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edubily präsentiert

10 Superfoods

Wie du mit diesen 10 nicht-exotischen Lebensmitteln fitter, gesünder und leistungsfähiger wirst.

edubily.de

Wichtiger Hinweis:

Dieses Ebook dient nur zu Informationszwecken und stellt weder eine Empfehlung noch

eine medizinische Beratung dar.

Der Autor übernimmt keine Haftung oder Verantwortung für entstandene Schäden

durch angewandte Methoden und haftet folglich auch nicht.

Es wird dringend allen Lesern, die die Methoden anwenden möchten, empfohlen, diese

nur unter ärztlicher Aufsicht anzuwenden.

Copyright © 2016 edubily.de

Die Inhalte dieses Ebooks sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte sind weltweit vorbehalten.

Jedes Kopieren der Inhalte oder jede gewerbliche Nutzung ist in keinster Weise erlaubt.

Jede Zuwiderhandlung wird straf- und zivilrechtlich verfolgt.

Dieses ebook ist kostenlos. Wenn du Geld dafür bezahlt hast, solltest du es zurückverlangen.

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Inhaltsverzeichnis

Leber .................................................................................................................................................. 6

Soja-Lecithin und Eier ...................................................................................................................... 11

Ballaststoffe ...................................................................................................................................... 14

Gelatine ............................................................................................................................................ 18

Algen (Braunalgen) .......................................................................................................................... 21

Salat und Gemüse! ........................................................................................................................... 24

Granatapfel ...................................................................................................................................... 27

Grapefruitsaft ................................................................................................................................... 28

Grüntee ............................................................................................................................................ 30

Geflügelfleisch .................................................................................................................................. 33

Schlusswort ...................................................................................................................................... 33

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Liebe Leserin und lieber Leser,

vielen Dank, dass du dich entschieden hast, dieses Ebook herunterzuladen.

Du bist somit Teil der edubily-Gemeinschaft. Wir freuen uns.

Edubily ist ein Projekt, das im Grunde versucht, die körpereigene Biochemie so zu

erklären, dass wir wesentliche Aspekte, Abläufe im Körper, selbst steuern können.

Daher befassen wir uns mit Mikronährstoffen, mit biochemischen Prozessen und allen

möglichen Dingen, die unseren Körper, unseren eigenen Chemiebaukasten beeinflussen.

Etlichen Menschen konnte damit bereits effektiv geholfen werden. Sei es der Sportler,

der seine Leistungsgrenze nach oben verschiebt oder die Hausfrau, die flotter durch den

Tag gleiten möchte.

Das alles hast du zu weiten Teilen selbst in der Hand.

Dieses kleine Ebook haben wir geschrieben, weil sich viele Menschen nach wie vor –

zurecht! – nach Natürlichkeit sehnen und sich eine Auflistung von Nahrungsmitteln

wünschen, die effektiv die Gesundheit verbessern. Außerdem sollen sich diese

Nahrungsmittel in den eigenen Speiseplan integrieren lassen.

Wir alle kennen den Begriff functional food. Wissenschaftler wollen unsere

Nahrungsmittel mit bestimmten Stoffen anreichern, um sie gesünder zu machen.

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Wir zeigen dir, welche Wunder du täglich konsumieren könntest oder sogar schon

konsumierst. Functional food, wie es die Natur für dich entwickelt hat.

Es „isst sich leichter" und motivierter, wenn man über die beeindruckenden

gesundheitlichen Wirkungen von bestimmten Nahrungsmitteln Bescheid weiß.

Das Schöne: Es sind keine Superfoods, die du alle aus Asien oder aus der russischen

Tundra importieren musst. Den Großteil der Auflistung kannst du bequem in deinem

Supermarkt kaufen.

Du wirst es womöglich kaum fassen können, was du täglich an wunderbaren

Nahrungsmitteln zu dir nimmst – oder zu dir nehmen könntest.

Herzliche Grüße,

Chris Michalk & Phil Böhm

PS: In der ersten, quasi der Ur-Version dieses Büchleins hatten wir viele, viele Referenzen

genannt. Da sie jedoch nur selten gelesen werden und entsprechend viel Platz in

Anspruch nehmen, nennen wir sie jetzt nicht mehr. Falls doch Interesse an der einen oder

anderen Veröffentlichung besteht, schreib uns bitte an [email protected]

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Vorab: Die Auflistung zeigt auf den ersten Blick nichts Außergewöhnliches. Wir sehnen uns oft

nach „Superfoods", zu uns gebracht aus den Tiefen des brasilianischen Dschungels, die Krebs

heilen, Herzinfarkt rückgängig machen und die Körpermitte wie Viagra durchbluten lassen.

Lass uns dir eine Sache sagen: Das, was man dir von exotischen Superfoods verspricht, ist

Marketing.

Beispielsweise werben diverse Gurus für die Superfood-Produkte gerade wegen des hohen

ORAC-Wertes, ein Maß für die Fähigkeit zur Neutralisation von freien Radikalen.

Wir zeigen dir, dass du eines der stärksten Antioxidantien sowieso fast täglich konsumierst :-)

Wir haben dir eine Auflistung von Nahrungsmitteln erstellt, die wirklich etwas taugen, die

wirklich herausragende Eigenschaften haben und die – ganz wichtig – schon bei normalem

Verzehr sehr stark und effektiv wirken. Heißt: Du musst kein Kilogramm Goji-Beeren

importieren.

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Leber In einem der folgenden Kapitel zum Thema Algen

wirst du unter anderem lernen, dass in Algen ein

Stoff enthalten ist, der sich ins Fettgewebe einlagert

und dieses dann metabolisch „umprogrammiert”.

Dieses Umprogrammieren ist nichts weiter als, na ja,

Epigenetik. Du sorgst dafür, dass gewisse Gene an-

und andere Gene abgeschaltet werden.

Unser weißes Fettgewebe, das normalerweise dazu

da ist, überschüssige Fette zu speichern und bei

Bedarf abzugeben, gibt es auch in einer „beigen”

Version.

Diese bräunliche Farbe kommt dadurch zustande,

dass in diesem Fettgewebe vermehrt Mitochondrien

gebildet werden, die Kraftwerke unserer Zellen. Die

Mitochondrien enthalten Eisen-Komplexe, weswegen

sich die Farbe des Gewebes entsprechend verändert

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(das kennen wir – Stichwort Rost). Mitochondrien

ihrerseits verheizen viele Fettsäuren. Drum verhält

sich dieses bräunliche („beige”) Fettgewebe eher wie

ein Muskel.

