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1 Informationsveranstalt ungen Erbrecht 08.09.2005 1. Teil 15.09.2005 2. Teil von Markus Widmer

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InformationsveranstaltungenErbrecht

08.09.2005 1. Teil

15.09.2005 2. Teil

von

Markus Widmer

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InformationsveranstaltungErbrecht

Dauer:

2 Abende zu ca.

1 1/2 Stunden

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Erbrecht

Inhaltsverzeichnis (1)

1. Die Verfügungsformen

2. Erbschaft allgemein

3. Der Ehevertrag

4. Die Erbteilung

5. Steuerrechtliche Aspekte

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Erbrecht

Inhaltsverzeichnis (2)

Die Verfügungsformen 08.09.2005

a) Das eigenhändige Testament

b) Das Nottestament

c) Das öffentliche Testament

d) Der Erbvertrag

e) Rechtsfolgen bei Verletzung Formvorschriften

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Erbrecht

Inhaltsverzeichnis (3)

Erbschaft allgemein

a) Die gesetzliche Erbfolge

b) Wann erbt das Gemeinwesen?

c) Pflichtteile / frei verfügbare Quote

d) Legate / Sinn und Zweck?

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Erbrecht

Inhaltsverzeichnis (4)

Der Ehevertrag

a) Die Güterstände

b) Die Vorschlagszuweisung

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Erbrecht

Inhaltsverzeichnis (5)

Die Erbteilung

a) Rechtliche Qualifikation

b) Güterrechtliche Auseinandersetzung

vor Erbteilung

c) Erbrecht vor Sachenrecht / Mehrwertausgleich

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ErbrechtInhaltsverzeichnis (6)

Steuerrechtliche Aspekte 15.09.2005

a) Schenkungs- und Erbschaftssteuer

b) Handänderungs- und Grundstückgewinnsteuer

c) Das Steuerinventar (ZH / BE)

d) Pauschalabzüge bei der Erbschaftssteuer (BE)

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1. Die Verfügungsformen

1. Das eigenhändige Testament

2. Das Nottestament

3. Das öffentliche Testament

4. Der Erbvertrag

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Verfügungsformen

Das Gesetz kennt vier Formen, wie der letzte

Wille festgehalten werden kann:

a) Eigenhändige, letztwillige Verfügung

b) Nottestament (Lebensgefahr)

c) Öffentliche, letztwillige Verfügung

d) Erbvertrag

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Die eigenhändige, letztwillige Verfügung(Art. 505 ZGB)

Formvorschriften

Das eigenhändige Testament muss von

Anfang bis Ende eigenhändig geschrieben

und mit Datum (Tag, Monat, Jahr) und

Unterschrift versehen sein.

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Die eigenhändige, letztwillige Verfügung

Vor- und Nachteile

+ Billig

+ Jederzeit abänderbar (einseitiges Rechtsgeschäft)

- Gefahr erbrechtliche Vorschriften zu verletzten

(Notar konsultieren)

- Gefahr, dass das Testament nicht eingereicht wird

(Deponierung bei Bank oder Notariat)

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Das Nottestament (Art. 506 - 508 ZGB)

Formvorschriften• Nur bei Lebensgefahr• Mündlich / Anwesenheit zweier Zeugen• Unmittelbare schriftliche Niederschrift durch zwei

Zeugen• Deponierung bei Gericht• Verlust der Gültigkeit innert 14 Tage, wenn sich

der Testator einer anderen Verfügungsform bedienen kann.

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Das Nottestament

Vor- und Nachteile

Nicht relevant, da nur bei Lebensgefahr zulässig.

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Die öffentliche letztwillige Verfügung (Art. 499 - 503 ZGB)

Formvorschriften

Mitwirkung von zwei Zeugen und Beurkundung

durch eine Urkundsperson, welche nach

kantonalem Recht dazu ermächtigt ist.

Kanton Zürich: Notar

=> Wichtig: Zeugen kennen den Inhalt des

Testamentes nicht.

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Die öffentliche letztwillige Verfügung (Art. 499 - 503 ZGB)

Zeugenausschlussgründe

1. Zeugen dürfen keine Blutsverwandten / Ehepartner sein

2. Zeugen dürfen in der Verfügung nicht bedacht sein

3. Zeugen müssen Handlungsfähig sein

4. Zeugen müssen Lesen und Schreiben können

5. Zeugen müssen in bürgerlichen Ehren stehen

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Die öffentliche letztwillige Verfügung (Art. 499 - 503 ZGB)

Vor- und Nachteile

- teuer

+ Notar beurkundet zugleich Testierfähigkeit (Urteilsfähigkeit)

+ Demzufolge: schwieriger anzufechten

+ Jederzeit abänderbar (einseitiges Rechtsgeschäft)

Empfehlenswert, wenn der Testator z.Bsp. wegen

Gebrechlichkeit nicht mehr schreiben kann.

