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Präsentation der Spindler GmbH WPG StBG zur steuerlichen Behandlung von Photovoltaikanlagen.
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© S p i n d l e r G m b H Wirtschaftsprüfungsgesellschaft 2011
Spindler GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft Grundlagen zur steuerlichen Behandlung von Photovoltaik-Anlagen
26. September 2011
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Grundlagen zur steuerlichen Behandlung von PV-Anlagen
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Gliederung
1. Ziele
2. Ertragssteuerliche Behandlung
3. Umsatzsteuerliche Behandlung
4. Gewerbesteuerliche Behandlung
5. Steuerliche Beratung
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1. Ziele
- Vermittlung eines groben Überblicks über die Besteuerung beim Erwerb und dem Betrieb von PV-Anlagen
- Sensibilisierung für die Komplexität des Themas - Festlegung des Inhalts eines Infobriefs
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2. Ertragsteuerliche Behandlung
Der Betrieb und die Stromerzeugung stellen Einnahmen aus gewerblicher Betätigung i. S. d. § 15 Abs. 2 EStG (Gewerbebetrieb) dar, in Höhe der vom Netzbetreiber gewährten Leistung, sofern Gewinnerzielungsabsicht vorliegt
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2. Ertragsteuerliche Behandlung
Voraussetzungen für Gewerbebetrieb nach § 15 Abs. 2 EStG:
Selbständige Betätigung (nicht freiberuflich) Beteiligung am allgemeinen wirtschaftlichen Verkehr Nachhaltige Betätigung (nicht nur einmalig) Planmäßig auf Dauer angelegt Gewinnerzielungsabsicht
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2. Ertragsteuerliche Behandlung
Gewinnerzielungsabsicht über die Totalperiode (Lebensdauer des Gewerbebetriebs)
EinzelfallprüfungHier:• individuelle Leistungsdaten der Anlage• erhaltene Fördermittel• vorgenommene Investition und Finanzierung
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2. Ertragsteuerliche Behandlung
Die Gewinnermittlung:
I. d. R. Ermittlung nach Einnahmen-Überschuss-Rechnung
I. d. R. keine Buchführungspflicht JÜ > EUR 50.000 Umsatz > EUR 500.000 an zwei aufeinanderfolgenden GJ
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2. Ertragsteuerliche Behandlung
Beispiel zur Einnahmen-Überschuss-Rechnung:
+ Einnahmen aus Einspeisevergütung: 10.000- Ausgaben (Wartung/Bürobedarf/Zinsen): 3.000- Aufwand (Abschreibung PV-Anlage): 2.000
= Überschuss: 5.000 Einkünfte aus Gewerbebetrieb (§15 EStG)(persönlicher Steuersatz)
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2. Ertragsteuerliche Behandlung
Eigenverbrauch:Def.: Selbst erzeugter Strom wird vom Anlagenbetreiber für private Zwecke verbraucht.
Ansatz der Entnahme mit dem Teilwert (§ 6 Abs. 1 S. 4 EStG), d.h. Wiederherstellungswert (Reproduktionskosten)Vereinfachend: Strompreis des Netzbetreibers
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2. Ertragsteuerliche Behandlung
Abgrenzung Grundvermögen (GV) und Betriebsvorrichtung (BVO)
Grundvermögen: PV stellt unselbständigen Bestandteil des Gebäudes dar
Betriebsvorrichtung: alle Vorrichtungen, mit denen ein Gewerbe unmittelbar betrieben wird (Indachmontage; PV auf Hausdach aufgesetzt)
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2. Ertragsteuerliche Behandlung
AfA-Dauer und AfA-Methoden:
Nutzungsdauer: 20 Jahre (i. d. R.)
Abschreibungsmethoden:- lineare Methode- degressive Methode
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2. Ertragsteuerliche Behandlung
Dachsanierung bei Errichtung einer PV-Anlage
-Gebäude bereits betrieblich genutzt: Grds. Abzug als Betriebsausgaben möglich (Erhaltungsaufwand; AfA)
-Gebäude privat genutzt: Nur insoweit Abzug möglich als Zuordnung der Kosten zur PV-Anlage.
Beurteilung im Einzelfall notwendig
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2. Ertragsteuerliche Behandlung
Dachsanierung bei Errichtung einer PV-AnlageGrundsätze:
Dachsanierung für Installation der PV-Anlage nicht notwendig:Keine Zuordnung zum U möglich
Dachsanierung notwendig für Installation der PV-Anlage: Zuordnung zu Gebäude und PV-Anlage (gemischt genutztes WG)
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2. Ertragsteuerliche Behandlung
Dachsanierung bei Errichtung einer PV-AnlageBeispiel: Dachfläche: 300qm Südseite: 150qm
PV-Anlage: 50% der Südseite
Lösungen:-OFD Karlsruhe: Es können somit 25% der Kosten der Dachsanierung angesetzt und als Vorsteuer gezogen werden-FG München: kein Vorsteuerabzug zulässig (lediglich bei statischen Erfordernissen VSt.-Abzug möglich)
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3. Umsatzsteuerliche Behandlung
Unternehmereigenschaft beim Betrieb von PV-Anlagen
Privater Stromerzeuger ist Unternehmer, wenn er ganz oder teilweise, regelmäßig und nicht nur gelegentlich gegen Entgelt in das allg. Stromnetz einspeist (=nachhaltige Erzielung von Einnahmen).
