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Adaptasi Pembetajaran Bahasa Asing terhadap Tes Standar Internasional, ei*rbc;#i'liffitft ',11?,*" lssN 1693-5608 d

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Adaptasi Pembetajaran Bahasa Asingterhadap Tes Standar Internasional,

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PenonggungJmtab

Ketua Junrsan Pendidikan Bahasa Asiog

Pimpinan Perryunting

Amir; Soeprapto Rakhmat

Penyunting Pelaksano

Agus Salam Rahrnat; Dewi Kusrini; Kamaludin Martawidenda;Mulyana Adimihardj a; M. ZakaAl Farisi; Pepen Permanq Setiawan;

Tri Indri Hardini; Yadi Mulyadi; YayanNurbayan

Penyunting Ahli

Ahmad Dahidi (Bahasa Jepang);Azis Mahfuddin @ahasa Jerman);

Dadang Sunendar (Bahasa Prancis);Syihabuddin (Bahasa Arab)

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Alamat Redaksi

JuRUSAl.r :PE-NDDry4ry BAHASA ASINGFAKT'L'TAS PENDIDIKA}I BAII{SA DAN SENI

TJNWER,SITAS PENDIDIKA}I INDONESIAJl. Dr. Setiahdhi hlo.229 Bandmg; 40154

Tslp 2Ol3163 Ext 2418 &2416:s'heqli brhasa [email protected] '

Terbit &n kali setahun setiap bulan April dm Ola6er. Untuk naskah sela4jutrya naskah ndah diterima plinglambat tanggal 17 Febtuari 2(N7. Naskah yang sadah ditertuna dewan redo*si tidak dil@nfulil@rt

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No:2, Olttober2006: rssN 1693-5608

Editorial

Dewi Kusrini: Nihongo Nouryoku Shiken sebagai Salah Satu Standar MutuP endidiknn Ke terampilan Berbahas a Jepang

Cepi Riyana: P enerapan Te lmolo gi dalam P emb el aj ar on............

Nining Warningsih: Gombar dalam Pengajaran Bahasan Asing...

Dwi Cahyani AS Broto & Farida Amalia: Pemberdayaan Foto sebagai AlternatifP engoj aran Berbicara Bahasa Prancis ...

Sri Megawatff' Pragwtisete Interferc.ng

Lia Malia: Penyebab Kesalahan Penggunaan Kalimat Pasif Bahasa Jerman danPemecahannyo...

Dedi Sutedi: Sebab-Sebab Munculnya Kesalahan Penggunaan Kalimat PastfBahasa Jepang pada Pembelajar Orang Indonesia.. ...........

Soeprapto Rakhmat: Kojian Konseptual Bimbingan Karier Mahasiswa

Yadi Mulyadi: Peran Dosen Pembimbing Akademik dan Kemahasiswaan dalamMembantu Proses Pengembangan Karir Mahasiswa

M. Zaka Al Farisi : Pengembangan Diri Menuju Pribadi yang Mandiri...

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Sri Megawati: P ragmatische I nterferenz

PRAGMATISCHB INTERFERENZ

Oleh: Sri Megawati*)

fl Abstrak

Pragmatik merupakan salah satu cabang ilmu Linguistik yang banyakmembahas tentang bahasa komunikasi qntara bahasa dengan masyarakatpengguna bahasa tersebut. Interferensi - penggunaon unsur-unsur BahasaSumber pada Bahasa Sasaran- merupakan suotu gejola lahiriah dari suatuproses pemerolehan bahasa yaitu penerapqn tata pikir yang kurong tepat.Bahasa yang dijadikan sebagai bahan kajian ini yaitu Bahasa Jerman danBahqsa Inggris, karena kedua bqhasa tersebut termasuk rumpun BahasaGermonia. Meskipun kedua bahasa tersebut mempunyai sistem yang agakberbeda -sesuai dengan budaya dqn tata pikir masyaraknt penuturnya- tetapikedua bahasa tersebut banyak memiliki kemiripan, knrena bangso penuturkedua bahasa tersebut hidup dalam lingkungan alam yang mirip, sehinggasocial distance mereka sangat kecil. Selain itu pembahasan dalam kajian iniberorientasi pada pembelajar Jerman yang mempelojari Bahasa Ingrris sebagaibahasa Asing. Pembahasqn ini mempunyai konsekuensi bagi dosen atau guruBohasa Asing di Indonesia, bagaimana proses pemerolehan kedua bahasatersebut diajarkan, mengingat kedua bahasa tersebut mempunyai karakteristikbahasa dan system budaya yang sangol berbeda dengan Bahasa Indonesia.