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Der Erbvertrag (Art. 512 - 516 ZGB)

Formvorschriften

1. Öffentliche Beurkundung

2. Mitwirkung von zwei Zeugen

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Der Erbvertrag (Art. 512 - 516 ZGB)

Vor- und Nachteile

- zweiseitiges Rechtsgeschäft (Vertragspartner müssen

einer Änderung zustimmen)

- teuer

+ Pflichtteile können verletzt werden

+ sehr weitgehende Regelungen möglich

(Bsp. Rente für Ehefrau / Firma an Söhne)

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Rechtsfolgen bei Verletzung Formvorschriften

Bei Formfehler oder Verfügungsunfähigkeit des

Erblasser kann jeder Erbe (muss aber nicht) beim

zuständigen Gericht eine Ungültigkeitsklage einrei-

chen. Die Zeit beträgt 1 Jahr seit Kenntnisnahme der

Verfügung und des Ungültigkeitsgrundes. Spätestens

aber 10 Jahre nach Eröffnung der Verfügung

(absolute Verjährungsfrist)

Art. 519 - 521 ZGB

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Die Verfügungsformen

Eigenhändige letztwillige Verfügung

Beispiel im Anhang besprechen.

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2. Erbschaft allgemein

1. Gesetzliche Erbfolge

2. Wann erbt das Gemeinwesen

3. Pflichtteile /

frei verfügbare Quote

4. Legate / Sinn und

Zweck

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Erbschaft allgemein

Die gesetzliche Erbfolge

Definition

Regelung des Gesetzgebers, wer wieviel erbt, sofern

der Erblasser keine letztwillige Verfügung (eigen-

händiges Testament, öffentliches Testament, Erbver-

trag, Nottestament) erlassen hat.

=> Rechtzeitig daran denken, auch wenn es

unangenehm ist

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Die gesetzliche Erbfolge

Grundsätze:

1. Das Geld folgt dem Blute

(Parentelsystem)

2. Der überlebende Ehegatte nimmt eine

Sonderstellung ein (erbt immer)

3. Der nächste Stamm erbt nur, wenn keine

Erben des letzten Stammes vorhanden

sind

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Die gesetzliche Erbfolge

Parentelordnung:

1. Stamm der Nachkommen

(Kinder, Grosskinder)

2. Stamm der Eltern

3. Stamm der Grosseltern

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Die gesetzliche Erbfolge

Folie Paretelsystem auflegen !

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Die gesetzliche Erbfolge

Was passiert, wenn keine Nachkommen der Stämme

1 bis 3 vorhanden sind?

Die Erbschaft fällt an den Kanton bzw. die Gemein-

de, in dem der Erblasser seinen letzten Wohnsitz

hatte (Art. 486 ZGB).

Kt. Zürich: 50 % Kanton / 50 % Gemeinde

=> Rechtzeitig vorsorgen / Testament machen!

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Die gesetzliche Erbfolge

Gesetzliche Regelungen:

Art. 457 - 462 ZGB

Kann nachgelesen werden unter:

www.admin.ch(Gesetzessammlung Bund)

Unter Stichwort Z wie ZGB

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Die gesetzliche Erbfolge

Gesetzliche Erbfolge des Ehegatten:

Art. 462 ZGB

1. Bei Nachkommen: 1/2 der Erbschaft

2. Bei Eltern: 3/4 der Erbschaft

3. Ohne Eltern und

Nachkommen: 100 % der Erbschaft

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Die Pflichtteile

Definition

Erbanteile, die einem Erben auch testamentarisch

nicht entzogen werden können.

Ausnahme: Enterbung (Bsp. Mordversuch)

Erbvertrag, sofern Erbe zustimmt!

Vorsorgliche Enterbung

(Nur sofern Verlustscheine vorliegen)

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Die Pflichtteile

Gesetzliche Regelung (Art. 471 ZGB)

1. Bei Nachkommen: 3/4 des gesetzlichen Erb-

anspruches

2. Bei Eltern: 1/2 des gesetzlichen Erb-

anspruches

3. Bei Ehegatte: 1/2 des gesetzlichen Erb-

anspruches

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Die Pflichtteile

Fall Nr. 1

Herr Tierlieb ist ein grosser Tierliebhaber. Er liebt

Tiere mehr als Menschen. In seinem Testament hat

er deshalb seine Ehefrau und seine drei Kindern auf

den Pflichtteil gesetzt. Den Rest seines Vermögens

geht an das Tierheim Rietliau.

a) Wer erbt wieviel? Angabe in Brüchen der

Erbschaft (Bsp. 1/3)

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Die Pflichtteile

Lösungshinweis

1. Zuerst die gesetzliche Erbquote ausrechnen.

2. Nachher den Fflichtteil ausrechnen.

(Erbquote x Pflichtteil)

3. Das Tierheim erbt den Rest

(100 % abzüglich Pflichtteil)

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Die Pflichtteile

Lösung

Ehefrau: 1/2 gesetzliche Erbquote

Pflichtteil: 1/2 der gesetzlichen Erbquote

d.h. 1/2 x 1/2 = 1/4

Kinder: 1/2 gesetzliche Erbquote

Pflichtteil: 3/4 der gesetzlichen Erbquote

d.h. 3/4 x 1/2 = 3/8

Tierheim: Rest = 3/8

Total: = 8/8

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Die Pflichtteile

Fall Nr. 1

Wie sieht die Berechnung aus, wenn Herr Tierlieb

b) nur eine Ehefrau

c) eine Ehefrau und Eltern

d) nur Kinder

hinterlässt?

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Legate - Sinn und Zweck?

Definition:

Zuwendung eines bestimmten Betrages an eine

wohltätige Organisation (Nur im Rahmen der frei

verfügbaren Quote möglich).

Wie werden Legate vergeben?

