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Die 10 Gebotedes sicherenRadfahrens
möchten Ihnen helfen, als Radfahrer sichererdurch den Straßenverkehr zu kommen. Zwar istRadfahren an sich gar keine gefährliche Tätig-keit, trotzdem kann man das eigene Unfallrisikodurch eine entsprechende Fahrweise verringern.
Diese Tips beruhen auf den Ergebnissen vonUnfalluntersuchungen und dem gesammeltenErfahrungsschatz vieler Alltagsradfahrer.
Probieren Sie sie doch einfach mal aus und las-sen Sie sich so überzeugen. Und teilen Sie unsIhre Erfahrungen mit.
Bernd Sluka www.vcd-bayern.de/passauDr.-Karl-Fuchs-Str. 25 [email protected] Passau
schaue dich um, ziehe dabei schon etwas nach links, ordne dichzur Mitte ein und biege von dort ab.
Zum Ankündigen von Fahrabsichten kann ein Handzeichenhilfreich sein. Vorgeschrieben ist es nicht, in manchen Situatio-nen sogar gefährlich. Ankündigen kann man zum Beispiel auchdurch eindeutiges Einordnen auf der Straße. Bei Brems-bereitschaft und beim Kurvenfahren sollten immer beide Hän-de am Lenker bleiben.
8. Fahre nach außen offensiv,aber innerlich defensiv.
Zum deutlichen Fahren gehört auch, nicht zu schnell zurückzu-stecken. Wer nach rechts ausweicht, wird noch mehr und mitnoch geringerem Abstand überholt. Wer vor Kreuzungen bremstoder zögert, dem wird die Vorfahrt oft genommen. Nach außenhin muss dein Fahrverhalten bestimmt, offensiv, die Rechte ein-fordernd wirken!
Gleichzeitig aber rechnest du damit, dass das nächste Auto dirdie Vorfahrt nimmt oder doch noch überholt. Darauf bist duvorbereitet. So kannst du diese Fehler durch eigene Maßnah-men wie Umschauen oder deine Position auf der Fahrbahnausgleichen. Innerlich fährst du defensiv.
Du nimmst Rücksicht auf andere, besonders auf Schutzbedürf-tige wie Kinder oder ältere Menschen. Deine Geschwindigkeitist stets der Situation angepasst.
9. KeineMinderwertigkeitskomplexe - Dubist der Verkehr.Du bist selbst Teil des Verkehrs und hast die gleichen Rechte(und Pflichten) wie andere Verkehrsteilnehmer. Insbesondereist auch dein Anliegen, voran und ans Ziel zu kommen, gleich-wertig mit den Wünschen anderer. Du behinderst mit dem Fahr-rad andere genauso viel oder so wenig, wie sie dich, und weitweniger, als würdest du durch Autofahren selbst zum Stau bei-tragen.
Auch die Angst vor überholenden Kraftfahrzeugen ist ein Teildieses Minderwertigkeitsgefühls. Die Unfalldaten zeigen, dasssie objektiv unbegründet ist. Sie entsteht aus der subjektivenÜberschätzung von Gefahren, von denen man meint, dass manauf sie keinen Einfluss hat. Ein Rückspiegel kann helfen, Ängsteabzubauen.
10. Überprüfe regelmäßig deinFahrrad.... oder lass es eine Fachwerkstatt tun. Wichtig sind vor allemBremsen, funktionierende Beleuchtung, keine Schwächen instrukturtragenden Teilen (Rahmen, Gabel, Lenker), einwand-freier Antrieb, aber auch die sichere Befestigung von Schutz-blechen, weil sie die Räder blockieren können.
Überprüfe auch dein Fahrverhalten. Pass auf, dass Nachlässig-keiten, wie z.B. hinhören anstatt hinschauen, nicht einreissen.Übe zu verkehrsarmen Zeiten kritische Fahrsituationen wie Voll-bremsung oder Ausweichen, aber rechne nicht damit, sie imGrenzfall auch zu beherrschen. Eine Sicherheitsreserve solltedir bleiben.
VCDVerkehrsclubDeutschland
Ein Ratgeber desVerkehrsclub Deutschland
Kreisverband Passau/Freyung-Grafenau e.V.
Radfahren ist sicher,sicherer als Autofahren.Bezogen auf die Aufenthaltsdauer im Straßenverkehr ist sindAuto- und Radfahren gleichermaßen (un)gefährlich. Und das,obwohl Autofahrer von besonderen Schutzeinrichtungen, wiebeispielsweise kreuzungsfreien Straßen profitieren, währendRadfahrer auf minderwertige Wege geschickt werden.