Der Grund, warum das Fettgewebe vermehrt

Mitochondrien bildet, ist aber nicht der gleiche wie

beim Muskel. Der Muskel baut in erster Linie viele

Mitochondrien, damit wir uns fortbewegen können,

das frisst viel Energie. Das braune oder beige

Fettgewebe hingegen baut Mitochondrien, damit es

Wärme produziert.

Hier kommt ein raffinierter Trick der Natur ins Spiel:

Im Mitochondrium, das z. B. Fett (oder andere

Kalorien) nutzen möchte, um Wärme zu erzeugen,

findet sich ein ganz bestimmtes Protein namens

Uncoupling Protein.

Damit das Fettgewebe also metabolisch aktiv werden

kann, uns Fett verbrennen kann, um Wärme zu

erzeugen, müssen Mitochondrien gebildet werden

und, ganz wichtig, es muss dieses Uncoupling Protein

gebildet werden.

Mitochondrien im Fettgewebe lassen sich schnell

vermehren. Ein bisschen Stress oder Sport und schon

… Na ja. Der Knackpunkt ist das Uncoupling Protein.

Und dieses Protein wird von dem dafür

vorgesehenen Master-Regulator namens Retinsäure

kontrolliert.

Retinsäure ist ein Hormon (!), das aus Vitamin A

gebildet wird. Die Konzentration im Körper hängt

direkt von der Vitamin-A-Menge ab, die wir dem

Körper füttern.

Leider sind wir alle sehr mangelversorgt. Das beginnt

mit der Vorschrift von Gesellschaften, täglich 3000 IE

zu essen, führt hin zur Tatsache, dass die pflanzliche

Vitamin-A-Vorstufe nicht ausreicht und endet damit,

dass wir den Draht zum traditionellen Essen nicht

mehr haben. Denn: Noch meine Oma (und Co.)

haben früher selbst geschlachtet und

selbstverständlich auch die Leber des Tieres

verwertet.

Die Leber ist bei Naturvölkern ein Heiligtum.

Ernährungsphysiologisch betrachtet ist es ein

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Multivitamin der Natur, voll mit nahezu allen

Vitaminen und Spurenelementen (Eisen, Kupfer, Zink

und Co.).

Die Leber enthält Vitamin A höchstkonzentriert, ca.

50.000 IE pro 100 g.

Angenommen, wir würden nur 150 g Leber pro

Woche essen … Das gäbe uns (im Schnitt) in etwa

10.000 IE Vitamin A pro Tag. Und das wäre ein ganz

hervorragender Anfang.

Wer seine Vitamin-A-Speicher füllt, wird vielleicht

sogar spüren, wie der Körper wieder wärmer wird,

vor allem das Fettgewebe.

Doch das ist noch nicht alles:

Das, was ich selbst erlebt habe, haben mittlerweile

viele meiner Leser erlebt und berichtet: Die Haut

verändert sich gravierend, wird zart wie ein

Babypopo. Somit dient auch die Haut als Indikator

dafür, wie gut wir mit Vitamin A versorgt sind.

Vitamin A kann noch so viel mehr leisten. Einen

Auszug möchte ich dir präsentieren. In etwa solche

Geschichten bekommst du von uns per Newsletter

geschickt:

● Retinsäure braucht die Zelle, damit sie

ordentlich differenziert wird, also ordentlich

reift und nicht zur Krebszelle wird. Deshalb

wird Retinsäure bisweilen in der Krebstherapie

eingesetzt — als Medikament, versteht sich.

● Retinsäure reguliert das Immunsystem. Es

macht Immunzellen stark, indem es die Bildung

von starken, antibakteriellen Peptiden

ermöglicht.

● Gleichzeitig wurde in verschiedenen Modellen

gezeigt, dass Retinsäure (chronische)

Entzündungen ausbremst.

● Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass

biotechnologisch versucht wird, bestimmte

Enzyme herzustellen, die Blutgerinnsel bzw. die

Thromben-Bildung hemmen (oder auflösen).

So einen Stoff gibt es natürlich schon im

Körper, der heißt gewebespezifischer

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Plasminogenaktivator. Stark positiv reguliert

wird der durch Retinsäure.

● Retinsäure spielt eine Rolle bei der

Zahngesundheit (Weston Price wusste das!)

● Retinsäure reguliert, wie gut der Körper

Wärme produzieren kann. Wenn Retinsäure

fehlt, kannst du dich anstrengen, wie du willst.

Weder das braune, energieverbrauchende

Fettgewebe im Nacken wird aktiv, noch das

„beige“ Fett im ganzen Körper.

● Retinsäure ist zuständig a) für den

Fettstoffwechsel und b) für den Stoffwechsel

rund um das Mitochondrium, wozu der

Fettstoffwechsel natürlich gehört. Wer also

einen Vitamin-A-Mangel hat, der braucht sich

über mitochondriale Dysfunktionen (und

entsprechend: KEINE ENERGIE) nicht zu

wundern. (Siehe Einleitung.)

● Retinsäure reguliert freilich die Plastizität des

Gehirns, konkret: Wie gut wir uns Dinge

merken können, wie schnell wir lernen. In

Tierversuchen kann Retinsäure den

altersbedingten Leistungsabfall des Gehirns

bremsen. Ein Mangel lässt das Gehirn

verblöden.

● Retinsäure hemmt die Produktion von Speck-

Hormonen (also Stoffe, die vom Fettgewebe

produziert und in den Blutstrom abgegeben

werden), die normalerweise insulinresistent

machen.

Leber kann ein Heilmittel sein und sollte ein- bis

zweimal (je etwa 100 g) wöchentlich auf deinem

Speiseplan stehen. Idealerweise vom Metzger deines

Vertrauens.

Wer partout keine Leber mag, der kann gerne zu

Vitamin-A-Präparaten greifen, etwa das Produkt von

NOW - wichtig ist, dass das Vitamin A (und seine

Derivate) aus dem lebenden Organismus (i. d. R. ist

das Fisch) stammt. Nur so kommen die

verschiedenen, im Organismus vorkommenden

Vitamin-A-Formen auch in deinen Körper.

● Es gibt auch gefriergetrocknete Rinderleber-

Tabletten („Universal Beef Liver”). Die sind

zwar entfettet und geben dann vermutlich kein

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Vitamin A mehr – du bekommst allerdings

trotzdem alle anderen Vitamine, Mineralien

und Spurenelemente geschenkt.