Zwingend ein eigenhändiges Testament, öffentliches

Testament, Nottestament oder Erbvertrag machen.

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Legate - Sinn und Zweck?

Mögliche Gründe:

- Dankbarkeit

- Wunsch, auch nach dem Tod etwas Gutes zu tun

- Wunsch, dass der Name auch nach dem Tod der

Nachwelt erhalten bleibt.

Bsp. Spendertafel im Zoo Zürich

- Vermeiden, dass das Gemeinwesen etwas erbt.

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Erbrecht

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Der Ehevertrag

1. Die Güterstände

2. Die Vorschlags-zuweisung

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Die Güterstände

Das Gesetz kennt drei mögliche Güterstände:

1. Errungenschaftsbeteiligung Art. 196 - 220 ZGB

(ordentlicher Güterstand)

2. Gütergemeinschaft Art. 221 - 246 ZGB

3. Gütertrennung Art. 247 - 251 ZGB

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Die Güterstände

Definition

Der Güterstand regelt die Aufteilung der

Vermögenswerte bei Auflösung der Ehe

(Tod, Scheidung, Ungültigkeitserklärung der Ehe)

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Die Errungenschaftsbeteiligung

Merkmale

- ordentlicher Güterstand

=> Gilt, wenn kein anderer Güterstand vereinbart

wurde (durch Ehevertrag)

- Es bestehen folgende vier Vermögenswerte

a) Eigengut Ehemann

b) Errungenschaft Ehemann

c) Eigengut Ehefrau

d) Errungenschaft Ehefrau

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Errungenschaftsbeteiligung

EigengutEhemann

EigengutEhefrau

ErrungenschaftEhemann

ErrungenschaftEhefrau

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Die Errungenschaftsbeteiligung

Definition Vermögenswerte

a) Eigengut Ehemann

Vermögen vor Eheschliessung

Während der Ehe unentgeltlich erworben (Erbschaft / Schenkung)

Ersatz Eigengut aus Errungenschaft bezahlt

b) Errungenschaft Ehemann

Lohneinkommen, Lohnersatzeinkommen (AHV, IV, ALV, SUVA) Zinserträge (auch aus Eigengut)

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Die Errungenschaftsbeteiligung

Definition Vermögenswerte

a) Eigengut Ehefrau

Vermögen vor Eheschliessung

Während der Ehe unentgeltlich erworben (Erbschaft / Schenkung)

Ersatz Eigengut aus Errungenschaft bezahlt

b) Errungenschaft Ehefrau

Lohneinkommen, Lohnersatzeinkommen (AHV, IV, ALV, SUVA) Zinserträge (auch aus Eigengut)

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Errungenschaftsbeteiligung

Die Vorschlagszuweisung

Die gesetzliche Regelung der hälftigen Teilung

der Errungenschaft kann durch Ehevertrag geändert

werden.

Meist Zuweisung des Vorschlages an den überleben-

den Ehegatten.

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Errungenschaftsbeteiligung

Die Vorschlagszuweisung

Bei Scheidung gilt die Regel der je hälftigen

Teilung der Errungenschaft.

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Errungenschaftsbeteiligung

Vorteile

+ Je nach Vermögenssituation kann der Ehegatte zulasten der Kinder besser gestellt werden.

Nachteile

- Kosten

- zweiseitiges Rechtsgeschäft (Änderung nur mit Zustimmung beider Ehegatten)

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Gütergemeinschaft

Merkmale

Kann nur durch Ehevertrag begründet werden.

Es gibt nur ein Gesamtvermögen. Eigengut und Errungenschaft

werden in einen Topf geworfen.

Bei Tod wird das Gesamtvermögen je hälftig geteilt.

Bei Scheidung gelten die Regelungen der Errungenschafts-

beteiligung.

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Gütergemeinschaft

Vorteile

+ Je nach Vermögenssituation kann der Ehegatte zulasten der Kinder besser gestellt werden.

Nachteile

- Kosten

- zweiseitiges Rechtsgeschäft (Änderung nur mit Zustimmung beider Ehegatten)

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Gütergemeinschaft

Gütergemeinschaft

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Gütertrennung

Merkmale

- Kann nur durch Ehevertrag begründet werden

- Es bestehen folgende zwei Vermögenswerte

a) Eigengut Ehemann

b) Eigengut Ehefrau

Jeder Ehegatte kann seinen Vermögenszuwachs

selber behalten. Keine Teilung im Fall von Tod oder

Scheidung.

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GütertrennungVorteile

+ Jeder Ehegatte kann sein während der Ehe Erspartes selber behalten (Bessere Ausgangssituation im Falle einer Scheidung)

Nachteile

- Kosten

- zweiseitiges Rechtsgeschäft (Änderung nur mit Zustimmung beider Ehegatten)

- Keine Besserstellung des überlebenden Ehegatten zulasten der Kinder

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Gütertrennung

VermögenEhemann

VermögenEhefrau

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5. Die Erbteilung

1. Rechtliche Qualifikation

2. Güterrechtliche Aus-

einandersetzung vor

Erbteilung

3. Erbrecht vor Sachen-

recht / Mehrwertaus-

gleich

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Die Erbteilung

Wichtige Grundsätze:

1. Die Erben erwerben die Erbschaft als Ganzes.

2. Die Erben können nur gemeinsam über die Erbschaft verfügen (Gesamteigentum).

3. Die Erbengemeinschaft ist eine Liquidations-

gemeinschaft

Sinn ist die Teilung der Erbschaft. Jeder Erbe

soll über seinen Erbanteil frei verfügen.

