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Deutschland ist mitten in der Energiewende. Die bisherige Entwicklung der Branche der erneuerbaren Energien, die treibenden Kräfte sowie die Rolle der Unternehmen erläutert Lothar Schulze, Mitbegründer und Geschäftsführer der Windwärts Energie GmbH. Der Vortrag wurde im April 2012 auf der Hannover Messe im Rahmen des BEE-Forums für Erneuerbare Energien gehalten. Für die Veröffentlichung auf Slideshare wurde die Präsentation grafisch leicht überarbeitet. Weitere Information unter: http://www.windwaerts.de/ Diese Präsentation ist unter der Creative Commons Lizenz „CC BY-NC-ND“ veröffentlicht. Sie darf frei genutzt werden, sofern keine Bearbeitung oder kommerzielle Nutzung erfolgt und die folgende Quelle angegeben wird: Windwärts Energie GmbH
Citation preview
Die Bedeutung der Unternehmen für die Umsetzung der Energiewende Lothar Schulze, Mitgründer und Geschäftsführer der Windwärts Energie GmbH
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Gliederung
> Windwärts Energie GmbH > Ausgewählte Charakteristika der Energiewende Eigentümerstruktur der Erzeugungsanlagen Unternehmen und Wertschöpfung Beschäftigung
> Was brauchen die Unternehmen für die Energiewende? Akzeptanz Verlässliche Politik Kapital Fachkräfte
> Fazit
Windwärts Energie GmbH - Portrait
> Gegründet 1994 Firmensitz in Hannover
> Entwicklung, Finanzierung und Betrieb von Windenergie- und Photovoltaikprojekten
> Im Eigentum von 21 Gesellschafterinnen und Gesellschaftern
> Tochterunternehmen in Frankreich, Italien und Griechenland
> 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im In- und Ausland
Realisierte Projekte / Finanzierung
139 Windenergieanlagen: 243 Megawatt 31 Photovoltaikanlagen: 23 Megawatt 1 Biogasanlage: 1 Megawatt Investitionsvolumen: 400 Mio. Euro
Privatplatzierungen: 127 MW Bürgerbeteiligungsmodelle : 114 MW Eigenbetrieb: 26 MW
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Wasserkraft Windenergie Biomasse biogener Anteil des Abfalls Photovoltaik Geothermie
60.000
50.000
40.000
30.000
20.000
10.000
0
Inst
allie
rte L
eist
ung
[MW
]
Entwicklung der installierten Leistung der Erneuerbaren Energien
Quelle: Vgl. BMU 2012a
Investoren/Eigentümergruppen im Bereich der erneuerbaren Energien > Privatpersonen > Landwirte > Banken/Fonds > Projektierer > Internationale Energieversorger > Industrieunternehmen/Gewerbe > Sonstige Energieversorger > Regionale Energieerzeuger > Große „4“ > Contracting/Energiedienstleister
Entwicklung der installierten Leistung von Erneuerbaren Energien nach Anteilseignern 2004 bis 2010 in MW (ohne PSW)
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
30.000
35.000
40.000
45.000
50.000
55.000
25.000
20.000
15.000
10.000
5.000
0
Inst
allie
rte L
eist
ung
[MW
]
Große Vier
Regionalerzeuger
sonstige EVU
Internationale EVU
Gewerbe
Projektierer
Fonds/Banken
Landwirte
Privatpersonen
Sonstige
Quelle: Vgl. trend research 2011
Struktur der Erneuerbaren Energien nach Eigentümergruppen in Deutschland 2010 (ohne PSW)
Landwirte 11%
Privatpersonen 40%
Sonstige 1,5%
Gewerbe 9%
Fonds/ Banken 11%
Andere Energieversorger 7%
Große vierEnergieversorger 6,5%
Projektierer 14%
Gesamt: 53.000 MW
Quelle: Vgl. trend research 2011
Perspektiven bei der Entwicklung der Eigentümerstruktur
> stark zunehmendes Interesse von Kommunen Anlagen selbst zu betreiben und/oder Bürgerprojekte zu realisieren
> Projektentwickler werden zunehmend auch Dienstleister für Standortkommunen
> aktueller Trend zu Genossenschaften im Bereich Photovoltaik und Biomasse (Wärmeversorgung); hohe Investitionsvolumina von Windenergieprojekten sind jedoch Herausforderung für eine Genossenschaftsfinanzierung
