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1 Hochschulkurs „Zielvereinbarungen“, 22.03.2001 www.che.de Die finanzielle Dimension von Zielvereinbarungen: Anreizsysteme, Budgetierung Dr. Frank Ziegele

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1 Hochschulkurs „Zielvereinbarungen“, 22.03.2001

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Die finanzielle Dimension von Zielvereinbarungen: Anreizsysteme,

Budgetierung

Dr. Frank Ziegele

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Grundfragen

Zielvereinbarungen überhaupt ins Finanzierungsmodell integrieren?

Zielvereinbarungen an welchen Stellen in die Architektur einbauen?

Wie sind Zielvereinbarungen finanztechnisch auszugestalten?

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Vereinbarungen ins Finanzierungsmodell?

zentrale Frage: „übersetzt“ man einen Kontrakt in Geldgrößen?

erhebliche Gestaltungsmöglichkeiten: bei Indikatorsteuerung automatisierter Zusammenhang, aber bei Kontrakten ist die Direktheit des Zusammenhangs variierbar

vorgelagerte Frage: muss man Kontrakte mit Anreizen koppeln oder ist das nicht nötig?

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Anreizsysteme sind notwendig, weil...

... dies der Logik einer Zielvereinbarung an Hochschulen entspricht: gleichgestellte Partner schließen Kontrakt mit Leistung + Gegenleistung.

... Kontrakte dafür anfällig sind, wirkungslos zu bleiben, wenn sie Kosten ohne Nutzen implizieren.

... die Qualität von Kontrakten gefördert wird (v. a. durch den Zwang, Ziele überprüfbar zu machen).

... das neue Steuerungsinstrumentarium leichter in Gang gesetzt werden kann.

... formelgebundene Mittelvergabe alleine als finanzielles Steuerungsinstrument nicht ausreicht.

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finanzielle Anreizsysteme?

Entscheidend ist: Individueller Nutzen aus Kontrakt für alle Beteiligten

Möglichkeiten

GesamterfolgFachbereich

ReputationZielbeiträgeHochschul-/

Fachbereichsleitung

finanzielleHonorierung Ziel-

verfolgung/-erreichung

langfristig begrenzt ein- begrenzt Integration in Gesamt- kollektiver Nutzen setzbar einsetzbar system mit formelge- aus individueller Bsp.: Anreize bundener Mittelvergabe Leistung durch Forschungs- leicht umsetzbar wenig wirksam freisemester, wissenschaftsnäher als

flexible Deputate Belohnung durch Einkommen

kombinieren von Möglichkeiten

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Ergebnis

in der Regel Zielvereinbarungen mit finanzieller Verknüpfung, also Teil des Budgetierungsmodells

Ausnahme: besondere Funktionen der Zielvereinbarung, Bsp. Universität Kaiserslautern

die Frage ist: an welcher Stelle passen sie in die Architektur von Mittelverteilungsmodellen?

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Einsatzmöglichkeiten von Kontrakten

zentraleBudgets

(zentrale Ein-richtungen, nicht zurechen-bare Ausgaben, Pools)

Fachbereichsbudgets

Spezielle Zuweisungen

(spezielleAufgaben,Service-

funktionen,ungleicheAusgangs-

bedingungen)

Grund-zuweisung

(v.a .Personal)

aufgaben-/volumen-bezogene

Zuweisung

leistungs-/anreiz-

bezogeneZuweisung

Rahmenkontrakt zur Dezentralisierung

Beispiel: Uni Bremen

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Einsatzmöglichkeiten von Kontrakten

zentraleBudgets

(zentrale Ein-richtungen, nicht zurechen-bare Ausgaben,Pools)

Fachbereichsbudgets

Spezielle Zuweisungen

(spezielleAufgaben,Service-

funktionen,ungleicheAusgangs-

bedingungen)

Grund-zuweisung

(v.a .Personal)

aufgaben-/volumen-bezogene

Zuweisung

leistungs-/anreiz-

bezogeneZuweisung

Innovationspool

Beispiele: TU München (2 Typen!),Uni Oldenburg

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Einsatzmöglichkeiten von Kontrakten

zentraleBudgets

(zentrale Ein-richtungen, nicht zurechen-bare Ausgaben,Pools)