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Die Erbteilung

Wichtige Grundsätze:

Sämtliche Verpflichtungen (Mietverträge,

Bürgschaften etc.) gehen auf die Erben über.

Ausnahme: (Höchstpersönliche Verpflichtungen)

- Arbeitsverträge

- Alimentenverpflichtungen

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Die Erbteilung

Wichtig

Sich über die Vermögenssituation des Erblassers vor

Antritt der Erbschaft einen Überblick verschaffen.

Möglichkeiten

- Aufnahme öffentliches Inventar

- Annahme unter öffentlichem Inventar

- Amtliche Liquidationen (öffentliche Forderungen müssen nicht im Inventar angemeldet werden)

- Ausschlagung der Erbschaft

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Die Erbteilung

Grundsatz Nr. 1

Güterrechtliche Auseinandersetzung vor Erbteilung

Ziel:

Schutz der nicht erwerbstätigen Ehefrau

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Die ErbteilungFall Nr. 2

Herr X hat ein Vermögen von CHF 100‘000.00.

Schulden hat er keine. Vor der Ehe hatte er

CHF 50‘000.00 gespart und während der Ehe

CHF 20‘000.00 von seinen Eltern geerbt. Seine

Ehefrau hatte vor der Ehe CHF 20‘000.00. Da Sie

lange Zeit Hausfrau war, konnte Sie nichts sparen.

Während der Ehe hatte Sie Ihr erspartes Geld bis auf

CHF 10‘000.00 aufgebraucht.

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Die Erbteilung

Fall Nr. 2 (Fortsetzung)

Herr X stirbt und hinterlässt seine Ehefrau und zwei

Kinder. Er hat weder einen Ehevertrag abgeschlos-

sen noch ein Testament hinterlassen. Es wird mit

Todesfallkosten von CHF 5‘000.00 gerechnet.

a) Wer erbt wieviel? (Angabe in Franken!)

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Die Erbteilung

Vermögenssituation Ehemann

Todesfallkapital: CHF 100‘000.00

Kapital vor Ehe: CHF 50‘000.00

Erbschaft während Ehe: CHF 20‘000.00

Eigengut: CHF 70‘000.00

Errungenschaft Ehemann: CHF 30‘000.00

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Die Erbteilung

Vermögenssituation Ehefrau

Kapital bei Tod Ehemann CHF 10‘000.00

Kapital vor Ehe: CHF 20‘000.00

Erbschaft während Ehe: CHF 0.00

Eigengut: CHF 20‘000.00

Rückschlag Ehefrau: - CHF 10‘000.00

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Die Erbteilung

Güterrechtliche Auseinandersetzung

Errungenschaft Ehemann CHF 30‘000.00

Rückschlag Ehefrau CHF 0.00

Total Errungenschaft CHF 30‘000.00

davon 1/2 an Ehefrau CHF 15‘000.00

davon an Erbmasse CHF 15‘000.00

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Die Erbteilung

Erbteilung

Erbmasse Aktiven: CHF 85‘000.00

(70‘000.00 Eigengut/15‘000.00 Errungenschaft)

Todesfallkosten: CHF 5‘000.00

Erbmasse total: CHF 80‘000.00

davon 1/2 an Ehefrau: CHF 40‘000.00

davon 1/2 an Kinder: CHF 40‘000.00

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Die Erbteilung

Kontrollrechnung

Ehefrau aus Errungenschaft: CHF 15‘000.00

Ehefrau aus Erbmasse: CHF 40‘000.00

Total Erbschaft Ehefrau CHF 55‘000.00

Total Erbschaft Kinder CHF 40‘000.00

Todesfallkosten (Passiven) CHF 5‘000.00

Total CHF 100‘000.00

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Die Erbteilung

Grundsatz Nr. 2

Die Errungenschaft ist je hälftig zu teilen.

Ein allfälliger Rückschlag ist von jedem Ehegatten

selber zu tragen.

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68

Die Erbteilung

Fall Nr. 2 (Aufgabenstellung)

Wie sieht die Situation aus, wenn

b) die Ehegatten Gütertrennung vereinbart haben und kein Testament abgeschlossen haben

c) die Ehegatten Errungenschaftsbeteiligung mit Vorschlagszuweisung an den überlebenden Ehegatten und maximaler Begünstigung des überlebenden Ehegatten mittels Testament vereinbart haben.

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69

Die Erbteilung

Fall Nr. 2 (Aufgabenstellung)

Wie sieht die Situation aus, wenn

d) die Ehegatten Gütergemeinschaft vereinbart haben und maximale Begünstigung des überlebenden Ehegatten mittels Testament vereinbart haben.

e) Welcher Güterstand soll diesem Ehepaar empfohlen werden?

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70

Die ErbteilungFall Nr. 3

Die Ehegatten Müller haben während der Ehe ge-

meinsam ein Haus gekauft. Sie haben ein gemein-

sames Kind. Im Grundbuch haben Sie zum Zeichen

Ihrer Verbundenheit und der Hoffnung, dass die Ehe

ewig dauern werde, sich als Miteigentümer je zur

Hälfte eintragen lassen. Die Ehefrau stirbt.

