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Vorlesung "ERP" von Prof. Dr. Ketterer, Hochschule Fulda
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Prozess PP-1
Absatz und Produktionsgrobplanung,
Produktionsprogrammplanung
Prof. Dr. Norbert Ketterer – HS Fulda1
Einordnung in Gesamtprozess
Prof. Dr. Norbert Ketterer – HS Fulda2
(Benz, 2008)
Absatz- und Produktions-grobplanung (S&OP)
� Ziele
– Prognose der erwarteten Absatz- und
Produktionsmengen
� Aussage: Welche Menge (?) in welcher Periode (?)
� Auflösung: Planerisch „sinnvolle“ Ebene -> das muss
nicht immer die Ebene des zu verkaufenden
Produktes sein
– Abschätzung der Durchführbarkeit mit Hilfe einer
Grobplanung
Prof. Dr. Norbert Ketterer – HS Fulda3
Planungsebenen in S&OP
� Planungsebene ist abhängig von Art des Produktes– Für einige Produkte Planung direkt auf Produktebene sinnvoll
– Für andere Produkte Planung auf einer aggregierten Ebene sinnvoller � Planungsschritt wird dann ergänzt durch Disaggregationsschritt
� Fälle Planung sinnvollerweise auf aggregierter Ebene– Produkt differenziert durch Detailmerkmale sehr stark aus (z.B. Farben,
Verpackungsformen)
– Statistisch sinnvolle Aussagen nur auf aggregierter Ebene sinnvoll� Bsp 1: Abhängig von der Historie des Verkaufs von Zahnputzmaschinen und der Historie des Verkaufs
von Aufsteckbürsten lässt sich der Verkauf von Aufsteckbürsten prognostizierenDer Verkauf findet aber in Blistern statt (z.B. in 4er, 8er) -> auf Blisterebene lässt sich das kaum prognostizieren; verkauft & produziert werden aber geblisterte Aufsteckköpfe
� Bsp 2: Prognose von Fahrzeugenverkäufen nach Modell, Motor, wesentlichen Ausstattungsmerkmalen
Prof. Dr. Norbert Ketterer – HS Fulda4
Planungsebenen und Produktgruppen in SAP-SOP
� Produktgruppe fasst ähnliche Produkte zusammenzusammen
� Ein oder mehrstufige Anordnung
� Anteilsfaktoren geben Disaggregation vor
� Auf unterster Stufe finden sich Materialien
� Produktgruppe selbst wird auch als „Rumpfmaterial“ angelegt
Prof. Dr. Norbert Ketterer – HS Fulda5
(Benz, 2008)
Produktprogramm/ Produktionsprogramm
� Definition (Speth)
– Im Produktprogramm sind Art und Menge der Produkte festgelegt, die ein Unternehmen herstellt („Was will ich verkaufen“).
– Im Produktionsprogramm legt für eine gegebene Planungsperiode – Im Produktionsprogramm legt für eine gegebene Planungsperiode Art, Menge und Zeitpunkt der herzustellenden Produkte fest. Das Produktionsprogramm schafft die Basis für die weitere Planung, Steuerung und Kontrolle des Produktionsprozesses („Was will ich wann in welcher Menge produzieren/ beschaffen“).
� Details können auch in Grundlagenvorlesung zur WI nachgelesen werden (Kapitel 2).
Prof. Dr. Norbert Ketterer – HS Fulda6
Beispiel eines Produktionsprogramms
Produktionsmenge/ Periode Mai Juni Juli August
Erdbeerjoghurt120K 150k 120k 150k
Prof. Dr. Norbert Ketterer – HS Fulda7
120K 150k 120k 150k
Heidelbeerjoghurt80k 100k 90k 100k
Himbeerjoghurt40k 50k 30k 50k
Bitte beachten: das Produktionsprogramm wird pro Produkt/ Periode definiert !!
Frage: wie könnte die entsprechende Produktionsgrobplanung aussehen ?
Produktionsprogrammplanung in SAP
� Ziele
– Erstelllung eines – Erstelllung eines
„Produktionsprogramms“ auf Basis von
Bedarfsdaten (z.B. Übergeben aus SOP,
oder manuelle Eingabe)
– Produktionsprogramm wird durch
Planprimärbedarfe repräsentiert
� Diese Bedarfe stellen Bedarfe ohne
Kundenbezug dar
Prof. Dr. Norbert Ketterer – HS Fulda8
Produktionsprogrammplanung in SAP (2)
� Interpretation der Bedarfe
– Die Interpretation dieser Planprimärbedarfe ist auch im Zusammenhang mit eingegebenen
Kundenaufträgen und ausgehenden Lieferungen zu sehen
� Wenn Sie einen Kundenauftrag eingeben, ist entweder der Planprimärbedarf um diesen Anteil zu
verringern oder der Kundenauftragsbedarf darf nicht berücksichtigt werden
� Wenn Sie eine Lieferung durchführen sind die Planprimärbedarfe zu reduzieren
� Werden diese Anpassungen nicht vorgenommen, sind die Bedarfszahlen zu hoch !!!
