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Strategische Umweltprüfung für den PAG Stadt Luxemburg – Umweltbericht- Phase 2 587
OEKO-BUREAU
10. NICHTTECHNISCHE ZUSAMMENFASSUNG
Die Stadt Luxemburg hat ihren PAG auf der Basis des Gemeindeplanungs- und
Entwicklungsgesetz vom 19. Juli 2004, zuletzt geändert am 28. Juli 2011, neu aufgestellt. Der
PAG stellt ein verbindliches Planwerk für die künftige räumliche und städtebauliche Entwicklung
der Gemeinde dar. Er unterliegt einer strategischen Umweltprüfung (SUP), bei der
umwelterhebliche Umweltauswirkungen des zukünftigen PAG auf die Schutzgüter Mensch, Tiere,
Pflanzen und Artenvielfalt, Luft, Klima, Boden, Wasser, Landschaft sowie Kultur- und Sachgüter
ermittelt, beschrieben und bewertet werden, damit bereits auf dieser Planungsebene
umweltkritische Folgen aufgedeckt und möglicherweise vermieden, verringert oder ausgeglichen
werden können.
Der Ablauf der SUP gliedert sich entsprechend in folgende Schritte:
1.) Prüfung der Umwelterheblichkeit (1. Phase des Umweltberichts)
In einem ersten Teil des Umweltberichts wird überprüft, ob die Umnutzung einer Fläche zu
erheblichen Umweltauswirkungen führen kann.
2.) Stellungnahme der betroffenen Administrationen zum 1. Teil des Umweltberichts
Nach Art. 6.3 des SUP-Gesetzes erstellt das Nachhaltigkeitsministerium (unter Beteiligung
weiterer betroffener Verwaltungen) eine Stellungnahme zum ersten Teil des Umweltberichts
(UEP) und formuliert Ausmaß und Detaillierungsgrad der Aussagen, die im zweiten Teil des
Umweltberichts formuliert werden sollen.
3.) Ausarbeitung des 2. Teils des Umweltberichts (vorliegender Bericht)
588 Strategische Umweltprüfung für den PAG Stadt Luxemburg – Umweltbericht – Phase 2
OEKO-BUREAU
10.1. BISHERIGER ABLAUF DER SUP FÜR DEN PAG DER STADT LUXEMBURG
UEP- Phase 1
Die UEP wurde im Januar 2015 vom Oeko-Bureau fertiggestellt und von der Stadt beim Ministère
du Développement durable et des Infrastructures eingereicht.
In der eingereichten UEP wurden insgesamt 115 Flächen hinsichtlich ihrer potenziellen
Umweltauswirkungen untersucht. Von den untersuchten Bereichen wurde für 75 Flächen eine
erhebliche Umweltbeeinträchtigung nicht ausgeschlossen und dementsprechend die Bearbeitung
in der 2. Phase des Umweltberichts, der Detail – und Ergänzungsprüfung vorgeschlagen.
Avis MDDI
Mit Avis vom 2. März 2016 hat das Nachhaltigkeitsministerium zur UEP Stellung bezogen. Es
sollen weitere Flächen, die zwar in der UEP behandelt, aber nicht für die Phase 2 des
Umweltberichtes vorgesehen waren, ebenfalls in Phase 2 des Umweltberichtes behandelt
werden. Eine Fläche, für die die Phase 1 eine Prüfung in Phase 2 vorgesehen hat, soll dort nicht
behandelt werden.
Folgende Flächen sollen laut Avis zusätzlich/ nicht mehr in Phase 2 untersucht werden:
Flächen, die zusätzlich in Phase 2 geprüft
werden sollen
CG 6, HO 4, HO 5, HO 6, HO 7, MÜ 1, PFA 1
Flächen, die zusätzlich in Phase 2 geprüft
werden sollen, jedoch aufgrund neuerer
Entwicklungen (z.B. Flächenreduktion)
nicht geprüft werden
BEL 2, BO 2
Flächen, für die eine Prüfung in Phase 2
nicht erforderlich ist
MÜ 3
Strategische Umweltprüfung für den PAG Stadt Luxemburg – Umweltbericht- Phase 2 589
OEKO-BUREAU
Seit der Erstellung der Umwelterheblichkeitsprüfung Phase 1 fielen einige in der Phase 2 zu
prüfende Flächen weg, weil sie beispielsweise mittlerweile bebaut wurden oder weil sie im
Rahmen einer anderen Planung (z.B. POS Aéroport) geprüft werden.
Die Fläche Dommeldange 5 kam später während der Ausarbeitung des Umweltberichts hinzu.
Insgesamt werden in der Phase 2 - Detail- und Ergänzungsprüfung 70 Flächen geprüft.
Dabei gestaltete sich die Untersuchung so, dass in einem iterativen Prozess zwischen Stadt,
PAG-Büro und SUP-Büro versucht wurde, bereits im Vorfeld Problempunkte zu eliminieren.
Entsprechende Maßnahmen dazu waren z.B.:
Erhaltung von geschützten Biotopen und essenziellen Lebensräumen von geschützten Arten
durch Festsetzung von „zones servitudes urbanisation“ im PAG
Durchführung von Erhaltungs- und Kompensationsmaßnahmen zum quantitativen und
qualitativen Ausgleich des Verlusts an geschützten Biotopen und zur
Lebensraumverbesserung wertgebender Tierarten
Möglichkeit zur landschaftlichen Eingliederung durch Überlagerung von „zones servitude
urbanisation“ im PAG
Durch diese Vorgehensweise konnte eine größtmögliche Umweltverträglichkeit der Flächen
erreicht werden.