> marktdominierende Stellung der (großen) Energieversorger ist in den nächsten Jahren nicht zu erwarten (vgl. trend research 2011)
Anzahl der Unternehmen der Erneuerbare-Energien-Branche
SCHLESWIG-HOLSTEIN
MECKLENBURG-VORPOMMERN
BERLIN
BRANDENBURG
SACHSEN
SACHSEN-ANHALT
THÜRINGENHESSEN
NIEDERSACHSEN
BREMEN
HAMBURG
NORDRHEIN-WESTFALEN
RHEINLAND-PFALZ
SAARLANDBAYERN
BADEN-WÜRTTEMBERG
Deutschland28.884
2.127
3.961
3.557
1.556
1.161
6.247
3.481
1.272
1.052
670181
814
991
727
884
203
Stand: 29.November 2011
Quelle: Vgl. AEE / Creditreform 2011
Umsatz in Deutschland ansässiger Hersteller inkl. Exporte der Komponentenhersteller
Wind onshore8.160 (32,7%)
Wind offshore 750 (3%)
Biogas 2140 (8,6%)Biomasse Heiz-/Kraftwerke 140 (0,6%)Biomasse Kleinanlage 680 (2,7%)
Solarthermische Kraftwerke 220 (0,8%)Solarthermie 880 (3,5%)
Wasser 360 (1,4%)Tiefengeothermie 90 (0,4%)
Oberflächennahe Geothermie 770 (3,1%)
Gesamt: ca. 24,94 Mrd. €
Quelle: Vgl. BMU 2012b
Windenergieanlagen-Hersteller: Marktanteile Deutschland 2011
Enercon59,5%Vestas
21,0%
REpower Systems9,7%
Nordex 3,9%Bard 2,1% Sonstige 3,8%
Basis: 2.007,42 MW
Quelle: Vgl. DEWI 2011
> „In Summe wurde in Deutschland im Jahr 2009 in den deutschen Kommunen 6,75 Mrd. Euro Wertschöpfung durch Erneuerbare Energien generiert.“ (Studie des IÖW und ZEE im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien, IÖW 2010)
> Der Begriff der Wertschöpfung wird in der Wirtschaftswissenschaft unterschiedlich verwendet. In der verwendeten Studie wird diese definiert als Summe von Nettoeinkommen der beteiligten Unternehmen
Nettoeinkommen der beteiligten Beschäftigten
an die Kommunen gezahlten Steuern
Hochgerechnete kommunale Wertschöpfung durch Erneuerbare Energien in Deutschland 2009
Hochgerechnete kommunale Wertschöpfung durch Erneuerbare Energien in Deutschland 2009
Bestand MW
Zubau MW
Netto-einkommen Mio. Euro
Gewerbe- steuer Mio. Euro
Kommunal-anteil Einkommensteuer Mio. Euro
Wert-schöpfung gesamt Mio. Euro
Windenergie (Onshore)
24.837 1.880 746 147 66 2.050
Photovoltaik 7.377 3.000 1.248 109 94 2.396
Biogas 1.543 215 208 34 16 564
Biomasse (Holz) 2.724 499 340 22 19 537
Biokraftstoffe 4.113.000.000 prod. Liter 242 45 16 561
Kleine Wasserkraft, Wärmepumpen, Solarthermie 639
Summen 6.747
Quelle: Vgl. IÖW 2010
Deutschland: Hersteller: 1/3 der Wertschöpfung und Beschäftigten Zulieferer: 2/3 der Wertschöpfung und Beschäftigten
(vgl. VDMA 2012)
EU: Beitrag der Windenergie zum BIP EU beträgt 32 Mrd. Euro Steigerung des BIP um 33 % von 2007 bis 2010 Steigerung der Schaffung neuer Arbeitsplätze um 30 % von 2007 bis 2010
auf bis zu 240.000; gleichzeitig stieg die Arbeitslosigkeit in der EU um 9,6 % (vgl. EWEA 2012)
Wertschöpfung am Beispiel Windenergie
Beschäftigung durch erneuerbare Energien in Deutschland 2011
Beschäftigung durch Investitionen (inkl. Export)
Beschäftigung durch Wartung & Betrieb
Beschäftigung durch Brenn-/ Kraftstoffbereitstellung
Beschäftigung gesamt 2011
Beschäftigung gesamt 2010
Wind onshore 74.700 17.800 92.500 89.200
Wind offshore 7.900 700 8.600 6.900
Photovoltaik 103.300 7.600 110.900 107.800
Solarthermie 11.500 2.600 14.100 13.100
Geothermie 10.500 3.700 14.200 13.300
Biogas 21.900 14.100 14.600 50.600 35.100
andere 12.200 29.300 39.600 81.100 94.500
372.000 359.900
Forschung/ Verwaltung
9.600 7.500
Summe 381.600 367.400
Quelle: Vgl. BMU 2012b
(EEG induzierte) Beschäftigung von 2004 bis 2011
2004 2008 2009 2010 2011
300.000
350.000
400.000
250.000
200.000
150.000
100.000
50.000
160.500
322.100
0
Brut
tobe
schä
ftigu
ng
2004 2008 2009 2010 2011
339.500367.400 381.600
98.000
durch EEG induzierteBruttobeschäftigung
207.300 225.000262.100 276.500
Wasserkraft Windenergie Biomasse öffentlich geförderte Forschung/VerwaltungPhotovoltaik Geothermie
Quelle: Vgl. BMU 2012b
