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58 | Elektrotechnik 10/14 Aus- und Weiterbildung Gespannt haben wir die Ausgabe der NIN 2015 erwartet! Nachdem bereits einige Informationsveranstaltungen durchgeführt wurden, ist die neue Fassung nun auch bei Electrosuisse erhältlich. Wir müssen also nicht alle bisher gestellten Fragen für das NIN Know-how neu beantworten. In der Praxis stellen sich aber auch nach wie vor Fragen, welche sich sowohl nach früheren Normen und Vorschriften wie nach aktueller und neuer Norm gleich beantworten lassen. Gerade bei Umbauten und Änderungen ist man oft gefordert, um abzuschätzen, was an die aktuellen Normen angepasst werden muss und was belassen werden kann. Lesen Sie nachstehend, welche Fragen uns diesen Monat erreicht haben. Fragen und Antworten zu NIN Fehlerstrom-Schutzeinrichtung für Steuerdrähte Wir haben bei einem Kunden eine neue Un- terverteilung montiert. Diese Untervertei- lung ist in einem landwirtschaftlichen Ge- bäude angebracht. Als Zuleitung haben wir ein Kabel 5 × 6 mm 2 und die Steuerdrähte 4 × 1,5 mm 2 in einem Alurohr der Fassade nach verlegt. Bei der Abnahmekontrolle hat nun das unabhängige Kontrollorgan bean- standet, dass die Steuerleitung durch eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung von Maxi- mum 300 mA geschützt werden muss. Wir haben noch nie eine Steuerleitung durch eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung ge- schützt. Müssen wir dies wirklich so umset- zen? (S. M. per E-Mail) Bis anhin war es in den Normen so, dass in feuergefährdeten Betriebsstätten sämtliche Stromkreise durch eine Feh- lerstrom-Schutzeinrichtung von max. 1 NIN-Know-how 104 David Keller, Pius Nauer* 300 mA geschützt werden musste. Die- se Forderung hat den Sinn, Brände in- folge von Isolationsdefekten zu verhin- dern. Wurden zum Beispiel Zuleitun- gen zu landwirtschaftlichen Gebäuden verlegt, so konnte man auf die Fehler- strom-Schutzeinrichtung verzichten, wenn die Leitungsführung zum Beispiel in der Bodenplatte im Beton verlegt wurde. Wenn die Leitung wie sie be- schreiben Aufputz, aber vollständig in einem Alu-Rohr verlegt ist, stufe ich die Gefahr eines Brandes durch einen Iso- lationsdefekt als sehr klein, wenn nicht sogar als ausgeschlossen ein. Man kann also auch hier auf einen Einsatz der Fehlerstrom-Schutzeinrichtung bei der Steuerleitung verzichten. Nach den NIN 2015 ist diese Frage noch klarer zu beantworten. Neu verlangt die Norm in feuergefährdeten Betriebsstät- ten nur noch bei Endstromkreisen eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung von max. 300 mA. Die Zuleitung zur Unter- verteilung, sowie die Steuerleitung gel- ten als Verteilleitung. (pn) Berührbare Drähte im Wohnungsverteiler Aus dem NIN-Know-how (Nr. 74) geht hervor, dass einfach isolierte Drähte nicht berührt werden dürfen (Beispiel an Boden- dose). Gilt dies sinngemäss auch für eine Schaltgerätekombination in einer Miet- wohnung? Bezüglich den offenen abgehen- den Gruppenleitungen (Abbildung 2A) sind 2 Berührungsschutz für DBO nach 61439-3. 2B Prüfung IP-Schutzgrade. 2B Berührbare Drähte im Wohnungsverteiler. 2A

| ET Elektrotechnik - Fragen und ......Basisschutz. Dieser gilt als erfüllt, wenn die Schutzart IP XXB oder IP 2X ein-gehalten ist. IP 2X ist erfüllt, wenn es an den Abdeckungen

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    Gespannt haben wir die Ausgabe der NIN 2015 erwartet! Nachdem bereits einige Informationsveranstaltungendurchgeführt wurden, ist die neue Fassung nun auch bei Electrosuisse erhältlich. Wir müssen also nichtalle bisher gestellten Fragen für das NIN Know-how neu beantworten. In der Praxis stellen sich aber auch nachwie vor Fragen, welche sich sowohl nach früheren Normen und Vorschriften wie nach aktueller und neuerNorm gleich beantworten lassen. Gerade bei Umbauten und Änderungen ist man oft gefordert, um abzuschätzen,was an die aktuellen Normen angepasst werden muss und was belassen werden kann. Lesen Sie nachstehend,welche Fragen uns diesen Monat erreicht haben.