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Soja-Lecithin und Eier Deine Zellen bzw. der Zellinhalt wird ummantelt von

einer Membran. Das trennt die Zelle von ihrer

Umwelt. Diese Membran besteht unter anderem aus

sogenannten Phospholipiden. Die sorgen dafür, dass

die Membran die richtige Dicke, die richtige

Beweglichkeit und die richtige Form hat.

Nur wenn eine Membran ordentlich funktioniert,

kann die Zelle von innen nach außen und von außen

nach innen mit ihrer Umwelt, deinem Körper,

kommunizieren.

Alle Membranen sind wichtig, aber bezogen auf dein

tägliches Leben kann ich dir sagen, dass die

Membranen der Nervenzellen ganz besonders

wichtig sind. Die Nervenzellen müssen untereinander

kommunizieren, sich strecken und in ständiger

Verbindung mit anderen Nervenzellen sein. Das geht

nur, wenn die Membran voll funktionsfähig ist.

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Stichwort Cholin. Cholin ist Hauptbestandteil dieser

Phospholipide. Cholin ist ein Vitamin-B-ähnlicher

Stoff.

Interessant ist, dass ein Forscher namens Wurtman in

beeindruckenden Experimenten gezeigt hat, dass

eine Anreicherung von Cholin in der Zellmembran

von Nervenzellen ... wie Dünger auf das Gehirn wirkt:

Es stimuliert stark die Neurogenese, also das

Wachstum von Nervenzellen.

Wurtman hat noch etwas anderes entdeckt: Der

Körper stellt eine gewisse Cholin-Form zwar selbst

her, aber die Enzyme, die Cholin verarbeiten sollen,

sind lahme Enten und arbeiten nicht richtig. Daher

sagt er, erreicht man diesen „Doping-Effekt" nur

dann, wenn man Cholin ordentlich im Körper

anreichert.

Cholin kann noch mehr. Im Körper fungiert Cholin als

Methyl-Donor. Also ein Stoff, der Methyl-Gruppen

übertragen kann. Meine Leser wissen: Methyl-

Gruppen deaktivieren Gene. Das nennt man „DNA-

Methylierung".

Diese Methylierung ist extrem wichtig und ein

wesentlicher Mechanismus, wie der Körper die DNA

„steuert" (nicht anders herum).

Als Beispiel: Diverse entzündliche Erkrankungen der

Leber, hervorgehend aus (z. B.) einer Fettleber,

gehen direkt einher mit niedrigen Cholin-

Konzentrationen in der Leber. Zum einen wird Cholin

„verbraucht" (z. B. bei Leber-Erkrankungen), zum

anderen kann ein Cholin-Mangel selbst dafür sorgen,

dass solche Entzündungen in der Leber entstehen.

Und siehe da: Gibt man Cholin oder andere Methyl-

Donatoren, dann verändert sich die Genexpression:

Die Regulation der Gene stimmt wieder, und die

Leber heilt, wird nicht krank, bekommt keine

Zirrhose oder andere schwere Schäden. Genial,

oder? Durch einen einzigen Stoff.

Soja-Lecithin enthält darüber hinaus noch weitere

Phospholipide, darunter Phosphatidsäure.

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Wie wächst der Muskel eigentlich? Wie werden

mechanische Reize umgewandelt in biochemische

Ereignisse, so dass der Muskel am Ende dicker wird?

Forscher fanden heraus, dass Krafttraining für eine

Anreicherung von Phosphatidsäure innerhalb der

Muskelzelle sorgt. Phosphatidsäure (PS) aktiviert

dann den für den Muskelaufbau zentralen Zell-

Schalter namens “mTOR”.

Nur durch PS kann gewährleistet werden, dass

dieses mTOR auch nach der Belastung noch

vermehrt aktiv bleibt und somit für die

entsprechende muskuläre Anpassung (z. B.

Faserdicke) sorgt.

Gibt man PS zusammen mit Muskelzellen in ein

Petrischälchen („in vitro”), dann stellt man eine stark

gesteigerte mTOR-Signalweg-Aktivierung fest,

nämlich sechsmal mehr im Vergleich zur Muskelzelle,

die nicht mit PS behandelt wurde.

Getestet hat man das auch direkt an erfahrenen

Kraftsportlern, die im Vergleich zur Kontrollgruppe

doppelt so viel Fortschritte machten: 100 % mehr

Kraftentwicklung und Muskeldicke.

Das wäre dann das potenteste Ergänzungsmittel ...

noch besser als Kreatin.

Fazit: Wir brauchen Phospholipid-Bomben.

15 g Soja-Lecithin reichen vollkommen aus. 15 g

morgens in den Kaffee – als Kaffeesahne-Ersatz

vielleicht? Du kannst es dir auch in den Quark, in den

Joghurt oder in sonstige Getränke kippen :-)

Und Eier? Dort ist zwar nicht viel Phosphatidsäure

enthalten, dafür aber eine Menge Cholin und das für

die Zellmembran wichtige (Nahrungs-)Cholesterin. Du

könntest dir morgens ab und an eine große Portion

Rührei machen. Jetzt gerade, wo ich das lese … Ich

husche mal eben in die Küche :-)

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Ballaststoffe Neulich las ich einen interessanten Artikel. Dort

schrieb der Autor einer Gesundheitsplattform (mit

Klientenbetreuung), dass ausgerechnet diejenigen,

die sich „am gesündesten” ernähren, die meisten

Darmprobleme haben.

Damit meint er in erster Linie das Ökosystem

Dickdarm, wo viele, viele Bakterien leben. Diejenigen,

die besonders penibel auf ihre Ernährung achten,

zeigen eine eingeschränkte Bakterien-Diversität,

Fehlbesiedlung (= die falschen, eventuell

krankmachenden Bakterien) und einen basischen

Stuhl-pH.

Tatsächlich ist das nicht das erste Mal, dass ich von

genau dieser Problematik lese. Es gibt ein

sogenanntes American Gut Project. Hier wird kräftig

am Darm-Mikrobiom geforscht. Wissenschaftler

wollen eben wissen, was unsere Mitbewohner am

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liebsten haben bzw. was wir ihnen geben müssen,

dass sie sich uns gegenüber lieb verhalten. Einer

dieser Wissenschaftler bestätigte: Vor allem

diejenigen, die sich „Low-Carb” ernähren, kommen

mit einem basischen Stuhl daher.