10.2. ERGEBNISSE DER PRÜFUNG DER EINZELFLÄCHEN
Die Ergebnisse der Prüfung der Einzelflächen werden in nachfolgender Tabelle dargestellt.
590 Strategische Umweltprüfung für den PAG Stadt Luxemburg – Umweltbericht – Phase 2
OEKO-BUREAU
Flä
che
Grö
ße
(ha)
Betroffene Schutzgüter Art. 17-relevant Art. 20-relevant
Maßnahmen
Lebensraumtypen Art.17-Arten
BeggenBE1 12,3 Biologische Diversität
Landschaft
Sukzessionswald Streuobstwiese, 2 Feldhecken, Schnitthecke, unbefestigter Weg, Baumreihe, Einzelbaum.
- - Erhaltung der Biotope im westlichen Teil, Anlage einer servitude urbanisation Kompensation für Verlust von Art. 17-Biotopen Erhaltung der Gehölze im westlichen Teil zur Eingrünung
BE2 2,7 Bevölkerung und Gesundheit des Menschen Altlastverdachtsflächen Lage Nähe Kläranlage Landschaft
-
- - Überprüfung der Altlasten Starke Durchgrünung
BE3 1,55 Bevölkerung und Gesundheit des Menschen Altlastverdachtsflächen Lage Nähe Kläranlage Lärm Hochspannungsleitung Biologische Diversität
Einzelbaum, Baumgruppe, sonstige Gehölze
- - Überprüfung der Altlasten Einhaltung Abstand zu Hochspannungsleitungen Erhaltung der Biotope Anlage einer servitude urbanisation
Strategische Umweltprüfung für den PAG Stadt Luxemburg – Umweltbericht- Phase 2 591
OEKO-BUREAU
Flä
che
Grö
ße
(ha)
Betroffene Schutzgüter Art. 17-relevant Art. 20-relevant
Maßnahmen
Lebensraumtypen Art.17-Arten
BE4 + 4a
4,5 Bevölkerung und Gesundheit des Menschen teilweise Lage in Überschwemmungszone Hochspannungsleitung Biologische Diversität Gehölze Artenaustausch entlang der Alzette Wasser teilweise Lage in Überschwemmungszone
- - Keine Bebauung innerhalb der Überschwemmungszone Einhaltung Abstand zu Hochspannungsleitungen Erhaltung der Gehölze Anlage einer servitude urbanisation keine Bebauung entlang der Alzette keine Bebauung innerhalb der Überschwemmungszone
BE5 1,65 Bevölkerung und Gesundheit des Menschen teilweise Lage in Überschwemmungszone Biologische Diversität
Sukzessionslaubwald, Baumgruppe
- - Keine Bebauung innerhalb der Überschwemmungszone Teilweise Erhaltung des Sukzessionslaubwaldes Anlage einer servitude urbanisation Kompensation für Verlust von Art. 17-Biotopen
BE6 + 6a
3,25 Bevölkerung und Gesundheit des Menschen teilweise Lage in Überschwemmungszone Hochspannungsleitung Biologische Diversität Gehölze Artenaustausch entlang der Alzette
Einzelbaum
- - Keine Bebauung innerhalb der Überschwemmungszone Einhaltung Abstand zu Hochspannungsleitungen Erhaltung der Gehölze und des Einzelbaums, Anlage einer servitude urbanisation
592 Strategische Umweltprüfung für den PAG Stadt Luxemburg – Umweltbericht – Phase 2
OEKO-BUREAU
Flä
che
Grö
ße
(ha)
Betroffene Schutzgüter Art. 17-relevant Art. 20-relevant
Maßnahmen
Lebensraumtypen Art.17-Arten
BE7 1,8 Bevölkerung und Gesundheit des Menschen teilweise Lage in Überschwemmungszone Biologische Diversität Artenaustausch entlang der Alzette
- - Keine Bebauung innerhalb der Überschwemmungszone keine Bebauung entlang der Alzette
Belair BEL3 3,5 Bevölkerung und Gesundheit des
Menschen Lärm Altlastverdachtsflächen
- - Überprüfung der Altlasten Lärmaktionsplan
BonnevoieBO3 13 Biologische Diversität
Landschaft
Streuobstwiese Hecke
Haselmaus Erhaltung der Art. 17-Biotope, Anlage einer servitude urbanisation Kompensation für Verlust von Art. 17-Biotopen CEF-Maßnahme für Haselmaus Eingrünung
BO7 1,7 Biologische Diversität
Einzelbaum
Fledermäuse Erhaltung des Art. 17-Biotops Einzelbaum und anderer Gehölze, Anlage einer servitude urbanisation Überprüfung auf Fledermäuse vor Nutzung der Fläche
Strategische Umweltprüfung für den PAG Stadt Luxemburg – Umweltbericht- Phase 2 593
OEKO-BUREAU
Flä
che
Grö
ße
(ha)
Betroffene Schutzgüter Art. 17-relevant Art. 20-relevant
Maßnahmen
Lebensraumtypen Art.17-Arten
Cents CE2 6,1 Biologische Diversität
Einzelbaum
Fledermäuse Erhaltung des Art. 17-Biotops Einzelbaum, Anlage einer servitude urbanisation Überprüfung auf Fledermäuse vor Nutzung der Fläche
CE4 Bewertung im POS Aéroport
CE5 2,6 Kultur- und Sachgüter Kloster unter Denkmalschutz
Auflagen des Denkmalschutzes beachten
CE6 1,5 Biologische Diversität
Baumgruppen Sukzessionswald
Einzelbaum