    Fragen und Antworten zu NIN

    Fehlerstrom-Schutzeinrichtung fürSteuerdrähte

    Wir haben bei einem Kunden eine neue Un-terverteilung montiert. Diese Untervertei-lung ist in einem landwirtschaftlichen Ge-bäude angebracht. Als Zuleitung haben wirein Kabel 5 × 6 mm2 und die Steuerdrähte4 × 1,5 mm2 in einem Alurohr der Fassadenach verlegt. Bei der Abnahmekontrolle hatnun das unabhängige Kontrollorgan bean-standet, dass die Steuerleitung durch eineFehlerstrom-Schutzeinrichtung von Maxi-mum 300 mA geschützt werden muss. Wirhaben noch nie eine Steuerleitung durcheine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung ge-schützt. Müssen wir dies wirklich so umset-zen? (S. M. per E-Mail)

    Bis anhin war es in den Normen so,dass in feuergefährdeten Betriebsstättensämtliche Stromkreise durch eine Feh-lerstrom-Schutzeinrichtung von max.

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    NIN-Know-how 104

    David Keller, Pius Nauer* 300 mA geschützt werden musste. Die-se Forderung hat den Sinn, Brände in-folge von Isolationsdefekten zu verhin-dern. Wurden zum Beispiel Zuleitun-gen zu landwirtschaftlichen Gebäudenverlegt, so konnte man auf die Fehler-strom-Schutzeinrichtung verzichten,wenn die Leitungsführung zum Beispielin der Bodenplatte im Beton verlegtwurde. Wenn die Leitung wie sie be-schreiben Aufputz, aber vollständig ineinem Alu-Rohr verlegt ist, stufe ich dieGefahr eines Brandes durch einen Iso-lationsdefekt als sehr klein, wenn nichtsogar als ausgeschlossen ein. Man kannalso auch hier auf einen Einsatz derFehlerstrom-Schutzeinrichtung bei derSteuerleitung verzichten. Nach den

    NIN 2015 ist diese Frage noch klarerzu beantworten. Neu verlangt dieNorm in feuergefährdeten Betriebsstät-ten nur noch bei Endstromkreisen eineFehlerstrom-Schutzeinrichtung vonmax. 300 mA. Die Zuleitung zur Unter-verteilung, sowie die Steuerleitung gel-ten als Verteilleitung. (pn)

    Berührbare Drähte imWohnungsverteiler

    Aus dem NIN-Know-how (Nr. 74) gehthervor, dass einfach isolierte Drähte nichtberührt werden dürfen (Beispiel an Boden-dose). Gilt dies sinngemäss auch für eineSchaltgerätekombination in einer Miet-wohnung? Bezüglich den offenen abgehen-den Gruppenleitungen (Abbildung 2A) sind

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    Berührungsschutz für DBO nach 61439-3.

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    Prüfung IP-Schutzgrade.

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    Berührbare Drähte im Wohnungsverteiler.

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    wir der Meinung, dass damit der Schutzgegen elektrischen Schlag nicht gewährleis-tet ist. (P. B. per E-Mail)

