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Dresden exists – Gründertreff
Technologieausgründungen und Vertragsrecht
Kleingedrucktes in Verträgen und Förderpro-grammen
Dresden, 14. Dezember 2010
Rechtsanwalt Dr. Sebastian Wündisch, LL.M.Forschungsstelle für Forschungsförderung und Technologietransfer
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Basiswissen
■ Wissen – entscheidendes Asset für Technologieausgrün-dungen– Patente und Gebrauchsmuster (technische Erfindungen)
– Urheberrechtlich geschützte Werke (Software, Content)
– Marken und geschäftliche Bezeichnungen (Kennzeichenrechte)
– Know-how?
■ Schutzvoraussetzungen– Registerrechte wie Patente, Gebrauchsmuster und Marken
(amtliches Prüfverfahren)
– Schutz kraft Gesetzes durch Benutzung (Marken) oder Verkör-perung (Urheberrechte)
– faktischer Schutz durch fehlende Offenkundigkeit
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Basiswissen
■ Schöpfer- / Erfinderprinzip
■ Kein gutgläubiger Erwerb Inhalt des Patent- / Markenregisters ist nicht verlässlich (anders: z.B. Grundbuch)
– Dokumentation und Nachweis der Übertragung geistiger Eigentumsrechte nur durch Verträge
■ Rechtsverletzungen führen zu einschneidenden Folgen
■ Dokumentation der Chain of Title essentiell
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Ausgründung: Sicherung der IP Rechte
Universität Spin-off
Gesellschafter 1Erfinder
ggf. Beteiligung
IP Rechte
§ 42 ArbnErfG
Bank
Sicherheiten
Gesellschafter 2Venture Capital
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Insbesondere „Einbringung von Patenten“
■ Übertragung des Patents – unbeschränkte Nutzung des Rechts mgl.
■ Lizenzierung– Abhängigkeit von Beschränkungen des Lizenzgebers
■ Bareinlage mit anschließender entgeltlicher Exklusivlizenz oder Patentübertragung– Vorteil: keine Bewertungsprobleme
– Gefahr einer „verdeckten Sacheinlage“
– Voraussetzung: sachlicher und zeitlicher Zusammenhang zwischen Lizenzerwerb und Gründungsvorgang
– Folge: Fortbestand der Einlageschuld; Wertanrechnung der Patentlizenz bzw. des Patents (§ 19 Abs. 4 GmbHG)
– uU Strafbarkeit wg. falscher Angaben bei Eintragung
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IP Policy
■ IP-relevante Fragen bei Technologieunternehmen– Licensing-in vs. development of own technology
– Rechtssichere Implementierung moderner Innovationsformen (Open Innovation, Crowd Sourcing)
– Schutzrechtsanmeldungen, geheimes Know-how? (Kriterien: Kosten, Entwicklungszyklen, Verwertbarkeit)
– Defensive Publishing
■ Interne Anforderungen– Dokumentation und Klassifikation von IP
– Etablierung von Prozessen
– Vertraulichkeit
■ Externe Anforderungen– Product Clearing
– Rechercheaufträge
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Angestellter
(Urheber/Erfinder)Arbeitgeber
Lizenznehmer
Käufer
Arbeitsvertrag
§§ 43, 69b UrhG
ArbnErfG
Schöpferprinzip: Arbeitgeber erhält nur abge-leitete Rechtsposition
Unterschiedliche Rechtsvorschriften für dieÜbertragung der Rechte an urheberrechtlich ge-schützten Werken, patent- oder gebrauchsmus-terrechtlich schutzfähigen Erfindungen im Ar-beitsverhältnis
„Eigene“ IP Rechte des Unternehmens
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Dritter Gesellschaft
Lizenznehmer
Käufer
Dienstvertrag
Werkvertrag
Lizenzvertrag
Zweckübertragungsgrundsatz: im Zweifel ver-bleiben die Rechte beim Dritten
⇨ Rechtetransfer vereinbaren und dokumentieren
„Fremde“ IP Rechte des Unternehmens
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Verwendung von Open Source Software
■ Verstoß gegen Open Source Lizenz stellt Urheberrechtsverletzung dar (vgl. LG München I, Urteil v. 19.05.2004 – 21 O 6123/04)
■ Insbesondere: viraler Effekt
Dritter
Beklagter
Allgemeinheitentwickelt und verbreitet OSS
unter GPL
vertreibt Software im ObjektcodeAllgemeinheit
Unterlassungsanspruch §§ 97, 69c UrhG
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Licenses-In / Licenses-Out
■ Licenses-In– Lizenznehmer trifft strenge Rechtserkundigungspflicht (chain of title)
– Patent-Pools monopolisieren ganze Technologiefelder
– Abhängigkeit vom Lizenzgeber
– Insolvenz des Lizenzgebers?
■ Licenses-Out– Unterscheide: reine Lizenzvergabe zur Generierung von Einnahmen produktbegleitende Lizenzvergabe (idR stillschweigend)
– Lizenzen stellen Belastungen des eigenen IP dar
– Lizenzmanagement
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Operatives Geschäft mit IP-Bezug
■ Vorfeldvereinbarungen
– Memorandum of Understandig (MoU) = Absichtserklärung der künftigen Vertragspartner (rechtliche Bindung?)
– Letter of Intent (LoI) = Erklärung, die Interesse an Verhandlungen bzw. Vertragsschluss ausdrückt (idR keine rechtliche Bindung?)