Großes Mausohr Fledermäuse Erhaltung des Art. 17-Biotops Einzelbaum, Anlage einer servitude urbanisation Erhaltung eines Waldstreifens im Süden, Anlage einer servitude urbanisation Kompensation für Verlust von Art. 17-Biotopen Erhaltung eines Korridors für Nord-Südverbindung (Fledermäuse)
CE7 3,2 Biologische Diversität
Wald
Großes Mausohr Fledermäuse Teilweise Erhaltung des Art. 17-Biotops Wald, Anlage einer servitude urbanisation Kompensation für Verlust von Art. 17-Biotopen Erhaltung eines Korridors im Norden (Fledermäuse)
CE8 Bewertung im POS Aéroport
594 Strategische Umweltprüfung für den PAG Stadt Luxemburg – Umweltbericht – Phase 2
OEKO-BUREAU
Flä
che
Grö
ße
(ha)
Betroffene Schutzgüter Art. 17-relevant Art. 20-relevant
Maßnahmen
Lebensraumtypen Art.17-Arten
CessangeCG1 11,4 Bevölkerung und Gesundheit des
Menschen Lärm SEVESO-Anlage Biologische Diversität
Magere Mähwiese
Hecken Einzelbaum
Jagdgebiet Schwarzmilan
Rastplatz Weißstorch
Lärmaktionsplan Erhaltung der Hecken und des Einzelbaums, Anlage einer servitude urbanisation Kompensation bei Verlust der mageren Mähwiese und von Lebensraum für Art. 17-Arten Durchführung von CEF-Maßnahmen
CG2 4,6 Biologische Diversität
Hecken Einzelbaum
Baumgruppen
Jagdgebiet Schwarzmilan Erhaltung der Hecke und des Einzelbaums im zentralen Teil, Anlage einer servitude urbanisation Kompensation bei Verlust der anderen Biotope und von Lebensraum für Art. 17-Arten
CG3 15,9 Biologische Diversität Landschaft
Feldlerche Durchführung von CEF-Maßnahmen Durchführung von Maßnahmen zur Landschaftsintegration im Westen
CG5 10,7 Biologische Diversität Landschaft
Feldlerche Durchführung von CEF-Maßnahmen Durchführung von Maßnahmen zur Landschaftsintegration im Westen
CG6 1,26 Lärm Keine Maßnahmen erforderlich
Strategische Umweltprüfung für den PAG Stadt Luxemburg – Umweltbericht- Phase 2 595
OEKO-BUREAU
Flä
che
Grö
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(ha)
Betroffene Schutzgüter Art. 17-relevant Art. 20-relevant
Maßnahmen
Lebensraumtypen Art.17-Arten
CG7 2,7 Bevölkerung und Gesundheit des Menschen/Boden Altlastverdachtsfläche Biologische Diversität/Wasser
Einzelbaum
Bach mit Ufersaum
Leitstruktur Fledermäuse
am Cessingerbach
Überprüfung der Altlasten Erhaltung des Einzelbaums, Anlage einer servitude urbanisation Erhaltung eines Grünstreifens (20 m) am Cessingerbach
CG8 Integration der Fläche in den Park am Cessingerbach
CG9 21,9 Bevölkerung und Gesundheit des Menschen/Boden Altlastverdachtsfläche Biologische Diversität/Wasser/Klima
Einzelbaum
Sukzessionswald Bach mit Ufersaum
Hecken Baumreihe
Leitstruktur Fledermäuse
am Cessingerbach
Überprüfung der Altlasten Erhaltung des Sukzessionswaldes, Einzelbaums, Grünstreifens am Cessingerbach und von Teilen der Hecke, Anlage einer servitude urbanisation Kompensation bei Verlust der anderen Biotope
CG10 4,4 Biologische Diversität Gebüsch bereits abgeholzt Kompensation für Verlust der Gehölze
CG11 1,5 Bevölkerung und Gesundheit des Menschen/Boden Altlastverdachtsfläche Biologische Diversität
Obstwiese
Überprüfung der Altlasten Kompensation bei Verlust der Obstwiese
596 Strategische Umweltprüfung für den PAG Stadt Luxemburg – Umweltbericht – Phase 2
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Flä
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Grö
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(ha)
Betroffene Schutzgüter Art. 17-relevant Art. 20-relevant
Maßnahmen
Lebensraumtypen Art.17-Arten
DommeldangeDO1 1,68 Biologische Diversität
Wald
Sukzessionswald Gebüsche
Erhaltung des Sukzessionswaldes, des Waldes,und der Gebüsche zum größten Teil, Anlage einer servitude urbanisation Kompensation bei Verlust der von Art. 17-Biotopen
DO2 Mittlerweile bebaut
DO3 0,91 Biologische Diversität
Buchenwald
Erhaltung des Buchenwaldes, Anlage einer servitude urbanisation
DO4 2,7 Bevölkerung und Gesundheit des Menschen/Boden Altlastverdachtsfläche Lärm Hochspannungsleitung Biologische Diversität/Wasser
Alzette mit Ufersaum
Fledermäuse
Leitstruktur Fledermäuse an der Alzette
Überprüfung der Altlasten Lärmaktionsplan Beachtung der Hochspannungsleitung Erhaltung eines Grünstreifens an der Alzette
DO5 0,84 Biologische Diversität Lage im FFH-Gebiet Grünewald
Waldmeisterbuchenwald
Fledermäuse?