Kata Kunci: Pragmatische Interferenz, Deutsch, Englisch

A. Einleitung

Pragmatik ist eine Orientierung aufdas Nritzliche, Sinn fiir Tatsachen undSachbezogenheit zu verstehen, und bezo-gen auf das Gebiet der Sprachwissen-schaft -die Pragmatik steht in der Niiheder Sprachsoziologie- heisst es lautDrodowski (1992:616) eine linguistischeDisziplin, die das Sprachverhalten, dasVerhiiltnis zwischen sprachlichenZeichen und interpretierendem Menschenuntersucht.

Unter dem Begriff der Interferenzist laut BuBmann (1987:216) Vorgangund Ergebnis jeglicher Form von Kontaktzwischen verschiedenen Sprachen: (a) aufindividueller Ebene: lernhemmende Ein-wirkung des muttersprachlichen Systems

auf den Erwerb der Fremdsprache (:negativer Transfer); vgl. KontrastiveSprachwissenschaft; (b) auf der Ebenevon Sprachsystemen, vgl. Sprachkontakt.

Die Anwendung des Sprachsys-tems von einer Muttersprache ist einschwieriges Prozess beim Erwerb einerFremdsprache und auch eine Einwirkungeines sprachlichen Systems auf einanderes, die durch die Ahnlichkeit vonStrukturen einer Muttersprache entstehteine falsche Analogie beim Erlerneneiner Sprache von einem Element derFremdsprache auf ein anderes.

Bei diesem Thema werden Deutschund Englisch behandeln, weil die beidenSprachen zu der Germanischen Spra-chfamilie gehriren und die Anwenderdieser beiden Sprachen in einem gleichen

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Atmosphiire leben, deshalb sie eine kleinesocial distance haben. Ausserdem wirddie Betrachtung nach den deutschenPerspektiven erliutert.

Im folgendeqrwird es zuerst einenkurzen seschichtlichen Abriss dari.ibererliiutert,-wann und aus welchem Grundeine pragmatische Orientierung imFremdsprachen-unterricht eingeschlagenwurde. Im Anschluss liisst es sich daraufeingehen, wie Fehler, vor allem Inter-ferenzfehler, entstehen. Diese beidenKapitel sollen zum Hauptthema Pragma-tische Interferenz fiihren und dessenVerstiindnis erleichtern. Abschliessendsind noch einige Uberlegungen anzu-stellen, wie pragmatische Interferenzbeim Erlernen einer Fremdspracheverbessert bzw. Sogar behoben werdenkann.

B. Theoretische Uberlegungen

1. Charakteristik der Deutschen undEnglischenSprache ist ein Teil der Kultur, und

die Kultur laesst sich nicht von Sprachetrennen. Jede Sprache hat ein eigenesCode -System, das auch einen Hinter-grund der Kultur bezeichnet.

Deutsch und Englisch stammen auseiner gleichen Sprachfamilie. Sie geh<irenzu der Germanischen, deshalb habendiese beiden Sprachen viele Ahnlich-keiten im Bereich der Sprache und Kultur, das heisst, die Deutscher und Engliinderhaben nun eine kleine social distance.

Nach den Perspektiven und nach derArt und Weise des Lebens der Germanenund besonders Deutscher und Engliinderkennen ihre Sprache einige Konzepte,unter anderen sind Konzepte der Zeit,der Referenz, der Zahl, des Genus undder Taetigkeit. Diese Konzepte spieleneine grosse Rolle ftr das Leben derGermanen. Da diese Konzepte sehr

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wichtig sind, werden sie in ihrerGrammatik im Bereich des Tempus,Personalpronomen, Kasus, Singular oderPlural, Artikel, Genus und die Rolle derVerben eines Satzes sehr stark gepriigt.

