55
1 Kroatisch- Burgenlandkroat isch Sprachwissenschaftliches Proseminar: Proseminar zur Synchronie des B/K/S WS 2006/07 Magdalena Byma hrvatski - gradišćanskohrvatski

1 Kroatisch- Burgenlandkroatisch Sprachwissenschaftliches Proseminar: Proseminar zur Synchronie des B/K/S WS 2006/07 Magdalena Byma 17.10.2006 hrvatski

Embed Size (px)

Citation preview

1

Kroatisch-Burgenlandkroatisch

Sprachwissenschaftliches Proseminar:Proseminar zur Synchronie des B/K/S

WS 2006/07

Magdalena Byma17.10.2006

hrvatski - gradišćanskohrvatski

2

Kroatischhrvatski

3

Bevölkerung Kroatiens

4,7 Millionen Einwohner

78,1% Kroaten 12,2% Serben Minderheiten: Muslime, Slowenen, Ungarn,

Italiener, Tschechen, Albaner

hrvatsko stanovništvo

4

Kroatisch außerhalb Kroatiens Bosnien-Herzegowina Vojvodina Ungarn Rumänien Italien Österreich - Burgenland

5

Dialektgruppen

Kajkawisch kajkavski

Čakawisch čakavski

Štokawisch štokavski

6

Kajkawisch

Nordwesten Kroatiens

kajkavski

7

Čakawisch Teile Istriens Inseln im

Kvarner-Golf Dalmatinische

Küste

čakavski

8

Štokawisch

v. a. Süd- und Ostkroatien

štokavski

9

Štokawische Mundarten

Ijekawisch: ijekavski Ekawisch: ekavski Ikawisch: ikavski

mlijeko

mleko

mliko

10

Standardsprache

basiert auf der ostherzegowinischen, neuštokawischen, ijekawischen Mundart

11

Lautsystem

12

Vokalphoneme

i, e, a, o, u, ie

vokalisches „r“

13

Akzenttypen lang fallend dugosilazni lang steigend dugoulazni kurz fallend kratkosilazni kurz steigend kratkoulazni

naglasci

14

Grammatik

gramatika

15

Wortarten Substantiv Adjektiv Pronomen Numeral Verb

Adverb Präposition Konjunktion Partikel Interjektion

16

Nomen Genus: Maskulinum, Femininum, Neutrum

Numerus: Singular, Plural

Kasus: Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ, Instrumental, Lokativ, Vokativ

Belebtheit vs. Unbelebtheit

imenica

17

Verb Tempus: Präsens, Imperfekt, Aorist,

Perfekt, Plusquamperfekt, Futurum, Futurum exactum

Aspekt: perfektiv, imperfektiv Modus: Imperativ, Konditional I/II Person Numerus Aktiv vs. Passiv

glagol

18

WortschatzEinflüsse anderer Sprachen und Kulturen:

Lateinisch, Griechisch Italienisch Deutsch, Ungarisch Türkisch Serbisch Englisch

fond

19

Schrift und Orthographie

pismo i pravopis

20

Alphabet a, b, c, d, e, f, g, h,

i, j, k, l, m, n, o, p, r, s, t, u, v, z

č, ć, dž, đ, lj, nj, š, ž

alfabet

21

Rechtschreibung Kleinschreibung: Ausnahmen: Eigennamen,

Höflichkeitsformen, Abkürzungen

phonetische Orthographie

pravopis

22

Geschichte der Standardsprache und

Sprachpolitik in Kroatien

23

Christianisierung• Lateinisch: Sprache der

katholischen Kirche

• Altkirchenslawisch: erste Schriftsprache

der Slawen

24

Alphabete

9./10. Jh. Glagoliza glagolica

12. Jh. Kyrillisch ćirilica

14. Jh. Lateinisch latinica

alfabeti

25

Beginn der Standardisierung 18./19. Jh.

Nationale Wiedergeburt Illyrische Bewegung Gegenbewegung zur Magyarisierung

početak standardizacije

26

Suche nach Gemeinsamkeiten Aufgabe des Kajkawischen zugunsten des Štokawischen

Idee einer gemeinsamen südslawischen Sprache

Auseinandersetzungen um Sprachbezeichnung und Normierungsvorschläge

Durchsetzung der Vukschen Sprachkonzeption

Potraga zajedništvom

27

Zwischenkriegszeit

1918: Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen

Vereinheitlichung der Standardsprache

Zentralistische Kräfte in Belgrad

28

1941 - 1945 Unabhängiger Staat Kroatien

Politische Reglementierung des Sprachgebrauchs

Entwicklung eines kroatischen Purismus: Ersetzung von Fremdwörtern, Verbannung von Serbismen,

Wiederbelebung kroatischer Wörter

29

Jugoslawien ab 1946 „Serbokroatisch“ in Verfassung Rückkehr zur unitarisierenden Sprachpolitik wachsender kroatischer Widerstand emanzipatorische Bestrebungen stoßen auf

Widerstand: Erschwerung der Herausgabe sprachwissenschaftlicher Arbeiten zum Kroatischen

Jugoslavija od 1946

30

Unabhängiges Kroatien 1991: Republik

Kroatien Amtssprache:

Kroatisch in lateinischer Schrift

slobodna Hrvatska

31

Rekroatisierung

Wiederbelebung alten Wortguts

Purismus gegen Internationalismen

Abgrenzung vom Serbischen

32

Burgenlandkroatischgradišćanskohrvatski

33

Territoriale Ausbreitung

Österreich: Burgenland – 65 Gemeinden Austrija Ungarn: Raab-Ödenburg, Eisenburg – 14

Gemeinden Mađarska Slowakei: Pressburg – 5 Gemeinden Slovakija

34

Sprecherzahl

Österreich: 17.330 (2001) Ungarn: über 6000 (1980) Slowakei: unter 3000 (Schätzung)

Gesamtzahl (Heimatdörfer): 27.000 bis 33.000 Gesamtzahl (Stadt und Land): über 60.000

35

Migrationsbewegungen Traditionelle Beschäftigungsfelder:

Landwirtschaft, Weinbau Pendeln bzw. Landflucht Erhöhung des Sprachlichen Drucks

Immigration von Nichtkroaten in kroatische Ortschaften

Integrationskraft reicht nicht zur Assimilation

36

Herkunft Türkenkriege in Südosteuropa

Herkunftsgebiet: binnenkroatischer Raum

Zeitraum: 16. Jahrhundert

Anzahl: 20.000-25.000 (Schätzung)

porijeklo

37

Dialekte

Das Burgenlandkroatische ist keine

einheitliche Sprache, sondern es setzt sich aus verschiedenen Dialekten bzw. Mundarten zusammen, die sich vor allem in Phonetik und Prosodie unterscheiden.

narječja

38

Die kontaktierenden Sprachen

Einflüsse der jeweiligen Amtssprache

Zweisprachigkeit

Kroatische Mundart vs. Burgenlandkroatische Schriftsprache

39

Interferenz

Interferenzerscheinungen betreffen v. a. die Lexik:

Modernisierung: Wörter für Neuheiten

Mode: Austausch von Lexemen ohne Notwendigkeit

40

Die Schriftsprache keine Standardsprache – nicht kodifiziert 1873: kroatische Orthographie 1950: weitere Annäherung an den

kroatischen Standard Ausbau des Burgenlandkroatischen 1982: Wörterbuch 1995: Grammatik

književni jezik

41

Kultureller Überbau der Standardsprache

42

Die Kulturträger Einwanderer: Bauern und Kleinadelige

Magyarisierung des Adels

Elite: Priester und Lehrer

Kulturelle Betätigung in der Kirche

43

Begründung der Schriftsprache

Reformation: evangelische Werke

čakawisch-kajkawisch-štokawischer Interdialekt

ungarisch-kajkawische Orthographie

Zasnivanje književnoga jezika

44

Gegenreformation Rückkehr zum

Katholizismus

barocke Modernisierung

Jesuitenkajkawisch

protureformacija

45

Religiöse Buchproduktion

Barock: Franziskaner (Eisenstadt, Güssing): Verbreitung religiöser Schriften

20. Jahrhundert: Übersetzung liturgischer Texte

46

Weltliche Buchproduktion

Seit beginn des 19. Jahrhunderts: Jahreskalender Fibel Schulbuchproduktion 1910: Wochenzeitung

Seit dem 20. Jh. vielfältige Gattungen

47

Sprachgebrauch

svakidašnja upotreba jezika

48

Nationalbewusstsein

Katholiken, ungarische Patrioten

Gegen Anschluss an Österreich

Neubesinnung nach dem 2. Weltkrieg

narodna svijest

49

Sprachbewusstsein bäuerlich-klerikal: traditionelles

Festhalten am Burgenlandkroatischen sozialistisch: Favorisierung des Deutschen

durch die Arbeiterschaft nationalkroatisch: Intellektuelle wollen

das Burgenlandkroatische durch den kroatischen Standard ersetzen

50

Sprachliche Lage

51

Schule 28 „kroatische“

Volksschulen

Großwarasdorf: zweisprachige HS

Oberwart: zweisprachiges Gymnasium

škola

52

Kirche

29 Pfarren mit kroatischer Seelsorgesprache 8 gemischte Pfarren

gemischtsprachige Gottesdienste

kroatisches Kirchenlied hält sich

crkva

53

Vereine

Kroatischer Kulturverein Kroatischer Akademikerklub Kroatischer Presseverein Volkshochschule der burgenländischen

Kroaten

društva

54

Medien Wochenzeitung Kirchenblatt Zeitschrift

Täglich 2x kroatische Nachrichten und ½ Stunde Unterhaltung

mediji

55

Quellen• Textquellen:www.uni-klu.ac.at/eeo/Kroatisch.pdfwww.uni-klu.ac.at/eeo/Burgenlandkroatisch.pdf

• Bildquellen:http://www.marcopolo.hr/grad.asp?id=11 (Folie 6)http://akciok.papillonutazas.hu/orszagleirasok/horvatorszag/ (Folie 7)http://www.hrt.hr/arhiv/hrvati_u_svijetu/upoznajte_hrvatsku/05_hrvatske_zupanije/hrvatske_zupanije

_eng.html (Folie 8)http://www.ringier.cz/data/loga.php (Folie 20)http://www.st.stephan.at/beheimatet/taize/ikonen.htm (Folie 23)http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:PhilG (Folie 30)http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.b/b117584.htm (Folie 44)http://www.zsps.ch/standort_sempach.htm (Folie 51)http://www.wirsindhelden.com/engl/gutentag.html (Folie 54)

izvori