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1. Sektorenübergreifende
Qualitätskonferenz NRW
Präoperative Verweildauer – Best Practice
Prof. Dr. Michael Schnabel
Franziskus Hospital Bielefeld
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Interessenskonflikte Michael Schnabel
1. Sektorenübergreifende Qualitätskonferenz NRW, 10.09.2019 2
Fa. Zimmer/Biomet Veranstaltungsteilnahmen Im Rahmen von Rapid Recovery im Rahmen der vom eigenen Krankenhaus der Firma gegenüber bezahlten Leistungen sowie Schulungen und Fortbildungen im Umgang mit den im Haus verwendeten Produkten (Duokopf und Hüftprothesensysteme)
Fa. Intercus Vortragstätigkeiten und Veranstaltungsteilnahmen (Gleitnagel wird im Haus verwendet)
Innerhalb der letzten 5 Jahre
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Ziele zur präoperativen Verweildauer
1. Sektorenübergreifende Qualitätskonferenz NRW, 10.09.2019 3
Zeit nach Aufnahme bis zur Operation maximal 24h Bei Einnahme von NOAKs bis maximal 48h
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Präoperativen Verweildauer
1. Sektorenübergreifende Qualitätskonferenz NRW, 10.09.2019 4
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Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
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Meine persönliche Überzeugung
Evidenzlevel 4
So früh wie möglich operieren
ist wichtig und richtig.
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
7
Meine persönliche Überzeugung
Evidenzlevel 4
So früh wie möglich operieren
ist wichtig und richtig.
1. Sektorenübergreifende Qualitätskonferenz NRW, 10.09.2019 8
• Zielorientiert Vorgehen
• Koordiniert Handeln
• Hürden beseitigen
• Probleme lösen
• * Risiken erkennen und minimieren *
• Iterativ entwickeln
• Reflextion zulassen
Unser Best practice Ansatz
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Best practice
1. Sektorenübergreifende Qualitätskonferenz NRW, 10.09.2019 9
• Was funktioniert gut
• Was kann verbessert werden
• Wie lassen sich Probleme lösen
• Was tragen Sie dazu beitragen
Einzelgespräche
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Best practice
Entwurf - Rücksprache
Alltagsanwendung
1. Sektorenübergreifende Qualitätskonferenz NRW, 10.09.2019 10
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Übernahme vom RD Erstmaßnahmen
Erstmaßnahmen bei Einlieferung in die ZNA
o Triage und Vitalparameter (MTS im KIS)
o Klinischer Check-up
o Nüchtern lassen. Patienten und Angehörige
darüber informieren
o Analgesie ausreichend? => Korrektur
o Bei V.a. PF# Röntgenanmeldung => mit RD
direkt ins Röntgen
1. Sektorenübergreifende Qualitätskonferenz NRW, 10.09.2019 11
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Röntgen
Röntgen
o Beckenübersicht und Hüfte axial mit
Kalibrierkugel, Thoraxröntgen
o Umlagerung in Krankenhausbett auf Gerimatte
o Achsgerechte Lagerung des Beines in einer
langen Beinschiene mit Unterlage
o Rückverlegung in die ZNA
1. Sektorenübergreifende Qualitätskonferenz NRW, 10.09.2019 12
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Notaufnahme
Notaufnahme
o Analgesie ausreichend? => Korrektur
o Anamneseerhebung, klinische Untersuchung und Dokumentation
o OA informieren und Indikationsstellung zur OP
o OP-Anmeldung im KIS, 1610 anrufen und informieren => Anästhesie zur Prämedikation anfordern
o i.v. Zugang, großes Labor mit Gerinnung, Blutgruppe und Kreuzblut sowie Osteologisches Ergänzungslabor
o Infusion 500 ml Ringer anordnen/anhängen
o Pflegeassesment mit Temperaturmessung
o Vorhandene Hilfsmittel mitbringen lassen
o EKG ab 70 Jahre und/oder bei kardialen Vorerkrankungen
o Harnableitung (Männer Urinflasche, Frauen DK)
o U-Status und U-Kult (Cave ABS: keine Antibiose bei asymptomatischer Bakteriurie)
o Pflegegrad _____ Gehstrecke ______ 0 UAG 0 Rollator 0 Rollstuhl 0 Bettlägerig
o Dekubitus
o ASA ____ 0 Medikationsplan, 0 Vorsorgevollmacht und 0 Patientenverfügung
o Allergie 0 Keine 0 Latex 0 Metall 0 Antibiotika 0 Pflaster 0 Knochenzement 0 Kontrastmittel 0 Novaminsulfon
o OP-Aufklärung, Transfusionsaufklärung, Sicherheitscheckliste, Anästhesieaufklärung
o Sonstige Infektiosität? ________________________
o OP-Termin nach Rücksprache festlegen Datum:____________ Uhrzeit:____________
o Hinderungsgründe: ______________________ Lösung:_________________________
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Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Systematische Problembeseitigung
Systematische Problembeseitigung
o Analgesie ausreichend? => Korrektur
o Niedrige Körpertemperatur? Vorgewärmte Infusion und Bettdecken
o Pat. nicht einwilligungsfähig => Angehörige/Betreuer informieren und dokumentieren
o Sauerstoffsättigung pathologisch? Anordnung und Gabe von Sauerstoff über Nasensonde
o Medikation überprüfen, anpassen und im KIS mit Thromboseprophylaxe, Infusion und weiterer Analgetikagabe anordnen.