In Deutschland gilt Englisch als eineFremdsprache, die in jeder Schuleunterrichtet wird. Wie die deutschenSchtiler Englisch als ihre Fremdspracheerlernen, werden einige Uberlegungenbeleuchtet.

2. GeschichtlicherAbrissDamit eine neue Konzeption des

fremdsprachlichen Unterrichts entstehenkann, miissen unterschiedliche Faktorenzusammenwirken. In Deutschland k<innensolche Faktoren gesellschaftlich-poli-tischer, institutioneller, fachwissenschaft-licher. lern-theoretischer etc. Art sein.

In der ersten Hiilfte der 70er Jahre hatsich eine solche Konstellation ergeben.Der Bedarf an Fremdsprachenkenntnissenist in den Jahren seit dem zweitenWeltkrieg durch den Zusammenschlussder europZiischen Staaten in militiirischen,kulturellen und wirtschaftlichen Biind-nissen stetig angestiegen. Die Menschenwurden in Beruf und Freizeit (Tourismus)immer mobiler und die Entwicklung derKommunikationsmedien (2.8. Telefon,Rundfunk und Fernsehen) hat erheblichdazu beigetragen, dass sich der BedarfanFremdsprachkenntnissen immer stiirkerausgeweit hat. Neue gesellschaftlicheModelle und neue paedagogischeLeitvorstellungen wurden immer mehrdiskutiert und in Betrachtung gezogen.

In den 50er Jahren waren es in ersterLinie die Schiiler des Gymnasiums, dieFremdsprachen lernen durften. In den60er Jahren wurde dann z.B. Englisch fiirSchiiler aller Schularten eingefiihrt. Eswurden auch im Bereich der Erwach-senenbildung das Fremdsprachenangeboterweitert. Diese neuen Zielgruppenkonnten aufgrund unterschiedlicher

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Lernvoraussetzungen nicht mit denselbenMethoden unterrichtet werden wie es anden Gymnasien getan wurde.

Neue Unterrichsverfahren musstenalso entwickelt werden, die den Lerng-ruppen gerecht werden. EntscheidendeAnstcisse fiir eine Neuformulierung derZielsetzungen des Fremdspraenun-terrichts kamen von der Integration derPragmalinguistik (Neuner, 1989:84).Diese sieht namlich die Sprache nicht alsein System, d.h. als eine Aneinan-derreihung .von sprachlichen Ph[no-menen, ''sondern als ein Aspektmenschlichen Handelns. Mit Sprache solletwas miteinander getan werden, d.h.kommuniziert werden. Fremdsprachen-lernen sollte ab nun auch als einbewusster (kognitiver) und kreativerVorgang gesehen werden.

So viele neue Impulse miissennotgedrungen zu intensiver Diskussionfi.ihren, mit dem Ergebnis, dass neueLehrpliine erstellt werden, mit demtibergreifenden Lernziel, die Schtiler zurKommunikation zu beftihigen.In der Neuorientierungen trritt unteranderem die pragmatische Perspektivestark zum Vorschein.

Es wird also die Forderung gestellt,dass pragmatische Perspektiven beimErlernen der Fremdsprache stiirkerberiicksichtigt werden sollten. ModerneSprachen lernt man im Gegensatz zualten Sprachen wie Latein und Griech-isch, um sich mit anderen Menschen zuunterhalten, sich mit ihnen versttindigenzu kcinnen und um sich so im Zielspra-chenland besser zurechtfinden zu kdnnen.

Das pragmatische Ziel ist also, einelebendige Sprache deshalb zu erlernen,um sie an erster Stelle fiir Alltagskom-munikation zu benutzen. Prinzipien derSituativitiit. der Authentizitiit derSprachvorbilder, der Einbettung desneuen Lehrstoffes in Alltagsgespriiche,des Ubens im Kontext werden (Neuner,

Sri Mcgarvati: P ragnnlische I nlerfere n:

1989: 84), was den Fremdsprachenun-terricht betrifft, besonders hervorge-hoben.