Mittlerweile weiß man, dass die Darmbakterien nicht

nur parasitär da unten „mitleben”, sondern mit

unserem Organismus extrem eng wechselwirken,

Stoffe bilden, die wiederum massiven Einfluss auf

unsere Gesundheit haben.

Das ist wie mit den Fischen in unserem Aquarium.

Wir müssen sie füttern, damit sie am Leben bleiben.

Aber wir wollen am liebsten die richtigen Bakterien,

mit dem richtigen Futter füttern. Drum muss man

sehr genau gucken, was sich da unten verändert beim

jeweiligen Futterangebot.

Es ist sicher noch viel zu früh, um endgültige Schlüsse

zu ziehen. Gesichert scheint aber zu sein, dass der

pH-Wert (= wie viel oder wenig Säure gebildet wird)

ganz großen Einfluss hat. Der Dickdarm-Inhalt muss

möglichst sauer sein. Das generiert ein Milieu für die

guten Bakterien und vertreibt die schlechten.

Hier kommt das „Futter” ins Spiel: Viele „gute”

Darmbakterien mögen am liebsten komplexe

Kohlenhydrate, die wir nicht verdauen können, sie

aber schon. Denn aus Kohlenhydraten machen

Darmbakterien eben Säuren, weil sie Glukose etc.

vergären. Das senkt freilich den pH-Wert und sorgt

für das passende Milieu.

Doch welche Ballaststoffe (= Bakterienfutter) gibt es

da?

- ß-Gucane (z. B. Cellulose und Chitin)

- Hemicellulose

- Lignin

- Fructane (z. B. Inulin, woraus

Fruktooligosaccharide, FOS, werden)

- Polyuronide (z. B. Pektin)

- Raffinose

- Resistente Stärke (z. B. resistentes Dextrin)

… um ein paar Beispiele zu nennen.

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In dem Zusammenhang ist beispielsweise auch Hafer

(speziell die Haferkleie) Gold wert. Dieser enthält

nämlich sehr hohe Mengen ß-Glucane.

Die Engländer wussten das schon immer und lieben

daher ihr Porridge, wovon ein Arzt mit Tests sehr

anschaulich demonstrierte, welch einen massiven

Einfluss ein täglich konsumierter Haferbrei haben

kann. Er sagt: Besser keine teuren Probiotika, lieber

eine Schüssel Haferbrei.

Womit wir an das Eingangsstatement anknüpfen

können: Viele hören das nicht gerne, weil sie gelernt

haben, dass (jegliches) Getreide schlecht für den

Menschen ist, weil sie gelernt haben, dass

Kohlenhydrate schlecht sind, weil sie gelernt haben,

dass es evolutiv betrachtet nicht richtig ist das zu

essen.

Dabei raus kommt dann … Na ja.

Alleine die von oben genannten ß-Glucane können:

- das Immunsystem stimulieren,

- Insulinresistenz vorbeugen,

- die Insulinsensitivität verbessern,

- entsprechend Blutzucker- und Insulinspiegel

senken,

- den Cholesterin-Wert senken,

- somit auch den LDL- und oxLDL-Wert,

- den Triglycerid-Wert senken,

- den Blutdruck senken,

- die Sättigung verstärken,

- die Bildung von kurzkettigen Fettsäuren (s. o.)

forcieren,

- somit auch die Bildung von Serotonin

(„Glückshormon”) im Darm und

- die Bildung wichtiger Darmhormone (PYY,

GLP1, Cholezystokinin) anregen.

Und das alles nicht mit übermäßigem Ballaststoff-

Konsum. Es reichen tatsächlich einige Gramm dieses

„Futters”.

Ganze Völker, sogar die gesündesten der Welt (in den

sogenannten „Blue Zones”), leben nahezu

ausschließlich von solchen Ballaststofflieferanten.

Das müssen und sollen wir nicht. Wir sollten die

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Scheuklappen ablegen, den Ideologien „Lebe wohl”

sagen und uns an der Fülle der Natur bedienen.

Ich sage es ja immer wieder. Die „traditionellen”

Kraftsportler und Bodybuilder sind mir –

ernährungsphysiologisch betrachtet – die liebsten:

Die haben schon immer ihre Haferflocken gelöffelt,

die Ernährung schon immer sinnvoll geplant.

Die eine oder andere Scheibe Vollkorn- bzw.

Sauerteigbrot, die eine oder andere Schüssel mit

Haferflocken oder anderen (relativ unverarbeiteten)

Getreidesorten, gepaart mit dem regelmäßigen

Konsum von Gemüse und polyphenolreichen

Getränken (z. B. Tee) … Das ist nicht zu viel verlangt!

:-)

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Gelatine Mittlerweile gibt es Startups, die Knochenbrühe

verkaufen. Find’ ich klasse. Aber ehrlich gesagt nicht

so praktikabel. Und ich gehe nicht davon aus, dass

damit die Ziele erreicht werden, die man mit solchen

Leckereien eigentlich erreichen will.

Ein solches Ziel nämlich sind die wichtigen

Aminosäuren, die dort (leider niedrig konzentriert)

enthalten sind: Glycin, Prolin und Hydroxyprolin.

Stichwort Glycin. Glycin ist wahrlich eine Wunder-

Aminosäure. Ein werter Doktor, Biochemiker, meint,

dass wir alle an chronischen Entzündungen leiden,

weil wir nicht genug Glycin aufnehmen mit unserer

Ernährung.

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Ergibt Sinn: Unsere Vorfahren haben sich nicht nur

vom mageren Muskelfleisch ernährt, sondern das

ganze Tier verspeist. Somit auch Sehnen und Bänder,

voll mit etwas, was wir Kollagen nennen. Und das

besteht zu großen Teilen, (s. o.), aus Glycin, Prolin

und Hydroxyprolin.

Ha ... wenn das alles wäre!

Forscher schreiben in einer Arbeit von Glycin als

Antidot. Weißt du, was ein Antidot ist? Das ist das

Gegenmittel gegen ein Gift. Und in welchem

Zusammenhang schreiben die das?

Fruktose!

Ganz einfach, Glycin:

- verringert das Fett in der Leber,

- steigert die Fett-Oxidation in den Leber-

Mitochondrien,

- korrigiert den hohen Blutdruck,

- normalisiert Triglyceride und Insulin,

- verhindert die Zunahme von Abdominal-Fett

(Bauchspeck!),

- steigert die Konzentration von Glutathion, das

Master-Antioxidans der Zellen,

- verringert somit oxidativen Stress,

- verbessert den Blutfluss durch Weitstellen der

Gefäße (Vasodilation).