Fällt nur die Hälfte der Liegenschaft in die Erb-

masse?

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71

Die ErbteilungLösung Fall Nr. 3

Nein.

Entscheidend ist wie die Liegenschaft finanziert

wurde.

D.h. Wieviel jeder Ehegatte aus welchem Vermö-

genswert (Eigengut / Errungenschaft) in die Liegen-

schaft investiert hat.

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Die ErbteilungBeispielsrechnung

Eigenmittel Ehefrau: CHF 40‘000.00 (40 %)

Eigenmittel Ehemann: CHF 60‘000.00 (60 %)

Total Eigenmittel: CHF 100‘000.00

Hypothek: CHF 300‘000.00

Kaufpreis: CHF 400‘000.00

Annahme: Die Eigenmittel eines jeden Ehegatten

stammen aus dem jeweiligen Eigengut des Ehegatten.

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73

Die Erbteilung

Beispielsrechnung

Eigenmittel Ehefrau: CHF 120‘000.00 (40 %)

Eigenmittel Ehemann: CHF 180‘000.00 (60 %)

Total Eigenmittel: CHF 300‘000.00 (100 %)

Hypothek: CHF 300‘000.00

Wert bei Tod Ehefrau: CHF 600‘000.00

Jeder Ehegatte nimmt proportional an der

Wertsteigerung teil.

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74

Die Erbteilung

Grundsatz Nr. 3

Erbrecht vor Sachenrecht /

Mehrwertausgleich (neues Eherecht)

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75

Erbrecht

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76

6. Steuerrechtliche Aspekte

1. Schenkungs- und Erbschaftssteuer

2. Handänderungs- und

Grundstückgewinn-

steuer

3. Das Steuerinventar

4. Pauschalabzüge

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77

Erbschafts- und Schenkungssteuer (1)

Wichtig

In den meisten Kantonen werden Schenkungen und

Erbanfälle zum gleichen Satz versteuert.

So auch im Kanton Zürich.

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78

Erbschafts- und Schenkungssteuer (2)

Definition Schenkung

1. Unentgeltliche Zuwendung

2. Bereicherung des Empfängers

3. Schenkungswille

Erhöhung von Aktiven / Verminderung von Passiven

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79

Erbschafts- und Schenkungssteuer (3)

Praktische Anwendung Schenkung

1. Bargeschenke

2. Schenkung Sachwerte

3. Erlass gewährter Darlehen

etc.

Gelegenheitsgeschenke sind nicht steuerbar!

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Erbschafts- und Schenkungssteuer (4)

Definition Erbschaft

Vermögensanfall von Todes wegen

1. Erbschaft

2. Vermächtnis

3. Nacherbeneinsetzung

Zeit: Tod des Erblassers

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Erbschafts- und Schenkungssteuer (5)

Praktische Anwendung Erbschaft

1. Bargeld, Wertschriften, Liegenschaften

=> übernommene Belastungen können

abgezogen werden!

2. Schuldenerlass

etc.

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Erbschafts- und Schenkungssteuer (6)

Wo fällt die Steuer an (Steuerhoheit)?• Letzter Wohnsitz des Schenkers oder Erblassers

Welches Gesetz kommt zur Anwendung?• Das jeweilige kantonale Gesetz am Wohnsitz des

Schenkers oder Erblassers

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Erbschafts- und Schenkungssteuer (7)

• Wie werden Schenkungen / Erbanfälle zwischen Eltern und Kindern besteuert?

Kanton Steuer in % Freibetrag

Zürich keine

Aargau keine (ab 01.01.2001)

Bern 1 - 2.5 % CHF 100‘000.--

Luzern keine

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Erbschafts- und Schenkungssteuer (8)

• Wie werden Schenkungen / Erbanfälle zwischen Eltern und Kindern besteuert?

Kanton Steuer in % Freibetrag

Schaffhausen keine

St. Gallen keine

Thurgau keine (ab 01.01.2001)

Zug keine

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Handänderungs- und Grundstückgewinnsteuer

Exkurs

Steuermass Handänderungssteuer (Kt. Zürich)

Die Handänderungssteuer wurde per 01.01.2005

abgeschafft!

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Handänderungs- und Grundstückgewinnsteuer

Exkurs Handänderungssteuer (Kt. Bern)

Steuerhoheit: Gemeinde

Steuersubjekt: Käufer

Steuerobjekt: Handänderung

Berechnungs-

grundlage: Kaufpreis inkl. aller weiterer

Leistungen des Erwerbers

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Handänderungs- und Grundstückgewinnsteuer

Exkurs

Steuermass Handänderungssteuer (Kt. Bern)

Generell:

1.8 % des Kaufpreises

Handänderungen zwischen Ehegatten und

Nachkommen:

0.9 % des Kaufpreises

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88

Handänderungs- und Grundstückgewinnsteuer

Exkurs Grundstückgewinnsteuer (Kt. Zürich)

Steuerhoheit: Gemeinde

Steuersubjekt: Verkäufer

Steuerobjekt: Grundstückgewinn

(Erlös - Anlagewert)

Anlagewert = Erwerbspreis

+ wertvermehrende Aufwendungen

Steuermass: Je länger die Haltedauer, desto

tiefer die Steuerbelastung

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89

Handänderungs- und Grundstückgewinnsteuer

Beispielrechnung (nicht vollständig !)