Im Schulbereich bedeutet diesepragmatische Orientierung eine Erweite-rung der ursprtinglichen Zielsetzung; daseigentliche Ziel des Fremdsprachen-lerpns sollten nun nicht mehr Gram-matikkentnisse oder Kenntnisse imlandeskundlichen Bereich allein sein,sondern der Schiiler sollte ab nun lernen,seine erworbenen Fremdsprachen-kenntnisse im Alltag anzuwenden. DasHauptziel eines pragmatisch orientiertenFremdsprachenunterrichts ist also nicht inerster Linie die Vermittlung vonsprachlichen oder landeskundlichenKenntnissen, sondern die Entwicklungvon fremdsprachlichem K ci n n e n, d.h.von Fertigkeiten wie Hriren, Sprechen,Lesen. Schreiben in der erworbenenFremdsprache.

Jeder Mensch, der eine Fremdspracheerlernt, macht bei der Anwendung Fehler.Diese Fehler, und darauf kommt es imfolgenden Kapitel nr sprechen, habenunterschiedliche Ursachen. Im folgendenAbschnitt wird kurz darauf eingegangen,wie Fehler ganz allgemein entstehenkdnnen und es wird sich dann derProblematik von Abweichungen in dempragmatischen Bereich zuwenden.

3. FehleranalyseFehler sind, wie die Forschung zum

Fremdsprachenerwerb zeigt, ein notwen-diger Bestandteil des Lernvorgangs. Ander Anzahl und Art der Fehler kann manoft erkennen, in welchem Stadium sichein Lerner auf dem Weg zur Zielsprachebefindet.

Interferenzfehler, die auf den Einflussder Muttersprache zurtickzuftihren sind,treten gewohnlich in friihen Erwerbssta-dien auf. Am Zustandekommen vonFehlern sind zahlreiche Faktorenbeteiligt, weshalb die Ursachenerkliirung

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oft sehr komplex ist. Um eine genaueFehleranalyse aufzeigen zu kcinnen, mussder Unterrichtende den Lerner nattirlichgenau kennen und seine sprachlicheEntwicklung mitverfolgen. Findet dieLehrkraft die Ursachen der Fehler heraus,so kann er seinen Unterricht besser daraufabstimmen, wodurch die Untenichtlar-beit wiederum verbessert und ilder

Lernerfolg beeinflusst werden kann.Oft werden beim Erlernen der

Zielsprache dem Lerner Regeln gegebenzum Zweck der Verallgemeinerung, derGeneralisierung, dem Transfer, d.h. derSchi.iler soll mit Hilfe von Regeln dasGelernte auf iihnliche Fiille anwenden.Regeln kdnnen aber auch genau dasGegenteil bewirken, dass ndmlich aus der(wtinschenswerten) Generalisierung eine(nicht wiinschenswerte) Ubergenerali-sierung wird, oder mit anderen Worten,dass aus dem (wiinschenswerten)Transfer (nicht wtinschenswerte) Interfe-renz wird (Multhaup, 1989:95/96).

Es ist wichtig, dass man den Fehlerim grcissj'en Sprachzusammenhang siehtund erkliirt, ihn also nicht von seinensprachlichen Kontexten isoliert. (...) Erstder Einbezug grcisserer lernersprachlicherZusammenhiinge fiihn ztr einer ange-messenen Beurteilung dessen, was einFehler ist oder nicht, und wie ergewichtet werden muss (Vogel,1 989: I 8/1 9).

Zentraler Gegenstand des Verstehensist fiir die Kommunikation nicht der Satz,sondern der Text, der eine Handlungkonstituiert. Beim Sprechen im Alltagfragen wir uns nicht, welche Wrirter undStrukturen wir kennen und verwendenwollen, sondern in einer Kommunikationsteht die Mitteilungsabsicht stets imVordergrund. Wir suchen nach Wortenbzw. nach Sprachmaterial, die demgerecht werden, was wir ausdri.ickenmochten. Un genau an dieser Stelle, d.h.in dem Bereich der Prasmatik kann es

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vorkommen, dass wir Fehler machen; seres im Bereich idiomatischer Wendungenoder im Bereich der Hoflichkeit.