Warum macht Glycin das? Na, weil es unter anderem

ein Darm-Hormon namens GLP-1 stimuliert. Das neue

Wunderhormon, wenn es um die Behandlung von

Fettleibigkeit und Diabetes geht. Denn: GLP-1 macht

alles das, was ich gerade aufgelistet habe.

Glycin hemmt darüber hinaus potent Entzündungen.

Das habe ich eingangs beschrieben. Womöglich ist

Glycin die Aminosäure, die am stärksten

Entzündungen vorbeugen kann. Wenn sich die

Ergebnisse diverser Studien bewahrheiten sollten,

dann haben wir hier wahrlich einen starken Partner

an unserer Seite. Forscher wollen die Aminosäure

jetzt nutzen, um Sepsis oder Arthritis zu behandeln.

Glycin zeigt weiterhin Zell-schützende Wirkung –

unter anderem verhindert es die Schäden, die

Adrenalin anrichten kann. Stichwort Stress.

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Außerdem fungiert Glycin als Neurotransmitter, als

Erregungshemmer – fehlt dir vielleicht Glycin und bist

du deshalb oft so abgenervt und gereizt?

Der eingangs erwähnte Biochemiker beschreibt die

ganze Geschichte mit Glycin so: Glycin braucht der

Körper für den Aufbau von Glutathion, für den

Aufbau von Kreatin (zusammen mit Arginin), für den

Aufbau von Hämoglobin (dem Sauerstofftransporter

im Blut) und, ganz wichtig, für den Aufbau von

Kollagen.

Da bleibt am Ende nicht mehr viel übrig von der

Aminosäure Glycin als einzelner Bestandteil. Daraus

resultiert, dass wir die oben aufgeführten Effekte

nicht erfahren.

Hach. Wenn’s das jetzt schon wäre. Wir könnten

noch ewig weiter quatschen. Zum Beispiel über die

Rolle von kurzen Aminosäuren-Ketten, die aus

Kollagen im Darm entstehen und die im Körper ganz

besondere Wirkungen entfalten, zum Beispiel den

Aufbau von körpereigenem Kollagen vorantreiben.

Mein Zellbiologie-Professor hat sich beim Besprechen

von Kollagen ganz besonders viel Mühe gegeben,

indem er (u. a.) erklärte, warum wir alle total faltig

werden im Alter.

„Tja", meint er, „da stimmt die Kollagen-Synthese im

Verhältnis zum Kollagen-Aufbau nicht mehr" - das sei

Teil des Problems.

Gleiches gilt für die Gelenke: Wenn du Angst vor

kaputten Kniegelenken hast (nennt sich Arthrose),

dann solltest du vielleicht darüber nachdenken,

inwieweit du das selbst in die Hand nehmen kannst.

Das Kollagen-Pulver kannst du kaufen. Im

Drogeriemarkt (oder bald bei uns). Das ist natürlich.

10 - 50 g davon werden Deinen Körper optimal mit

diesem Wundercocktail versorgen.

Die etwas besseren Pulver zeichnen sich dadurch aus,

dass sie keinen starken Eigengeschmack haben und

sich gut in Wasser lösen.

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Algen (Braunalgen) 90 % unserer Klienten haben ein Problem mit ihrer

Schilddrüse. Das macht das Leben langsam,

antriebslos, schwerfällig und das oftmals im

wahrsten Sinne des Wortes - verursacht durch zu viel

Körperfett.

Schilddrüsenhormone, genauer das aktive

Schilddrüsenhormon T3 („Trijodthyronin”),

regulieren die Anzahl deiner Zell-Kraftwerke. Und die

produzieren dir Lebensenergie.

Liegt keine pathologische Veränderung vor, helfen

viele Klienten mit einer großen Portion

Jod, einer Prise Selen und anderen Spurenelementen

nach. Viele erleben dann das erste Mal etwas, was

man „Leben" nennt.

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Die Braunalge, als Beispiel Wakame, strotzt vor

Jodreichtum – damit versorgst du deine Schilddrüse

richtig. Das tun die Japaner seit Jahrhunderten bis

heute. Sind die deshalb das gesündeste Volk der

Welt?

Alge enthält allerdings noch einen anderen

Wunderstoff: Fucoxanthin. Erst vor kurzem hat man

dieses Carotenoid entdeckt.

Carotenoide sind Pflanzenstoffe, die die Pflanze

färben. Das kennst Du von der Karotte und dem

enthaltenen ß-Carotin.

Das fettlösliche Fucoxanthin lagert sich in das

Fettgewebe ein und sorgt dort dafür, dass das

Fettgewebe metabolisch aktiv wird.

Das heißt, dass das Fettgewebe den Inhalt, die

Fettsäuren, selbst verbrennt.

Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass

Fucoxanthin Blutzucker- und Insulinwerte

normalisieren kann, wenn gegeben an Tierchen mit

metabolischem Syndrom.

Zwei Sachen sind für dich wertvoll: Zum einen wurde

die Wirkung nicht nur an irgendwelchen Tieren

getestet, sondern auch am Menschen. Und zum

anderen sind die benötigten Dosen so gering, dass du

das ohne Probleme aufnehmen kannst durch die

Zufuhr von 5 g Braunalge pro Tag. Die Wirkung wird

verstärkt durch die gleichzeitige Zufuhr von Omega-

3-Fettsäuren.

Eine Bitte: Gehe vorher zum Arzt und lasse deine

Schilddrüse untersuchen. Denn hohe Jodgaben bei

bereits vorliegender entzündlicher

Schilddrüsenerkrankung, z. B. Hashimoto, sind nicht

immer zu empfehlen! Vorsicht.

Alge ist nicht gerade mein Lieblingsessen. Es gibt

Dinge, die mir deutlich besser schmecken. Aber ich

habe etwas gefunden, was mir sehr gut schmeckt:

Miso-Suppe. Achtung: Das ist keine Suppe, die aus

dem Soja-Produkt „Miso” besteht, sondern eine

gewöhnliche Suppe, die aus Fischsud gemacht wird

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und mit Wakame-Alge angereichert ist. Fischsud

klingt nicht so appetitlich, meinst du? Sie schmeckt

hervorragend. Ausprobieren! “One Miso-Süppchen a

day, keeps …”? ;-)

Ach ja: Es gibt auch Wakame-Salat. Wem’s schmeckt

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Salat und Gemüse! Ein wichtiger Grund, warum Salat und Gemüse

gesund sind, heißt Nitrat. Kein Witz. Das sagen sogar

die kritischen Wissenschaftler von examine.com, die

für uns in aller Regelmäßigkeit die Wirkung von

Ergänzungsmitteln scannen. (Anmerkung: Das sind

Amerikaner.)