    Die äusseren Abdeckungen von Schalt-gerätekombinationen (SK), welcheLaien zugänglich sind, müssen IP 2XCerfüllen. Dies gilt auch für erneuerteoder umgebaute SK. Diese Anforde-rung ist nicht neu, sie besteht schon seitdem Jahr 1994. Die erwähnte Zahl 2 anerster Stelle bedeutet, dass Öffnungenan keiner Stelle grösser als 12 mm seindürfen. Damit ist die sogenannte «Fin-gersicherheit» erfüllt, einen europäischdurchschnittlichen Finger kann man sonicht hineinstecken. Bis dahin ist dasauch noch nichts Besonderes, auch dieNIN verlangt generell diese Finger-sicherheit. Besonders ist aber die For-derung nach dem Einhalten des Buch-stabens «C», was auch als «Werkzeug-sicherheit» bezeichnet wird. Konkretbedeutet dies, dass man mit einemWerkzeug, wie beispielsweise einemSchraubenzieher, auch dann keine akti-ven Teile berühren kann, wenn mandiesen durch einen Schlitz (vielleicht11,9 mm breit) in der Abdeckung hin-einsteckt. Die Prüfung dieser Anforde-rung erfolgt mit einer Prüfsonde von10 cm Länge und einem Durchmesservon 2,5 mm. Im erwähnten Fall könnteman sich spitzfindig ja auf den Stand-punkt stellen, die SK wäre in eine be-stehende Nische eingebaut worden underfülle selber die erwähnten Anforde-rungen. Nun sind aber trotzdem dieeinfach isolierten T-Drähte der ange-schlossenen Stromkreise mit dem Fin-ger berührbar. Und diese Situation istebenfalls nicht zulässig. Schon in denHV von 1985 wurde verlangt, dass Lei-tungen im Handbereich doppelt isoliertsein müssen. Nach aktuellem Schutz-konzept muss für jeden Teil einer elek-trischen Anlage ein Basis- und ein

    Fehlerschutz vorhan-den sein. Für die be-rührbaren T-Drähte istnur der Basisschutz er-füllt, nicht aber derFehlerschutz. (dk)

    AbdeckungAnschluss

    WassererwärmerWir mussten für einenKunden einen neuenWassererwärmer an-schliessen. Der Wasserer-wärmer wurde in einenSchrank eingebaut, diePlatzverhältnisse sindsehr eng. Aus diesemGrund konnte die Origi-nalabdeckung des Was-sererwärmers nicht mehr montiert werden(siehe Abbildung 3). Aus diesem Grund ha-ben wir auf der Frontseite des Wasserer-wärmers eine Abdeckung aus PVC ange-bracht, damit die spannungsführendenTeile nicht mehr berührt werden können.Reicht dies aus, oder muss wegen den Was-serrohren noch ein spezieller Schutz vorge-sehen werden. (J. A. per E-Mail)

    Die NIN verlangt für aktive Teile denBasisschutz. Dieser gilt als erfüllt, wenndie Schutzart IP XXB oder IP 2X ein-gehalten ist. IP 2X ist erfüllt, wenn esan den Abdeckungen keine grösserenÖffnungen mit einem Durchmesser von12 mm hat. Man spricht hier auch vonder Prüffingersicherheit. Die SchutzartIP XXB bedeutet, dass man mit demPrüffinger zwar durch eine Öffnungeindringen kann, aber bis zu Eindring-tiefe von 80 mm keine gefährlichenTeile berühren kann. Wenn diese For-derungen eingehalten sind, ist der Ba-sisschutz erfüllt und die Abdeckung desWassererwärmers ist in Ordnung. Sowie ich ihre Abbildung interpretiere, ist

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    die Abdeckung zwischen den Wasser-rohren angebracht. Von der Seite herkann mit der ganzen Hand hineinge-griffen werden. Dies entspricht nichtdem Basisschutz. Natürlich ist es abso-lut sinnvoll, die Anschlussstellen so Ab-zudecken, dass bei einem Drahtbruchdie Wasserrohre nicht durch die Drähteberührt werden können. (pn)

    Anlageschalter für Backofen in einerBäckerei

    In einer Bäckerei die neu erstellt wird, wirdein einzelner Backofen mit einem An-schlusswert von 250A aufgestellt. Wie siehtes hier mit Revisionsschalter für Geräte mitso hohen Strömen aus, muss hier auch einRevisionsschalter vorgesehen werden?

    (B. O. per E-Mail)

    Auch für einen Backofen mit 250A Be-messungsstrom muss eine Trennein-richtung vorhanden sein. Begriffe wieRevisions- oder Wartungsschalter wer-den aber eher für das Schalten von Tei-len einer Maschine gebraucht, also zumSchutz vorwiegend gegen nicht elektri-

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    VORBEREITUNGSKURSPRAXISPRÜFUNG NIV→ Fachkundigkeit Art. 82 Semester (Mi)19.08.2015 - 02.03.2016

    TELEMATIK-SPEZIALISTVSEI/STFW→ ZertifikatBlockkurs (3 x 1 Woche)09.03.2015 - 04.09.2015

    ELEKTRO-INSTALLATEUR→ Höhere FachprüfungBlockkurs (4 x 3 Wochen)16.03.2015 - 04.12.2015

    UPDATE AUFNIN 2015Tageskurs10.12.201422.01.2015

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    Abdeckung Anschluss Wassererwärmer.