4. Pragmatische InterferenzIn diesem Kapitel handelt es sich um

eine Interferenz als potentielleVerstiindnishindernisse. Eine Interferenzberuht also, wie bereits erwiihnt ist, aufunzuliissigen Ubertragungen von Normender Muttersprache in die Fremdsprache(interlinguale Interferenz); sie kann aberauch auf unzuliissigen Ubertragungeninnerhalb einer Sprache beruhen (intra-linguale Interferenz).

Viele Interferenzen; wie z.B. solcheauf artikulatorischer Ebene, verursachen(nicht immer) geringe Behinderungen derKommunikation. Durch andere wiederumwird die Realisierung der kommuni-kativen Intention des Sprechers, worunterdas zu verstehen ist, was man zu sagenbeabsichtigt, stark beeintriichtigt oder garverhindert. Zu diesem Bereich gehcirenpragmatische Interferenzen, "die in derDivergenz der individuellen Intention undder intersubjektiven Bedeutsamkeit vonAesserungen in einer Fremdsprache (FS)resultieren und auf der Uebertragung fuerLerner (L)' inadiiquater kommunikation-sfunktionaler Regeln aus L auf dasSprachverhalten in L' beruhen"(Coulmas, 1987:206), d.h. es kommtdeshalb zu Abweichungen in derKommunikation, weil das, was derSprecher selbst zu sagen beabsichtigt undwas man letztendlich sagt nicht i.ibe-reinstimmt, bzw. dem Ansprechpartnerunangemessen erscheint. Diese Ab-weichung kommt daher zustande, dass esin der deutschen Sprache einfach andereRegeln des Miteinanderkommunizierensgibt.

Damit sein Gegentiber uns nichtfalsch versteht oder das Gesagte gar alsunhdflich bzw. unangebracht empfindet,ist es fiir eine effektive Kommunikation

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entscheidend, dass beide Gespriich-spartner, d.h. sowohl der Sprecher alsauch der Hcirer, die Bedeutung dergewiihlten Wdrter verstehen. Ebensowichtig ist eS, dass auch das sozialeUmfeld bekannt ist, damit die Wahl derWdrter oder des Ausdrucks verstandenwerden kann. Man kann zwar davonausgehen, dass es in vielen Sprachen imwesentlichen dieselben kommunik4givenGrundfunktionen gibt, aber man k-annnicht davon ausgehen, dass diese invielen Sprachen auf gleiche Weise erfiilltwerden.

Da pragmatische Abweichungen aufvielen sprachlichen Ebenen auftreten undsich sowohl bei den interlingualen alsauch bei den intralingualen Inferen-zerscheinungen feststellen lassen, wirdeine Forderung nach st?lrkerer Bertick-sichtigung der pragmalinguistischenDimensionen laut.

4.1 Forderungen einiger DidakterHtillen war z.B bereits im Jahre 1973

der Meinung, dass in der pragmatischenDimension das Zeichen im Bezug zuseinen Benutzern, also sowohl denSendem als auch den Empfiingern,lokalisiert ist. Es miissen von der linguis-tischen Pragmatik demnach alle Faktorendes Sprachprozesses beschrieben werden,die bei einem Sprechakt eine Rollespielen, was nattirlich ein sehr weitesAufgabenfeld ist. Ftir den Fremdspra-chen-unterricht konkret heisse das, dassdas Lehrmaterial sorgftiltig ausgewiihltwerden sollte und zwar So, dassmciglichst viele Bereiche (lexikalisch,syntaktisch, pragmatisch), in denen es zuInterferenzen kommen k6nnte, abgedecktsind.

Kuehlwein fordert zwei Jahre spaetereinen Miteinbezug der kommunikntivenKompetenz, d.h. performative Faktoren,mit anderen Worten, die sprachlicheAngemesssenheit in einer bestimmten

Sri Megawati: P ragmatische Interferenz

Situation sollte mitberiicksichtigt werden.Dementsprechend wiire es sinnvoll,sprachliche Akte der Zustimmung, desNichttiber-einstimmens, des Argumen-tierens, des Bittens usw. zu behandeln.