Nitrat ist eine chemische Verbindung, die Sauerstoff

und Stickstoff enthält. Chemiker nennen das Ding

NO3-. Der Körper und einige im Körper lebende

Bakterien können Nitrat zu Nitrit (NO2-) umbauen.

Und Nitrit kann zu dem Gas

Stickstoffmonoxid, kurz: NO, umgebaut werden.

Stickstoffmonoxid ist im Körper ein sehr wichtiges

Signalmolekül. Deshalb gibt es dafür sozusagen eine

eigene chemische Reaktion im Körper, wo

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Stickstoffmonoxid aus der Aminosäure Arginin

entsteht.

Du hast also direkt zwei Wege kennen gelernt, um

deinen NO-Haushalt zu verbessern: Mit Hilfe von

Nitrat aus Gemüse und mit Hilfe von Arginin.

Wir empfehlen dir: Iss ausreichende Mengen Gemüse

und Salat und du hast bereits einen hervorragenden

„NO-Lieferanten” installiert.

Doch … Was macht dieses NO in unserem Körper?

Normalerweise würde ich an dieser Stelle viele Zeilen

schreiben – was in der Vorgängerversion zu diesem

Ebook auch so war –, aber dieses Mal möchte ich dir

das Wissen in Form von Bulletpoints an die Hand

geben:

- NO reguliert, wie entspannt (und somit weit

gestellt) deine Arterien sind. Übrigens: Das ist

das Prinzip Viagra! Auch das erhöht NO im

Körper!

- NO ist die Gefäßschutz-Substanz, verhindert

die Entstehung von Arteriosklerose (Fett-

Calcium-Gemisch in den Arterienwänden).

- NO reguliert aber auch die

Stoffwechselfunktion.

- Es erhöht den Kalorienumsatz.

- Es reguliert, wie gut deine Mitochondrien

arbeiten, wie viel Energie sie dir produzieren.

- Niedrige NO-Werte lassen Insulinresistenz

entstehen und hemmen die Fähigkeit zur

optimalen Verwertung von Fettsäuren (=

Fettverbrennung).

Kurz: NO ist sehr, sehr wichtig. Freilich möchten wir

genau die richtigen Mengen davon im Körper haben.

Nicht zu wenig. Aber auch nicht zu viel.

Mästet man Tierchen, verabschiedet sich dieses Gas.

Die Tiere werden nicht nur dick, sondern auch

(metabolisch) krank. Sie werden nicht metabolisch

krank (also: weniger Insulinresistenz, niedrigerer

Blutdruck etc.), wenn man dafür sorgt, dass die NO-

Konzentration nicht abfällt.

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Was passiert aber bei uns? Wir mampfen Zucker und

schlechte Fette und … wundern uns über

Herzinfarkte und Stoffwechselerkrankungen. Wir

sehen leider selten die Zusammenhänge.

Also: NO ist sehr wichtig und wir müssen uns um

einen guten NO-Haushalt kümmern. Auf dem

einfachsten Wege dadurch, dass wir auf unsere Oma

(oder sonst wen) hören, die es immer gepredigt hat:

Iss dein Gemüse!

Klar ist, wenn du die beschriebenen Effekte haben

willst, musst du regelmäßig Salat oder Gemüse essen.

Also bitte … Das schafft jeder. Wenigstens einmal

täglich eine große Schüssel voll mit Salat, Gemüse …

und z. B. Geflügel (s. Carnosin). :-)

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Granatapfel Wenn es eine Frucht der Götter gibt, dann ist es der

Granatapfel. Granatapfel ist in seiner Wirkung so

unglaublich potent, dass seine Extrakte durchaus als

Medikament durchgehen könnten.

Das heißt: Jeder, der sich mit Ernährung befasst,

muss wissen, dass es diesen Granatapfel gibt und

muss wissen, was er alles für die Gesundheit tun

kann.

Doch wieso? Kann man das konkret in Zahlen

ausdrücken? Als Naturwissenschaftler mag ich

Zahlen, die mir klar darlegen, was Sache ist. Am

besten natürlich aus realistischen Szenarien. Ein

realistisches Szenario wäre, dass man die Wirkung an

Menschen untersucht. Idealerweise mit

Dosen, die man auf täglicher Basis und ohne großen

Aufwand zuführen kann. Gesagt, getan.

In einer Studie aus dem Jahre 2004 geht hervor,

dass Granatapfelsaft, gegeben über ein Jahr, zu

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einem Rückgang der Arteriosklerose (- 30 %) führt.

Die gefährliche Oxidation des LDL-Cholesterins sank

um 90 %. Das gefäßschützende HDL verfügt über ein

Enzym namens PON1, dessen Aktivität um fast 85 %

stieg. Gleichzeitig sank der Blutdruck um 12 %.

In einer anderen Studie aus dem Jahr 2001 wurde

gezeigt, dass Granatapfelsaft die ACE-Aktivität um

40 % senkt. ACE ist ein wichtiges Enzym bei der

Blutdruckregulation. Drum gibt es Medikamente, die

dieses ACE in seiner Aktivität hemmen.

Granatapfelsaft wirkt hier also wie ein Medikament,

nur ohne Nebenwirkungen.

Die Studien sind tatsächlich relativ alt. Wieso weiß

man das nicht? Wie kann man solches Wissen

ungenutzt in einer Studiendatenbank versauern

lassen? Es gibt so viele Reha-Kliniken, Herz- und

Gefäßzentren …

Doch es geht noch weiter.

- GA wirkt gegen Prostata-, Brust-, Lungen-,

Darm- und Hautkrebs.

- GA hemmt Fibrose (= Vernarbung) des

Herzens.

- GA steigert die NO-Konzentration (s. Verlauf).

- GA hemmt entzündliche Erkrankungen, z. B.

rheumatische Arthritis oder Arthrose.

- GA wirkt gegen Mikroben/Pathogene.

- GA steigert die Konzentration des freien

Testosterons.