?
Erhaltung des Waldmeisterbuchenwalds Durchführung einer FFH-Prüfung
Gasperich GA1 Mittlerweile in Bebauung
GA2 0,97 Biologische Diversität
Jagdgebiet Fledermäuse
Durchführung von CEF-Maßnahmen
Strategische Umweltprüfung für den PAG Stadt Luxemburg – Umweltbericht- Phase 2 597
OEKO-BUREAU
Flä
che
Grö
ße
(ha)
Betroffene Schutzgüter Art. 17-relevant Art. 20-relevant
Maßnahmen
Lebensraumtypen Art.17-Arten
GA3 5,7 Biologische Diversität Einzelbaum
Fledermäuse
Erhaltung des Einzelbaums, Anlage einer servitude urbanisation Überprüfung auf Fledermäuse vor Nutzung der Fläche
GA7 4,5 Bevölkerung und Gesundheit des Menschen/Boden Altlastverdachtsfläche Lärm Biologische Diversität
Gebüsche feuchter
Standorte Aufforstung
Mauereidechse
Überprüfung der Altlasten Lärmaktionsplan Kompensation bei Verlust der Art. 17-Biotope Durchführung von CEF-Maßnahmen (Mauereidechse)
GA10 1,5 Bevölkerung und Gesundheit des Menschen Lärm Biologische Diversität
Lärmaktionsplan Überprüfung auf Fledermäuse vor Nutzung der Fläche
GA12 1,5 Biologische Diversität
Sukzessionswald Einzelbaum
Erhaltung des Einzelbaums, Anlage einer servitude urbanisation Kompensation bei Verlust des Art. 17-Biotops Sukzessionswald Erhaltung der Pappelreihe als Fledermausleitstruktur
598 Strategische Umweltprüfung für den PAG Stadt Luxemburg – Umweltbericht – Phase 2
OEKO-BUREAU
Flä
che
Grö
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(ha)
Betroffene Schutzgüter Art. 17-relevant Art. 20-relevant
Maßnahmen
Lebensraumtypen Art.17-Arten
Garer QuartierGAR1
21,5 Bevölkerung und Gesundheit des Menschen/Boden Altlastverdachtsflächen Lärm Biologische Diversität
Sukzessionswald Gehölzgruppen
Fledermäuse Jagdgebiet
Überprüfung der Altlasten Lärmaktionsplan Erhaltung des Sukzessionswaldes soweit wie möglich Kompensation bei Verlust von Art. 17-Biotopen Durchführung von CEF-Maßnahmen (Fledermäuse)
Hamm HA1 10 Biologische Diversität
Sukzessionswald Obstwiese
Westteil: Fledermäuse Jagdgebiet Quartier-potenzial
Leitstruktur
Erhaltung des größten Teils des Sukzessionswaldes und der Obstwiese, Anlage einer servitude urbanisation Erhaltung eines Grünstreifens (10 m) entlang des Walds Anlage einer servitude urbanisation Kompensation bei Verlust von Art. 17-Biotopen
HA2 16,2 Biologische Diversität
Einzelbaum Hecke
Feldlerche Kompensation bei Verlust von Art. 17-Biotopen Durchführung von CEF-Maßnahmen (Feldlerche)
Strategische Umweltprüfung für den PAG Stadt Luxemburg – Umweltbericht- Phase 2 599
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Flä
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Grö
ße
(ha)
Betroffene Schutzgüter Art. 17-relevant Art. 20-relevant
Maßnahmen
Lebensraumtypen Art.17-Arten
HA4 1,1 Bevölkerung und Gesundheit des Menschen Lärm Biologische Diversität
Buchenwald
Fledermäuse
Leitstruktur
Lärmaktionsplan Erhaltung des größten Teil des Walds Anlage einer servitude urbanisation Erhaltung des essenziellen Leitstruktur für Fledermäuse Kompensation bei Verlust von Art. 17-Biotopen
HollerichHO1 13,4 Bevölkerung und Gesundheit des
Menschen Altlastverdachtsfläche Lärm Biologische Diversität
Magere Mähwiese
Hecke Einzelbaum
Jagdgebiet Schwarzmilan
Rastplatz
Weißstorch
Überprüfung der Altlast Lärmaktionsplan Kompensation bei Verlust der Art. 17-Biotope und von Lebensraum für Art. 17-Arten Durchführung von CEF-Maßnahmen (Weißstorch)
600 Strategische Umweltprüfung für den PAG Stadt Luxemburg – Umweltbericht – Phase 2
OEKO-BUREAU
Flä
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Grö
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(ha)
Betroffene Schutzgüter Art. 17-relevant Art. 20-relevant
Maßnahmen
Lebensraumtypen Art.17-Arten
HO2 44 Bevölkerung und Gesundheit des Menschen Altlastverdachtsflächen Lärm Biologische Diversität/Wasser
Petrusse mit Ufersaum
Baumreihen Einzelbäume
Fledermäuse Leitstrukturen
Überprüfung der Altlasten Lärmaktionsplan Erhaltung eines Grünstreifens an der Petrusse Anlage einer servitude urbanisation Erhaltung der Korridorfunktionen für Fledermäuse Kompensation bei Verlust von Art. 17-Biotopen
HO4 0,57 Bevölkerung und Gesundheit des Menschen Altlastverdachtsflächen Lärm