Kasper fordert, dass Studien derpragmatischen Regeln betrieben werden,die sich damit befassen, dass z.B. eineverbale Aussage eines deutschen Satzesihre entsprechende und angemesseneRealisation im Englischen erhiilt.Ausserdem wiirden vergleichende Ana-lysen des Englischen und des Deutschenz:ur Vermeidung von pragmatischenInterferenzen ftihren. Erst durch denVergleich des Verhiiltnisses zwischen derlinguistischen Kompetenz, niimlich dem,was ein Lerner theoretisch kann, und derkommunikativen Kompetenz, also derFiihigkeit, wie sich ein Lerner in einerbestimmten kommunikativen Situationverbal dussern kann, erst nach einersolchen Analyse und Auswertung dererkann dem Lerner zu einer erfolgreichenKommunikation verholfeg werden.

Es ist auch wichtig, dem Lerner bei-zubringen, wann es sich um einendirekten bzw. um einen indirektenSprechakt handelt oder wann eineAusserung wdrtlich gemeint ist und wannironisch.

Es gibt viele Aspekte, bei denen mitlnterferenzerscheinungen zu rechnen ist,wie bei Redewendungen, Hciflichkeits:formen, unterschiedlichen Stilebenen,unterschiedliche Wortstellungen usw. Imfolgenden sollen nun die wichtigenAspekte mit den ff.ir sie typischen underwartbaren lnterferenzen beleuchtetwerden.

4.2. AspektepragmatischerInterfernzen

4.2.1 Uber-/UnterrepriisentierungGibt es in einer Zielsprache zwei

Strukturen, die in der Bedeutung und dem

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Gebrauch leichte Unterschiede aufwei-sen, so wird der Lerner der Zielsprachegeneralisieren, d.h. er wird eine davonnehmen. um den Gebrauch beiderabzudecken. Ein Beispiel hierfuer ist:engl: I godt: ich gehe

I am going

Die-ing Form*- wftd im Englischenverwendet, um eine Zeitdaueranzuwenden. Im Deutschen gibt es keineForm, die Dauer ausdriickt. Ubertragt nunein Lerner die deutschen Verhiiltnisse aufden englischen Bereich, dann heisst das,dass er die Differenzziertheit desenglischen Aspektsystems aufhebt.

Dieser Interferenztyp muss nicht zuFehlern im engeren Sinne fiihren. Eskann jedoch sein, dass sie dem englischenMuttersprachler in einer liingeren Redeals formlos und weitschweifigvorkommem. Dies ist dann der Fall, wennein Sprecher mit deutscher Mutterspracheviel mehr Wcirter verwendet als imGrunde notwendig sind, denn imdeutschen gibt es nicht wie im Englischendie Mdglichkeit, einen Relativsatz zrrverktirzen. Diese Uberreprasentierungwird hiiufig auch als verbosity bezeichnet.Beispiel hierfuer ist:

engl.: The man I saw.The man (whom, who) I saw.(Unterrepriisentierun g)(Uberrepresentierun g)

oderdt.: Darqn kann man sehen, wie dumm

Mcinner sind.engl.:This shows how stupid men are.

This is the reason why you cansee how stupid men are.

oderdt.: Ihm wurde eine Belohnung

gegeben.engl.:He was given a reward.

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A reward was given lo him.

Der Didaktiker Levenston (1987: 28)untergliedert diese Uber-/ Unterreprii-sentierung in folgende Bereiche:- Fdrmlichkeit: UR lr is obvious that

they ...URObviously they .,.

- Weitschweifigkeit: UR The thoughtthat I wil l see you ...URThe thought of seeing you ...

- Formlosigkeit: UN fhey thought thathe was innocenl.UR. They thought him innocent.

- Substandard: UR I don't see nothing.URI don't see anything.

- Unterdifferenzierung: UR He said hewill come.URHe said he would come.

- Austauschbarkeit: UR Perhaps he willcome.URHe may come.