Fachbereichsbudgets

Spezielle Zuweisungen

(spezielleAufgaben,Service-

funktionen,ungleicheAusgangs-

bedingungen)

Grund-zuweisung

(v.a .Personal)

aufgaben-/volumen-bezogene

Zuweisung

leistungs-/anreiz-

bezogeneZuweisung

„Fitness“-Vereinbarung Beispiel: NS Unis

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Einsatzmöglichkeiten von Kontrakten

zentraleBudgets

(zentrale Ein-richtungen, nicht zurechen-bare Ausgaben)

Fachbereichsbudgets

Spezielle Zuweisungen

(spezielleAufgaben,Service-

funktionen,ungleicheAusgangs-

bedingungen)

Grund-zuweisung

(v.a .Personal)

aufgaben-/volumen-bezogene

Zuweisung

leistungs-/anreiz-

bezogeneZuweisung

Vereinbarte Studienplätze(Preismodell)

Beispiel: FH NS, Australien/Neuseeland

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Einsatzmöglichkeiten von Kontrakten

zentraleBudgets

(zentrale Ein-richtungen, nicht zurechen-bare Ausgaben,Pools)

Fachbereichsbudgets

Spezielle Zuweisungen

(spezielleAufgaben,Service-

funktionen,ungleicheAusgangs-

bedingungen)

Grund-zuweisung

(v.a .Personal)

aufgaben-/volumen-bezogene

Zuweisung

leistungs-/anreiz-

bezogeneZuweisung

Vereinbarung Ziele ausStruktur- und Entwicklungsplanung,Gegenleistung für Planungssicherheit

Beispiele: HH,Uni MA

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Einsatzmöglichkeiten von Kontrakten

zentraleBudgets

(zentrale Ein-richtungen, nicht zurechen-bare Ausgaben,Pools)

Fachbereichsbudgets

Spezielle Zuweisungen

(spezielleAufgaben,Service-

funktionen,ungleicheAusgangs-

bedingungen)

Grund-zuweisung

(v.a .Personal)

aufgaben-/volumen-bezogene

Zuweisung

leistungs-/anreiz-

bezogeneZuweisung

Vereinbarte Zielwerte,ergänzende Angebotssteuerung

Beispiele: Wiss. BeiratNS, Formel HH

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Einsatzmöglichkeiten von Kontrakten

zentraleBudgets

(zentrale Ein-richtungen, nicht zurechen-bare Ausgaben)

Fachbereichsbudgets

Spezielle Zuweisungen

(spezielleAufgaben,Service-

funktionen,ungleicheAusgangs-

bedingungen)

Grund-zuweisung

(v.a .Personal)

aufgaben-/volumen-bezogene

Zuweisung

leistungs-/anreiz-

bezogeneZuweisung

Profilindikatoren/indiv. Leistungsindex,Messung Zielerreichung

Beispiele: Formel HH,Vorschlag TUM/Uni OS

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Schlussfolgerungen

Mittelverteilung: Vielzahl an Instrumenten-Angeboten, „Werkzeugkasten“ konsistente Kombinationen finden, Prioritäten festlegen einfaches Modell realisieren, abgestimmt auf Einsatzzwecke Zielvereinbarungen

Kombination Indikatorsteuerung und Zielvereinbarung als generelle Empfehlung

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Begründung der Kombinationsempfehlung

Vorteile Formel Vorteile Kontrakte

Transparenz direkte Anreizwirkung klare Regelbindung kein Verhandlungsaufwand keine „weichen“ Zielformulierungen, kein Schlechtreden Autonomiesicherung

Stabilität, da keine Automatisierung Innovationsorientierung Stoppen Abwärtsspiralen möglich Dialogorientierung Berücksichtigung heterogener Messansätze Qualitätsorientierung

Ein Instrument fängt die Probleme desanderen auf!