– Wie die Planprimärbedarfe interpretiert werden hängt stark von der Art ab, wie der Artikel
produziert wird
� Was ist diesbezüglich der Unterschied zwischen z.B. Coca-Cola und einem Automobil
� Wie ist es mit PCs (wie Coca-Cola oder wie ein Automobil ??)
Prof. Dr. Norbert Ketterer – HS Fulda9
Planungsstrategien
� Die Art in der die Bedarf interpretiert wird, werden wird in SAP als „Planungsstrategie“ bezeichnet
� Betriebswirtschaftlich repräsentiert dies verschiedene Arten in der Sie Kundenaufträge abwickeln
– Wesentliche Merkmale: Art des Kundenbezugs, Ebene der Planung
– Art des KundenbezugsArt des Kundenbezugs
� Kundenanonym: Lagerfertigungsstrategien (Coca-Cola, Aufsteckbürstchen für Zahnbürsten, viele PCs)
� Kundenspezifisch: Kundenfertigungsstrategien (einige PCs, Autos)
– Ebene der Planung
� Auf Endproduktebene: Produkt wird auf der Ebene geplant auf der es auch verkauft wird – zumindest wird das Produktionsprogramm auf
diesen Ebenen erstellt (viele PCs, Autos, viele Consumer-Artikel)
� Auf Komponentenebene: Das selbe Produkt wird in verschiedenen Verpackungsvarianten verkauft wirklich relevant sind aber nur
bestimmte Komponenten (Aufsteckbürstchen für Zahnbürsten, Coca-Cola, LKWs, kundenspezifische PCs)
� Dieser Bereich ist in SAP sehr komplex - dies ist auch die Hauptkomplexität innerhalb der
Produktionsprogrammplanung
– Wir schauen uns nur eine ausgewählte Strategie an
Prof. Dr. Norbert Ketterer – HS Fulda10
Strategie 1: Lagerfertigung
� Produktion auf Lager– Innerhalb der Produktion kein Bezug zu Kundenaufträgen – Kundenaufträge können jedoch existieren
� Sie werden dann entweder nicht beachtet oder Sie müssen die Primärbedarfe reduzieren
– Kundenaufträge selbst werden aus dem Lager bedient (das Produkt wird für einen Kundenauftrag ausgeliefert)
� Anonyme Lagerfertigung� Anonyme Lagerfertigung– Planprimärbedarfe werden dann reduziert, wenn das Produkt vom Lager ausgeliefert wird
– Sie müssen Produzieren, was noch nicht durch den Lagerbestand oder durch andere Zugangselemente gedeckt ist
– Beispiel: viele Consumer-Products, wie PCs, Unterhaltungselektronik
– In SAP wird dies durch die Planprimärbedarfsstrategien „10“ und „11“ repräsentiert (unser Beispiel arbeitet mit „10“)
Prof. Dr. Norbert Ketterer – HS Fulda11(Benz, 2011)
Durchführung der Planung
� Planung wird in einem Planungstableau durchgeführt
� Die Ergebnisse des SOP können verwendet werden
– In Programmplanung Pullen aus SOP oder
In SOP Push in Programmplanung– In SOP Push in Programmplanung
� Falls keine Daten in SOP exisitieren -> manuelle Eingabe oder direkte Prognose aus Verkäufen
� Sobald Daten in die Programmplanung übergeben wurden, sind sie im System operativ nutzbar
– Um Produktionsplanung zu starten
– Um Produktionsdurchführung zu starten
– Um gegen Kundenaufträge zu verrechnen
– Nutzbarkeit wird durch „Aktiv“-Kennzeichen gesteuert
� Produktionsprogrammplanung findet auf Materialebene statt
Prof. Dr. Norbert Ketterer – HS Fulda12
Beispiel der Planung
� Beispiel für Planungstableau
� Beispiel für Bedarfsübernahme Bedarfsübernahme aus Grobplan
– Man kann Bedarfe oder auch Pläne übernehmen
– Übernahme Plan: Bruttorechnung in Bedarfsstrategie evtl. sinnvoll
Prof. Dr. Norbert Ketterer – HS Fulda13