Antikoagulantien und Thrombozytenaggregationshemmer pausieren
o Bei Antikoagulantientherapie umgehend interkollegiales Gespräch mit Anästhesie und SOP „Gerinnungshemmer und
Antikoagulantien präoperativ“ umsetzen.
o Anämie? => Ursache? 0 Keine 0 Blutungsanämie 0 Eisenmangelanämie 0 Tumoranämie 0 Sonstige
o Anämie Substitution? nach SOP „KHO Transfusion“; bei Eisenmangelanämie bereits in der ZNA Ferinject i.v.
o Bei laufender Antibiose Indikation? _________________________________
o Perioperative Antibiotikaprophylaxe im KIS anordnen
o Laufende Chemotherapie? Rücksprache Onkologe (OP-Zeitpunkt ?)
o Antirheumatische Medikation ab Folgetag weiterverordnen
o Auffällige Herz- und Lungenbefunde? => Internistisches Konsil, Rücksprache Anästhesie
o Thorax auffällig? => Internistisches Konsil Frage Optimierungsmöglichkeit
o EKG auffällig? => Internistisches Konsil Frage Optimierungsmöglichkeit
o Gerinnung auffällig => Korrigierende Maßnahmen nach SOP „Gerinnung“
o Angeborene Gerinnungsstörungen => Verlegung ??? => Interdisziplinäre Fallkonferenz
o Kaliumspiegel pathologisch => Korrigierende Maßnahmen einleiten und dokumentieren (auch andere Elektrolytstörungen)
o BZ auffällig? Umgehend Maßnahmen zur Normalisierung des BZ einleiten.
o Hinweis auf Niereninsuffizienz? Medikamente und Flüssigkeitszufuhr anpassen
o Fragliche Operabilität umgehend interdisziplinäre Fallkonferenz in der ZNA
1. Sektorenübergreifende Qualitätskonferenz NRW, 10.09.2019 14
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Weiterversorgung
• Verlegung in den OP
• Verlegung auf Station
• OP Durchführung gesichert
• OP Termin festgelegt
• Probleme gelöst
1. Sektorenübergreifende Qualitätskonferenz NRW, 10.09.2019 15
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Weiterverorgung
ZNA oder Station
o Pat. bleibt nüchtern bis eine konkrete Angabe zum OP-Termin vorliegt,
bei Nüchternheit > 6h umgehend persönliche oder telefonische Rückfrage Pflege an Arzt
o Hilfsmittel sofern vorhanden von Angehörigen vorbeibringen lassen
o Zeitnahe Anwendung Octenisan Waschlotion und Nasengel
o Keine Pampers/Unterhose vor OP sofern möglich (Netzhose, Vorlage)
o Dokumentation und Foto sofern vorbestehender Dekubitus
o Weiterversorgung (Sozialdienst, Casemanagement)?
