbits Realschule Biologie März 2014
M 8 Station 4: Der Beginn neuen Lebens – die Geburt
Textbausteine und Bilder zu Aufgabe 2
Nachgeburtsphase:
1–2 Stunden später
Abnabelung und
eigenständiges
Atmen des Kindes
Austreibungsphase
mit Presswehen
Kaiserschnitt:
Operation durch die
Bauchdecke der Mutter
Eröffnungsphase mit
Eröffnungswehen
Austreibungsphase
mit Presswehen
A B C
D E F
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IV Mensch • Beitrag 15 Schwangerschaft, Geburt (Klassen 6–8) 17 von 30
13 RAAbits Realschule Biologie März 2014
Das Kondom für ihn
Zweck
Auffangen der Spermienflüssig-
keit
Anwendung
Vor dem Geschlechtsverkehr
zieht der Mann das Kondom
über das steife Glied. Es sollte
vorsichtig übergezogen werden,
damit es nicht beschädigt wird
und so seinen Schutz nicht
verliert.
Kosten
Zwischen 30 Cent und 1 EUR pro
Kondom
Das Kondom für sie
Zweck
Das Frauenkondom ist das
einzige Verhütungsmittel, mit
der sich die Frau selbst vor
sexuell übertragbaren Krank-
heiten schützen kann. Es fängt
die Spermien in der Scheide ab.
Anwendung
Vor dem Geschlechtsverkehr
führt die Frau das Kondom in
die Scheide ein. Es kleidet die
Scheide aus wie eine zweite
Haut.
Kosten
3–5 EUR pro Kondom
Das Diaphragma
Zweck
Auffangen der Spermienflüssig-
keit
Anwendung
Vor dem Geschlechtsverkehr
wird das Diaphragma – mit
einem Verhütungsgel versehen
– in die Scheide der Frau einge-
führt. Es muss jedoch zuvor von
einer erfahrenen Fachkraft ange-
passt werden.
Kosten
30–50 EUR + 8–15 EUR für das
Gel
Die Portiokappe
Zweck
Die Portiokappe bedeckt den
Gebärmutterhals und verhindert
so, dass Spermien in die Gebär-
mutter eintreten können.
Anwendung
Sie kann längere Zeit vor dem
Verkehr eingeführt werden
und muss mindestens sechs
Stunden in der Scheide bleiben.
Die Benutzung sollte immer
im Zusammenhang mit Verhü-
tungsgel geschehen.
Kosten
30–50 EUR +
8–15 EUR für das Gel
Die Sterilisation
Zweck
Die Sterilisation ist eine opera-
tive Methode der Verhütung,
bei der entweder die männli-
chen Spermienleiter oder die
weiblichen Eileiter durchtrennt
werden. Versuche, den Eingriff
wieder rückgängig zu machen,
sind sehr schwierig, die Erfolgs-
chancen gering. Die Operation
beim Mann ist wesentlich risi-
koärmer als bei der Frau. Unge-
wollte Schwangerschaften sind
auf fehlerhafte Operationen
zurückzuführen.
Kosten
300–500 EUR beim Mann
600–1000 EUR bei der Frau
Die Kalender-/Knaus-
Ogino-Methode
Die Frau zählt die Tage von einer
Monatsblutung bis zur nächsten
und notiert sich diese genau.
Anhand der 12 Zyklen in einem
Jahr wird ein Durchschnitt für
die wahrscheinlich fruchtbaren
Tage ermittelt. An diesen Tagen
darf kein Geschlechtsverkehr
erfolgen, wenn eine Verhütung
angestrebt werden sollte.
Coitus interruptus
Der Coitus interruptus ist
keine wirkliche Verhütungsme-
thode, sondern lediglich der
Versuch, eine Schwangerschaft
zu vermeiden, indem der Mann
sein Glied vor dem Sperma-
erguss aus der Scheide zieht.
Doch bereits vor dem Orgasmus
des Mannes kann Spermienflüs-
sigkeit aus der Harnröhre des
Mannes austreten.
Die „Pille danach“
Zweck
Das in dieser Pille enthaltene
Hormon verhindert das Einnisten
einer (befruchteten) Eizelle oder
deren Reifung.
Anwendung
Sie wird nach dem unge-
schützten oder mangelhaft
geschützten Geschlechtsverkehr
eingenommen. Je zeitnaher die
Einnahme erfolgt, desto höher
sind die Chancen, eine Schwan-
gerschaft zu verhindern.
Kosten
17 EUR pro Pille
Der Schwangerschaftsabbruch
Zweck
Der Fetus wird operativ entfernt.
Anwendung
Der Fetus wird abgeschabt
oder abgesaugt. Beides ist
mit gesundheitlichen Risiken
verbunden, so wie jeder opera-
tive Eingriff.
Mögliche Folgen und Risiken
Ein Schwangerschaftsabbruch
kann psychische und körperliche
Folgen haben: Schuldvorwürfe
bis hin zu Selbstmordgedanken,
sowie Ent zündungen, Blutungen,
oder Verschluss der Eileiter.
Kosten
ab 275 EUR
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IV Mensch • Beitrag 15 Schwangerschaft, Geburt (Klassen 6–8) 19 von 30
13 RAAbits Realschule Biologie März 2014
M 12Station 6: Kontrolluntersuchungen – pränatale Diagnostik
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IVSchwangerschaft, Geburt (Klassen 6–8) Mensch • Beitrag 1520 von 30
13 RAAbits Realschule Biologie März 2014
M 13 Station 7: Kinderwunsch – wenn ein Traum nicht in Erfüllung geht
Bei manchen Paaren geht der Kinderwunsch leider nicht in Erfüllung. Die Sehnsucht nach
einem Kind kann zu einem großen Problem werden. Beratungen über eine künstliche Befruch-
tung oder eine Adoption können diesen Paaren helfen. An dieser Station schlüpft ihr selbst in
die Rolle eines Beraters oder eines Betroffenen.
Ein unerfüllter Kinderwunsch kann eine schwere Belastungsprobe sein.
Aufgabe 1
Legt fest, wer von euch Partner A und wer Partner B ist. Partner A nimmt den Briefumschlag, auf dem ein „A“ steht, und Partner B den Briefumschlag, auf dem ein „B“ steht. Öffnet die Umschläge und lest euch die zugeteilten Info-Texte durch.
Lest die Fallbeispiele erst in Aufgabe 2!
Aufgabe 2
a) Lest euch gemeinsam Fallbeispiel A durch. Nun zieht sich Partner A den Laborkittel an und spielt die Rolle des „Beraters“. Partner B übernimmt die Rolle von Herrn Weber, der sich Notizen macht.
Beim Beratungsgespräch sollte Herr Weber die folgenden Fragen klären: Wie
muss sich meine Frau vorbereiten? Was passiert mit meiner Frau, wenn der Arzt
den richtigen Zeitpunkt gefunden hat? Was muss ich dann machen? Was macht
der Arzt mit meinen Spermienzellen? Wie läuft die Spermienübertragung ab?
Wird meine Frau auf jeden Fall schwanger?
b) Lest euch gemeinsam Fallbeispiel B durch. Nun zieht sich Partner B den Laborkittel an und spielt die Rolle des „Beraters“. Partner A übernimmt die Rolle von Michael/a, der/die sich Notizen macht.
Beim Beratungsgespräch sollte Michael/a die folgenden Fragen klären: Was kostet
eine Adoption? Welche Kinder werden adoptiert? Was müssen wir für Kriterien
erfüllen? Wie geht es nach diesem Gespräch weiter? Gibt es sonst noch Hilfen
für uns?
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