- GA hemmt die Entstehung von Alzheimer.

- GA beschleunigt die Wundheilung.

Ist das nicht beeindruckend?

Beim nächsten Einkauf nimmst du dir einfach den

einen oder anderen Granatapfel mit. Der wird

zuhause gegessen mitsamt den Kernen (denn dort

schlummert der Gigant). Alternativ kaufst du dir

einen Saft. Achte darauf, dass er bitter schmeckt. Du

kannst auch Extrakte in Form von Kapseln etc.

kaufen. Das sollte allerdings die Notlösung sein.

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Grapefruitsaft Stoffe, die in der Grapefruit und somit im Grapefruit-

Saft enthalten sind, haben es bis in die Focus-News

geschafft. Bezeichnend: Der Artikel, der sagt, dass

man mit ein paar Hundert Milliliter eines natürlichen

Saftes, den Diabetes deutlich bessert, bekommt 3

von 5 Sternen – als Bewertung.

Das zeigt die deutsche Mentalität. Immerhin schreibt

eine Frau in den Kommentaren, dass der Konsum

„einer halben Grapefruit am Abend" ihren

Blutzucker- und die Leberwerte drastisch verbessert

hat.

Tatsächlich zeigen einige Arbeiten, wie wirksam die

Grapefruit und der Grapefruit-Saft, genauer die

beiden

Inhaltsstoffe Naringin und Naringenin sind, wenn es

um das metabolische Syndrom geht. Eine

Systemerkrankung, die uns eines Tages alle

heimsuchen wird.

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Es gibt viele Studien zu diesem Thema und es wird

eifrig geforscht. Die zwei schönsten Experimente

zeigen, dass Grapefruit-Saft – oder die in

äquivalenter Menge extrahierten und konsumierten

Substanzen (siehe oben) – den Stoffwechsel so

positiv beeinflussen wie die beiden Anti-Diabetes-

Medikamente Metformin und Rosiglitazon.

Auch hierbei handelt es sich nicht nur um Ergebnisse

von Tierstudien – ähnliche Effekte zeigen sich beim

Menschen.

Natürlich beschränkt sich diese Wirkung nicht auf das

Körpergewicht, das aufgrund der besseren Zucker-

Verwertung sinkt, sondern auch auf die

Blutfettwerte, auf die Insulin-Werte und vor allem

auf die chronischen Entzündungen, die durch eine

solche metabolische Entgleisung entstehen.

Das wird keine Herausforderung: Direktsaft kaufen

und 250 ml davon trinken. Für alle Menschen mit

Angst vor Kohlenhydraten: Wie kann ein

Nahrungsmittel, das Kohlenhydrate enthält, schlecht

sein, wenn es potent für das Gegenteil (=

Verhinderung von metabolischer Entgleisung) sorgt?

Denke darüber nach.

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Grüntee Was wäre ein solches Ebook ohne Grüntee? Grüntee

genießt nach wie vor einen sehr guten Ruf. Wir

glauben, dass es für manch einen Leser besser wäre,

Grüntee statt Kaffee zu trinken.

Nicht, dass wir Kaffee nicht mögen, ganz im

Gegenteil, aber die Getränke zeichnen sich durch

unterschiedliche Vor- und

Nachteile aus. Da in Deutschland hauptsächlich

Kaffee getrunken wird, kann es sicher nicht schaden,

die Vorzüge vom grünen Tee kennen (und lieben?) zu

lernen.

Das besondere Molekül, das im Grüntee enthalten

ist, nennt sich EGCG. Sehr häufig ist diese Substanz

der Grund für die vielen Wirkungen des grünen Tees.

So ist beispielsweise bekannt, dass EGCG vor

Muskelabbau schützt (z. B. durch Krebs oder

Insulinresistenz hervorgerufen), die Fettfreisetzung

(aus dem Fettgewebe) und die Fettverbrennung

ankurbelt, Insulinresistenz und Glukose-Intoleranz

vorbeugt, ganz allgemein Fettleibigkeit vorbeugt, das

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Gehirn vor altersbedingtem Leistungsabfall und Krebs

schützt.

Relativ neu ist das: Es gibt ein „magisches Enzym”

namens 11β-HSD1 (11β-Hydroxysteroid-

Dehydrogenase Typ 1). Dieses Enzym findet sich

beispielsweise in der Leber, im Fettgewebe und im

Gehirn.

Die Hauptaufgabe dieses Enzyms ist die Bildung von

Cortisol aus der Vorstufe Cortison.

Dieses Enzym ist deshalb so relevant, weil

Wissenschaftler herausgefunden haben, dass die

vermehrte Bildung dieses Enzyms zum metabolischen

Syndrom, Fettleibigkeit, Insulinresistenz und

Bluthochdruck führt.

Ganz so unbekannt ist uns das nicht: Es gibt das

sogenannte Cushing-Syndrom, das bei Menschen

entsteht, die konstant hohen Cortisol-Werten

ausgesetzt sind. Cortisol wiederum ist eines der

wichtigsten Stresshormone im Körper, wobei

insbesondere chronisch erhöhte Werte zu massiven

(körperlichen) Problemen führen.

In einer sehr schönen (und relativ aufwändigen)

Studie aus deutscher Feder wurde gezeigt, dass EGCG

ganz potent das oben genannte Enzym hemmt, das

Cortison in Cortisol umsetzt. Das ist deshalb so

relevant, weil Medikamente entwickelt werden

wollen, die dieses Enzym hemmen, denn es ist, wie

angesprochen, ein interessantes „Target”.

Wir könnten dieses Enzym auf täglicher Basis mit ein

paar Tassen grünem Tee in seiner Aktivität

hemmen. Heute schon. Ohne Medikament!

Ungeachtet dieser „EGCG-spezifischen” Effekte gibt

es noch weitere besondere Moleküle im grünen

Wasser: Theanin. Theanin ist eine ganz besondere

Aminosäure. Sie wird im Körper nicht in Proteine

eingebaut, man spricht in diesem Zusammenhang

von einer nicht-proteinogenen Aminosäure.

Theanin ist deshalb so besonders, weil sie die

Wirkung des grünen Tees in besonderer Art und

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Weise abrundet. Während Kaffee aufgrund seines

Koffeins quasi ungebremst peitscht, wirkt Theanin

dem im Grüntee enthaltenen Koffein entgegen,

beruhigt das Gehirn und verlangsamt die

Hirnströme. In Untersuchungen wurde eine

gesteigerte Alpha-Wellen-Bildung beobachtet. Alpha-

Wellen zeigen an, dass das Gehirn entspannt ist, wir

klar denken können.