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www.che.dezentrale Aufgabe

Umsetzung Grundidee in funktionierendes Anreizsystem

Gestaltung der Verfahren/Mechanismen

zwei vorgelagerte Überlegungen:

Zielvereinbarungen ermöglichen (im Gegensatz zu Formeln) unterschiedliche Direktheit der

finanziellen Rückkoppelungen es gibt zwei grundsätzliche Möglichkeiten der

Belohnung/Sanktionierung: Zielverfolgung vs. Zielerreichung

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direkte oder indirekte Gestaltung der finanziellen Rückkoppelung?

Indirekte, „weiche“ finanzielle direkte, automatisierteRückkoppelung finanzielle Rückkoppelung

Verhandlungs-positionnächste Runde,Reputation

Korridor,Mittel-sperren,Warnsystem

Indikator,aber mit„gelberKarte“

Indikator-ansatz,automati-siert

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Belohnung Zielverfolgung oder Zielerreichung?

Vorfinanzierungseffekt Anreiz zu hohen Zielen, Anstrengung Problem Übertreibung

Erfolge belohnt, Misserfolge sanktioniert Anreiz zu realistischen Zielen Problem „weiche“ Ziele, Unter- treibung Leistungsfähigkeit

negative/positive Sanktion koppeln an

Zielverfolgung Zielerreichung

Kombination Zielverfolgung/-erreichung

wirksamer Anreiz: anspruchsvolle, aber realistische Ziele gute Interpretation für Begriffspaar belastungs- und leistungs- orientierte Finanzierung

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Verfahren in Verbindung mitder Zielerreichung

Indikator quantitative Messung, z. B. Relation Ist- zu Ziel-Wert vergangene Periode automatisierte Finanzierung

clustern Indikatorwerte, Punktevergabe Bsp.: Ziel ist die Steigerung Anteil der ausländischen Studierenden,

Zielwert ist 0,3 Punktesystem:

verknüpfen Meilensteine im Kontrakt mit Zahlung von Raten in Kontrakten festgelegt, welche Gelder einbehalten werden, wenn Ziele verfehlt

Punktesystem

Zielerreichung Punkte> 0,35 2

0,25 - 0,35 3

0,15 - 0,25 1

< 0,15 0

Einbehaltungvon Raten

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Verfahren in Verbindung mitder Zielerreichung

Korridoransatz Beobachtung Indikatoren/Zielerreichung, bei gravierenden Verfehlungen wird bestimmter Teil der Mittel gesperrt Gewährung bestimmter Frist, danach zweckge- bundene Zuweisung oder Entzug der Mittel Ermessensspielraum bzgl. Einbehaltung

Während Laufzeit der Kontrakte kein finanzieller Anreiz geringe Zielerreichung verschlechtert Position in nächster Verhandlungsrunde, Reputation als Kontraktpartner gefährdet These: wegen mehrperiodischem „Spiel“ reicht dieser Anreizmechanismus aus

Verhandlungs-position nächste

Runde

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Verfahren in Verbindung mitder Zielverfolgung

Indikator quantitative Messung, automatisiert z. B. Relation Zielwert kommende Periode zu durch- schnittlichem Ist-Wert der Vorperioden

analog zu Zielerreichung z. B. bestimmte Punktzahlen für bestimmte prozentuale Steigerungen

Vorfinanzierung Zielverfolgung, Einzelfall-/Ermessens- entscheidung Verbindung Raten-Zeithorizonte-Meilensteine

Punktesystem

Innovations-förderung

Kombination der Verfahren,Auswahl ist Einzelfallentscheidung,im Folgenden Beispiele

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Hamburg: Dimensionen der Mittelvergabe

Gesamtbudget1999-2000-2001,

Ziel- und Leistungsvereinb.

HS 1

HS 3

HS 2

...

...

...

Gesamtbudget2002-2003-2004,

Ziel- und Leistungsvereinb.

HS 1

HS 3

HS 2

...

...

...

HS 1

HS 3

HS 2

...

...

...

...