OP
o Pampers bzw. Unterhose auf Station ausziehen, Hygienemaßnahmen sofern erforderlich
o Sicherheitscheckliste vollständig? => falls nein Info an Arzt
o Standard-OP Vorbereitung
o Gerimatte verbleibt beim Schleusen über Rollboard im Bett
o Lagerungsschiene bis in den OP-Saal belassen
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Realitätscheck
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Das hört sich schön an,
aber wie funktioniert
das im Alltag?
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Alltagsprobleme und Lösungsansätze
17
• Status bei Aufnahme
• Anamnese
• Einwilligung
• Medikation
• Allergie
• Gerinnung
1. Sektorenübergreifende Qualitätskonferenz NRW, 10.09.2019 18
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Ziele der ärztlichen und pflegerischen Aufnahme
Dokumentation des
präoperativen Status
Vorbestehende Erkrankungen werden so
im weiteren Verlauf nicht fälschlich zu
krankenhausassoziierten Komplikationen
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Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Einwilligung
Quelle: Ass. jur. Christoph Kuhlmann, Justiziar Ressort Recht Ärztekammer Westfalen-Lippe Gartenstraße 210-214 48147 Münster
Tel.: 0251 929-2052/2056 Fax: 0251 929-2099 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.aekwl.de
1. Sektorenübergreifende Qualitätskonferenz NRW, 10.09.2019 20
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Informationsbedarf zu Vorerkrankungen und Risikofaktoren
• Bekannter Patient Zugriff auf KIS-Daten
• Altenheimbewohner Infobogen aus dem Heim
• Unbekannter Patient ???
• …
1. Sektorenübergreifende Qualitätskonferenz NRW, 10.09.2019 21
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Informationsbedarf zu Vorerkrankungen und Risikofaktoren
Bundeskanzlerin Angela Merkel bezeichnete die
Gesundheitskarte 2005 als „Leuchtturmprojekt“, um der
Welt zu beweisen, „auf welchen Gebieten wir vorn sind“.
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Umsetzung Bundeseinheitlicher Medikationsplan Anspruch nach §31a SGBV seit 1.10.2016
Quelle: https://www.gkv-spitzenverband.de/presse/pressemitteilungen_und_statements/pressemitteilung_423554.jsp
Ab 2019 müssen alle Vertragsärzte und
Apotheker in der Lage sein, einen auf der eGK
(elektronische Gesundheitskarte) gespeicherten
Medikationsplan zu aktualisieren.
1. Sektorenübergreifende Qualitätskonferenz NRW, 10.09.2019 23
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Umsetzung Bundeseinheitlicher Medikationsplan Anspruch nach §31a SGBV seit 1.10.2016
1. Präparat ambulant
2. Wirkstoff
3. Präparat stationär
1. Sektorenübergreifende Qualitätskonferenz NRW, 10.09.2019 24
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
CIRS NRW - Medikamentenverordnung
• Erhebliche Arbeitsbelastung
• Ablauf in Höchstgeschwindigkeit
• Hohes Fehlerpotential
• Abläufe unter Zeitdruck müssen perfekt abgestimmt werden
• Intensiv üben
• Vor- und Nacharbeit
1. Sektorenübergreifende Qualitätskonferenz NRW, 10.09.2019 25
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Umsetzung Best Practice im Alltag
• Hohes Maß an Kooperation
• Zeitdruck
• Hoher Bedarf an Informationen
• Zum Patienten
• Zu den SOPs im Haus
• Medizinische Standards
1. Sektorenübergreifende Qualitätskonferenz NRW, 10.09.2019 26
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Bereitstellung Wissen und SOPs
Kitteltasche
Handy in Eigeninitiative
Intranet (Suchfunktion ?)
Internet (Zugang offen ?)
KIS (eher unterentwickelt, digitale AAS ?)