Verkaufserlös CHF 450‘000.--

Kaufpreis Vater: CHF 350‘000.--

Einbau Heizung

(Vater) CHF 30‘000.--

Einbau Gartensitzplatz

(Tochter) CHF 20‘000.--

Anlagekosten CHF 400‘000.-- CHF 400‘000.--

Gewinn (Erlös - Anlagekosten) CHF 50‘000.--

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90

Handänderungs- und Grundstückgewinnsteuer

Weitere Abzüge

1. Notariats- und Grundbuchgebühren bei Kauf

und Verkauf

2. Übliche Maklergebühren

3. Liegenschaftssteuern (bis 1982)

4. Grundeigentümerbeiträge (Strassen / Trottoir)

5. Allf. Handänderungssteuern bei Kauf

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91

Handänderungs- und Grundstückgewinnsteuer

Steuerspartipp

Der Erblasser (Vater) und die Erbin (Tochter) sollen

sämtliche Rechnungen vom Kauf bis Verkauf aufbe-

wahren!

(Wertvermehrende Aufwendungen)

Der Erblasser soll bereits zu Lebzeiten

entsprechend erzogen werden!

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92

Handänderungs- und Grundstückgewinnsteuer

Exkurs:

1. Was sind wertvermehrende Aufwendungen?

2. Wie können wertvermehrende Aufwendungen

vom Unterhalt abgegrenzt werden?

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AbgrenzungUnterhalt / wertvermehrende Aufwendungen

Unterhalt

Definition:

Werterhaltend

Bsp.

Ersatz Kühlschrank

Wertvermehrende

Aufwendungen

Definition:

Werterhöhend

Bsp.

Sitzplatzausbau

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Unterhalt / wertvermehrende AufwendungenRechtsfolgen

Unterhalt

Bei der

Einkommenssteuer

abziehbar!

Wertvermehrende

Aufwendungen

Bei der

Grundstückgewinn-

steuer abziehbar!

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Unterhalt / wertvermehrende AufwendungenAnwendung / Abgrenzungsprobleme

Bsp. Einbau neuer Fenster

• Ist dies Unterhalt (werterhaltend) oder sind

dies wertvermehrende Aufwendungen?

• Sind die neuen Fenster gleichwertig wie die

alten Fenster?

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Unterhalt / wertvermehrende AufwendungenAnwendung / Abgrenzungsprobleme

Bsp. Einbau neuer Fenster

• Wenn ja, dann Unterhalt

=> Bei der Einkommenssteuer abziehbar!

• Wenn nein, dann wertvermehrend

=> Bei der Einkommenssteuer nicht abziehbar! (Aber Grundstückgewinnsteuer)

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97

Unterhalt / wertvermehrende AufwendungenAnwendung / Abgrenzungsprobleme

Bsp. Einbau neuer Fenster

Praxislösung

Anteil gleichwertiges Fenster (= Unterhalt)

Anteil besseres Fenster (= wertvermehrend)

Bsp.: 70 % Unterhalt somit 70 % abziehbar

30 % wertvermehrend somit 30 % nicht

abziehbar

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98

Handänderungs- und Grundstückgewinnsteuer

Beispiel

Im Rahmen einer Erbschaft geht eine im Kanton

Zürich gelegene Liegenschaft vom Erblasser auf die

Erben über.

Welche Liegenschaftssteuern fallen an?

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99

Handänderungs- und Grundstückgewinnsteuer

Antwort

Es fallen weder Handänderungs- noch

Grundstückgewinnsteuern an!

Es kommt zum sogenannten Steueraufschub.

D.h. die Steuer wird bis zum Verkauf der

Liegenschaft an einen Dritten aufgeschoben!

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100

Handänderungs- und Grundstückgewinnsteuer

Steueraufschubbegründende Sachverhalte

1. Erbschaft

2. Schenkung

3. Erbvorbezug

4. Erbteilung

Grund: Keine Doppelbesteuerung

Der Liegenschaftsübertrag wird durch

die Erbschaftssteuer bereits erfasst.

=> Aufzählung nicht abschliessend!

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101

Handänderungs- und Grundstückgewinnsteuer

Fall Nr. 4

Im Rahmen einer Erbschaft erben vier Kinder ein Haus.

Keines der Kinder möchte die Liegenschaft übernehmen und

die restlichen drei Kinder auszahlen. Die Liegenschaft wird

deshalb verkauft.

a) Welche Liegenschaftssteuern können anfallen?

b) Wer kassiert die Steuern (Steuerhoheit)?

c) Welches Recht kommt zur Anwendung?

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102

Handänderungs- und Grundstückgewinnsteuer

Lösung Fall Nr. 4

a) Es können Handänderungs- und Grundstückgewinnsteuer

anfallen.

b) Meist die Gemeinde und nicht der Kanton

c) Das jeweilige kantonale Recht am Ort der Liegenschaft

(Steuerdomizil am Ort der gelegenen Sache)

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103

Handänderungs- und Grundstückgewinnsteuer

Anwendungsbeispiel Fall Nr. 4

Welche Liegenschaftssteuern fallen an?

a) Die Liegenschaft liegt in Illnau-Effretikon (ZH)

b) Die Liegenschaft liegt in Wangen an der Aare (BE)

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104

Handänderungs- und Grundstückgewinnsteuer

Lösung Anwendungsbeispiel Fall Nr. 4

a) Es fallen eventl. nur Grundstückgewinnsteuern an

(Sofern mit Gewinn verkauft)

Der Kanton Zürich hat per 01.01.2005 die Handänderungssteuer abgeschafft.

b) Es fallen Handänderungs- und eventl. Grundstückgewinn-

steuern an.