Radfahrer leben gesünder. Wer regelmäßig Rad fährt, ist kör-perlich fit, wird seltener krank als Bewegungsmuffel und leidetauch viel seltener unter typischen Zivilisations- und Alters-krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems. Selbst einigen Sortenvon Krebs beugt die regelmäßige Bewegung vor. Radfahrer le-ben länger.
Dennoch, Unfälle passieren. Die gefährlichsten Situationenbeim Radfahren sind Queren, Wenden, Abbiegen und Einbie-gen, die daher eine besondere Aufmerksamkeit erfordern. Esüberwiegen Unfälle an Kreuzungen vor denen auf der Strecke.
Am allerhäufigsten sind Alleinunfälle (Stürze). Wichtig ist des-wegen alles, was diese Unfälle verhindert, angefangen von ei-ner guten Fahrbahnbeschaffenheit über den technischen Zu-stand des Fahrrads bis hin zur Vorsicht in besonderen Situatio-nen (z.B. Straßenglätte). Bei den übrigen Unfällen sind die häu-figsten Unfallgegner Fußgänger, Radfahrer und schliesslich Au-tos und Lkw. Bei der Unfallschwere lautet die Reihenfolge ge-nau andersherum.
Radfahrer sind zwar in den wenigsten Fällen Verursacher dieserUnfälle, aber ihre Fahrfehler tragen dazu bei. Hier sei beson-ders auf die häufigsten unfallträchtigen Fehler beim Ein- undAbbiegen sowie Vorfahrtsverstöße hingewiesen.
Trotz allem: Radfahren ist die sicherste und gesündeste Art in-dividueller Fortbewegung im Straßenverkehr.
1. Du fährst ein Fahrzeug.Fahre so, wie du beispielsweise auch Auto fahren würdest -sicher und kompetent. Das fasst schon fast alles Nachfolgendein einem Satz zusammen.
Autofahrer haben die meisten der von Radfahrern genanntenProbleme nicht. Sie machen sie sich einfach nicht.
2. Sehen und gesehen werden- in dieser Reihenfolge.Behalte immer selbst den Überblick über das Verkehrs-geschehen, um Fehler anderer ausbügeln zu können. Das gehtauf der Fahrbahn einfacher als auf Radwegen, auf denen we-sentlich mehr und komplexere Eindrücke zu beachten sind.
Fehlendes Umschauen beim Abbiegen, Einbiegen, Queren undWenden ist der häufigste Fehler von Radfahrern, der zu Unfäl-len mit anderen führt. Hören kann zwar eine angenehme Un-terstützung sein, aber verlassen solltest du dich nie darauf. Nichtalle Verkehrsteilnehmer sind laut und das Gehör kann leichtmal täuschen. Hören kann Sehen nicht ersetzen.
Fast genauso wichtig, wie selbst zu schauen, ist gesehen und vonanderen wahrgenommen zu werden. Zweiradfahrer werden auf-grund ihrer schmaleren Silhouette leichter übersehen. Hierzu ge-hört sichtbar (Gebot 5 und 6), deutlich (Gebot 7) und offensiv (Ge-bot 8) zu fahren und Radwege, auf denen du außerhalb der auf dieFahrbahn konzentrierten Wahrnehmung bist, zu meiden.
Gute Beleuchtung bei Dämmerung und Dunkelheit sorgt da-für, dass du selbst siehst und gesehen wirst. Auf Reflektorenkannst du dich nicht verlassen. Sie funktionieren nur unter gün-stigen Umständen, insbesondere nur wenn fremdes Licht ausder richtigen Richtung auf sie fällt; manche sind praktisch ganznutzlos.
3. Fahre möglichst nicht aufRadwegen.Zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass man auf Radwegenunsicherer fährt als auf der Fahrbahn daneben . Bauliche Män-gel, eine zu geringe Breite und häufige Kurven sind oft offen-sichtliche Mängel. Die Führung von Fahrverkehr rechts nebenabbiegenden Fahrzeugen, schafft jedoch grundsätzliche, nichtso offensichtliche Gefahren. Das Gefühl der Sicherheit auf Rad-wegen trügt.
Meide Radwege soweit möglich. Und wenn du auf ihnen fah-ren musst, dann nur mit besonderer Vorsicht. Besondere Gefahr-
stellen bilden jede Kreuzung, Einmündung, jedeEin- und Ausfahrt. Hindernisse, schlechter Belag, Verschmut-zungen oder, einfach übersehen zu werden, sind auf Radwe-gen wesentlich häufiger als auf der Fahrbahn.
Besonders gefährlich sind linksseitige Radwege. Auf ihnen be-findest du dich noch mehr außerhalb der auf die Fahrbahn undauf Rechtsverkehr konzentrierten Wahrnehmung. Eine kurzeStrecke links zu fahren kann aber dann sicherer sein, wenn esdas Queren der Fahrbahn erspart.