Überprüfung der Altlasten Lärmaktionsplan
HO5 1,25 Bevölkerung und Gesundheit des Menschen Altlastverdachtsflächen Lärm
Überprüfung der Altlasten Lärmaktionsplan
HO6 0,5 Bevölkerung und Gesundheit des Menschen Altlastverdachtsflächen Lärm
Überprüfung der Altlasten Lärmaktionsplan
HO7 1,5 Bevölkerung und Gesundheit des Menschen Altlastverdachtsflächen Lärm
Überprüfung der Altlasten Lärmaktionsplan
KirchbergKI1 2,65 Bevölkerung und Gesundheit des
Menschen Altlastverdachtsflächen Biologische Diversität
Einzelbaum
Überprüfung der Altlasten Erhaltung des Einzelbaums Anlage einer servitude urbanisation
Strategische Umweltprüfung für den PAG Stadt Luxemburg – Umweltbericht- Phase 2 601
OEKO-BUREAU
Flä
che
Grö
ße
(ha)
Betroffene Schutzgüter Art. 17-relevant Art. 20-relevant
Maßnahmen
Lebensraumtypen Art.17-Arten
KI2 4,7 Biologische Diversität Hecke Obstwiese
Erhaltung eines Teils der Obstwiese und weitere Gehölze im Westen Anlage einer servitude urbanisation Kompensation bei Verlust von Art. 17-Biotopen
KI3 22,9 Bevölkerung und Gesundheit des Menschen Altlastverdachtsflächen Biologische Diversität Nähe zu FFH-Gebiet und nationalem Schutzgebiet Klima, Luft, Energie Verlust eines Kaltluftentstehungsgebiets
Hecke Obstbaumreihe
Feldlerche
Überprüfung der Altlasten Durchführung von CEF-Maßnahmen Erhaltung eines Grünstreifens entlang der Schutzgebiete Durchgrünung
KI6 6 Biologische Diversität Wald im Park
Fledermäuse Leitstruktur
Erhaltung des Art. 17-Biotops Wald, Anlage einer servitude urbanisation
KI7 Nicht mehr im bebaubaren Bereich
KockelscheuerKO1 10 Biologische Diversität Wald
Nassbrache Gebüsche
Baumgruppe
Rotmilan
Erhaltung aller Art. 17-Biotope und einer Waldabstandsfläche Anlage einer servitude urbanisation
602 Strategische Umweltprüfung für den PAG Stadt Luxemburg – Umweltbericht – Phase 2
OEKO-BUREAU
Flä
che
Grö
ße
(ha)
Betroffene Schutzgüter Art. 17-relevant Art. 20-relevant
Maßnahmen
Lebensraumtypen Art.17-Arten
KO2 5,3 Biologische Diversität Wald am Rand Gehölzstreifen
Schwarzmilan
Erhaltung eines Grünstreifens entlang des Waldes Anlage einer servitude urbanisation Erhaltung des Gehölzstreifens Anlage einer servitude urbanisation Kompensation bei Verlust von Lebensraum von Art. 17-Arten
KO3 10,6 Biologische Diversität Wald am Rand
Schwarzmilan
Erhaltung eines Grünstreifens entlang des Waldes Anlage einer servitude urbanisation Kompensation bei Verlust von Lebensraum von Art. 17-Arten
LimpertsbergLI2 2,64 Biologische Diversität Einzelbaum in
Gartenanlage Wald am Rand
Erhaltung des Waldes Anlage einer servitude urbanisation Überprüfung auf Fledermäuse vor Abriss von Gartenhäusern
LI3 1,1 Biologische Diversität Baumgruppe Baumreihe
Einzelbäume
Fledermäuse Baumreihe Leitstruktur
Erhaltung der Baumreihe und eines Einzelbaums Anlage einer servitude urbanisation
Merl ME1 3,5 Bevölkerung und Gesundheit des
Menschen Altlastverdachtsflächen Biologische Diversität
Hecken
Großes Mausohr
Fledermäuse Jagdgebiet
Leitstrukturen
Überprüfung der Altlasten Durchführung von CEF-Maßnahmen (Fledermäuse) Kompensation bei Verlust von Art. 17-Biotopen und von Lebensraum von Art. 17-Arten
Strategische Umweltprüfung für den PAG Stadt Luxemburg – Umweltbericht- Phase 2 603
OEKO-BUREAU
Flä
che
Grö
ße
(ha)
Betroffene Schutzgüter Art. 17-relevant Art. 20-relevant
Maßnahmen
Lebensraumtypen Art.17-Arten
ME3 14,6 Biologische Diversität
Hecken Einzelbaum Obstwiese
Baumgruppen
Erhaltung der Baumreihe, der Hecken und der Baumgruppe Anlage von servitudes urbanisation Kompensation bei Verlust von Art. 17-Biotopen (Teile der Obstwiese)
ME4 13,1 Biologische Diversität
Hecke Einzelbaum Obstwiese
Gehölzstreifen Sukzessionslaubwald
Erhaltung der Obstwiese, der Hecke, der Baumgruppe und des Einzelbaums Anlage von servitudes urbanisation Kompensation bei Verlust von Art. 17-Biotopen (Sukzessionswald)
ME5 Mittlerweile in Bebauung
ME6 3,1 Bevölkerung und Gesundheit des Menschen Altlastverdachtsflächen Lärm Biologische Diversität
Sukzessionswald Hecke
Baumgruppe Einzelbaum