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    sche Gefahren. Massgebend für denBackofen ist die EN 60335-1 mit demTitel «Sicherheit elektrischer Gerätefür den Hausgebrauch und ähnlicheZwecke». Hierin wird verlangt, dass fürein solches Gerät eines der folgendenMittel vorzusehen ist, um ein allpoligesAbschalten vom Netz sicherzustellen:• Eine mit einem Stecker ausgestattete

    Netzanschlussleitung,• ein Schalter […],• eine Forderung in den Anweisungen,

    dass in der festverlegten Installationeine Trennvorrichtung vorzusehenist, oder

    • eine Gerätesteckvorrichtung

    Wie Sie hier lesen können, kann derGerätehersteller auf den Einbau einerTrenneinrichtung im Gerät selber ver-zichten, wenn er eine entsprechendeHerstelleranweisung erlässt. Somit ist

    der Elektroinstallateur in der Pflicht,diese Anweisung umzusetzen. Zu derTrenneinrichtung steht in derselbenNorm, dass die Trennung dadurch er-reicht werden kann, dass der Einbaueines Schalters in die feste Installationin Übereinstimmung mit den Errich-tungsbestimmungen erfolgt. Ein sol-cher Schalter muss also sicher «laien-tauglich» sein. Das heisst, er mussjederzeit leicht und gefahrlos zugäng-lich sein. Falls er nicht unmittelbarbeim Gerät selber angeordnet ist, musser klar und unverwechselbar bezeichnetsein. Weiter muss er in der Lage sein,das Gerät unter Volllast ausschaltenzu können, für einen Backofen wäreAC-21 sicher die richtige Kategorie.Hinzu kommt, dass der Schalter, wenner eben nicht unmittelbar beim Gerätselber angeordnet ist, im ausgeschalte-ten Zustand abschliessbar ist, um bei

    einer Wartung oder Reparatur ein Ver-letzungsrisiko auszuschliessen. Eine ge-wöhnliche NH-Sicherungstrennleisteim Elektro-Verteilschrank ist dazu alsoin verschiedener Hinsicht nicht geeig-net. (dk)

    SiNa bei Anlagespannungen 48 VIn unsere Firma installieren wir auch

    Stromkreise und Geräte, welche mit Span-nungen von 48 V und zum Teil mit Strö-men >2 A betrieben werden. Dies sind bei-spielsweise Zuleitungen zu kleinerenUnterverteilern oder auch Technische An-lagen welche 48 V benötigen. Nun ist dieFrage aufgetreten, ob man auch für dieseInstallationen einen SiNa erstellen muss.Nach meiner Meinung muss auch hier eineSiNa erstellt werden, oder?

    Wenn ein SiNa erstellt werden muss,dann muss man ja auch die Isolationsmes-sung und die Kurzschlussstrommessungdurchführen. Die Isolationsmessung sollte jakein Problem sein, aber wie kann ich denKurzschlussstrom messen? Gibt es für dieMessung des Kurzschlussstromes bei Gleich-stromanlagen welche mit 48 V betriebenwerden spezielle Messgeräte, da es jamit den normalen Installationstestern nichtfunktioniert. (K.S. per E-Mail)

    Wenn eine elektrische Anlage in denGeltungsbereich der NIV fällt, so mussauch ein Sicherheitsnachweis ausgestelltwerden. Gemäss Artikel 1 der NIV, ge-

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    Geltungsbereich der NIV.

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    Seit dem letzten Update sind einige neue Harmonisierungsdoku-mente ratifiziert worden, die in allen CENELEC-Ländern undauch der Schweiz gelten. Das technische Komitee TK 64 und Elec-trosuisse haben diese wichtige Norm überarbeitet und dem aktuel-len Stand der Technik angepasst. Die NIN 2015 tritt am 1. Januar2015 in Kraft.Electrosuisse bietet Nachschlagewerke in vollständiger oder in ge-kürzten Fassungen und verschiedenen Fachkurse an.www.electrosuisse.ch