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105

Handänderungs- und Grundstückgewinnsteuer

(Steueraufschub)

1. Kauf Liegenschaft durch Erblasser für

CHF 350‘000.-- im Jahr 1980

2. Tod des Erblassers 1983

3. Erbteilung / Übertrag ins Alleineigentum von

Tochter Erika Muster 1984

4. Verkauf Liegenschaft 1991 an Drittperson

für CHF 450‘000.--

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106

Handänderungs- und Grundstückgewinnsteuer

Steueraufschub

Wie hoch fällt die Grundstückgewinnsteuer

aus?

Annahme: Es wurden keine wertvermehrenden

Investitionen getätigt!

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107

Handänderungs- und Grundstückgewinnsteuer

Lösungshilfe

Für die Berechnung der Steuerhöhe ist die

Haltedauer der Liegenschaft entscheidend!

Page 108: 1 Informationsveranstaltungen Erbrecht 08.09.20051. Teil 15.09.20052. Teil von Markus Widmer

108

Handänderungs- und Grundstückgewinnsteuer

Berechnung Haltedauer

01.02.1980 Kauf Liegenschaft durch Erblasser

01.02.1991 Verkauf Liegenschaft an Drittperson

Erbgang und Erbteilung sind steueraufschiebende

Tatbestände.

=> Die Haltedauer beträgt 11 Jahre!

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109

Handänderungs- und Grundstückgewinnsteuer

Lösung Grundstückgewinnsteuer

Die Haltedauer betrug 11 Jahre.

Der Gewinn beträgt CHF 98‘250.00

(CHF 100‘000.00 ./. CHF 1‘750.00

Handänderungssteuer bei Kauf / nicht vergessen)

Annahme: Keine wertvermehrenden Aufwendungen

Die Steuer beträgt: CHF 22‘166.00

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110

Handänderungs- und Grundstückgewinnsteuer

Bemerkung

Würde vom die Besitzesdauer vom Übertrag ins

Alleineigentum der Tochter (1984) bis zum Verkauf der

Liegenschaft an eine Drittperson (1991) = Haltedauer

6 Jahre gerechnet, würde die Grundstücksgewinnsteuer

CHF 26‘485.00 betragen.

CHF 4‘319.00 mehr als bei Besitzesdauer 11 Jahre

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Handänderungs- und Grundstückgewinnsteuer

Vorsicht

1. Handänderungssteuern sind kantonal geregelt

Es gilt Steuerrecht des Liegenschaftskantons (Ort der gelegenen Sache)

2. Sicherstellung durch gesetzliches Pfandrecht

in den meisten Kantonen

(Problem des Käufers)

Page 112: 1 Informationsveranstaltungen Erbrecht 08.09.20051. Teil 15.09.20052. Teil von Markus Widmer

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Handänderungs- und Grundstückgewinnsteuer

Gesetzliche Pfandrechte zur Sicherstellung von

Handänderungs- und Grundstückgewinnsteuer kennen:

AR, AI, BL, BS, BE, FR, GE, GR, JU, LU, NE, NW,

OW, SH, SO, SG, TI, TG, UR, VD, VS, ZH

Total 22 Kantone

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Handänderungs- und Grundstückgewinnsteuer

Keine gesetzliche Pfandrechte zur Sicherstellung von

Handänderungs- und Grundstückgewinnsteuer kennen:

AG, GL, SZ, ZG

Total 4 Kantone

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Erbschaftssteuer allgemein

Fall Nr. 5Die Eltern sterben gleichzeitig bei einem Autounfall

und hinterlassen einen Sohn. Das Vermögen besteht

aus einer Liegenschaft im Kanton Bern und einem

Bankkonto. Die Eltern hatten ihren letzten Wohnsitz

in Winterthur ZH.

Zahlt der Sohn Erbschaftssteuer?

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Erbschaftssteuer allgemein

Lösungshilfe Fall Nr. 5

unbeschränkte Steuerpflicht

(Wohnsitz)

beschränkte Steuerpflicht

(Liegenschaftsbesitz)

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116

Erbschaftssteuer allgemein

Lösung Fall Nr. 5

1. Der Erbgang bezüglich Bankkonto ist erbschafts-

steuerfrei

=> Der Kanton ZH hat die Erbschaftssteuer für

die direkten Nachkommen abgeschafft.

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117

Erbschaftssteuer allgemein

Lösung Fall Nr. 5

2. Der Erbgang bezüglich der Liegenschaft ist

erbschaftssteuerpflichtig

=> Der Kanton BE hat die Erbschaftssteuer für

die direkten Nachkommen nicht abgeschafft.

