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www.osb-i.com Frederic Laloux: Die evolutionäre Organisation Dr. Reinhart Nagel

Laloux Reinventing Organization

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Frederic Laloux: Die evolutionäre Organisation

Dr. Reinhart Nagel

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Warum ist dieses Konzept heute so attraktiv?

• Pathologien, politische Grabenkämpfe, Bürokratien und Konkurrenz, Stress und Burnout charakterisieren die heutige Organisation.

• An deren Spitze stehen oft narzistische Führungskräfte.

• Auf den unteren Ebenen dominiert frustrierende Arbeit für Viele.

• Arbeitsplätzen, wo Menschen sich durch produktiv und erfüllende Arbeit entfalten können, sind die Ausnahme.

Laloux` Diagnose Fazit

• Das Leben in heutigen Organisationen wird von vielen Menschen als desillusionierend und frustrierend empfunden.

• Das Versprechen der Neuerfindung der Organisation fällt daher auf fruchtbaren Boden.

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Historische Entwicklungsstufen von Organisationen

?Managementgetrieben• Werteorientierung, Beziehung vor Leistung• Motivation durch Empowerment, Beteiligung• Stakeholder Perspektive

Planungsgetrieben• Planung und Kontrolle, Management by Objectives• Individualität, Leistung, Wettbewerb• Shareholder Perspektive Gewinn- und Wachstum

Hierarchiegetrieben• Formale Top-down Hierarchien • Befehl und Gehorsam• Festgeschriebene rigorose ProzesseTraditionell

Modern

Postmodern

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Elemente der Organisationsgestaltung der sinnstiftenden Organisation von Frederic Laloux

Strategie

Führungs-praxis

Geschäfts-prozesse

Horizontale Verbindungen

Organisations-struktur

Steuerungs-systeme

Personal-systeme

Infrastruktur

Wie verteilen wir Verantwortung und gliedern die Organisation?

Wie stellen wir die Passung zwischen Personen her?

Wie steuern und entscheiden wir?

Wie verknüpfen wir die Organisationseinheiten?

Wie gestalten wir unsere Arbeitsbedingungen?

• Vertrauensvorschuss statt Kontrolle• Konfliktbearbeitung als organisationale

Schlüsselkompetenz

• Übergreifende Besprechungen zwischen Arbeitern und z.B. AUDI-Kundenmanagement (FAVI)

• Koordination zwischen Teams durch Delegierte verschiedener Teams zum regionalen Kapa-Austausch und Koordination von Marktaktivitäten (FAVI)

Besonderheiten der Führungspraxis?

• Selbstführende Teams (Buurztorg)• Kein mittleres Management (Regionale Berater

als Alternative)• Kein Organigramm, keine Stellenbeschreib-

ungen sondern Dominanz von Rollen

• Hohe Bedeutung des Intranets für die Transparenz der Informationen („Buurztorg Web“)

• Entscheidungen als Resonanz- bzw. Beratungsprozess durch die Betroffenen (AES)

• Transparente Reflexion der Leistungen auf Teamebene (Morning Star)

• Radikal vereinfachte und agile Planung, Budgetierung und Controlling

• Strategie als evolutionärer Prozess der „kollektiven Intelligenz“

• Marketing und Produktentwicklung als Sinnstiftung

• Intensiver Suchprozess unter Einbeziehung Vieler (Gore, Google)

• Selbstgesteuertes Vergütungs- und Anreizsystem

Wie generieren wir Produkte und Leistungen?

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Fazit

Was ist für mich an diesem Konzept interessant bzw. attraktiv?

• Dieses Konzept regt mich als Leser an, tradierte und teilweise unhinterfragte Organisationspraktiken explizit zu überprüfen und neu zu denken.

• Es enthält inspirierende und praxisnahe Impulse und Beispiele für good practices von Organisationslösungen in konkreten Unternehmen.

• Es macht den Versuch, das Verhältnis von Mensch und Organisation neu zu denken und zu gestalten (Sinn, Beitrag des Einzelnen, Renaissance des Teamgedankens).

• Es eröffnet eine Perspektive dass ein erfülltes Arbeitsleben in einer erfolgreichen Organisation möglich ist

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Meine Fragen bzw. Probleme mit diesem Ansatz...

• Die Abhängigkeit von einer starken Führungsfigur, die eine solche Transformation erst ermöglicht bzw. „erlaubt“• Bei Führungswechsel verloren die beschriebenen evolutionären Praktiken öfters ihre Kraft und

Unterstützung durch die Spitze.

• Die kulturelle Ausgangssituation in den meisten Unternehmen lässt mich an der praktischen Umsetzung zweifeln.

• Das normative „Heilsversprechen“, dass eine „evolutionäre Organisation“ die höchste zu erreichende Entwicklungsstufe darstellt• mit zufriedenen erfüllten Mitarbeitern• die loyal zum Unternehmen stehen und• Hochleistungen erbringen.

Fazit

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