Upload
brunhild-heimsoth
View
115
Download
1
Embed Size (px)
Citation preview
1
Energiewende: Wunsch und Wirklichkeit
17. VNW-ManagementForum | 17. Januar 2014
PD Dr. Christian Growitsch
2
Durchschnittlicher Strompreis - inflationsbereinigt
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
0
5
10
15
20
25
30
35
Erzeugung, Transport, Vertrieb Konzessionsabgabe Stromsteuer §19-Umlage Offshore-Haftungsumlage KWK-Aufschlag
EEG-Umlage MwSt.
Str
om
pre
is i
n €
ct/k
Wh
2,94
0,10
2,26
16,31 14,32
2,05
0,25
0,126
0,329
5,277
4,59
1,79
Σ 21,69
Σ 28,73
Quelle: BDEW
Dreipersonenhaushalt (3500kWh/a)
Aktuelle Ziele und momentaner Stand der EnergiewendeZiele• Emissionsreduktion: -40% bis 2020 (-55% bis 2030)• Erneuerbaren-Anteil: 40-45% bis 2025, 55-60% bis
2035
Stand• 8 KKW nach Fukushima 2011 abgeschaltet
9 KKW laufen noch, letzte Abschaltung in 2022 geplant
• Erneuerbaren-Anteil im Stromsektor (2012): ~23%
• Stromnachfrage: keine signifikante Reduktion
• Emissionen (2011): ~27% Gesamtreduktion ~15% Reduktion
im Stromsektor
3
Geplante Investitionen im Stromsektor für 2013 bis 2022 betragen im Zielszenario 208 Mrd. €.
4
Wind offshore
Photovoltaik
Wind onshoreSonstige EEErsatzinv. EE
Konventioneller Kraftwerkspark
Sonstige Netz-investitionen
Netzausbau NEP-Ergebnisnetz
Erneuerbare
Quelle: EWI (2013), basierend auf Szenario B des Netzentwicklungsplans
5
In Zielszenario für 2022 stellen die erneuerbaren Energien 54% des Bruttostromverbrauchs.
Erneuerbare
Erdgas
Steinkohle
Braunkohle
Nettoexporte
Erdöl, Speicher, DSM, Sonstige
Kernenergie
Nettostromnachfrage
Quelle: EWI (2013), basierend auf Szenario B des Netzentwicklungsplans
6
In Zielszenario für 2022 stellen die erneuerbaren Energien 54% des Bruttostromverbrauchs.
Erneuerbare
Erdgas
Steinkohle
Braunkohle
Nettoexporte
Erdöl, Speicher, DSM, Sonstige
Kernenergie
Nettostromnachfrage
Quelle: EWI (2013), basierend auf Szenario B des Netzentwicklungsplans
7
In Zielszenario für 2022 stellen die erneuerbaren Energien 54% des Bruttostromverbrauchs.
Erneuerbare
Steinkohle
Braunkohle
Nettoexporte
Erdöl, Speicher, DSM, Sonstige
Kernenergie
Nettostromnachfrage
Quelle: EWI (2013), basierend auf Szenario B des Netzentwicklungsplans
Erdgas
Wind offshore+54 TWh
Wind onshore
+35 TWh
Photovoltaik+23 TWh
13 TWh
12 TWh
10 TWh 42%
34%23 TWh34 TWh
20 TWh 37%
Verdrängung konventioneller Erzeugung in Deutschland
(netto)
Mehr als ein Drittel der zusätzlichen EE-Erzeugung erhöhen ausschließlich den deutschen Exportsaldo.
Angaben für 2022 8Quelle: EWI (2013)
Wärmemarkt wandelt sich sehr langsam, politische Eingriffe oft nicht effektiv...
9Quelle: EWI (2012)
… aber großes Potenzial für CO2-Reduktionen
10Quelle: EWI (2012)
0
20
40
60
80
100
120
140
2010 2015 2020 2025 2030
Mio. t CO2-Äq
CO2-Ausstoß Bestand Ersparnis HeiztechnologienErsparnis Dämmmaßnahmen Ersparnis Sonstige
Deutsche Energiepolitik – einige Beobachtungen
• Sehr einseitig – in mehrfacher Hinsicht:- Fokus auf lediglich eine Dimension der
Energiepolitik- Fokus auf Deutschland (EU? Partner?
Klimaverhandlungen?)- Fokus auf Stromsektor und Erneuerbare (andere
Sektoren?)
• Im Stromsektor: Energiewende = Energiepolitisches Zielsystem - Unvollständig- Unausgewogen- Überbestimmt
• … ohne schlüssiges Umsetzungskonzept. Offene Kernfragen: - Deutschland vs. Europa?- Regulierung vs. Markt?
11
Politische Handlungsfelder für „Stromwende“ 2013 - 20171. EU 2020-2030
• EU-ETS
• ggf. EU-EE-Fördersystem
• ggf. Kapazitätsmechanismus (ob/wie)
2. Reform der Erneuerbaren Energien-Politik (EEG)
• Klärung der Ziele bis 2020
• Marktpreissignal für Erneuerbare Energien
• Verbesserte Integration in den EU-Binnenmarkt
3. Sicherstellung der Versorgungssicherheit
• Aktuell kein bundesweiter Handlungsbedarf bei konventionellen
Erzeugungskapazitäten
• Situation in Süddeutschland kritisch -> erfordert systematische
Lösung
Vielen Dank für Ihr Interesse.Haben Sie Fragen oder Anregungen?
PD Dr. Christian GrowitschEnergiewirtschaftliches Institut an der Universität zu Köln (EWI)Alte WagenfabrikVogelsanger Straße 321D-50827 KölnTel.: +49 221 277 29 102Fax: +49 221 277 29 [email protected]
Hohe Importe aus dem nördlichen Ausland bei gleichzeitigem Export in den Süden.
14
• Deutschland importiert im Norden aus Staaten mit hoher Windeinspeisung.
• Negativer Regionensaldo in der Mitte und dem Süden Deutschlands
• Durch den sinkenden Spotpreis in der gesamtdeutschen Preiszone steigen die Exporte in die südlichen und östlichen Nachbarstaaten.Situation: Zielszenario,
Startnetz, Winter 2022, Werktag, Starkwind, 6 Uhr morgens
Festhalten an deutscher Preiszone führt kurz- und mittelfristig zu erheblichen Verzerrungen.
Realität• Zonen durch Engpassgrenzen
definiert (erst durch Netzausbau aufgehoben)
• Süddeutscher Strom anderes Gut als norddeutscher Strom – aber selber Preis
Folgen• Kraftwerke in Süddeutschland mit zu
geringen Deckungsbeiträgen• Überhöhte Nachfrage nach
süddeutschem Strom, u.a. auch aus dem Ausland
• Damit: Verschärfung Engpassproblematik
Häufiger Engpass
Schematische Darstellung
Zone A
Zone B
Bei Festhalten an einheitlicher Preiszone: Cross-Border-Redispatch notwendig
15