– Non-Disclosure Agreement (NDA) = vertragliche Geheimhaltungs-verpflichtung bzgl. Verhandlungen bzw. –ergebnissen
– Schutz vor neuheitschädlichen Veröffentlichungen (§ 1 PatG)
– Kennzeichnung der Informationen (mündliche Offenbarung?)
– Residual Information
– Patentierungsverbot
– Rechtsfolge bei Verstößen (Vertragsstrafen, §§ 17, 18 UWG)
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Operatives Geschäft mit IP-Bezug
■ Forschungs- und Entwicklungsverträge
■ Produktverkäufe – Rechtsmängelhaftung (idR. Haftungsfreistellung verlangt)
– Zuordnung des IP bei Kundenaufträgen und –spezifikationen
■ „Versteckte“ Rechteklauseln – Bsp.: „All of the rights of use under copyright law, industrial property rights
[…] attaching to the services rendered under this contract for work andservices and created in connection with the implementation of the contract[…] shall automatically pass to X upon creation without any furtherconditions and without any additional consideration. X shall be exclusivelyentitled thereto without any limitation in terms of geography, time andcontent and X can extend, assign, revise, adjust, modify, reproduce orpublish the aforementioned without the consent of the Contractor.“
■ Beratungsvereinbarungen
■ Warum AGB?
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F&E Förderung – Vergiftetes Geld
Projektpartner B
Projektpartner A
Projektpartner C
Unterauftrag-nehmer
Universität/Institut
ZuwendungsgeberBMBF
VA VA
NKBF 1998VA
Kooperationsvertrag
Beihilferecht
KartellrechtK
oope
ratio
nsve
rtra
g
Unterauftrag
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Zuwendungsbescheid - Allgemeines
■ Verwaltungsakt iSd. VwVfG
■ Nebenbestimmungen (NKBF 98, BBest) und dort enthaltene Auflagen / Bedingungen:
– sind integraler Bestandteil des Zuwendungsbescheides
– gehen dem Kooperationsvertrag vor
■ Einhaltung der Anforderungen während der Projektlaufzeit und derBindungsfrist
■ Offenbarung subventionserheblicher Tatsachen während der Antragsphase, Projektlaufzeit und Bindungsfrist (§ 3 SubvG)
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Zuwendungsbescheid - Zuwendungsbedingungen
■ Zentrale Zuwendungsbedingungen
– Berichts- (Zwischen- und Schlussbericht) und Mitteilungspflichten („unverzüglich“)
– keine Förderung bei vorzeitigem Maßnahmebeginn (Anreizeffekt), Ausnahmen mgl.
■ Ergebnis- u. verwertungsbezogene Zuwendungsbedingungen
– Ergebnisse u. Verwertungseinnahmen gehören Zuwendungs-empfänger
– Ausübungs- bzw. Verwertungspflicht im Fördergebiet⇨ bei Nichteinhaltung droht Verlust ausschließlicher Nutzung
– Mitteilungspflicht bei Übertragung der Ergebnisse an Dritte; außerhalb EU nur mit Zustimmung des Zuwendungsgebers
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Zuwendungsbescheid – Rechtsfolgen bei Verstoß
■ Rechtsfolgen– Verwaltungsrecht:
– Widerruf Zuwendungsbescheid– (verzinste) Zuwendungsrückzahlung, Herausgabe zusätz-
licher Vorteile (VG Köln, Urteil v. 10.06.2010 - 16 K 5313/08 - Nokia)– Strafrecht:
– § 264 StGB (bei unrichtigen, unvollständigen o. unterlassenen Angaben über subventionserhebliche Tatsachen, die dem Zuwendungsempfänger zum Vorteil gereichen)
– behördliche Anzeigepflicht gem. § 6 SubvG■ Adressaten
– Zuwendungsempfänger: Rückzahlungsverpflichtung
– Geschäftsführer / Vorstand: Haftung auf Rückzahlung bei Durchgriffshaftung bzw. bei Pflichtverletzung ggü. Unternehmen; strafrechtliche Verantwortung
– Gesellschafter: Haftung bei „existenzvernichtendem Eingriff“zu Lasten des Zuwendungsempfängers
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Kooperationsvertrag – Ergebnisbezogene Regelungen
■ Kooperationsvertrag begründet Zugriff der Partner auf: – Background (vorbestehendes geistiges Eigentum)
– Foreground (Projektergebnisse)
– Sideground (Ergebnisse außerhalb des Projekts)
■ Jeder Partner wird Inhaber seines Foreground⇨ Regelung zu gemeinsamen Erfindungen (Anteile, Anmeldung, Verwer-
tung, Beteiligung an Einnahmen, Vergütung, Kosten)
■ Nutzung des IP von Projektpartnern– einfaches Nutzungsrecht an Background bzw. Foreground zur Pro-
jektdurchführung (Maßstab: Need-to-know oder nice-to-have?)
– idR keine unentgeltliche Nutzung nach Projektende (mögl. Erstver-handlungsrecht, bevorzugte Bedingungen etc.)
■ IP-Übertragung bei Beteiligung von Hochschulen (§ 42 ArbnErfG,Veröffentlichungen)
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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Ihr Ansprechpartner
Höhe:5,34 cmBreite:4 cmHorizontal:1,22 cmVertikal:3,63 cm
Dr. Sebastian Wündisch, LL.M. Rechtanwalt
T +49 351 81660-0F +49 351 [email protected]
Noerr LLPPaul-Schwarze-Straße 201097 DresdenDeutschland