Überprüfung der Altlasten Lärmaktionsplan Kompensation bei Verlust von Art. 17-Biotopen Überprüfung der Gehölze auf Fledermäuse vor Nutzung Einhaltung eines Abstands zum Merlerbach
ME7 8,5 Bevölkerung und Gesundheit des Menschen Altlastverdachtsflächen
Überprüfung der Altlasten
604 Strategische Umweltprüfung für den PAG Stadt Luxemburg – Umweltbericht – Phase 2
OEKO-BUREAU
Flä
che
Grö
ße
(ha)
Betroffene Schutzgüter Art. 17-relevant Art. 20-relevant
Maßnahmen
Lebensraumtypen Art.17-Arten
ME8 1,4 Bevölkerung und Gesundheit des Menschen Altlastverdachtsflächen Lärm Biologische Diversität
Sukzessionswald
Überprüfung der Altlasten Lärmaktionsplan Kompensation bei Verlust von Art. 17-Biotopen Überprüfung der Gehölze auf Fledermäuse vor Nutzung Einhaltung eines Abstands zum Merlerbach
ME9 0,6 Bevölkerung und Gesundheit des Menschen Lärm Biologische Diversität
Sukzessionswald
Lärmaktionsplan Kompensation bei Verlust von Art. 17-Biotopen Überprüfung der Gehölze auf Fledermäuse vor Nutzung Einhaltung eines Abstands zum Merlerbach
ME9 1,0 Biologische Diversität
Sukzessionswald
Saatkrähe
Kompensation bei Verlust von Art. 17-Biotopen Durchführung von CEF-Maßnahmen
MühlenbachMÜ3 0,67 Biologische Diversität
Baumgruppen
Erhaltung der Baumgruppen Anlage von servitudes urbanisation Fledermausfreundliche Beleuchtung
Strategische Umweltprüfung für den PAG Stadt Luxemburg – Umweltbericht- Phase 2 605
OEKO-BUREAU
Flä
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(ha)
Betroffene Schutzgüter Art. 17-relevant Art. 20-relevant
Maßnahmen
Lebensraumtypen Art.17-Arten
MÜ4 6,4 Bevölkerung und Gesundheit des Menschen/Boden Altlastverdachtsfläche Biologische Diversität Kultur- und Sachgüter Schloss Septfontaines
Baumgruppe Einzelbäume
Überprüfung der Altlasten Kompensation bei Verlust von Art. 17-Biotopen Überprüfung der Gehölze und Gebäude auf Fledermäuse vor Nutzung Auflagen des Denkmalsschutzes beachten
NeudorfNEU2 3,8 Bevölkerung und Gesundheit des
Menschen/Boden Altlastverdachtsfläche Biologische Diversität
Sukzessionswald
Überprüfung der Altlasten Erhaltung eines Teils des Sukzessionswaldes Anlage von servitudes urbanisation Kompensation bei Verlust von Art. 17-Biotopen Überprüfung der Gehölze und Gebäude auf Fledermäuse vor Nutzung Überprüfung auf Zauneidechse vor Nutzung
606 Strategische Umweltprüfung für den PAG Stadt Luxemburg – Umweltbericht – Phase 2
OEKO-BUREAU
Flä
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ße
(ha)
Betroffene Schutzgüter Art. 17-relevant Art. 20-relevant
Maßnahmen
Lebensraumtypen Art.17-Arten
NEU3 4,3 Bevölkerung und Gesundheit des Menschen Hochspannungsleitung Biologische Diversität
Umgebender Wald und Waldausläufer
Leitung wird entfernt Erhaltung der Waldausläufer und eines Schutzabstands zum Wald Anlage von servitudes urbanisation
NEU4 4,9 Bevölkerung und Gesundheit des Menschen/Boden Altlastverdachtsfläche Biologische Diversität
Steilwand, Sandrasen, Nassbrache, Gebüsch
feuchter Standorte
Fledermäuse (Felsenbewohner)
Überprüfung der Altlasten Erhaltung aller Art. 17-Biotope Anlage von servitudes urbanisation Überprüfung auf Zauneidechse vor Nutzung
NEU5 Nicht mehr im bebaubaren Bereich
OberstadtOS1 1,75 Biologische Diversität
Kultur- und Sachgüter
Baumreihe an Felswand Hecken
Baumgruppen Einzelbäume
Fledermäuse Leitstruktur Baumreihe
Erhaltung der Baumreihe, Leitstruktur für Fledermäuse Anlage einer servitude urbanisation Kompensation bei Verlust von Art. 17-Biotopen Auflagen des Denkmalsschutzes beachten
PfaffenthalPFA1 0,2 Wasser
Lage an der Alzette Schutzstreifen am Ufer (10 m)
nicht bebauen
Strategische Umweltprüfung für den PAG Stadt Luxemburg – Umweltbericht- Phase 2 607
OEKO-BUREAU
Flä
che
Grö
ße
(ha)
Betroffene Schutzgüter Art. 17-relevant Art. 20-relevant
Maßnahmen
Lebensraumtypen Art.17-Arten
RollingergrundRO1 3,5 Bevölkerung und Gesundheit des
Menschen/Boden Altlastverdachtsfläche Biologische Diversität Am Rand eines FFH-Gebiets
Überprüfung der Altlasten Überprüfung auf Fledermäuse vor Nutzung/Umnutzung
RO2 1,7 Biologische Diversität
Gebüsche Trockenmauer
Wald
Wimperfledermaus Jagdgebiet