Infocenter
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Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Infocenter Bereitstellung Wissen und SOPs
? H T
1. Sektorenübergreifende Qualitätskonferenz NRW, 10.09.2019 28
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Digitale Unterstützung Beispiel Allergie
Im KIS unsicher,
daher Abfrage auf
dem Doku-Bogen
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Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
KIS Entwicklung als Beispiel für Regression 2004 - 2019
1. Sektorenübergreifende Qualitätskonferenz NRW, 10.09.2019 30
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Feinde der Operation ASS, Marcumar und DOAKs
Thrombozytenfunktion
ASS
Clopidogrel
Ticagrelor
…
Gerinnung
Cumarine
Phenprocoumon
Acenocumarol
Warfarin
Gerinnung DOAK
Faktor Xa-Hemmer
Apixaban - Handelsname Eliquis
Rivaroxaban - Handelsname Xarelto
Edoxaban - Handelsname Lixiana
Faktor IIa-Hemmer
Dabigatranetexilat - Handelsname Pradaxa Antidot verfügbar
Gerinnung
Heparine
Gerinnung
Faktor Xa-Hemmer
Fondaparinux (Arixtra) Interdisziplinäre
Absprache
1. Sektorenübergreifende Qualitätskonferenz NRW, 10.09.2019 31
V e rz ö g e ru n g s g ru n d
3 82 2 ,52 2 ,52 2 ,5
5 23 0 ,83 0 ,85 3 ,3
1 16 ,56 ,55 9 ,8
2 21 3 ,01 3 ,07 2 ,8
1 91 1 ,21 1 ,28 4 ,0
1 91 1 ,21 1 ,29 5 ,3
21 ,21 ,29 6 ,4
21 ,21 ,29 7 ,6
42 ,42 ,41 0 0 ,0
1 6 91 0 0 ,01 0 0 ,0
ke ine V e rzö g e rung
A S S
Marc um ar
nic ht E inwillig ung s fähig
R is iko ab klärung
nic ht nüc hte rn
Me tfo rm in
akute T hro m b o s e
o rg anis ato ris c he Hind e rnis s e
G e s am t
G ültig
Häuf ig ke itP ro ze nt
G ültig e
P ro ze nte
K um ulie rte
P ro ze nte
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Verzögerungsgründe 2005 Uniklinik Marburg
33
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Argument Gerinnung, Blutungsrisiko
Blutungsrisiko erhöht
Vitale Patientengefährdung
Blutkonservenbedarf höher
Hämatomentwicklung gesteigert
= höhere Revisionswahrscheinlichkeit
= höhere Komplikationsrate
= in der ext. QS auffällig
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Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Argument Gerinnung
Quelle: https://kleineanfragen.de/bundestag/18/4701-moegliches-risiko-fuer-patientinnen-und-patienten-sowie-finanzielle-belastungen-fuer-die-krankenkassen-aufgrund
http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/18/047/1804701.pdf
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Apixaban
Aufnahme
• 27.08.2019 17:47
Früher oft blaue Flecken
Apixabaneinnahme
OP umgehend möglich
Wegen Apixaban abwarten
Intervall bis OP 26 - 30 h
Nach 24h Anlage Braunüle
Apixabanspiegel
• 29.08.2019 14:48 58
• Interdisziplinäre Fallkonferenz
• 30.08.2019 09:10 25
OP
• 30.08.2019 15:27
OP nach 69:40 Stunden
= in der ext. QS auffällig
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Apixaban - Konsequenz
• 48 h reichen nicht immer aus
• Vorgabe 26-30h stimmt nicht
• Spiegelbestimmung teuer
• Individualentscheidung (SOP)
• 15% Referenzbereich
Verzögerte OP ist medizinisch nicht
zwangsläufig schlechte Qualität
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Apixaban
KH OP
0 12 24 36 48
Unfall
Fristenberechnung angemessen ?
38
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Argument Gerinnung
Quelle. https://www.sozialministerium.at/cms/site/attachments/6/1/2/CH3970/CMS1409145967287/klinischer_pfad_hueftnahe_frakturen.pdf
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
1. Sektorenübergreifende Qualitätskonferenz NRW, 10.09.2019 39
Zusammenhang Dauer „bis zur OP“ und Mortalität ???
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Konservative Extensionsbehandlung
1. Sektorenübergreifende Qualitätskonferenz NRW, 10.09.2019 40
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Mortalität Mitte des 20. Jhds.