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Das Steuerinventar (Kt. Zürich / Kt. Bern)

Wichtig

• Die meisten Kantone kennen die Pflicht zur Aufnahme eines Erbschaftsinventars

• Bern: Aufnahme durch Notar• Zürich: Aufnahme durch Steueramt

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Das Steuerinventar (Kt. Zürich / Kt. Bern)

Zweck Steuerinventar:

1. Berechnung Erbschaftssteuer

2. Feststellen, ob Erblasser während seiner

Lebzeit Steuern hinterzogen hat

Bsp: Kt. Bern / Erbschaft grösser CHF 1 Mio..

geht direkt an die Abteilung Nachsteuern

3. Berechnung Einkommenssteuer /

Vermögenssteuer der einzelnen Erben

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Das Steuerinventar (Kt. Zürich / Kt. Bern)

Weitere Erläuterungen

Zu Zf. 2 Steuerhinterziehung Erblasser

Die Erben müssen bei Steuerhinterziehung Nach-

und Strafsteuern bezahlen.

Gewisse Kantone gewähren den Erben bei Dekla-

ration von hinterzogenem Vermögen des Erblasser

eine Steueramnestie (Bsp. St. Gallen / Tessin)

(Verzicht Nach- und Strafsteuer)

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121

Das Steuerinventar (Kt. Zürich / Kt. Bern)

Weitere Erläuterungen

Zu Zf. 2 Steuerhinterziehung Erblasser

Empfehlung

Schwarzes und weisses Geld soll nicht bei der glei-

chen Bank deponiert werden.

=> Die Bank muss die Vollständigkeit der

Bankbeziehung bestätigen.

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122

Das Steuerinventar (Kt. Zürich / Kt. Bern)

Weitere Erläuterungen

Zu Zf. 2 Steuerhinterziehung Erblasser

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat

einen Schweizer von der Pflicht befreit, dem

Steueramt im Rahmen eines Steuerhinterziehungs-

verfahrens Kontoauszüge einzureichen.

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Das Steuerinventar (Kt. Zürich / Kt. Bern)

Begründung Europäischer Gerichtshof für Menschen-

rechte

Ein Angeklagter darf nicht gezwungen werden, den

Strafverfolgungsbehörden Beweise einzureichen,

welche zu seiner Verurteilung führen können.

Siehe auch Recht zur Aussageverweigerung!

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124

Das Steuerinventar (Kt. Zürich / Kt. Bern)

Zu Zf. 2 Steuerhinterziehung Erblasser

Steuerhinterziehung ist ein reiner Übertretungstat-

bestand (Verwaltungsstrafrecht) und keine strafbare

Handlung (Vergehen oder Verbrechen).

Die Banken dürfen bei Steuerhinterziehung keine

Auskunft geben.

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Das Steuerinventar (Kt. Zürich / Kt. Bern)

Zu Zf. 3

Berechnung Einkommens- und Vermögenssteuer

Mit dem Tod des Erblassers geht das Vermögen am

Todestag auf die Erben über.

Ausnahme:

Ausschlagung der Erbschaft während der ersten drei

Monate nach Kenntnisnahme Tod

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Das Steuerinventar (Kt. Zürich / Kt. Bern)

Zu Zf. 3

Berechnung Einkommens- und Vermögenssteuer

Rechtsfolge

Die Zinserträge vom Todestag bis zum 31.12. sind von

den Erben im Rahmen Ihrer Erbquote als Einkommen

zu versteuern.

Die Erbschaft (Aktiven - Passiven) ist im Rahmen der

Erbquote per 31.12. als Vermögen zu versteuern.

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Erbschaftsinventar Kt. Bern

Rechtsproblematik

Der Erbschaftsteuer unterliegt nur das Nettovermögen

d.h. Aktiven - Passiven

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Erbschaftsinventar Kt. Bern

Berechnungsbeispiel Nettovermögen (Kt. Bern)

Bruttovermögen (Aktiven) CHF 250‘000.--

+ Verrechnungssteuer-Guthaben CHF 250.--

+ Hausrat (10 % der Versicherungssumme) CHF 6‘000.--

./. Schulden (Passiven)

d.h. alle noch offenen Rechnungen CHF 100‘250.--

./. Todesfallkosten

(Leichenmahl, Inserationskosten etc.) CHF 5‘000.--

./. Pauschalabzüge (Grabunterhalt) CHF 3‘800.--

./. Inventaraufnahme CHF 9‘000.--

Nettovermögen / Erbschaft CHF 142‘000.--

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Pauschalabzüge Kt. Bern

Problematik Pauschalabzüge

Um die Steuerberechnung zu vereinfachen, lassen die

meisten Kantone bei den Erbschaftsteuern Pauschal-

beiträge zu (z.B. Grabunterhalt)

Beispiel Kt. Bern

Grabunterhalt CHF 3‘500.--

Passationsgebühren (Inventar) CHF 300.--

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Erbrecht

Ich verstehe die Begriffe:

1. einseitiges Rechtsgeschäft

2. Gesetzliche Erbquote

3. Pflichtteil

4. Güterstände

5. Grundsätze Erbteilung

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Erbrecht

Bei erbrechtlichen- und

steuerrechtlichen

Problemen gibt es

andere Lösungen!

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Erbrecht

Auch diese Lösung ist

nicht empfehlenswert!

Die Erbteilung kann

anders vorgenommen

werden!

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Erbrecht

Eine rechtzeitige Vorbe-

reitung des Erblasser,

und vernünftige Erben

führen bei allen Be-

teiligten zu sinnvollen

Ergebnissen.

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Erbrecht

Lieber solche Erben,

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Erbrecht

als diese Situation!

Dies kostet nur, bringt

viel Ärger und meistens

nur wenig Nutzen!

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Erbrecht