Erhaltung von Teilen der Art. 17-Biotope Anlage einer servitude urbanisation Kompensation bei Verlust von Art. 17-Biotopen und von Lebensraum von Art. 17-Arten
RO3 0,72 Biologische Diversität
Wald Baumgruppe Baumreihe
Erhaltung von Teilen der Art. 17-Biotope im hinteren Teil Anlage einer servitude urbanisation Kompensation bei Verlust von Art. 17-Biotopen
RO4 3,1 Bevölkerung und Gesundheit des Menschen/Boden Altlastverdachtsfläche Biologische Diversität
Eichenhainbuchenwald
Überprüfung der Altlasten Erhaltung der Eichen-Hainbuchenwalds im hinteren Teil Anlage einer servitude urbanisation Kompensation bei Verlust von Art. 17-Biotopen
Weimerskirch
608 Strategische Umweltprüfung für den PAG Stadt Luxemburg – Umweltbericht – Phase 2
OEKO-BUREAU
Flä
che
Grö
ße
(ha)
Betroffene Schutzgüter Art. 17-relevant Art. 20-relevant
Maßnahmen
Lebensraumtypen Art.17-Arten
WE1 3,1 Bevölkerung und Gesundheit des Menschen/Boden Altlastverdachtsfläche Verlust von Landwirtschaftsfläche guter Qualität Biologische Diversität Nähe zu FFH-Gebiet und nationalem Schutzgebiet Klima, Luft, Energie Verlust eines Kaltluftentstehungsgebiets
Obstwiese Hecke
Sukzessionswald
Feldlerche
Überprüfung der Altlasten Erhaltung der Obstwiese Anlage einer servitude urbanisation Erhaltung eines Grünstreifens entlang der Schutzgebiete Durchführung von CEF-Maßnahmen (Feldlerche) Durchgrünung
Abbildung 61: Übersicht über die Flächenbewertung
Strategische Umweltprüfung für den PAG Stadt Luxemburg – Umweltbericht- Phase 2 609
OEKO-BUREAU
10.3. KUMULATIVE AUSWIRKUNGEN
Die Betrachtung der „Kumulativen Auswirkungen“ (Gesamtheit der Beeinträchtigungen bei
Bebauung aller Baulandpotenzialflächen) erstreckt sich auf die Themenfelder Bodenverbrauch,
Biotop- und Artenschutz, Landschaft, Wasser und Klima.
Bodenverbrauch
Der im PNDD (2010) festgelegte Bodenverbrauch soll bis zum Jahr 2020 auf maximal 1 ha/Tag
landesweit begrenzt werden. Auf dieser Grundlage hat das MDDI in Zusammenarbeit mit CEPS
für die verschiedenen Gemeinden Orientierungswerte für den Bodenverbrauch ermittelt. Diese
Werte beruhen nicht nur auf der Bevölkerungsgröße oder der Flächengröße, sondern schließen
auch andere Faktoren wie Zentralität, Lage oder Erreichbarkeit mit ein.
Für die Stadt Luxemburg wurde ein Wert von 27,8 ha/Jahr berechnet.
Dieser Orientierungswert soll über einen Zeitraum von 12 Jahren angewendet werden.
Für die Stadt Luxemburg ergibt sich demnach ein Orientierungswert für die Dauer von 12 Jahren
von 12 x 27,8 ha = 333,6 ha
In die Berechnung der Baulandpotenzialfläche gehen ausschließlich kurz- bis mittelfristig
verfügbare Freiflächen für Wohn- und Mischnutzung sowie kommunale Aktivitätszonen und
öffentliche Freiflächen ein. Langfristige Reserveflächen (ZAD), Baulücken oder interkommunale
Aktivitätszonen werden nicht berücksichtigt.
Der PAG Stadt Luxemburg weist an kurz- bis mittelfristig verfügbaren Freiflächen 283 ha aus.
Die Summe der in Anspruch genommenen Flächen liegt somit unter dem für die Stadt
Luxemburg angenommenen Orientierungswert.
610 Strategische Umweltprüfung für den PAG Stadt Luxemburg – Umweltbericht – Phase 2
OEKO-BUREAU
Biotop- und Artenschutz
Geschützte Art. 17-Biotope (Lebensräume)
Die Untersuchung der Auswirkungen auf die geschützten Art. 17-Biotope hat ergeben, dass viele
Art.17-Biotope durch die Ausweisung von „zones servitudes urbanisation“ im PAG geschützt
werden können. Rechnet man die Ökopunkte der geschützten Strukturen zusammen, die nicht
über eine servitude urbanisation geschützt sind, kommt man auf einen Wert von 3.380.839. Bei
der Erschließung der verschiedenen Baugebiete ist im Detail der jeweilige Kompensationsbedarf
zu ermitteln und die sich daraus ergebenden notwendigen Kompensationen sind durchzuführen.
Lebensräume von nach Art. 17 geschützten Tierarten
Im Stadtgebiet vorkommende Art. 17-relevante Tierarten, die von den geplanten
Flächenausweisungen betroffen sind, zählen die Vogelarten Rotmilan und Schwarzmilan sowie
die Fledermausarten Großes Mausohr und Wimperfledermaus. Auch hier ist jeweils im Detail der
Kompensationsbedarf zu ermitteln und die sich daraus ergebenden notwendigen
Kompensationen sind durchzuführen.