4. Gehwege sind tabu.Nicht nur, weil Fahren auf Gehwegen zu Lasten der Fußgängergeht und Unfälle mit ihnen fördert. Viele Verkehrsteilnehmerrechnen noch weniger mit Radfahrern auf Gehwegen als aufRadwegen und übersehen dich.
Selbst zum Ausweichen oder Überholen solltest du Gehwegenicht missbrauchen. Häufig genug führt das zu Miss-verständnissen und Unfällen, an denen dann fast immer derausweichende Radfahrer schuld ist.
5. Nutze den dir zustehendenRaum auf der Straße.Radfahrer haben rechts zu fahren. Das heißt aber nicht, dass dudich an den äußersten rechten Rand verziehen sollst. Zulässigist bis zu einem Meter Abstand vom rechten Fahrbahnrand.Diesen Platz sollst du der jeweiligen Situationangepasst ausnutzen. Die richtige Position auf derFahrbahn ist oft die Stelle, wo Autos mit den rech-ten Rädern entlang fahren. Zu parkenden Fahr-zeugen ist ein Mindestabstand von einem Metervorgeschrieben. Ebenso musst du zu Gehwegen einen ausrei-chenden Sicherheitsabstand einhalten.
Die Erfahrung zeigt, dass du mit umso mehr Seitenabstandüberholt wirst, je mehr Abstand du selbst nach rechts lässt.Und du hast notfalls Platz zum Ausweichen, ohne dabei in denStraßengraben zu stürzen.
Durch die Wahl deiner Position auf der Straße kannst du weit-gehend selbst bestimmen, wann und wo du überholt wirst. Einkleiner Schlenker nach links kann anderen bedeuten "hier nicht".Während schon ein nur angedeutetes Ausweichen nach rechts(häufiger Fehler unsicherer Radfahrer) bei vielen Fahrern denÜberhol-Reflex auslöst.
Leicht schwankende Fahrweise wirkt unsicher und erhöht ten-denziell den Überholabstand. Wo aber das und deutlicher Ab-
stand vom Fahrbahnrand allein nicht hilft, um gefährdendesÜberholen zu unterbinden, solltest du in der Mitte der Fahr-spur fahren und diese „dicht machen“. Das ist dann zulässig,weder eine Behinderung noch ein Verstoß gegen das Rechts-fahrgebot.
Ähnliches gilt für Begegnungen an Engstellen. Wer zu frühPlatz macht, muss damit rechnen, dass der Gegenverkehr ander Engstelle die Geschwindigkeit nicht reduziert. Wer zeigt,dass er viel Platz braucht, der zeigt auch, dass hier eine Begeg-nung mit hoher Geschwindigkeit nicht möglich ist.
6. Nebenstrecken sindproblematischer alsHauptstraßen.Auf Nebenstrecken ist man nicht immer sicherer unterwegs. Siesind häufig kurviger, unübersichtlicher und schmaler. Die ge-ringere Zahl von Kraftfahrzeugen gleichen Fahrer, die zu schnellum die Kurven fahren und ohne Sicht überholen, wieder aus.Wo weniger Fahrzeuge unterwegs sind, wird weniger mit an-deren gerechnet.
Solche Straßen sind meist auch in einem schlechteren bauli-chen Zustand. „Gut ausgebaut" ist nicht nur ein Qualitäts-urteil über Straßen für Kraftfahrzeuge. Schad- und Baustellenwerden seltener abgesichert, Schnee später oder gar nicht ge-räumt. Bei einem Unfall bekommst du schlechter Hilfe, weilweniger Menschen vorbeikommen. Sogar unbefahrene land-wirtschaftliche Wege, Feld-, Wald- und Radwanderwege sindin dieser Hinsicht eine bedenkliche Alternative, gerade weil siedurch ihren Zustand die bei Radfahrern überwiegenden Allein-unfälle (Stürze) fördern.
Oft aber kann eine Nebenstrecke ohne Radweg sicherer seinals eine Hauptstraße mit Radweg oder gar mit linksseitigemRadweg. Radwege sind die gefährlichsten Nebenstrecken.
7. Fahre eindeutig undberechenbar.Andere sollen dich sehen und deine Absichten einschätzen kön-nen. Plötzliche, unangekündigte Richtungswechsel verbietensich von selbst. Abbiegen, Anhalten, Spurwechsel - jedes fürandere möglicherweise unerwartete Fahrmanöver sollte ange-kündigt sein. Drücke dich nicht zum Abbiegen lange am rech-ten Fahrbahnrand herum, um dann plötzlich von dort nachlinks zu ziehen.Sondern kündige deine Absicht rechtzeitig an,