Neuverhandlungnach 3 Jahren

Verhandlungs-ergebnis 2002

Indikatorver-teilung 2002

Fortschrei-bung 2003

Indikatorver-teilung 2003

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Grundideen des Hamburger Indikator-/ Anreizmodells

spezifischer, dauerhafterIndex für jede Hochschulevereinbart (Indikatoren,

Gewichtungen)

Vereinbarte Soll- und Ist-Werte des Index relevant

Erfolgsmaßstab sind Ver-änderungen innerhalb derHochschule (man nimmt

sich mehr vor, man erreicht Ziele)

Vorteile/Effekte

Mittelverteilung aus ZV abgeleitet Profilierung + Eingang staatlicher Ziele Individualität löst Unikat-Problem

Balance Automatisierung/diskretionäre Spiel- räume (Qualität, Spiralen) Weiterentwicklung Leistungsvereinbarung

Konkurrenzmechanismus (bezogen auf eigene Ziele) Profilierung per Anreiz unterstützt

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Grundideen des Hamburger Indikator-/ Anreizmodells

Vorteile/Effekteaufgabenbezogene Finanzierung= Zielverfolgung; leistungsbe-zogene Finanzierung = Ziel-

erreichung

optimale Anreizwirkung (anspruchs- volle, realistische Ziele) Mischung ex post/ex ante (Autono- mie + Vorfinanzierung Innovationen

variables errechnetes Budget als Argumentationsbasis für BWF und Hochschulen

reibungslose Einführung ohne Verlust Anreizeffekte

Balance Stabilität/Anreizwirkungen

Indexbildung mit festenUmrechungspreisen

keine Umverteilung bei Modell-einführung (Index normiert), erst

durch Veränderungen

Beibehaltung Planungssicherheitfür Gesamtbudget + kalkulierbares

Verteilungsmodell

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Technik des Indikatormodells: Indexbildung

Auswahl/Vereinbarungder Indikatoren

Gewichtung =Basisindexwert

Ist-Werte(Basis) Umrechnungspreise

= Basis-IndexwertIst-Wert

Zahl der Studierenden in der RSZ 40 100 1 Stud = 0,4 IE

Absolventen 40 20 1 AK = 2 IE

Drittmittel 20 100.000 1 DM = 0,0002 IE 100

Bsp. Zielverfolgung im ersten Jahr:Basis-Ist = 100Vereinbarungen 110 Stud., 20 Abs., 120.000 DMIndexwert 110 x 0,4 + 20 x 2 + 120.000 x 0,0002 = 44 + 40 + 24 = 108Faktor: 108 = 1,08 100

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Technik des Indikatormodells: Finanzierungsformel

Budget HS 1 = Erfolgsfaktor historischer Budgetanteil zu verteilende Summe Anpassungsfaktor

verfügbarerGesamthaushalt/Summe errechneterBudgets

Y DM (=X % des Gesamthaushalts)

Budget HS 1/Gesamt-haushalt (in Vorperiode)

vereinbarter Indexwert Ist-Indexwert Vorperiode

o Ist-Indexwert 3 Jahre vereinbarter Indexwert Vorperiode

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weitere Beispiele

ZWE RUB: in Vereinbarungsperiode keine finanzielle Rückwirkung, Reputation nächste Runde (mit Schließungs-Androhung bei zweimaliger Verfehlung)

TU München: letzte Rate fällt weg, bestimmter Prozentsatz fällt weg, Punktesystem (verschiedene Vorschläge der Fakultäten, aber bleibt im Rahmen Zielverfolgung+Zielerreichung)

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weitere Beispiele

Frauenförderung Niedersachsen (Landesebene, Vorschlag):

- Zielwerte Frauenanteile- Verfehlung: Abzüge (5 Neubesetzungen mit Frauen als Ziel, pro Nichterreichung Stelle 150.000 DM Abzug, 3 erreicht: -300.000 DM)- Abzüge gehen in Innovationspool, um den sich alle

bewerben können- Übererfüllung: Bonus aus Innovationspool,

Zweckbindung Frauenförderung