4.2.2 Emotive OvertonesHier kann es zu schweren Missver-

stiindnissen kommen, weil gefi.ihls-mlissige Kriterien im Spiel sind. Wahrenddie deutsche Sprache eine Starkintonationhat, klingt diese, wenn man.sie auf dieenglische Sprache anwendet steif,arrogant, ja sogar herrschstichtig. Durchemotive overtones kann ein Sprecherauch Statusunterschiede zum Ausdruckbringen. Politiker bedienen sich oft auchEinflirbungen der Arbeiterklasse, umSolidaritat auszudri.icken; oder Sprechereines Dialeks bemiihen sich einerhochsprachlichen Aussprache, um Res-pekt und Hoflichkeit dem Ansprechpart-ner gegentiber zu bezeugen.Beispiele:engl.: Make it snappy girl!

Would you be so kind to hurry up,please!

Zu pragmatischen Interferenzen indiesem Bereich ziihlt auch die falsche

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Wahl des Registers; dies ist dann der Fall,wenn man z.B. seinen neuen Professormit der Wortwahl begriisst:engl. : Hi there, old chap, how are the

kids doin'?

Auch sollte slang von ausliindischenLernern des Englischen vermiedenwerden, weil es einfach unangemessenist. Ein iihnl,icher Fall wiire 2.8., wenn einLerner deslbeutschen versuchen wtirde,Dialekt (bairisch oder schwiibisch) zureden.

4.2.3 Idiomatische RedewendungenPragmatische Interferenzen treten hier

vor allem aufgrund von Kollokierbarkeitder Sprache auf. Manche Einheiteninnerhalb der Sprache sind nichtmiteinander kombinierbar:Beispiele hierzu sind:engl. : * hold your mouth

* think on me

Hierunter fellt auch die Wiedergabedeutscher Redewendungen :dt.: er wurde lveideweiss

engl.: he turned white as a sheetdt.: man kann nicht auf mveiengl..' you cqn't eot your cake and have

itHochz e iten gl e ic hz e iti g t onzen

Oft gibt es flir bildhafte Vergleiche auchkeine direkte Entsprechung in anderenSprachen:

dt; das Auge des Gesetzesengl.: the arm of the lawdt.'. wie du mir, so ich direngl.: titfor tat

4.2.4 HdflichkeitNach Jorger (1987:107) ist es Voraus-

setzung einer h<iflichen Interaktion,einerseits in seinem sprachlichen Handelnfrei, ungehindert und von anderen nicht

Sri Megawati: P ragmatische Interfere nz

bedrlingt zu sein, d.h. sein Gesicht zuwahren und zu schiitzen, andererseits vondiesen anderen aber auch anerkannt undakzeptiert zu sein und deren Gesicht nichtzu verletzen. Dies wird oft auch als dasKonzept des face bezeichnet.

In der Fremd- wie auch in derMuttersprache gibt es Ruotineformeln,die zu beachten sind, ansonsten kann eszu fehlerhaften Ausserungen kommen.Folgende Ausserungen enthalten lexi-kalische Substitutionen, die diese Siitzefehlerhaft erscheinen lassen:dt. : *Schoenen Morgen

Guten Morgenengl.: *My good wishes

My best wishes

In diesem Bereich gehdren beispielsweiseauch Ruotineformeln, die zwar situations-angemessen angewandt, aber zu hiiufigwiederholt werden bzw. zu wenis variiertangewandt werden:engl.: I thank you so much; I thank you

so very much; I realy thank you!Im Deutschen redet man Freundeoft mit du an:

dt.: Du, gib mir bitte mal mein Buch!Im Englischen klingt eine solcheAnrede ziemlich unh<ifl ich:engl.: *You give me the book,please!

Kunsmann (1991:238) schreibt zu denHoflichkeitsregeln und zu Anredeformelntibrigens, dass die Sprechakte mitfortschreitender Bekannschaft wenigerformal werden. Oft weiss man alsDeutscher - Englaender bzw. Amerikanerhaben diese Problem ja nicht - nicht, zuwelcher Anredeformel man greifen soll.Nach liinger Bekannschaft mit einerPerson einigt man sich oft auf das du ;Dieser Wechsel vom "Sie" zum "Du'omuss aber innerhalb einer bestimmtenZeit stattfinden, denn nach einem

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gewissen liingeren Zeitraum ftillt einemdas Duzen schwerer.Mdgliche pragmatische Interferenzenkcinnen sich auch daraus ergeben, dassman Modalpartikel vertauscht:engl.: Please mind your step!