    NIN 2015 – Nachschlagewerke und Fachkurse

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    hören Starkstromanlagen in ihren Gel-tungsbereich. In der Abbildung 5 habeich den Geltungsbereich der NIV kurzzusammengefasst. Stromkreise mit ei-nem Bemessungsstrom von mehr als2 A gelten als Starkstromanlagen. Neh-men wir zum Beispiel eine Niedervolt-beleuchtung, hier sind sehr schnellmehr als 2 A erreicht (in Bild 5 rot um-kreist). Diese gehören dementspre-chend in den Geltungsbereich der NIVund es muss ein SiNa ausgestellt wer-den. In Ihren Anlagen gilt dies analog.Um den SiNa zu erbringen, müssen na-türlich auch die von der NIN geforder-ten Prüfungen und Messungen gemachtwerden. Zuerst wird mit der Sichtprü-fung festgestellt, ob die Installation denNormen entspricht. Dann folgen dieMessungen. Wie sie richtig erwähnt ha-ben, kann die Isolationsmessung ohneProbleme durchgeführt werden. Ich ge-he davon aus, dass es sich bei ihren ge-nannten Stromkreisen um SELV- oderPELV-Stromkreise handelt. Hier ver-langt die NIN die Messung des Isolati-onswiderstandes mit einer Spannungvon 250 V, wobei der Isolationswider-stand mindestens 0,5 M� erfüllenmuss. Eine Kurzschlussstrommessungfordert die NIN für SELV- und

    PELV-Stromkreise nicht. SELV undPELV ist in den Normen als eine sepa-rate Schutzmassnahme definiert. DieBemessungsspannung bei SELV- undPELV-Stromkreisen darf 50 V AC oder120 V DC nicht übersteigen. DieseSpannungen sind bekanntlich auch beidirekter Berührung in der Regel unge-fährlich. (pn)

    FI-Schutz bestehende Steckdosenach Küchenumbau

    Bei einem Küchenumbau wird die Steckdosefür den Geschirrspüler bestehend gelassen,das heisst wieder an gleicher Stelle mon-tiert. Wir möchten nur die Gruppe fürLicht und Steckdosen mit einem FI-LSschützen und die bestehende Typ 15 für denGWA so belassen. Dürfen wir das so ma-chen? (M. D. per E-Mail)

    Obschon grundsätzlich keine Sanie-rungspflicht nach Normenänderungenbesteht, müssen unter Umständen ebenauch bestehende Anlagen oder Teiledavon bei Umbauarbeiten auf ein höhe-res Schutzniveau angepasst werden.Dies trifft beispielsweise bei Umbautenvon Bade- und Duschräumen zu, wobeihier sicher eine RCD für den zusätzli-chen Schutz nachgerüstet werden muss.

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    Oder wenn in einen Brüstungskanal zu-sätzliche Steckdosen montiert werden,so ist es mehr als vernünftig, auch diebestehenden Steckdosen im selben Ka-nal durch RCD zu schützen. Andern-falls kann sich der Laie als Anwenderkaum orientieren, wo er welchenSchutzlevel erwarten darf. Gleichestrifft auch für Ihr erwähntes Beispiel zu.Obschon die Steckdose T 15 bestehenbleibt und noch nicht FI-geschützt ist,so muss auch dieser Stromkreis nachdem Küchenumbau FI-geschützt wer-den, Bemessungsdifferenzstrom natür-lich 30 mA. (dk)

    * David Keller und Pius Nauer sindFachlehrer an der SchweizerischenTechnischen Fachschule Winterthurund unterrichten beide im BereichVorschriften.

    [email protected] [email protected]

    TRÄGER SPONSOR

    REFERENTINNEN UND REFERENTEN– Bundesrätin Doris Leuthard– Regierungspräsidentin Kanton BE Barbara Egger-Jenzer– Prof.Dr.Herbert Binggeli, Rektor Berner Fachhochschule– Dr.Ernst Hauri, Direktor Bundesamt für Wohnungswesen– Regierungsrat Kanton ZG Heinz Tännler– Stephan Wüthrich, Nachhaltiges Bauen Schweiz– Thomas Blindenbacher, 2000-Watt Gesellschaft

    – André Müller, Ecoplan AG– Rolf Manser, Bundesamt für Umwelt– Prof.Dr.Hanspeter Eicher, Eicher+Pauli AG– René Zahnd, Implenia Schweiz AG– Prof.Dr.Wolfgang Feist, Passivhaus Institut– Dr. Ruedi Meier, Moderator

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