Artenschutz (Art. 20)
Die artenschutzrechtlichen Vorschriften betreffen sowohl den physischen Schutz von Tieren als
auch den Schutz ihrer Fortpflanzungs- und Ruhestätten. Anzuwenden ist die Vorschrift für alle
Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie und alle Vogelarten. In der nationalen Gesetzgebung
definiert Art. 20 artenschutzrechtliche Verbote:
Tötungs- und Verletzungsverbot
Schutz der Fortpflanzungs- und Ruhestätten
Störungsverbot
Im Stadtgebiet betroffen sind vornehmlich:
Rastgebiete des Weißstorchs im Südwesten der Stadt
Brutgebiete von Feldlerche und Wachtel
Essenzielle Jagdgebiete und Leitstrukturen von Fledermäusen
Neststandort der Haselmaus
Strategische Umweltprüfung für den PAG Stadt Luxemburg – Umweltbericht- Phase 2 611
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Ist absehbar, dass gegen diese Vorschriften bei der Bebauung einer Untersuchungsfläche
verstoßen wird, sind entsprechende CEF-Maßnahmen durchzuführen. Als CEF-Maßnahme
(continuous ecological functionality-measures,) werden Maßnahmen des Artenschutzes
verstanden. Entscheidendes Kriterium ist, dass sie vor einem Eingriff in direkter funktionaler
Beziehung durchgeführt wird. Im Umweltbericht sind die Art. 20-relevanten Flächen aufgeführt mit
Angabe des Kompensationsbedarfs (CEF-Maßnahmen) und dem Hinweis auf mögliche Standorte
zur Umsetzung der Maßnahmen.
Landschaft
Im Südwesten des Stadtgebietes kommt es durch die Bebauung mehrerer Flächen, die in
räumlicher Nähe zueinander liegen, zu kumulativen Effekten auf das Landschaftsbild. Es ist
vorgesehen, am Westrand der Flächen CG 3 und CG 5 eine begrünte Übergangszone zwischen
Stadt und Landschaft (Breite ca. 20 m) anzulegen, um eine bessere Einpassung in die Landschaft
zu gewährleisten.
Wasser
Trinkwasserversorgung
Um die Wasserversorgung im gesamten Stadtgebiet auch bei steigenden Einwohnerzahlen
sicherzustellen, muss die Erschließung neuer Baugebiete mit der Durchführung von Maßnahmen
zur Kapazitätssteigerung der Wasserversorgung abgestimmt werden. D.h. große Neubaugebiete
sollten erst erschlossen werden, wenn sichergestellt ist, dass deren Erschließung und der damit
verbundene Bevölkerungsanstieg die Versorgung des restlichen Stadtgebietes nicht
beeinträchtigt. Mehrere Maßnahmen sind in die Wege geleitet:
Sanierung bestehender Quellen,
Ausweisung von Trinkwasserschutzgebieten,
Bau neuer Wasserbehälter,
Reduzierung des Eintrages von Schadstoffen.
612 Strategische Umweltprüfung für den PAG Stadt Luxemburg – Umweltbericht – Phase 2
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Abwasserentsorgung
Eine geordnete Abwasserentsorgung ist eine Grundvoraussetzung für die Erschließung neuer
Baugebiete. Im Bereich der Abwasserentsorgung werden daher permanent Maßnahmen
durchgeführt, um den steigenden Abwassermengen aufgrund von steigenden
Bevölkerungszahlen gerecht zu werden. Eine wichtige Maßnahme stellt die Inbetriebnahme der
Kläranlage Beggen (Mai 2016) dar, die mit einer Außerbetriebnahme der Kläranlage Bonnevoie
einhergeht. Die Kläranlage Beggen besitzt eine Kapazität von 210.000 Einwohnergleichwerten.
Laut dem Rapport d’activités 2015 des Service de canalisation fallen im Einzugsgebiet der
Kläranlage ca. 200.000 Einwohnergleichwerte an.
Im PAG der Stadt Luxemburg werden Wohnbauflächen ausgewiesen, die ein kurz- bis
mittelfristiges Bevölkerungswachstum von ca. 30.000-40.000 Einwohnern erlauben. Die
Umsetzung der geplanten Siedlungsentwicklung muss einhergehen mit der Errichtung von
Strukturen der Abwasserbehandlung. Sie muss zeitlich so gestaffelt sein, dass zu jeder Zeit eine
geordnete Entsorgung der anfallenden Abwassermengen gewährleistet ist. Mehrere Maßnahmen
werden diskutiert bzw. schon umgesetzt:
Erhöhung der Reinigungsleistung der Kläranlage Beggen,
Entflechtung der Abwasserstränge, getrennte Ableitung des Regenwassers über
Regenwasserachsen mit „First flush“-Bauwerken.
Klima
Im Südwesten des Stadtgebietes sowie auf dem Kirchberg und bei Hamm/Bonnevoie kommt es
durch die Bebauung mehrerer Flächen, die in räumlicher Nähe zueinander liegen, zu kumulativen
Effekten auf das Klima. Es entstehen Beeinträchtigungen für die Kaltluftentstehungsgebiete, die
die Durchführung von Maßnahmen zur Klimaverbesserung erforderlich machen. Im Südwesten
müssen die Bachtäler vor Bebauung freigehalten werden, um die Funktion als Frischluftleitbahnen
zu erhalten. In allen Zonen sollen verstärkt innere Durchgrünungen umgesetzt werden, die sich
positiv auf das Stadtklima auswirken.