Entsprechend anders fällt die Wirkung von Grüntee

im Vergleich zu Kaffee aus: Grüntee macht wach, er

regt an, aber er übererregt nicht.

Wenn wir noch einmal kurz daran denken, dass

zusätzlich die Bildung von Cortisol blockiert wird,

sollte klar werden, dass Grüntee eine andere Art

der(mentalen und körperlichen) Stimulation ist.

Drum: Wer sowieso unter viel Stress leidet, aber das

Koffein etc. nicht missen will, der kann in Zukunft ja

mal Grüntee ausprobieren.

Es dürfen schon ein paar Tassen am Tag sein.

Geheimtipp: Wer es ganz stressreduziert mag, der

soll und darf gerne zur entkoffeinierten Variante

greifen. Die meisten positiven Wirkungen bleiben

erhalten, lediglich die peitschende Wirkung bleibt

aus.

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Geflügelfleisch Ich habe irgendwo mal hingeschrieben, dass

Geflügelfleisch nicht geeignet ist, um die

Mikronährstoff-Konzentrationen im Blut zu

verbessern. Denn: in der Tat glänzt Geflügelfleisch

nicht mit hohen Zink-Werten, als Beispiel.

Aber der Wert eines Nahrungsmittels bemisst sich

nicht nur anhand der Konzentration von essentiellen

Mikronährstoffen, sondern auch anhand bioaktiver

Substanzen.

Putenbrust, Chicken Wings und Grillhähnchen haben

aufgrund mieser Aufzuchtsbedingungen einen

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schlechten Ruf. Neben Antibiotika-Skandalen und

Massentierhaltung gibt es aber einen Wunderstoff im

Fleisch über den niemand berichtet.

Carnosin.

In diesem Fleisch findest du hohe Mengen an

Carnosin (im Schnitt 100 mg pro 100 g, wenngleich

auch deutlich höhere Werte genannt wurden).

Carnosin lagert hauptsächlich im Gehirn und im

Muskel, also in Geweben, die sehr stoffwechselaktiv

sind – auch bei uns Menschen.

Carnosin ist eines der stärksten Antioxidantien, die

wir mit der Nahrung zu uns nehmen können.

Die Wirkung von Carnosin im menschlichen

Organismus ist so vielfältig, dass man sicher ein Buch

darüber schreiben könnte, hier ein paar

nennenswerte Fakten:

- Carnosin hemmt das Tumorwachstum, da es

die Verarbeitung von Zucker in den Krebszellen

hemmt. Viele Tumorarten nutzen Zucker, um

rasch zu wachsen.

- Carnosin puffert anfallende Säure bei Sportlern

– ein Effekt, der die sogenannte „anaerobe

Kapazität" verbessern kann. Ein Kraftsportler

kann somit mehr Wiederholungen schaffen.

- Das Altern ist gekennzeichnet durch

Anreicherung von „Protein-Schrott" in deinen

Zellen. Das beste Beispiel hierfür sind die

Plaques bei der Alzheimer-Erkrankung.

- Carnosin verhindert die Entstehung dieses

Protein-Schrotts über mehrere Wege, darunter

die Hemmung der Entstehung von „AGEs"

(Advanced Glycation Endproducts).

- In 80 bis 100 % der Fälle konnte eine Carnosin-

Gabe die Grauer-Star-Erkrankung deutlich

bessern.

- In Zellkulturen macht Carnosin die Zellen

„jung" und verlängert darüber hinaus das

Leben von männlichen Fliegen um 20 %.

Problem: Carnosin wird im Blut rasch abgebaut von

einem Enzym namens Carnosinase. Die Natur löst das

Problem: Im Geflügelfleisch findest du eine Carnosin-

verwandte Substanz namens Anserin. Anserin

hemmt das Enzym Carnosinase.

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PS. Wenn Dir jemand weismachen möchte, dass nur

Pflanzen bzw. Pflanzenstoffe besonders gesund sind

… dann erwähne bitte Carnosin (im Fleisch!) und

erzähle von einem der stärksten Antioxidantien

überhaupt.

Gönne dir einfach 300 g Geflügelfleisch pro Tag.

Manche Bodybuilder ernähren sich nur davon. Das ist

natürlich ökologisch und ethisch wenig(er)

vertretbar, allerdings solltest du nicht auf das

großartige Potenzial dieses Fleisches verzichten.

Wenn du es dir leisten kannst, empfehle ich das

Fleisch aus artgerechter Haltung. Auch ich habe

mittlerweile Probleme, anderes Fleisch ohne

Bedenken zu konsumieren, auch wenn ich

grundsätzlich nicht so zimperlich bin.

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Schlusswort

Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit!

Du konntest sehen: diese Nahrungsmittel stehen dir (eigentlich) rund um die Uhr zur

Verfügung. Du könntest sie in deinen Speiseplan integrieren und würdest sofort davon

profitieren.

„Echte Nahrungsmittel” leisten oft viel, viel mehr als wir uns vorstellen können. Grund genug uns intensiv damit zu befassen. Stelle dir mal vor, wie sich die Effekte über die Jahre hinweg addieren. In der Fachsprache heißt das Compound-Effekt. Plötzlich erschafft man völlig neue Welten – durch vermeintlich kleine Änderungen.

Wir dürfen nicht naiv sein und glauben, weil uns Nahrungsmittel akut nicht berauschen wie Drogen, seien sie unnötig oder könnten nichts leisten. Du lebst nicht nur einen Tag lang …

Wir gehen davon aus, dass dieses Ebook dein Einstieg bei uns ist. Wenn es dir gefallen hat, dann besuche unsere Facebook-Seite und abonniere dort die Neuigkeiten, indem du auf „Gefällt mir” klickst. Verfolge unsere Blog-News und kaufe dir unsere Grundlagenwerke, „Das Handbuch zu Ihrem Körper” und „Stoffwechsel beschleunigen – Das Handbuch zu deinem Stoffwechsel”.

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Wir sind glücklich, dass du dieses kleine Ebook gelesen hast. Du kannst uns gerne

Rückfragen senden, gerne hören wir auch dein Feedback. Du kannst uns unter

[email protected] erreichen.

Wir wünschen dir noch einen schönen und vor allem fitten Tag.

Mit den besten Grüßen,

Phil und Chris