Akzeptanz und Zuspruch der Gesellschaft verlässliche politische Rahmenbedingungen Kapital Fachkräfte
Was Unternehmen für die Energiewende brauchen:
> Akzeptanz und Zuspruch der Gesellschaft Transparentes Agieren der Unternehmen Öffentlichkeitsarbeit für die Sache Diskussionsfreude und gesunde Streitkultur der Branche
in der öffentlichen Energiedebatte Schulterschluss der „Erneuerbaren“
> Status Quo: 94 Prozent der Bundesbürger halten den verstärkten Ausbau der Erneuerbaren Energien mindestens für „wichtig“ oder sogar für „sehr bzw. außerordentlich wichtig“ (vgl. AEE / TNS Infratest 2012)
Was Unternehmen für die Energiewende brauchen:
> Verlässliche politische Rahmenbedingungen > EU: Bekenntnis zum Ausbau erneuerbarer Energien erforderlich Bekenntnis zu einer dezentralen Nutzung aller Erzeugungsarten erforderlich
> Bund: EEG muss Bestand haben Masterplan für die Transformation des Energiesektors erforderlich:
Wege zu 100 % erneuerbarer Energie > Länder: Zielvorgaben und Energiekonzepte Planungsvorgaben und Erlasse, Bauordnung, Abbau von Hemmnissen
> Regionen/Kommunen: Ausweisung neuer Vorrangflächen Keine Höhenbegrenzung für Windenergieanlagen
Was Unternehmen für die Energiewende brauchen:
> Kapital Projektfinanzierung
• ausreichendes Fremdkapital zu akzeptablen Bedingungen = auch Voraussetzung für Investitionen durch Privatpersonen
• Bürgerbeteiligungsmodelle: Rückkehr zur steuerlichen Gleichstellung mit Einzel-/Großinvestoren sinnvoll
> Unternehmensfinanzierung zunehmende Bedeutung von Anlegerkapital (Anleihen, Genussrechte) neben
den traditionellen Bankmitteln
Was Unternehmen für die Energiewende brauchen:
> Fachkräfte Aus-/Fort-/Weiterbildung Erwerbstätiger Aktivierung von Erwerbslosen Attraktive Arbeitgeber
Was Unternehmen für die Energiewende brauchen:
Zukünftiger Fachkräftemangel
Arbeitsplätze Arbeitskräftelücke
Gesamt im Jahr 2030 37,37 Mio. 5,48 Mio. (14,7 %)
Mit Hochschulabschluss 9,10 Mio. 2,26 Mio. (24,9 %)
Mit Berufsabschluss 22,52 Mio. 2,53 Mio. (11,2 %)
Ohne Abschluss 5,75 Mio. 0,69 Mio. (12,0 %)
Quelle: Vgl. Prognos 2009
Unternehmen sind wesentliche Akteure der Energiewende. Für
eine zukünftige Wahrnehmung dieser Rolle brauchen besonders
die Privatpersonen sowie kleine und mittelständische Unternehmen
Sicherheit und Verlässlichkeit.
Fazit
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
AEE / Creditreform 2011 Agentur für erneuerbare Energien (AEE) / Creditreform, Anzahl der Unternehmen der Erneuerbare-Energien-Branche. Stand November 2011 AEE / TNS Infratest 2012 Agentur für erneuerbare Energien (AEE) / TNS Infratest, Akzeptanz Erneuerbarer Energien in der deutschen Bevölkerung. Stand März 2012 BMU 2012a Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), Entwicklung der erneuerbaren Energien in Deutschland im Jahr 2011 – Grafiken und Tabellen. Stand März 2012 BMU 2012b Quelle: Vgl. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), Bruttobeschäftigung durch erneuerbare Energien in Deutschland im Jahr 2011. Stand März 2012 DEWI 2011 Deutsches Windenergie-Institut (DEWI), Status der Windenergienutzung in Deutschland. Stand Dezember 2011 EWEA 2012 European Wind Energy Association (EWEA), Green Growth – The impact of wind energy on jobs and the economy. Stand April 2012 IÖW 2010 Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), Kommunale Wertschöpfung durch Erneuerbare Energien. Stand September 2010 Prognos 2009 Prognos, Arbeitslandschaft Deutschland. Stand Dezember 2009 trend research 2011 trend reserach, Genossenschaftliche Unterstützungsstrukturen für eine sozialräumliche Energiewirtschaft – Teilprojekt: Marktakteure Erneuerbare-Energien-Anlagen. Stand Oktober 2011 VDMA 2012 Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Statistikdatenbank. Stand April 2012
Quellen