-Unabhängig von der Höhe der erzielten Einnahmen
Bei Verzicht auf Kleinunternehmerregelung § 19 UStG 16
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3. Umsatzsteuerliche Behandlung
Unternehmensvermögen PV-Anlage
100 % des erzeugten Stroms Netzbetreiber -> gesamter VSt.-Abzug< 10 % des erzeugten Stroms Netzbetreiber -> kein VSt.-Abzug100% < x < 10% des erzeugten Stroms Netzbetreiber -> an-teiliger VSt.-Abzug
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3. Umsatzsteuerliche Behandlung
Volle Zuordnung zum Unternehmensvermögen, aber trotzdem nichtunternehmerische Verwendung von Strom
ust.-pflichtige unentgeltliche WertabgabeBMG: Selbstkosten (inkl. AfA der PV-Anlage)
Private Strom(rück)lieferung führt zu keiner ust.-pflichtigen Wertabgabe
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3. Umsatzsteuerliche Behandlung
Vorsteuerabzug aus der Anschaffung der PV-Anlage
Voraussetzungen:
Zuordnung der PV-Anlage zum Unternehmen Rechnung i. S. d. §§ 14, 14a UStG
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3. Umsatzsteuerliche Behandlung
Umsätze, die den Vorsteuerabzug ausschließen
Vorsteuer ist aufzuteilen (§ 15 Abs. 4 UStG)
Aufteilungsmaßstab: Verhältnis der unterschiedlich verwendeten Strommengen (§ 15 Abs. 4 S. 3 UStG)
Bei Rücklieferung ist VSt.-Abzug ausgeschlossen, wenn dieser für nichtunternehmerische Zwecke verwendet wird
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3. Umsatzsteuerliche Behandlung
Vorsteuerberichtigung
Vorsteuerberichtigungszeitraum: 5 Jahre (bei Aufdach)10 Jahre (bei integriert)
Beispiel: nächste Seite
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3. Umsatzsteuerliche BehandlungBeispiel zur VorsteuerberichtigungPrivatperson lässt sich am 1. Januar 2011 eine PV-Anlage auf das private Hausdach montieren, um den selbst produzierten Strom ins Stromnetz einzuspeisen. Der Kaufpreis beträgt EUR 100.000 zzgl. USt. EUR 19.000. 20 % des Stroms werden im Rahmen einer Rücklieferung durch den Netzbetreiber beim Anlagenbetreiber für nicht-unternehmerische Zwecke verwendet.
Vorsteuerabzugsberechtigung i.H.v. 100 % (hier: 19.000 €)Aber: Rücklieferung selbst unterliegt der Umsatzbesteuerung;Bei selbstgenutztem Strom Vorsteuer nicht ziehbar.
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3. Umsatzsteuerliche Behandlung
Steuerpflichtige Stromlieferungen-vom Anlagenbetreiber
Steuerpflichtiger Umsatz Steuersatz: 19 % Bemessungsgrundlage: Einspeisevergütung
(28,74 Cent/kWh) 23
Anlagenbetreiber NetzbetreiberStromlieferung
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3. Umsatzsteuerliche BehandlungSteuerpflichtige Stromlieferungen- Rücklieferung des Netzbetreibers an Anlagenbetreiber
Rücklieferung ist steuerpflichtiger Umsatz Steuersatz: 19 % Bemessungsgrundlage: 16,38 Cent/kWh (=28,74-12,36)
Vorsteuer ist abzugsfähig, sofern der Strom für unternehmerische Zwecke verbraucht wird VSt.-Abugsfähigkeit: unternehmerische Zwecke Nicht VSt.-Abzugsfähigkeit: nicht-unternehmerische Zwecke,
Durchschittssätzen § 24 UStG24
Anlagenbetreiber NetzbetreiberStromlieferung
Rücklieferung
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3. Umsatzsteuerliche BehandlungBeispiel:Produzierte Strommenge 4600 kWh (Lieferung an NB)Betriebseinnahmen bei AB: Einspeisevergütung bei AB: 4600kWh * 0,2874 €=1322,04 € darauf USt. 19 %: 251,19 €Betriebsausgabe: 251,19 € (Abführung an Finanzamt)
Rücklieferung vom NB an AB 320 kWhBetriebsausgabe bei AB: Kosten für Stromlieferung: 320 kWh * 0,1638 € = 52,42 € Ust.: 9,96 €Betriebseinnahme: 9,96 € (nur wenn VSt.-Abzug möglich)
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4. Gewerbesteuerliche Behandlung
Das Betreiben von PV-Anlagen durch private Haushalte unterliegt der Gewerbesteuer.
Jedoch wird in den meisten Fällen der Freibetrag i. H. v. EUR 24.000 nicht überschritten.
Die Zurechnung der Finanzierungsaufwendungen ist meist auf Grund des Freibetrags von EUR 100.000 ebenfalls nicht zu berücksichtigen.
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5. Steuerliche Beratung
Steuerliche Beratungsleistungen dürfen nur folgende Berufsgruppen erbringen (§§ 2,3 StBerG):
- Steuerberater- Wirtschaftsprüfer- Rechtsanwälte-Lohnsteuerhilfeverein (nur bei Einkünften aus unselbständiger Arbeit)
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5. Steuerliche Beratung
Probleme:
- Komplexität des deutsche Steuerrecht- Haftung- Verstoß gegen StBerG
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5. Steuerliche Beratung
Komplexität:- Jeder Fall ist steuerlich einzeln zu beurteilen- unterschiedliche Gesetzeslagen- Ständige Rechtsprechung- Betriebsvorrichtung – unselbständiger Gebäudeteil- Aufdach-Montage – Dachintegrierte-Montage- Dachsanierung- Investitionsabzugsbetrag und Sonderabschreibung nach § 7g EStG- gemeinschaftlich betriebene PV-Anlage- Betriebsausgaben-Abzug- Dachvermietung
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