1. Sektorenübergreifende Qualitätskonferenz NRW, 10.09.2019 41
28,5% bei konservativer Behandlung
15,2% bei operativer Behandlung
Schumpelick V, Jantzen PM (1953) Die Versorgung der Frakturen im
Trochanterbereich mit einer nichtsperrenden Laschenschraube. Chirurg 24: 506–509
Bei frühzeitiger Mobilisation
1953
Mortalität bei proximaler Femurfraktur
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Der Faktor Zeit bis zur OP und Mobilisation
1. Sektorenübergreifende Qualitätskonferenz NRW, 10.09.2019 42
Unfall
Auffinden
Transport
Verlegung
Transport Mobilisation
Fazit: Der relevante zeitliche Zusammenhang ist komplexer als in der ext. QS abgebildet.
Externe QS
Aufnahme Operation
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Mobilisation nach OP
1. Sektorenübergreifende Qualitätskonferenz NRW, 10.09.2019 43
Beispiel Rapid Recovery
Ziel: Frühestmögliche Mobilisation Erster Stand- und Gehversuch 4-6h nach OP
Weg: Hürden für Mobilisation abbauen
• Dauerkatheter ?
• Drainagen ?
• Behindernde Verbände ?
• Zugänge ?
• Analgesie ausreichend ?
• Motivation und Selbstvertrauen fördern
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
CEPOD National Confidential Enquiry into Perioperative Deaths
1. Sektorenübergreifende Qualitätskonferenz NRW, 10.09.2019 44
Overall, CEPOD does not seem to have
stimulated a radical change in operative
practice, but where movement has occurred it has been in the right direction.
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Mortalität
1. Sektorenübergreifende Qualitätskonferenz NRW, 10.09.2019 45
Mortalität
9.6% nach 30 Tagen
33 % nach einem Jahr (mittleres Alter 82 Jahre)
Survival analysis based on number of preoperative comorbidities.
J J W Roche et al. BMJ 2005;331:1374
©2005 by British Medical Journal Publishing Group
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Mortalität beurteilen
1. Sektorenübergreifende Qualitätskonferenz NRW, 10.09.2019 47
Externe QS muss eigentlich
Komorbidität bei Aufnahme erfassen
Perioperative Morbidität erfassen
QS-Bewertung muss die präoperative Komorbidität
differenziert berücksichtigen
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Deutsch und Englisch eingeschränkt kompatibel
1. Sektorenübergreifende Qualitätskonferenz NRW, 10.09.2019 48
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
DIMDI und der Verlust an medizinischer Alltagssprache
1. Sektorenübergreifende Qualitätskonferenz NRW, 10.09.2019 49
Mediale Schenkelhalsfraktur Laterale Schenkelhalsfraktur Pertrochantäre Femurfraktur Intertrochantäre Femurfraktur
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Mortalität beurteilen
1. Sektorenübergreifende Qualitätskonferenz NRW, 10.09.2019 50
12,5%
höheres 30-Tages Mortalitäts-Risiko bei
Intramedullären Stabilisierungsverfahren
gegenüber DHS
82 990 patients from the National Hip Fracture Database
Signifikanzniveau: p = 0,004
PFN bessere Wahl als DHS
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Mortalitätsrisiko und Krankenhaustyp
1. Sektorenübergreifende Qualitätskonferenz NRW, 10.09.2019 52
Conclusions:
Only minor hospital differences were found in 30-day mortality after
hip fracture. Mortality after hip fracture needs to be lowered in
Denmark but possible interventions should be patient oriented and
universal rather than focused on specific hospitals.
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Ergebnisqualität
„The reason for failure is always
clear visiable.
Proper working will guarantee the
success.“
Gerhard Benno Gustav Küntscher *1900 Zwickau, Germany - †1972 Glücksburg,
Germany
1. Sektorenübergreifende Qualitätskonferenz NRW, 10.09.2019 54
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Ziele der ärztlichen und pflegerischen Aufnahme
Stichwort „Zukunft“
MDK prüft zusätzlich
im Auftrag des IQTIG
Einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung nach SGB V
Zusammenfassung
• Patient steht im Mittelpunkt
• Prozess- und Strukturqualität sind wichtig
• Zeitnahe OP ist wichtig und richtig
• Datenerfassung unzureichend
• Datenbewertung fraglich angemessen
• Ohne SOPs wird es schwierig
• Literaturbewertung ausstehend
• Rückschlüsse aus der Literatur sind zu offensiv
Verbesserungspotential vorhanden
Danke für Ihre Aufmerksamkeit !