*Just mind your step!oderdt.: Schau mal, das ist doch herulich!

+Schau maL ist das eben herrlich!ap

Eine moegliche Wiedergabe derdeutschen Modalpartikeln ja, nrimlich etc.ist folgender-massen:dt.: Ich bin ja dein Vater.engl.: I am your father, you know.

Ich bin nrimlich dein Vater.You see, I'm yourfather.

Die Wiedergabe von S?itzen mit denModalpartikeln nur, bloss, mal etc. kannwie folgt aussehen:engl.: Don't you cry! dt.:

Weine doch nicht!Don't you worry!Mach dir mal keine Sorgen!

Ubersetzt man die englischen Siitze Wortfiir Wort ins Deutsche, so hat dies ehereine ironische oder drohende Wirkung:dt.: Hoer du nur auf zu weinen!

'Mach du dir mal keine Gedanken!

Zu pragmatischen Interferenzen kommtes auch, wenn ein deutscher Lerner desEnglischen auf eine Frage wie: May wecome in? nur mit "yet" oder 'ono"

antwortet.. Die angemessene Antwortwarc: Yes, you may! oder Do come in!Typisch fi.ir das Englische sind die

Question tags, die im Deutschen mitKurzfragen wie oder?, ne? usw.ausgedrtckt werden. Werden dieZusatzfr agen im Engl i schen weggelassen,so wirken die Ausserunsen unhdflicher:

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dt.: Gehst du einkaufen?engl.: *Will you do the errands?

Diese Erl?iuterungen zur "pragmatischenInterferenzen" scheinen wohl jedemeinleuchtend.Es kommt aber dennoch sehr oft vor, dasssich selbst ein getibter Sprecher inmanchen Situationen schwertut. diegeeignete Wortwahl zu treffen, bzw. dasauszudriicken, was er intendiert. Und vorallem stellt man es sich schwer vor,bereits die Schiiler im Unterricht aufpragmatische Interfer enzen hinzuweisen,weil sie oft so sehr damit beschiiftigt sind,einen grammatikalisch richtigen Satz zusagen, so dass sie den pragmatischenBereich oft vdllig ausseracht lassen.Hier werden einige Gedanken dazugeschrieben, wie man die Schueler aufden pragmatischen Bereich und dasUmgehen von Interferenzen aufmerksammachen keonnte.

C. SchluBfolgerung

Die oben erwlhnten Darstellungengeben uns (Fremdsprachlehrkriifte inIndonesien) sehr gute Uberlegungen, wiegermanische Sprachen z.B. Deutsch undEnglisch in Indonesien beigebrachtwerden. weil social distance zwischenIndonesien und Deutschland und Englandsehr gross ist. Man lebt in einerunterschiedlicher Kultur und jedeSprache hat eigene Sprachsystem. Ausdiesem Grund sollte man mehr kreativersein, damit die Fremd-sprachen nochlebendi ger unterrichtet werden.

Literaturverzeichnis

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Coulmas, Florian. 1987. RezeptivesSprachverhalten. Eine theoretischeStudie iiber Faktoren des sprachli-chen Verstehensprozesses. In: Papierezur Textlinguistik. Helmut BuscheVerlag, Hamburg.

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Multhaup, Uwe. 1989. Eiffihrung in dieFachdidaktik Englisch. Quelle&Meyer Verlag. Heidelberg

Sri Megawati: Pragmatische Interferenz

Neuner, G. ,Hunfeld, H. 1989. Methodendes fremdsprochlichen Unterrichts.E i n e E i nfil hr u n g. Minchen.

Vogel, Klaus. 1989. Aspekte der Lerners-prache als Forschungskonzept desZw e i t s pr ac he nerw e r b s. G<ittingen.

*) Sri Megawati: Dozentin derDeutschabteilung FakultAt vonSprache und Kunst der StaatlichenUnivetsitiit Yogyakarta.

Hauptschwerpunkt:Sprachwissenschaft mit besonderemInteresse auch fiir Literatur.

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